Gute Zukunft nur mit Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit, Marktpräsenz & Hafenentwicklung, Klimaschutz, Umweltmanagement und Soziale Verantwortung; Der achte Nachhaltigkeitsbericht der Hafenmanagementgesellschaft bremenports liefert auf 192 Seiten einen umfassenden Überblick über das Nachhaltigkeitsmanagement an den Standorten Bremen und Bremerhaven.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe: „Wir verstehen Nachhaltigkeitsmanagement als kontinuierlichen Entwicklungsprozess, in den wir auch  die weiteren Akteure an den Hafenstandorten einbinden.  Der nachhaltige Hafen kann nur als Gemeinschaftswerk gelingen.“ Deshalb hatte bremenports 2021 einen digitalen Stakeholder-Dialog durchgeführt. Die Ergebnisse sind in die aktuelle Bewertung eingeflossen, aus der die aktuell zentralen Nachhaltigkeitsthemen abgeleitet worden sind.“

Der Nachhaltigkeitsbericht 2022 bietet einen thematischen Rund-um-Blick, sowie Details zu  aktuellen Zielen und Maßnahmen. Bei jedem Kapitel wird Bezug genommen zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen, den sogenannten Sustainable Development Goals (SDGs).

Der vom TÜV NORD zertifizierte Bericht bietet somit einen umfangreichen Überblick über  die vielfältigen Aktivitäten der Hafenmanagementgesellschaft. Interviews in den Kapiteln Klimaanpassung, Arbeitsbedingungen in der Seeschifffahrt und Energiemanagement erlauben darüber hinaus einen tieferen Einblick in das jeweilige Thema.

Den aktuellen online-Nachhaltigkeitsbericht finden Sie hier auf der bremenports-Homepage. Der Bericht kann dort auch als PDF heruntergeladen werden.

Quelle und Foto: bremenports




Weniger CO2 durch Just-in-Time-Ankünfte

Laut einer neuen Studie, die von der Global Industry Alliance to Support Low Carbon Shipping (Low Carbon GIA) der IMO-Norway GreenVoyage2050 in Auftrag gegeben wurde, können Containerschiffe ihren Treibstoffverbrauch und die daraus resultierenden Kohlendioxidemissionen pro Reise um 14 % reduzieren, wenn sie das Just-in-Time-Prinzip (JIT) einsetzen.

Es handelt sich dabei um die erste weltweite Studie über die Auswirkungen von Just-in-Time-Ankünften unter Verwendung von Echtzeit-Tracking- und Kraftstoffverbrauchsdaten von in Betrieb befindlichen Containerschiffen. Der Hafen von Rotterdam hat sich mit Validierungsdaten zu den Ankunfts- und Abfahrtszeiten an dieser Studie beteiligt.

Just-in-Time-Ankünfte (JIT) ermöglichen es Schiffen, die Geschwindigkeit während ihrer Reise zu optimieren, um dann im Hafen einzulaufen, wenn Liegeplätze, Fahrwasser und nautische Dienste verfügbar sind. JIT ist ein wichtiges Instrument, das dazu beitragen kann, den geforderten Kohlenstoffintensitätsindikator (CII) eines Schiffes und die damit verbundene CII-Einstufung gemäß der Richtlinie Kurzfristige Maßnahme der IMO zur Senkung der Schiffsemissionen zu erreichen, die im Laufe dieses Jahres in Kraft treten wird. JIT kann zusammen mit anderen betrieblichen Maßnahmen in den erweiterten Energieeffizienz-Managementplan für Schiffe (SEEMP) aufgenommen werden, der eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der jüngsten IMO-Energieeffizienzmaßnahmen spielen wird.

Diese jüngste von MarineTraffic und Energy and Environmental Research Associates (EERA) durchgeführte Studie untersucht die weltweite Umsetzung von JIT im Containersektor. Anhand von AIS-Daten aus dem Kalenderjahr 2019 (vor der Pandemie) wurden die Auswirkungen der GEG auf den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen bewertet, indem alle Fahrten in drei Szenarien optimiert wurden:

  1. Während der gesamten Reise,
  2. in den letzten 24 Stunden und
  3. in den letzten 12 Std.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Optimierung der Geschwindigkeit über die gesamte Reisedauer das größte Einsparungspotenzial bietet (mit einer durchschnittlichen Kraftstoffeinsparung pro Reise von 14,16 %), aber auch alle anderen Szenarien Einsparungen von 5,90 % (24-Stunden-Szenario) bzw. 4,23 % (12-Stunden-Szenario) bieten. Dies deutet darauf hin, dass der Einsatz von JIT in den letzten 12 Stunden einer Reise bereits erheblich zur Einsparung von Treibstoff und Senkung von Emissionen beitragen kann.

Die Low Carbon GIA ist eine öffentlich-private Partnerschaft mit dem Ziel, innovative Lösungen zu entwickeln, um bekannte Hindernisse bei der Dekarbonisierung des Schifffahrtssektors abzubauen. Sie hat das JIT-Konzept durch verschiedene Forschungsprojekte und mehrere Runde-Tisch-Gespräche mit Interessenvertretern der Industrie aktiv erforscht. Im Jahr 2020 veröffentlichte sie den Just-in-Time-Ankunftsleitfaden – Mögliche Hindernisse und Lösungenveröffentlicht, der den Akteuren bei der Umsetzung von JIT-Ankünften als Leitfaden dient.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam