Wasserschutzpolizei Niedersachsen feiert

Ob in den Binnengewässern oder weit draußen in der stürmischen Nordsee: Die Einsatzgebiete der Wasserschutzpolizei Niedersachsen sind genauso vielfältig wie ihre Aufgaben, die von der Kontrolle der Berufsschifffahrt sowie von Sportbooten, der Bearbeitung von Schiffsunfällen und Gewässerverunreinigungen bis hin zur Begleitung von Spezialtransportschiffen reichen. Auf ca. 2.500 Quadratkilometern Küstengewässer, ca. 1800 Kilometern Bundes- und Landeswasserstraßen sowie ca. 71 Quadratkilometern Seen ist die Wasserschutzpolizei (WSP) Niedersachsen tagtäglich für maritime Sicherheit im Einsatz- und das seit inzwischen 75 Jahren.

„Niedersachsen ist nicht nur ein Flächen-, sondern auch ein Wasserland. Insbesondere an der Nordsee, aber auch auf den Flüssen leistet die niedersächsische Wasserschutzpolizei inzwischen seit 75 Jahren großartige Arbeit. Ich bedanke mich bei allen Polizistinnen und Polizisten, die aktuell und auch in der Vergangenheit für Sicherheit auf dem Wasser gesorgt haben“, sagte der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, am Mittwoch beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen im Alten Landtag in Oldenburg.

Als Gründungsdatum der niedersächsischen Wasserschutzpolizei gilt der 13. Januar 1947 – an diesem Tag ging aus der „WSP-Gruppe Bremen“ organisatorisch die „WSP-Gruppe Niedersachsen“ hervor. Die ursprünglich am 13. Januar dieses Jahres auf den Tag genau geplante Jubiläumsfeier musste aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.

Gastgeber war die Polizeidirektion Oldenburg, da ihr die Wasserschutzpolizeiinspektion (WSPI) angegliedert ist. Die WSPI mit Sitz in Oldenburg fungiert seit einer Strukturreform Anfang 2016 als eigenständige Polizeiinspektion mit einer landesweiten Koordinierungsstelle. Mit den vier Wasserschutzpolizeistationen in Emden, Wilhelmshaven, Brake und Stade ist die Wasserschutzpolizei an den wichtigsten Häfen der niedersächsischen Küste vertreten. Im Binnenland werden die wasserschutzpolizeilichen Aufgaben von den regionalen Polizeidirektionen Hannover, Lüneburg, Osnabrück und Göttingen wahrgenommen.

Vor rund 100 geladenen Gästen blickte Innenminister Boris Pistorius in seiner Festrede nicht nur auf die von vielen – insbesondere auch technischen und organisatorischen – Veränderungen geprägte Entwicklung der Wasserschutzpolizei in den vergangenen Jahrzehnten zurück. Er benannte zugleich die vor ihr liegenden Herausforderungen. „Die Wasserschutzpolizei ist in Niedersachsen strukturell und personell gut aufgestellt. Ihre Bedeutung wird gerade angesichts der Veränderungen durch den Klimawandel weiter zunehmen. Schon seit einigen Jahren spielen zum Beispiel Kontrollen von Umweltvorschriften und artverwandte Aufgaben auf unseren Gewässern eine immer größere Rolle“, so Pistorius.

„Die Kolleginnen und Kollegen der Wasserschutzpolizei Niedersachsen tragen eine hohe Verantwortung, der sie Tag für Tag gerecht werden – egal ob auf der Nordsee, an den Häfen, auf den Flüssen oder Seen. Sie sind echte Spezialisten auf ihrem Gebiet und ich bin heilfroh, dass wir sie haben“, hob Oldenburgs Polizeipräsident Johann Kühme die Verdienste der ehemaligen und aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor. Zugleich bedankte sich Johann Kühme bei den zahlreichen anderen maritimen Sicherheitsbehörden und Kooperationspartnern der Wasserschutzpolizei. Als ein herausragendes Beispiel für die funktionierende, auch länderübergreifende, Zusammenarbeit nannte er die WSP-Leitstelle in Cuxhaven als gemeinsame Einrichtung der Wasserschutzpolizeien der fünf Küstenländer. Zu den Verantwortlichkeiten der Polizeidirektion Oldenburg zählt auch die Bewältigung von maritimen Bedrohungslagen im niedersächsischen Küstengebiet.

„Ich spreche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wasserschutzpolizei Niedersachsen für ihre fachlich qualifizierte und engagierte Arbeit meinen Dank aus. Die Wasserschutzpolizei Niedersachsen ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Maritimen Sicherheitsarchitektur in Deutschland und es ist ein gutes Gefühl, dass wir in allen Bereichen absolut verlässliche Partner haben“, sagte Jörg Beensen, Leiter der Wasserschutzpolizeiinspektion, der sich für die zahlreichen Glückwünsche der Anwesenden zum Jubiläum herzlich bedankte.

Weitere Grußworte hielten Prof. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, sowie Nils Hoffmann-Ritterbusch, Vorsitzender des Kuratoriums bei der Wasserschutzpolizeischule in Hamburg. Für die musikalische Begleitung des Festakts sorgten das Blechbläser-Quintett des Polizeiorchesters Niedersachsen sowie der Shantychor Bad Zwischenahn.

Quelle und Foto: Polizeidirektion Oldenburg, von links: Johann Kühme (Präsident der Polizeidirektion Oldenburg), Boris Pistorius (Nds. Minister für Inneres und Sport) und Jörg Beensen (Leiter der Wasserschutzpolizeiinspektion)