Hamburgs CTA erneut zertifiziert

Der Container Terminal Altenwerder (CTA) der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat vom TÜV NORD erneut das Zertifikat “Klimaneutrales Unternehmen” erhalten. Damit unterstreicht der CTA seine Vorreiterrolle als nachhaltiges, innovatives Unternehmen in der Branche.

Erstmalig wurde der CTA im Jahr 2019 als klimaneutral zertifiziert und war damit die weltweit erste Umschlaganlage für Container mit dem entsprechenden Prüfzeichen. Die Vorstandsvorsitzende der HHLA, Angela Titzrath, verdeutlicht: „Die wiederholte Zertifizierung des CTA stellt die Innovationskraft des Terminals erneut unter Beweis. Dieses Jahr können wir dem CTA bereits zum 20. Jubiläum gratulieren und sind sehr stolz, dass der Terminal in der Branche bereits seit 2002 als Vorreiter für Innovation und Nachhaltigkeit gilt und kontinuierlich weiterentwickelt wird. Dank technologischer Exzellenz und Prozesseffizienz machen wir klimaneutralen Containerumschlag möglich und kommen unserem Ziel näher, bis 2040 Klimaneutralität im gesamten Konzern zu erreichen.“

In dem zertifizierten Zeitraum Januar bis Dezember 2021 sanken die CO2-Emissionen am CTA deutlich um 26,3 Prozent auf rund 11.000 Tonnen. Diese Entwicklung ist insbesondere auf einen stark verminderten Dieselverbrauch durch die weitere Umstellung auf elektrisch betriebene Containertransporter (Automated Guided Vehicles – AGV) zurückzuführen. Knapp 90 Prozent der am CTA eingesetzten AGVs fahren mittlerweile mit Ökostrom statt Diesel, perspektivisch werden bis zum Jahr 2023 alle AGVs auf schnellladefähige Lithium-Ionen-Batterien umgestellt. Auch die 14 Containerbrücken für den wasserseitigen Umschlag, die 52 vollelektrifizierten Portalkräne im Containerblocklager sowie die vier Bahn-Portalkräne werden mit Ökostrom betrieben.

Prozesse, die heute noch CO2-Emissionen verursachen, werden über Kompensationszertifikate ausgeglichen. Mit diesen unterstützt die HHLA Klimaschutzprojekte, die nach höchstem Gold-Standard gemäß Voluntary Emission Reduction (VER) zertifiziert sind. Ziel ist es, den Kompensationsanteil weiter konsequent zu reduzieren. Dafür setzt HHLA gemeinsam mit Partnern auf die Entwicklung technisch innovativer Lösungen.

Bereits im Jahr 2002 hat die HHLA mit der Eröffnung des CTA die Hafenlogistik geprägt und Impulse für die Zukunft gesetzt. Neue, zukunftsträchtige Technologien, die sich am CTA bewährt haben, kommen heute auf Terminalanlagen in der ganzen Welt zum Einsatz. Darüber hinaus nimmt der CTA durch seinen hohen Automatisierungsgrad eine wesentliche Rolle für die Entstehung neuer Berufsbilder im Hafen ein. Diesen Standard will die HHLA auch auf ihren anderen Anlagen erreichen, indem die Terminalprozesse im laufenden Betrieb weiter automatisiert und digitalisiert werden. Innovationen und technische Exzellenz sind für die HHLA der zentrale Schlüssel, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln, mit denen das Unternehmen weiterhin ökologisch handeln und erfolgreich wirtschaften kann.

Mehr Informationen zum CTA gibt es hier.

Quelle und Foto: HHLA




Wasserschutzpolizei Niedersachsen feiert

Ob in den Binnengewässern oder weit draußen in der stürmischen Nordsee: Die Einsatzgebiete der Wasserschutzpolizei Niedersachsen sind genauso vielfältig wie ihre Aufgaben, die von der Kontrolle der Berufsschifffahrt sowie von Sportbooten, der Bearbeitung von Schiffsunfällen und Gewässerverunreinigungen bis hin zur Begleitung von Spezialtransportschiffen reichen. Auf ca. 2.500 Quadratkilometern Küstengewässer, ca. 1800 Kilometern Bundes- und Landeswasserstraßen sowie ca. 71 Quadratkilometern Seen ist die Wasserschutzpolizei (WSP) Niedersachsen tagtäglich für maritime Sicherheit im Einsatz- und das seit inzwischen 75 Jahren.

„Niedersachsen ist nicht nur ein Flächen-, sondern auch ein Wasserland. Insbesondere an der Nordsee, aber auch auf den Flüssen leistet die niedersächsische Wasserschutzpolizei inzwischen seit 75 Jahren großartige Arbeit. Ich bedanke mich bei allen Polizistinnen und Polizisten, die aktuell und auch in der Vergangenheit für Sicherheit auf dem Wasser gesorgt haben“, sagte der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, am Mittwoch beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen im Alten Landtag in Oldenburg.

Als Gründungsdatum der niedersächsischen Wasserschutzpolizei gilt der 13. Januar 1947 – an diesem Tag ging aus der „WSP-Gruppe Bremen“ organisatorisch die „WSP-Gruppe Niedersachsen“ hervor. Die ursprünglich am 13. Januar dieses Jahres auf den Tag genau geplante Jubiläumsfeier musste aufgrund der Corona-Pandemie verschoben werden.

Gastgeber war die Polizeidirektion Oldenburg, da ihr die Wasserschutzpolizeiinspektion (WSPI) angegliedert ist. Die WSPI mit Sitz in Oldenburg fungiert seit einer Strukturreform Anfang 2016 als eigenständige Polizeiinspektion mit einer landesweiten Koordinierungsstelle. Mit den vier Wasserschutzpolizeistationen in Emden, Wilhelmshaven, Brake und Stade ist die Wasserschutzpolizei an den wichtigsten Häfen der niedersächsischen Küste vertreten. Im Binnenland werden die wasserschutzpolizeilichen Aufgaben von den regionalen Polizeidirektionen Hannover, Lüneburg, Osnabrück und Göttingen wahrgenommen.

Vor rund 100 geladenen Gästen blickte Innenminister Boris Pistorius in seiner Festrede nicht nur auf die von vielen – insbesondere auch technischen und organisatorischen – Veränderungen geprägte Entwicklung der Wasserschutzpolizei in den vergangenen Jahrzehnten zurück. Er benannte zugleich die vor ihr liegenden Herausforderungen. „Die Wasserschutzpolizei ist in Niedersachsen strukturell und personell gut aufgestellt. Ihre Bedeutung wird gerade angesichts der Veränderungen durch den Klimawandel weiter zunehmen. Schon seit einigen Jahren spielen zum Beispiel Kontrollen von Umweltvorschriften und artverwandte Aufgaben auf unseren Gewässern eine immer größere Rolle“, so Pistorius.

„Die Kolleginnen und Kollegen der Wasserschutzpolizei Niedersachsen tragen eine hohe Verantwortung, der sie Tag für Tag gerecht werden – egal ob auf der Nordsee, an den Häfen, auf den Flüssen oder Seen. Sie sind echte Spezialisten auf ihrem Gebiet und ich bin heilfroh, dass wir sie haben“, hob Oldenburgs Polizeipräsident Johann Kühme die Verdienste der ehemaligen und aktuellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hervor. Zugleich bedankte sich Johann Kühme bei den zahlreichen anderen maritimen Sicherheitsbehörden und Kooperationspartnern der Wasserschutzpolizei. Als ein herausragendes Beispiel für die funktionierende, auch länderübergreifende, Zusammenarbeit nannte er die WSP-Leitstelle in Cuxhaven als gemeinsame Einrichtung der Wasserschutzpolizeien der fünf Küstenländer. Zu den Verantwortlichkeiten der Polizeidirektion Oldenburg zählt auch die Bewältigung von maritimen Bedrohungslagen im niedersächsischen Küstengebiet.

„Ich spreche allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Wasserschutzpolizei Niedersachsen für ihre fachlich qualifizierte und engagierte Arbeit meinen Dank aus. Die Wasserschutzpolizei Niedersachsen ist ein unverzichtbarer Bestandteil der Maritimen Sicherheitsarchitektur in Deutschland und es ist ein gutes Gefühl, dass wir in allen Bereichen absolut verlässliche Partner haben“, sagte Jörg Beensen, Leiter der Wasserschutzpolizeiinspektion, der sich für die zahlreichen Glückwünsche der Anwesenden zum Jubiläum herzlich bedankte.

Weitere Grußworte hielten Prof. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, sowie Nils Hoffmann-Ritterbusch, Vorsitzender des Kuratoriums bei der Wasserschutzpolizeischule in Hamburg. Für die musikalische Begleitung des Festakts sorgten das Blechbläser-Quintett des Polizeiorchesters Niedersachsen sowie der Shantychor Bad Zwischenahn.

Quelle und Foto: Polizeidirektion Oldenburg, von links: Johann Kühme (Präsident der Polizeidirektion Oldenburg), Boris Pistorius (Nds. Minister für Inneres und Sport) und Jörg Beensen (Leiter der Wasserschutzpolizeiinspektion)




Produktionsanlage für Wasserstoff in Rostock

Innerhalb der nächsten vier Jahre soll im Überseehafen Rostock auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerks eine 100-Megawatt-Produktionsanlage für die Erzeugung von grünem Wasserstoff entstehen. Die Elektrolyseanlage ist das Herzstück des Projektes „HyTech Hafen Rostock“, das sich auf Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Project of Common European Interest) beworben hat. Eine finale Investitionsentscheidung ist noch nicht getroffen und erst nach Erhalt des Förderbescheides geplant.

Entwickelt und gebaut werden soll die Anlage von der rostock EnergyPort cooperation GmbH, einem gemeinsamen Unternehmen von EnBW Neue Energien GmbH, RheinEnergie AG, RWE Generation SE und der ROSTOCK PORT GmbH, das jüngst in der Hanse- und Universitätsstadt gegründet wurde. Die vier Partner beteiligen sich jeweils mit knapp 25 Prozent an dem neuen Unternehmen. Ziel ist der Auf- und Ausbau einer nachhaltigen und grünen Produktions-  und Verteilungsstruktur für Wasserstoff. Der dafür erforderliche Strom soll aus Erneuerbaren Energien, wie Windkraftanlagen auf See und an Land, bezogen werden. Jährlich sollen so bis zu 6,5 Tonnen Wasserstoff klimaneutral im Überseehafen Rostock erzeugt, in ein überregionales Verteilnetz (Wasserstoff-Startnetz) eingespeist und lokalen Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden. Der Standort ermöglicht den Ausbau der Anlage auf eine Leistung von bis zu 1.000 Megawatt und kann zur nachhaltigen Energieversorgung und Energiesicherheit Deutschlands einen wichtigen Beitrag leisten. Die Investitionen liegen im dreistelligen Millionenbereich und sollen mit Hilfe von Fördermitteln getätigt werden.

„Gemeinsam mit den beteiligten Unternehmen treibt die RheinEnergie die zielgerichtete Transformation des Kraftwerkstandorts Rostock von der Steinkohle hin zu grünem Wasserstoff voran. Damit schaffen wir eine Perspektive, nicht nur für den Standort selbst, sondern für die gesamte Region. Die benötigten Mengen an grünem Wasserstoff stellen wir im Rahmen der neu gegründeten Gesellschaft künftig allen Marktteilnehmern zur Verfügung“, sagt Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der RheinEnergie AG.

„Wir sehen in der Realisierung eines solchen Projektes und einem sich daran anschließenden weiteren Ausbau eine große Chance, einen Kohlekraftwerksstandort langfristig in einen zukunftsfähigen Energiestandort zu transformieren. Wir sichern damit auch Arbeitsplätze vor Ort“, sagt Rainer Allmannsdörfer, Geschäftsführer der EnBW Neue Energien GmbH, der auch Geschäftsführer des Kohlekraftwerkes ist.

„Die erfolgreiche Transformation von fossilen Energieträgern wie Kohle zu nichtfossilen Energieträgern wie Wasserstoff betrifft viele Teile des Hafens. Ein konsequenter Einstieg in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wird die fossilen Energieträger ablösen und zur Dekarbonisierung der Region führen. Als ein Partner des gemeinsamen Unternehmens möchten wir weiterhin Impulsgeber für eine klimaschonende und nachhaltige Hafenwirtschaft sein“, hebt ROSTOCK PORT-Geschäftsführer Jens Scharner hervor.

„Der Überseehafen Rostock ist ein idealer Startpunkt für einen Wasserstoff-Hub im Nordosten Deutschlands. Im Rahmen des neuen Konsortiums trägt RWE als weltweit führendes Unternehmen bei Erneuerbaren Energien und mit ihrer Kompetenz bei der Wasserstofferzeugung maßgeblich zur grünen Transformation des Standorts und der Region bei“, sagt Sopna Sury, COO Hydrogen RWE Generation.

Quelle: rostock EnergyPort cooperation GmbH, Foto: rostock port/ nordlicht




Bundesminister Wissing besucht die BfG

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, hat jetzt die Bundesanstalt für Gewässerkunde in Koblenz besucht. Dabei standen überregionale Aufgaben in der Gewässerentwicklung, der Klimawandel und der Umgang mit Sedimenten in den Bundeswasserstraßen im Mittelpunkt der Gespräche mit Leitung und Belegschaft.

Bundesminister Dr. Wissing informierte sich bei seinem heutigen Besuch an der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) aus erster Hand über die aktuellen Herausforderungen für Gewässerkunde und Wasserwirtschaft. Die Expertinnen und Experten der BfG erläuterten dem Minister, welche Fortschritte sie in der Entwicklung digitaler Vorhersagesysteme für die Wasserstände in den Bundeswasserstraßen erzielt haben und diskutierten über die umweltgerechte Entwicklung unserer Flüsse. Der Umgang mit Sedimenten ist für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) eine bedeutende Aufgabe, wenn Hindernisse in Fahrrinnen oder stoffliche Belastungen vorhanden sind. Hier ist die wissenschaftliche Beratung der BfG stets gefordert. Dies gilt auch bei der Frage, wie sich der Klimawandel auf die Schifffahrt und die Gewässerökosysteme auswirkt.

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Bei der Gestaltung der Mobilität der Zukunft stehen wir vor großen Herausforderungen. Eine der größten Fragen ist, wie wir dem Klimawandel entgegentreten und gleichzeitig die Gesellschaft mobil halten können. Zur Bewältigung dieser Zukunftsaufgaben leistet die Bundesanstalt für Gewässerkunde mit ihrer wissenschaftlichen Kompetenz einen wichtigen Beitrag.“

Besonders die Nähe der BfG zu Universität und Hochschule spielt hierbei eine zentrale Rolle. Minister Wissing begrüßte die Kooperation der drei Einrichtungen. Diese mache es möglich, bei der Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern eng zusammenzuarbeiten.

Dr. Birgit Esser, Leiterin der Ressortforschungseinrichtung, betonte neben der Aufgabe der Politikberatung auch die besondere Rolle für die Praxis: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kennen die tägliche Arbeit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sehr gut. Für unsere wissenschaftliche Arbeit greifen wir auf umfangreiche gewässerkundliche Datenbestände zurück, die wir neben der WSV auch der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.“

Abschließend bekräftigte der Bundesminister: „Insbesondere bei der Planung leistungsstarker, umweltgerechter und möglichst naturnaher Bundeswasserstraßen können wir auf die Expertise der BfG zählen.“

Quelle: BfG, Foto: BfG/ Michael Hils




TX Logistik fährt mehr Züge Köln und Bologna

Die TX Logistik AG steigert die Zugfrequenz auf ihrer Intermodalverbindung zwischen Köln und Bologna. Zum 9. Juli wird sich die Zahl der Umläufe von fünf auf sechs pro Woche erhöhen. Grund dafür ist die in beiden Wirtschaftsregionen wachsende Nachfrage nach Schienentransportkapazitäten auf dieser Strecke durch die Schweiz.

TX Logistik hatte die Relation Anfang 2021 in den Fahrplan aufgenommen. Sie verbindet das Terminal Köln-Nord mit dem Terminal Interporto Bologna. Die Route führt über die Gotthard-Achse, deren Ausbau 2020 fertiggestellt wurde. Seitdem können auch Sattelauflieger mit einer Eckhöhe von vier Metern intermodal auf der Schiene durch die Schweiz transportiert werden. Die Umstellung auf das Profil P400 hat die Nachfrage nach Angeboten im Kombinierten Verkehr auf der Gotthard-Route deutlich erhöht.

Dieser Entwicklung trägt TX Logistik mit dem zusätzlichen Umlauf Rechnung. Sämtliche Leistungen – von der Vermarktung der Transportkapazitäten bis zur Traktion – übernimmt das zur Mercitalia-Gruppe (Gruppo FS Italiane) gehörende Schienenlogistikunternehmen mit seinen Tochtergesellschaften TX Logistik Switzerland und TX Logistik Transalpine komplett in Eigenregie. Zum Einsatz kommen moderne Multisystem-Lokomotiven, die mit Lokführern von TX Logistik besetzt sind. Bis zu 34 Ladeeinheiten passen auf einen Zug. Transportiert werden neben Sattelaufliegern auch Megatrailer, Wechselbrücken und Container. Verladen werden sie in Köln und Bologna jeweils täglich außer Sonntag.

Mit der höheren Zugfrequenz auf der Strecke Köln – Bologna leistet TX Logistik einen weiteren Beitrag zur Verkehrsverlagerung und zum Klimaschutz. Im Vergleich zum Transport mit dem Lkw spart die Beförderung auf der Schiene bei sechs Umläufen in der Woche etwa 23.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.

Quelle und Foto: TX Logistik




WSV-Azubiprojekt zum Wiederaufbau des Ahrtals

In der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler wurde jetzt ein durch Auszubildende der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) naturnah fertiggestellter Uferabschnitt der Ahr übergeben.

Nach der Flutkatastrophe im vergangenen Jahr haben über 100 Auszubildende der WSV im Bereich Wasserbau im Zeitraum von Dez. 2021 bis Mitte Juli 2022 das Ufer der Ahr instandgesetzt und damit die Kommune vor Ort unterstützt. Das Azubiprojekt ist Teil der Hilfeleistungen der WSV beim Wiederaufbau in den Katastrophengebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen.

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Dieses Projekt steht nicht nur exemplarisch für die beeindruckende Hilfsbereitschaft und den unermüdlichen Einsatz der Helferinnen und Helfer, sondern auch für die Wiederherstellung der Infrastruktur im gesamten Ahrtal. Denn auch 14 Kilometer Schiene, 70 Kilometer Straße und über 100 Brücken werden so wiederaufgebaut, dass sie klimaresilienter und für künftige Extremwetterlagen besser gerüstet sind.“

Für die Auszubildenden war der nachhaltige Wiederaufbau der Ufersicherung Teil ihrer praktischen Ausbildung. Anders als übliche Lehrstücke, die zu Übungszwecken dienen, werden an der Ahr die neuen Uferbefestigungen zwischen Ahrweiler und Walporzheim dauerhaft sein. Sie tragen zum Hochwasserschutz in der Region bei.

Malu Dreyer, Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz: „Das Azubiprojekt ist ein tolles Beispiel dafür, wie der hochwasserangepasste Wiederaufbau hier an der Ahr durch tatkräftige Zusammenarbeit und effiziente Kooperation über Gemeinde-, Behörden- und Ländergrenzen hinweg gemeinsam gelingt. Es ist einfach großartig, dass die jungen Leute hier im Ahrtal so beherzt mit angepackt und den Wiederaufbau unterstützt haben.“

Erstmalig für das Ahrtal wurde eine ingenieurtechnische Methode der Uferbefestigung angewandt, die bisher nur im Norden Deutschlands umgesetzt wurde: Bei dieser Technik werden zwischen Rundholzreihen Weidenruten (Faschinat) befestigt, die dann austreiben. Darüber hinaus haben die Auszubildenden heimische Gehölze angepflanzt. Voraus gingen Räum- und Säuberungsarbeiten mit Spezialgeräten der WSV an den Ufern und Böschungen.

Prof. Dr.Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Für unsere Auszubildenden war der Einsatz im Ahrtal ein herausragendes Projekt. Die hochmotivierten jungen Menschen sind fachlich und auch persönlich über sich hinausgewachsen, indem sie zum Wiederaufbau des Ahrtals beigetragen haben. Ein nachhaltiges Wasserbauprojekt, das jetzt der Region zugutekommt.“

Nach der Flutkatastrophe haben über 260 Beschäftigte der WSV unbürokratisch rund fünf Monate lang die Aufräumarbeiten im Ahrtal mit Fahrzeugen und Spezialgeräten unterstützt. Teilweise waren pro Woche rund 30 Beschäftigte mit über sieben Lastkraftwagen, Baggern und einem Radlader vor Ort.
Zusätzlich zu den umfangreichen Aufräumarbeiten wurden in diesem Zeitraum z.B. durch die Schreinerei des Bauhofs Aschaffenburg über 50 neue Bänke, Stühle und Einbauschränke für die Grundschulen Bad-Neuenahr und Ahrweiler gezimmert. Die Taucher der Bauhöfe Koblenz und Trier haben Brückenpfeiler und Stützwände inspiziert.

Seit der Übergabe kann auch der gemeinsam mit der Bundesanstalt für Gewässerkunde errichtete Lehrpfad besucht werden. Die Schautafeln informieren über die geleistete Arbeit und über die Flora und Fauna im Uferbereich.

Die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung ist mit über 900 Auszubildenden in diversen technischen Berufen eine der großen Ausbildungsbehörden des Bundes.

Quelle und Foto: Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, WSV.




Hafen Antwerp-Bruges: Mehr Umschlag

Der Gesamtgüterumschlag des Port of Antwerp-Bruges belief sich in den ersten sechs Monaten dieses Jahres auf 147,2 Millionen Tonnen, was einer Steigerung von 1,4 % im Vergleich zum selben Zeitraum des vorigen Jahres entspricht. In Anbetracht des aktuellen geopolitischen und makroökonomischen Kontextes bestätigt dieses leichte Wachstum trotz eines Rückgangs im Containersegment aufgrund der anhaltenden globalen Überlastungsprobleme die gestärkte Position als einheitlicher Hafen.

Der Containerumschlag geht um 9,8 % in Tonnen und um 6,2 % in TEU zurück, verglichen mit einem starken ersten Halbjahr 2021. Angesichts der weltweit gestörten Containerlinienschifffahrt, der Verspätungen und des hohen Aufkommens an Importfracht steht der Containerhandel weiterhin vor operativen Herausforderungen. Darüber hinaus ging der Umschlag von Containern mit Bezug zu Russland aufgrund des Konflikts in der Ukraine um 39 % zurück.

Stückgut steigt in der ersten Jahreshälfte erheblich um 22% im Vergleich zum selben Zeitraum im Jahr 2021, und verzeichnet das höchste Umschlagvolumen seit 2011. Der Hauptgrund dafür ist der gestiegene Import von Stahl, der wichtigsten Produktgruppe innerhalb dieses Segments. Die durch die Sanktionen verbotenen Stahlimporte aus Russland werden durch Importe aus anderen Ländern ersetzt. ​ Auch die anderen Produktgruppen wie Holz, Plattenmaterial und Obst verzeichneten ein Wachstum.

Der Roll-on/Roll-off-Verkehr verzeichnete einen Anstieg um 8,9 %. Ein deutliches Wachstum ist im Verkehr mit dem Vereinigten Königreich und Irland zu verzeichnen, die mit 3,8 Mio. Tonnen bzw. 0,6 Mio. Tonnen einen Zuwachs von 6,8 % bzw. 47 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2021 verzeichnen. Die Zahl der Neu- und Gebrauchtwagen verzeichnet einen leichten Zuwachs von 2,5 % bzw. 1,7 %, während die Zahl der Lastkraftwagen um 19 % zurückgeht.

Das Segment Trockenmassengut stieg um 17,6 %. Die Düngemittel verzeichneten nach einem starken Jahr 2021 einen Umschlagverlust (-15,4 %), der vor allem auf die gegen Russland verhängten Sanktionen zurückzuführen ist. ​ Auch beim Umschlag von Sand, Kies, Nichteisenerzen und Metallschrott wurden nach 6 Monaten Verluste verzeichnet. Während im Jahr 2021 nur 933.000 Tonnen Kohle umgeschlagen wurden, beträgt der Umschlag nach 6 Monaten im Jahr 2022 bereits 1,56 Millionen Tonnen, was auf den starken Anstieg der Gaspreise und die reduzierten Gaslieferungen aus Russland zurückzuführen ist.

Im Segment der flüssigen Massengüter (+16,5%) ist ein deutliches Wachstum bei Benzin, Naphtha und Energiegasen zu verzeichnen. Obwohl der Umschlag von Diesel und Heizöl seit 2019 stetig zurückgeht, steigt er in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 10,4 %. Auch der Umschlag von anderen Erdölderivaten und Chemikalien nahm um 9,9 % bzw. 12,3 % zu. Mit einem Umschlag von 8,4 Millionen Tonnen ist der wichtigste Zuwachs bei LNG (+55,3 %) zu verzeichnen, denn neben der Umschlagfunktion des LNG-Terminals sind die europäischen Länder nun auch damit beschäftigt, die Gasvorräte im Vorfeld des nächsten Winters aufzufüllen.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 hat Zeebrugge 64 Kreuzfahrtschiffe empfangen, wobei April und Mai mit jeweils 15 Schiffen die Spitzenmonate waren. Die durchschnittliche Passagierkapazität liegt jetzt bei etwa 65 % und ist deutlich im Steigen begriffen. Es wird erwartet, dass die weltweite Kreuzfahrtflotte bis Mitte 2022 wieder voll einsatzfähig sein wird.

Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp-Bruges: „In Anbetracht des derzeitigen geopolitischen und makroökonomischen Kontextes ist dieser leichte Zuwachs definitiv ein Ansporn. Diese Zahlen bestätigen, dass wir als gemeinsamer Hafen stärker sind. Der Kontext stellt nach wie vor eine große Herausforderung dar, insbesondere im Containersegment. Dank des Zusammenschlusses können wir nun als einheitlicher Hafen zwei komplementäre Plattformen anbieten, was unsere Position in der internationalen Logistikkette und als eines der wichtigsten Eingangstore nach Europa deutlich stärkt.“

Annick De Ridder, Vize-Bürgermeisterin der Stadt Antwerpen und Vorsitzende des Verwaltungsrats des Port of Antwerp-Bruges: „Trotz eines schwierigen geopolitischen und makroökonomischen Umfelds ist dieser vereinte Hafen der wirtschaftliche Motor Flanderns. Dies belegen die Zuwächse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum beim Umschlag, beim Roll-on/Roll-off-Verkehr, beim trockenen und flüssigen Massengut sowie der besonders starke Anstieg beim konventionellen Stückgut (21,8 %) mit dem höchsten Umschlagsvolumen seit 10 Jahren. Damit wird der Rückgang des Containerumschlags kompensiert. Gleichzeitig machen die Zahlen deutlich, dass zusätzliche Containerkapazitäten und Investitionen in die strategische Infrastruktur unabdingbar sind, um unsere Position als Welthafen zu sichern.“

Dirk De Fauw, Bürgermeister der Stadt Brügge und stellvertretender Vorsitzender des Port of Antwerp-Bruges: „Diese Zahlen sind ein vielversprechender Start für unsere ‚Ehe’“. Und die neue Schleuse von Zeebrugge wird unsere Position als Welthafen weiter festigen. Mit der kürzlich getroffenen Wahl der Einrichtungsalternative wurde ein wichtiger Schritt für dieses wichtige Projekt gesetzt, das wirtschaftliche Interessen mit Mobilität und Lebensqualität für das gesamte Gebiet in Einklang bringt.

Quelle und Grafik: Port Antwerp-Bruges




Shell baut größte Anlage für grünen Wasserstoff in Europa

Auf der Maasvlakte 2 wird Europas größte Anlage für grünen Wasserstoff gebaut. Die endgültige Investitionsentscheidung hierfür hat Shell getroffen. Die futuristische Anlage wird den Namen Holland Hydrogen I tragen und soll 2025 in Betrieb genommen werden.

Der 200-MW-Elektrolyseur wird auf der Maasvlakte 2 im Rotterdamer Hafen gebaut und soll täglich 60.000 Kilogramm erneuerbaren Wasserstoff produzieren.

Der erneuerbare Strom für den Elektrolyseur stammt aus dem Offshore-Windpark Hollandse Kust (Nord), der sich teilweise im Besitz von Shell befindet.

Der grüne Wasserstoff wird bald über die HyTransPort-Pipeline den Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam versorgen. In der Raffinerie ersetzt es einen Teil des verwendeten grauen Wasserstoffs und macht die Herstellung von Energieprodukten wie Benzin, Diesel und Paraffin teilweise kohlenstofffrei. In dem Maße, wie mehr Wasserstoff-Lkw auf den Markt kommen und das Netz der Wasserstofftankstellen für den Schwerlastverkehr wächst, kann die Versorgung mit grünem Wasserstoff auch auf sie ausgerichtet werden, um zur Dekarbonisierung des Straßenverkehrs beizutragen.

Quelle und Grafik: Shell, Rendering des Holland Hydrogen 1 im Konversionspark




Rostock bestätigt Rekordergebnis

In Rostock gingen im ersten Halbjahr 2022 insgesamt 15 Millionen Tonnen Fracht über die Kaikanten der Hafenstadt an der Warnow. Davon wurden 14,4 Millionen Tonnen im Überseehafen umgeschlagen; noch einmal ein leichter Anstieg gegenüber dem Rekordergebnis des ersten Halbjahres 2021.

Etwa 600.000 Tonnen wurden laut Hafen- und Seemannsamt in anderen Rostocker Hafenanlagen wie dem Chemiehafen Yara sowie Fracht- und Fischereihafen verladen. Die Gütermengen im gesamten Rostocker Hafenrevier blieben damit in etwa auf dem Rekordniveau von 15,2 Millionen Tonnen des Vorhalbjahrs. Die Zahl der beförderten Fährpassagiere von und nach Nordeuropa erreichte 953.000 und liegt damit wieder auf dem Vor-Corona-Niveau.

„Alle Rostocker Hafenunternehmen und -behörden, insbesondere die hier operierenden Reedereien, Umschlagunternehmen, Speditionen und Eisenbahngesellschaften haben in ihrem Zusammenspiel dafür gesorgt, dass das Rekordumschlagergebnis des Vorhalbjahrs trotz der mit Krieg und Corona einhergehenden Hemmnisse bestätigt werden konnte“, sagt ROSTOCK PORT-Geschäftsführer Dr. Gernot Tesch.

Der Güterumschlag im Überseehafen Rostock erreichte in den ersten sechs Monaten des Jahres 2022 den Vorjahreswert von 14,4 Millionen Tonnen.

Auf dem Fähr- und RoRo-Terminal wurden von Januar bis Juni 2022 wie im Vorhalbjahr 9,1 Millionen Tonnen rollende Ladung über die Kaikanten bewegt. Der Anteil der Fähr- und RoRo-Güter am Gesamtumschlag im Universalhafen Rostock betrug 63 Prozent. Der Umschlag von Massen- und Stückgütern erreichte mit 5,3 Millionen Tonnen einen Anteil von 37 Prozent.

Der Rostocker Überseehafen verzeichnete 3.709 Anläufe (2021: 3.616) von Fähr-, RoRo-, Fracht- und Kreuzfahrtschiffen in den ersten sechs Monaten des Jahres, davon 2.921 Anläufe (2021: 2.801) von Fähr- und RoRo-Schiffen.

Auf den vier Fähr- sowie drei RoRo-Verbindungen von und nach Dänemark, Schweden und Finnland wurden 218.000 Lkw (begleitete Einheiten) transportiert – sieben Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Umschlag von unbegleiteten Einheiten nahm ebenfalls zu: 88.250 Trailer bzw. sonstige Ladungsträger rollten über die Kaikanten (plus sechs Prozent). Im ersten Halbjahr 2022 wurden zudem 8.150 Eisenbahnwaggons über See transportiert. „Besonders erfreulich ist der weiter starke Zuwachs im Bereich Lkw/Trailer. Der Rückgang im Bereich Bahnwaggon (- 6.650) ist allein durch den Sondereffekt einer zeitweisen Streckensperrung in Dänemark im vergangenen Jahr verursacht“, erläutert Dr. Gernot Tesch. Die Anzahl der transportierten Pkw von 204.000 verdoppelte sich im Vergleich zum pandemiebeeinträchtigten ersten Halbjahr 2021.

Die positive Entwicklung im Kombinierten Verkehr (KV) setzte sich auch in diesem Jahr fort. Der Umschlag intermodaler Ladeeinheiten stieg im ersten Halbjahr auf über 64.000 Einheiten (plus vier Prozent). „Der Anstieg ist hauptsächlich auf Frequenzsteigerungen nach Bratislava und Dresden zurückzuführen. Zudem konnte mit Wuppertal eine bereits zwischen 2018 und 2021 verkehrende Verbindung wiederaufgenommen werden. Die zum Teil sprunghaften Mengensteigerungen der letzten Jahre erfordern eine zügige Anpassung der Bahnabfertigungskapazitäten im Überseehafen“, so Dr. Gernot Tesch.

Derzeit verkehren wöchentlich 47 Kombiverkehrszüge von und nach Verona (16), Bologna (3) in Italien, Bratislava (6) in der Slowakei, Dresden (10) [mit Anbindung nach Curtici (2) in Rumänien], Herne (5), Wuppertal (3) und Halle (1) in Deutschland, sowie Bettembourg (3) in Luxemburg. Die letztgenannte Verbindung, eine Zusammenarbeit des luxemburgischen Eisenbahn-unternehmens CFL Multimodal und der Fährreederei Stena Line, konnte jüngst um zwei Antennen nach Lyon in Südfrankreich und Barcelona in Spanien erweitert werden. Damit erreichen kranbare und nicht kranbare Ladeeinheiten im Kombinierten Verkehr ab Eskilstuna in Schweden oder Oslo in Norwegen die Iberische Halbinsel in vier Tagen.

Ein Minus von 211.000 Tonnen (-13 Prozent) gab es beim Umschlag von Flüssiggütern. Bis Ende Juni 2022 wurden 1,42 Millionen Tonnen über die Kaikanten gepumpt. Es wurde insbesondere mehr Rohöl, Biodiesel und Bunkerware umgeschlagen, aber weniger Naphta, Gas- und Heizöl.

Der Umschlag von Schüttgütern lag mit 3,6 Millionen Tonnen etwa 230.000 Tonnen über dem bereits sehr hohen Vorjahresniveau. Den größten Anteil am Schüttgutumschlag hatte erneut der Umschlag von Getreide mit 1,77 Millionen Tonnen (2021: 1,9 Millionen Tonnen).

Im wertschöpfungsintensiven Stückgutbereich wurden 313.000 Tonnen über die Kaikanten gehoben und damit ein Prozent mehr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Es wurden vor allem mehr Bleche, Brammen und Zink verladen.

Der Ersatzneubau der zwei ältesten Liegeplätze im Überseehafen Rostock, 31 und 32, wurde im April 2022 offiziell gestartet. Die ROSTOCK PORT GmbH ist Bauherrin des rund 22 Millionen teuren Hafeninfrastrukturprojektes, das bis zum Oktober 2023 abgeschlossen werden soll.

„Die 62 und 58 Jahre alten Liegeplätze 31 und 32 auf der Ostseite von Pier II im Hafenbecken B werden auf einer Gesamtlänge von 400 Metern, einer Breite von 18 Metern und für eine Wassertiefe von 12,50 Meter neu gebaut“, sagt Jens Scharner. Die Kaianlage wird für eine Flächenbelastbarkeit von fünf Tonnen pro Quadratmeter ausgelegt und auf der gesamten Länge mit neuen Kranbahnschienen ausgerüstet, die eine Last von 30 Tonnen pro Meter aufnehmen können.

„Die Liegeplätze 31 und 32 werden als Multifunktionsliegeplätze für den Umschlag sowohl von Projektladungen als auch Stück- und Schüttgütern gebaut, an denen zukünftig aber auch wieder Transitanläufe von Kreuzfahrtschiffen stattfinden können“, so Dr. Gernot Tesch.

Als Bestandteil des Fördervorhabens zur Verkehrsertüchtigung zweiter Abschnitt wurde im Frühjahr mit dem überfälligen Neubau eines etwa 500 Meter langen Abschnitts der viel befahrenen Ost-West-Straße im Überseehafen begonnen. Der Straßenkörper war durch die intensive Nutzung völlig verschlissen. In die umfangreichen Straßen- und Tiefbaumaßnahmen werden Baumaßnahmen öffentlicher Leitungsträger integriert und parallel durchgeführt. Dazu zählen die Neuverlegung von Trinkwasser- und Fernwärmeleitungen.

Eine Besonderheit der Maßnahme ist der Bau und die Verlegung eines großen Entwässerungskanales im Straßenkörper und unter zwei Bahnübergänge. Der Kanal wird bis an die Querkai von Liegeplatz 30 im Hafenbecken B geführt, um Flächen südlich der Ost-West-Straße für eine Nutzung durch eine entsprechend dimensionierte Vorflut erschließen zu können. Die Baumaßnahme wird sich bis in den Sommer 2023 erstrecken. Eine besondere Herausforderung des Vorhabens ist die Verkehrslenkung und Umleitung, um insbesondere die betriebsinternen Verkehre nicht unterbrechen zu müssen.

Auf Basis geleisteter Planungen durch ROSTOCK PORT und langwieriger Vorbereitungen realisiert die Autobahn GmbH seit Anfang 2022 den Neubau der Teilanschlussstelle Bundesautobahn A 19 – Industriehafen. Es ist geplant, die neue und von ROSTOCK PORT finanzierte Anbindung ab Oktober 2022 für den Verkehr freizugeben.

Noch im Sommer 2022 beginnt ROSTOCK PORT mit der Erneuerung einer Straßenbrücke und der nördlichen Steganlage der Liegeplätze 3 und 4 im Ölhafen.

Nach Erteilung des Einvernehmens durch das Land Mecklenburg-Vorpommern erließ die Planfeststellungsbehörde „Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt“ am 19. Mai 2021 den Planfeststellungsbeschluss für die „Anpassung der seewärtigen Zufahrt zum Seehafen Rostock“ auf 16,50 Meter Wassertiefe. Ein Baustart ist seitens des Bundes zu Beginn des vierten Quartals dieses Jahres vorgesehen. Nach aktuellem Stand ist von einer rund zweieinhalbjährigen Bauzeit auszugehen. „ROSTOCK PORT begrüßt diese Bundesmaßnahme ausdrücklich, lässt sie Rostocks Überseehafen auf Augenhöhe mit anderen Ostseehäfen kommen, die bereits 16,50 Meter Wassertiefe aufweisen. Rostock wird nach der Umsetzung dieser Maßnahme und parallel zu den erfolgenden Anpassungen der Liegeplatzkapazitäten gerade für flüssige und trockene Massengüter noch attraktiver“, so Jens Scharner.

Die Flächenvorsorge zur langfristigen Hafenentwicklung wird fortgeführt. Stadt- und Regionalplanung gestalten den Prozess der Neuaufstellung der vorbereitenden kommunalen Bauleitplanung – „Flächennutzungsplanung“ bzw. Neuaufstellung „Zukunftsplan“ der Hanse- und Universitätsstadt Rostock – sowie der Regionalplanung. ROSTOCK PORT erarbeitete mit vorgenannten Partnern, der IHK zu Rostock und der Wirtschaftsfördergesellschaft Rostock Business eine Kommunikationsstrategie, die in verschiedenen Gremien der Stadt sowie dem Hafenforum vorgestellt und deren Inhalte in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen. Weitere Informationen und Hintergründe: https://rathaus.rostock.de/de/startseite/325396

Innerhalb der nächsten vier Jahre soll im Überseehafen Rostock auf dem Gelände des Steinkohlekraftwerks eine 100-Megawatt-Produktionsanlage für die Erzeugung von grünem Wasserstoff entstehen. Die Elektrolyseanlage ist das Herzstück des Projektes „HyTech Hafen Rostock“, das sich auf Förderung im Rahmen des IPCEI-Programms (Important Project of Common European Interest) beworben hat. Eine finale Investitionsentscheidung ist noch nicht getroffen und erst nach Erhalt des Förderbescheides geplant.

Entwickelt und gebaut werden soll die Anlage von der rostock EnergyPort cooperation GmbH, einem gemeinsamen Unternehmen von EnBW Neue Energien GmbH, RheinEnergie AG, RWE Generation SE und der ROSTOCK PORT GmbH, das jüngst in der Hanse- und Universitätsstadt gegründet wurde. Die vier Partner beteiligen sich jeweils mit knapp 25 Prozent an dem neuen Unternehmen. Ziel ist der Auf- und Ausbau einer nachhaltigen und grünen Produktions-  und Verteilungsstruktur für Wasserstoff. Der dafür erforderliche Strom soll aus Erneuerbaren Energien, wie Windkraftanlagen auf See und an Land, bezogen werden. Jährlich sollen so bis zu 6.500 Tonnen Wasserstoff klimaneutral im Überseehafen Rostock erzeugt, in ein überregionales Verteilnetz (Wasserstoff-Startnetz) eingespeist und lokalen Verbrauchern zur Verfügung gestellt werden. Der Standort ermöglicht den Ausbau der Anlage auf eine Leistung von bis zu 1.000 Megawatt und kann zur nachhaltigen Energieversorgung und Energiesicherheit Deutschlands einen wichtigen Beitrag leisten. Die Investitionen liegen im dreistelligen Millionenbereich und sollen mit Hilfe von Fördermitteln getätigt werden.

„Die erfolgreiche Transformation von fossilen Energieträgern wie Kohle zu nichtfossilen Energieträgern wie Wasserstoff betrifft viele Teile des Hafens. Ein konsequenter Einstieg in den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern wird die fossilen Energieträger ablösen und zur Dekarbonisierung der Region führen. Als ein Partner des gemeinsamen Unternehmens möchten wir weiterhin Impulsgeber für eine klimaschonende und nachhaltige Hafenwirtschaft sein“, hebt Jens Scharner hervor.

Das Kreuzfahrtschiff „AIDAdiva“ eröffnete am 11. April die Kreuzfahrtsaison in Rostocks Ostseebad. Im Warnemünder Hafen wurden die beiden Passagierterminals, Warnemünde Cruise Center 7 und 8, sowie die technischen Anlagen im Winterhalbjahr auf die Kreuzfahrtsaison vorbereitet sowie die Hygiene- und Sicherheitskonzepte mit den Behörden und Reedereien abgestimmt.

In diesem Jahr werden etwa 140 Anläufe von Kreuzfahrtschiffen in Warnemünde erwartet, darunter zehn Erstanläufe: „Le Champlain“ (29. April), „Rotterdam“ (13. Mai), „Viking Venus“ (14. Mai), „Sky Princess“ (23. Mai), „Carnival Pride“ (27. Juni), „Norwegian Dawn“ (30. Juni), „Celebrity Apex“ (10. Juli), „Viking Mars“ (17. Juli), „Norwegian Prima“ (6. September) und „Seven Seas Splendor“ (12. September).

Die Kreuzfahrtsaison endet mit den Anläufen von „AIDAmar“ am 2. November und „Amera“ am 5. Dezember.

Quelle: Rostock Port, Foto: Rostock Port/ nordlicht




TX Logistik mit neuer Sicherheitsbescheinigung

Die Eisenbahnagentur der Europäischen Union (ERA) hat der TX Logistik AG für weitere fünf Jahre eine einheitliche Sicherheitsbescheinigung für Verkehre in Deutschland und den Niederlanden ausgestellt. Dem zur Mercitalia-Gruppe (Gruppo FS Italiane) gehörenden Eisenbahnlogistikunternehmen wird damit erneut bestätigt, in beiden Ländern die gesetzlichen Voraussetzungen für einen sicheren Eisenbahnbetrieb zu erfüllen. Das amtliche Zertifikat gilt bis Juni 2027.

Der Re-Zertifizierung voraus ging eine umfangreiche Vorbereitung, in der TX Logistik in Zusammenarbeit mit zahlreichen Stakeholdern, Partnern und Dienstleistern ein umfassendes Sicherheitsmanagementsystem zur Beherrschung von Risiken im Bahnbetrieb nachweisen musste. Alle Beteiligten haben intensiv an diesem Thema mitgearbeitet. Die von der ERA erteilte Bescheinigung berechtigt auch zur Beförderung gefährlicher Güter.

Sicherheit hat für die Mercitalia Gruppe und TX Logistik Priorität. Die neue Sicherheitsbescheinigung ist für das auf grenzenlose Transportnetzwerke spezialisierte Eisenbahnlogistikunternehmen eine wesentliche Voraussetzung für eine durchgängige Traktion. In den Niederlanden ist es bislang auf zwei Strecken unterwegs. Sechsmal pro Woche fährt TX Logistik zwischen Venlo und Melzo/Mailand. Außerdem verbindet das Eisenbahnlogistikunternehmen jeweils dreimal pro Woche Rotterdam mit München bzw. Kornwestheim.

Die Zeichen stehen auf weiteres Wachstum: TX Logistik will die Präsenz in den Niederlanden grundsätzlich stärken und dort Neugeschäft akquirieren. Mit dem erneuten Erwerb der Sicherheitsbescheinigung hat das Unternehmen die Voraussetzung für zusätzliche Verkehre in den Niederlanden geschaffen, die es auch in Eigenregie durchführen kann.

Außer in Deutschland und den Niederlanden verfügt TX Logistik über Sicherheitsbescheinigungen in Österreich, Italien, Dänemark, Schweden und der Schweiz.

Quelle und Foto: TX Logistik AG