25 Jahre erfolgreiches ZAPPen

Zum 1. Juli 1997 wurde von DAKOSY gemeinsam mit der Hafenwirtschaft und der Freien und Hansestand Hamburg mit ZAPP (Zoll-Ausfuhrüberwachung im Paperless Port) eine zukunftsweisende IT-Plattform für die digital unterstützte Exportkontrolle eingeführt. Die Devise hieß bereits damals und gilt heute noch: ZAPP sorgt für einfache, schnelle und papierlose Informationsflüsse im Hamburger Hafen.

„Da mit dem Hauptzollamt eine hundertprozentige elektronische Bereitstellung aller Exportdaten vereinbart war, mussten sich innerhalb kürzester Zeit alle verladenden Spediteure und Exporteure anschließen“, nennt DAKOSY-Vorstand Dieter Spark eine der Herausforderungen. Diejenigen, die zu Beginn Vorbehalte hatten oder für die sich eine direkte elektronische Anbindung nicht lohnte, konnten an sogenannten manuellen Erfassungsstationen gegen eine Gebühr ihre elektronischen Meldungen an ZAPP einreichen. „Innerhalb weniger Monate war die Plattform etabliert und schon bald konnte sich kaum mehr jemand erinnern, wie der Hafen ohne ZAPP überhaupt funktionieren konnte“, schmunzelt Spark.

Seit der Inbetriebnahme wurde die Plattform permanent erweitert und verbessert. So konnten im Jahr 2006 bei der Einführung des ATLAS-Verfahrens AES (Automated Export System) die neuen Abläufe so in ZAPP integriert werden, dass die hafenseitige Exportabwicklung weiterhin optimal unterstützt werden konnte. Eine weitere Optimierung erfolgte im Jahr 2011 mit der elektronischen Verbindung von ZAPP und IMP (Import Management Platform), durch welche die Zollprozesse für Transshipments im Hamburger Hafen automatisiert wurden.

Alle Weiterentwicklungen von ZAPP wurden gemeinsam mit der Hafenwirtschaft entwickelt und umgesetzt – und zwar im speziell dafür gegründeten ZAPP-Arbeitskreis mit Vertretern der Speditionen, Containerterminals, Packbetriebe, Carrier, des Zolls und DAKOSY. „Wir haben 1997 mit ZAPP einen Digitalisierungsmotor gestartet, der für den Hamburger Hafen eine ganz wichtige Zukunftsinvestition entwickelt hat“, erläutert Thomas Schröder, stellvertretender Geschäftsführer des Verein Hamburger Spediteure e.V..

Derzeit wird an einer Erneuerung der Plattform gearbeitet. Im ersten Schritt hat DAKOSY dem Zoll im Mai 2022 eine ZAPP-Webanwendung bereitgestellt. Diese ist inzwischen vollumfänglich im Einsatz und ermöglicht ein Mehr an Transparenz und noch effiziente Prozesse. In den nächsten Schritten folgen für die weiteren Prozessbeteiligten modernisierte Anwendungen und neue Schnittstellen, die alle darauf ausgerichtet sind, dass ZAPP weiterhin eine gute Investition für die Zukunft des Hamburger Hafens darstellt.

Quelle: DAKOSY, Foto: HHLA/Raetzke




Heimatfreunde bereisen die Häfen

In Zusammenarbeit mit den Neusser-Düsseldorfer Häfen bietet die Vereinigung der Heimatfreunde Neuss e.V. wieder die beliebte Schifffahrt durch die Häfen an.

Die Schifffahrt findet am Mittwoch den 20. Juli 2022 statt. Die Abfahrt ist um15:00 Uhr vom Anleger Neuss, Batteriestraße, am UCI Kino, dem neuen Steiger im Hafenbecken 1. Die Dauer der Fahrt ist mit 2 bis 2,5 Stunden geplant. Für Verpflegung ist bestens gesorgt: der Kaffee und Kuchen ist inklusive.
Eine Karte und Anmeldung ist erforderlich . Der Preis beträgt für Mitglieder 11,00 € und für Nicht-Mitglieder 15,00 €. Die Karte bekommen Interessenten in der Geschäftsstelle der Heimatfreunde und in der Einhorn-Apotheke.
Quelle: Vereinigung der Heimatfreunde Neuss e.V., Foto: NDH



ALOHA IM HAFEN ANDERNACH

Lust auf Strand-Feeling? Dann sollten Interessenten auf jeden Fall bei dem diesjährigen Hafen-Sommerfest am Samstag, 16. Juli (14:00 – 21:00 Uhr), und Sonntag, 17. Juli (11:00 – 16:00 Uhr), Andernach besuchen! Denn die Organisatoren haben sich dieses Jahr etwas besonders einfallen lassen und holen für Sie ein Stückchen Südsee an den Rhein. Dazu verwandelt sich der Hafenbereich am KLV Terminal in einen unvergesslichen Hafenstrand mit Strandkörben und vielen weiteren Highlights.

Neben dem echten Sandstrand als Launch-Chill-Out Area zum Entspannen, Verweilen und Spielen sowie der passenden Café del Mar Musik warten auch zahlreiche spannende Attraktionen für Groß und Klein auf dem Hafengelände.

Dabei sorgen nicht nur diverse Aktionsstationen – von Entchen-Angeln bis zum Leuchtturm-Klettern – für die richtige Unterhaltung und Action. Denn natürlich bietet auch der Hafen selbst reichlich Gelegenheit für eine Entdeckertour: So finden stündlich verschiedene Maschinenvorführung statt. Oder fahren Sie doch ein Runde mit dem Hafen-Express und erhalten so einen eindrucksvollen Einblick vom Andernacher Hafen.

Am Samstag, 16. Juli 2022 (14:00 – 21:00 Uhr)

14:00 Uhr Begrüßung durch OB Hütten und Geschäftsführung der Stadtwerke Andernach

ab 14:30 Uhr Programm:

  • Hafenattraktionen und Hafen-Express
  • DJ Lounge-Musik in der Chill-out-Area
  • Kinder-Spaßprogramm, u.a. Hüpfburg, Kletterturm uvm.
  • 18:00 bis 21:00 Uhr Live-Musik mit Street Life

Am Sonntag, 17. Juli 2022 (11:00 – 16:00 Uhr)

ab 11:00 Uhr Programm:

  • Hafenattraktionen und Hafen-Express
  • Kinder-Spaßprogramm, u.a. Hüpfburg, Kletterturm uvm.
  • ab 11:30 Uhr Bäckerjungen-Musikanten – Egerländer-Besetzung des Stadtorchester Andernach

Begrenzte Parkplatzmöglichkeit. Anreise mit dem ÖPNV empfohlen.
Für beide Veranstaltungstage wird eine Zusatzhaltestelle „Hafen“ eingerichtet.

Die Linien 300, 301 und 311 fahren im folgenden Zeitraum die Zusatzhaltestelle „Hafen“ an:
Samstag von 13:30 Uhr bis 22:00 Uhr und
Sonntag von 11:00 Uhr bis 17:00 Uhr.

Quelle und Foto: Stadtwerke Andernach GmbH




Weniger CO2-Emissionen durch Just-in-Time

Laut einer Studie, die von der Global Industry Alliance to Support Low Carbon Shipping (Low Carbon GIA) der IMO-Norway GreenVoyage2050 in Auftrag gegeben wurde, können Containerschiffe ihren Treibstoffverbrauch und die daraus resultierenden Kohlendioxidemissionen pro Reise um 14 % reduzieren, wenn sie das Just-in-Time-Prinzip (JIT) einsetzen.

Es handelt sich dabei um die erste weltweite Studie über die Auswirkungen von Just-in-Time-Ankünften unter Verwendung von Echtzeit-Tracking- und Kraftstoffverbrauchsdaten von in Betrieb befindlichen Containerschiffen. Der Hafen von Rotterdam hat sich mit Validierungsdaten zu den Ankunfts- und Abfahrtszeiten an dieser Studie beteiligt.

Just-in-Time-Ankünfte (JIT) ermöglichen es Schiffen, die Geschwindigkeit während ihrer Reise zu optimieren, um dann im Hafen einzulaufen, wenn Liegeplätze, Fahrwasser und nautische Dienste verfügbar sind. JIT ist ein wichtiges Instrument, das dazu beitragen kann, den geforderten Kohlenstoffintensitätsindikator (CII) eines Schiffes und die damit verbundene CII-Einstufung gemäß der Richtlinie Kurzfristige Maßnahme der IMO zur Senkung der Schiffsemissionen zu erreichen, die im Laufe dieses Jahres in Kraft treten wird. JIT kann zusammen mit anderen betrieblichen Maßnahmen in den erweiterten Energieeffizienz-Managementplan für Schiffe (SEEMP) aufgenommen werden, der eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der jüngsten IMO-Energieeffizienzmaßnahmen spielen wird.

Diese jüngste von MarineTraffic und Energy and Environmental Research Associates (EERA) durchgeführte Studie untersucht die weltweite Umsetzung von JIT im Containersektor. Anhand von AIS-Daten aus dem Kalenderjahr 2019 (vor der Pandemie) wurden die Auswirkungen der GEG auf den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen bewertet, indem alle Fahrten in drei Szenarien optimiert wurden:

  1. Während der gesamten Reise,
  2. in den letzten 24 Stunden und
  3. in den letzten 12 Std.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Optimierung der Geschwindigkeit über die gesamte Reisedauer das größte Einsparungspotenzial bietet (mit einer durchschnittlichen Kraftstoffeinsparung pro Reise von 14,16 %), aber auch alle anderen Szenarien Einsparungen von 5,90 % (24-Stunden-Szenario) bzw. 4,23 % (12-Stunden-Szenario) bieten. Dies deutet darauf hin, dass der Einsatz von JIT in den letzten 12 Stunden einer Reise bereits erheblich zur Einsparung von Treibstoff und Senkung von Emissionen beitragen kann.

Die Low Carbon GIA ist eine öffentlich-private Partnerschaft mit dem Ziel, innovative Lösungen zu entwickeln, um bekannte Hindernisse bei der Dekarbonisierung des Schifffahrtssektors abzubauen. Sie hat das JIT-Konzept durch verschiedene Forschungsprojekte und mehrere Runde-Tisch-Gespräche mit Interessenvertretern der Industrie aktiv erforscht. Im Jahr 2020 veröffentlichte sie den Just-in-Time-Ankunftsleitfaden – Mögliche Hindernisse und Lösungenveröffentlicht, der den Akteuren bei der Umsetzung von JIT-Ankünften als Leitfaden dient.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/Kees Torn




Falkenaugen: KV-Terminal feierlich eröffnet

Die TUL agroservice GmbH (kurz TUL) hat kürzlich den KV-Terminal in Falkenhagen nach umfassenden Baumaßnahmen in Betrieb genommen. Infrastrukturstaatssekretär Rainer Genilke, Finanzministerin Katrin Lange sowie Dr. Ronald Thiel, Bürgermeister der Stadt Pritzwalk, wohnten den Feierlichkeiten bei und überzeugten sich von der ersten Verladung vor Ort.

„Der Standort Falkenhagen hat für uns als Unternehmensgruppe elementare Bedeutung. Er ist zudem gelebte Praxis unserer Firmenphilosophie“, eröffnet Dr. Ralf Böhme, Vorstand der Deutschen Eisenbahn Service AG, die Feierlichkeiten. „Mobilität und Logistik verstehen wir als Einheit. Daher sehen wir uns nicht als bloßen Transporteuer, sondern als gesamtheitlichen Logistikdienstleister. Wir haben die gesamte Logistikkette im Blick. So sind wir als Unternehmensgruppe aufgestellt.  Der modernisierte KV-Terminal Falkenhagen für den Containerumschlag Straße-Schiene, den wir heute in Betrieb nehmen, ist ein wichtiger Baustein attraktive Angebote auf der Schiene in dieser Logistikkette. Damit stärken wir den umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und die Anbindung des ländlichen Raumes“, so Dr. Ralf Böhme weiter.

Infrastrukturstaatssekretär Rainer Genilke: „Wir wollen die Verkehrswende in Brandenburg vorantreiben und investieren in eine bedarfsgerechte Schieneninfrastruktur. Dazu gehört auch der Güter- und Warentransport, den wir auf die Schiene verlagern wollen. Das führt zur Reduzierung der Transportkosten je Tonne und zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit zu anderen Verkehrsträgern. Außerdem reduziert sich der spezifische Energieverbrauch, die CO2-Emissionen und die Lärmemission. Wir brauchen in allen Landesteilen Güterumschlagsplätze für den kombinierten Verkehr (KV). Ich freue mich, dass wir mit der Förderung der Sanierung des KV-Terminals in Falkenhagen die Voraussetzungen dafür verbessern konnten.“

Auch der Pritzwalker Bürgermeister Dr. Ronald Thiel freute sich mit dem Logistikunternehmen über die gelungene Investition: „Ich wünsche Ihnen gutes Gelingen.“

In das 6.500 qm große KV-Terminal wurden insgesamt 1,8 Mio. Euro investiert. 80% der Bausumme wurde von dem Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung (MIL) gefördert. Den restlichen Betrag trägt das Unternehmen alleine. Mit der Inbetriebnahme des KV-Terminals erweitert die TUL ihre Umschlagkapazitäten vor Ort und sichern ein Stück weit die Schienenmobilität im ländlichen Raum.

Im Rahmen der Umbauarbeiten wurde die alte Bodenplatte entfernt, der Untergrund geebnet und eine neue Bodenplatte inklusive Regenentwässerungsanlage gebaut. Der neue Umschlagterminal bietet Platz für 240 40-Fuß-Container oder rund 350 20-Fuß-Container. Diese könne vor Ort kurz für den direkten Umschlag oder alternativ auch langfristig gelagert werden. Technik für die direkte Verladung von LKW auf die Schiene ist vor Ort gegeben.

Quelle und Foto: Eisenbahngesellschaft Potsdam mbH, die Ansprachen bei der feierlichen Eröffnung des KV-Terminal hielten (v. l. n. r.) Dr. Ralf Böhme, Infrastrukturstaatssekretär Rainer Genilke, Jens Stapelmann 




Für die Wasserstraße ist das noch zu wenig

Das Bundeskabinett hat den Regierungsentwurf für den Bundeshaushalt 2023 beschlossen. Die Mittel für die Bundeswasserstraßen sinken 2023 auf 1,35 Milliarden Euro. 2022 waren es noch 1,7 Milliarden Euro. Die Binnenhäfen und der VBW hatten bereits anlässlich der Verhandlungen zum Haushalt 2022 davor gewarnt, dass 2023 ein beträchtlicher dreistelliger Millionenbetrag für Unterhaltung, Erhaltung, Ersatz-, Aus- und Neubaumaßnahmen fehlen würde.

Marcel Lohbeck, Geschäftsführer von BÖB und VBW: „Alle Akteure im System Wasserstraße haben mit Freude zur Kenntnis genommen, dass 2020 erstmalig alle zur Verfügung stehenden Investitionsmittel für die Wasserstraße verbaut werden konnten und sogar die bis dahin sehr hohen Restmittel vollständig in konkrete Vorhaben abgeflossen sind. Bereits damals war klar, dass wir ohne eine Anpassung der Mittel an den tatsächlichen Bedarf mittelfristig in eine dramatische Unterfinanzierung hineinlaufen. In 2021 und 2022 konnte diese Unterdeckung noch durch Mittel aus dem pandemiebedingten Konjunkturprogramm und aus dem Klimaschutzsofortprogramm kompensiert werden. Im Jahr 2023 wird es keine solchen Sondereffekte geben. Nun tritt ein, wovor die Binnenhäfen und der VBW seit langem gewarnt haben: Bei der Wasserstraße, dem Verkehrsträger mit Kapazitäten für eine ökologische Verkehrsverlagerung, drohen eine Verstetigung des Sanierungsstaus und eine weitere Verschlechterung des Zustandes vieler Bauwerke.

Bleibt der Mittelansatz unverändert, wäre die Verwaltung in Folge gezwungen, Projekte zu priorisieren, Ausschreibungen oder Vergaben zu verschieben und schlimmstenfalls sogar Projektverträge zu kündigen. Das würde die ambitionierten Verlagerungsziele Deutschlands und auch die der Europäischen Union konterkarieren.

Aktuell sehen wir, wie wichtig verlässliche Verkehrsträger für resiliente Transportketten und für die sichere Versorgung von Wirtschaft, Industrie und Bevölkerung sind. Die Schiene ist derzeit an ihren Leistungsund Kapazitätsgrenzen und kann diese Aufgabe nicht allein bewältigen. Bis zum Beschluss des Bundeshaushalts im Dezember muss die Finanzierungslücke im Wasserstraßenetat geschlossen werden. Das Parlament hat das System Wasserstraße in den vergangenen Jahren immer wieder sehr stark unterstützt. Die aktuelle Finanzierungslücke ist aber vermutlich zu groß, als dass die Parlamentarier auch diesmal die Kohlen aus dem Feuer holen könnten. Wir sehen die Verantwortung hier klar beim Bundesverkehrs- und beim Bundesfinanzministerium und appellieren an diese, gemeinsam mit den Verkehrs- und Haushaltspolitikerinnen und -politikern der Regierungsfraktionen eine Lösung zu finden.

Zu begrüßen ist immerhin, dass die Wasserstraßen in der mittelfristigen Finanzplanung mit ca. 1,7 Milliarden Euro pro Jahr dann bedarfsgerecht ausgestattet werden sollen. Das ist die Zielmarke, die auch für den Haushalt 2023 erreicht werden muss.“

Aufmerken lässt auch der Mittelansatz für den Kombinierten Verkehr: Die Parlamentarier hatten für das Jahr 2022 die von Verkehrs- und Finanzministerium vorgesehene Kürzung auf 62,7 Millionen Euro rückgängig gemacht und stattdessen den Titel auf 77,7 Millionen Euro angehoben. Dafür hatten sich die Binnenhäfen im Vorfeld nachdrücklich eingesetzt. Der Regierungsentwurf sieht für 2023 wieder nur 62,7 Millionen Euro vor.

Lohbeck „2023 wird das erste Jahr, in dem die neue Förderrichtlinie für den KV zur Anwendung kommt. Aus Sicht der Binnenhäfen ist es höchst bedauerlich, dass das zuständige Fachministerium die Mittel im Vergleich zum Vorjahr absenkt. Das ist kein positives Signal für den Kombinierten Verkehr, der in den letzten Jahren mit enormen Wachstumsraten geglänzt hat und noch deutlich mehr Potenzial hat. Wir werden wie bereits für den Haushalt 2022 bei den Verkehrs- und Haushaltspolitikern dafür werben, den KV im parlamentarischen Verfahren zu stärken, statt zu schwächen.“

Positiv festzuhalten sind die Mittelansätze für die Förderprogramme zur nachhaltigen Modernisierung der Binnenschifffahrt mit 50 Millionen Euro (+ 10 Mio. im Vergleich zu 2022). Ebenfalls gut, wenn auch überfällig, ist, dass der Bund der WSV endlich weiter dringend notwendige Stellen für die Digitalisierung zur Verfügung stellt.

Lohbeck, der auch der Arbeitsgruppe Digitalisierung im Masterplan Binnenschifffahrt vorsitzt: „22 Stellen für Neuausrichtung der IT, Digitalisierung und Building Information Modeling – das sind dringend notwendige Weichenstellungen. Wir begrüßen dies sehr. Sobald der Haushalt im Dezember beschlossen ist, muss es darum gehen, diese Stellen auch sehr zeitnah zu besetzen.“

Quelle und Foto: BÖB




Dortmunder Hafen auf Wachstumskurs

Trotz eines coronabedingt schwierigen Marktumfeldes hat der Güterumschlag im Dortmunder Hafen in 2021 um rund 5 Prozent zugelegt. Insgesamt wurden 3,8 Mio. Tonnen umgeschlagen. 2020 waren es 3,6 Mio. Tonnen. Die Ergebnisse wurden von Uwe Büscher als Vorstand der Dortmunder Hafen AG kürzlich dem Aufsichtsrat des Unternehmens vorgestellt.

Zum Aufwärtstrend haben sowohl der wasserseitige Umschlag als auch der Umschlag per Eisenbahn beigetragen. Rund 2,3 Mio. Tonnen entfallen auf den Umschlag per Binnenschiff. Weitere 1,49 Mio. Tonnen steuerte die Dortmunder Eisenbahn bei. Während beim wasserseitigen Umschlag in den Gütergruppen Baustoffe (minus 14 Prozent) und Schrott (minus 18 Prozent) Rückgänge zu verzeichnen sind, legt die Importkohle um 53 Prozent zu. Das entspricht einem Plus von 53.000 Tonnen.

Einen leichten Rückgang (minus 1 Prozent) gab es beim Mineralöl. Einen deutlichen Sprung nach oben um mehr als 200 Prozent verzeichnet die Gütergruppe Eisen und Stahl. Noch 2020 war das Aufkommen infolge coronabedingter Kurzarbeit in der Automobilproduktion um 68 Prozent gesunken.

Mit einem Anteil von 52 Prozent stellen Container nach wie vor die mit Abstand größte Gütergruppe. Der Tonnage-Umschlag ist um rund 8 Prozent (88.000 Tonnen) gestiegen. Wie sich der Umschlag 2022 entwickelt, bleibt angesichts weltweit gestörter Lieferketten abzuwarten.

Trotz erschwerter Marktbedingungen konnte die Dortmunder Hafen AG 2021 ein solides Ergebnis von gut 1,3 Mio. Euro erzielen, das an den Hauptgesellschafter DSW21 abgeführt wird. Hinzu kommen weitere fünf Mio. Euro Erlöse aus der treuhändischen Grundstücksverwaltung im Auftrag der Stadt Dortmund. Die Erlöse fließen dem städtischen Haushalt zu.

Auch die 171 Unternehmen im Dortmunder Hafen als Dortmunds wichtigsten Industriegebiet tragen kräftig zu Wertschöpfung und kommunalen Steuereinnahmen bei: Laut einer aktuellen Studie des Dortmunder Instituts für Wissensökonomie (IFWI) beträgt der erwirtschaftete Umsatz im Industriegebiet Dortmunder Hafen mehr als 1 Mrd. EUR. Das sind 4,25 Prozent des Dortmunder BIP.

„Hafenlogistik ist sowohl ein Garant der Daseinsvorsorge in Krisen als auch ein wichtiger Hebel zur Realisierung einer Verkehrswende. Die Zahlen zeigen: Der Dortmunder Hafen trägt dazu bei, dass Güter zunehmend über Wasserstraße und Schiene ans Ziel gelangen und dadurch die Umwelt schonen“, freut sich Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG.

Quelle: Dortmunder Hafen AG




duisport und DUSS kooperieren

Auf der KV-Drehscheibe Duisburg der DUSS ist ab Juli auch der Güterumschlag zwischen Schiene und Straße möglich. Dafür haben sich duisport und DUSS, ein Tochterunternehmen der DB Netz AG, auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit geeinigt.

Kundinnen und Kunden der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene – Straße (DUSS) können ab Juli Lkw-Trailer über das Gelände des künftigen Duisburg Gateway Terminal (DGT) anliefern. duisport transportiert diese dann mit Terminalfahrzeugen über die Schlickstraße und Sympherstraße zur KV-Drehscheibe der DUSS. Ab Sommer 2023 steht dann ein direkter Straßenzugang in Duisburg-Ruhrort bereit.

„In guter Partnerschaft haben wir eine Einigung für mehr Güterverkehr auf der klimafreundlichen Schiene erzielt. Durch diese Lösung können wir schon vor dem Ende der Bauarbeiten für unsere eigene Zufahrtsstraße Waren abfertigen, die mit dem Lkw angeliefert werden“, sagt Alexander Stern, Geschäftsführer der DUSS. „Damit fördern wir die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Schiene.“

„Die nun gefundene Lösung ist das Ergebnis vertrauensvoller Gespräche zwischen duisport, der DB Netz und der DUSS. Die Partner haben sich intensiv um eine Lösung bemüht, von der alle profitieren. Wir bündeln unsere Kräfte und legen jetzt gemeinsam los“, sagt duisport-CEO Markus Bangen. „Außerdem danken wir der Stadt Duisburg und der Kommunalpolitik vor Ort, dass sie diese Zwischenlösung mittragen.“

Die Inbetriebnahme des DB-Terminals ist ein wichtiger Meilenstein im Zuge der vielfältigen lokalen Infrastrukturmaßnahmen, die DUSS und duisport derzeit vorantreiben. Ziel ist die effiziente Vernetzung der insgesamt vier zukünftigen intermodalen Terminals in Ruhrort und Meiderich über hafeninterne Straßen. Verbunden mit einer intelligenten Verkehrsführung, die Anwohnerstraßen entlastet und Emissionen und Wartezeiten spürbar reduziert.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ krischerfotografie, (v. l.): Alexander Stern (Geschäftsführer der DUSS) und Markus Bangen (CEO von duisport) 




„Logistik zum Anfassen“ auf dem CTOS

Rund 240 Gäste folgten der gemeinsamen Einladung zur Informationsveranstaltung unter dem Motto „Logistik zum Anfassen“ von Hafen Hamburg Marketing und der TFG Transfracht – direkt auf dem Container Terminal Osnabrück (CTOS). In ihrer Begrüßung betonte Osnabrücks Bürgermeisterin Katharina Pötter die Bedeutung von Osnabrück als Logistikstandort.

Die Gäste aus den Bereichen Industrie, Handel und Verkehrswirtschaft sowie Vertreter von Institutionen und Organisationen nutzten die Gelegenheit dieses außergewöhnlichen Veranstaltungsformats, um den Terminalbetrieb hautnah zu erleben sowie das Leistungsangebot der einzelnen Partner kennenzulernen. Alle Abläufe auf dem Container Terminal Osnabrück konnten aus nächster Nähe verfolgt und erlebt werden. Über die vielfältigen Möglichkeiten im kombinierten Verkehr erhielten die Gäste der Veranstaltung, darunter sehr viele Verlader aus der Region, direkt auf dem Terminal aus dem Kreis der Speditions- und Terminalpartner viele Informationen.

Markus Heinen, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz D-West, freute sich über die starke Beteiligung der regionalen Spediteure am CTOS: „Die CTOS Betreibergesellschaft zeichnet sich durch eine ungewöhnliche, aber schlaue Struktur aus. Unternehmen, die ansonsten im Markt konkurrieren, treten in eine Partnerschaft, mit dem gemeinsamen Ziel mehr Güter auf die Schiene zu bringen und sichern so den Erfolg. Im Bereich Marketing gibt es eine weitere partnerschaftliche Ebene: die Mitgliedschaften von CTOS sowie TFG Transfracht bei Hafen Hamburg Marketing.“, sagte Heinen. Auch Transfracht ist sehr erfreut von der erfolgreichen Startphase am CTOS Terminals in Osnabrück und reagiert mit einer Angebotsausweitung. „Bereits zum 12. Juni haben wir unser Leistungsangebot unserer 6 wöchentlichen Verbindungen ausgeweitet. Neben dem Hamburger Hafen sind ab sofort ebenfalls die Häfen Bremerhaven und Wilhelmshaven angebunden“, verkündete der Sprecher der Geschäftsführung von TFG Transfracht, Frank Erschkat.

Die beiden CTOS Geschäftsführer Dr. Clemens Haskamp und Björn Tiemann freuten sich über das große Interesse und die vielen Gäste auf ihrer Anlage. Aus einem Terminal mit mehr als 100.000 Quadratmeter Fläche, zwei Portalkräne, einem Reachstacker und insgesamt mehr als 3500 Meter Gleislänge eine Event-Location für einen Tag zu machen, war für beide Terminalmanager eine ganz besondere Freude und ein beeindruckendes Erlebnis.

Quelle: HHM, Foto: Uwe Lewandowski Photographie, „Logistik zum Anfassen“ – die etwas andere Infoveranstaltung auf dem Container Terminal Osnabrück kam richtig gut an




Audi: Vom Lkw auf die Bahn

Ein ganzheitlicher Ansatz für eine CO2-neutrale Logistik feiert Premiere: Batteriemodule und -zellen aus Ungarn werden künftig auf der Schiene statt per Lkw nach Brüssel transportiert. Dieser Umstieg spart etwa 2.600 Tonnen CO2 pro Jahr – und ist Vorbild für die Umstellung möglichst aller Transporte von Batteriebauteilen des Autoherstellers Audi. Die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks ist zentrales Ziel des standortübergreifenden Umweltprogramms Mission:Zero.

Es ist ein Meilenstein, der bei Audi ein großes Stück des Weges in Richtung umfassender Nachhaltigkeit markiert: Die Bauteile für die Fertigung von Batterien im Audi-Werk Brüssel werden künftig nicht mehr per Lkw aus Ungarn geliefert, sondern auf der Schiene mit DB Cargo. Dadurch reduziert Audi den Ausstoß von umweltschädlichem CO2 radikal und spart viel Geld. Die Umstellung der Transporte zwischen Ungarn und Brüssel, die im Mai gestartet ist und Anfang 2023 abgeschlossen sein soll, ist ein Vorausblick auf die Zukunft des Autoherstellers: „Brüssel hat eine Vorreiterrolle inne, doch wir haben dieses nachhaltige Logistikkonzept für Batteriemodule und -zellen für das gesamte Produktionsnetzwerk von Audi entwickelt“, sagt Dieter Braun, Leiter Supply Chain bei der AUDI AG – perspektivisch sollen möglichst alle Produktionsstandorte diese Lösung umsetzen.

Welch immenses Potenzial in diesem Supply-Chain-Konzept steckt, verdeutlicht das Projekt in Brüssel: Die in Belgien für Audi e-tron und Audi e-tron Sportback benötigten Batteriemodule und -zellen werden bisher per Lkw über die ungefähr 1.300 Kilometer lange Strecke vom Zulieferer in Ungarn transportiert. Dafür machen sich zwölf bis 15 vollbeladene Fahrzeuge quer durch Europa auf den Weg – pro Tag. Diese Karawane der Lkw ersetzt nun der Schienenverkehr. Das spart jährlich etwa 2.600 Tonnen CO2. Wo es möglich ist, nutzt Audi das Angebot DBeco plus von DB Cargo – aktuell für die Streckenabschnitte in Österreich und Deutschland: Hier wird die verbrauchte Strommenge ausschließlich aus erneuerbaren Quellen wie Wind-, Wasser- oder Sonnenenergie bezogen, der Transport erfolgt also CO2-frei. In Ungarn und Belgien nutzt Audi das Produkt DBeco neutral, das heißt, das Unternehmen kompensiert die verbrauchte Strommenge mit Klimazertifikaten. Das beim Transport produzierte CO2 wird damit an anderer Stelle wieder eingespart.

Die Bedeutung dieses Ansatzes für das Werk Brüssel erläutert Volker Germann, Vorsitzender des Vorstands von Audi Brussels: „Unser Standort ist schon seit 2018 bilanziell CO2-neutral. Daher streben wir auch in der Supply Chain eine nachhaltige Ausrichtung an und leisten auf allen Ebenen unseren Beitrag für den Umweltschutz.“ Auch die Prozesskosten reduzieren sich jährlich um eine Summe im Millionenbereich. Die Einsparungen resultieren nicht nur aus dem Umstieg auf die Schiene, vielmehr wurde der gesamte Anlieferungsprozess bis ins Werk Brüssel optimiert.

Der Zulieferer der Batteriemodule in Ungarn verfügt über keinen eigenen Gleisanschluss. DB Cargo, langjähriger Projektpartner der AUDI AG, hat daher kürzlich am Standort Győr ein Logistics Center (LC) in Betrieb genommen. Hier findet der witterungsgeschützte Umschlag der Batteriemodule von der Straße auf die Schiene statt. Diese werden per Lkw beim Hersteller abgeholt und ab dem LC Győr über mehr als 1.000 Kilometer per Bahn nach Brüssel transportiert. Im ersten Schritt wurde eine Leichtbauhalle in unmittelbarer Nachbarschaft zum Audi Werk in Győr errichtet, ein weiterer Ausbau ist bereits in Planung. Um die hohen Qualitäts- und Sicherheitsansprüche für Batteriemodule und -zellen zu erfüllen, überwacht das Team der Audi Supply Chain mittels spezieller Sensorik die Temperatur und eventuelle Stöße in den Waggons über eine digitale Informationsplattform.

Was Brüssel vormacht, soll in absehbarer Zeit auf das gesamte Unternehmen ausgeweitet werden: Bauteile mit hohem Umschlag wie etwa die Batteriemodule und -zellen wechseln vermehrt auf die Schiene – bis zum Jahr 2025 strebt Audi an, diese Bauteile ausschließlich mit dem Zug zu transportieren. Am Audi-Stammsitz in Ingolstadt beispielsweise steht schon alles bereit für die Produktion von Batterien aus per Bahn gelieferten Modulen und Zellen, die anschließend in den vor Ort gefertigten Audi-Modellen zum Einsatz kommen. Dafür wurden extra neue Anlagen und Prozesse installiert. Und auch andere Werke stehen schon in den Startlöchern, um auf den Bahntransport von Batteriebauteilen umzustellen. Ebenso erfolgt der Transport der fertigen Produkte zu einem großen Teil auf der Schiene: Schon heute verlassen rund 68 Prozent der Audi-Fahrzeuge die Werke in Europa per Bahn. Auch dieser Anteil soll perspektivisch weiter ansteigen.

Diese Ziele fügen sich ein in das unternehmensweite Umweltprogramm Mission:Zero, mit dem Audi an allen Standorten bis 2025 bilanziell CO2-neutral werden will. Neben der Dekarbonisierung von Produktion und Logistik sind Wassernutzung, Ressourceneffizienz sowie Biodiversität zentrale Handlungsfelder von Mission:Zero.

Quelle und Foto: Audi