Marode Straßen bremsen Unternehmen aus

Bröckelnde Straßen, kaputte Brücken und überlastete Zugtrassen sind nicht nur im Alltag ein Ärgernis, sondern haben auch ökonomische Folgen. Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt jetzt: Vier von fünf Unternehmen in Deutschland sehen sich durch Infrastrukturmängel in der Geschäftstätigkeit beeinträchtigt.

Wo Pendler im Stau stehen und Züge nicht fahren, machen sich auch in den deutschen Unternehmen Sorgenfalten breit. Sind ihre Lieferketten gestört, entstehen Mehraufwände und hohe Kosten. Wie sehr die Wirtschaft durch Infrastrukturprobleme eingeschränkt ist, hat das IW jetzt zum dritten Mal nach 2013 und 2018 in einer Unternehmensbefragung erhoben.

Das Ergebnis: Es besteht dringender Handlungsbedarf. So ist die Zahl der Unternehmen, die unter der Verkehrssituation leiden, stark gestiegen. Inzwischen sehen sich 80 Prozent der Unternehmen durch Infrastrukturmängel in der Geschäftstätigkeit beeinträchtigt – über 20 Prozentpunkte mehr als noch 2013.

Am weitesten verbreitet sind Probleme mit dem Straßenverkehr. Von den Unternehmen in Nordrhein-Westfalen, die sich durch Infrastrukturmängel beeinträchtigt sahen, hatten 83 Prozent Probleme mit Straßen und Brücken. Auch Ostdeutschland und Baden-Württemberg sind bei den Straßen besonders betroffen. Gegenüber 2018 treten auch Probleme mit dem Schiffsverkehr viel häufiger auf: 42 Prozent der generell beeinträchtigten Unternehmen haben Probleme mit Wasserstraßen und Häfen, 2018 waren es noch 15 Prozent. Beim Luftverkehr stiegen diese Anteile von 19 auf 33 Prozent.

Die Probleme sind hausgemacht: Seit 2015 stellt der Bund zwar wieder mehr Investitionsmittel für Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung, diese werden aber durch die steigenden Baupreise aufgezehrt. So ist die preisbereinigte Investitionssumme im Jahr 2022 gerade einmal auf dem Niveau von 2009 angelangt. Für alle Verkehrsarten braucht es deshalb deutlich mehr Geld. Auch das deutsche Planungsrecht bremst den Ausbau aus. Bislang dauert es vom Beginn der Vorplanung eines neuen Schienenweges im Schnitt fast 23 Jahre, bis der erste Zug über die Gleise rollt.

„Damit die deutsche Infrastruktur wieder auf die richtige Spur kommt, muss die Bundesregierung ihre Anstrengungen deutlich verstärken“, sagt IW-Infrastrukturexperte Thomas Puls. „Erstens braucht es deutlich mehr Geld für Straßen, Schienen und Häfen. Zweitens muss die die im Koalitionsvertrag angekündigte Planungsbeschleunigung umgesetzt werden. Viel zu oft bleiben Infrastrukturprojekte im bürokratischen Fahrwasser stecken. Die Lage der Infrastruktur mahnt zur Eile.“

Zur Methodik: Datengrundlage bildet das im Sommer 2022 erhobene IW-Zukunftspanel. Dabei handelt es sich um eine seit 2007 online durchgeführte Unternehmensbefragung zu Themen des Strukturwandels in der deutschen Wirtschaft. Bei der diesjährigen Befragung nahmen rund 1.760 Unternehmen des Industrie-Dienstleistungsverbunds teil. Die Zahlen für 2013 und 2018 basieren auf der IW-Konjunkturumfrage.

Das PDF gibt es hier

Quelle: Instituts der deutschen Wirtschaft, Foto: Strassen.nrw




HGK Shipping erwirbt BeKa HGK GmbH

Die HGK Shipping ist seit 14. Dezember 2022 alleiniger Gesellschafter der BeKa HGK GmbH. Dank dieser strategischen Entscheidung, auch die restlichen 60 Prozent der Anteile zu übernehmen, kann das führende Binnenschifffahrtsunternehmen Europas seine Aktivitäten in der Trockengüterschifffahrt auf Oberrhein, Donau und Mosel deutlich intensivieren. Die bisherige Mitgesellschafterin Monique Hezel-Reyntjens führt auch weiterhin die Geschäfte der BeKa HGK, gemeinsam mit ihrem bewährten Team.

Innerhalb der HGK Shipping ist die BeKa HGK dem Unternehmensbereich Dry Shipping zugeordnet. „Wir stärken mit der Übernahme insbesondere unsere Position im Bereich Düngemittel- und Agrartransporte in den Fahrtgebieten Oberrhein, Donau und Mosel. Dieser Effekt kommt gerade im Netzwerk mit unserer in Metz ansässigen französischen Tochtergesellschaft HGK Logistics Sàrl zum Tragen“, sagt Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping.

BeKa HGK-Geschäftsführerin Monique Hezel-Reyntjens ergänzt: „Mit der Übergabe aller Anteile wird die bestehende Verbindung zwischen der BeKa HGK und der HGK Shipping weiter gefestigt. Zugleich eröffnen sich dadurch neue Chancen und Potenziale für die Zukunft des Unternehmens. Ich bin davon überzeugt, dass die BeKa HGK auf ihrem nachhaltigen und erfolgreichen Kurs weitergeführt, gestärkt und entwickelt wird.“

Die BeKa HGK transportiert jährlich rund 500.000 Tonnen Güter über die Wasserstraßen in Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Österreich und Ungarn. Neben der Befrachtung von Binnenschiffen gehören auch Umschlag und Lagerung sowie der Vor- und Nachlauf im kombinierten Verkehr zu den angebotenen Leistungen. Das Unternehmen wurde 1982 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Kehl am Rhein.

Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung des Unternehmensbereichs Dry Shipping hat sich die HGK Shipping bereits mit Wirkung zum 18. Oktober 2022 von ihren Minderheitsanteilen von 33,25 Prozent an der Gommers Internationaal Bevrachtings- en Scheepvaartkantoor B.V. getrennt.

Quelle und Foto: HGK Shipping GmbH (v. l. n. r.) Christian Möhrmann, CFO HGK Shipping, Monique Hezel-Reyntjens, Geschäftsführerin BeKa HGK, Steffen Bauer, CEO HGK Shipping




REMAIN und NORDFROST vereinbaren Kooperation

 Die NORDFROST GmbH & Co. KG und die REMAIN GmbH Container-Depot and Repair, ein Unternehmen der EUROGATE-Gruppe, arbeiten ab sofort in den deutschen Container-Seehäfen partnerschaftlich zusammen. Ziel der Kooperation ist die Bündelung der jeweiligen Kompetenzen im Bereich der Depotdienstleistungen für Standard- und Kühlcontainer sowie für Spezialequipment, das in der Projektlogistik eingesetzt wird.

Der Schwerpunkt der Zusammenarbeit liegt zunächst auf dem Containerhafen Wilhelmshaven. Künftig werden die beiden am Markt etablierten Dienstleister das schon heute in Wilhelmshaven bestehende komplette Serviceangebot für Leer- und Vollcontainer für die Kunden des Hafenstandortes gemeinsam nutzen. 

Im Containerhafen Wilhelmshaven hat die NORDFROST mit ihrem Seehafen-Terminal auf einem Grundstück von 33 Hektar in den vergangenen zehn Jahren ein Komplettangebot an Leistungen für alle Güter geschaffen, das auch Depotservices, eine Schwerguthalle für die Projektlogistik und einen Bahnanschluss beinhaltet. Im Zuge der erfolgreichen Entwicklung des deutschen Container-Tiefwas-serhafens nimmt der Logistiker nun eine bauliche Erweiterung seiner schwerlast-fähigen Container-Depotflächen vor, samt Serviceeinrichtungen für Repairing, Washing und das Checken von Containern. 

REMAIN ist marktführender Depotbetreiber in den deutschen Seehäfen und wird seine Dienstleistungen in dieser Kooperation auf den Standort Wilhelmshaven erweitern. Im Rahmen der Zusammenarbeit wird REMAIN einen Erbpachtvertrag über ein vier Hektar großes Grundstück im Güterverkehrszentrum (GVZ) des Containerhafen Wilhelmshaven mit Anschluss an den NORDFROST Seehafen-Terminal unterzeichnen. Zusammen mit der von NORDFROST bereitgestellten, ebenfalls vier Hektar großen Depotfläche verfügen beide Unternehmen somit über ca. 80.000 m², die sie künftig als Containerdepot nutzen werden. 

Kai Warnken, Geschäftsführer der REMAIN GmbH Container-Depot and Repair, sagte anlässlich der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung: „Ich freue mich sehr über diese Kooperation, denn sie ist Ausdruck einer sehr positiven Perspektive am Hafenstandort Wilhelmshaven. Deutschlands einziger Tiefwasserhafen wird in Zukunft eine deutlich gewichtigere Rolle im globalen Containerverkehr einnehmen. Diese Entwicklung wollen wir als REMAIN mit vorantreiben und unseren Kunden, gemeinsam mit NORDFROST, bereits jetzt entsprechende Dienstleistungen anbieten.“ 

Britta Bartels, geschäftsführende Gesellschafterin von NORDFROST, erklärte: „Wir haben immer an den Containerhafen Wilhelmshaven geglaubt und dafür unseren Seehafen-Terminal so entwickelt, dass sämtliche Bedarfe der Verlader vor Ort erfüllt werden. Der Erfolgskurs, der sich jetzt abzeichnet, ist unumkehrbar und der Hafenumschlag wird ab dem kommenden Jahr rasante Fahrt aufnehmen. Dies fördern wir auch dadurch, dass wir zusammen mit REMAIN unsere Depotativitäten in Wilhelmshaven massiv steigern und für eine hohe Verfügbarkeit des Container-Equipments vor Ort sorgen!“ 

Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer Container Terminal Wilhelmshaven Jade-WeserPort-Marketing GmbH & Co. KG, sagte: „Wir freuen uns, demnächst einen weiteren Erbbaurechtsvertrag für das GVZ abschließen zu können. Die Kooperation der Unternehmen REMAIN und NORDFROST ist ein weiterer, wichtiger Schritt, das Portfolio im GVZ für den Hafen und seine Kunden zu erweitern und zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.“ 

Quelle und Foto: NORDFROST/REMAIN, freuen sich auf den Start der Zusammenarbeit (von links): Kai Warnken, Geschäftsführer der REMAIN GmbH Container-Depot and Repair, NORDFROST-Geschäftsführerin Britta Bartels und Philipp Brandstrup, Niederlassungsleiter NORDFROST Seehafen-Terminal im Containerhafen Wilhelmshaven.




EU-Fördermittel für den Bau des Antwerp@C CO2 Export Hub

Die EU-Kommission hat angekündigt, dass sie Air Liquide, Fluxys und dem Port of Antwerp-Bruges im Rahmen des Förderprogramms Connecting Europe Facility for Energy (CEF-E) 144,6 Millionen Euro zur Verfügung stellen wird. Die Mittel sind für den Bau gemeinsamer CO2-Transport- und Exportanlagen auf der Antwerpener Hafenplattform bestimmt. Die Gewährung des Zuschusses ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur endgültigen Investitionsentscheidung, die für das Jahr 2023 erwartet wird.

Das Projekt mit dem Namen „Antwerp@C CO2 Export Hub“ ist eine frei zugängliche Infrastruktur für den Transport, die Verflüssigung und die Verladung von CO2 auf Schiffe zur dauerhaften Offshore-Lagerung. Das an den Standorten der Industrieunternehmen auf der Antwerpener Hafenplattform abgeschiedene CO2 wird gesammelt und über ein frei zugängliches Pipelinenetz innerhalb des Hafens transportiert. Es wird einen gemeinsamen Verflüssigungs- und Exporthafenterminal gebaut, der eine CO2-Verflüssigungsanlage, Pufferspeicher und Schiffsladeeinrichtungen für den grenzüberschreitenden Transport umfasst. Dieses innovative Projekt wird eine der ersten und größten multimodalen frei zugänglichen CO2-Exportanlagen der Welt sein.

Im Rahmen des Projekts beabsichtigen Air Liquide und Fluxys ein Joint Venture für den Bau und den Betrieb des CO2-Verflüssigungs- und Exporthafenterminals zu gründen. Das Joint Venture wird von der Expertise von Air Liquide bei der CO2-Verflüssigung und -Handhabung sowie von der Erfahrung von Fluxys in Bezug auf die Aktivitäten am Hafenterminal profitieren. Air Liquide wird seine firmeneigene Technologie für die CO2-Verflüssigungsanlage bereitstellen, die in ihrer Größe und Bauweise einzigartig sein wird. Der Port of Antwerp-Bruges hat für den Hafenterminal ein Grundstück an einer strategisch günstigen Lage im Hafen reserviert und wird neue Kaianlagen für das Anlegen von CO2-Schiffen bauen.

Das Projekt ist die erste Phase von Antwerp@C, einer Initiative von Air Liquide, BASF, Borealis, ExxonMobil, INEOS, TotalEnergies, Fluxys und dem Port of Antwerp-Bruges mit dem Ziel, die CO2-Emissionen im Port of Antwerp-Bruges bis 2030 zu halbieren. In dieser ersten Phase werden Air Liquide und BASF durch ihr gemeinsames CO2-Auffang- und -Speicherprojekt (CCS) „Kairos@C“ die ersten Kunden des Export Hubs sein[1]. Der CO2-Export-Hub Antwerp@C wird eine anfängliche Exportkapazität von 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr haben, die bis 2030 auf bis zu 10 Tonnen pro Jahr erhöht werden soll. Er wird den Weg für künftige CCS-Initiativen in der Region ebnen, indem er skalierbare und modulare Infrastrukturen bereitstellt, die für alle industriellen Akteure zugänglich sind.

Pascal Vinet, Senior Vice President und Mitglied des Exekutivkomitees von Air Liquide, das insbesondere für die Aktivitäten von Europe Industries zuständig ist, sagte: „Wir freuen uns sehr, dass das Projekt Antwerp@C CO2 Export Hub, das durch innovative Technologien von Air Liquide unterstützt wird, im Rahmen des Programms Connecting Europe Facility for Energy ausgewählt wurde. Neben der Nutzung erneuerbarer Energien ist die Technologie der Kohlenstoffabscheidung von entscheidender Bedeutung, um in kurzer Zeit massive CO2-Reduzierungen und Ziele der Kohlenstoffneutralität zu erreichen, insbesondere in schwer abbaubaren Sektoren. Diese Initiative verdeutlicht die Kompetenz und das Bestreben von Air Liquide, aktiv zur Entstehung einer kohlenstoffarmen Gesellschaft beizutragen und seine Industriekunden bei ihren Dekarbonisierungsstrategien zu unterstützen.“

Pascal De Buck, CEO von Fluxys: „Wir freuen uns, dieses CO2-Infrastrukturprojekt mit Air Liquide und dem Port of Antwerp-Bruges zu starten. Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir ein starkes und komplementäres Know-how und Fachwissen für die Bereitstellung zuverlässiger und effizienter Dekarbonisierungslösungen, die für das Erreichen der Klimaziele und die Gewährleistung der langfristigen Lebensfähigkeit der Wirtschaft von entscheidender Bedeutung sind. Der CO2-Export-Hub Antwerp@C ist ein integraler Bestandteil des umfassenden CO2-Konzepts von Fluxys und bietet Emittenten im Port of Antwerp-Bruges und in der weiteren Umgebung die Möglichkeit, ihr aufgefangenes CO2 über ein Backbone zu transportieren.“

Jacques Vandermeiren, CEO des Port of Antwerp-Bruges: „Der Port of Antwerp-Bruges hat sich von Anfang an im Rahmen des Antwerp@C-Projektsdafür eingesetzt, die CO2-Emissionen auf der Antwerpener Hafenplattform bis 2030 um 50 % zu reduzieren. Dass wir heute diese CEF-E-Förderung erhalten haben und damit mit dem Aufbau einer gemeinsamen CO2-Infrastruktur beginnen können, macht uns besonders stolz. Es bestärkt uns in unserer Überzeugung, dass wir als Hafenbehörde weiterhin unsere Rolle als Gestalter der Gemeinschaft voll wahrnehmen müssen, um eine Klimawirkung zu erzielen, die weit über die Grenzen der Hafenplattform hinausreicht.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




RheinCargo stellt Bereich Güterbahn neu auf

 Zum Jahresende hat der Logistik-Dienstleister RheinCargo im Eisenbahn-Bereich zwei wichtige Positionen neu besetzt: Für die Leitungen des Fernverkehr-Betriebes sowie des Regionalverkehrs am Standort Köln konnten zwei erfahrene Eisenbahn-Manager gewonnen werden. 

André Glaser hat die Führung des Fernverkehr-Betriebs übernommen. Der 58-Jährige ist gelernter Triebfahrzeugführer und war zuvor bei verschiedenen Eisenbahnverkehrsunternehmen als Geschäftsführer und Staff Manager tätig. Der zertifizierte Wirtschaftsfachwirt tritt die Nachfolge von Josef Schumacher an, der bislang bei RheinCargo das Qualitätsmanagement und den Fern-verkehr gemeinsam verantwortete. 

Frank Lambertin (55) leitet den Regionalverkehr am Standort Köln. Der studierte Diplom-Ingenieur ist seit vielen Jahren in der Eisenbahn-Sparte tätig, arbeitete unter anderem als Infrastrukturplaner, Eisenbahnbetriebsleiter und Niederlassungsleiter bei einem führenden deutschen Unternehmen. Er folgt auf Paul Schumacher, der als Bereichsleiter des gesamten RheinCargo-Eisenbahnbetriebes den Standort Köln bislang mitverantwortete. 

„Wir freuen uns sehr, mit André Glaser und Frank Lambertin zwei ausgewiesene Fachkräfte für RheinCargo gewonnen zu haben. In den derzeit für die gesamte Branche sehr herausfordernden Zeiten werden sie unser Unternehmen mit ihrer Erfahrung und Expertise weiter voranbringen“, erklärt der bei RheinCargo für die Güterbahn zuständige Geschäftsführer Wolfgang Birlin. 

Quelle und Foto: RheinCargo, André Glaser (l.) und Frank Lambertin haben bei der RheinCargo-Güterbahn wichtige Positionen übernommen. 




Umweltzertifizierung für Bremische Häfen

Erneut und zum sechsten Mal wurden jetzt die Bremischen Häfen nach dem Umweltmanagementstandard „PERS“ (Port Environmental Review System) zertifiziert. Senatorin Dr. Claudia Schilling gratulierte der Hafenmanagementgesellschaft zu der erneuten Bestätigung des Umweltengagements: „Die Häfen haben weitere sichtbare Zeichen für mehr Nachhaltigkeit im Hafen gesetzt und bestätigen damit erneut ihre Vorreiterrolle beim Umweltschutz. Wir werden diesen Weg in den kommenden Jahren konsequent fortsetzen.“

Kernstück der Zertifizierung ist der umfangreiche Umweltbericht, der gemäß dem internationalen Standard PERS (Port Environmental Review System) erstellt wurde und neben wesentlichen Kennzahlen für die bremischen Häfen auch Projekte und Maßnahmen für den Umweltschutz in den Häfen darstellt.

Seit der letzten Zertifizierung im Jahr 2020 hat sich einiges in Sachen Umweltschutz in den bremischen Häfen getan. So haben die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau sowie die Senatorin für Wissenschaft und Häfen in Absprache mit dem Hafenamt der Hansestadt Bremen und der Wasserschutzpolizei Bremen verbindliche Regelungen zum Umgang mit Schiffsabwässern getroffen. Diese sollen sowohl für die Schifffahrt als auch aufseiten der Häfen und Behörden für Klarheit bei den Anforderungen sorgen. Die von der Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) geförderte Projektgruppe CLEAN entwickelte für die bremischen Häfen den bundesweit ersten Leitfaden zur erlaubnispflichtigen Unterwasserreinigung von Schiffsrümpfen.

Auf dem Weg zum klimaneutralen Hafenstandort wurden zwei Projekte der Hafenmanagementgesellschaft bremenports GmbH & Co. KG mit Preisen ausgezeichnet. So gewann das Projekt „Der CO2-neutrale Hafen Bremen/Bremerhaven“ den NordWest Award 2020 der Metropolregion Nordwest. Das Preisgeld des Awards wurde für eine Photovoltaikanlage für den „Welcome“-Club der Seemannsmission verwendet. Das zweite Projekt „SHARC – Smart Harbor Application Renewable Integration Concept“ war eine der nachhaltigen Ideen, die 2021 mit dem MCN Cup des Maritimen Clusters Norddeutschland ausgezeichnet wurden. Bei dem durch das damalige BMWI geförderte Projekt „SHARC“ ging es um die Erarbeitung einer Lösung für die quartiersweite Integration erneuerbarer Energiequellen und -träger im Überseehafen Bremerhaven.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe: „Diese wissenschaftliche Studie ist eine hervorragende Basis, um jetzt gemeinsam mit den Unternehmen im Überseehafen große Schritte in Richtung klimaneutraler Hafenbetrieb zu gehen.“

Mit dem Projekt ZeroEmission@Berth wurde eine enge Kooperation mit den anderen deutschen Seehäfen für weniger Emissionen an der Kaje aufgebaut. Ziel ist es, die Emissionen der Schiffe während der Liegezeit im Hafen zu reduzieren. Neben dem von allen Hafengesellschaften unterzeichneten gemeinsamen Positionspapier wurde ein Innovationswettbewerb ausgeschrieben, in dem die Seehäfen der Schifffahrt anbieten, gemeinsam nach innovativen Lösungen für eine emissionsfreie Liegezeit zu suchen, die möglichst auch im Fahrtbetrieb zur Emissionsreduzierung beitragen können.

Als besonders gelungenes Beispiel für lokale Kooperation beim Umweltschutz wird in dem PERS-Bericht das „Seabin-Projekt“ in Kooperation mit der Geschwister

Scholl Schule in Bremerhaven hervorgehoben. Dieses Projekt wurde bei „Jugend forscht“ 2022 mit dem ersten Preis im Regionalwettbewerb und dem Sonderpreis „Reset Plastic“ ausgezeichnet. Drei Schüler haben den mithilfe der Seabin gesammelten Plastikabfall aus dem Kaiserhafen näher untersucht. Die Kooperation mit der Schule wird zukünftig weitergeführt.

Weiterhin werden wichtige Umweltaspekte wie Ressourcen und Kreislaufwirtschaft im Hafen und verschiedene Kennzahlen in dem Bericht  dargestellt. Der Umweltbericht wurde von der Hafengesellschaft bremenports in Abstimmung mit der Senatorin für Wissenschaft und Häfen und mit Beiträgen verschiedener Beteiligten der Port Community erarbeitet. Der Umweltbericht 2022 ist im Internet auf der Homepage „bremenports.de“ in der deutschen und englischen Version veröffentlicht.

Quelle: bremenports GmbH & Co. KG, Foto: bremenports GmbH & Co. KG/ Scheer




Pierburg GmbH in Neuss mit voller Punktzahl

Zum dritten Mal in Folge wurde der Technologiekonzern Rheinmetall vom Wirtschaftsmagazin CAPITAL als eines der besten Ausbildungsunternehmen in Deutschland ausgezeichnet. Dieses Mal wurde auch die Neusser Pierburg GmbH unter die Lupe genommen.

Mit fünf Sternen im Bereich Ausbildung und fünf Sternen im Bereich Duales Studium konnte das Unternehmen erneut Bestwerte für sich verbuchen. Seit sechs Jahren führt CAPITAL eine umfangreiche Studie durch, um die Qualität verschiedener Ausbildungsstätten zu bewerten. Dabei wird nach verschiedenen Gesichtspunkten unterschieden, namentlich Betreuung, Lernen im Betrieb, Ausbildungsmarketing, Digitalisierung und Innovation sowie die Erfolgschancen nach Abschluss des Studiums oder der Lehre. Von Ende März bis Ende Mai 2022 wurden zu diesem Zweck Umfragedaten von über 700 Unternehmen erhoben und ausgewertet. In den Ergebnissen wurde Pierburg gesondert berücksichtigt. 24 von 22 maximal erreichbaren Punkten im Bereich Ausbildung und 24 im Bereich Duales Studium attestieren dem Rheinmetall-Standort in Neuss hervorragende Ausbildungsbedingungen, von denen aktuell 30 Azubis und 24 dual Studierende profitieren.

Zuvor konnte Rheinmetall bereits bei der „Universum Young Professional Survey 2022” überzeugen und kletterte in der Rubrik Ingenieurwesen drei Plätze hoch auf Rang 22 der attraktivsten Arbeitgeber Deutschlands.

Peter Sebastian Krause, Personalvorstand und Arbeitsdirektor der Rheinmetall AG: „Rheinmetall steht für Kontinuität in der Lehrqualität und entwickelt fortwährend wirksame Konzepte und Strategien für eine erstklassige und zukunftsorientierte Ausbildung. Diese Auszeichnung gebührt ganz besonders unseren Auszubildenden und Ausbildern, die sich tagtäglich mit Herz und Seele in ihre Arbeitsbereiche einbringen. Wir gehen den erfolgreich eingeschlagenen Weg gemeinsam als Team weiter und werden unseren Auszubildenden alle Unterstützung zukommen lassen, um sie weiter fit für eine sichere berufliche Zukunft zu machen.“

Wer seine berufliche Zukunft plant, kann bei Rheinmetall aus 41 Ausbildungsberufen und dualen Studiengängen wählen. Das breit gefächerte Angebot bietet vor allem technisch Interessierten eine große Auswahl. Im Jahr 2021 wurden rund 80 Prozent der Jugendlichen bei Rheinmetall im gewerblich-technischen Bereich ausgebildet. Neben beliebten Berufsbildern wie Industriemechaniker(in), Fachinformatiker(in) oder Mechatroniker(in), werden auch Ausbildungsplätze im kaufmännischen Bereich angeboten.

Quelle und Foto: Rheinmetall Aktiengesellschaft




DIT plant Duisburg-Wilhelmshaven-Shuttle

Das Duisburg Intermodal Terminal (DIT) bietet ab Januar 2023 auch eine Bahnverbindung in den Norden an. Der Duisburg-Wilhelmshaven-Shuttle verkehrt ab dem 16. Januar 2023 zunächst mit einem Rundlauf wöchentlich zwischen dem Duisburg Intermodal Terminal und Wilhelmshaven. Im 2. Quartal ist eine Erhöhung der Frequenz auf zwei Rundläufe pro Woche geplant.

Der erste Ganzzug wird am Abend des 15. Januars 2023 in Wilhelmshaven abfahren und am Morgen des 16. Januars am Duisburg Intermodal Terminal eintreffen. Das Produkt kann ab sofort am DIT Duisburg Intermodal Terminal gebucht werden.

„Besonders interessant bei diesem neuen Bahnprodukt ist die kurze Transitzeit zwischen dem Seehafen Wilhelmshaven und dem DIT“, sagt Andreas Mager, Managing Director Contargo Rail Services GmbH.

Ein Vorteil des Terminals im größten Binnenhafen Europas: Das DIT bietet Gateway-Verbindungen von und nach Österreich, Ungarn, Italien, Polen, Belgien und den Niederlanden an und im Nachlauf können die Container per Binnenschiff oder Lkw ihr Ziel erreichen.

„Der JadeWeserPort in Wilhelmshaven nimmt eine zunehmend wichtige Rolle als Tiefwasserhafen in Europa ein. Es freut uns daher sehr, dass wir unseren Kunden ab Januar ein neues Bahnprodukt anbieten können und mit diesem Schritt unser Netzwerk um einen weiteren Seehafen ausbauen“, sagt Bernd Putens, Managing Director DIT Duisburg Intermodal Terminal GmbH.

Quelle und Foto: Contargo




Direktverbindungen nach Rotterdam und Antwerpen

Die Transportbranche in Europa operiert unter erschwerten Rahmenbedingungen. Swissterminal setzt auf Zuverlässigkeit, Nachhaltigkeit und Direktverbindungen an die europäischen Westhäfen. Ab 2023 fährt der Schweizerzug mehrmals wöchentlich direkt zwischen der Schweiz und Rotterdam.

Drei Rundläufe die Woche stehen den Kunden ab Frenkendorf und ab Niederglatt zur Verfügung. Gleichzeitig baut Swissterminal ihr Angebot nach Antwerpen aus. Neu bietet der Schweizerzug vier wöchentliche Rundläufe zwischen Frenkendorf und zwei wöchentliche Rundläufe zwischen Niederglatt an.

Die Transportbranche in Europa operiert unter erschwerten Rahmenbedingungen. Die geopolitische Lage, der Fachkräftemangel und die Infrastrukturprobleme auf dem deutschen Schienennetz sorgten für ein turbulentes Jahr im Güterverkehr.

Swissterminal möchte beim Schweizerzug grösstmögliche Fahrplanstabilität und rasche Verbindungen zwischen dem Hinterland und den Hochseehäfen sicherstellen. «Nur schon kleine Verzögerungen können zu stark steigenden Produktionskosten unserer Kunden führen.», so Roman Mayer, CEO von Swissterminal.

Um die Transportketten robuster und widerstandsfähiger zu gestalten, setzt Swissterminal auf Direktverbindungen und eine Ausweitung des Fahrplans. Im kommenden Jahr fährt der Schweizerzug mehrmals wöchentlich von der Schweiz direkt nach Rotterdam. Gleichzeitig weitet das Unternehmen ihren Fahrplan nach Antwerpen aus.

Ab dem 1. Januar 2023 stehen Swissterminals Kunden je drei wöchentliche Rundläufe Frenkendorf-Rotterdam und Niederglatt-Rotterdam zur Verfügung. Die Direktverbindung zwischen Frenkendorf und Antwerpen wird viermal wöchentlich bedient, jene von / nach Niederglatt zweimal die Woche.

Swissterminal organisiert gemeinsam mit ihrem Partner DP World je nach Kundenwunsch die Umfuhren von den angefahrenen Terminals Rotterdam World Gateway und Antwerp Gateway, sowie den Transport von der ersten bis zur letzten Meile in der Schweiz.

«Unseren Kunden aus der Schweiz bieten wir damit eine One-Stop-Shop-Lösung ab Fabrik bis an die europäische Westhäfen. Durch weniger Schnittstellen lassen sich wertvolle Ressourcen einsparen. Wir stehen dabei für Zuverlässigkeit, Qualität und Nachhaltigkeit.», führt Mayer aus.

Quelle und Foto: Swissterminal, Swissterminal-DP-World-Frenkendorf




Binnenschiff ist Teil des Schwerlasttransports

Universal Transport, einer der führenden Großraum- und Schwerlastspezialisten in Deutschland, richtet angesichts der angespannten Situation in der Schwerlastbranche vermehrt den Fokus auf Alternativen auf dem Wasser. Das Unternehmen fordert Politik und Verlader auf, gemeinsam Wege zu finden, um die Potenziale des Binnenschiffs als Teil einer integrierten Logistik besser zu nutzen.

Das Paderborner Unternehmen – seit Sommer Teil des Südtiroler Unternehmens Gruber Logistics – ist als Spediteur daran interessiert, die Schwerlasttransporte schnell, pünktlich, sicher, preiswert und nachhaltig durchzuführen. Egal, mit welchem Verkehrsmittel. Die Binnenschifffahrt sammelt zwar Punkte in Nachhaltigkeit und Ökologie, denn pro Tonnenkilometer verursacht ein Binnenschiff gerade einmal ein Viertel der Treibhausgasemissionen, die bei einem Transport per Lkw entstehen. Aber bei Abwägung zieht das Schiff häufig den Kürzeren, weil es teurer und langsamer ist.

„Ökologische Logistik kostet oftmals Zeit und Geld“, weiß Holger Dechant, Geschäftsführer der Gruber Logistics-Tochter Universal Transport.

Dabei sind Binnenschiffe für Großraum- und Schwertransporte häufig geeignet, denn das System Wasserstraße ist bei großen Abmessungen und hohen Ladegewichten oft im Vorteil. Das sind auch jahrelange Erfahrungswerte aus der täglichen Arbeit der Universal Transport-Tochter Züst & Bachmeier, die im Bayernhafen Nürnberg einen Schwerlastterminal betreibt.

Geschäftsführer der Bayernhafen GmbH & Co. KG und Präsident des Bundesverbandes öffentlicher Binnenhäfen, BÖB, wirbt für einen Masterplan über alle Verkehrsträger, sieht aber die Verbesserung der Wasserstraßen-Infrastruktur als Top-Priorität, um die Straße und die Schiene kurz- und mittelfristig zu entlasten: „Schleusen und Hebewerke zu modernisieren und endlich die Fahrrinnenanpassung am Mittelrhein sowie Beschleunigung beim Donauausbau und am Elbe Gesamtkonzept umzusetzen, kann insgesamt schneller helfen, als auf die Verbesserung der Schiene und der Straße zu warten.  Zeitunkritisches Massengut muss auf das Schiff, die weitestgehend überlastete Schiene kann zusätzlich kaum etwas von der Straße übernehmen“.

„Wir sind Spediteure“, sagt Holger Dechant, „deshalb verschließen wir uns keinem Verkehrsträger. Das Binnenschiff kann durchaus eine sinnvolle Alternative sein, auch im Hinblick darauf, lange Genehmigungsverfahren zu verkürzen. Allerdings müssen uns die Verlader frühzeitig in ihre Planungen miteinbeziehen, damit wir geeignete Verkehre auf die Wasserstraße verlagern können. Schlussendlich werden immer die Vor- und Nachteile der verschiedenen Verkehrsträger gegeneinander abgewogen und der ideale Transportweg für die jeweilige Fracht gewählt“, betont Geschäftsführer Holger Dechant, der für Universal Transport auch im Vorstand von Gruber Logistics sitzt.

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie zuverlässig, sicher und umweltfreundlich der Transport mit dem Binnenschiff ablaufen kann. Anfang September wurden zwei Anlagenteile für Stahlwerke zu ihren Einsatzorten in Belgien und England transportiert. Geplant, organisiert und abgewickelt wurde der Transport von 25 und 36 Tonnen schweren Anlagenteilen von der tschechischen Landesgesellschaft Universal Transport Praha.

Über Lkw und Binnenschiff ging es von Bratislava auf der Rhein-Main-Donau-Achse Richtung Nordsee. Die Anlieferung beim Empfänger in Belgien erfolgte direkt per Binnenschiff aufs Werksgelände mit Wasserzugang.

Für die Fracht nach England waren weitere Verkehrsträgerwechsel notwendig. Das Team der auf Projektladungen spezialisierten Spediteurs Züst & Bachmeier übernahm im Hafen Rotterdam die Verladung vom Binnen- aufs Seeschiff.

In England schließlich wurde das Anlagenteil noch einmal mit einem Mobilkran auf einen Lkw verladen und dem Empfänger zugestellt. Rund einen Monat war die Ware da bereits unterwegs.

Burkhard Jung, Geschäftsführer von Universal Transport Praha: „Schiffe sind nicht das schnellste Transportmittel, aber für große und schwere Ladung einfach prädestiniert. Darüber hinaus konnten wir durch die gewählte Route zwei Sendungen über einen Großteil der Strecke mit nur einem Schiff bewegen. Sammelgut in XXL sozusagen.“

Um die nachhaltige Verlagerung von Verkehren voranzubringen, setzt sich Universal Transport auch weiterhin auf politischer Ebene beim BMDV für die Förderung von Großraum- und Schwertransporten auf dem Binnenschiff sowie Umschlagskapazitäten in den Häfen ein.

Quelle: BÖB, Foto: Gruber Logistics