Bunkermesssystem obligatorisch

Der Hafenbetrieb Antwerpen-Brügge und der Hafenbetrieb Rotterdam werden die Verwendung eines Bunkermesssystems an Bord eines Bunkerschiffs vorschreiben, mit dem die genaue Menge des an Seeschiffe gelieferten Kraftstoffs gemessen wird.

Dies folgt auf unabhängige Studien sowohl in Antwerpen als auch in Zeebrugge und Rotterdam, aus denen hervorging, dass auf dem Bunkermarkt regelmäßig Mengenprobleme auftreten. Mit dieser Maßnahme wollen die Hafenbetriebe den ARA-Bunkermarkt transparenter, effizienter und zuverlässiger machen.

In der ersten Hälfte des Jahres 2023 werden die Hafenbetriebe zunächst ermitteln, welche Bunkermesssysteme geeignet sind. Zweitens werden sie festlegen, ab wann die Verpflichtung, ausschließlich mit einem Bunkermesssystem an Bord von Bunkerschiffen zu bunkern, sowohl in Antwerpen als auch in Zeebrugge und Rotterdam, gelten wird.

Die Hafenbetriebe sind sich der Tatsache bewusst, dass diese Maßnahme großen Einfluss auf den Bunkermarkt haben wird. Daher wählen sie eine Zeitspanne, die einerseits anspruchsvoll, andererseits aber auch realistisch ist. Den verschiedenen Unternehmen in der Bunkerkette wird ausreichend Zeit gegeben, sich auf diese Maßnahme einzustellen. Die Verpflichtung wird in die Lizenz für Bunkertransporteure aufgenommen. Derzeit sind 40 von 170 Bunkerschiffen in Rotterdam, Antwerpen und Zeebrugge mit einem Bunkermesssystem ausgestattet.

Die Einführung eines Bunkermesssystems sorgt für einen großen Effizienzgewinn. Die Daten von Transaktionen können nämlich digital ausgelesen und sofort in den Rechnungen verarbeitet werden.

Sowohl der Hafen von Antwerpen-Brügge als auch der Hafenbetrieb Rotterdam wurden von verschiedenen Seiten darauf aufmerksam gemacht, dass es regelmäßig Probleme bei der Lieferung von Bunkertreibstoff geben soll. Zur Untersuchung des Ausmaßes und der Art dieser Beschwerden haben die Hafenbetriebe das unabhängige Forschungs- und Beratungsunternehmen CE Delft beauftragt, die Erfahrungen der am Bunkermarkt beteiligten Parteien zu untersuchen. Die Studie wurde anhand von Interviews und Umfragen durchgeführt.

Die Studie kommt zu zwei Schlussfolgerungen: Es gibt Ähnlichkeiten zwischen den beiden Häfen und es sind strukturelle Mengenprobleme auf dem Bunkermarkt vorhanden. 80-90 % der Befragten erkennen die angesprochenen Probleme.

65 % der befragten Interessenvertreter und über 90 % der Umfrageteilnehmer sehen in der Einführung des obligatorischen Einsatzes eines offiziellen Bunkermesssystems an Bord von Bunkerschiffen eine Lösung für die Mengenprobleme. Ein Bunkermesssystem erfasst die gelieferte Kraftstoffmenge direkt, anstatt sie anhand von Tankfüllstandsmessungen (der derzeit standardmäßig verwendeten Methode) an Bord des Bunkerschiffs zu berechnen.

Der Hafenmeister von Rotterdam und der Hafenmeister von Antwerpen-Brügge arbeiten in der kommenden Zeit eng zusammen, um eine einheitliche Verpflichtung für ein Bunkermesssystem einzuführen. Dies wird in Absprache mit belgischen und niederländischen Stakeholdern erfolgen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam