Rhenus Gruppe beteiligt sich an Rietlanden Terminals B.V.

Die Rhenus Gruppe hat eine 49,99-prozentige Beteiligung an den Rietlanden Terminals B.V. („Rietlanden“) erworben. Das Unternehmen betreibt zwei Terminals im Port of Amsterdam, dem viertgrößten Seehafen Europas. Rhenus hat ihren Anteil von dem derzeitigen Eigentümer JERA Global Markets erworben. Die restlichen 50,01 Prozent wird Rhenus im Jahr 2027 erwerben. Mit der Beteiligung stärkt die Rhenus Gruppe ihr europäisches Hafennetzwerk und baut die Terminals für eine kohlefreie Zukunft um.

Mit der 49,99-prozentigen Beteiligung an der Rietlanden Terminals B.V. wird Rhenus ihr umfangreiches Dienstleistungsportfolio in den Niederlanden um den Hafenumschlag und die Lagerung von Massengütern im Port of Amsterdam erweitern. Der viertgrößte Seehafen Europas ist ein bedeutender Logistikknotenpunkt mit zentraler Anbindung an alle wichtigen europäischen Märkte. „Wir freuen uns, Rietlanden Terminals in unserem bereits umfangreichen Terminalnetzwerk in Europa begrüßen zu dürfen. Der Zusammenschluss mit JERA Global Markets ist der folgerichtige Schritt, da wir dieselben Werte teilen“, sagt Michael Appelhans, Geschäftsführer der Rhenus Ports. JERA Global Markets bleibt der kontrollierende Mehrheitsgesellschafter der Rietlanden bis 2027.

Im Jahr 2017 gab der Port of Amsterdam seine Nachhaltigkeitsstrategie bekannt, die vorsieht, den Kohleumschlag bis 2030 zu beenden. Um die Zukunft der Terminals langfristig zu sichern, arbeiteten JERA Global Markets und Rietlanden gemeinsam an strategischen Optionen für die weitere Positionierung. Zentral dabei: Das Geschäft soll im Einklang mit den Unternehmenszielen und der Energiewende des Hafens stehen. „Wir sind zuversichtlich, dass die Rhenus Gruppe gut aufgestellt ist, um den Wert der Rietlanden Terminals zu maximieren, insbesondere ab 2030 und darüber hinaus, wenn der Kohleumschlag im Amsterdamer Hafen verboten sein wird“, sagt Justin Rowland, Chief Executive Officer von JERA Global Markets: „JERA Global Markets bleibt unseren Verträgen mit unseren Kunden in der ARA-Region verpflichtet und konzentriert sich darauf, weiterhin einen hohen Wert in unserer Geschäftspartnerschaft zu schaffen.“

Mit Rietlanden in Amsterdam wird Rhenus bis 2027 ihre Kapazität an Hafenterminalfläche in den Niederlanden verdoppeln und außerdem neue Kollegen begrüßen, die letztlich das wichtigste Asset des Unternehmens darstellen. „Diese Investition ist eine hervorragende Möglichkeit für künftiges Wachstum im Port of Amsterdam und für den weiteren Ausbau unserer Präsenz in den Niederlanden neben unseren Multifunktionsterminals in Rotterdam“, erklärt Peter van der Steen, Managing Director bei Rhenus Port Logistics in den Niederlanden. Rietlanden betreibt zwei auf Massengüter wie Schrott und Kohle spezialisierte Terminals und bietet darüber hinaus ergänzende Dienstleistungen von der Binnenschifffahrt bis zur Seefracht an.

Das 6.5 Hektar große Terminal im Amerikahaven wird gemeinsam mit einem langjährigen Vertragspartner für den Umschlag von Schrott genutzt. Das Terminal im Afrikahaven ist auf den Umschlag und das Mischen verschiedener Kohlesorten spezialisiert. Die Lagerkapazität beträgt 1,4 Millionen Tonnen auf einer Fläche von 30 Hektar. Darüber hinaus verfügt das Terminal über einen Gleisanschluss mit einer Ladekapazität von sechs Zügen pro Tag. „Wir bauen das Terminal im Afrikahaven zu einem Multi-User-Terminal mit Schwerpunkt auf Lagerung und Umschlag von umweltfreundlicheren Massengütern um“, sagt Peter van der Steen.

 

 




neska geht in der HGK Logistics and Intermodal GmbH auf

 Die Transformation der Unternehmen der Häfen und Güterverkehr Köln AG schreitet weiter voran. Zum Ende des Jahres 2023 wird die bisherige Tochter neska komplett in den Geschäftsbereich HGK Logistics and Intermodal übergehen. Dies wurde bei der Gründungsveranstaltung der HGK Intermodal GmbH, in der die intermodalen Container-Aktivitäten der HGK-Gruppe gebündelt sind, bekannt gegeben. 

„Bislang agierten in der neska eigenständige Niederlassungen und Gesellschaften autark am Markt. Jetzt werden die Aktivitäten in drei Business Units organisiert: Intermodal, Logistics und Transportation“, erklärt Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal, die Hintergründe. Für den Intermodal-Bereich sieht er dabei eine stärkere Kooperation der Terminals an Rhein und Ruhr vor: „Mit der HGK Intermodal GmbH stärken wir unsere Aktivitäten in der Container-Logistik. Damit sorgen wir für moderne und zuverlässige Dienstleistungen in der Region, das kommt Industrie und Handel sowie Millionen von Haushalten zu Gute. Es ist ein Zusammenwachsen, bei dem wir zusammen wachsen.“ Gemeinsam mit Michael Przybylla leitet der 36-Jährige in Personalunion die HGK Intermodal GmbH. Zu dieser gehören unter anderem die trimodalen Terminals in Duisburg, Krefeld, Düsseldorf und Köln. 

Zu der Veranstaltung im Kölner Schokoladenmuseum fanden sich zahlreiche Vertreter aus Politik, Industrie und Logistik ein. „Die Neuaufstellung des Bereichs mit den Einheiten Intermodal, Logistics und Transportation ist ein weiterer Schritt bei der Entwicklung der HGK zu einer integrierten Logistikgruppe. Wir bündeln die Prozesse, um unseren Kunden einfachere Strukturen anbieten zu können“, so Uwe Wedig, CEO der Muttergesellschaft Häfen und Güterverkehr Köln AG. In eingespielten Grußbotschaften sicherten NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Grüne) und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) ihre Unterstützung zu. 

Im Interview mit Moderatorin Gesa Eberl gab Markus Krämer Auskunft über die Hintergründe und strategische Ausrichtung der neuen Einheit. In der anschließenden Podiumsrunde diskutierte er mit Andreas Feicht, Geschäftsführer der Stadtwerke Köln GmbH, Achim Boner, Geschäftsführer Thyssen Krupp Materials Trading, Marc-Oliver Nandy, Director Global Supply Chain von Mercedes Benz, und Dr. Jan Zeese, CAO HGK Logistics & Intermodal, über die Bedeutung funktionierender Lieferketten für die Unternehmen. Nur wer in der Lage sei, die aktuellen Anforderungen zu verstehen und Supply Chaines weiter zu entwickeln, sei erfolgreich und zukunftsfähig, war sich die Runde einig. Was nicht nur positive Effekte für die Unternehmen, sondern auch für die gesamte Gesellschaft erzeuge: Jeder Liter Diesel, der durch effektive Planung weniger verbraucht wird, spart Geld und schont die Umwelt. Die Wirtschaftsvertreter betonten, dass sie auf starke und belastbare Verbindungen zur Logistik angewiesen sind: „Kompetente Partner geben den Kunden Sicherheit.“ Ein Werksstillstand aufgrund von Lieferengpässen könne schließlich zu Millionenverlusten führen. Und da sei es egal, ob die Kette „auf dem Weg nach Siegen oder Sydney“ reiße. Umso bedeutender ist, regional, national und international verlässlich aufgestellt zu sein. „Logistik kennt keine Stadtgrenzen“, fasste Markus Krämer abschließend zusammen. 

Anschließend betrat Carina Stöttner, Zukunftsforscherin und Mitgründerin des Business Thinktanks „Themis Foresight“, das Podium. Die Soziologin und Medienwissenschaftlerin nahm das Publikum mit auf eine kurze Reise von der Vergangenheit in die Zukunft. Ihr Credo lautet: „Zukunft ist gestaltbar. Die Frage ist nur, was wir daraus machen!“ Die weit verbreitete Angst vor Neuem sei dabei kein Phänomen der Moderne – schon bei der Erfindung der Eisenbahn habe es Warnungen vor Gesundheitsschäden gegeben, die Passagiere bei der Nutzung ertragen müssten. Ähnliches passiere heute beim Blick auf Künstliche Intelligenz: Diese biete viel mehr Chancen als Risiken, sofern die Grundlagen für den Einsatz der Technologien frühzeitig richtig gestaltet werden. 

Diesen Ball nahm Markus Krämer gerne auf. „Ich habe große Lust auf die Logistik der Zukunft“, erklärte er, bevor er die Gäste einlud, den weiteren Abend für intensives Networking zu nutzen. 

Quelle: HGK L&I, Foto: HGK L&I / O. Wachenfeld , diskutierten über die Logistikthemen der Zukunft (v.r.n.l.): Moderatorin Gesa Eberl, Markus Krämer, Andreas Feicht, Achim Boner, Marc-Oliver Nandy und Jan Zeese. 




duisport und Rotterdam kooperieren bei Wasserstoff

duisport und der Rotterdamer Hafen kündigen den nächsten Schritt ihrer Partnerschaft an und betonen ihre Führungsrolle bei der Entwicklung europäischer Wasserstoff-Transportketten. Eine gemeinsam in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie unterstreicht die Bedeutung der beiden Häfen bei der Bedienung der wachsenden Nachfrage der Industrie nach Wasserstoff und seinen Derivaten sowie bei der Vermittlung zwischen Politik, Industrie und zukünftigen Akteuren auf dem Wasserstoffmarkt.

OCI Global, der börsennotierte niederländische Weltmarktführer für Ammoniak, Methanol und Wasserstoff, arbeitet mit beiden Häfen zusammen, um zu zeigen, dass der geplante Wasserstoffkorridor zwischen Rotterdam und duisport bereits vorhanden ist und gute Voraussetzungen bietet, um die hohe Nachfrage aus dem Industriecluster im Ruhrgebiet nach kohlenstoffarmem und erneuerbarem Wasserstoff zu decken.

OCI Global und der Hafen von Rotterdam haben bereits eine langjährige Partnerschaft und arbeiten gemeinsam an einer Reihe von Initiativen zur Dekarbonisierung. OCI Global betreibt das einzige Ammoniak-Importterminal im Rotterdamer Hafen und ist auf dem Weg, seine Durchsatzkapazität zu verdreifachen, um der steigenden Nachfrage nach Ammoniak als sauberem Brennstoff für schwer abbaubare Sektoren wie die Stahlindustrie gerecht zu werden. OCI betreibt auch ein Methanol-Importterminal und kündigte Anfang des Jahres zwei neue Partnerschaften für grünes Methanol im Rotterdamer Hafen an: mit Unibarge zur Entwicklung des weltweit ersten mit grünem Methanol von OCI HyFuels betriebenen Bunkerkahns mit Doppeltreibstoff und mit X-Press Feeder Lines zur Lieferung von grünem Methanol für ihre neu gebauten Methanolschiffe mit Doppeltreibstoff für gemeinsame Feeder. Beide Projekte werden im nächsten Jahr in Betrieb genommen. Im vergangenen Monat hat OCI im Rotterdamer Hafen das weltweit erste mit grünem Methanol betriebene Containerschiff der Reederei A.P. Moller – Maersk mit grünem Methanol betankt.

In der Machbarkeitsstudie wird hervorgehoben, dass in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2045 ein deutlicher Anstieg der Nachfrage nach kohlenstoffarmem Wasserstoff auf mehr als 3 Millionen Tonnen pro Jahr erwartet wird. Auch die Nachfrage nach Methanol werde mit mehr als 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr deutlich steigen. duisport und der Rotterdamer Hafen wollen deshalb stärker zwischen Politik und Wirtschaft vermitteln, um Angebot und Nachfrage besser aufeinander abzustimmen und notwendige Investitionen und Subventionen zu beschleunigen. Unterstützt werden sie von der von duisport mitbegründeten Wasserstoff-Initiative „Hy.Region.Rhein.Ruhr e.V.“, der sich nun auch der Rotterdamer Hafen angeschlossen hat.

Um die erwartete Nachfrage zu decken, müssen geeignete Flächen bereitgestellt und die entsprechende Infrastruktur ausgebaut werden. Die Studie betont, dass die erste Wasserstoffpipeline zwischen den beiden Häfen bis 2027 fertiggestellt werden sollte, um die wachsende Nachfrage nach grünem Wasserstoff in Nordrhein-Westfalen mittelfristig zu decken. Wasserstoffderivate-Pipelines und Pipelines für den Export von CO2 sollen folgen. Auch die Binnenschifffahrt und der Schienenverkehr bleiben wesentliche Elemente, um die Wasserstoffketten in Gang zu bringen und die ersten Importe zu ermöglichen. Laut der Studie werden letztlich mehrere Wasserstoff-Pipelines benötigt, um den Bedarf in Nordrhein-Westfalen und darüber hinaus zu decken.

Der größte Seehafen Europas – der Rotterdamer Hafen – und der größte Binnenhafen der Welt – duisport – sind bereits seit Jahrzehnten durch Schienen-, Binnenschiffs-, Lkw- und Pipelineverbindungen miteinander verbunden. Die bestehende Zusammenarbeit wurde im vergangenen Jahr durch eine Absichtserklärung zur Digitalisierung und Energiewende erweitert, um gemeinsam die Möglichkeiten für Transporte von grünem Wasserstoff, Methanol und Ammoniak auszuloten.

Beide Häfen ergreifen bereits Maßnahmen, um die notwendige Infrastruktur zur Unterstützung der Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Ein zentraler Baustein für eine belastbare Versorgung der Industrie ist der Ausbau der Tanklagerkapazitäten für Wasserstoffderivate in Duisburg. duisport hat kürzlich angekündigt, im Duisburger Hafen ein Lager für Tankcontainer mit grünen Energieträgern und ein Tanklager für flüssige erneuerbare Kraftstoffe und Rohstoffe wie Ammoniak zu bauen. Der Betrieb einer ersten Wasserstoff-Elektrolyseanlage zur lokalen Produktion von grünem Wasserstoff ist für Mitte 2025 geplant.

Gemeinsam mit der Stadt Duisburg und dem Kraftwerk Essen soll darüber hinaus derzeit das erste Wasserstoff-Schulungszentrum in der Region gebaut werden. Ab 2025 können dann Mitarbeitende für die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette ausgebildet werden, um den wachsenden Bedarf an Fachkräften zu decken.

Im Hafen von Rotterdam wurden mehrere Projekte für Wasserstoff-Importterminals und die lokale Wasserstoffproduktion angekündigt, darunter die Erweiterung des Ammoniak-Terminals von OCI Global und der Bau eines 200-MW-Elektrolyseurs durch Shell. Es wurde Platz für mehrere Elektrolyseure reserviert, die grünen Wasserstoff aus Windenergie in der Nordsee erzeugen sollen. Der Fernleitungsnetzbetreiber Gasunie hat kürzlich beschlossen, in das nationale Wasserstoffnetz zu investieren, dessen Bau in Rotterdam beginnen wird.

Rotterdams Vizebürgermeister Robert Simons: „Die Beziehung zwischen dem größten Binnenhafen duisport und dem größten Seehafen Rotterdam zeigt, wie wichtig die Zusammenarbeit bei der Energiewende für die Industrie in Nordwesteuropa ist.“

Martin Murrack, Duisburgs Stadtdirektor und zuständiger Dezernent für den Hafen: „Mit der Beteiligung an diesem weiteren Wasserstoffprojekt stellt der Duisburger Hafen einmal mehr eindrucksvoll seine Innovationskraft und Ausstrahlung unter Beweis. Nirgendwo ist der Strukturwandel von einer von Kohle und Stahl dominierten Schwerindustrie hin zu einer grünen Technologie so spürbar und dringlich wie hier im Ruhrgebiet. Deshalb ist es für Duisburg besonders wichtig, dass von hier aus entsprechende Impulse dieser Schlüsseltechnologie ausgehen, um den Weg zur Dekarbonisierung von Wirtschaft und Industrie zu unterstützen.“

Boudewijn Siemons, Interims-CEO und COO des Rotterdamer Hafens: „Diese Studie bestätigt die wichtige Rolle, die beide Häfen als Drehscheiben, Vermittler und Treiber der Energiewende spielen. Sie zeigt, welche zukunftsweisenden Aktivitäten in beiden Häfen erforderlich sind, um die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft aufzubauen.“

duisport-CEO Markus Bangen: „Wir wollen Anbieter, Nutzer und politische Akteure an einen Tisch bringen, um konkrete Lösungen für einen nachhaltigen Weg der Wasserstoffproduktion und -nutzung zu entwickeln. So leisten wir einen wirkungsvollen Beitrag zur Aktivierung des Marktes und zur Beschleunigung der Energiewende.“

Ahmed El-Hoshy, CEO von OCI Global: „Als börsennotiertes niederländisches Unternehmen mit Partnern und Kunden in ganz Europa freuen wir uns über die Zusammenarbeit mit duisport und unserem langjährigen Partner, dem Rotterdamer Hafen, um die Wasserstoff-Wertschöpfungskette in Europa weiter auszubauen. Die Zusammenarbeit zwischen Häfen und Industrie sowie mit Regulierungsbehörden und anderen wichtigen Akteuren ist entscheidend, um die Wasserstoffwirtschaft anzukurbeln und die Energiewende voranzubringen.“

Quelle: duisport, Foto: duisport / krischerfotografie, wollen gemeinsam die Wasserstoffwirtschaft der Zukunft aufbauen (v.l.): Boudewijn Siemons (CEO a.i. & COO Port of Rotterdam Authority), Robert Simons (Hafenbeigeordneter der Gemeinde Rotterdam), Martin Murrack (Stadtdirektor Stadt Duisburg) und Markus Bangen (CEO duisport)

 




Die Zukunft der Häfen gestalten

Der Hafen Antwerpen-Brügge war Gastgeber des 9. chainPORT-Jahrestreffens, bei dem einflussreiche Persönlichkeiten aus der Hafenwirtschaft tagten, um sich mit den Herausforderungen und Perspektiven auseinanderzusetzen, die die Zukunft der Häfen weltweit bestimmen.


Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens von Antwerpen Brügge und Gastgeber der diesjährigen chainPORT-Jahrestagung, erklärte: „In den letzten Jahren haben die Häfen immer wieder Krisen erlebt. Häfen sind Hebel für Veränderungen, und wir sind fest entschlossen, uns der Herausforderung zu stellen, Teil der zukünftigen Lösungen in den Bereichen Klimawandel, Energiesicherheit, Datenaustausch, Sicherheit und vieles mehr zu sein. Diese Situation erfordert, dass die Häfen Erkenntnisse und Erfahrungen austauschen und das Dienstleistungsniveau für unsere Hafenbenutzer erhöhen. chainPORT stärkt eindeutig diese Rolle“.

Auf der diesjährigen Veranstaltung gab es Keynotes von Microsoft, die tiefe Einblicke in den digitalen Wandel und die Herausforderungen boten, die den maritimen Sektor revolutionieren. Zu den wichtigsten Themen gehörten künstliche Intelligenz (KI), das industrielle Metaverse und Nachhaltigkeit. Myriam Broeders, CTO von Microsoft Belgien, teilte eine zum Nachdenken anregende Vision: „Die Häfen der Zukunft werden als interaktive Brücken zu neuen Horizonten dienen. Beim Navigieren durch die Strömungen der künstlichen Intelligenz und des industriellen Metaversums sollten wir uns daran erinnern, dass der Kompass zu dieser neuen Welt nicht nur Technologie ist, sondern Empathie und Menschen, die in die Lage versetzt werden, mehr zu erreichen und die menschliche Erfahrung zu bereichern, anstatt sie zu ersetzen.“

chainPORT hat sich mit der International Association of Ports and Harbors (IAPH) zusammengetan, um ein gemeinsames Projekt zu starten. Das Hauptziel ist die Entwicklung eines gemeinsamen Verständnisses der kritischen Komponenten digitaler Hafeninfrastrukturen, um die Harmonisierung von Daten in der gesamten maritimen Lieferkette zu fördern. Die Hafenbehörden haben ihre neutrale Rolle genutzt, um die Zusammenarbeit beim Informationsaustausch zwischen Reedereien (DCSA ), Terminalbetreibern (TIC 4.0 ) und Port Community Systems (IPCSA ) zu stärken.

Aufbauend auf den bisherigen Ergebnissen bei der Harmonisierung und Standardisierung der beteiligten Parteien werden die Standardprozesse und -terminologie (IMO-GIA -Leitlinie über Just-in-Time-Ankünfte, von der IMO unterstützte (ITPCO )-Prozesskarte usw.) bezüglich der Zeitstempel beim Hafenanlaufverfahren zusammengeführt, um eine hohe Datenqualität, Standardisierung und einen reibungslosen Informationsfluss über Echtzeitkommunikationskanäle zu gewährleisten.

Darüber hinaus stellt das Projekt die Erfüllung der sich wandelnden Bedürfnisse der Beneficial Cargo Owners (BCOs) in den Vordergrund, die in der Zeit nach der Pandemie eine verstärkte Kontrolle und Transparenz ihrer Lieferketten anstreben.

Durch sorgfältige Zusammenarbeit und Koordination mit allen relevanten Interessengruppen setzt sich chainPORT dafür ein, die Widerstandsfähigkeit der Lieferketten in Häfen zu verbessern.

„In enger Zusammenarbeit mit unseren strategischen Partnern ergreifen wir aktiv wesentliche Maßnahmen zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Häfen und zur Optimierung der Lieferketten. Diese Bemühungen sind angesichts der komplizierten geopolitischen Lage und der wachsenden Komplexität im Bereich der Cybersicherheit noch dringlicher geworden. Häfen sind als kritische Komponenten unserer globalen Infrastruktur einer Reihe von Belastungen und Schwachstellen ausgesetzt. Unser vorrangiges Ziel ist es, ihre Widerstandsfähigkeit zu stärken und somit den ununterbrochenen Fluss des globalen Handels zu gewährleisten“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority und Mitbegründer von chainPORT.

S.E. Herman Van Rompuy, der emeritierte EU-Präsident, und James Appathurai, der für sich abzeichnende Sicherheitsherausforderungen bei der NATO zuständig ist, sprachen über das schwierige Umfeld, in dem Häfen heute operieren, und gingen dabei auf wirtschaftliche, gesellschaftliche und sicherheitspolitische Trends ein; Themen, die unmittelbar mit Hafenaktivitäten verbunden sind.

Im Rahmen des Hauptprojekts von chainPORT beleuchtete die Geschäftsführerin von SeaBridge nv, Nadine Van Rompay, die Herausforderungen, die sich aus der wachsenden Regulierungslandschaft ergeben, an die sich BCOs halten müssen. Der Dialog unterstrich die Bedeutung der Datentransparenz für die Gewährleistung nahtloser Abläufe und die Notwendigkeit, Lieferketten durch Digitalisierung umzugestalten und zu optimieren.

Die Energiewende stand ebenfalls ganz oben auf der Tagesordnung, was durch einen Besuch in den Räumlichkeiten von Fluxys und eine Grundsatzrede von Raphaël De Winter, Direktor für Geschäftsentwicklung und Innovation bei Fluxys, unterstrichen wurde. Herr De Winter stellte fest, dass Häfen und Infrastrukturbetreiber an vorderster Front der Energiewende stünden, da sie über ein Dreigespann von Stärken verfügten: eine strategische Lage, eine gewaltige Schlagkraft und ein unermüdliches Engagement für Innovation. Durch ihre strategische Lage seien sie in das Gefüge der globalen Import- und Exportwertschöpfungsketten eingebunden und fungierten als Dreh- und Angelpunkt zwischen maritimen Hafenclustern und dem Hinterland.

„chainPORT ist nach wie vor eine treibende Kraft bei unseren Digitalisierungs-Bemühungen, und jetzt sehen wir, wie wichtig der Hafenbetrieb für die globale Gemeinschaft ist. Deshalb war die Dringlichkeit unserer Arbeit noch nie so groß wie heute“, sagt der stellvertretende Direktor des Hafens von Los Angeles, Michael DiBernardo. Die Dekarbonisierung der Seelieferkette ist ein weiterer wichtiger Faktor. Neben dem Austausch von Best Practices während der Jahrestagung von chainPORT unterstreicht auch die Entwicklung von Hafen-zu-Hafen-Initiativen – wie zum Beispiel grüne Frachtkorridore – die Notwendigkeit einer breiteren, hafenorientierten Zusammenarbeit.“

Die chainPORT-Jahrestagung ist nach wie vor eine zentrale Plattform für Hafenverantwortliche, um Wissen auszutauschen, über bewährte Verfahren zu beraten und gemeinsam an bahnbrechenden Lösungen zu arbeiten. Mit jedem Jahr bekräftigt sie das kollektive Engagement, die maritime Wirtschaft auf dem Weg in eine wohlhabende und nachhaltige Zukunft voranzubringen.

chainPORT ist eine multilaterale Partnerschaft der weltweit führenden Häfen mit dem Ziel, die neuesten technologischen Entwicklungen zu nutzen und die Vision eines intelligenten, vernetzten und digitalen Hafen-Ökosystems zu verwirklichen. Die Mitglieder engagieren sich für den Austausch von Wissen, Innovationen und die Förderung strategischer Themen. chainPORT wurde im April 2016 von den Hafenbehörden von Hamburg und Los Angeles in Zusammenarbeit mit dem Global Institute of Logistics initiiert. Die Initiative wird von den Häfen von Antwerpen-Brügge, Barcelona, Busan, Felixstowe, Göteborg, Indonesien, Montreal, Panama, Rotterdam, Singapur, Shanghai, Shenzhen und Tanger Med unterstützt.

https://www.hamburg-port-authority.de/de/chainport

Quelle und Foto: HPA




Rotterdam nimmt Drohnen-Fernsteuerung in Betrieb

Die Abteilung Hafenmeister experimentiert seit einiger Zeit mit einer schnellen Flugzeugdrohne für große Entfernungen. Die Drohne kann bei einer Vielzahl von Aufgaben eingesetzt werden, zum Beispiel bei der Durchführung von Kontrollen und der Überwachung.

Zum ersten Mal sind nun auch Testflüge erlaubt, bei denen die Drohne vom Command & Control Centre im Hafenkoordinationszentrum der Abteilung Hafenmeister gesteuert wird. Die Drohne selbst startet 40 km entfernt vom Pistoolhaven aus.

Die Fernsteuerung ist wichtig, weil die Port of Rotterdam Authority in Zukunft ein multidisziplinäres hafenweites Netzwerk von Drohnen einsetzen möchte, das von einer zentralen Stelle aus gesteuert wird. Auf diese Weise kann eine direkte Verbindung zwischen den Live-Aufnahmen der Drohne und der Auswertung durch die Abteilung Hafenmeister hergestellt werden. Auch die Gemeinsame Feuerwehr wird das Drohnennetzwerk für die Gefahrenabwehr einsetzen.

Der Drohneneinsatz steht im Einklang mit dem strategischen Ziel der Port of Rotterdam Authority, den Hafen noch effizienter, sicherer und nachhaltiger zu betreiben. Im Rahmen des Innovationsprogramms „Drone Port of Rotterdam“ wird das Hafengebiet zu einem „Experimentierraum in relevantem Umfeld“ für Drohnen-Dienstleister ausgebaut. Die Port of Rotterdam Authority spielt eine entscheidende Rolle, was die Unterstützung von Drohneneinsätzen im Hafengebiet angeht. Dazu gehört zum Beispiel die digitale Kontrolle des Drohnenverkehrs. Gemeinsam mit den zuständigen Behörden und Unternehmen im Hafen richten wir unseren Luftraum und unsere Verfahrensweisen schrittweise darauf aus.

Quelle und Video: Port of Rotterdam




BMDV fördert erstmals Shuttle-Linien auf Wasserstraßen

Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) fördert erstmals die Einrichtung von regelmäßigen Linien für Großraum- und Schwertransporte (GST) auf der Wasserstraße.

Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr: „Wir wollen Anreize schaffen für die Verlagerung von GST auf den umweltschonenden Verkehrsträger Binnenschiff. Denn Wasserstraßen haben ein großes Potenzial für den Transport von großen und schweren Gütern. Sie verfügen über genügend freie Kapazitäten und sparen enorm CO2 ein. Außerdem tragen sie zur Entlastung der Straßeninfrastruktur bei und sind prädestiniert für den Transport im Hauptlauf mit dem Binnenschiff.“

Antragsberechtigt ist jedes Unternehmen in Privatrechtsform mit Sitz oder selbständiger Niederlassung in Deutschland, das den GST-Linien-Verkehr auf Wasserstraßen betreibt. Gefördert werden die Kosten des Transportes auf der Wasserstraße mit einem Anteil von 50 Prozent. Die Anträge werden von der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS) bearbeitet und bewilligt. 

Die Nutzung von Schiene und Wasserstraße für GST im Hauptlauf ist ein wichtiger verkehrspolitischer Schritt zur Erreichung der Klimaziele und zur Entlastung der Straßeninfrastruktur. Der Förderaufruf wurde am 28. August 2023 im amtlichen Teil des Bundesanzeigers unterwww.bundesanzeiger.de bekannt gegeben. Weitere Informationen sowie die Antragsunterlagen stehen unter www.ELWIS.de oder www.wsv.de/Service/Förderprogramme zur Verfügung.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), Foto: BMDV/ Sandra Steins




„Alle Kräfte bündeln, um die Energiewende zu meistern“

Die Energiewende und die Transformation der Wirtschaft sind Jahrhundertaufgaben. „Es ist immens wichtig, dass alle relevanten Akteure an einem Strang ziehen, um gemeinsam Lösungen für die Zukunft zu entwickeln und umzusetzen“, sagte Oliver Krischer (Grüne), Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der offiziellen Zeichnung des Mitgliedsantrags von duisport im Verein „EcoPort813 – Förderverein Wasserstoff & nachhaltige Energie e.V.“ Die feierliche Aufnahme von Europas größtem Binnenhafen in den von den DeltaPort Niederrheinhäfen gegründeten Verein fand jetzt im Rahmen des traditionellen Events „DeltaPort – vor Ort“ statt. Das übergeordnete Thema bei dem Branchentreffen war denn auch „Transformation und Nachhaltigkeit“.

Die Abkehr von fossilen Energieträgern und die Einsparung von CO2 sind nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch die große Herausforderung der Zukunft. Wirtschaft und Gesellschaft stehen vor einer Transformation ungekannten Ausmaßes. In dieser Situation ist es von entscheidender Bedeutung, dass sich Akteure vernetzen, dass sie gemeinsam Projekte zur Dekarbonisierung auf den Weg bringen, Synergien nutzen und alternative Ansätze finden. Experten sind sich dabei einig, dass grüner, also mit regenerativen Energien nachhaltig produzierter Wasserstoff (H2) eine große Rolle im Energiemix der Zukunft spielen wird. Vor diesem Hintergrund gründeten die DeltaPort Niederrheinhäfen – also der Zusammenschluss der DeltaPort Häfen (Stadthafen Wesel, Rhein-Lippe-Hafen Wesel und Hafen Voerde-Emmelsum) mit dem Hafen Emmerich und dem NIAG-Hafen in Rheinberg-Orsoy – im vergangenen Jahr den Verein „EcoPort813 – Förderverein Wasserstoff und nachhaltige Energie“. Ziel des Vereins ist es unter anderem, dass die Mitglieder bei Fragen der Energiewende kooperieren und eine Wasserstoff-Infrastruktur aufbauen.

An diesem Ziel wirkt künftig ein sehr prominenter Akteur mit: duisport, die Betreibergesellschaft von Europas größtem Binnenhafen in Duisburg, ist ab sofort Mitglied im Verein „EcoPort 813“. Unter der Schirmherrschaft von NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer wurde der Mitgliedsantrag von duisport jetzt feierlich im Rahmen der traditionellen Hafenrundfahrt „DeltaPort – vor Ort“ unterzeichnet. „Die Energiewende und die notwendige Transformation der Wirtschaft braucht Synergien. Synergien werden nur gemeinsam geschaffen. Dass duisport sich jetzt bei EcoPort 813 engagiert, ist ein sehr gutes Zeichen – für den Verein, für die Region, für das ganze Land und vor allem für unsere klimagerechte Zukunft.“

An Bord des Fahrgastschiffes „River Lady“, auf dem sich zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eingefunden hatten, betonte Krischer in seiner Key Note die generelle Bedeutung des Aufbaus einer Wasserstoffinfrastruktur für Nordrhein-Westfalen. Dabei komme es sehr auf die Häfen an, und besonders auf die entlang der Rheinschiene. „Für unsere landesweite Wasserstoffstrategie ist EcoPort 813 ein wichtiges Element.“ Denn: Mit den Häfen Duisburg und Rotterdam seien Europas größter Binnen- und der größte europäische Seehafen in dem Netzwerk vertreten, was den Import und – gemeinsam mit den anderen Binnenhäfen – die Verteilung des Wasserstoffs immens erleichtere. „Die Netzwerkpartner und Vereinsmitglieder spielen eine Schlüsselrolle bei der Versorgung unseres Landes.“

Markus Bangen, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG duisport, lobte in seiner Rede die konzeptionelle Vorarbeit der Vereinsgründer um die DeltaPort Niederrheinhäfen: „Ihr seid gedanklich schon so weit, da bringen wir uns gerne ein, um gemeinsam eine noch schlagkräftigere Allianz zu formen.“ Das Thema „Energiewende“ sei zu groß für Eitelkeiten und Konkurrenzdenken. „Wir müssen alle Kräfte bündeln, um diese riesige Herausforderung gemeinsam zu meistern.“

Auch auf anderen Feldern kooperieren duisport und die DeltaPort Niederrheinhäfen. So haben sich die Partner jüngst gemeinsam mit dem Hafen Dortmund und der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein im von den DeltaPort Niederrheinhäfen initiierten Projekt „LOG4NRW“ zusammengeschlossen, das ebenfalls unter der Schirmherrschaft von Verkehrsminister Krischer steht. Ziel ist es, ein Zugsystem zu etablieren, das die Verkehrssituation im Ruhrgebiet und im Sauerland spürbar entlasten soll, indem ein erheblicher Anteil der Lkw-Verkehre in Nordrhein-Westfalen von der Straße auf die Schiene verlagert wird.

„Ich freue mich, dass wir mit duisport einen sehr starken Partner als Vereinsmitglied hinzugewinnen konnten“, sagte Andreas Stolte, Geschäftsführer der DeltaPort Niederrheinhäfen. „Das zeigt, dass wir auf einem guten Weg sind bei der notwendigen Transformation. Als Häfen können wir viel beitragen zur Versorgung der Region mit alternativen Energieträgern und zur klimaschonenden Verlagerung der Verkehrsströme. Bei diesen Themen sitzen wir alle in einem Boot.“

Ingo Brohl, Landrat des Kreises Wesel, betonte in seiner Rede, dass der Kreis Wesel das Potenzial habe, ein Drehkreuz für grünen Wasserstoff zu werden. „Wir gehen die Herausforderungen an und begreifen die Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft als Chance.“ Der Strukturwandel in der Region sei in vollem Gange. „Und von dieser Entwicklung kann die Wirtschaft im Kreis Wesel durch die Schaffung neuer Strukturen, Wertschöpfungsketten und damit auch Arbeitsplätzen nur profitieren“.

Quelle und Foto: DeltaPort




„Bremer Erklärung“ fordert mehr Mittel

Port of Hamburg 29-10-2021

Im Vorfeld der Nationalen Maritimen Konferenz fordern die Hafenwirtschaft sowie die Wirtschafts- und Verkehrsminister und -senatorinnen der Küstenländer den Bund auf, die seit über 20 Jahren in der Summe unveränderten Mittel für die Finanzierung der Seehäfen relevant zu erhöhen.


Dazu erklärt die Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) Angela Titzrath: „Die Bedeutung der Seehäfen für Versorgungssicherheit, Arbeitsplätze und Energiewende für Deutschland und darüber hinaus ist unbestritten. Es ist folgerichtig, dass sich die Bundesregierung ein stärkeres Engagement des Bundes im Koalitionsvertrag zum Ziel gemacht hat, so wie es in unseren Nachbarländern längst Standard ist. Die Nationale Hafenstrategie droht dem aber nicht gerecht zu werden.

Wir als Hafenwirtschaft sind von bedarfsgerechter Infrastruktur abhängig, zum einen bei den Verkehrswegen, aber vor allem in den Häfen. Die von den Ländern geforderte Erhöhung der Bundesmittel für die Häfen fällt angesichts des immensen Investitionsbedarfs eher bescheiden aus. Selbst dieses Minimalziel droht aber verfehlt zu werden und ist in keiner Weise im Bundeshaushalt für das kommende Jahr hinterlegt. Wir als Hafenwirtschaft erwarten drei Dinge: Massive Investitionen in die Zukunft der Verkehrs- und Hafeninfrastruktur, die finanzielle Unterstützung für die Transformationsprozesse Energiewende und Arbeitswelt sowie das klare Commitment des Bundes, aktiv am Hafenstandort Deutschland Rahmenbedingungen für eine Markt- und Technologieführerschaft herzustellen.“

Bremer Erklärung:

Küstenländer und Hafenwirtschaft fordern Zeitenwende in der Seehafenfinanzierung:
Im Vorfeld der Nationalen Maritimen Konferenz fordern die Wirtschafts- und Verkehrsminister und -senatorinnen der Küstenländer sowie die Vertreter der deutschen Seehafenwirtschaft den Bund auf, die seit über 20 Jahren in der Summe unveränderten Mittel für die Finanzierung der Seehäfen relevant zu erhöhen.

Die Küstenländer und die Hafenwirtschaft nehmen in den Seehäfen Aufgaben im Interesse der gesamten deutschen Volkswirtschaft wahr und haben auch eine große europäische Bedeutung. 300 Millionen Tonnen Güter gehen jährlich über die Seehäfen der Küstenländer. Damit verbunden sind 1,3 Mio. Arbeitsplätze in Deutschland. Die Stärkung der deutschen Seehäfen sichert dabei nicht nur die Versorgung von Wirtschaft und Bevölkerung in Deutschland sowie umliegender Einzugsregionen in Nord-, Mittel- und Osteuropa. Mit den Seehäfen, der Logistik im Hinterland und der hafenabhängigen Industrie werden auch Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland gehalten. Ohne massive Investition in die Infrastrukturen in den Seehäfen sowie im Hinterlandverkehr droht ein anhaltender Bedeutungsverlust deutscher Standorte trotz ihrer Distanzvorteile und ihrem hohen Anteil klimafreundlicher Bahntransporte im Zu- und Ablauf internationaler Warenverkehre.
Die aktuelle politische Lage zeigt, wie unverzichtbar die Seehäfen für die Versorgung von Industrie und Bevölkerung mit Energie, aber auch mit anderen lebenswichtigen Gütern sind. Gerade die Transformation der Wirtschaft im Rahmen der Energiewende gelingt nur mit funktionsfähigen Seehäfen. Die Seehäfen stehen auch selbst im Transformationsprozess, etwa über Anforderungen durch Automatisierung, die aktuellen Vorhaben zur Bereitstellung von Landstrom für die Schifffahrt und im Zuge der Energiewende insgesamt. Schließlich kommt den Seehäfen auch sicherheitspolitisch eine extrem hohe Bedeutung zu, nicht zuletzt für die reibungslose Zusammenarbeit mit Deutschlands Verbündeten. Die Küstenländer müssen die Kosten für die dafür erforderlichen Hafeninfrastrukturen bisher größtenteils selbst finanzieren.

Allein Inflation und die allgegenwärtigen Baukostensteigerungen für sich genommen würden mindestens eine Verzehnfachung der Mittel erfordern. Hinzu kommen die Kosten für notwendige Investitionen in Bau, Ersatz und Modernisierung, die erforderlich sind, um die Versorgungssicherheit angesichts einer veränderten Weltlage sicherzustellen. Auch in die Anbindung der Seehäfen an Straße, Schiene und Bundeswasserstraße muss massiv investiert werden. Hier braucht Deutschland bei allen Verkehrsträgern moderne logistische Hochleistungskorridore. Die Entwicklung unserer Seehäfen muss dabei als gesamtdeutsche Gemeinschaftsaufgabe bewertet und endlich mit oberster Priorität behandelt werden.

Die Küstenländer und die Seehafenbetriebe erwarten vom Bund mit der Nationalen Maritimen Konferenz in Bremen eine Zeitenwende. Der Bund muss deutlich machen, dass massiv in die deutschen Seehäfen investiert werden muss, die Grundlage für unser aller Wohlstand, klimapolitische Ziele und Sicherheit sind. Die Küstenländer erwarten daher auch, dass sich in der vom Bund noch für dieses Jahr angekündigten Nationalen Hafenstrategie nicht nur pauschale Erklärungen über die Bedeutung der Seehäfen finden, sondern auch konkrete Aussagen über einen Fahrplan zur angemessenen und dringend erforderlichen neuen Finanzausstattung „2.0“ zur kontinuierlichen Unterhaltung, zum Ausbau und zur Anpassung der Seehafeninfrastruktur.

Zum Hintergrund: Der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e. V. (ZDS) ist der Bundesverband der 150 am Seegüterumschlag in den Häfen beteiligten Betriebe in Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Der ZDS vertritt die gemeinsamen wirtschafts-, gewerbe-, sozial- und tarifpolitischen Interessen der Unternehmen.

Quelle: ZDS, Foto: HHM/ Hasenpusch Productions




Ausbildungsstart in den Oberelbe-Häfen

Am 1. September hat das neue Ausbildungsjahr in den Oberelbe-Häfen begonnen. Gleich sechs neue Auszubildende konnte die SBO (Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH) für ihre Häfen Dresden und Riesa gewinnen – eine Rekordzahl in der jüngeren Firmengeschichte.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Geschäftsleitung und die Ausbilder am SBO-Hauptstandort Dresden konnten die Auszubildenden beim anschließenden Rundgang die Kolleginnen und Kollegen kennenlernen und organisatorische Fragen klären.

Vier der insgesamt sechs Nachwuchskräfte werden ihre Ausbildung im Hafen Dresden absolvieren: zwei junge Männer im Bereich „Fachkraft für Lagerlogistik“ und je eine junge Frau im Bereich „Kauffrau für Büromanagement“ und „Kauffrau für Speditions- und Logistikdienstleistungen“. Für zwei weitere junge Männer beginnt die Ausbildung zur „Fachkraft für Lagerlogistik“ im Hafen Riesa. Hier konnte die SBO bereits zum Ausbildungsstart 2022 zwei junge Herren begrüßen, die sich nun im zweiten Ausbildungsjahr befinden.

In den vergangenen Jahren war die Nachwuchsgewinnung für die SBO-Häfen schwierig. Umso mehr freut sich nun SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff über die Rekordzahl an neuen Auszubildenden. „Wir freuen uns sehr, dass wir für das neue Ausbildungsjahr so viele junge Menschen für unsere Häfen begeistern konnten. Das gesamte Team der SBO wünscht den sechs neuen Auszubildenden einen guten Start in die Ausbildung und vor allem viel Freude bei neuen Herausforderungen und spannenden Aufgaben!“

Quelle und Foto: SBO




Ausbildungsstart bei der Flotte Hamburg

Wohl kaum ein Ausbildungsort ist so spannend wie der Hamburger Hafen. Für sechs Auszubildende heißt es ab heute: „Leinen los und volle Kraft voraus.“ Sie starten ihre dreijährige Ausbildung zum Hafenschiffer bei der Flotte Hamburg, einem Tochterunternehmen der Hamburg Port Authority (HPA).

Im Rahmen ihrer Ausbildung werden die angehenden Hafenschiffer auf allen Fahrzeugen der Flotte Hamburg eingesetzt. Die Grundausbildung erfolgt zunächst überwiegend auf den Schleppbarkassen und kleinen Schleppern, im weiteren Verlauf auch auf dem Seilgreifbagger und den großen Schleppern. Im dritten Lehrjahr werden sie als Decksmann bzw. Schiffsmechaniker der „zweite Mann an Bord“ sein.

So vielseitig wie der Hamburger Hafen ist auch die Ausbildung zum Hafenschiffer: Das Los- und Festmachen der Fahrzeuge, die Bedienung von Motoren, Aggregaten und Pumpen, die Pflege und Instandhaltung der Fahrzeuge, das Kennenlernen und Bedienen der Nautischen Hilfsmittel und der Funkgeräte sowie Hafenkunde und Kenntnisse von Verkehrsvorschriften, Navigation, Lichterführung und Betonnung sind nur einige Themen, die auf dem Lehrplan stehen. Darüber hinaus findet eine überbetriebliche Grundausbildung in der HPA-Ausbildungswerkstatt in Harburg in Metallbearbeitung, thermischem Fügen und Schneiden, Elektrotechnik, Hydraulik und Pneumatik sowie ein Lehrgang zur Erlangung des UKW-Sprechfunkzeugnis für den Binnenschifffahrtsfunks statt.

„Für mich ist es jedes Jahr eine große Freude, junge Menschen bei ihrem Start in die Ausbildung zu begleiten“, sagt Kay Schmidt, Ausbilder bei der Flotte Hamburg. „Einige Lehrinhalte werden übrigens gemeinsam mit der Alster-Touristik GmbH (ATG) sowie der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG (HADAG) geschult, sodass sich die Unternehmen bedarfsweise unterstützen können.“

Quelle und Foto: Flotte Hamburg, Kay Schmidt, Ausbilder bei der Flotte Hamburg, mit den sechs neuen Azubis.