leistungsfähige Häfen benötigen Investitionen des Bundes

Zu dem von der SPD-Bundestagsfraktion beschlossenen Positionspapier „Problembereiche und Forderungen beim Ausbau der Offshore-Windenergie“, in dem unter anderem die Hafeninfrastruktur thematisiert wird, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS), Daniel Hosseus.

„Wirtschaftskraft, Energiewende und Wehrhaftigkeit Deutschlands setzen leistungsfähige Seehäfen und effiziente Verkehrsanbindungen voraus. Der nationalen Bedeutung der Häfen, die die Bundesregierung zuletzt mit ihrer Nationalen Hafenstrategie anerkannt hat, muss durch finanzielle Zusagen des Bundes Rechnung getragen werden. Die Hafenbetriebe und Küstenländer dürfen bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen nicht allein gelassen werden. Der Finanzierungsbedarf für Hafeninvestitionen in Deutschlands Energiewende und den Offshore-Ausbau liegt in Milliardenhöhe, weit über den im Positionspapier genannten 400 Millionen Euro jährlich.

Als ZDS haben wir konkrete Vorschläge vorgelegt, wie der Bund Haushaltsmittel für die notwendigen Investitionen refinanzieren kann. Aus unserer Sicht sollten die Mittel aus der Transformationskomponente bei den Offshore-Wind-Ausschreibungen und die Einnahmen aus dem Emissionshandel für die Schifffahrt in die Hafeninfrastruktur reinvestiert werden.

Es ist gut, dass die SPD-Fraktion den politischen Handlungsbedarf bei der Hafeninfrastruktur auf Bundesebene anerkennt. Diesen Worten müssen jetzt dringend Taten der Bundesregierung und des Bundestages folgen.“

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V.,, Foto: HHM/ Luftbild Schlick




Auf dem Weg zum zukunftsfähigen Hafenstandort

Schon 2009 hat bremenports als erstes Unternehmen der deutschen Hafenwirtschaft Nachhaltigkeit als zentrales Unternehmensziel festgelegt. Seit 2013 wird darüber zertifiziert gemäß den Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI) berichtet. Heute nun ist der mittlerweile 9. Nachhaltigkeitsbericht online gegangen und auf der Internetseite www.bremenports.de/nachhaltigkeitsbericht2024 nachlesbar. Auf eine gedruckte Version des Berichts wird dabei ab sofort und in Zukunft – aus Nachhaltigkeitsgründen – verzichtet.

„Die von der GRI vorgegeben Standards gehen dabei weit über den Bereich Umwelt und Klimaschutz hinaus – auch ökonomische und soziale Leistungen werden beschrieben, so dass unser Nachhaltigkeitsbericht einen guten Überblick über Fragestellungen aus verschiedenen Bereichen gibt. Letztlich bilden wir darin den Status Quo der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen von Klimaschutz und Klimaanpassung über Arbeitsbedingungen, Biodiversität und Luftqualität bis hin zur Frauenförderung und weitere Themen jeweils mit Zielen und Maßnahmen ab“, erklärt Geschäftsführer Robert Howe.

Neben ausführlichen Projektbeschreibungen zum CO2-neutralen Überseehafen, zum Energy Port oder zur Smart Port Strategie finden sich darin zudem Kennzahlen aus den verschiedenen Themenbereichen. So kann erfreulicherweise zum Beispiel berichtet werden, dass es im Jahr 2023 keine Arbeitsunfälle bei bremenports gegeben hat. Außerdem ist ablesbar, dass die Umstellung der Fahrzeugflotte der Hafenmanagementgesellschaft auf E-Antrieb weiter voranschreitet: Der Anteil von Elektro-Fahrzeugen ist seit 2021 um weitere sieben auf insgesamt 18,9 Prozent gestiegen.

Eine weitere interessante Entwicklung weist der Bericht in Sachen Hinterlandverkehr der bremischen Häfen aus: Während im Automobilbereich schon seit mehreren Jahren gut 80 Prozent aller Fahrzeuge per Eisenbahn in und aus dem Hafen heraus transportiert werden, ist nun auch im Containerbereich eine symbolische Marke gefallen: Waren es in den Vorjahren immer „nur“ knapp die Hälfte, sind 2023 erstmal über 50 Prozent – nämlich genau 51,2 Prozent – aller Container im Hinterlandverkehr über die Schiene transportiert worden. „Gerade auch im Sinn der Nachhaltigkeit ist das ein sehr gutes Signal und bestärkt uns darin, die Angebote der Hafeneisenbahn auch in Zukunft weiter auszubauen: Die bremischen Häfen sind traditionell echte „Eisenbahnhäfen“ – das ist gerade unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten heute ein echter Wettbewerbsvorteil“, so Howe abschließend.

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG