60 Millionen für die Hafeninfrastruktur

REDAKTIONSHINWEIS: Urhebernennung "Foto: Andreas Burmann" gemaess Paragraph 13 UrhG erforderlich. Oldenburg, Niedersachsen, DEU, 04.07.2014, Holger Banik, Geschaeftsfuehrer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG. Foto: Andreas Burmann

Die Seehäfen der landeseigenen Gesellschaft Niedersachsens Ports (NPorts) in Brake, Cuxhaven mit Außenstelle in Stade, Emden, Wilhelmshaven sowie die Inselversorgungshäfen leisten einen wichtigen Beitrag zum wirtschaftlichen Erfolg des Landes.

Sie sind weltweiter Handels- und zugleich Arbeitsplatz für zahlreiche Menschen in der Region. Insgesamt gibt es in Niedersachsen 45.350 hafenabhängig Beschäftigte. Allein Niedersachsen Ports ist Arbeitgeber für rund 700 Beschäftigte. „Umso wichtiger ist es, dass unsere Häfen über eine leistungsfähige und zukunftsorientierte Infrastruktur verfügen. Wir investieren im Jahr 2018 33 Millionen Euro in unsere Hafenstandorte. Zusätzliche rund 27 Millionen Euro fließen in die Instandhaltung der vorhandenen Hafenanlagen“, erklärte Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH auf der diesjährigen Jahrespressekonferenz.

Gleich an zwei Großprojekten wird in diesem Jahr am Standort Brake gearbeitet. Mit dem Großschiffsliegeplatz an der Südpier erhält der Hafen eine neue Anlegemöglichkeit für zwei Schiffe mit einer Länge von 270 Metern und einem Tiefgang von bis zu 11,90 Metern. Auch die Hinterlandverbindung des Hafens per Schiene wird erheblich verbessert. Hier bauen Niedersachsen Ports, die Deutsche Bahn und die Stadt Brake derzeit gemeinsam eine neue Brücke, die den bisherigen Bahnübergang ersetzen soll. Dadurch verringert sich die gegenwärtig erhöhte Unfallgefahr entlang des sehr schmalen und unübersichtlichen Teilabschnitts der Berliner Straße. Weiterhin steht bei Niedersachsen Ports Brake 2018 die Sanierung der Nordpier auf dem Plan. Notwendig geworden war diese durch die Havarie des Frachters MS MOUNT HOPE am 11. November 2017. Die Pfähle der Anlegestelle für den Schwefelumschlag waren dabei abgeknickt und durchgebrochen. „Wir wollen diese Anlage schnellstmöglich wieder instand setzen, um einen reibungslosen Umschlag zu gewährleisten“, betont Banik. Fünf Millionen Euro wird die Sanierung voraussichtlich kosten.

„In den vergangenen Jahren haben wir viel in den Seehafen Cuxhaven investiert und zahlreiche Bauvorhaben angestoßen. Nun können wir die Früchte unserer Arbeit ernten“, zeigt sich Holger Banik begeistert von den abgeschlossenen Projekten. Am 25. Mai 2018 wird die Hafengesellschaft gemeinsam mit dem niedersächsischen Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann sowie den Firmen Siemens und EWE die neue Landstromanalage am Liegeplatz 9.3 einweihen. Sie kann künftig die Seeschiffe mit Energie versorgen. Parallel dazu feiert NPorts die Fertigstellung des Liegeplatzes 9.1 und den Neubau einer Rampe am Kopfende des Hansakai. Die nächste Einweihung steht dann im September an. Nachdem NPorts die Arbeiten für die Infrastruktur des Liegeplatzes 4 Ende 2017 abgeschlossen hat, ist dann auch die Suprastruktur des Betreibers Cuxport fertiggestellt. Da der Hafen Cuxhaven und insbesondere das Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum sehr stark ausgelastet sind, wird aktuell das Planfeststellungsverfahren für die Liegeplätze 5 bis 7 vorbereitet. Außerdem wir ein Perspektivpapier gemeinsam mit der Hafenwirtschaft, der IHK und den Städten entwickelt.

Nachdem in Emden Ende 2017 ein Großteil der Arbeiten an dem Jahrhundertprojekt Nesserlander Schleuse abgeschlossen wurden, sind für 2018 zahlreiche neue Maßnahmen geplant. So läuft aktuell das Planfeststellungsverfahren für den Großschiffsliegeplatz zwischen Emspier und Emskai. „Wir reagieren damit auf die Nachfrage der Hafenwirtschaft, die einen weiteren Liegeplatz für den Außenhafen benötigt“, erläutert Banik. 2018 wird mit einem Planfeststellungsbeschluss gerechnet, dann können die Arbeiten beginnen. Insgesamt 55 Millionen Euro will NPorts über mehrere Jahre hinweg in das Projekt investieren. Weitere 5,5 Millionen fließen in die Emder Hafenbahn. In diesem Jahr soll die Mechanik des Stellwerks Kai Nord Fahrdienstleister (Knf) erneuert werden. Die Arbeiten finden bei laufendem Eisenbahnbetrieb statt. Außerdem wird die Bauwerksprüfung der Großen Seeschleuse im Frühjahr abgeschlossen und das Gutachten vorgestellt.

Gemeinsam mit der Reederei Norden-Frisia hat NPorts 2017 die Verkehrsführung am Juist-Terminal neu gestaltet und dadurch für mehr Sicherheit gesorgt. 2018 wird nun mit der Nord-Ost-Kaje das nächste große Projekt abgeschlossen. Es entstehen weitere Liegeplätze für den Crew-Transport der Offshore-Windparks. „Hiermit tragen wir den aktuellen Entwicklungen im Bereich Offshore-Windenergie Rechnung. Norddeich ist in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Ansiedlungen zu einem wichtigen Standort für die Offshore-Windparks geworden“, untermauert Holger Banik diese Investition in Höhe von 1,4 Millionen Euro. Auch die Anbindung der Insel Wangerooge will Niedersachsen Port gemeinsam mit der Deutschen Bahn optimieren.

Am Standort Wilhelmshaven liegt der Fokus im Jahr 2018 auf der Instandhaltung der bestehenden Hafenanlagen. „Für uns ist die Sicherheit der vorhandenen Infrastruktur ebenso wichtig, wie neue Investitionen. Unsere Anlagen müssen dauerhaft leistungsfähig sein“, betont Holger Banik. In Wilhelmshaven betrifft das vor allem die Niedersachsenbrücke. Die Umschlaganlage wurde 1972 in Betrieb genommen. Sie versorgt mit der dort angelandeten Steinkohle nicht nur die Kohlekraftwerke in Wilhelmshaven, sondern Werke in ganz Deutschland. Anfang 2018 hat NPorts die Arbeiten zur Sicherung der Brückensohle abgeschlossen. Aktuell wird die Schutzbeschichtung an den circa 700 Gründungspfählen unterhalb der Brücke erneuert. Diese Maßnahme wird noch bis 2022 andauern. Außerdem beginnt NPorts in diesem Jahr mit der Sanierung des Helgoland- und Wangeroogkai. Die Kosten belaufen sich auf rund zehn Millionen Euro.

Um die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der NPorts-Häfen zu sichern, setzt die Hafengesellschaft zudem auf die Querschnittsthemen Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Ziel ist es, Abläufe im Hafen zu optimieren, Ressourcen intelligent einzusetzen und dadurch die Umwelt zu entlasten. 2018 beginnt NPorts zunächst an den Standorten Brake und Wilhelmshaven WLAN für die Hafenkunden einzurichten. Mittelfristig sollen alle Häfen ausgestattet werden. Ebenfalls in diesem Jahr wird NPorts seine unternehmensweite Nachhaltigkeitsstrategie vorstellen. Die bisherigen Maßnahmen für die Nachhaltigkeitsinitiative hafen+ haben sich aber schon jetzt ausgezahlt. Nachdem die Häfen Emden und Wilhelmshaven bereits ein PERS-Zertifikat für ihr nachhaltiges Umweltmanagement erhalten haben, wurden jetzt auch Brake und Cuxhaven ausgezeichnet.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG. Foto: Andreas Burmann