Antwerpen digitalisiert Radarinfrastruktur

Die Radarinfrastruktur spielt eine wichtige Rolle bei der Lenkung des Schiffsverkehrs. In diesem Zusammenhang wurde vor kurzem ein Rahmenvertrag über die vollständige Digitalisierung und den Ausbau des Systems an Securitas vergeben.

Aufgrund seiner Lage im Hinterland und der damit verbundenen komplexen Anläufe ist der Betrieb der nautischen Kette für den reibungslosen Verkehr im Hafen von Antwerpen von entscheidender Bedeutung. In den letzten Jahren wurde daher stark in die digitale Vernetzung der Kettenpartner investiert, unter anderem durch mehr und besseren Datenaustausch. Im Hafen selbst hat Port of Antwerp 2021 mit der Einführung eines Schiffsverkehrsmanagements begonnen, um die Lenkung des Schiffsverkehrs hinter den Schleusen zu verbessern. In diesem Rahmen wurde kürzlich mit der Vergabe eines Rahmenvertrags zur Digitalisierung und zum weiteren Ausbau der gesamten Radarinfrastruktur ein Meilenstein erreicht.

Die 12 derzeitigen analogen Radaranlagen werden schrittweise ersetzt, und zusätzlich werden sieben Radaraufstellplätze eingerichtet. Ein IALA-konformer (International Association of Lighthouse Authorities) Vessel Traffic Service (VTS) ist das letzte Ziel, das bis zum ersten Quartal 2022 erreicht werden soll und drei Sektoren umfassen wird. Die Einführung des VTS ist in vollem Gange.

Die Digitalisierung dieser Radarinfrastruktur wird die Bemühungen um andere Innovationsprojekte weiter unterstützen und beschleunigen. Dies wird die Verbindung mit dem digitalen Zwilling APICA(Advanced Port Information and Communication Assistant) erleichtern. Dieser digitale Zwilling macht es möglich, verschiedene Echtzeitdaten zusammenzuführen und mithilfe von Data Science in verwertbare Informationen für eine Vielzahl interner und externer Interessengruppen zu verwandeln. Letztendlich ermöglicht dies eine Entwicklung vom Situationsbewusstsein über den Hafen hin zu einem vorausschauenden und steuernden Verhalten. Die Verknüpfung mit detaillierten Radardaten ist dabei ein wichtiger Baustein.

Der Rahmenvertrag wurde nach einem europäischen Ausschreibungsverfahren an den Integrator Securitas vergeben, das die Produkte des italienischen Radarherstellers ICSverwenden wird.

Hafenrätin Annick De Ridder: „Wir bereiten unseren Hafen auf den Welthafen der Zukunft vor, in dem Innovation und Digitalisierung entscheidend sind. Diese neue Radarinfrastruktur wird uns helfen, unseren Hafen effizienter zu verwalten und ist ein wichtiger Schritt zu einem noch sichereren und reibungsloseren Verkehr.

Patrick Delanghe, BU Technology Director Aviation & Maritime: „Securitas trägt dazu bei, die Welt sicherer zu machen. Wir bieten Sicherheitsdienstleistungen sowohl für das Festland als auch für die See- und Binnenschifffahrt. Wir freuen uns daher sehr, dass wir eine Weltreferenz wie den Hafen von Antwerpen bei der Integration eines VTS unterstützen können.“

Securitas ist ein weltweit führendes Unternehmen im Bereich Bewachung und Sicherheit. Securitas kombiniert Menschen, Technologie und Wissen, um effiziente, auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnittene Sicherheitslösungen zu liefern. Mehr als 355.000 Beschäftigte sorgen in Privathaushalten, KMUs, Großunternehmen und im öffentlichen Sektor für einen Unterschied. In Belgien hat Securitas mehr als 6.600 Mitarbeiter.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Düsseldorfer Erklärung schafft Rahmen

Im Rahmen des High-Level-Dialogs zur Transformation der Industrie des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein- Westfalen hat ein breites Bündnis aus Wirtschaftsverbänden, Kammern, Gewerkschaften und In- dustrieinitiativen gemeinsam mit Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart die Düsseldorfer Erklärung unterschrieben. Mit dieser Übereinkunft zur Bekräftigung des Industriepolitisches Leitbildes ist ein Impuls für den notwendigen Transformationsprozess der nordrhein-westfälischen Industrie verbunden.

Wirtschafts- und Innovationsminister Pinkwart: „Uns allen ist klar: Wir stehen vor einem Jahrzehnt umfassender digitaler und klimabezogener Transformation. Dieses braucht einen breiten Konsens und gute Rahmenbedingungen für mehr Innovationen und Investitionen, um Nordrhein-Westfalen zur modernsten und klimafreundlichsten Industrieregion Europas zu entwickeln. Mit unseren Industrieunternehmen und den verbundenen Dienstleistern und Zulieferern haben wir beste Voraussetzungen, diesen Weg erfolgreich zu gestalten. Die „Düsseldorfer Erklärung“ ist dabei Bekenntnis und Auftrag zugleich: Ein Bekenntnis für den Standort und seine Beschäftigten, aber auch Auftrag, jeden und jede einzelne in den Transformationsprozess einzubinden. Wir wollen die Menschen für unseren Wirtschaftsstandort begeistern und die Industrie als Innovationstreiber sichtbarer machen.“

Als gesamtgesellschaftliche Initiative und Dialogplattform unterstützt Zukunft durch Industrie die Düsseldorfer Erklärung, um die Zukunft der industriellen Kernregion gemeinsam mit allen Akteuren aktiv zu gestalten. Insbesondere der öffentliche Dialog über die Rolle der Industrie, ihre Bedeutung und notwendige Transformation hin zur Klimaneutralität, wird gestärkt.

„Wir als gesamtgesellschaftliche Initiative fördern seit mehr als zehn Jahren den offenen Dialog über die Industrie und ihre Nachhaltigkeit. Die Erklärung verstärkt dieses Engagement, da bei der Transformation der Industrie insbesondere dem gesellschaftlichen Dialog und der aktiven Kommunikation eine wichtige Rolle zukommt.“ betont Rolf A. Königs, Vorsitzender des Vorstands von Zukunft durch Industrie. „Der bereits intensiv geführte Dialog zwischen alle Akteuren, vor allem mit Bürgerinnen und Bürgern sowie jungen Menschen, wird dadurch bekräftigt, um den Industriestandort von morgen zu entwickeln.“

Die hybride Veranstaltung fand unter Einhaltung der aktuellen Corona-Hygiene-Maßnahmen / 2G+ statt. Die Düsseldorfer Erklärung gibt es  hier 

Zukunft durch Industrie e.V. ist eine unabhängige gesamtgesellschaftliche Initiative. Der Verein setzt sich für eine nachhaltige, innovative Zukunft für die Industrie in NRW ein. Um diese zu erreichen, initi- iert Zukunft durch Industrie als Kommunikationsplattform einen zielgerichteten Dialog mit Bürgerin- nen und Bürgern sowie jungen Menschen, etabliert einen fachlichen Austausch und vernetzt Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft. Durch maßgeschneiderte Veranstaltungsformate wird die Industrie in NRW dabei sicht- und erlebbar gemacht. Besonders die Chancen sowie die ökologische, ökonomische und soziale Nachhaltigkeit, welche die Industrie bietet, werden dabei in den Mittelpunkt gestellt. Der im Jahr 2010 gegründeten Initiative gehören über 150 Mitglieder an – Unternehmen ebenso wie Hochschulen, Verbände, Gewerkschaften, Privatpersonen und Vereine.

Quelle: Zukunft durch Industrie, Foto: MWIDE NRW/Susanne Kurz, die Unterzeichner der Düsseldorfer Erklärung.




Bremen: Hafengebühren steigen um zwei Prozent

Nach zwei Jahren ohne Erhöhung werden die Gebühren in den Bremischen Häfen im kommenden Jahr um zwei Prozent steigen.

Die Raumgebühren in Bremen wurden zuletzt zum 1. Januar 2019 um durchschnittlich zwei Prozent angehoben. Im Jahr 2020 war dann aufgrund schlechter Wirtschaftsprognosen, dem anstehenden Brexit und dem Handelskonflikt zwischen den USA und China von einer Erhöhung abgesehen worden, auch danach gab es keine Anpassung der Gebühren. 2021 wurde, um den Hafenkunden in der Pandemie entgegen zu kommen, auf eine Erhöhung verzichtet.

Nach der im November erfolgten Zustimmung des Hafenausschusses der bremischen Bürgerschaft tritt die entsprechende Regelung für die Erhöhung um zwei Prozent nun zum 1. Januar 2022 in Kraft. Da es sich bei den Hafengebühren um öffentlich-rechtliche Gebühren handelt, sind diese nach den Vorgaben der EU marktangemessen und transparent zu gestalten.

Dazu die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Die Gebühren dienen zu einem wesentlichen Teil der Finanzierung der Kosten für die Herstellung, Instandhaltung und Unterhaltung der bremischen Häfen und damit dem Erhalt der Konkurrenzfähigkeit zu anderen Häfen.“

Auch in der Zukunft investiert Bremen weiter stark in seine Häfen, so die Senatorin: „In den beiden kommenden Jahren haben wir 56,4 Millionen Euro für Investitionen in den Häfen eingeplant und 58,3 Millionen Euro für deren Unterhaltung. Die jetzige Erhöhung ist angemessen und angesichts der deutlichen Zunahme des Hafenumschlags auch für unsere Hafenkunden vertretbar.“

Quelle und Foto: Senatorin für Wissenschaft und Häfen




Elektra im Berliner Westhafen eingelaufen

Nach fast zweijähriger Bauzeit auf der Schiffswerft Hermann Barthel GmbH in Derben und der dreitägigen Überführung in den Berliner Westhafen kann jetzt die Erprobung dieses einzigartigen, innovativen und emissionsfreien Schubbootes beginnen.

Unter der Projektleitung des Fachgebietes Entwurf und Betrieb Maritimer Systeme der TU Berlin sind die Unternehmen BEHALA – Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft (Logistik), Schiffswerft Hermann Barthel , BALLARD Power Systems (Brennstoffzellen), ARGO – ANLEG (Wasserstoffsystem), Schiffselektronik Rostock (elektr. Energiesystem), EST-Floattech (Batteriesystem) und HGK Shipping (nautischer Betrieb) an der Entwicklung und am Bau und der Erprobung der ELEKTRA als Partner beteiligt.

Die ELEKTRA wird eine Vorbildfunktion als erstes emissionsfreies Schiff einnehmen und dieses Energiesystem ist so konzipiert, dass es auf eine Vielzahl von Binnenschiffs- und Küstenschiffstypen übertragbar ist.

Es geht hier nicht nur um die Energiebereitstellung für den Schiffsantrieb. Das Schubboot hat seine Aufgaben im Schieben von Schubverbänden, gleichzeitig lebt und wohnt aber auch die Besatzung an Bord. Es muss also neben den Hauptantrieben auch Energie für die Temperierung der Räume und des Steuerhauses bereitgestellt werden, die Besatzung kocht und wäscht an Bord und auch die Batterien haben „Wohlfühltemperaturen“ für einen effizienten Betrieb und eine lange Lebensdauer.

All das muss bei begrenzter mitgeführter Energiemenge und ohne Reichweitenverlust funktionieren.

Es wird die Abwärme der Brennstoffzellen durch eine konsequente Wasserkühlung genutzt und über eine Wasser-Wasser-Wärmepumpe werden die Räume beheizt, hier ist der Vorteil, dass das Schiff immer Wasser mit Temperaturen von über 0° C unter dem Kiel zur Verfügung hat.

Der Einsatz eines selbstentwicklter Energiemanagementsystem und eines Fahrassistenten unterstützen den Schiffsführer und Logistiker bei der Planung der Einsätze und der Durchführung der Transporte.

Mit 750 kg nutzbarem gasförmigem Wasserstoff bei einem Druck von 500 bar an Bord und einer Batteriekapazität von 2.500 Kilowattstunden hat das Schiff im Schubverband mit dem beladenem Schwergutleichter URSUS eine Reichweite von ca. 400 Kilometern, d. h. in den Fahrtgebieten von Berlin Richtung Rhein/Ruhr, Hamburg und Stettin benötigen wir unterwegs neben dem Westhafen nur jeweils eine weitere Landstation zur Versorgung der ELEKTRA mit Wasserstoff und Strom.

Sowohl im Berliner Westhafen als auch im Hafen Lüneburg werden die ersten Landstationen für die Wasserstofftanks und den Ladestrom in der benötigten Leistungsklasse von 500 Kilowatt in 2023 in Betrieb genommen.

Mit dem Industrie- und Gewerbepark Mittelelbe / H2 Green Power & Logistics GmbH hat das Fachgebiet EBMS der TU Berlin einen Liefervertrag zur Befüllung und zum Transport der Tanksysteme (Multiple Energy Gas Container – MEGC) mit grünem Wasserstoff bis zum Ende der Projektlaufzeit Ende 2024 abgeschlossen.

Die MEGC können mit dem bordeigenen Kran getauscht werden und der Stromanschluss erfolgt über einen Ladegalgen, an dem die Kabel landseitig geführt werden.

Für die Schiffsbesatzung ist somit der Umgang mit den armdicken Kabeln sehr einfach und das Schiff ist in kurzer Zeit an der Ladestation angeschlossen und die Pier ist frei von Kabeln.

Die Erprobungen finden zunächst vorwiegend im Bereich der Hauptstadtregion statt, ab 2023 werden die Erprobungen dann auch verstärkt im Fernverkehr Richtung Hamburg fortgesetzt.

Wir haben jetzt noch die nautische Abnahme durch die Untersuchungskommission mit der Fahrt in unterschiedlichen Schubverbandskonfigurationen auf der Havel in Berlin vor uns und wir freuen uns dann auf die Erprobungsphasen im Projekt.

Am Ende werden wir viel gelernt haben und wir können dann auch sagen, wie zukünftige marktfähige Schiffe in dieser Leistungsklasse optimal ausgerüstet sein müssen und wie die Konzepte bei anderen Schiffstypen und Leistungsklassen aussehen können.

Bei einem Gesamtprojektvolumen von ca. 13 Mio. € wird das Projekt durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) mit ca. 8 Mio. € gefördert und vom Projektträger Jülich (PTJ) und der Nationalen Organisation für Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) betreut und koordiniert.

Quelle und Foto: BEHALA, Petra Cardinal und Klaus-G. Lichtfuß freuen sich über die Ankunft der Elektra im Westhafen




Trend Report „Future of Work in Logistics“

Im aktuellen Trendreport „Future of Work in Logistics“ untersucht DHL, wie sich die Arbeitswelt – genauer die Stellenprofile, Verantwortlichkeiten, Systeme, Zeitpläne, Tools und Arbeitsbedingungen von Logistikmitarbeitern – im kommenden Jahrzehnt verändern wird. Angesichts des zunehmenden Fachkräftemangels und des Werbens um Talente müssen Unternehmen Strategien entwickeln, um Mitarbeiter im digitalen Zeitalter für sich zu gewinnen, an sich zu binden, zu fördern und langfristig zu motivieren.

Mehr als 7.000 Fachleute der Logistik- und Lieferkettenbranche haben sich für den Trend Report zu den Chancen und Herausforderungen geäußert, mit denen sie sich aktuell konfrontiert sehen.

Zum ersten Mal in der Geschichte wird die Zahl der Digital Natives die derjenigen übersteigen, die ihre berufliche Laufbahn noch vor dem Internet begonnen haben. Dieser anhaltende Zustrom junger Menschen in die Belegschaften beschleunigt einen Wertewandel am Arbeitsplatz. Millennials und die Generation Z setzen die Logistikbranche unter Druck, neue Erwartungen in Bezug auf Nachhaltigkeit, Vielfalt und Inklusion, das Wohlbefinden der Mitarbeiter und ein technologieorientiertes Umfeld zu erfüllen. In Kombination mit Verbesserungen in den Bereichen Digitalisierung, Automatisierung und künstliche Intelligenz hat dies bereits heute erhebliche Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Arbeitsstätten und sogar auf ganze Branchen weltweit.

„Während 9 von 10 Befragten der Meinung sind, dass Technologie für ihre Karriere hilfreich war, gaben immerhin mehr als 50 % zu, dass sie künstliche Intelligenz und Automatisierung auch als potenzielle Bedrohung ansehen“, sagte Matthias Heutger, SVP und Global Head of Innovation bei DHL. „Dies stellt eine große Chance und Verantwortung für Unternehmen und Regierungen dar, schnell und gemeinsam zu handeln, um Bedenken zu zerstreuen. Es braucht transparente Strategien für die Zukunft und erfolgreiche Beispiele von Arbeitsplätzen an denen Mensch und Maschine bereits zusammenarbeiten müssen stärker herausgestellt werden, um den Mitarbeitern Vertrauen in dieses neue Form der Zusammenarbeit zu geben.“

Die Experten gehen nicht davon aus, dass in der Logistikbranche ein dramatischer Wechsel von der menschlichen Arbeit hin zu einer vollständigen Automatisierung stattfinden wird. Die Befragten sehen vielmehr einen graduellen Wandel über einen Zeitraum von 30 Jahren, in dem Beschäftigte vermehrt mit neuen Technologie zusammenarbeiten, anstatt mit diesen Technologien zu konkurrieren – entgegen der Befürchtungen einiger Arbeitnehmer. Darüber hinaus erwarten die Autoren des Trend Reports eine geografisch eher ungleichmäßige Verteilung des Einsatzes neuer Technologien. Einige Regionen und Teams entlang der Lieferketten werden dabei geringere oder zumindest langsamere Veränderungen erfahren als andere.

„Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie wir leben und wie wir Geschäfte machen, bereits heute grundlegend. Die Pandemie hat die Umsetzung von Plänen, die Unternehmen bereits länger ins Auge gefasst hatten, nur beschleunigt. Wir gehen davon aus, dass bis 2030 rund 30-35 Prozent aller Tätigkeiten automatisiert werden könnten. Dennoch sind wir der festen Überzeugung, dass der Großteil unserer Wertschöpfung weiterhin von Menschen erbracht wird“, sagt Thomas Ogilvie, Personalvorstand von Deutsche Post DHL Group. „Es besteht kein Zweifel, dass sich bestimmte Arbeitsplätze zwar verändern werden, aber die Arbeit als solche wird bleiben. Das zeigt uns, dass lebenslanges Lernen mehr denn je der Schlüssel zum Erfolg im digitalen Zeitalter ist.“

Um diese neue Zukunft der Arbeit zu schaffen, ist es unerlässlich, nicht nur die Treiber dieser Trends zu verstehen, sondern auch auf die Bedürfnisse und Sorgen der Arbeitnehmer einzugehen. So gab ein Großteil der Befragten beispielsweise an, dass sie auch weiterhin in Teil- oder Vollzeit aus dem Büro arbeiten wollen. 6 von 10 Mitarbeitern im operativen Bereich wollen zumindest einmal pro Woche aus der Ferne arbeiten. Bei den Büromitarbeitern waren dies 5 von 10 Befragten. Die Unternehmen müssen sich also überlegen, wie sie flexible Arbeit durch neue Personalrichtlinien und Technologien wie Telearbeit leichter zugänglich machen können.

 „Es ist wichtig, die Mitarbeiter zu fragen, wie sie sich fühlen und was sie sich wünschen. Wir verlassen uns stark auf dieses Feedback, um flexiblere Arbeitszeiten und -umgebungen einzuführen und neue, technologiegestützte Arbeitsmethoden zu entwickeln. Wir konzentrieren uns aber auch auf Maßnahmen wie „Moments that matter“, damit sich unsere Mitarbeiter nicht nur fachlich sondern auch emotional aufgehoben fühlen“, sagt Sabine Müller, CEO von DHL Consulting. „DHL Consulting ist stolz darauf, an diesem Trend Report mitgewirkt zu haben, und ist zuversichtlich, dass die Branche von den Erkenntnissen profitieren wird, die wir als Global Player in der Logistik vermitteln können.“

Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass es wichtig ist Art, Umfang und Geschwindigkeit dieser digitalen Veränderungen zu verstehen, um entsprechende Antworten für die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine zu finden. Innerhalb nur weniger Wochen konnte ein Virus Veränderungen in der  Arbeitswelt einleiten, für die Unternehmen normalerweise Jahre oder sogar Jahrzehnte gebraucht hätten. Während Geschäfte und Restaurants monatelang geschlossen blieben, erlebte der elektronische Handel weltweit ein beispielloses Wachstum. Immer mehr Menschen kauften online ein und Unternehmen, die traditionell im stationären Handel tätig waren, schlossen sich der Online-Wirtschaft an. Dieses Wachstum im e-Commerce hat auch zu einem massiven Anstieg der Nachfrage nach Logistikkräften geführt, die bei der Kommissionierung, dem Transport und der Auslieferung von Milliarden Bestellungen pro Jahr helfen. Um die wachsende Nachfrage nach Logistik zu befriedigen, den Fachkräftemangel zu lindern und die Lieferketten stabiler zu machen, wurde die digitale Transformation der Logistik in Zeiten von Covid-19 stark vorangetrieben.

Teil 1 des Trend Reports ist nun verfügbar – digital und in mobil optimiertem Format. Die fünfte Ausgabe des interaktiven DHL Logistics Trend Radars, ein Kompass für die 29 wichtigsten geschäftlichen, technologischen und gesellschaftlichen Trends, die die Logistikbranche in den nächsten zehn Jahren am meisten beeinflussen werden, ist zudem abrufbar unter www.dhl.com/trendradar.

Quelle und Foto: DHL




Festlegung Hafentarife Rotterdam bis 2024

Nach konstruktiven Beratungen haben Deltalinqs, die Vereinigung der Rotterdamer Schiffsmakler (VRC) und der Hafenbetrieb Rotterdam eine Einigung über die Hafentarife für die nächsten drei Jahre erzielt. Die Zinssätze entsprechen der Inflation und den jüngsten Entwicklungen auf dem Markt. Die Tarife gelten sowohl für die Binnenschifffahrt als auch für die Seeschifffahrt.

Die Indexierung der Hafentarife für 2022 beläuft sich auf 2,5 Prozent. Für die folgenden Jahre liegen die Zahlen bei 2,4 bzw. 2,3 Prozent. Die Hafenbehörde bietet außerdem eine Reihe von Ermäßigungen für Hafengebühren an, unter anderem für nachhaltige Schiffe und häufige Besucher. In der letztgenannten Kategorie werden zwei Verordnungen angepasst.

Deltalinqs, die Wirtschaftvertretung im Mainport Rotterdam, vertritt mehr als 95 Prozent aller Logistik-, Hafen- und Industrieunternehmen im Hafen von Rotterdam. Victor van der Chijs, Vorsitzender von Deltalinqs: „Investitionen in einen effizienten und nachhaltigen Hafen aus den Hafengebühren sind ein Muss für unsere Wettbewerbsposition.“

Kees Groeneveld, Vorsitzender des VRC, fügt hinzu: „Um dies zu konkretisieren, wird diskutiert, wie der Austausch von Daten und die weitere Digitalisierung noch gezielter genutzt werden können, um die Effizienz des Hafens zu steigern. Portbase wird dabei eine zentrale Rolle spielen“.

„Auch wir sind mit dem Ergebnis zufrieden, vor allem weil es in guter gegenseitiger Abstimmung erzielt wurde“, sagte Allard Castelein, Präsident und CEO des Hafenbetriebs Rotterdam. „Damit schaffen wir Tarife und Rabatte pro Segment, die im Vergleich zu den anderen Häfen wettbewerbsfähig sind, die die Marktentwicklung in dem jeweiligen Segment abbilden und die die sozialen Kosten und Nutzen widerspiegeln. Die Tatsache, dass sie für die nächsten drei Jahre festgelegt sind, schafft auch Klarheit und Stabilität.

Die Gesprächspartner Deltalinqs, VRC und der Hafenbetrieb Rotterdam haben außerdem vereinbart, zu untersuchen, wie der Rotterdamer Hafen seine führende Rolle in der nachhaltigen Schifffahrt weiter ausbauen kann.

Die Hafenbehörde kündigte außerdem an, dass sie an einem neuen System für die Erhebung von Binnenhafengebühren arbeitet, das das derzeitige Webportal ab dem 1. Januar 2023 ersetzen wird. Dieses neue System bietet neben der manuellen Angabe auch die Möglichkeit der automatischen Angabe und ermöglicht eine nutzungsabhängige Bezahlung. Die Branchenorganisationen Centraal Bureau voor de Rijn- en Binnenvaart, Koninklijke BLN-Schuttevaer und die Algemeene Schippers Vereeniging sind an der Erneuerung dieses Systems beteiligt.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Neuer Umschlagbagger im bayernhafen Passau

Der bayernhafen Passau spielt durch seine Funktion des Leichterns eine Schlüsselrolle für die Schifffahrt auf der Donau. Denn für Schiffe, die von Südosteuropa und Österreich kommen, ist er der letzte Donauhafen vor dem nicht ausgebauten Abschnitt Vilshofen-Straubing.

Für diesen Donauabschnitt müssen Güterschiffe ihre Ladung an die jeweilige Abladetiefe anpassen, indem sie einen Teil ihrer Ladung auf ein weiteres Schiff umladen oder an Land zwischenlagern.

Zum Einsatz kommt dabei nun auch ein neuer Umschlagbagger Sennebogen 855 E Hybrid. Dieser ist ausgestattet mit einem modernen 231 kW Dieselmotor der Abgasstufe V und zusätzlichem Energie-Rückgewinnungssystem „Green Hybrid“. So entspricht die Maschine den modernsten Anforderungen an Energieeffizienz und Nachhaltigkeit.

Quelle und Foto: Bayernhafen GmbH & Co. KG




RheinCargo: Einheitliche Sicherheitsbescheinigung

Die Europäische Eisenbahnagentur (ERA) hat RheinCargo eine einheitliche Sicherheitsbescheinigung für weitere fünf Jahre erteilt. Damit kann das Unternehmen neben den bestehenden Relationen in Deutschland und den Niederlanden nun auch Verkehre in Österreich durchführen.

„Wir freuen uns sehr, das Europäische Sicherheitszertifikat erhalten zu haben. Damit können wir unseren Kunden weiterhin durchgehende Leistungen über Grenzen hinweg anbieten – und jetzt auch in Österreich“, reagierte Wolfgang Birlin, der bei RheinCargo für den Eisenbahn-Bereich zuständige Geschäftsführer, erfreut auf die Entscheidung.

Eisenbahnverkehrsunternehmen wie RheinCargo erhalten die Sicherheitsbescheinigung, wenn sie die gesetzlichen Voraussetzungen erfüllen. Dabei muss nachgewiesen werden, dass ein Sicherheitsmanagementsystem eingerichtet wurde, welches den EU-rechtlichen Anforderungen genügt. Außerdem muss erwiesen sein, dass das Unternehmen die nationalen Anforderungen für den sicheren Verkehrsbetrieb im Eisenbahnnetz erfüllt.

RheinCargo hatte bereits mit der Gründung des Unternehmens im Jahr 2012 eine Sicherheitsbescheinigung für die Aktivitäten in Deutschland und den Niederlanden besessen. Diese wurde 2017 erneuert. Die nun neue, einheitliche Sicherheitsbescheinigung gilt für die nationalen Einsatzgebiete in Deutschland, in den Niederlanden und erstmals auch in Österreich. RheinCargo wurde auch erneut die Genehmigung erteilt, gefährliche Güter befördern zu können.

Quelle: RheinCargo, Foto: RC / Wolfgang Mauser




Neue Leitung für das Verkehrsministerium

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat am Mittwoch den neuen Mitgliedern der Bundesregierung die Ernennungsurkunden übergeben, nachdem vorher bereits Olaf Scholz nach seiner Wahl zum Bundeskanzler die Ernennungsurkunde übergeben wurde.

Anschließen erfolgte die Vereidung im Deutschen Bundestag. Damit ist Dr. Volker Wissing (FDP) offiziell neuer Bundesminister für Verkehr und Digitales. Neue Parlamentarische Staatssekretäre sind Daniele Kluckert, Oliver Luksic und Michael Theurer (alle FDP).

Quelle und Foto: BMVI




Seegüterumschlag 2022 wieder auf Vorkrisenniveau

Nach der vom Bundesamt für Güterverkehr (BAG) aktuell veröffentlichten Gleitenden Mittelfristprognose (Sommerprognose 2021) für den Güter- und Personenverkehr werden die pandemiebedingten Verluste im Seegüterumschlag des Vorjahres 2020 (- 6,4 %) im laufenden Jahr noch nicht kompensiert. Erst im Jahr 2022 soll es zu einer Überschreitung des Vorkrisenniveaus von 2019 kommen. Für das Jahr 2023 sei ein deutlich moderates Wachstum zu erwarten.

Laut BAG-Prognose werde es im Seegüterverkehr im laufenden Jahr 2021 zu einer klaren Aufholbewegung kommen. Die Belebung des Welthandels und des deutschen Außenhandels werde auf den Containerbereich (+ 5 %) kräftig ausstrahlen. Dagegen werde sich beim Umschlag von Fahrzeugen das kräftige Plus im ersten Halbjahr (+ 27 %) auf der Versandseite angesichts der gegenwärtigen Entwicklung der deutschen Automobilproduktion nahezu vollständig auflösen.

Bei den Massengutbereichen werde der Kohlesektor – nach mehreren Jahren mit starken Rückgängen – eine unerwartet kräftige Expansion verzeichnen, aufgrund des enormen Anstiegs der Gaspreise. Allerdings werde dies durch nochmals rückläufige Rohöleinfuhren zum Teil ausgeglichen, während die Einfuhr von Eisenerzen spürbar steige (+ 11 %).

Für den Gesamtumschlag wird für 2021 ein Plus von 3,8 % prognostiziert. Damit erfolge eine Kompensation von rund 60 % des letztjährigen Umschlagrückgangs, so dass der Seegüterverkehr im laufenden Jahr noch um etwa 2 % unter dem Vorkrisenniveau liege.

Im kommenden Jahr 2022 werde die Aufwärtsbewegung im Containerverkehr anhalten. Zwar wachse der Welt- und der deutsche Außenhandel mit einer geringeren Geschwindigkeit. Jedoch dürften die derzeitigen Lieferengpässe im kommenden Jahr zu einem zusätzlichen positiven Basiseffekt führen. Für den Containerverkehr wird daher im kommenden Jahr mit einem höheren Wachstum als im laufenden gerechnet. Dagegen werde sich bei den Massengütern die diesjährige, außerordentlich günstige Entwicklung nicht wiederholen. Für den Gesamtumschlag ergebe sich daraus ein Anstieg um 3,3 %, also nur leicht unter dem des laufenden Jahres.

Für das Jahr 2023 sei ein deutlich moderates Wachstum zu erwarten. Dies gelte vor allem für die Ladungssegmente, die vom Außenhandel angetrieben würden, der stark an Dynamik verliere – mit Auswirkungen für den Containerverkehr. Bei den Massengutbereichen könne sowohl bei Stahl als auch bei Kohle noch ein leichter Anstieg erwartet werden. Für den gesamten Seegüterumschlag sei ein Wachstum von 1,6 % zu erwarten. Der Stand von 2019 werde um 2,5 % übertroffen.

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM/ Marc Ihle