NRW-Parlamentarier besuchen Neusser Hafen

Die „Parlamentarische Gruppe Binnenschiff“ des Landtages von Nordrhein-Westfalen hat den Neusser Hafen vom Wasser aus besichtigt. An Bord der MS Riverstar informierten sich die Politiker der interfraktionellen Vereinigung dabei auch über die Geschäftsfelder des Logistik-Dienstleisters RheinCargo, der einen der größten europäischen Binnenhafen-Verbünde mit Standorten in Düsseldorf, Köln und Neuss betreibt.

Jan Sönke Eckel, der für den Bereich Hafen-Logistik zuständige Geschäftsführer der RheinCargo, beurteilte den ungezwungenen Austausch, der selbstverständlich Corona-konform durchgeführt wurde, nach der Veranstaltung sehr positiv: „Für unsere Branche ist die Unterstützung aus der Politik sehr wichtig. Die Veranstaltung hat dazu beigetragen, unseren Dialog weiter zu vertiefen. Wir freuen uns sehr, wenn die Belange der Häfen und der Binnenschifffahrt seitens der Politik im Land NRW wahrgenommen und unterstützt werden.“

Die „Parlamentarische Gruppe Binnenschiff“ war im Herbst 2020 gegründet worden. „Die Binnenschifffahrt hat lange nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die ihr eigentlich zusteht“, begründeten die Politiker ihr Engagement. Obwohl in Nordrhein-Westfalen rund 30 Prozent der Güter auf dem Rhein, den Nebenflüssen und Kanälen befördert werden, sei das System Wasserstraße bislang politisch stiefmütterlich behandelt worden. Ein Ziel der Gruppe ist, weitere und bessere Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass mehr Verkehr vom Lkw auf das Binnenschiff verlagert werden kann.

Vorsitzender der Gruppe ist Ulrich Reuter. „Als Transit- und Industrieland haben der Rhein und die Kanäle eine herausragende Bedeutung für den Waren- und Güterverkehr in NRW. Die Verlagerung von Verkehr auf die Wasserstraße und die Schiene sind für NRW bedeutende Aufgaben im Zuge der Verkehrswende, und somit ist der Austausch mit den Akteuren für unsere politische Arbeit besonders wichtig für diese Zielerreichung“, so der FDP-Landtagsabgeordnete.

Quelle und Foto: RheinCargo, Jan Sönke Eckel (6..v.l.) begrüßte die „Parlamentarische Gruppe Binnenschiff“ an Bord zu einer Informationsfahrt durch den Hafen.




Sauberere Schifffahrt und moderne Hafentechnologie

Bei den Port-Authority-Round-Table-Gesprächen haben jetzt Vertreter der 20 weltweit größten Häfen online miteinander über die Verringerung der CO2-Emissionen in der Schifffahrt, Digitalisierung und Unterbrechungen in der Logistikkette sprachen. Im Rahmen dieser PAR-Gespräche haben die teilnehmenden Häfen die Absicht zu einem intensiveren Datenaustausch bekundet.

Ein konkretes Beispiel hierfür ist die Nutzung neutraler Plattformen wie etwa des vom Hafenbetrieb Rotterdam entwickelten „Routenscanners“. „Anstatt dass wir alle einzeln anstreben, die optimale Technologie für die Planung des weltweiten Containertransports zu erfinden, vereinen wir nun unsere Kräfte in der Nutzung einer Art gemeinsamer Google Maps für den Containertransport. Da Reedereien und Operateure ihre Daten auf dieser Plattform nur einmal teilen müssen, lässt sich viel Zeit und Geld einsparen“, so Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam.

Die Schifffahrt ist die weltweit effizienteste Art des Containertransports. Bis heute ist die Planung des Containertransports ein kompliziertes Puzzle für Reedereien und Transportunternehmen, da Informationen über Schifffahrtsrouten sowie Schienen- und Straßenverbindungen häufig nicht vollständig oder transparent sind. Durch die Teilung dieser Informationen in einer weltweit neutralen Plattform gewinnt man einen Einblick in die günstigste Containerroute, sodass sich viel Zeit, Geld und Emissionen einsparen lassen.

Auf der PAR-Veranstaltung bekundeten die teilnehmenden Häfen ihr Engagement für die Nutzung des vom Hafenbetrieb Rotterdam entwickelten Routenscanners als neutrale Plattform für die Planung des weltweiten Containertransports. Die Häfen werden gebeten, diese Initiative zu unterstützen und lokale Operateure zu bitten, ihre Daten auf dieser Plattform zu teilen.

Der Routenscanner enthält Deepsea, Shortsea, Bahn- und Binnenschifffahrtspläne von Häfen weltweit und ist damit die erste Online-Plattform, die einen Einblick in die verschiedenen weltweiten Routen für den Containertransport von Tür zu Tür vermittelt.

Quelle, Grafik und Video: Port of Rotterdam




Stadtwerke Düsseldorf mit solidem Ergebnis

Die Stadtwerke Düsseldorf AG verzeichnen trotz der Corona-Pandemie eine stabile wirtschaftliche Entwicklung.  Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020 stieg der Umsatz auf 2,07 Milliarden Euro (2019: 1,92 Milliarden), das Ergebnis vor Steuern lag mit 77,1 Millionen Euro zwar unter dem Vorjahreswert von 90,9 Millionen – hier zeigt sich auch ein Corona-Effekt –, aber immerhin 1,3 Millionen Euro über Plan.

Dies zeigt, dass die Stadtwerke Düsseldorf ein gesundes Unternehmen sind, das zudem einen konsequenten Plan für die Zukunft hat: „Wir befinden uns inmitten einer wachsenden Metropolregion im Herzen Europas, in einer Stadt, die sich ein sehr ambitioniertes Klimaziel gesetzt hat: CO2-Neutralität bereits 2035. Das sind beste Voraussetzungen für ein gesundes, kundennahes und innovatives Infrastruktur-Unternehmen wie die Stadtwerke. Deshalb wollen wir hierbei Vorreiter sein –  und darauf richten wir uns konsequent aus“, erklärt Julien Mounier, seit Januar dieses Jahres neuer Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf.

Das Unternehmen befindet sich derzeit in der letzten Phase einer Neuausrichtung: Zentrale Dimensionen sind die Klimaschutzziele und Kreislaufwirtschaft sowie die Digitalisierung – nach innen genauso wie zu den Kundinnen und Kunden hin. Diese werden die Investitionen nachhaltig prägen. Aktuell konkretisieren die Stadtwerke bereits Investitionen etwa zur Integration industrieller Abwärme in das Düsseldorfer Wärmesystem sowie in Erzeugung und Verteilung von lokal erzeugtem Wasserstoff. Im Oktober soll der Prozess der Neuausrichtung abgeschlossen sein.

„Unter dem Strich sind wir mit dem Geschäftsjahr 2020 sehr zufrieden“, resümiert Finanz-Vorstand Hans-Günther Meier. „Denn wir sehen, dass wir in einer robusten Verfassung sind. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben uns weniger stark getroffen als zunächst erwartet. Unsere strategischen und operativen Ziele haben wir erreicht.“ Gleichzeitig habe Corona den Blick dafür geschärft, was wichtig ist: „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, die Düsseldorferinnen und Düsseldorfer immer zuverlässig mit Strom, Wärme und Wasser zu beliefern und die Entsorgung sicherzustellen. Dass dies auch während der Pandemie gelungen ist, macht die mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Stadtwerke Düsseldorf-Konzern genauso stolz wie der spürbare Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger, den wir zu Zeiten des Lockdowns für unsere Arbeit bekommen haben“, so Meier.

Das gute Ergebnis ermöglicht erneut erhebliche Investitionen – im laufenden Jahr etwa summieren sich diese auf mehr als 100 Millionen Euro. Davon fließt ein erheblicher Teil in den Ausbau der klimafreundlichen Fernwärme, etwa in den citynahen Stadtteilen Unterbilk/Friedrichstadt sowie in den Anschluss größerer Objekte in Benrath, Mörsenbroich und Lichtenbroich. Weitere Mittel fließen in Digitalisierungsprojekte, die sowohl Effizienz- als auch Qualitätsverbesserungen bringen – etwa der weitere Rollout der Funktechnik CDMA450 sowie der Einbau von modernen Mess-Systemen für die Digitalisierung der Versorgungsinfrastruktur.

Neben zusätzlichen Investitionen in Netze und Anlagen bildet das Angebot an intelligenten Produkten und Strukturen für die Kundinnen und Kunden einen weiteren Schwerpunkt: „Mit dem Aus- und Aufbau der Ladeinfrastruktur und dem Engagement für Elektromobilität vor Ort positionieren sich die Stadtwerke Düsseldorf als Treiber für emissionsfreie Mobilität und Anbieter dafür notwendiger Infrastrukturen. Die mehr als 1.000 Ladepunkte, die wir bislang unter Vertrag genommen haben, sind ein deutliches Zeichen dafür“, erklärt Vertriebsvorstand Manfred Abrahams. „Gerade bei diesem Thema zeigt sich, dass all unsere Aktivitäten immer stärker auf zwei Ziele fokussieren: Wir wollen einen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und zur Verbesserung der Lebensqualität in Düsseldorf leisten.“

Zudem konkretisieren die Stadtwerke zurzeit Investitionen zur Integration industrieller Abwärme in das Düsseldorfer Wärmesystem sowie in Erzeugung und Verteilung von lokal erzeugtem Wasserstoff. Konkret geht es um die Entwicklung eines regionalen Wasserstoff-Marktes gemeinsam mit Partnern. Hintergrund: Wasserstoff kann die Volatilität erneuerbarer Energien ausgleichen, ist speicherbar und kann einen Beitrag dazu leisten, die Emissionen in den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität – insbesondere auch in der Industrie – zu senken. Gerade im Mobilitätssektor wird Wasserstoff kurzfristig zum Einsatz kommen. Um diese Technologie gemeinsam voranzubringen, haben Duisburg, Wuppertal, Düsseldorf und der Rhein-Kreis Neuss gemeinsam mit den Stadtwerken Düsseldorf und Wuppertal sowie Air Liquide die „Kompetenzregion Wasserstoff Düssel.Rhein.Wupper“ ins Leben gerufen. In der Kompetenzregion wird über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – von der Wasserstofferzeugung bis zur Verwendung in Fahrzeugen auf Straße, Schiene und Wasserwegen – an der Etablierung dieser Technik gearbeitet. Wie gut die Partner hier unterwegs sind, zeigt die Tatsache, dass sie mit ihrem Konzept den Wettbewerb „Modellregion Wasserstoffmobilität NRW“ des Landeswirtschaftsministeriums in NRW gewinnen konnten.

In Prüfung ist ein weiteres zentrales Entwicklungs-Thema:  Die geplante Weiterentwicklung des MVA-Standortes in Flingern zu einem modernen Ressourcencenter, bei dem die Anforderungen der Kreislaufwirtschaft von Anfang an mitgedacht werden.

Um diese und weitere Investitionen in die Zukunft ermöglichen zu können, soll weiter konsequent an der der Ertragskraft der Stadtwerke gearbeitet werden. Stichworte sind hier konsequente Performance-Orientierung in allen Unternehmensteilen. Dabei spielt der Vertrieb eine zentrale Rolle: „Wir arbeiten intensiv an zwei gleichwertigen Grundpfeilern unseres Markterfolges: Zum einen an der Stärkung und Optimierung des klassischen Geschäftes und zum anderen an der Entwicklung neuer, erfolgreicher Produkte und Dienstleistungen, insbesondere im Bereich der Erneuerbaren Energien und der Ladeinfrastruktur“, so Vertriebsvorstand Manfred Abrahams.  Gleichzeitig weist er auf die besondere Bedeutung der Digitalisierung auch im Vertrieb hin: „Im Fokus unserer Investitionen stehen unter anderem eine weitere Verbesserung des Kundenerlebnisses auf unseren Online-Kanälen sowie die Datensicherheit. Das sind für uns ganz wesentliche Treiber, um die Kundenzufriedenheit und damit den Kundenstamm auf hohem Niveau halten zu können.“

Mehr Infos gibt es in der digitalen Version des Stadtwerke-Geschäftsberichtes 2020 unter:
https://geschaeftsbericht.swd-ag.de/

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf




Antwerpen: Schlepper mit Methanolantrieb

Weltpremiere im Hafen von Antwerpen: Ein Schlepper wird auf den umweltfreundlichen Methanolantrieb umgerüstet. Dieser „Methatug“ ist Teil des europäischen Fastwater-Projekts. In diesem soll die Eignung von Methanol als nachhaltigem Kraftstoff für die Schifffahrt demonstriert werden. Die Europäische Kommission hat die entsprechende Genehmigung erteilt. Dieses weltweit erstmalige Projekt ist für den Hafen von Antwerpen ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen und CO2-neutralen Hafen. Auch die deutsche Firma Heinzmann ist an dem Projekt beteiligt.

Da Binnenschiffe und damit auch die im Hafen von Antwerpen eingesetzten Schlepper die Vorschriften der ZKR (Zentralkommission für die Rheinschifffahrt) einhalten müssen, ist für den „Methatug“ eine Sondergenehmigung erforderlich. Bereits vor rund 18 Monaten wurde daher das Projekt bei der CESNI, dem europäischen Komitee für die Festlegung von Normen in der Binnenschifffahrt, vorgestellt. Nach mehreren Feedback- und Anpassungsrunden wurde es bei der Europäischen Kommission eingereicht. Diese hat nun die formale Genehmigung erteilt, sodass in Kürze mit dem Umbau des Schleppers begonnen werden kann. Der „Methatug“ wird voraussichtlich Anfang 2022 einsatzbereit sein.

Der „Methatug“ ist Teil des Fastwater-Projekts, das von einem Konsortium aus führenden europäischen Unternehmen der maritimen Forschung und Technologie, darunter dem Hafen von Antwerpen, ins Leben gerufen wurde. Ziel des Konsortiums ist es, die Eignung von erneuerbarem Methanol als zukunftssicherem Kraftstoff für die CO2-neutrale Schifffahrt zu demonstrieren. Das Projekt wurde durch das europäische Forschungs- und Innovationsprogramm Horizont 2020 gefördert.

Neben dem Hafen von Antwerpen, der den Schlepper liefert, sind weitere Partner an diesem Projekt beteiligt. Das belgische Ingenieurbüro Multi erstellte die Machbarkeitsstudie für das Projekt. Seitens des Fastwater-Konsortiums hat die schwedische Firma Scandinaos das gesamte Schiff entworfen, ABC (Anglo Belgian Corporation) ist für den Umbau des Motors sowie die Methanoltanks und -leitungen verantwortlich, und die deutsche Firma Heinzmann passt die Einspritzventile an.

Diese Premiere ist Teil eines integrierten Greening-Programms für die eigene Flotte des Hafens von Antwerpen. Im Rahmen dieses Programms sollen die systematisch umweltfreundlichsten Technologien zum Einsatz kommen. Bereits in den letzten Jahren wurden am Hafen von Antwerpen, dem fünftgrößten Bunkerhafen der Welt, Flüssigerdgas (liquefied natural gas, LNG) in den Bunkermarkt integriert. Bis 2025 soll der Hafen ein vollwertiger Multi-Fuel-Port werden, in dem See- und Binnenschiffe neben konventionellen Kraftstoffen auch alternative, kohlenstoffarme Kraftstoffe wie Methanol, Wasserstoff oder Strom bunkern können.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen von Antwerpen: „Gemeinsam mit unseren Partnern sind wir ständig auf der Suche nach innovativen Anwendungen und Möglichkeiten für die Umstellung auf alternative und erneuerbare Energiequellen. Der Methatug ist ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zu einem nachhaltigen und CO2-neutralen Hafen. In diesem Projekt galt es zahlreiche technische und regulatorische Herausforderungen zu überwinden. Mit Projekten wie diesem ebnen wir den Weg und hoffen, dass andere Häfen unserem Beispiel folgen und sich von unseren Erfahrungen inspirieren lassen.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Genau wie mit dem Hydrotug, dem Wasserstoff-Schlepper, bekräftigen wir mit diesem Projekt unsere Vorreiterrolle im Bereich der Energiewende. Das Ökosystem der Antwerpener Hafenplattform ist dafür ein ideales Testfeld im großen Maßstab.“

CESNI-Sekretär Benjamin Boyer: „Das CESNI-Sekretariat ist begeistert von diesem umgerüsteten Schlepper und freut sich auf die Erfahrungen. Ein positiver Ausgang wäre in der Tat ein wichtiger Beitrag im Rahmen der laufenden regulatorischen Arbeiten, um Methanol als Kraftstoff zuzulassen und damit zur Energiewende in der Binnenschifffahrt beizutragen.“

Quelle




Autonomen Trucks im Hamburger Hafen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) und der Münchner Lkw-Hersteller MAN Truck & Bus entwickeln und erproben im Projekt „Hamburg TruckPilot“ automatisierte Lkw für den Einsatz im Hub-to-Hub-Containerverkehr. Ende Mai wurden erstmals Praxistests mit einem autonomen Lkw im Regelverkehr auf dem HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA) erfolgreich durchgeführt.

„So fühlt sich Zukunft an“, sagt Detlev Gosler, Fahrer der Emder Spedition Weets. Regelmäßig fährt er mit seinem Lkw den HHLA Container Terminal Altenwerder im Hamburger Hafen an. Er kennt die Abläufe genau. Doch diesmal war alles anders. Diesmal steuerte nicht er das Fahrzeug. Der Prototyp eines autonom fahrenden Lkw steuert nahezu selbstständig über das Terminalgelände.

Das Forschungsprojekts Hamburg TruckPilot hat zum Ziel, Automatisierungslösungen für den Straßentransport zu entwickeln. Konkret geht es um den kundenspezifischen Einsatz und die In-tegrationsmöglichkeiten von autonom fahrenden Lkw in den Containerumschlagprozess am CTA, der als hoch automatisiertes Testfeld dient. Nach der Vorbereitungs- und Testphase fanden Ende Mai Praxistestfahrten statt, bei denen der, mit elektronischen Automatisierungssystemen ausgestattete Prototypen-Lkw im logistischen Regelbetrieb fuhr. Mit Erfolg, wie die Projektbeteiligten resümierten.

Im Rahmen der zweitägigen Praxistests brachte die Spedition Weets 40-Fuß-Container im Auftrag der VW-Konzernlogistik vom Weets Logistic Center in Soltau nach Hamburg. Schon auf der Zubringerfahrt auf der Autobahn A7 wurden umfangreiche Daten für das automatisierte Fahren gesammelt. Bei der Einfahrt zum Terminal Altenwerder rückte der Weets-Fahrer am Check-Gate auf den Beifahrersitz und machte einem geschulten Sicherheitsfahrer von MAN Platz. Dieser überwachte die autonomen Fahrfunktionen und sollte im Bedarfsfall eingreifen und die Fahrertätigkeit übernehmen. Selbstständig gab der Prototypen-Lkw vorsichtig Gas, steuerte mit 25 km/h das Blocklager an und rangierte das Containerchassis rückwärts in die zugewiesene Fahrspur. Nach dem Containerumschlag erfolgte die autonome Rückfahrt zum Check-Gate. Der Sicherheitsfahrer musste kein einziges Mal eingreifen. Damit ist der entscheidende Schritt im Pilotprojekt Hamburg TruckPilot gelungen.

„Wir freuen uns, Teil des innovativen Forschungsprojekts zu sein und damit die Entwicklung von zukünftigen Automatisierungslösungen zu unterstützen“, so Jakob Weets, Geschäftsführer der Spedition Weets, mit Blick auf das Potenzial, das automatisierte Fahrfunktionen hinsichtlich der Entlastung von Lkw-Fahrern künftig bieten können.

Auch Till Schlumberger, Projektleiter bei der HHLA, freut sich über den gelungenen Praxistest: „Autonomes Fahren wird kommen. Das bestätigt das kürzlich verabschiedete Gesetz zum autonomen Fahren. Entsprechend wollen und müssen wir uns als HHLA frühzeitig darauf vorbereiten, dass perspektivisch autonome Lkw an unseren Terminals Container abholen beziehungsweise anliefern.“

Sebastian Völl, Projektleiter Automatisiertes Fahren bei MAN Truck & Bus, ergänzt: „Hamburg TruckPilot ist ein wichtiger technologischer Meilenstein auf dem Weg zur Hub-to-Hub-Automatisierung.“ In diesem Zusammenhang verweist er ebenfalls auf das kürzlich von Bundestag und Bundesrat beschlossene Gesetz, das den Einsatz autonomer Fahrzeugsysteme in Deutschland in festgelegten Betriebsbereichen, wie zum Beispiel auf Strecken zwischen Logstik-Hubs, über-wacht durch eine technische Aufsicht grundsätzlich ermöglicht.

Autonome Fahrfunktionen sollen Lkw-Fahrer künftig bei ihrer Arbeit entlasten und unterstützen. Weitere potenzielle Vorteile liegen in der Effizienzsteigerung durch das vorausschauende automatisierte Fahren. Dieses reduziert den Kraftstoffverbrauch signifikant und kann außerdem den allgemeinen Verkehrsfluss positiv beeinflussen. Nicht zuletzt versprechen sich die Projektpartner in allen Bereichen eine höhere Sicherheit.

Das Projekt Hamburg TruckPilot ist Teil der strategischen Mobilitätspartnerschaft zwischen der Freien und Hansestadt Hamburg und dem Volkswagen Konzern. Auf dem ITS-Weltkongress im Oktober 2021 in Hamburg werden die Projektpartner die detaillierten Ergebnisse des Projekts vorstellen.

Weitere Informationen zu Hamburg TruckPilot finden Sie hier.

Quelle und Foto: HHLA




Verkehre zwischen Neuss und Budapest

Die Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG (Kombiverkehr) und die ÖBB Rail Cargo Group (RCG) haben ihre bisherige Schienengüterverkehrsverbindung zwischen der ungarischen Hauptstadt Budapest und Neuss in Deutschland für ihre Kunden weiter optimiert. Ab sofort verbinden sechs Rundläufe pro Woche, aufgeteilt auf sechs Werktage, die beiden wichtigen Wirtschaftszentren in Europa auf der Schiene.

Bei drei in Partnerschaft von Kombiverkehr und Rail Cargo Operator betriebenen Verbindungen werden in beiden Richtungen auch die Terminals in Wels und Wien Süd angebunden. Die weiteren drei Verbindungen werden direkt und ohne Zwischenstopp von der RCG von Budapest nach Neuss und zurück betrieben. In Summe können damit rund 180 Ladeeinheiten pro Woche und Richtung klimafreundlich auf der Schiene transportiert und rund 17.000 Lkw-Fahrten pro Jahr vermieden werden.

Die beiden Verbindungen Budapest–Wien–Wels–Neuss v.v. und Budapest–Neuss v.v. sind entscheidende Korridor-Verbindungen im Intermodalnetzwerk der beiden Partner, auch im Hinblick auf eintreffende und weitergehende Sendungen an den Versand- und Zielterminals. „Das Terminal Neuss Trimodal ist aufgrund seiner Lage direkt am Rhein für unsere Kunden aus Spedition und Logistik nicht nur ein wichtiger lokaler – sowohl straßen- als auch wasserseitiger – Zugangspunkt zu unserem weitreichenden Intermodal-Netzwerk. Mit Gatewayanschlüssen von und zu verschiedenen Hafenteilen in Rotterdam bieten wir zudem beste Voraussetzungen für die Abwicklung von besonders langen Transportstrecken mit Übergängen auch zu den Deep-Sea- und Short-Sea-Angeboten einer Vielzahl an Reedereien“, erläutert Alexander Ochs, Geschäftsführer von Kombiverkehr.

Die Erschließung des südosteuropäischen Raums ist von Budapest u.a. mit der täglichen Verbindung in die Türkei möglich. Außerdem wird über den Hub in Budapest, dreimal pro Woche China über die Neue Seidenstraße angebunden. Zusätzlich bieten die Haltepunkte Wels und Wien Süd noch weitere Möglichkeiten der Vernetzung zu den jeweiligen Wirtschaftsräumen und deren Anbindungen an internationale Transportnetzwerke. „Mit der direkten Anbindung an unseren größten Terminal BILK in Budapest bieten wir nicht nur umfassende Terminalleistungen, sondern auch die effiziente Weiterverteilung in unserem flächendeckenden Netzwerk am gesamten eurasischen Kontinent.“, so Bernhard Ebner, Leiter der ÖBB RCG Business Unit Intermodal.

Derzeit stammen rund 10 Prozent aller CO2-Emissionen aus dem Verkehrssektor. Jede Tonne Fracht auf der Straße verursacht rund 40-mal mehr CO2 als auf der Schiene. Um die europäischen Klimaschutzziele erreichen zu können, müssen daher mehr Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Intermodale Güterverkehre, wie jener zwischen Budapest und Neuss, unterstützen die Verlagerungsziele wesentlich und zeigen das Potential der Zusammenarbeit von Logistikdienstleistern auf.

Auch am Höhepunkt der Corona-Krise hielten die RCG und Kombiverkehr den intermodalen Güterverkehr und damit den Warenfluss auch auf dieser wichtigen Verbindung zwischen Budapest und Neuss aufrecht. Damit zeigt sich einmal mehr, dass der Transport mit der Bahn nicht nur umwelt- und klimarelevant, sondern vor allem auch system- und versorgungsrelevant ist.

Quelle und Foto: Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG




Corporate Development der HGK Shipping GmbH

Mit Wirkung zum 1. Juli 2021 leitet David Penschek (33) den Bereich Corporate Development der HGK Shipping GmbH. In dieser neuen Funktion wird er die Binnenschifffahrts-Sparte innerhalb der HGK Integrated Logistics Group entwickeln und weiter vorantreiben.

Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit wird darin bestehen, das Leistungsportfolio der HGK Shipping vorausschauend an die Erfordernisse des Marktes anzupassen und zu erweitern. So steht beispielsweise die stärkere Verknüpfung multimodaler Transporte (Schiff, Schiene, Umschlagsaktivitäten) im Fokus.

„David Penschek bringt alle Voraussetzungen mit, um dieser Position gerecht zu werden. Er verfügt über die passende Erfahrung, kennt die Branche und ihre speziellen Anforderungen. Was ebenfalls von großer Bedeutung ist: Er bringt den notwendigen Innovationsgeist für diese wichtige Aufgabe mit. Wir sind davon überzeugt, dass seine Ideen und Konzepte unseren Kurs Richtung Zukunft maßgeblich unterstützen werden“, sagt HGK Shipping CEO Steffen Bauer.

Dabei ist David Penschek kein Neuling im HGK-Shipping-Team. Er startete seine berufliche Laufbahn bei der Vorgängerorganisation Lehnkering, später Imperial, mit dem Schwerpunkt Chemielogistik. Dort war er in unterschiedlichen Positionen tätig, darunter als Business Development Manager sowie zuletzt als Leiter der CHEMPARK-Standorte Niederlassung Krefeld-Uerdingen, Dormagen und Leverkusen. 2018 wechselte Penschek zu duisport, wo er unter anderem die Geschäftsführung von Masslog, einem Gemeinschaftsunternehmen mit der HTAG, der Dev.log sowie der Umschlag Terminal Marl GmbH übernahm.

Quelle: HGK Shipping GmbH, Foto: privat, David Penschek, Leiter Corporate Development der HGK Shipping GmbH




Port of Antwerp vergibt Breakbulk-Konzession

Ende letzten Jahres startete Port of Antwerp eine Ausschreibung für ein 15 ha großes Hafengelände am Churchilldok South, mit der ausdrücklichen Vorgabe, dass auf dem Gelände „Breakbulk“-Aktivitäten stattfinden sollen. In der Zwischenzeit ist die Ausschreibung abgeschlossen und die Vertragsverhandlungen sind beendet. PSA Breakbulk NV wird der neue Konzessionär sein. Im Rahmen des neuen Projektladungs-Ökosystems, das PSA Breakbulk NV auf dem Gelände entwickeln wird, ist das Unternehmen einen Zusammenschluss mit dem österreichischen Unternehmen Felbermayr Holding GmbH eingegangen, das auf Schwerlastaktivitäten spezialisiert ist und 50% der Anteile von PSA Breakbulk NV erworben hat.

Das Gebiet um das Churchill-Dock hat sich historisch zu einem der wichtigsten Orte für Breakbulk-Terminals im Hafen entwickelt, was durch die Wahl dieses Konzessionärs nochmals bestätigt wird. Port of Antwerp möchte neuen Projekten im Breakbulk- und Projektladungssegment so viel Atemluft wie möglich geben und glaubt an ihre Entwicklung. Das ist auch der Grund, warum die organisierte Ausschreibung explizit das Vorhandensein von Breakbulk-Aktivitäten forderte.

Port of Antwerp freut sich über dieses neue Projekt und damit über die Stärkung seiner Position als Breakbulk-Hafen in Europa. Das Breakbulk-Segment verzeichnete in Q1 dieses Jahres das beste Quartal seit dem zweiten Quartal 2019. Der Umschlag von Eisen und Stahl, der wichtigsten Warengruppe in diesem Segment, erhöhte sich um 18,2 %, was auf einen Angebotsschub bei Stahl zurückzuführen ist, der auch durch die neuen Importquoten erklärt werden kann, die am 1. April in Kraft traten.

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp: „Das gemeinsame Projekt dieser beiden Unternehmen (PSA Breakbulk NV und Felbermayr Holding GmbH) wurde durch konkrete Verpflichtungen untermauert, die voll und ganz mit dem erklärten Konzessionsziel übereinstimmen. Breakbulk generiert eine hohe Wertschöpfung im Portfolio unseres Hafens, daher ist es wichtig, dass wir das Bewusstsein für diese Güter weiter schärfen.“

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Antwerpen ist seit vielen Jahrhunderten der Breakbulk-Hafen schlechthin in Europa. Dadurch verfügen wir über die nötige Qualität, Erfahrung und Flexibilität, um auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene Lösungen anzubieten. Die Wachstumszahlen im letzten Quartal sind der beste Beweis dafür. Die Vergabe dieser Konzession an einen Breakbulk-Anbieter bestätigt, dass dieses Segment für unseren Hafen weiterhin absolute Priorität hat und wir unseren Breakbulk-Markt auch weiterhin unterstützen werden.“

Dennis Verbeeck, General Manager PSA Breakbulk NV: „Neben dem Fokus auf Stahl werden wir gemeinsam mit Felbermayr (jetzt Anteilseigner von PSA Breakbulk NV) ein Projektladungs-Ökosystem mit einem Logistik-Hub und One-Stop-Shop für große Projektladungen erarbeiten. Der geplante Kran mit einer Hubkapazität von 750 Tonnen wird zur Realisierung des Projekts beitragen.“

PSA International (PSA) ist eine führende Hafengruppe und ein vertrauenswürdiger Partner für Cargo-Akteure. Neben den Hauptniederlassungen in Singapur und Antwerpen umfasst das globale Netzwerk von PSA mehr als 50 Standorte in 26 Ländern der Welt.

Das Portfolio der Gruppe umfasst mehr als 60 Tiefsee-, Bahn- und Binnenterminals sowie verbundene Betriebe in den Bereichen Distriparks, Lagerhäuser und maritime Dienstleistungen. Basierend auf dem fundierten Fachwissen und der Erfahrung eines facettenreichen globalen Teams arbeitet PSA aktiv mit seinen Kunden und Partnern zusammen, um erstklassige Hafendienstleistungen zu liefern, innovative Frachtlösungen zu entwickeln und gemeinsam ein Internet der Logistik zu schaffen. www.globalpsa.com

Felbermayr gehört zu den führenden europäischen Spezialisten für Schwertransporte und Kräne und hat seinen Hauptsitz in Wels, Österreich. Insgesamt hat die Gruppe 54 Niederlassungen in 16 Ländern in Europa. Dazu gehören auch Tochterunternehmen und assoziierte Unternehmen. Im Allgemeinen ist der Konzern in drei Geschäftsbereiche unterteilt: Transport und Hebetechnik, Bau und Konstruktion und Maritime Logistikdienstleistungen. Das Tochterunternehmen Haeger & Schmidt Logistics (H&S), welches ausschließlich von Felbermayr kontrolliert wird, bietet ein umfassendes Logistikportfolio

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Aktionsplan Westdeutsche Kanäle übergeben

Bundesminister Andreas Scheuer und Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), in Düsseldorf den Aktionsplan Westdeutsche Kanäle an NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst übergeben. Hierin beschreibt die GDWS, wann die erforderlichen Ersatzinvestitionen und Maßnahmen zur Beseitigung von Engpässen im Westdeutschen Kanalnetz geplant werden sowie zur Umsetzung kommen sollen.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Wir müssen kräftig in das Westdeutsche Kanalnetz investieren: rund 1,5 Milliarden Euro allein für den Erhalt und den Ausbau der Kanäle in den nächsten zehn Jahren. Damit stärken wir nicht nur den Wirtschaftsstandort NRW, sondern tragen auch aktiv zum Klimaschutz bei. Denn Güterverkehr von der Straße auf’s Wasser zu verlagern gelingt nur, wenn die entsprechende Infrastruktur gut und verlässlich nutzbar ist. Ich setze mich weiter dafür ein, dass über den Bundeshaushalt eine ausreichend hohe und langfristig gesicherte Finanzierung für die Wasserstraßen geschaffen wird.“

Prof. Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Mit dem neuen Aktionsplan Westdeutsche Kanäle – Nordrhein-Westfalen werden die rund 200 Maßnahmen im westdeutschen Kanalnetz transparenter und nachvollziehbarer in den jeweiligen Abhängigkeiten. Dabei hat der störungsfreie Betrieb für uns höchste Priorität. Damit erhöhen wir die Planungssicherheit für Industrie, Verlader und Binnenschifffahrt.“

Nordrhein-Westfalens Verkehrsminister Hendrik Wüst: „Eine moderne Verkehrspolitik ist der beste Klimaschutz. Die Verlagerung von Güterverkehren vom Lkw auf die sauberen Verkehrsträger Schiene und Wasserstraße gehört zwingend dazu. Dafür brauchen wir leistungsfähige Wasserstraßen. Die Landesregierung hat deshalb für mehr Investitionen und Personal geworben – mit Erfolg. Es ist uns gelungen, dass 80 zusätzliche Stellen für die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung nur für Projekte in Nordrhein-Westfalen bewilligt wurden.

Ich freue mich, dass der Bund jetzt auch einen Aktionsplan erarbeitet hat, der Transparenz schafft und Verbindlichkeit bei Erhalt und Ausbau der westdeutschen Kanäle.“

Über das Westdeutsche Kanalnetz werden die Häfen und Wirtschaftszentren (z. B. Chemie-, Mineralölindustrie) im Ruhrgebiet mit dem Rhein und den Häfen an Nord- und Ostsee verbunden. Der Wesel-Datteln-Kanal (WDK) und der Rhein-Herne-Kanal (RHK) sind nach dem Rhein die verkehrsreichsten Binnenwasserstraßen Deutschlands. Für Nordrhein-Westfalen hat die Binnenschifffahrt im bundesweiten Vergleich mit Abstand die größte Bedeutung für den Gütertransport.

Neben den baulichen Maßnahmen sind weitere Elemente des Aktionsplans eine strukturierte Außenkommunikation und der Einsatz innovativer Planungsinstrumente, wie beispielsweise ein Multiprojektmanagement-Informationssystem.

Den Aktionsplan gibt es hier

Quelle und Foto: Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.




Erste emissionsfreie, vollelektrische Rangierlokomotiven

Die Rail Innovators Group (RIG) initiierte 2018 eine gemeinsame Entwicklungsvereinbarung mit dem Bahnausrüster CRRC mit dem Ziel, Diesel-Rangierlokomotiven im Hafen von Rotterdam zu ersetzen. Jetzt, wo der Deal abgeschlossen ist, kann die Produktion beginnen.

Die Nullemissionslokomotive ist für den Betrieb mit unterschiedlichen Netzspannungen geeignet und ist mit Hochleistungsbatterien und intelligenten Bremsenergierückgewinnungssystemen ausgestattet. Die fortschrittliche Batterietechnologie ermöglicht es der Lokomotive, auf nicht elektrifizierten Bahnstrecken zu fahren und Rangierarbeiten auf dem ersten und letzten Kilometer durchzuführen. So können Diesel-Rangierlokomotiven vermieden werden, was Emissionen und Lärm senkt. Die RIG investierte in die ersten Lokomotiven und erwartet, dass ihr Eisenbahnunternehmen Rail Force One sie 2024 im Rotterdamer Hafen in Betrieb nehmen wird.

Julian Remie, CEO bei der Rail Innovators Group, ist sehr erfreut darüber, dass CRRC die Herausforderung angenommen hat, eine so innovative Lokomotive zu entwickeln, die entsprechend den RIG-Spezifikationen gebaut wird. „CRRC ist der weltweit größte Lokomotivhersteller und verfügt nachweislich über eine Erfolgsbilanz in der Batterie- und Hybridtechnologie. Wir haben großes Vertrauen in dessen Knowhow und Kompetenz, um dieses Vorhaben zu einem Erfolg zu machen. Durch den Einsatz der CRRC-Null-Emissions-Technologie und den Betrieb mit Ökostrom investieren wir in die Vorreiterrolle im umweltfreundlichen Bahnbetrieb mit Null-Emissionen, und zwar ganzheitlich.“

Laut Chen Qiang, Geschäftsführer bei CRRC Europe, ist es an der Zeit, dieses Projekt mit der RIG zu starten und innovative und emissionsfreie Hybridlokomotiven für den Rotterdamer Hafen bereitzustellen. „Unsere Lokomotiven sind auf das Ziel der Klimaneutralität ausgerichtet und bieten Bahnbetreibern und Transportdrehscheiben eine grüne und energieeffiziente Alternative zu herkömmlichen Diesellokomotiven. Wir hoffen, dass wir mit der Lieferung dieser Lokomotiven einen Beitrag zum Ziel der RIG und des Rotterdamer Hafens, eine Zukunft mit null Emissionen zu erreichen, leisten können.“

Emile Hoogsteden, kaufmännischer Direktor beim Hafenbetrieb Rotterdam, ist ebenfalls begeistert: „Wir wollen die Innovation vorantreiben und unterstützen daher dieses Projekt mit den Implementierungs- und Betriebsanalysen für einen Proof of Concept für die gesamte Industrie. Der Rotterdamer Hafen strebt bis 2050 einen klimaneutralen Hafen an und sieht die Nullemissionslokomotive als einen wichtigen Beitrag zur weiteren Dekarbonisierung der Logistikkette.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam