Wegweisender Logistik-Studiengang

Die Provadis Hochschule und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. – beide aus Frankfurt am Main – haben gemeinsam einen neuen dualen Logistikstudiengang konzipiert. Durch die Kooperation von Provadis Hochschule und BGL wird im Studiengang Transport- und Logistikmanagement (Bachelor of Science) ein neues und einzigartiges Lernkonzept umgesetzt: Gemeinsam wollen die Provadis Hochschule und der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. die Mitarbeiter/innen von heute für die Anforderungen von morgen ausbilden – ausgestattet mit dem theoretischen Wissen und dem praktischen Handwerkszeug, um in einer global und digital agierenden Wirtschaft die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen zu meistern.

Während des Studiums arbeiten die Studierenden regulär in ihren Unternehmen und werden vorwiegend online – in virtuellen Klassenräumen, aber auch in selbstgesteuerten Lerneinheiten – sowie in diversen Präsenzveranstaltungen nach dem seit über zehn Jahren bewährten Provadis-Konzept unterrichtet. Hierbei setzt die Provadis Hochschule eigene, praxisorientierte Professoren und Professorinnen ein, aber auch der BGL als Spitzenverband des deutschen Transport- und Logistikgewerbes stellt Dozenten und Dozentinnen und sichert so den wichtigen und wegweisenden Bezug zu den aktuellen Themen der Logistik, der Informationslogistik oder der Politik auf Bundes- und Europa-Ebene. Durch die Gestaltung der Lehrveranstaltungen erlangen die Studierenden einen einzigartigen Mix aus theoretischem Grundlagenwissen und praktischen Bezugsgrößen – vermittelt von Dozent/innen und Professor/innen, die mit der Praxis bestens vertraut sind.

„Die Zielsetzung von Provadis Hochschule und BGL besteht darin, zusammen mit den Partnerunternehmen und der Industrie die Programmteilnehmer für die aktuellen Herausforderungen und für die der Zukunft auszubilden und vorzubereiten“, so die Dekanin für Wirtschaftswissenschaften an der Provadis Hochschule, Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto.

„Die unterrichteten Inhalte reichen von allgemeiner Betriebs- und Volkswirtschaftslehre oder Statistik über Grundlagen und Rahmenbedingungen der Logistik und der Verkehrsträger, Supply Chain Management (SCM) oder Kostenrechnung in der Logistik bis hin zur Digitalisierung, Industrie 4.0 sowie den aktuellen und geplanten politischen Rahmenbedingungen und Vorhaben in Brüssel und Berlin. Die Themen Innovation und Ethik runden das Lernkonzept ab“, ergänzt Studiengangleiter Prof. Dr. Peter Holm. Der Studiengang ist am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Provadis Hochschule angesiedelt.

Ein Teil der Vorlesungen ist in englischer Sprache konzipiert, um so die Studierenden für einen international agierenden Logistikmarkt auszubilden. Der Start des Studiengangs ist für   Herbst 2021 geplant. Anfangs ist Frankfurt am Main als Standort für die Präsenzveranstaltungen vorgesehen.

„Ein weiterer Vorteil: Durch die föderale Struktur des BGL mit seinen Landesverbänden und dem eigenen internationalen Büro in Brüssel sowie den Kooperationen mit Frankreich und den skandinavischen Ländern können bei Bedarf jederzeit andere Studienstandorte aufgeschaltet werden. Außerdem stehen mit der Straßenverkehrsgenossenschaft (SVG) und dem Branchenversicherer KRAVAG weitere starke Partner des BGL für zukünftige Anpassungen und Entwicklungen zur Verfügung“, betont Prof. Dr. Dirk Engelhardt vom BGL.

Geplant ist die Gründung eines Unternehmensbeirates, um im gegenseitigen Dialog mit Vertretern aus der Logistikbranche und der Industrie den Studiengang konsequent weiterhin an den Bedürfnissen der Praxis auszurichten. Seitens des BGL wird dessen Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Dirk Engelhardt seine Impulse einbringen. „Wir freuen uns auf den Dialog mit Unternehmen der Logistikbranche, der verladenden Wirtschaft und besonders mit den Studierenden “, betont Prof. Dr. Ursula Bicher-Otto.

Weitere Informationen gibt es hier

Quelle und Grafik: BGL




HGK-Gruppe startet erstmals Safety Week

„Safety takes us home!“ So lautet das Motto für die erste Safety Week, die vom 21. bis 27. Juni 2021 in den Unternehmen der HGK-Gruppe stattfindet. Bei Präsenz-Veranstaltungen sowie Online-Seminaren oder Vorträgen geht es um unterschiedliche Sicher- heits- und Gesundheits-Themen, beispielsweise Erste Hilfe, Arbeitsschutz, Ergonomie am Arbeitsplatz oder eine angemessene Work-Life-Balance.

Eine gelebte Sicherheitskultur erhöht die Akzeptanz für das Thema bei den Beschäftigten. Sicherheit am Arbeitsplatz, Unfall-Vermeidung, das Minimieren von Gesundheitsrisiken, Umgang mit kritischen Situationen – der Begriff Arbeitsschutz umfasst viele Bereiche und geht alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. „Unser Ziel ist, mit der Safety Week das Bewusstsein bei unseren Beschäftigten noch einmal zu schärfen. Angesprochen sind alle – von den Auszubildenden bis zu den Führungskräften“, erklärt der HGK-Vorstandsvorsitzende Uwe Wedig die Beweggründe für die gemeinsame Maßnahme.

An verschiedenen Standorten werden beispielsweise Sicherheits-Begehung, Schulungen und Unterweisungen oder Übungen gemeinsam mit Kunden oder Feuerwehren unter Berücksichtigung der Pandemie-Vorschriften durchgeführt. Darüber hinaus gibt es ein gemeinsames Programm, bei dem alle Kolleginnen und Kollegen digital an Vorträgen, Seminaren und Kursen teilnehmen können – unabhängig von Aufenthaltsort im Büro, der Werkstatt oder im Homeoffice.

Quelle und Foto: Häfen und Güterverkehr Köln AG, auch bei der HGK Shipping gibt es mehrere Veranstaltungen zum Thema Sicherheit.




Studie untersucht Pipeline nach NRW

In dieser Woche starten der Hafenbetrieb Rotterdam und die Rotterdam Rijn Pijpleiding Company (RRP) eine gemeinsame Machbarkeitsstudie zur Entwicklung und zum Bau einer sogenannten Delta-Corridor Pipelineverbindung für verschiedene Produkte wie beispielsweise Wasserstoff (H2) ströme. Die Pipelines sollen den Hafen Rotterdam, den Industriepark Chemelot (Limburg) und Nordrhein-Westfalen verbinden.

Das potentielle Pipeline-Projekt mit dem Namen Delta Corridor kann die strategische Position des Rotterdamer Hafens in Nordwesteuropa stärken, bietet Chemelot (Limburg) weitere Nachhaltigkeitschancen und könnte sich zu einer wichtige Versorgungsroute für die deutsche Industrie entwickeln die dadurch gleichzeitig CO2-Emissionen reduzieren kann.

Die Machbarkeitsstudie wird in einem ersten Schritt vom Hafenbetrieb Rotterdam und der RRP (Ruhr Oel Raffinerie und bp) in Zusammenarbeit mit den niederländischen Ministerien für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, für Wirtschaft und Klima sowie für Inneres und Äußeres durchgeführt. Im weiteren Verlauf beabsichtigen die Beteiligten, weitere Kooperationen möglich zu machen, damit sich auch andere Interessierte dem Projekt anschließen können.

Das Projekt setzt auf bereits erfolgten Untersuchungen auf, die vom Hafenbetrieb, Chemelot (Limburg) und dem niederländischen Staat durchgeführt wurden. Damit ist bereits ein positives Signal für die Stärkung der West-Ost-Verbindungen gegeben, sofern die Nachfrage aus Deutschland ausreichend steigt.

Letzteres scheint der Fall zu sein, da Deutschland in diesem Jahr die nationale Wasserstoffstrategie und einen entsprechenden Förderrahmen in Höhe von knapp neun (9) Milliarden Euro vorgelegt hat, bei dem der Import von H2 in beträchtlichem Umfang über Rotterdam erfolgen könnte. Wasserstoff wird sowohl als Energieträger als auch als Rohstoff beispielsweise in der Petrochemie und der Stahlindustrie eingesetzt.

Das Hafenbetrieb-RRP-Team konzentriert sich schwerpunktmäßig auf die technischen und kommerziellen Aspekte der Pipelines für Wasserstoff, CO2, LPG und Propylen mit Blick auf die verschiedenen Industriecluster und Unternehmen in den Niederlanden und Deutschland. Im Prinzip werden die Pipelines als sogenannte „Common Carrier Pipelines“ entwickelt, wobei verschiedene Parteien diese Pipelines nutzen können. Abgesehen von der Lieferung von Produkten, die zur Nachhaltigkeit beitragen, reduzieren die unterirdischen Pipelines auch die Notwendigkeit des Transports per Bahn.

Manager Delta Corridor vom Hafenbetrieb Rotterdam, Edwin van Espen, äußert sich zur Bedeutung dieses Projekts: „Der Druck hinsichtlich der rechtzeitigen Umsetzung der Klimaziele steigt. Der Delta Corridor spielt in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle für Industriecluster in den Niederlanden und Deutschland. Auf diese Weise trägt das Projekt zu einer nachhaltigen Wirtschaft, zu Wohlstand und Beschäftigung bei. Darüber hinaus ergibt sich ein positiver Effekt auf die Lebensqualität entlang der Schiene, da ein unterirdischer Pipelinekorridor das Schienennetzwerk entlastet.“

Zur Deckung der steigenden Nachfrage insbesondere nach Wasserstoff hat Rotterdam in den letzten Monaten eine Reihe von Partnerschaften mit zahlreichen Ländern geschlossen, darunter Portugal, Marokko, Oman, Australien, Chile, Brasilien und Kanada. Mittels dieser wichtigen Importfunktion will Rotterdam seine Position als Energiehafen Nordwesteuropas auch für die Zukunft sichern. Dies bringt erhebliche wirtschaftliche Vorteile für die niederländische Wirtschaft mit sich.

Die vorgesehene Trasse des Delta Corridor soll von Rotterdam über Moerdijk, Tilburg und Venlo nach Chemelot und Nordrhein-Westfalen verlaufen. Da die kombinierte Installation verschiedener Pipelines erhebliche Synergieeffekte mit sich bringt, wird im Rahmen der Inventarisierung von Lieferanten und Abnehmern auch direkt untersucht, inwieweit Bedarf für die Erweiterung des geplanten Bündels um zusätzliche Pipelines für andere Produkte und Stromkabel vorhanden ist. Es werden zudem Möglichkeiten geprüft, andere Industriecluster in den Niederlanden und Belgien an das Pipeline-System anzuschließen.

Ein bedeutender Teil der Trasse deckt sich mit der Lage der bestehenden RRP-Pipelines. Seit den 1960er Jahren werden über diese Pipelines jährlich Dutzende Millionen Tonnen an Rohstoffen und Produkten zwischen Rotterdam und Nordrhein-Westfalen transportiert.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




HGK Shipping schließt Kooperation mit DST

Die HGK Shipping nutzt künftig den Flachwasserfahrsimulator „SANDRA II“ der Stadt Duisburg zur praxisnahen Ausbildung und Training von Binnenschiffern. Der neue und im Aufbau befindliche Flachwasserfahrsimulator wurde durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) gefördert und wird vom Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e. V. (DST) technisch betreut und weiterentwickelt.

Im Rahmen einer Kooperation mit dem DST erhalten Ausbilder und Schulungsteilnehmer des HGK Shipping Trainingscenters regelmäßig Zugang zum Simulator und können dort in einem gesicherten Umfeld das Führen diverser Binnenschiffstypen in unterschiedlichen Fahrsituationen trainieren.

Dank neuester Technik simuliert „SANDRA II“ (Simulator for Advanced Navigation Duisburg – Research and Application) das Bewegungsverhalten von Binnenschiffen sehr realitätsgetreu. In die Modellierung fließen alle relevanten Umwelteinflüsse wie z. B. Flachwasser- und Wandeffekte, Interaktionen zwischen Schiffen sowie Wind und Strömung ein. Die Spezifika unterschiedlicher Schiffs- und Antriebstypen sowie Ladesituationen werden ebenfalls einbezogen.

„SANDRA II“ wird noch in diesem Jahr als fester Bestandteil in die Schulungen des HGK Shipping Trainingscenters in Duisburg integriert. Das Schulungsangebot richtet sich sowohl an Besatzungsmitglieder der durch die HGK gemanagten Flotte als auch an externe Teilnehmer. Die Dozenten des Trainingscenters erhalten eine spezielle Weiterbildung, um sich als zertifizierte Ausbilder, sogenannte Instruktoren, für den Fahrsimulator zu qualifizieren. So können junge Binnenschiffer Erfahrungen sammeln und erfahrene Binnenschiffer ihre Fertigkeiten verfeinern und lernen, in Stress- und Gefahrensituationen richtig zu reagieren. Auch das energieeffiziente Fahren soll auf dem Schulungsprogramm stehen.

„Dank ‚SANDRA II‘ haben sowohl Nachwuchskräfte als auch erfahrene Schiffsführer die Gelegenheit, unübliche Manöver, gefährliche und andere Ausnahmesituationen in einer alternativen und dennoch praxisnahen Umgebung zu trainieren. Selbst, wenn die simulierten Umstände in der Realität hoffentlich niemals vorkommen, fördern wir somit gezielt das Bewusstsein für außerordentliche Situationen und das Verhalten in Stressmomenten. Weiterhin bietet der Simulator Nautikern virtuell die Möglichkeit, Streckenkenntnisse auszubauen und die speziellen Eigenschaften zahlreicher Schiffstypen zu erfahren“, sagt Tim Gödde, Director Ship Management HGK Shipping.

Zudem wird es durch die Kooperation mit dem DST möglich, das Fahrpersonal der HGK Shipping auf die innovativen Neuzugänge in der Unternehmensflotte zu schulen, bevor diese überhaupt in Dienst gestellt werden. Dabei geht es insbesondere um die zukunftsweisenden Schiffsdesigns und nachhaltigen Antriebskonzepte, die im HGK Design Center entwickelt werden, um den Herausforderungen des Klimawandels und den Anforderungen des Marktes begegnen zu können. Für diese neuartigen Schiffe können durch das DST detailgetreue Visualisierungen und Simulationsmodelle für „SANDRA II“ erstellt werden.

Das HGK Shipping Trainingscenter ist vor gut zwölf Monaten gestartet. Corona-bedingt finden die Kurse aktuell unter strengen Hygienekonzepten statt.

Quelle und Foto: HGK Shipping, (v.l.n.r.) Jens Ley (Fachbereichsleiter Entwicklung und Simulation von Schiffen und Offshore-Strukturen DST), Jan Klonki (Head of QEHS HGK Shipping), Tim Gödde (Business Unit Director Ship Management HGK Shipping) und Dr. Rupert Henn (Geschäftsführung und Vorstand DST). 




Hapag-Lloyd schafft volle Transparenz

Mit seiner Initiative zur Fahrplanzuverlässigkeit adressiert Hapag-Lloyd eine der größten Herausforderungen in der globalen Schifffahrt. Die Containerschifffahrt durchlebt derzeit die schwerste operative Krise seit vielen Jahren. Aufgrund der hohen Nachfrage, der massiven COVID-19-bedingten Einschränkungen und des Vorfalls im Suezkanal im April 2021 ist die Branche mit erheblichen operativen Herausforderungen wie überfüllten Häfen, Schiffsverspätungen und infrastrukturellen Engpässen konfrontiert. Dennoch möchte Hapag-Lloyd sein Bestreben unterstreichen, diesem kritischen Aspekt der Serviceleistung gegenüber seinen Kunden zu begegnen. Das klare Ziel von Hapag-Lloyd ist es, die Transparenz hinsichtlich der Einhaltung der Fahrpläne zu verbessern. Indem die Pünktlichkeit der Schiffe erhöht werden soll, beabsichtigt die Reederei, die Zuverlässigkeit der Lieferkette für ihre Kunden zu optimieren. Ziel ist außerdem, Hapag-Lloyds derzeitige Platzierung im oberen Drittel der 15 größten Reedereien hinsichtlich Fahrplantreue zu halten.


„Zuverlässige Transporte und damit einhergehend Transparenz über Fahrplanänderungen sind wesentliche Service-Merkmale, die Kundinnen und Kunden beim Management ihrer globalen Lieferketten schätzen“, erklärt Rolf Habben Jansen, CEO von Hapag-Lloyd. „Während wir unsere Fahrplaneinhaltung transparenter gestalten, arbeiten wir auch weiter daran, unsere Pünktlichkeit auf individueller Container-Ebene zu verbessern. Dazu müssen wir zunächst die pünktliche Ankunft unserer Schiffe sicherstellen — das ist einer der wichtigsten Einflussfaktoren.“

Um Verspätungen zu reduzieren, nimmt Hapag-Lloyd deutliche Änderungen an vielen operativen Prozessen vor, unter anderem durch eine verbesserte Zusammenarbeit mit Terminals, Häfen und allen landseitigen Partnern. Klares Ziel ist es, dass die Schiffe am oder innerhalb eines Tages nach der in der Buchungsbestätigung angegebenen voraussichtlichen Ankunftszeit (ETA, estimated time of arrival) eintreffen. Die Einhaltung der Pünktlichkeit kann den Kundinnen und Kunden erhebliche Vorteile bringen, wie z. B. eine Entlastung ihrer Lagerbestände oder auch das Vermeiden von Überbeständen und Zwischenlagerungen. Die Reederei ändert außerdem ihre Fahrpläne und ihr Voyage Management, um genauere ETAs der Schiffe und Pickup-Zeiten für die Freigabe von Containern weiter zu geben. Verspätungen werden zwar weiterhin auftreten, aber dank verbesserter Ankunftsprognosen kann die Kundschaft schneller, zuverlässiger und proaktiver informiert werden, um so letztlich ihre Planungssicherheit zu erhöhen.

Hapag-Lloyd wird die Zuverlässigkeit seiner Fahrpläne über sein Customer Dashboard vollständig transparent darstellen. Hier sind sowohl die Einhaltung der Pünktlichkeit seitens der Reederei als auch seine Position im Vergleich zu weltweiten Mitbewerbern messbar. Neben detaillierten Informationen, die auf dem monatlichen Sea-Intelligence Global Liner Performance Report basieren, bietet das Unternehmen Daten aus der hauseigenen „Carrier Schedule Analysis“ (CSA) an. Dabei präsentiert Hapag-Lloyd sowohl globale Daten im Vergleich zum Markt als auch zusätzliche Aufstellungen auf Länder-, Trade- und Port-Pair-Ebene. Die Reederei wird zukünftig den Umfang der zur Verfügung gestellten Informationen erweitern, letztlich bis auf die Ebene des einzelnen Containers.

„Wir sind uns bewusst, dass wir heute noch weit davon entfernt sind, das Zuverlässigkeitsniveau zu erreichen, das unsere Kundschaft von uns und der gesamten Branche erwartet. Derzeit haben wir es mit massiven Überlastungen in den Häfen und Terminals zu tun. Unsere Teams arbeiten jedoch intensiv daran, diese Herausforderungen zu bewältigen und mehr Transparenz für unsere Kundinnen und Kunden zu schaffen. Gleichzeitig verändern wir unsere Prozesse, um die Einhaltung der Fahrpläne zu verbessern. Dadurch konnten wir von Platz 12 von 15 im Sea-Intelligence Global Liner Performance Report im Dezember 2019 auf Platz 4 im April 2021 klettern“, sagt Habben Jansen. „Und unser Ziel ist es, mindestens diese Position im oberen Drittel dieser Rangliste zu halten. Wir erwarten, dass sich die globale Situation in den Häfen und Terminals in der zweiten Jahreshälfte 2021 normalisiert. Im Jahr 2022 werden uns konkrete Ziele zur Fahrplanzuverlässigkeit setzen.“

Mit seiner Initiative zur Fahrplanzuverlässigkeit bekräftigt Hapag-Lloyd den eigenen Anspruch, sich qualitativ von seinen Wettbewerbern zu differenzieren und verfolgt weiter den Kurs, ein aktiver Treiber der Veränderungsprozesse in der Branche zu sein. Mit der Umsetzung der „Strategie 2023“ verbessert Hapag-Lloyd den Service für seine Kundinnen und Kunden deutlich und setzt seinen Weg mit dem übergeordneten Ziel, „Number One for Quality“ zu werden, fort.

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd AG




Bremenports und THW kooperieren

bremenports und das Technische Hilfswerk Bremerhaven (THW) werden künftig beim Hochwasserschutz eng miteinander kooperieren. Dazu ist die bisherige Zusammenarbeit jetzt in einer verbindlichen Vereinbarung geregelt worden, die von bremenports-Geschäftsführer Robert Howe und den Leitern des THW Bremerhaven Torben Tietjen und Andre Schröder unterzeichnet und der Öffentlichkeit vorgestellt wurde.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe hob hervor, dass die Kooperation ein wichtiger Faktor sei, um bei kritischen und unvorhersehbaren Ereignissen den Deichschutz zu gewährleisten. „Mit dem beeindruckenden ehrenamtlichen Engagement trägt der THW dazu bei, mehr Sicherheit für Bremerhaven zu schaffen.“

Torben Tietjen und Andre Schröder betonten, dass die Hilfsorganisation bereits 2019/2020 in Bremerhaven offiziell eine Einheit für Hochwasserschutz ins Leben gerufen habe. „Wir können mit  speziell ausgebildeten Fachkräften, geeigneten technischen Fahrzeugen  und  Werkzeugen und einem transportierbarem Container als Kommunikationszentrale wirksame Unterstützung für den Hochwasserschutz leisten.“

Der Kontakt zwischen bremenports und dem THW bestand bereits vor dieser Kooperation. Die Kooperationsvereinbarung sichert bremenports jedoch den Zugriff auf das Fachpersonal des THW bei unvorhersehbaren Situationen.

Weitere Vorteile der offiziellen Kooperation bestehen aus:

  • Dem direkten Kontakt und dem Wissensaustausch zwischen den verantwortlichen Personen
  • Mehr Personal bei unvorhersehbaren Situationen. Insbesondere bei einem möglichen Einsatz von Sandsacksystemen ist eine große Anzahl von geschultem Personal erforderlich
  • Sicherstellung des Know-How durch regelmäßige Übungen und Einweisungen in die jeweiligen Deichanlagen
  • Zusätzliche Fahrzeuge & Spezialwerkzeuge
  • bremenports  ist von der Freien Hansestadt Bremen (Land) neben den regulären Deichunterhaltungs- und Deichertüchtigungsaufgeben u.a. mit der Sicherstellung des Sturmflutdienstes in Bremerhaven beauftragt.

Diese bestehen in der Regel aus dem Schließen von Schließobjekten bei Sturmfluten. Insgesamt sind es ca. 50 Schließobjekte (Hochwasserschutztore, Deichscharte, Sperrwerke, Schieber), welche bei einem bestimmten Wasserstand geschlossen werden müssen. Zur zentralen Koordinierung der Maßnahmen betreibt bremenports ein Deichschutzlagezentrum als zentrale Kommunikationsstelle mit vielen technischen Hilfsmitteln. Weiterhin betreibt bremenports eine Hochwasserschutzhalle mit Sandsäcken und sonstigen Sicherungsmaterialien für unvorhersehbare Situationen (z.B. defekte Deichscharte, Havarien etc.)

In Anbetracht des Klimawandels wird in Zukunft von häufigeren und höheren Sturmfluten ausgegangen. Um hierauf entsprechend vorbereitet zu sein, betreibt bremenports ein hohes Engagement um den Hochwasserschutz in Bremerhaven zukunftsorientiert sicherzustellen.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe: „Die Kooperation mit dem THW ist dabei neben dem Deichschutzlagezentrum und der Hochwasserschutzhalle ein wichtiger Baustein zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in und um Bremerhaven.“

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG, Torben Tietjen und Andre Schröder vom THW Bremerhaven mit Geschäftsführer Robert Howe und Christian von Deetzen (Deichschutz) von bremenports




Deutliche Mehrheit für Wahldividende

Die ordentliche Hauptversammlung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), die in diesem Jahr erneut als virtuelle Veranstaltung ohne physische Präsenz der Aktionäre oder ihrer Bevollmächtigten abgehalten wurde, hat mit großer Mehrheit allen zur Abstimmung vorgelegten Beschlussvorschlägen zugestimmt. Die Aktionäre konnten die Veranstaltung live in Bild und Ton über das Aktionärsportal der Gesellschaft verfolgen.

Die Aktionäre stimmten unter anderem dem von Vorstand und Aufsichtsrat unterbreiteten Vorschlag zu, für das Geschäftsjahr 2020 eine Dividende in Höhe von 0,45 € (im Vorjahr: 0,70 €) je A-Aktie in Form einer Wahldividende zu zahlen. Damit können die Anteilseignerinnen und Anteilseigner wie im vergangenen Jahr selbst entscheiden, ob sie sich ihre Dividende bar oder in Form von Aktien auszahlen lassen.

Die Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath blickte in ihrer Rede auf das von der Coronavirus-Pandemie geprägte Geschäftsjahr 2020 zurück, in dem die HHLA trotz der temporär bestehenden Einschränkungen ein Konzern-EBIT in Höhe von 123,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 221,2 Mio. Euro) nach Rückstellungen erwirtschaften konnte. Des Weiteren ging sie auf aktuelle Entwicklungen ein und gab einen Ausblick auf den Verlauf des Geschäftsjahres 2021. Dabei zeigte sie sich zuversichtlich, dass die gesetzten Ziele trotz der anhaltend herausfordernden Marktgegebenheiten erreicht werden.

Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath: „Trotz der Corona-Einschränkungen hat die HHLA konsequent und erfolgreich ihren Dienstleistungsauftrag erfüllt, ihre strategischen Ziele weiterverfolgt, ihr Netzwerk ausgebaut und ein positives Geschäftsergebnis erzielt. Durch unseren Mut und unsere Entschlossenheit ist die HHLA in den vergangenen Monaten noch digitaler, noch nachhaltiger und noch innovativer geworden.“

Darüber hinaus verwies sie auf die Erfolge bei der Weiterentwicklung des Unternehmens und seiner internationalen Vernetzung sowie die erfolgreiche Umsetzung der HHLA-Nachhaltigkeitsstrategie.

Titzrath sagte: „Angesichts des Ausmaßes der globalen Klimakrise können wir uns nicht mit dem Erreichten zufriedengeben. Aus Verantwortung für nachfolgende Generationen dürfen wir in unseren Bemühungen nicht nachlassen. Wir stellen uns aber nur solchen Zielen, die wir für realisierbar halten. Von daher haben wir ein klares Ziel: Wir wollen bis zum Jahr 2040 die Produktion im gesamten HHLA-Konzern klimaneutral gestalten.“

Die detaillierten Abstimmungsergebnisse der Hauptversammlung, die Rede der Vorstandsvorsitzenden Angela Titzrath sowie die begleitende Präsentation sind auf der Webseite der HHLA im Bereich Investor Relations unter „Hauptversammlung“ veröffentlicht: www.hhla.de/hauptversammlung.

Die nächste ordentliche Hauptversammlung findet am 22. Juni 2022 in Hamburg statt.

Quelle und Foto: HHLA, Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzender der HHLA auf der Hauptversammlung 2021 (v.l.n.r.): HHLA-Vorstand Jens Hansen, AR-Vorsitzender Prof. Dr. Rüdiger Grube, HHLA-Vorstand Torben Seebold, HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath, HHLA-Vorstand Dr. Roland Lappin.




Erste Kandidaten für NextGen District

Der NextGen District im Hafen von Antwerpen, das ehemalige 88 Hektar große General Motors-Gelände, wird in einen Hotspot für Kreislaufwirtschaft umgewandelt. Hier werden ausgediente Produkte ein zweites oder drittes Leben erhalten, kreislauffähige Kohlenstofflösungen erforscht und Experimente mit erneuerbaren Energien durchgeführt.

Der Hafen von Antwerpen hat sich bewusst dafür entschieden, dieses große Areal in der Nähe von Europas größtem Chemie-Cluster für die Kreislaufwirtschaft zur Verfügung zu stellen und damit einen Beitrag zum Übergang zu einer klimaneutralen Gesellschaft zu leisten. Um nationale und internationale Investoren anzuziehen, wurde im Oktober 2020 eine Marktbefragung gestartet, deren erste Runde nun abgeschlossen ist. Infolgedessen wurden Gespräche mit einer Reihe von Kandidaten, die die vordefinierten Kriterien erfüllen, im Hinblick auf die Erteilung einer Konzession aufgenommen.

Die Kandidaten sind allesamt Vorreiter auf dem Gebiet der Kreislaufwirtschaft. Einige können schon vorgestellt werden:

Biondoil ist ein Pionier in der Entwicklung von Biokraftstoffen und Biochemikalien der zweiten Generation. Das Unternehmen möchte auf dem NextGen-Gelände eine Raffinerie errichten.

Laupat Industries wandelt Altreifen in neue Rohstoffe um, wie zum Beispiel grünes Öl, Stahl und Wasserstoff. Das CO2-freie und energieneutrale Projekt erreicht damit eine Materialverwertung von mindestens 95 Prozent.

Auch Novali gehört zu den Anwärtern auf einen Platz auf dem Gelände. Das Unternehmen entwickelt und produziert die nächste Generation von Lithium-Batterien für die Automobilindustrie und die stationäre Energiespeicherung.

Ein weiterer Kandidat ist Triple Helix‘ Molecules as a Service (THX MaaS). Ihr Projekt, SurePUre, ist eine Pilotanlage für das Recycling von Polyurethanschaum und PET-Schalen, die in Polyole umgewandelt werden.

In den kommenden Wochen werden mit allen Kandidaten Gespräche geführt, in denen die beteiligten Betriebe ihre Argumente vertiefen müssen. Bevor eine endgültige Entscheidung getroffen wird, werden die Projekte nicht nur auf Machbarkeit, sondern auch auf Zukunftsorientierung, Innovationswert, Klimawirkung und Agilität geprüft.

Nachdem nun die erste Runde der Marktbefragung abgeschlossen ist, wird der Hafen von Antwerpen am 10. Juni die zweite Runde dieser Befragung auf seiner Webseite starten. Durch die Arbeit mit verschiedenen Umfragen erhalten möglichst viele Unternehmen, die in der „New Economy“ tätig sind und mit den neuesten und sich weiterentwickelnden Technologien arbeiten, die Möglichkeit, sich zu verschiedenen Zeitpunkten zu bewerben. Weitere Interessenten werden gebeten, ihre Projektvorschläge bis zum 20. Oktober 2021 einzureichen. Es gelten weiterhin die gleichen Bedingungen wie bei der ersten Befragungsrunde: innovative Akteure, die der Kreislaufwirtschaft Impulse geben wollen. Das Programm richtet sich speziell an Kandidaten mit Kernaktivitäten in der Kreislaufwirtschaft und in der Fertigungsindustrie mit dem Schwerpunkt auf der Energiewende. Nach dem Sommer wird es außerdem eine Befragung für NextGen Demo geben, die sich an Parteien richtet, die Platz für eine innovative Pilotanlage suchen.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen von Antwerpen: „Der Hafen von Antwerpen will und muss eine führende Rolle bei der Energiewende übernehmen. Der Hafen von Antwerpen ist Heimat des größten Chemie-Clusters in Europa. Wir möchten dieses Cluster beim Übergang zu einer kohlenstoffneutralen und zirkulären Wirtschaft stärken, verankern und unterstützen. Ziel ist es, dass NextGen District zu einem Zentrum für Innovation und Austausch in der Kreislaufwirtschaft heranwächst und die nächste Generation mit Sauerstoff versorgt. Die Projekte der ausgewählten Kandidaten spiegeln unsere Ambition perfekt wider: Innovation, Mut und Kreislaufwirtschaft.“

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Mit dem NextGen District möchten wir viele neue Arbeitsplätze schaffen, die weiter zum nachhaltigen Wachstum unseres Hafens beitragen werden. Dieses Testfeld für technologische und nachhaltige Innovationen, in dem Pionieren Raum zum Wachsen gegeben wird, wird zur Stärkung, Synergie und Diversifizierung der Hafenplattform beitragen. Außerdem ist dies der ideale Standort, um den Wandel im Antwerpener Chemie-Cluster zu beschleunigen. Auf diese Weise konzentrieren wir uns weiterhin auf den Mehrwert der Zukunft und damit auch auf unseren Wohlstand.“

Quelle und Grafik: Port of Antwerp




NOK bringt 570 Mio. Wohlfahrtsgewinn

Die Befahrung des Nord-Ostsee-Kanals durch die kommerzielle Schifffahrt hat für ganz Deutschland einen hohen volkswirtschaftlichen Nutzen von rund 570 Millionen Euro im Jahr. Dies zeigt eine Studie des IfW Kiel im Auftrag der Initiative Kiel-Canal e.V.

Der Kanal sorgt nicht nur für direkte Einnahmen, sondern erhöht auch die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass ein deutscher Seehafen zum Löschen der Ladung angelaufen wird, anstelle eines niederländischen oder belgischen. „Die deutsche Politik sollte investieren, damit der Kanal laufend instandgehalten und modernisiert wird. Die Nutzungsentgelte sollten zudem flexibel auf veränderte Treibstoffkosten reagieren, damit Schiffe den Kanal nicht umfahren“, Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel).

Der positive, gesamtdeutsche Wohlfahrtseffekt durch den Nord-Ostsee-Kanal (NOK) beruht vor allem auf seiner Funktion als Verkehrsachse. Durch kürzere Wege zu den Anrainerstaaten der Ostsee reduziert er die Handelskosten für Exporteure und Importeure deutlich. Deutschland profitiert durch den NOK mit rund 570 Millionen Euro pro Jahr, davon sind gut 140 Millionen Euro Einnahmen von Beschäftigten und Firmen mit direktem NOK-Bezug. Es folgen Dänemark mit 87 und Schweden mit 88 Mio. Euro. Relativ zum Bruttoinlandsprodukt profitiert Dänemark am stärksten. Die Berechnungen sind Teil einer Studie des IfW Kiel im Auftrag der Initiative Kiel-Canal e.V. (Stamer, Felbermayr, Schrader, Stehn: „Volkswirtschaftlicher Nutzen des Nord-Ostsee-Kanals“).

„Der NOK kann nur dann für die deutsche Volkswirtschaft von Nutzen sein, wenn Reedereien ihn auch befahren und nicht den Umweg der Skagen-Route um Dänemark wählen“, sagt Vincent Stamer, Projektverantwortlicher der Studie am IfW Kiel. „Der Bau einer fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel und der Neubau der alten Schleusenkammern in Holtenau sowie eine zuverlässige Instandhaltung und zeitnahe Reparatur im Schadensfall sichern daher nicht nur direkte Einnahmen der Kanalnutzung, sondern auch indirekte Wohlfahrtseffekte für das ganze Land.“

Laut der Studie entscheiden Reedereien über eine Nutzung des NOK vor allem auf Basis der Durchfahrtsgebühren und der aktuellen Treibstoffkosten. Die Wahrscheinlichkeit einer Umfahrung über die Skagen-Route nimmt signifikant zu, wenn die Durchfahrtsgebühren steigen und/oder die Treibstoffkosten sinken. Die Autoren empfehlen daher eine Kopplung der Befahrungsabgabe an die Treibstoffkosten mit dem Faktor 1:4 für Massengutfrachter bzw. 1:5 für Tanker und Containerschiffe: Steigen oder sinken Treibstoffkosten um 4 bzw. 5 Prozent, sollte auch das Nutzungsentgelt um 1 Prozent steigen bzw. sinken.

„Gegenwärtig ist die offizielle Befahrungsabgabe für den NOK ausgesetzt, eine Wiedereinführung in Höhe des Vor-Corona-Niveaus wäre bei den gegenwärtig immer noch relativ niedrigen Treibstoffkosten aber zu hoch und würde zu einer vermehrten Umfahrung um Dänemark führen“, so Stamer. „Wenn die Einnahmen nicht kostendeckend sind, sollte der Staat zuschießen. Ein zu hoher Preis ist kontraproduktiv, er mag kurzfristig für schwarze Zahlen sorgen, drängt die Nachfrage aber zurück, was den gesamtwirtschaftlichen Nutzen des Kanals durch indirekte Effekte überproportional senkt.“

Insbesondere auch die deutschen Seehäfen Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven profitieren vom Kanal. Der NOK erhöht die Wahrscheinlichkeit deutlich, dass Ladung dort gelöscht wird. Zusätzlich jedes vierte bis fünfte Schiff entscheidet sich nach Durchfahrt des NOK für das Anlaufen eines deutschen Seehafens anstelle der Häfen in Amsterdam, Rotterdam oder Antwerpen – auch kurzfristig. „Das heißt auch, dass technische Störungen im NOK einen negativen Einfluss auf deutsche Häfen haben. Längerfristige Sperrungen oder Schließungen des NOK dürften die deutschen Seehäfen sogar noch härter treffen“, so Stamer.

Für Ihre Studie werteten die Autoren etwa 930.000 Hafenbesuche von etwa 20.000 Frachtschiffen über 50 Meter Länge im Zeitraum von Januar 2014 bis August 2020 aus. Zu den beobachteten Häfen gehören die sechs Nordseehäfen Antwerpen, Amsterdam, Rotterdam, Wilhelmshaven, Bremerhaven und Hamburg sowie zwanzig große Ostseehäfen, darunter Sankt Petersburg, Danzig und Göteborg. Pro Jahr transportieren rund 30.000 Schiffe etwa 87 Millionen Tonnen Güter durch den Kanal.

„Der NOK ist wichtig für Deutschland und besser als sein Ruf. Nicht zuletzt handelt es sich beim Schiffsverkehr um eine CO2-arme Transportform und der verkürzte Seeweg gegenüber der längeren Skagen-Route spart nochmals CO2-Emissionen. Doch das Umfeld, in dem sich der NOK behaupten muss, wird härter. Er ist für die größten Containerschiffe nicht mehr ausgelegt, hinzu kommen Verwerfungen im Welthandel und niedrige Treibstoffkosten, die dem Kanal zusetzen. Umso wichtiger ist, dass die Politik jetzt beherzt den Investitionsstau beseitigt und mit einem flexiblen Preismodell Umfahrungen verhindert”, sagt Felbermayr.

Hier gibt es die Studie.

Quelle und Foto: Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel)




Contargo geht auf Umwelt-Tour

Am 10. Juni startete in Basel ein Info-Container von Contargo seine Reise zu sieben weiteren Terminal-Standorten. Der nächste Halt ist Straßburg, die Tour endet voraussichtlich am 28. August 2021 in Emmerich. Ziel dieser Aktion ist es, Mitarbeitende und Anwohnende zu motivieren, am 11. September an der Müllsammelaktion RhineCleanUp 2021 entlang des Rheins teilzunehmen.

„Der Rhein ist für uns ein wichtiger Verkehrsweg, wir fühlen uns dem Fluss besonders verbunden“, sagt Cok Vinke, Managing Director bei Contargo Waterway Logistics. „Durchschnittlich 224 Lkw-Fahrten ersetzt eines unserer Containerbinnenschiffe im Hauptlauf und wir haben 46 Schiffe im Einsatz. Das ist nachhaltig.“

Der Auftakt für die „My Rhine Tour 2021“ fand in Basel statt, wo RhineCleanUp bei einem Pressegespräch die Aktion vorstellte. Mit dabei war auch Prof. Dr. Andreas Fath von der Universität Furtwangen, der dort erste Ergebnisse seiner aktuellen Wasserproben präsentierte. 2014 war Contargo an einigen Standorten Gastgeber für ihn und sein Team von „Rheines Wasser“.

In diesem Jahr lädt Contargo RhineCleanUp an einige Standorte ein: „Die perfekte Kulisse für diese Marketing-Aktion sind unsere Terminals“, sagt Kristin Kahl, Sustainable Solutions bei Contargo. „Das Herzstück ist unser gesponserter 20-Fuß-Container, ein echter Hingucker. Der Container wurde von zwei Graffiti-Künstlern so gestaltet, dass das Anliegen – ein sauberer Fluss – sofort erkenntlich ist. Den grandiosen maritimen Innenausbau in eine mobile Info- und Aktionszentrale hat unser Maintenance & Repair-Team am Duisburg Intermodal Terminal durchgeführt.“

Im und um den Container sollen Contargo-Mitarbeitenden, Anwohnenden sowie Politik und Presse die Ergebnisse der jeweiligen Wasserqualität und viele weitere Informationen rund um Binnenschifftransporte, Klein- und Hochwasser sowie Klimawandel präsentiert werden. Damit sollen die Menschen nicht nur für diese Themen sensibilisiert, sondern auch motiviert werden, am 11. September gemeinsam mit Tausenden Menschen unter Federführung der gemeinnützigen Organisation RhineCleanUp den Rhein und die Rheinufer von Müll zu befreien.

Mehr Informationen über den RhineCleanUp: www.rhinecleanup.org

Link zum Video von Contargo über die Aktion und den Umbau des Containers: https://www.youtube.com/watch?v=Rpaq03-yBNQ&t=308s

Quelle: Contargo, Foto: Royal Spirit Media GmbH, (v.l.n.r.) Meik Müller, Leiter M&R Duisburg Intermodal Terminal, Christoph Hartmann und Grigoriy Gusev, GraffitiMotion und Michael Kleifges, Geschäftsführer Duisburg Intermodal Terminal