Übersicht über Rotterdamer Abfertigung

Infolge der Blockierung des Suezkanals haben viele Seeschiffe Verspätung erlitten. Da die Schiffe verspätet und schnell nacheinander in Rotterdam ankommen, gibt es bei der Planung viele Verschiebungen. Um Transporteuren, Verladern und anderen Marktteilnehmern aktuelle Informationen über die Ankunftszeiten von Schiffen zu bieten, haben der Hafenbetrieb Rotterdam, das Tochterunternehmen Portbase und fünf Deepsea-Terminals* eine digitale Echtzeit-Übersicht der Ankunftszeiten auf www.portbase.com/suez entwickelt.

Seit Freitag können Transporteure, Verlader und Endabnehmer von Waren frühzeitig sehen, wann die Abfertigung welcher Schiffe in Rotterdam geplant ist. Die Übersicht auf der Portbase-Website ist einzigartig, weil sie den Marktteilnehmern in einer einzigen zentralen Übersicht einen Einblick in die Terminalplanungen aller Deepsea-Terminals im Rotterdamer Hafen bietet. Somit bietet diese Website die zuverlässigsten Informationen über die Ankunft von Schiffen im Rotterdamer Hafen.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam, sagt dazu Folgendes: „Wir stehen unseren Kunden gern mit digitalen Lösungen zur Seite. Spediteure, die Container im Rotterdamer Hafen abholen müssen, können anhand dieser digitalen Echtzeit-Übersicht bereits Vorbereitungen treffen, lange bevor das Schiff den Hafen anläuft. Dies kann die reibungslose Abfertigung von Containern beschleunigen, insbesondere von der Ladung, die jetzt aufgrund der Blockierung des Suezkanals später in Rotterdam ankommt. Dieser Service unterstreicht den Mehrwert der gemeinsamen Nutzung von Daten für die gesamte Logistikkette.“

Transporteure, Verlader und Endempfänger von Containern verlassen sich vorzugsweise auf eine Terminalplanung, weil diese die zuverlässigsten und aktuellsten Informationen bietet. Die Website ist für jeden kostenlos zugänglich, funktioniert ohne Login und blickt weiter voraus als andere Rückverfolgungs-Websites. Diese letztgenannten bieten in der Regel einen Einblick von maximal 48 Stunden im Voraus und sind weniger zuverlässig, da sie keinen Zugriff auf die Terminal-Planung haben. Besucher der Website finden auch Informationen über die Möglichkeiten der Rückverfolgung, nachdem die Ladung im Rotterdamer Hafen gelöscht wurde.

Vorerst wird der Echtzeit-Online-Service bis zum 9. Mai 2021 angeboten.

*Alle Deepsea-Terminals im Rotterdamer Hafen beteiligen sich an dieser Kooperation: APMT (Terminals 1 und 2), ECT (Delta- und Euromax-Terminals), und RWG.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




duisport schließt 2020 mit Bestmarken ab

Im Corona-Krisenjahr 2020 hat sich das diversifizierte Geschäftsmodell der duisport-Gruppe bewährt. Obwohl sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch zwei Lockdowns in 2020 weiter verschlechtert hatten, konnte die duisport-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr Kurs halten und bei stabilem Umsatz ein verbessertes Ergebnis präsentieren. Der Gesamtumschlag ging im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück, nicht zuletzt wegen der, durch den Strukturwandel an Rhein und Ruhr bedingten, Rückgänge der Volumen bei Kohle und Stahl.

„Auch im ersten Quartal 2021 verzeichnen wir mit einem Plus von 7 % eine äußerst positive Entwicklung im Containerumschlag. Insofern ist es unerlässlich und zielgerichtet die Umschlagkapazitäten im Duisburger Hafen für weiteren Zuwachs auszubauen“, so der Vorstandsvorsitzende der Duisburger Hafen AG Erich Staake.

2020 hat die duisport-Gruppe einen Umsatz in Höhe von 292 Mio. Euro erzielt (2019: 292,6 Mio. Euro) und bleibt damit knapp auf Vorjahresniveau. Das operative Ergebnis (EBITDA) verbesserte sich um 1,1 % von 43,9 auf 44,3 Mio. Euro. Der Jahresüberschuss nach Steuern erhöhte sich von 13,3 Mio. Euro in 2019 auf 14,2 Mio. Euro. Das ist ein Plus von 6,9 %.

Im Geschäftsjahr 2020 konnte im Containerumschlag ein starkes Wachstum von 5 % auf 4,2 Mio. TEU (Vorjahr 4,0 Mio.) verzeichnet werden. Trotz der Einschränkungen durch die Pandemie konnten in einzelnen Geschäftsbereichen deutliche Zuwächse erzielt werden.

Entsprechend der Prognosen des Vorstandes aus dem vergangenen Jahr hat die duisport-Gruppe beim Gesamtgüterumschlag im ersten Corona-Jahr minimale Einbußen hinnehmen müssen. Im Vergleich zum Vorjahr ist hier ein Rückgang von drei Prozent zu verzeichnen. 2020 wurden insgesamt 59 Mio. Tonnen umgeschlagen. 2019 waren es 61,1 Mio. Tonnen.

Am stärksten von der Corona-Krise betroffen war das Geschäftssegment Verpackungslogistik. Die Umsätze in diesem Geschäftssegment gingen um 14,9 % zurück. 86,8 Mio. Euro trug dieser Geschäftsbereich zum Gesamtumsatz bei. Durch den spürbaren Einbruch bei den Industrieexporten war hier ein deutlicher Auftragsrückgang zu kompensieren.
Die Kontraktlogistik erzielte bei duisport hingegen ein beachtliches Umsatzwachstum von 13,8 % auf 33,8 Mio. Euro.
Der Bereich Infra- und Suprastruktur blieb stabil und kommt mit einem leichten Plus von 0,3 % auf einen Wert von 53,6 Mio. Euro. Im Vorjahr waren es zum Vergleich 53,5 Mio. Euro.

Das Geschäftssegment der Logistischen Dienstleistungen konnte ein deutliches Plus von 13 % erzielen. Waren es 2019 noch 75,9 Mio. Euro, so ist 2020 ein Wert von 85,8 Mio. Euro verbucht worden – neue Transportprodukte der duisport agency GmbH (dpa) haben diesen Erfolg ermöglicht.

Der Duisburger Hafen hat im Pandemie-Jahr 2020 Ausgaben für Sach- und Finanzinvestitionen in Höhe von rund 39. Mio. Euro getätigt. Im vergangenen Jahr wurde eine Summe von 26,4 Mio. Euro eingesetzt. „In den kommenden drei Jahren planen wir Investitionen in der Höhe von 170 Millionen Euro“, so Erich Staake.

In den letzten 20 Jahren wurde insgesamt über eine Milliarde Euro reinvestiert, die ganz überwiegend aus Eigenmitteln finanziert worden sind.

Der Warenverkehr mit China auf der Schiene ist im vergangenen Geschäftsjahr um ca. 70 Prozent angestiegen. Noch in 2019 verkehrten wöchentlich zwischen Duisburg und China im Durchschnitt 35 bis 40 Züge. Ab dem zweiten Quartal 2020 registrierte der Duisburger Hafen jedoch schon einen Anstieg auf bis zu 60 Züge in der Woche. So verkehrten 2020 mehr als 10.000 Züge auf diesen Relationen. Sie transportierten mehr als 1 Million Container in 21 Länder und 92 Städte Europas.

Vor allem Krisenzeiten zeigen deutlich, wie wertvoll ein stabiler und zukunftsorientierter Arbeitsplatz ist. Dabei hat sich die Logistik wiederholt als beständiger Sektor erwiesen. Die Branche zählt weltweit zu den wachstumsstärksten und vielfältigsten Geschäftsfeldern mit einer enormen Innovationskraft. Mehr als 600.000 Arbeitsplätze in Nordrhein-Westfalen werden mittlerweile der Logistik zugeschrieben. Insgesamt 51.580 Arbeitnehmer/innen sind davon aktuell direkt oder indirekt vom Duisburger Hafen abhängig, wie eine neue Studie des renommierten Berliner Marktforschungsinstitut Regionomica GmbH zeigt. Nach Start von logport I vor 22 Jahren wurden dem Hafen nur etwa 19.000 Arbeitsplätze vor Ort und in der Region zugeschrieben. Seither ist der Job-Effekt also um 32.000 zukunftsfähige Arbeitsplätze gewachsen – Tendenz weiter steigend.

„In einer gemeinsamen Kraftanstrengung ist es gelungen, den Duisburger Hafen über nun bereits drei Lockdowns hinweg zu 100 % betriebsfähig zu halten. Der Dank des Vorstands gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die die Transport- und Lieferketten auch unter persönlichen Einschränkungen Tag für Tag aufrechterhalten. Unsere Teams an den Terminals, in der Hauptverwaltung und Außenstandorten geben ihr Bestes. Dafür gebührt ihnen Dank und Wertschätzung“, betont Markus Bangen, Vorstand der duisport-Gruppe.

Der Unternehmensumbau von der Duisburger Hafenbehörde zu einem multimodalen Logistik-Hub ist gelungen. Die Full-Service-Kompetenz, die konsequente Ausrichtung zum größten Anbieter von Logistik- und Gewerbeimmobilien an Rhein und Ruhr und schließlich die immer dichter werdende nationale sowie internationale Vernetzung mit Partnern und Kunden haben alljährlich ein durchgängiges Wachstum ermöglicht: Dazu einige Kennzahlen im Vergleich:
Der Umsatz lag 1999 bei 27 Millionen Euro – 2020 sind es 292 Millionen.
Das operative Ergebnis wurde in der Bilanz erstmals im Jahr 2000 ausgewiesen: Damals 7,2 Mio. Euro. Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2020 sind es 44,3 Mio. Euro.
1999 beschäftigte die Hafengesellschaft Duisburg rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. 2020 sind es über 1.600.
Über eine Milliarde Euro Investitionen in den letzten 20 Jahren (überwiegend aus Eigenmitteln finanziert).

Der Gesamtumschlag einschließlich der privaten Werkshäfen betrug im Geschäftsjahr 2020 rund 110,4 Mio. Tonnen (2019: 123,7 Mio. Tonnen). Dieser deutliche Rückgang ist auf den politisch-bedingten Sinkflug der Kohleumschläge zurückzuführen. Neben dem Wegfall der Kohlemengen aufgrund der Schließung von Kohlekraftwerken und dem insgesamt gesunkenen Bedarf an Importkohle im Rahmen der Energiewende, trägt weiterhin die schwächelnde Stahlbranche zum Mengenrückgang bei. Besonders schiffseitig zeigen sich die Rückgänge in den Gütergruppen Kohle, Stahl/Eisen, aber auch Mineralöle/Chemie lagen unter dem Vorjahr.

Auch während des ersten Quartals 2020 und trotz Lockdowns hat die duisport-Gruppe ihre laufenden Projekte und Langfrist-Ziele uneingeschränkt weiterverfolgt. Das Zugangebot zu den Weltmärkten wurde sogar um weitere Destinationen in China erweitert. Dass längst alle bedeutenden Logistik-Hubs Europas und Asiens elementarer Bestandteil des weltweiten duisport-Netzwerks sind, hat sich vor allem in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres 2020 widergespiegelt und bewährt.

duisport hat mit besonderen Maßnahmen bereits frühzeitig auf die drohenden Zusammenbrüche von Lieferketten reagiert und so für Kompensationen gesorgt.

Die Operations des Hafens liefen im ersten Corona-Jahr durchweg auf 100 Prozent. „Flexibilität, Tempo und vor allem individuelle Lösungsansätze waren und sind bis heute fundamentale Attribute des Duisburger Hafens, davon hat vor allem unser Partner- und Kundennetzwerk profitiert. Wir müssen immer voraus denken und profitieren vor allem in Krisenzeiten von einer gleichbleibenden Geschäftstüchtigkeit. Und das spiegelt sich jetzt in unserer Bilanz 2020 wider“, so Erich Staake.

„Trotz dieser stabilen Entwicklungen lassen wir gleichzeitig Realismus und Augenmerk walten. Die Pandemie ist noch längst nicht überstanden, wir müssen unser Geschäft für eine nicht konkret absehbare Zukunft stärken. Bereits zum Ende letzten Jahres wurden deshalb auf unterschiedlichen Ebenen wichtige Weichen gestellt, Partnerschaften geschlossen und Investitionen getätigt, um auch 2021 wieder wichtiger Impulsgeber zu sein und den Infrastrukturausbau voranzubringen“, so Erich Staake weiter.

Die Entwicklung des Duisburger Hafens als wichtigster Logistik-Hub für Asien-Verkehre in Europa war auch im vergangenen Jahr bedeutender Wachstumstreiber. Diese Entwicklung ist konsequent und erinnert zugleich an die Anfänge des eigenen Strukturwandels: 1998/99 war das japanische Logistikunternehmen Yusen erster Ankermieter im neuen Logistikhub logport I – und Yusen operiert bis heute als einer der bedeutendsten duisport-Anlieger europaweit vom Standort in Rheinhausen aus.

In Krisenzeiten ist die weltweite Vernetzung ein verlässlicher Indikator für die sichere Zukunftsfähigkeit und Handlungsfähigkeit des Hafens. Vor allem mittelständische Unternehmen setzen auf die duisport-Expertise und erhalten so einen wirkungsvollen Zugang zu neuen Asien-Geschäften.

Mitte des Jahres 2020 hat die Duisburger Hafen AG gemeinsam mit der Hafenbehörde von Triest und der lokalen Finanz-Holding Friulia S.p.A. (Friulia) eine Investition im Hinterland des größten italienischen Adria-Hafens vorbereitet. Investitionsziel ist dabei die „Interporto di Trieste S.P.A.“ (Interporto), eine Gesellschaft im Hafenverbund Triest.

Interporto betreibt drei Logistikeinrichtungen in und um Triest, alle mit sehr guten Gleisanschlüssen sowie in Summe knapp einer Million Quadratmeter Grundfläche und ca. 130.000 Quadratmeter Lagerflächen. Die angebotenen Dienstleistungen umfassen neben der Zollabwicklung insbesondere auch die Erstellung intermodaler und logistischer Konzepte sowie die gezielte Flächenentwicklung im Hafengebiet von Triest. Die konkreten Verhandlungen in 2020 basierten auf einer seit Sommer 2017 bestehenden strategischen Zusammenarbeit zwischen duisport und der Hafenbehörde Triest.

So kommen nun Erfahrung und Erfolg des Duisburger logport-Modells auch der weiteren Entwicklung eines Europa-Hubs im Umfeld des größten norditalienischen Hafens zugute. Die Exportwirtschaft Zentraleuropas wird an dieser Stelle mit der maritimen Seidenstraße verbunden.

Noch im ersten Quartal 2021 wurde in Singapur ein Joint-Venture fixiert, das von den beiden Partnern als „wegweisend“ und als „weltweit einmalig“ kommentiert worden ist: duisport als weltweit größter Containerhub im Hinterland und PSA Northeast Asia Supply Chain Pte Ltd., hundertprozentige Tochter des führenden globalen Hafenkonzerns PSA (Standorte: Singapur/Antwerpen, global 30 Häfen) haben nach zwei Verhandlungsjahren auf Anregung von PSA ein Gemeinschaftsunternehmen gegründet. Diese Multimodal Investments Pte Ltd. soll von Singapur aus in multimodale Logistikanlagen in Asien investieren, um die Konnektivität und die Handelsströme zwischen Europa und Asien zu verbessern. PSA bringt dabei u.a. exzellente Erfahrung im Bereich digitaler Logistik ein, duisport ist mit seiner logport-Kompetenz und dem großen Kundennetzwerk in Europa gefragt.

Erste Projekte der neuen Zusammenarbeit sind ein multimodales Logistik-Hub in der weltgrößten Industriemetropole Chongqing (China). Auf 33 Hektar Fläche wird es in vergleichbarer Größe wie logport II errichtet. Zugleich geht es um den Ausbau eines Netzwerks von 13 chinesischen Bahnterminals entlang des International Land Sea Corridors. Damit ist duisport unmittelbar beteiligt an der gemeinsamen Entwicklung neuer digitaler Vernetzung der Handelsverkehre in Asien und an Planung und Vermarktung eines Logistikhubs. Beide Engagements eröffnen neue Möglichkeiten zur Optimierung der Bahnverkehre zwischen Asien und Europa und sollen auch europäischen Unternehmen des E-Commerce neue Chancen auf chinesischem Boden bieten

Zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres hat sich die Duisburger Hafen AG am Leipziger Bahntechnologie-Unternehmen CargoBeamer AG beteiligt. Beide Unternehmen engagieren sich gemeinsam für die Verlagerung des Straßengüterverkehrs auf die Schiene, insbesondere über Sattelauflieger. Die Basis dafür schaffen innovative Logistik-Angebote. Sattelauflieger machen bereits rund 40 Prozent des Lkw-Güterverkehrs aus und benötigen eine spezielle Verladetechnik für den Schienenweg. CargoBeamer bietet hier dank neuer Umschlagtechnologie eine erstklassige Lösung. Sie hat sich zum wegweisenden Konzept für umweltfreundliche und nachhaltige Verkehrskonzepte entwickelt“, betont der duisport-Vorstand: „Dass unsere Gesellschafter nun über die bereits bestehende erfolgreiche Partnerschaft hinaus auch den Einstieg in eine Kapitalbeteiligung genehmigt haben, freut sehr!“

Die neue Technologie hat das Zeug dazu, eine duisport-Erfolgsgeschichte fortzusetzen: Während im Europa-Durchschnitt rund 72 Prozent aller Gütertransporte über die Straße laufen, beträgt dieser Anteil Dank multimodaler Langzeitstrategie bei duisport lediglich noch 50 Prozent. Mit CargoBeamer und weiteren Innovationen im Sektor Bahntransporte soll dieser Wert auf letztlich unvermeidbare 25 Prozent gesenkt werden.

Ende August 2020 wurde in Duisburg der Aktionsplan Lkw-Verkehre vorgestellt. Mit seiner Hilfe soll die in den vergangenen Jahren gestiegene Belastung durch parkende Lkw für Anwohner im Bereich von Logistikstandorten erheblich verringert werden – der Plan wurde von der Stadt und duisport gemeinsam entwickelt.

Neben kurzfristig wirkenden Sofortmaßnahmen – dazu gehören punktuelle Parkverbote in besonders belasteten Bereichen und Abschleppmaßnahmen, aber auch die Aufstellung von mobilen Toilettenanlagen zur Verbesserung der Situation der Fahrer – zielt der Aktionsplan vor allem auf eine langfristige Lösung. Dies soll über einen Dreiklang aus „Fördern“ (legale und attraktive Parkmöglichkeiten mit Sanitärräumen), „Fordern“ (Parkverbotszonen, Kontrollen an illegalen Hotspots, Bußgelder) und „Informieren“ (digitale Verkehrsflusssteuerung, Vorrangrouten in Navigationsgeräten, niederschwellige soziale/karitative Arbeit) geschehen.

Die Duisburger Infrastrukturgesellschaft mbH (DIG) – gegründet als Gemeinschaftsunternehmen der Stadt (75 Prozent) und des Hafens (25 Prozent) hat am 7. September 2020 mit dem ersten Spatenstich das Startsignal für das Straßenbauprojekt „Querspange Walsum“ gegeben. „Der Bau der neuen Süd-West-Querspange Hamborn/Walsum ist eine wichtige Maßnahme zur Reduzierung des Durchgangsverkehrs auf den Hauptverkehrsstraßen der Ortsteile Fahrn und Marxloh. Diese Maßnahme wird gemeinsam mit dem zusätzlich zur Verfügung gestellten Lkw-Parkplatz auf logport VI in Walsum, die Anwohner langfristig entlasten“, so DIG Geschäftsführer und duisport-Vorstand Prof. Thomas Schlipköther.
Als gemeinsame Infrastrukturgesellschaft von Stadt Duisburg und duisport wurde die DIG durch die Stadt mit der baulichen Realisierung der Querspange beauftragt.

Anfang 2020 kündigte DSV, einer der weltweit führenden Logistikkonzerne, an, auf dem logport VI-Areal ein Mega-Distributionscenter zu realisieren. DSV beabsichtigt eine Inbetriebnahme im Sommer 2021 und wird über 300 Arbeitsplätze schaffen. Das Nutzungskonzept sieht eine Grundstücksgröße von 12 Hektar vor, auf der vorerst 56.000 Quadratmeter Hallenfläche mit 76 Andocktoren errichtet werden.

Eine weitere Erfolgsansiedlung gab die duisport-Gruppe im Dezember 2020 bekannt: Gemeinsam mit dem weltweit operierenden Containerlogistikunternehmen Maersk, werden künftig Kräfte für den Aufbau und Betrieb eines neuen Vertriebs- und Logistikzentrums im Duisburger Norden gebündelt. Die neue Halle soll zügig geplant und fertiggestellt werden. Insgesamt wird Maersk eine über 100.000 Quadratmeter große Fläche auf logport VI übernehmen. Die Ansiedlung ist mit über 350 neuen Arbeitsplätzen verbunden.

Auch 2020 wurde die duisport-Gruppe erneut als „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ zertifiziert. Damit erhielt der Duisburger Hafen das Qualitätssiegel bereits zum fünften Mal nacheinander Die Auszubildenden des Unternehmens haben dazu in einer anonymen Befragung rund 100 detaillierte Fragen zur Qualität ihrer Ausbildung beantwortet. Elementare Kriterien für die Qualitätsüberprüfung sind dabei unter anderem konkrete Ausbildungsinhalte, der Umgang mit den Auszubildenden im Betrieb oder auch Zukunfts- und Aufstiegschancen.

Insgesamt elf verschiedene Ausbildungsberufe werden in der duisport-Gruppe aktuell angeboten. Von der Fachkraft für Hafenlogistik, Immobilienkaufleute, Fachinformatiker, Holzmechaniker, bis hin zum Eisenbahner im Betriebsdienst. Im weltweit größten Hinterland-Containerhub ist der Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften groß, mit dem vielfältigen Ausbildungsangebot setzt duisport zusätzlich auf Sparten- bzw. Nischenberufe.

Der Frauen-Anteil in der Logistik steigt stetig bei duisport. Stand Geschäftsjahr 2020 liegt der Anteil der weiblichen Auszubildenden in der duisport-Gruppe bei überdurchschnittlich guten 30,77 Prozent.

„Wir bleiben auch in Corona-Zeiten ein verlässlicher Partner in der Aus- und Fortbildung“; bilanziert der duisport-Vorstand.

Neuer Rekord trotz Krisenjahr: Die duisport-Tochter startport hat auch 2020 ihre enorme Strahlkraft als Logistik-Innovationshub weiter gestärkt. Neuer Rekord trotz der Corona-Pandemie: 30 neue Gründerinnen und Gründer zogen als bereits fünfter Jahrgang in das startport-Headquarter in den Duisburger Innenhafen. Sowohl national, als auch international gewinnt startport zunehmend an Bekanntheit. Neun der 30 Startups kommen beispielsweise aus dem europäischen Ausland.

Gleich vier Startups, die bei startport in den vergangenen Jahren unterstützt und gefördert wurden, konnten 2020 bei renommierten Branchen-Awards punkten. Die Unternehmen HEUREMO, gapcharge, ViSenSys und ForkOn überzeugten die Jury des Telematik Awards, des Digital Logistics Awards sowie beim Landeswettbewerb „OUT OF THE BOX.NRW“ und nahmen Preisgelder in Höhe von insgesamt 40.000 Euro mit nach Hause. Damit beweist startport erneut seine Relevanz für den Industriestandort Duisburg sowie für innovative Logistiklösungen von morgen.

„Unser startport-Konzept ist ein Win-win für alle Beteiligten: Die Startups können ihre Ideen direkt bei fest etablierten Unternehmen anwenden und gleichzeitig erhält der Duisburger Hafen sowie das gesamte Partnernetzwerk einen konkreten Zugang zu den neuesten Branchen-Innovationen. Das stärkt unser gesamtes duisport-Netzwerk und unsere eigene Innovationskraft“, so startport-Geschäftsführer Peter Trapp.

Die Logistik trägt in Deutschland zu rund 20 % (2019) der emittierten Treibhausgase bei. Der Duisburger Hafen nimmt seine Verantwortung schon lange ernst, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und Maßnahmen zu entwickeln, die kontinuierlich Emissionen reduzieren. Zentrale Rollen spielen dabei die Handlungsfelder Modal Shift, Luft, Lärm + Klima sowie der Bereich Energieversorgung und Ressourcen. Konkret sieht duisport, als Europas wichtigster Hinterland-Hub, seine Kompetenz vor allem in der Bereitstellung notweniger Infrastrukturen sowie der Vernetzung entsprechender Partner, Kunden und Akteure entlang der Supply Chain.

Im Jahr 2020 hat duisport unter anderem zwei weitere, maßgebliche Projekte initiiert, die beispielhaft zur klimaschonenden Energienutzung beitragen.

Die Duisburger Hafen AG und Rolande, Pionier und Marktführer für den Aufbau von Infrastrukturen für Lkw-Flüssigerdgas und Bio-LNG in den Niederlanden, haben im Oktober 2020 ihre Kooperation bei dem Bau einer LNG-Tankstelle im Duisburger Hafen verkündet. Die neue Rolande LNG-Station wird für alle LNG-betriebenen Nutzfahrzeuge zur Verfügung stehen. duisport treibt damit die Nutzung von umweltfreundlichem LNG im Hafen zur Reduzierung der lokalen Emissionen voran.

Mit dem Projekt „5G.Logport Duisburg“ haben sich duisport, die Stadt Duisburg und die Universität Duisburg-Essen 2020 um Mittel des Landes Nordrhein-Westfalen beworben, um ein 5G-Testfeld im Hafen aufzubauen. Ziel ist es, innovative digitale Logistiklösungen mit Kunden und Partnern bis zur Marktreife zu entwickeln. Die duisport-Tochter startport nimmt dabei als Startup Accelerator eine Schlüsselrolle ein, um vor allem die Wertschöpfungsketten des gesamten duisport-Netzwerkes davon profitieren zu lassen.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Hans Blosse, erfolgreich durch die Krise: Im Corona-Krisenjahr 2020 hat sich das diversifizierte Geschäftsmodell der duisport-Gruppe abermals bewährt. Obwohl sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen durch zwei Lockdowns in 2020 weiter verschlechtert hatten, konnte die duisport-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr Kurs halten und mit Bestmarken abschließen.




Einladung zum digitalen Hafenrundgang

NPorts lädt in seinem Nachhaltigkeitsbericht zu einem fiktiven und digitalen Hafenspaziergang ein. An verschiedenen Hafenstationen stellen Mitarbeitende und Kunden nachhaltige Projekte vor. Wie gelingt es Häfen mit natürlichen Ressourcen schiffbar zu halten? Was wird getan, um Plastik aus den Häfen zu fischen? Was tut NPorts, um die Anmeldung von Schiffen digitaler zu gestalten? Diese und andere spannende Fragen werden entlang des Hafenspaziergangs beantwortet.

Zudem gibt der Nachhaltigkeitsbericht Einblicke in die Schwerpunkte des nachhaltigen Engagements, und wie sich die Häfen mit Blick auf Kennzahlen und Zielsetzungen entwickelt haben. Hierbei zeigt sich auch: Nachhaltige innovative Projekte müssen nicht mit wirtschaftlicher Entwicklung konkurrieren.

In den letzten Jahren hat NPorts vielfältige Maßnahmen umgesetzt, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. „Wir haben nicht nur unseren Energieverbrauch signifikant senken können, sondern auch unsere CO2-Emissionen deutlich reduziert. Unser Ziel, die Klimagase bis 2025 um weitere 25% zu reduzieren, haben wir bereits zur Hälfte erreicht und sind auf einem guten Weg in Richtung Klimaneutralität“, sagt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG. Zu verdanken ist diese Entwicklung u.a. der schrittweisen Umstellung der Beleuchtung auf energieeffiziente LED, der Optimierung der Heizungsanlagen unter ökologischen Gesichtspunkten und der Umstellung des Fuhrparks auf alternative Kraftstoffe. Auch die Zusammensetzung des Stroms hat Einfluss auf die positive Klimabilanz. NPorts bezieht fast ausschließlich umweltfreundlichen Strom und stellt diesen mit Hilfe von Photovoltaikanlagen teilweise auch selbst her.

NPorts arbeitet in vielen Projekten standort-und länderübergreifend an digitalen Innovationen und umweltverträglichen Zukunftsszenarien für die Häfen. In Brake findet die intelligente Softwarelösung „dashPORT“ Anwendung, die Energieverbräuche im Hafen bündelt, visualisiert und analysiert. Bei hohen Verbräuchen leitet das System entsprechende Maßnahmen ab, um diese zu reduzieren.

Das Projekt „SmartKai“ in Cuxhaven beinhaltet die Entwicklung eines digitalen Anlegeassistenzsystems für Lotsen und Kapitäne, um Havarien vorzubeugen. An Kaianlagen installierte Sensoren übermitteln hierbei die Daten und unterstützen so die Schiffsführer bei ihren Hafenmanövern.

In Emden laufen mit dem Projekt „DUAL Ports“ Untersuchungen, um belastete Sedimente schonend zu beseitigen und zu bereinigen. Ein entsprechender Pilotversuch – bei dem schadstoffbelastete Sedimente gezielt belüftet werden – ist für dieses Jahr geplant.

Erfolgreich verlief die Testphase einer Beleuchtungssteuerung in der Niederlassung Norden, die sicherstellt, dass die Häfen bedarfsorientiert ausgeleuchtet sind. Zudem wurde in Norddeich eine zweite Photovoltaikanlage in Betrieb genommen.

In Wilhelmshaven gibt es inzwischen drei sogenannte „Seabins“, die Abfall und Ölreste aus dem Wasser filtern. Bis 2025 sollen 25 dieser Meeresmülleimer in den NPorts-eigenen Häfen installiert sein.

Die Nachhaltigkeitsstrategie von NPorts, „hafen+“, ist als Mehrwertstrategie für Menschen, Umwelt und Wirtschaftskraft zu verstehen. Nachhaltigkeit beginnt schon bei den (potenziellen) Mitarbeitenden. NPorts setzt auf Vereinbarkeit von Beruf und Familie und ist seit 2018 als familienfreundlicher Arbeitgeber ausgezeichnet. Um die Arbeitgebermarke NPorts zu stärken, gibt es seit letztem Jahr ein umfassendes Karriereportal sowie einen Unternehmensblog (Hafenpost).

Ökologische, soziale und ökonomische Belange sind inzwischen in allen Hafenbereichen fest verankert. Dies zeigt sich in der erfolgreichen Re-Zertifizierung des Umweltmanagementsystem PERS (Port Environmental Review System) und des Qualitätsmanagementsystem ISO 9001:2015 im Berichtszeitraum. In Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen entwickelt NPorts regelmäßig Perspektivpapiere für die Häfen, um die Wirtschaftskraft auch zukünftig sicherzustellen.

Mit der Veröffentlichung des Berichts hat NPorts ein Nachhaltigkeitsportal aufgebaut. Unter www.nports.de/nachhaltigkeit/hafen/ sind der Hafenspaziergang und weiterführende Informationen zum Nachhaltigkeitsmanagement von NPorts digital verfügbar. Der Download zum aktuellen Bericht ist ebenfalls dort zu finden.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Foto: NPorts/Christian O. Bruch,  NPorts-Mitarbeiterin Ilka Frerichs hat zu der Akzeptanz der PortSpot-App beigetragen, die digitale Binnenschiffanmeldungen in den Häfen ermöglicht.




Rotterdam verwaltet jetzt Hafen Dordrecht

Der Hafenbetrieb Rotterdam ist seit kurzem für die Instandhaltung des öffentlichen Raumes im Seehafen Dordrecht verantwortlich. Am 1. Januar 2013 hatte der Hafenbetrieb bereits mittels einer Kooperationsvereinbarung Entwicklung, Betrieb und Verwaltung des Seehafengebiets der Stadt Dordrecht übernommen.

Der Hafenbetrieb erwartet, dass durch diese aktuelle Maßnahme eine noch effizientere Arbeitsweise entsteht, da die Verwaltung der nassen und trockenen Außenanlagen häufig nicht unabhängig voneinander erfolgen kann. Zudem verwaltet der Hafenbetrieb auf diese Weise auch das gesamte Hafen- und Industriegebiet von Rotterdam. Aufgrund von Synergie, Expertise und bereits vorliegender Arbeitsvereinbarungen liegen umfangreiche Vorteile zum Greifen nah.

Die neue Arbeitsweise sorgt zudem für Klarheit bei den Unternehmern: Es gibt nur einen einzigen Ansprechpartner für den öffentlichen Raum. Der Hafenbetrieb erwartet, dass die neue Situation zu einer aktiveren und flexibleren Verwaltung und zufriedeneren Unternehmern im Seehafengebiet führen wird.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ aeroview




Schiene-Schiene-Umschlag in Lehrte

Mit vier nationalen Verbindungen hat die Kombiverkehr KG ihr neues Verkehrssystem von und nach Hannover Lehrte gestartet. Damit ist die neue Schnellumschlaganlage in das nationale und internationale Netzwerk des Operateurs integriert. Nach Ankunft der ersten Züge aus Duisburg und Ludwigshafen wurden die eingehenden Ladeeinheiten in der Anlage zwischen 3 Uhr und 5 Uhr für ihre Zieldestinationen Lübeck Dänischburg CTL und Lübeck Skandinavienkai neu zugeordnet und auf die zielreinen Ausgangszüge verladen, die das MegaHub gegen 6:30 Uhr verlassen haben.

„Zusammen mit DB Cargo und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Umschlaganlage haben wir den Schiene-Schiene-Umschlag in Hannover Lehrte und damit die grundlegende Systemidee des MegaHubs Wirklichkeit werden lassen. Der einzigartige Vorteil der Anlage – der schnelle Wechsel der Ladeeinheiten zwischen den Zügen in besonders kurzer Zeit – wird jetzt sichtbar“, kommentiert Armin Riedl, Geschäftsführer von Kombiverkehr, die Verkehrsaufnahme.

In der nun realisierten Startphase hat der Frankfurter Intermodal-Spezialist die Terminals Ludwigshafen KTL, Duisburg Ruhrort Hafen DUSS, Lübeck Dänischburg CTL und das Baltic Rail Gate am Lübecker Skandinavienkai im direkten Zugverkehr mit Hannover Lehrte verbunden. Über das Terminal CTL der Firma Lehmann sind kontinentale Intermodalverkehre mit Kombiverkehr bis nach Stockholm und Gävle möglich. Die Lübecker Kais dienen insbesondere als intermodale Durchgangsstationen für Verkehre von und nach Schweden, Finnland, Norwegen und ins Baltikum via Fähre oder per Bahn über die Öresund-Brücke. Am 26. April werden München-Riem und Verona Interterminal als weitere Versand- und Empfangsbahnhöfe folgen. Über das MegaHub als zentrale Drehscheibe sind alle angebundenen Terminals miteinander verknüpfbar. Die Verbindungen sind so konzipiert, dass die Züge zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens eintreffen und nur kurze Standzeiten haben. Mit dem neuen Systemangebot von Kombiverkehr erhalten Spediteure und Logistikunternehmen bereits heute eine neue Vielfalt in der Erreichbarkeit von wichtigen Wirtschaftsstandorten und Häfen in Europa. „Unsere Speditionskunden profitieren ab sofort von neuen durchgehend buchbaren und schnellen Routings, die wir zukünftig in einer zweiten Ausbaustufe erweitern wollen. Zudem haben wir mit dem nun erfolgten Verkehrsstart die Wirtschaftsregion Hannover an unser Gesamtnetzwerk angeschlossen“, sagt Geschäftsführer Alexander Ochs. Für die Planung des zukünftigen Ausbaus des Verkehrssystems ist das Unternehmen bereits in Gesprächen.

Straßen- und schienenseitig liegt das MegaHub an einem bedeutenden Verkehrsknotenpunkt in Deutschland und damit in geographisch bester Verkehrslage. Mit dem Anschluss des MegaHubs an die Netzwerke wird der Logistikstandort Hannover nun weiter gestärkt. War bisher nur Verona in Norditalien im Fahrplan enthalten, stehen Industrie, Handel und Logistikunternehmen nun ein bunter Strauß an nationalen und internationalen Verbindungen zur Verlagerung von Straßentransporten auf die klimafreundliche Schiene zur Verfügung. Hannover ist nicht nur mit den direkten Zielterminals verbunden, sondern im Gatewayverkehr auch unter anderem mit Madrid, Triest, Pendik bei Istanbul, Wien, Budapest oder Hallsberg und Stockholm in Schweden.

Die Schnellumschlaganlage MegaHub Lehrte, an deren Betreibergesellschaft die Kombiverkehr KG neben der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene-Straße (DUSS) zu 16,67 Prozent beteiligt ist, ist nach rund zweijähriger Bauzeit mit dem Güterumschlag zwischen Lkw und Zügen im Juni 2020 gestartet. Seit dem Spatenstich im Mai 2018 wurden auf dem rund 120.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Rangierbahnhofs Lehrte unter anderem sechs, jeweils rund 700 Meter lange Umschlaggleise und drei Portalkräne errichtet. Ein spezielles Betriebsleitsystem steuert das Zusammenspiel zwischen Kran, Längsförderanlage und Ressourcen. Damit wird eine überaus effektive Umschlag-Maximierung mit Berücksichtigung der einzuhaltenden Zeitfenster erreicht. Warte- und Stillstandzeiten werden vermieden, Energieverbrauch und Verschleiß auf ein Minimum reduziert. So genannte Automated Guided Vehicles, führerlose komplett elektrisch betriebene Fahrzeuge, befördern Ladeeinheiten in Längsrichtung zwischen den Portalkranen.

Quelle und Foto: Kombiverkehr KG 




Instandsetzungsarbeiter am Wehr Petershagen

An der Wehranlage in Petershagen ist der Zahn der Zeit nicht spurlos vorbeigegangen. Ab April 2021 wird der mittlere Verschluss nun für weitere Jahre fit gemacht.

Um auch zukünftig einen sicheren Betrieb der Wehranlage zu gewährleisten, werden ab April am mittlerem Stauverschluss umfassende Instandsetzungsarbeiten durchgeführt. Thomas Lippel, Fachbereichsleiter WSA Weser: „Die Wehranlage Petershagen ist seit der Inbetriebnahme in den 50er Jahren ohne Unterbrechung im Einsatz. Es ist an der Zeit den Stahlbau zu sanieren“.

Für die Sanierungsarbeiten wird der gesamte Wehrverschlusskörper herausgehoben und im Werk des Auftragnehmers aufbereitet. Zahlreiche Stahlträger müssen ausgetauscht und ca. 650 Nietverbindungen erneuert werden. Ebenso werden alle Lagerungen und Gummidichtungen des Verschlusses erneuert. Der gesamte Stahlbau wird im Anschluss mit einem dreilagigen Korrosionsschutz nach heutigem Stand der Technik beschichtet. Voraussichtlich Anfang Mai wird daher der gesamte ca. 100 t schwere Wehrverschluss mit einem Kranschiff herausgehoben und per Schiff über die Wasserstraße abtransportiert. Thomas Lippel: „Durch das gewählte Bauverfahren kann der Baustellenlärm, der im Dreischichtbetreib durchgeführten Maßnahme, auf ein Minimum reduziert werden“.

Bereits im Herbst vor der Hochwassersaison wird dann der instandgesetzte Verschlusskörper im neuen Glanz wieder eingebaut. Für 2022 ist die Instandsetzung des linken Verschlusskörpers in ähnlichem Umfang geplant.

Die Wehranlage Petershagen befindet sich seit der Inbetriebnahme in den 50er Jahren bis heute ohne Unterbrechung im Einsatz. Bereits im Jahr 1934 fiel der Beschluss, die Mittelweser auszubauen. Durch den Bau von fünf weiteren Staustufen in Schlüsselburg, Landesbergen, Dörverden und Langwedel sollte der Wasserspiegel der Mittelweser auf ganzer Länge stufenweise so angehoben werden, dass eine durchgehende Fahrrinnentiefe von 2,50 m gewährleistet werden konnte. Damit war ein uneingeschränkter Verkehr mit dem 1000 t-Schiff, dem damaligen Standard-Schiff auf den Binnenschifffahrtskanälen, möglich.

Quelle und Foto: WSA Weser




Erweiterung zum nachhaltigen Standort

Der Hafenverbund DeltaPort als Betreiber von drei Hafenarealen in den Städten Wesel und Voerde hat die flächenmäßige Auffüllung für eine neue Logistikfläche und die Verlängerung der Kaianlage im nord-westlichen Bereich des Rhein-Lippe-Hafens Wesel beauftragt. Ziel der Baumaßnahme ist die Schaffung von hochwasserfreien Grundstücken für Unternehmen aus dem Hafenlogistikbereich, die unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit ihre Logistikketten vom klimaschädlichen LKW auf das umweltfreundliche Binnenschiff verlagern.

Des Weiteren soll der Rhein-Lippe-Hafen zu einem Innovationsstandort für nachhaltige Transportlösungen entwickelt werden. Im Fokus steht außerdem die Schaffung von attraktiven Arbeitsplätzen in der Region Wesel.

Zur weiteren Entwicklung des Rhein-Lippe-Hafens Wesel lässt der Hafenbetreiber DeltaPort seit Dezember 2020 auf der nord-westlichen Hafenseite eine Erweiterungsfläche von rund 8,6 Hektar für hafenaffine Unternehmensansiedlungen hochwasserfrei auffüllen. Es handelt sich bei dem Areal um Bestandsflächen des Hafengebietes. Das Vorhaben der Auffüllung umfasst im Wesentlichen die Herstellung eines Fangedammes, die um vier bis sieben Meter erfolgende Geländeanhebung auf hochwasserfreies Niveau sowie die Baureifmachung für eine Logistikfläche. Das erste Baulos, die Errichtung eines Fangedammes, wurde bereits zu 50 Prozent umgesetzt, die Fertigstellung ist für Mai 2021 geplant. Der bestehende „Hülskens-Weg“, der um den Lippemündungsraum herumführt, wird durch eine Baustraße gequert. Fuß- und Radverkehr werden durch die Baumaßnahme jedoch nicht behindert. Der Weg sowie die öffentlichen Straßen werden kontinuierlich gereinigt. Der entstehende Fangedamm bildet im zweiten Baulos unter anderem die Trasse des noch zu verlegenden „Hülskens-Weg“. Bis dahin kann der bestehende Weg ohne Einschränkungen genutzt werden. DeltaPort bittet um Berücksichtigung des Baustellenverkehres.

Parallel beginnen im April 2021 Bauarbeiten zur Verlegung der Erschließungsstraße sowie der Ver- und Entsorgungsleitungen im nördlichen Bereich des Rhein-Lippe-Hafens. Die Bauzeit beträgt ca. sechs Monate.

„Die Bauarbeiten werden durch eine ökologische Baubegleitung betreut, so dass keine schädlichen Einwirkungen auf die Natur erfolgen. DeltaPort legt großen Wert auf die Einhaltung von Artenschutzmaßnahmen. Entsprechende Maßnahmen, wie der jüngst eingerichtete Sichtschutzzaun zum Schutz von bodenbrütenden Vögeln werden in Abstimmung mit der ökologischen Baubegleitung umgesetzt.“ erläutert Dieter Thurm, technischer Leiter DeltaPorts.

Die Entwicklungen im Rhein-Lippe-Hafen gehören zur Nachhaltigkeitsstrategie des Hafenverbundes DeltaPort. „Die Schaffung von weiteren Möglichkeiten zur Ansiedlung von Unternehmen, die ihre Logistikketten mit dem umweltschonenden Binnenschiff organisieren, ist aufgrund der Flächenknappheit an der Rheinschiene folgerichtig. Wir streben das Ziel eines CO2-neutralen Hafenstandortes an, dazu führen wir diverse Nachhaltigkeitsprojekte zu alternativen Antriebsmöglichkeiten sowie optimierten Logistikkonzepten durch, die zukunftsweisend sein werden“, so Andreas Stolte, Geschäftsführer DeltaPorts.

Quelle und Foto: DeltaPort GmbH & Co. KG, Wesel




Rob Frohn verlässt den Aufsichtsrat

Herr Robert Frohn hat den Aufsichtsrat des Hafenbetriebs Rotterdam verlassen. Nach mehr als neunjähriger Mitgliedschaft als Aufsichtsratsmitglied des Hafenbetriebs Rotterdam hat er auf der Hauptversammlung am 24. März seinen Abschied genommen. Seine derzeitige Amtszeit endete am 1. April 2021.

Miriam Maes, Aufsichtsratsvorsitzende: ‚Ich habe Rob Frohn als sehr fachkundiges und erfahrenes Aufsichtsratsmitglied kennengelernt und bei der Zusammenarbeit als einen besonders angenehmen Kollegen und wertvollen Menschen. Im Namen aller Kolleg*innen im Aufsichtsrat danke ich ihm für neun Jahre professionelle Beiträge, einschließlich seines Vorsitzes in der Audit-Kommission.“

Generaldirektor Allard Castelein äußert sich folgendermaßen: ‚Der Hafenbetrieb Rotterdam ist Rob Frohn zu großem Dank für seine sehr professionelle Weise verpflichtet, in der er all die Jahre seine Funktion als Aufsichtsratsmitglied ausgeübt hat. Im Namen des Vorstands danke ich ihm für seinen scharfen Blick sowie für die angenehme und konstruktive Zusammenarbeit.‘

Frau Nynke Dalstra wurde als Nachfolgerin von Herrn Frohn als Vorsitzende der Audit-Kommission bestimmt.

Der Aufsichtsrat hat, zur Besetzung der entstandenen freien Position im Aufsichtsrat, ein Auswahlverfahren initiiert.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 




TRIMODAL Logistik begrüßt neuen Gesellschafter

EKB Container Logistik, Anbieter für internationale Containertransporte und deren logistische Dienstleistungen, hat am 1. April 23,8 Prozent der Anteile an TRIMODAL Logistik mit Sitz in Bremen übernommen. TRIMODAL Logistik betreibt unter anderem einen werktäglichen Binnenschiffsshuttle zwischen Bremen und Bremerhaven. Weitere Gesellschafter sind die zur Rhenus Gruppe gehörende NWL Norddeutsche Wasserweg Logistik und EUROGATE INTERMODAL.

NWL Norddeutsche Wasserweg Logistik hält künftig 50,2 Prozent der Anteile an TRIMODAL Logistik, EUROGATE INTERMODAL 26 Prozent. „Wir freuen uns, mit EKB Container Logistik einen langjährigen Partner als Gesellschafter gewonnen zu haben und sehen großes Potential, unsere Kundenservices weiter zu verbessern – insbesondere im Bereich der Vor- und Nachläufe von Binnenschiffstransporten“, äußert Tim Böttcher, Geschäftsführer von TRIMODAL Logistik.

Der Containerlogistikspezialist EKB Container Logistik deckt mit zehn Standorten als einziges Unternehmen der Branche die komplette Hamburg-Antwerpen-Range und das dazugehörige Hinterland ab. „Im Zuge der steigenden ökologischen Anforderungen seitens unserer Kunden freuen wir uns, den sukzessiven Ausbau unserer Flotte von LNG-Trucks mit den Binnenschiffsaktivitäten der TRIMODAL Logistik zu erweitern. Die Grünen werden somit noch grüner“, so Reinhold Döhle und Holger Schulz, Geschäftsführer der EKB Container Logistik.

Beide Unternehmen wollen mit dem Zusammenschluss die langjährige Zusammenarbeit intensivieren. Ziel ist es, weitere Container von der Straße auf den Wasserweg zu verlagern. Darüber hinaus sollen die Potenziale für den kombinierten Verkehr ab Seehafen- und Hinterlandterminals gebündelt werden.

Quelle und Foto: TRIMODAL Logistik, Reinhold Döhle, Geschäftsführer der EKB Container Logistik (links) und Tim Böttcher, Geschäftsführer von TRIMODAL Logistik (rechts). Bildquelle: TRIMODAL Logistik.




Kaiserschleuse erfolgreich im Notbetrieb

Die Zufahrt zum Kaiserhafen in Bremerhaven ist wieder frei. Nachdem ein Testlauf des Tores am Binnenhaupt der Kaiserschleuse am Ostersonntag um 2.00 Uhr  erfolgreich durchgeführt worden ist, haben zwei Schiffe den Kaiserhafen in der Nacht verlassen können. Eingehende Schiffe sind bislang nicht angemeldet worden. Die begleitenden Messungen haben ergeben, dass  der Notbetrieb ohne technische Schwierigkeiten durchgeführt werden kann.

Mit dem Notbetrieb ist sichergestellt, dass der Kaiserhafen der Schifffahrt auch weiterhin ohne wesentliche Einschränkungen zur Verfügung stehen wird.

Der Notbetrieb war erforderlich geworden, weil am vergangenen Donnerstag ein Stahlträger der  Drehbrücke zur Columbusinsel gerissen war. Dies hat zu einem Totalschaden an der Brücke geführt. In einem nächsten Arbeitsschritt werden bis kommenden Freitag alle Voraussetzungen zur Demontage der havarierten Drehrücke geschaffen. Diese soll zum Ende der Woche ausgebaut und abtransportiert werden.

bremenports hatte seit der Havarie der Brücke rund um die Uhr daran gearbeitet, die derzeit wegen laufender Ertüchtigungsarbeiten stillgelegte  Schleuse wieder in Betrieb zu nehmen.

bremenports-Geschäftsführer Robert Howe bedankte sich bei allen Beteiligten für den Einsatz an den Osterfeiertagen: „Ich bedauere, die dadurch entstandenen Probleme. Zugleich bin ich sehr froh, dass es in kürzester Zeit gelungen  ist, die  Erreichbarkeit des Kaiserhafens wieder herzustellen. Nun werden wir in der kommenden Woche intensiv an einer weiteren Verbesserung der Situation arbeiten.“

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG, Senatorin Dr. Schilling begutachtet Schadensteile