Chempark versteigert Werksmodell für den guten Zweck

Die Kältefabrik des Chempark Leverkusen auf dem Kaminsims, das Kraftwerk im Einsatz als Briefbeschwerer oder die Chempark-Feuerwache für die heimische Eisenbahn – das ist jetzt möglich. Denn der Chempark wird versteigert – Stück für Stück. Genauer gesagt das maßstabsgetreue Modell des Leverkusener Chempark-Werks. Jahrzehntelang war es ein wichtiger Orientierungspunkt für zahlreiche Besucher, jetzt weicht das fast 25 Quadratmeter große Modell dem digitalen Wandel: Überblick und Details zu den Anlagen im Chempark gibt es für Gäste zukünftig virtuell.

Der Gesamterlös der Auktion wird an den Kinderschutzbund und das Netzwerk Kinderarmut in Leverkusen gespendet. „Wir haben uns bewusst für diese Institutionen entschieden, da Kinder in der aktuellen Corona-Situation mitunter die Hauptleidtragenden sind. Die beiden Vereine setzen sich in ganz Leverkusen für ihren Schutz und ihre gesellschaftliche Teilhabe ein. Sie zu fördern ist uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt Nachbarschaftsbüroleiter Ulrich Bornewasser, der die Idee zur Auktion hatte. Für alle Interessierten gilt: Die einzelnen Bausteine können von jedem erworben werden. Es stehen nicht nur die weit über 100 Bürogebäude oder Anlagen des Chempark, sondern zum Beispiel auch Schiffe oder Parkhäuser zum Erwerb. Je nach Größe und Wert besteht ein Mindestgebotspreis von fünf Euro bis zu 500 Euro. Dabei gilt das Prinzip: Das höchste Gebot bekommt den Zuschlag.

Sieben Meter lang, dreieinhalb Meter breit und im Maßstab von 1 zu 500 hat sich das Miniaturmodell in der Firmenzentrale des Chempark-Manager und -Betreibers Currenta während seiner Dienstzeit zu einer kleinen Berühmtheit entwickelt. Dabei wechselte das noch vor den 80er Jahren erbaute Exponat mehrfach seinen Standort und wurde ständig an die Veränderungen innerhalb des Werks angepasst. Als feststand, dass das Modell ausgemustert werden soll, war für Bornewasser schnell klar: „Wir denken und handeln nach Möglichkeit nachhaltig. Im Großen wie im Kleinen. Unsere Auktion ist ein gutes Beispiel dafür. Von unserer Lösung profitieren alle Beteiligten: Die Interessenten, die ein Teil des Chempark ersteigern. Die Vereine, die Spenden erhalten. Und schließlich auch wir, weil wir das Modell nicht einfach entsorgen wollten.“

Der Zeitraum für die Abgabe der Angebote läuft ab sofort bis zum 31. März 2021. Eine Übersicht der zur Verfügung stehenden Modellteile inklusive ihrer Mindestgebotshöhe und eine genauere Erklärung, wie die Miniaturen erworben werden können, befindet sich auf www.chempark.de/werksmodell.html. Interessenten können sich auch direkt im Nachbarschaftsbüro Leverkusen bei Klaus Viehmann melden (klaus.viehmann@currenta.de, +49 175 3117858) und ein Angebot abgeben. „Jeder kann mitmachen und damit die Kinder unterstützen. Alle, die mit dem Chempark verbunden sind und sich für die Modelle interessieren, können mitbieten: Ob Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen im Chempark, Betriebsleiter, Pensionäre, ehemalige Auszubildende oder Hobby-Historiker“, lädt Bornewasser ein.

Ganz orientierungslos werden die Gäste des Chempark übrigens auch ohne das Modell nicht gelassen. Der Chempark ist auch in puncto Besucherbetreuung modern und digital. Eine Alternative zum Modell steht bereits parat: eine neue, per Touchscreen bedienbare virtuelle Landkarte. Über einen großen Monitor können interessierte Gäste im zentralen Besucherempfang ihren Blick über die Anlagen des Standorts schweifen lassen und sich so eine erste Orientierung verschaffen, bevor sie das Chempark-Areal betreten.

Quelle und Foto: Currenta, Nachbarschaftsbüroleiter Ulrich Bornewasser hält zwei Teile davon in der Hand, demnächst kann jeder eins haben: sein eigenes Stück des Chempark für zu Hause. Denn das berühmte Werksmodell wird ausrangiert. Seine Einzelteile werden in einer Wohltätigkeitsauktion an Interessenten versteigert.




Drehbrücke im Krefelder Hafen wird saniert

Am 15. März beginnt eine umfangreiche Sanierung an der historischen Drehbrücke im Krefelder Hafen. Aufgrund der Maßnahmen muss mit Verkehrsbehinderungen auf der Hafenstraße gerechnet werden, da sich eine Sperrung der einspurigen Brücke für den Kraftfahrzeug-, Liefer- und Linienverkehr während der gesamten Dauer der Arbeiten nicht vermeiden lässt.

In seinen Planungen hat der Rheinhafen Krefeld sichergestellt, dass Fußgänger und Radfahrer die Drehbrücke in den ersten beiden Bauabschnitten weiter passieren können. Ebenso kann während dieser Zeit der wasserseitige Verkehr ablaufen.

Die anstehenden Arbeiten sind Teil einer umfassenden Sanierung des denkmalgeschützten Jugendstilbaus an der Krefelder Hafenstraße. Im Sommer 2020 erhielt die Drehbrücke bereits eine neue Fahrbahndecke. In der Mitte März startenden zweiten Phase werden nun Korrosionsschutz- und Stahlbauarbeiten durchgeführt sowie Gehwege und Geländer auf beiden Seiten der Brücke erneuert.

Bei der Planung für das aktuelle Projekt stand im Fokus, unvermeidbare Beeinträchtigungen für Verkehrsteilnehmer so kurz wie möglich zu halten. Daher erfolgen die Arbeiten in vier Bauabschnitten, in denen jeweils unterschiedliche Brückenteile für die Arbeiten eingehaust werden.

Während der gesamten Sanierungsmaßnahme verengen Einhausungen die einspurige Fahrbahn soweit, dass Kraftfahrzeuge sie nicht mehr passieren können. Für die Dauer der Bauarbeiten muss die Brücke daher vom 15. März bis voraussichtlich Ende September für alle Kraftfahrzeuge gesperrt werden. Umleitungen über die Hafenringstraße sind ausgeschildert.

In den ersten beiden Abschnitten werden jeweils zwischen Kopfende und Mittelpfeiler Arbeiten durchgeführt. Die Brücke bleibt während dieser Phase drehbar, sodass der Schiffsverkehr in und aus dem Hafen sichergestellt ist. Für Fußgänger und Radfahrer bleibt die Brücke während dieser Bauabschnitte weiterhin in beide Richtungen geöffnet.

Durch die für die folgenden Sanierungsarbeiten im Bereich der Kopfenden und dem Mittelpfeiler nötigen kompletten Einhausungen, lässt sich etwa ab Juni eine Komplettsperrung auch für Fußgänger und Radfahrer nicht vermeiden. Über den Beginn werden wir rechtzeitig informieren. Der Beginn dieser Bauphase ist abhängig vom Ablauf der ersten Bauabschnitte. Die Brücke wird in dieser Zeit auch nicht mehr drehbar sein. Abhängig vom Wasserstand muss daher mit Nutzungseinschränkungen für die Schifffahrt, vor allem hinsichtlich der Küstenmotorschiffe (Kümos) gerechnet werden.

Zum Zeitpunkt ihrer Einweihung am 6. Juli 1906 war die „Alte Dame“, wie das über 100 Jahre alte Bauwerk im Volksmund genannt wird, eine der modernsten Drehbrücken in Deutschland. Bis heute ist die Brücke inklusive ihrer Antriebstechnik in funktionstüchtigem Originalzustand. Dass sie heute noch in Dienst ist und sich auch noch drehen lässt, um größeren Schiffen die Einfahrt in den Krefelder Hafen zu ermöglichen, spricht für Qualität und eine regelmäßige Pflege und Instandhaltung. Die umfangreichen Sanierungsarbeiten, die der Rheinhafen Krefeld diesen Sommer durchführt, stellen den Betrieb der „Alten Dame“ auch für die kommenden Jahre sicher.

Quelle und Foto: Rheinhafen Krefeld




Hafen Antwerpen setzt autonome Drohnen ein

Um die Sicherheit in der komplexen Hafenumgebung zu gewährleisten, setzt der Hafen Antwerpen zum ersten Mal eine autonome Drohne ein. Die komplett selbstständige Drohne wird verschiedene Anwendungsfälle im Bereich Inspektion und Kontrolle testen.

Das geschieht im Rahmen des Bestrebens der Hafenbehörde, sich in naher Zukunft durch ein Netzwerk autonomer Drohnen bei ihren Kernaufgaben unterstützen zu lassen. Diese ersten Tests sind das Ergebnis der Plattform „Port of the Future“, die der Hafen Antwerpen zur Verfügung stellt, um neue Innovationen in der Hafenumgebung einzuführen.

Der Hafen Antwerpen erstreckt sich über mehr als 120 km² und ist Teil der „kritischen“ Infrastruktur Belgiens. Der Einsatz von Drohnen kann einen wichtigen Beitrag zur Gesamtsicherheit in diesem komplexen Umfeld leisten. Schließlich vermitteln Drohnen eine einzigartige Perspektive aus der Luft und ermöglichen es der Hafenbehörde, ein großes Gebiet schnell und sicher zu verwalten, zu inspizieren und zu kontrollieren. In dieser Woche wird zum ersten Mal eine autonome Drohne eingesetzt, die in Zusammenarbeit mit der Firma DroneMatrix entwickelt worden ist. Die Drohne startet von einer festen Ausgangsbasis in der Nähe der Kieldrechtschleuse und folgt einer festgelegten Strecke im Hafen. Darüber hinaus kann sie auch auf Anfrage eingesetzt werden, zum Beispiel in Notfällen, wenn es wichtig ist, sich einen Überblick über die Situation zu verschaffen. Die Drohne funktioniert vollkommen autonom und lädt sich über eine intelligente Dockingstation auf, die zentral über eine Webplattform verwaltet wird.

Die Drohne wird verschiedene Anwendungsfälle testen, wie z. B. Inspektion der Infrastruktur, Überwachung und Monitoring, Vorfallmanagement, Liegeplatzverwaltung und Erkennung von Ölflecken oder Treibgut. Ziel ist es, die verschiedenen Anwendungen in einer realistischen und komplexen Umgebung (Seveso-Anlagen, Windturbinen, Hochspannung usw.) zu testen, damit sie in Zukunft den Dienst Harbour Safety & Security (HSS) unterstützen können. In Vorbereitung auf die Realisierung eines operativen Netzwerks autonomer Drohnen im Jahr 2022 werden im Laufe des Jahres 2021 mehrere Tests mit anderen autonomen Systemen folgen.

Nach Angaben des Hafens Antwerpen wird der Einsatz von Drohnen im Hafen der Zukunft eine zunehmend wichtigere Rolle spielen. Das Ziel ist ein Netzwerk autonomer Drohnen, die einen „Live-Feed“ der verschiedenen Hafenaktivitäten liefern können. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt wurden im Rahmen der Teilnahme des Hafens Antwerpen am SAFIR-Projekt umfangreiche Tests durchgeführt, um die Machbarkeit bemannter und unbemannter Drohnen im Hafen zu untersuchen. Ende vergangenen Jahres haben sich der Hafen Antwerpen und die Europäische Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) außerdem für ein Projekt mit einer pilotengesteuerten Drohne zusammengetan.

Dieser erste Test mit einer autonomen Drohne ist das Ergebnis der Innovationsplattform, die der Hafen Antwerpen Technologieentwicklern und industriellen Akteuren zur Verfügung stellt, um neue Technologien in der Hafenumgebung zu testen und ihre Entwicklung zu beschleunigen. Damit möchten der Hafen Antwerpen nicht nur seine eigenen Ambitionen mit Drohnen verwirklichen, sondern auch anderen Interessengruppen innerhalb der Hafenplattform Möglichkeiten bieten.

Erwin Verstraelen, Chief Digital & Innovation Officer Hafen Antwerpen: „Drohnen sind angesichts der riesigen Fläche des Hafengebiets ein Hebel bei der Erfüllung unserer Kernaufgaben als Hafenbehörde. Dank eines Netzwerks von Drohnen können wir das Geschehen im Hafen besser im Auge behalten. Über unsere Innovationsplattform ‚Port of the Future‘ und die Zusammenarbeit mit Partnern wie Dronematrix können wir technologische Innovationen beschleunigen – nicht nur für Drohnen, sondern auch für vielversprechende Entwicklungen in der autonomen Schifffahrt, intelligente Kameras und Sensoren. Auf diese Weise arbeiten wir auf einen sicheren, effizienten und intelligenten Hafen hin: den Hafen der Zukunft.“

Lander Vanwelkenhuyzen, General Manager DroneMatrix: „Für DroneMatrix sind die Häfen wichtige Schwerpunktbereiche; die Möglichkeiten für den Einsatz automatisierter Drohnen in diesen Bereichen sind endlos. Erhöhte Sicherheit, erweiterte Inspektionsmöglichkeiten und ein stark verbessertes ‚Situationsbewusstsein‘, das die Effektivität menschlicher Eingriffe erhöhen kann: Dies sind nur einige der Vorteile unserer YACOB-Technologie, die auf flämischem Boden entwickelt wurde. Unsere Hard- und Softwareentwicklungen sind inzwischen soweit herangereift, dass wir jetzt wirklich loslegen können. In den kommenden Monaten wird DroneMatrix mehrere Early-Adopter-Programme starten, bei denen diese Technologie zum ersten Mal auf industriell skalierbare Weise eingesetzt werden wird.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Wir tun alles, was wir können, um einen sicheren Hafen zu gewährleisten, und dafür werden Drohnen in naher Zukunft unverzichtbar werden, auch in unserem Hafen. Innovation und Digitalisierung sind entscheidend, um das nachhaltige Wachstum unseres Hafens auf lange Sicht sicherzustellen. Der Hafen Antwerpen ist daher die treibende Kraft hinter der Erfindung und Realisierung von Lösungen für die Herausforderungen von morgen. Der Hafen ist das ideale Umfeld, um innovative Technologien zu testen und weiterzuentwickeln.“

Quelle und Video: Port of Antwerp




Berliner Büro der HTAG wird neu besetzt

Die HTAG Häfen und Transport AG besetzt zum 1. März 2021 ihr Büro in Berlin neu. Die Leitung des Hauptstadt-Standortes der 100-prozentigen Tochter der HGK Integrated Logistics Group übernimmt Norman Dreher.

Nachdem sich der bisherige Leiter des Standortes in Berlin-Spandau beruflich verändert hat, konnte mit Norman Dreher ein ausgewiesener Logistik-Fachmann für die Nachfolge gewonnen werden. Der 43-Jährige hat nach dem Abitur und einem berufsbegleitendem Studium zum Betriebswirt (VWA) zahlreiche berufliche Erfahrungen in verschiedenen Unternehmen der Ver- und Entsorgungslogistik gesammelt.

Ergänzend dazu erwarb Dreher verschiedene Zusatzqualifikationen für den Güterverkehrsbereich. In den vergangenen acht Jahren war er in leitender Funktion bei einem Handelsunternehmen tätig und verantwortete dort den Ein- und Verkauf von Rohstoffen und Frachten.

Quelle und Foto: Häfen und Güterverkehr Köln AG




Niedersachsens Häfen im Umschlag stabil

Innerhalb der niedersächsischen Seehafengruppe um Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven sind mit rund 48,7 Millionen Tonnen im Seeverkehr im letzten Jahr 9 % weniger Güter umgeschlagen worden. Damit liegt das Jahresergebnis Corona-bedingt und nach einem extrem starken Vorjahr auf dem Niveau von 2016.

„Mit einem Umschlagsergebnis von rund 48,7 Millionen Tonnen und im Vergleich zum sehr starken Vorjahresergebnis, fällt die Hafenbilanz der niedersächsischen Seehäfen sehr solide aus. Unter Berücksichtigung der Corona-Pandemie, wie vorübergehende Unterbrechungen von Lieferketten, zeigt sich erneut, dass unsere niedersächsischen Seehäfen als Universalhafengruppe gut positioniert sind. Auch dass in wirtschaftlich schweren Zeiten die Hafenwirtschaft Investitionen u. a. in Umschlagsequipment und Lagerkapazitäten tätigt, ist ein starkes Signal für die Zukunft“, erläutert André Heim, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH.

Nachfolgend ein detaillierterer Überblick über die Umschlagsergebnisse der einzelnen Standorte:

Der Seehafen Brake verzeichnete im Jahr 2020 im Seeverkehr ein Umschlagsvolumen von rund 5,45 Millionen Tonnen (rund – 17 % / 6,60 Millionen Tonnen in 2019). Im Stückgutumschlag wurde mit rund 2,09 Millionen Tonnen das Jahresergebnis aus 2019 (2,02 Millionen Tonnen) um 3,32 % übertroffen. Hierzu haben vor allem gestiegene Volumina im Holzexport beigetragen. Bedingt durch fehlende Getreideimporte sowie Verlagerungen von Transporten aus Südosteuropa vom Seeschiff auf den Zug blieb der Umschlag von Schüttgütern unter dem Ergebnis aus 2019 (4,04 Millionen in 2019 / 2,88 Millionen in 2020).

Cuxhaven kommt im Jahr 2020 auf ein Umschlagsergebnis von rund 2,17 Millionen Tonnen im Seeverkehr (3,51 Millionen Tonnen in 2019). Einen Rückgang gab es hier insbesondere beim Umschlag fester Massengüter. Hier machte sich unter anderem auch der umschlagsstarke Materialtransport in Folge der Elbvertiefung aus dem Jahr 2019 bemerkbar. Mit rund 505.193 umgeschlagenen Fahrzeugen im Jahr 2020, nahm der Umschlag von Neufahrzeugen zum Ende des Jahres wieder an Fahrt auf.

Der Hafen Emden verzeichnet einen Seegüterumschlag von rund 4 Millionen Tonnen im Jahr 2020 (-9 % / 4,42 Millionen Tonnen im Jahr 2019). Positiv entwickelte sich der Umschlag fester Massengüter, hier überwiegend der Import von Baustoffen per Seeschiff für Baustellen im regionalen Umfeld. Der Neufahrzeugumschlag von rund 1,03 Millionen Fahrzeugen liegt mit 24 % im Jahr 2020 unter dem hohen Niveau des Vergleichszeitraums (1,35 Millionen Fahrzeuge in 2019). Der Umschlag von Zellstoff und Windenergieanlagen konnte das Niveau von 2019 nicht halten, während pflanzliche Öle und Fette sowie chemische Grundstoffe das Ergebnis aus dem letzten Jahr übertroffen haben.

Der Hafenstandort Leer kam in 2020 auf 294.023 Tonnen Güter (See- und Binnenverkehr kombiniert), im Vergleich zum sehr guten Vorjahreszeitraum 11 % weniger (332.180 Tonnen Güter im See- und Binnenverkehr kombiniert). Der Rückgang ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Baumärkte vorübergehend geschlossen waren und in diesem Zeitraum u. a. nicht mit Marmorkieseln und sonstigen Ziersteinen beliefert werden mussten. Aufgrund von anstehenden Baggerarbeiten im Leeraner Hafen werden für 2021 mehr Seeschiffe erwartet.

In Nordenham belief sich das seewärtige Umschlagsergebnis auf rund 2,00 Millionen Tonnen (-16,92 % / 2,42 Millionen Tonnen in 2019). Positiv entwickelte sich im Bereich der Stückgüter der Umschlag von Fichtenholz, hier für den chinesischen Markt. Bedingt durch die eingeleitete Energiewende, verzeichnete der Hafenstandort einen Rückgang im Umschlag von Kohle (0,89 Millionen Tonnen in 2020, 1,14 Millionen Tonnen in 2019). Unter Vorjahresniveau blieb ebenso der Umschlag flüssiger Massengüter, wie der Mineralölumschlag.

Der Oldenburger Hafen verzeichnete im seeseitigen Verkehr ein Umschlagsplus von 14,6 % (81.463 Tonnen in 2020 / 71.060 Tonnen in 2019). Auf hohem Niveau ist auch in 2020 das Umschlagsergebnis im kombinierten See- und Binnenverkehr mit rund 1,06 Millionen Tonnen (1,11 Millionen Tonnen in 2019). Der Minderumschlag ist vor allem im Segment der Binnenschiffe entstanden. Zu den Hauptumschlagsgütern zählten erneut Baustoffe sowie Getreide und Futtermittel. Die Oldenburger Hafenwirtschaft blickt positiv nach vorne. Mit Fertigstellung des Wendebeckens (erwartete Freigabe noch im 1. Halbjahr 2021), für Schiffe mit einer Länge von bis zu 110 Metern, einem wichtigen Standortfaktor für den Oldenburger Hafen, wird mit einem Anstieg von Seeschiffverkehren gerechnet.

Papenburg bleibt im Jahr 2020 mit 647.719 Tonnen im Seegüterverkehr auf einem hohen Niveau (671.924 Tonnen in 2019 / -3,6 %). Registriert wurde ein deutlicher Anstieg von Torfimporten, Splitt und Schlacke per Seeschiff. Währenddessen ist in Papenburg aufgrund gedrosselter Schiffsproduktion der Stahlumschlag gesunken. Auch die geplanten Investitionen wie in Deutschlands modernste Substratfabrik am Seehafenstandort Papenburg, lassen erwartungsvoll in die Zukunft blicken.

Stade konnte mit 6,2 Millionen Tonnen trotz eines leichten Rückgangs von 4,8 % ein stabiles Jahresergebnis im Seeverkehr vorweisen (6,5 Millionen Tonnen in 2019). Sehr positive Entwicklungen gibt es in Stade vor allem im Umschlag von Stückgütern. In diesem Ladungssegment wurden 63.258 Tonnen über die Kaikanten bewegt (27.028 Tonnen in 2019).

Der Seehafen Wilhelmshaven erzielte mit einem Umschlagsvolumen von 28,08 Millionen Tonnen im Jahr 2020 ein starkes Ergebnis (-4 % / 29,29 Millionen Tonnen in 2019). Zuwächse wurden hier bei den flüssigen Massengütern generiert (+ 4 %, ca. 21 Millionen Tonnen in 2020; 20,15 Millionen Tonnen in 2019). Der Umschlag fester Massengüter sank von rund 2,94 Millionen Tonnen in 2019 auf rund 1,89 Millionen Tonnen in 2020. Hier kommt vor allem der geringere Kohleumschlag, bedingt durch den beginnenden Kohleausstieg, zum Tragen. Am Containerterminal Wilhelmshaven wurden 423.243 TEU (639.084 in 2019) umgeschlagen.

Die Seaports of Niedersachsen GmbH repräsentiert als Unternehmensverband und Hafenmarketinggesellschaft die neun niedersächsischen Seehäfen mit ihren zahlreichen Hafenumschlagsunternehmen, überregional aktiven Logistiknetzwerken und Spezialisten für Logistikdienstleistungen aller Art. Zusammen bilden die niedersächsischen Seehäfen entlang der Deutschen Nordseeküste eine der bedeutendsten deutschen Fracht-Drehscheiben. Seaports of Niedersachsen kommuniziert die vielfältigen Leistungen der niedersächsischen Seehafenstandorte auf dem Weltmarkt.




FELBERMAYR ÜBERSIEDELT PORTALKRAN

Mitte Dezember übersiedelte Felbermayr im Hafen Duisburg einen rund 18 Meter hohen Portalkran. Dank einer Lösung des neuen Felbermayr-Bereiches Engineered Solutions wurde es möglich, den 300 Tonnen schweren Kran mittels Selbstfahrer in einem Stück zu verfahren. Dadurch entfielen zeit- und kostenaufwendige De- und Montagearbeiten.


Mitte November erhielt der im Oktober vergangenen Jahres gegründete Felbermayr-Bereich Engineered Solutions den Auftrag zur Übersiedelung eines Portalkrans im Hafen Duisburg. Üblicherweise ist eine derartige Verlagerung mit großem Aufwand verbunden. Ein Aufwand, der sich auch mit Kosten in Bezug auf die Stehzeit des Krans nachteilig auswirkt. Durch eine Lösung von Felbermayr-Engineered Solutions konnte das jedoch verhindert werden. „Somit dauerte die eigentliche Übersiedelung des Krans nur etwa zwei Stunden.

Nach rund 700 Metern Transportweg war das Ziel des „Sondertransports“ erreicht.

„Der Kern der Lösung war die Kombination von Selbstfahrern, sogenannten SPMTs (im Engl.: SPMT – Self-Propelled Modular Transporter), mit sogenannten Schwerlasttürmen“, erklärt Bereichsleiter Kees Kompier. Diese Einsatzart kam bei Felbermayr erstmals zur Anwendung und erforderte eine akribische Vorbereitung in Bezug auf die wirkenden Kräfte. Dabei galt es, das Zusammenwirken der eingesetzten Technik durch Engineering-Know-how zu berücksichtigen. Nur so konnte ein sicheres Umsetzen des Krans gewährleistet werden.

Zum Einsatz kamen dafür zwei parallel geführte SPMTs mit jeweils zwölf Achslinien und einem Powerpack als Antrieb. Darauf standen vorne und hinten je zwei Schwerlasttürme mit parallel zum SPMT aufgesetzten Stahlträgern zum Anheben der Last. Diese waren mit je zwei horizontalen Stahlrohren oben und unten mit dem zweiten SPMT verbunden. Mit diagonal verspannten Stahlseilen wurde der Aufbau zusätzlich stabilisiert. Die Transportkonfiguration erreichte somit die Außenabmessungen eines Quaders mit etwa 20 Metern Seitenlänge. „Die Tauglichkeit dieser Konfiguration zu berechnen war schon eine gewisse Challenge“, merkt Kompier an und fügt hinzu, dass für die praktische Umsetzung aufgrund fehlender Befestigungspunkte auch das eingesetzte Schwerlastequipment modifiziert werden musste.

Schlussendlich gelang es aber, damit unter das Portal des etwa 51 Meter breiten Kranes zu fahren und diesen hydraulisch mit den SPMTs anzuheben. Daraufhin setzten sich die Selbstfahrer mit der etwa 300 Tonnen schweren Last in Bewegung. Da die neuen Gleise des Kranes etwa 170 Zentimeter über dem Geländeniveau liegen, wurde vorab noch eine temporäre Aufschüttung am neuen Kranstellplatz errichtet. Das Hochfahren mit der 300 Tonnen schweren Last stellte die Konfiguration nochmals auf eine Belastungsprobe, die dank korrektem Engineering aber perfekt gemeistert wurde. Somit erreichte der Kran seinen neuen „Arbeitsplatz“ ohne auch nur eine Schraube am Hubgerät gelöst zu haben.

„Vom Anheben bis zum Absetzen auf dem neuen, etwa 700 Meter entfernten Gleis des Krans, waren nur rund zwei Stunden vergangen“, freut sich Kompier und ist stolz auf die Leistung „seiner Jungs“.

Notwendig wurde der im Auftrag des Hafens Duisport durchgeführte Einsatz aufgrund des Neubaus einer Lagerhalle des Felbermayr-Tochterunternehmens Haeger & Schmidt und einer dadurch veränderten Platzaufteilung.

Quelle und Foto: Felbermayr, vom Anheben bis zum Absetzen des Laufkrans waren nur rund zwei Stunden vergangen.




Weitere Kooperation von Rotterdam und Schiedam

Der Hafenbetrieb Rotterdam und die Stadt Schiedam setzen sich weiterhin für einen Seehafen in Schiedam ein, der für eine nachhaltige Zukunft gerüstet ist. Der Bürgermeister von Schiedam, Cor Lamers, und der Chief Operating Officer des Hafenbetriebs Rotterdam, Boudewijn Siemons, haben am Mittwoch den bestehenden Kooperationsvertrag aus dem Jahr 2018 um drei Jahre bis 2024 verlängert.

In den kommenden Jahren werden Schiedam und der Hafenbetrieb vor allem gemeinsam daran arbeiten, den maritimen Cluster zu fördern und zu stärken, Chancen für Bildung und Innovation zu nutzen und am Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Entwicklung und einem attraktiven Lebensumfeld zu arbeiten.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




CHEMION NIMMT NEUES CONTAINERTERMINAL IN BETRIEB

Um das Wachstum der produzierenden Unternehmen zu begleiten, hat das Logistikunternehmen Chemion seine Lagerkapazitäten im CHEMPARK Dormagen erweitert: Auf rund 15.000 Quadratmetern entstand im Nordwestteil des CHEMPARK Platz für rund 1.000 Fracht- und Tankcontainer. Das Projekt begann im Sommer 2018 mit der Einreichung der Genehmigungsunterlagen. Im September 2019 konnte mit behördlicher Zustimmung der Bau beginnen. Nach rund einem Jahr Bauzeit und anschließendem Probebetrieb hat das neue Containerterminal ‚CT DOR II‘ jetzt den regulären Betrieb aufgenommen.

„Gemeinsam mit unseren Partnern haben wir zielgerichtet auf diesen Moment hingearbeitet – das ‚Containerterminal Dormagen II‘ nimmt seinen regulären Betrieb auf“, erklärt Chemion-Geschäftsführer Dr. Hans Richter. Dies ist ein wichtiger Meilenstein für uns und unsere Kunden, die produzierenden Unternehmen am Standort, und eine wichtige Investition in die Zukunft. Die Inbetriebnahme hätten wir gerne mit unseren Kunden, Partnern und der Öffentlichkeit gefeiert, aber Corona-bedingt muss die Einweihung leider ausfallen“, ergänzt Dr. Richter.

CHEMPARK-Leiter Lars Friedrich betont die Bedeutung des Containerterminals für den Standort: „Wir freuen uns über die Investition von Chemion, denn sie schaffen damit eine Infrastruktur für den gesamten CHEMPARK Dormagen und flankieren dessen kerngesundes Wachstum. Die produzierenden Unternehmen im Werk investieren laufend in ihre Betriebe und benötigen dafür eine gut entwickelte, effiziente Logistik.“

Das neue Containerterminal wird für die Ver- und Entsorgung der Produktionsbetriebe benötigt, die zunehmend auf den Einsatz von Tankcontainern setzen. Mit Inbetriebnahme der neuen Anlage stehen im CHEMPARK Dormagen nun zwei Containerterminals von Chemion zur Verfügung, um Rohstoffe sowie Zwischen- und Endprodukte für die Kunden des Logistikdienstleisters sicher zu lagern. „Sicherheit ist ein wesentlicher Kern im Leitbild unseres Unternehmens“, betont Projektverantwortlicher Günther Schoofs. „Mit unserem Partner Köster GmbH haben wir Sicherheits- und Qualitätsstandards realisiert, die weit über den gesetzlich geforderten Vorgaben liegen“, ergänzt Schoofs. So verfügt das neue Containerterminal zum Beispiel über umfangreiche Auffang- und Rückhaltekapazitäten sowie über eine hoch effiziente Brandmelde- und Löschanlage. Zudem findet eine flächendeckende Überwachung durch Messsensoren statt.

Quelle und Foto: Chemion




Fi­nan­zie­rung der Was­ser­stra­ßen­in­fra­struk­tur

Die Wasserstraßeninfrastruktur in Deutschland ist überaltert. Die Politik hat erklärt, dass sie dem weiteren Verfall der Wasserstraßeninfrastruktur begegnen will.


Ein erster wesentlicher Schritt wurde mit dem 2019 aufgestellten Masterplan Binnenschifffahrt getan. Um eine zuverlässige und ganzjährig gesicherte Befahrbarkeit der wesentlichen Wasserstraßen in Deutschland sicherzustellen, braucht es eine angemessen hohe und langfristig gesicherte Finanzierungsperspektive, ohne die das von Bundesverkehrsminister Scheuer genannte Ziel nicht zu erreichen sein wird. Bereits im laufenden Jahr sinken die für die Wasserstraßeninfrastruktur verfügbaren Haushaltsmittel wieder deutlich ab. Für die weitere Zukunft ist die finanzielle Ausstattung ungewiss.

Thomas Groß, Vorsitzender der Bundesfachabteilung Wasserbau der BAUINDUSTRIE: „Die Initiative System Wasserstraße (ISW) tritt für eine Stärkung der Wasserstraßeninfrastruktur einschließlich der angrenzenden Verkehrsträger ein. Sie hat ein Programm zur langfristigen Sicherstellung einer angemessen hohen und effizienten Finanzierung der Wasserstraßeninfrastruktur in Deutschland aufgestellt. Dieser Vorschlag richtet sich an die Politik. Sie muss nun den notwendigen Prozess des Umdenkens und Umsteuerns von einer kurzfristigen, haushaltsabhängigen Finanzierung hin zu einer langfristig gesicherten Finanzierungsperspektive umsetzen. Ansonsten bleiben viele gute Ansätze des Masterplans Binnenschifffahrt reine Absichtsbekundungen.“

Hier gibt es den Vorschlag der IS) zur Einführung eines Programmes zur Sicherstellung einer langfristigen, angemessen hohen und effizienten Finanzierung der Wasserstraßeninfrastrukturin Deutschland.

Quelle: Bauindustrie, Foto: BÖB




Hapag-Lloyd erwartet sehr starken Ergebnisanstieg

Hapag-Lloyd ist sehr gut in das Jahr gestartet dank einer außergewöhnlich hohen Nachfrage nach Containertransporten, die zu einem deutlich höheren Frachtratenniveau geführt hat. Auf Grundlage vorläufiger Geschäftszahlen für den Monat Januar und der aktuellen Geschäftslage geht der Vorstand der Hapag-Lloyd AG für das erste Quartal 2021 davon aus, dass die Steuerungsgrößen EBITDA und EBIT sehr deutlich über den Werten des Vorjahres liegen werden.

Derzeit wird ein EBITDA von mindestens 1,8 Mrd. USD (mindestens 1,5 Mrd. EUR) verglichen mit einem EBITDA von 517 Mio. USD (469 Mio. EUR) in Q1 2020 erwartet. Für das EBIT erwartet der Vorstand der Hapag-Lloyd AG derzeit mindestens 1,5 Mrd. USD (mindestens 1,25 Mrd. EUR) im Vergleich zu 176 Mio. USD (160 Mio. EUR) in Q1 2020.

Zugleich erwartet der Vorstand der Hapag-Lloyd AG, dass das EBITDA und das EBIT auch für das gesamte Geschäftsjahr 2021 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen werden. Angesichts einer aktuell überdurchschnittlich hohen Volatilität der Frachtraten, operativer Herausforderungen unter anderem aufgrund bestehender infrastruktureller Engpässe sowie dem unvorhersehbaren weiteren Verlauf der Coronavirus-Pandemie und ihrer ökonomischen Auswirkungen, ist die Jahresprognose jedoch mit erheblichen Unsicherheiten behaftet.

„Wir werden auf ein sehr starkes Ergebnis im ersten Quartal blicken, allerdings gehen wir von einer Normalisierung im weiteren Jahresverlauf aus. Wir sehen nach wie vor langsame Containerumschlagzeiten, erhebliche Staus in den Häfen rund um den Globus, Kapazitätsengpässe im Schienen- und LKW-Verkehr und die Risiken der Coronavirus-Pandemie bleiben bestehen. Dennoch erwarten wir auch für das gesamte Jahr 2021 ein Ergebnis deutlich über dem Vorjahreswert. Zugleich werden wir unsere Mitarbeiter im Fokus behalten, unsere Kunden bestmöglich bedienen und unsere Strategy 2023 weiter umsetzen“, sagte Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender von Hapag-Lloyd.

Weitere Erläuterungen zur Prognose 2021 werden mit der Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2020 am 18. März 2021 veröffentlicht. Die finalen Geschäftszahlen für das erste Quartal 2021 werden zudem wie geplant am 12. Mai 2021 veröffentlicht.

Erläuterungen zu den verwendeten Kennzahlen EBITDA und EBIT finden Sie im Geschäftsbericht 2019, abrufbar unter:
https://www.hapag-lloyd.com/de/ir/publications/financial-report.html

Quelle und Foto: Hapag-LIoyd AG