Umwelt-Initiative im Düsseldorfer-Hafen

Aufgrund des Klimawandels steigt in den Sommermonaten die Wassertemperatur in den Rhein-Hafenbecken dramatisch an und sorgt dort regelmäßig für eine giftige Blaualgenblüte. Das in Düsseldorf ansässige Technologieunternehmen Asahi Kasei Europe kündigt deshalb eine wegweisende Umwelt-Partnerschaft mit dem Yachthafen Marina Düsseldorf an. Mit dem Gemeinschaftsprojekt „Rescue the Rhine“ soll die Klima-Resilienz des Düsseldorfer Hafens nachhaltig gesteigert und dieser im Verlauf zu einer weitgehend naturgesunden, grünen Oase werden.

Die Initiative „Rescue the Rhine“ umfasst innovative, natürliche Maßnahmen zur Reduzierung der negativen Auswirkungen des Klimawandels, die im Düsseldorfer Hafenbecken von Frühling bis Herbst zu einer hohen Konzentration von Cyanobakterien führt. Die durch zu hohe Wassertemperaturen entstehende Blaualgenplage wirkt sich nicht nur negativ auf die Wasserqualität und das Ökosystem des Medienhafens aus, sondern ist darüber hinaus bei Kontakt auch gesundheitsgefährdend.

Schlüsselkomponente der Umwelt-Initiative von Asahi Kasei Europe und der Marina Düsseldorf sind schwimmende Modulgärten, sogenannten „Pflanzinseln“. Diese sind mit wasserklärenden Pflanzen bestückt, um Blaualgen fördernde Phosphate, Nitrate und andere Umweltgifte aus dem Wasser herauszufiltern, um so die Cyanobakterien-Konzentration effektiv zu reduzieren. Gleichzeitig wird über die Pflanzeninseln die Wasserverdunstung gemindert. Darüber hinaus erhalten Fische im Sommer kühle Schattenbereiche sowie Wasservögel und Insekten einen zusätzlichen geschützten Lebensraum. Der Einsatz sogenannter „Floating Wetlands“ ist weltweit verbreitet und deren Wirkungsweise wissenschaftlich erwiesen. Spezielle Wasserpflanzen reduzieren dabei den belastenden Nährstoffgehalt im Wasser, lagern ebenfalls Giftstoffe im Blattwerk ein und tragen damit ebenfalls zur Revitalisierung des Sediments bei.

Um das Wasser um die Modulgärten in Bewegung zu halten und so der Entstehung von Cyanobakterien entgegenzuwirken, verfügt jede in der Marina Düsseldorf installierte Pflanzinsel über einen Unterwasserbelüfter. Der darüber eingebrachte Sauerstoff fördert das Pflanzenwachstum und stellt Fischen während extremen Hitzeperioden zugleich lebensnotwendigen Sauerstoff im wenig zirkulierenden Hafenbeckenwasser bereit. Inzwischen sind in der Marina Düsseldorf bereits zehn Pflanzeninseln mit einer Wirkfläche von 10 qm2 sowie weitere 25 Einzelinseln mit 60 cm Durchmesser im Einsatz. Als schwimmende Basis für die Modulgärten dienen poröse Glasschaumsteine, ein Abfallprodukt aus der Glas-Herstellung, die nach Nutzung wieder zu 100% recycelt werden können.

Als weitere Maßnahme wird im Herbst 2024 ein mobiler, schwimmender Garten mit einer Fläche von 10 x 5 Metern im Hafenbecken zu Wasser gelassen. Der darunter angebrachte Belüfter wird mit Solar- und Windenenergie betrieben, hält das Wasser im Umkreis von 300 qm2 in Bewegung und belebt dieses so mit zusätzlichem Sauerstoff. Der fahrbare Ponton, der aus recyceltem Kunststoff besteht, soll ebenfalls in anderen Hafenbecken zur Eindämmung der Algenblüte zum Einsatz kommen. Über einen kleinen Ladekran sind außerdem Unterwasser-Cleanups möglich, um im Hafen versenkte Fahrräder und E-Scooter zu entfernen.

„Die Partnerschaft zwischen Asahi Kasei Europe und der Marina Düsseldorf demonstriert unser gemeinsames Engagement zum Schutz der lokalen Umwelt und Erhaltung der Biodiversität“, sagte Michitaka Udaka, Managing Director von Asahi Kasei Europe. „Natur- und Gewässerschutz betrifft uns alle. Wir wünschen uns daher, dass diese Themen mehr öffentliche Aufmerksamkeit erhalten und wir darüber weitere Partner für diese wichtigen Projekte gewinnen können“.

Der privat betriebene Rhein-Yachthafen Marina Düsseldorf besteht seit 48 Jahren und widmet sich seit über 5 Jahren im besonderen Umfang dem Gewässerschutz. Neben den Geschäftsbereichen Vermietung und Events entwickelt dieser deshalb eigene OFF GRID-Systeme für den maritimen Umweltschutz. In Kooperation mit der Asahi Kasei Corporation treibt die Marina über jeweils eigene Entwicklungen die Klima-Resilienz des Düsseldorfer Hafens für mehr Natur- und Gewässerschutz voran.

Die Asahi Kasei Corporation ist ein weltweit tätiger Technologiekonzern mit den drei Geschäftsbereichen Material, Homes und Health Care. Der Geschäftsbereich Material umfasst Fasern & Textilien, Petrochemikalien, Hochleistungspolymere und -werkstoffe, Verbrauchsgüter, Batterieseparatoren und Elektronikgeräte. Der Geschäftsbereich Homes bietet auf dem japanischen Markt Baustoffe bis hin zu fertigen Häusern an. Zum Bereich Health Care gehören Pharmazeutika, Medizintechnik sowie Geräte und Systeme für die Akut- und Intensivmedizin. Mit mehr als 48.000 Mitarbeitern weltweit bedient die Asahi Kasei Gruppe Kunden in mehr als 100 Ländern und erzielte im Geschäftsjahr 2023 (1. April 2023 – 31. März 2024) einen Umsatz von 2.785 Milliarden Yen.

Quelle und Fotos: Marina Düsseldorf und Asahi Kasei Europe GmbH




HGK-Gruppe steigert Ergebnis im fünften Jahr in Folge

Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) bleibt auf Erfolgskurs: Die Unternehmens-Gruppe verzeichnete im vergangenen Jahr trotz schwieriger Marktumstände in der Transport- und Logistikbranche im fünften Jahr in Folge einen Ergebnissprung auf 13,3 Millionen Euro.

„In einem nach wie vor schwierigen Umfeld, das weiterhin von negativen Einflüssen wie dem Ukraine-Krieg, hoher Inflation, dem Fachkräftemangel sowie strukturellen und konjunkturellen Problemen in den deutschen Schlüsselindustrien geprägt war, konnten wir das Ergebnis steigern. Dank unserer flexiblen und integrierten Logistik-Angebote haben wir unsere Position im Markt behauptet und weiter ausgebaut“, zieht der Vorstandsvorsitzende Uwe Wedig Bilanz. Der HGK-CEO weiter: „Erfreulich ist, dass alle Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ihre Ziele erreicht und zum Teil deutlich übertroffen haben. Dies gilt im Übrigen auch für die operativen HGK-Geschäftsbereiche Technik, Netz und Real Estate.“

Die FUSION COLOGNE GmbH, die als Entwicklungs- und Verwaltungsgesellschaft im Industriepark Köln Nord ein modernes Industrie- und Logistikquartier entwickelt, hat zudem mit der Vermarktung der ersten Parzellen begonnen. FUSION wurde von der Stadt Köln zu einem von fünf Schlüsselprojekten der Stadtentwicklung erklärt. Im Dezember 2023 konnte der erste Erbbaurechtsvertrag mit einem Investor geschlossen werden.

Der Gesamtumsatz der HGK-Gruppe beläuft sich im Jahr 2023 auf rund 700 Mio. Euro, der Umsatz der HGK AG auf 80,1 Mio. Euro. Die Entwicklung bei Umsatz und Ergebnis ist umso bemerkenswerter, als 2023 eine leicht rückläufige Entwicklung der Transport- und Umschlagsleistungen verzeichnet werden musste. Hierin spiegelt sich die allgemein schwierige konjunkturelle Lage und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Kunden der HGK-Gruppe wider. Durch erfolgreiche Anpassungen und Umstrukturierungsmaßnahmen konnten die HGK-Unternehmen jedoch diesen Tendenzen trotzen und ihre Resilienz in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten unter Beweis stellen.

In der HGK-Gruppe wurden 2023 insgesamt 87,3 Mio. Tonnen Güter transportiert und umgeschlagen (Vorjahr 91,1 Mio. t). Die Kennzahlen der einzelnen Tochter- und Beteiligungsunternehmen variieren dabei. „So ist es der HGK Shipping ungeachtet der schwierigen Marktumstände gelungen, erneut einen hervorragenden Ergebnisbeitrag beizusteuern“, so Uwe Wedig, „hier zeigt sich einmal mehr, dass der Erwerb des größten europäischen Binnenschifffahrts-Unternehmens im Jahr 2020 nicht nur aus strategischer Sicht richtig war, sondern auch im Hinblick auf eine nachhaltige Ergebnisentwicklung.“

Auch die HGK Logistics and Intermodal GmbH (HGK L&I, vormals neska GmbH) musste konjunkturbedingte Rückgänge bei den Transport- und Umschlagleistungen hinnehmen. Besonders im Containerhandling wirkte sich das Nachlassen der Verkehrsbewegungen im abgelaufenen Jahr aus. Trotz dieser schwierigen Rahmenbedingungen konnte das sehr gute Ergebnis aus dem Vorjahr bestätigt werden. „Ich freue mich sehr, dass die Transformationsmaßnahmen bei der HGK Logistics and Intermodal sichtbar greifen und für konstant hohe Ergebnisbeiträge sorgen“, erklärt Uwe Wedig.

Die HGK-Beteiligung RheinCargo GmbH & Co. KG (RC), ein Joint Venture mit der Neuss Düsseldorfer Häfen GmbH, erzielte 2023 als größter deutscher Binnenhafenverbund einen Hafengesamtumschlag von 18,51 Mio. t (Vorjahr 19,79 Mio. t). Die RC-Güterbahn transportierte rund 18,74 Mio. t Güter auf der Schiene (Vorjahr 20,17 Mio. t). Die Nettotonnenkilometer konnten leicht auf 2,97 Mrd. (Vorjahr 2,83 Mrd.) gesteigert werden. Auch dank einer umfassenden Restrukturierung des Unternehmens übertraf das RheinCargo-Ergebnis die ursprüngliche Prognose sehr deutlich.

HGK-CEO Uwe Wedig bewertet die Bilanz 2023 insgesamt sehr positiv: „Die HGK-Gruppe hat sich auch im abgelaufenen Geschäftsjahr erfolgreich weiterentwickelt und neben dem operativen Logistikgeschäft wichtige Beiträge zur Daseinsvorsorge für Industrie, Stadt und Region geleistet.“

Gleichzeitig weiß er aber auch um die großen Herausforderungen, die auf die HGK-Gruppe zukommen. „Unsere Unternehmen haben die konjunkturelle Eintrübung zuletzt deutlich zu spüren bekommen. Aufgrund der geopolitischen Unsicherheiten gab es in vielen Industriezweigen kein oder nur geringes Wachstum, was sich nachgelagert auch auf die Logistikbranche auswirkt. Umso wichtiger ist ein verstärktes gemeinsames Gegensteuern aller gesellschaftlichen und politischen Bereiche, um Wohlstand und Arbeitsplätze auch in Zukunft zu sichern. Die Rahmenbedingungen müssen verbessert werden, damit die produzierenden Unternehmen in unserem Land weiterhin eine Perspektive haben. Der Ausbau der in die Jahre gekommenen Infrastruktur in allen Bereichen des Verkehrssektors ist nur ein Beispiel dafür.“

Für die Zukunft sieht Uwe Wedig die HGK insgesamt sehr stabil aufgestellt. Die Unternehmensgruppe werde sich in den kommenden Jahren dynamisch weiterentwickeln. Dazu werden Zukäufe ebenso beitragen wie die Stärkung bestehender Geschäftsmodelle.

Quelle und Foto: HGK




Weitere Container sicher ohne Pincode abholen

Ab dem 1. Oktober kann Containerladung aus Afrika, dem Mittleren Osten, Indien und Pakistan im Hafen von Rotterdam nur noch über die Secure Chain abgeholt werden. Die großen Reedereien geben ab diesem Datum keine Pincodes mehr aus. Die Freigabe von Containern aus diesen Fahrgebieten findet dann immer sicher und zuverlässig nach dem neuen Verfahren statt. Nur über die Secure Chain autorisierte Fuhrunternehmen, Binnenschiffahrts- oder Bahnverkehrsunternehmen kommen auf das Terminal.

Die Anwendung auch für die Regionen Afrika, Mittlerer Osten, Indien und Pakistan ist die dritte Phase des Rollout der Secure Chain in Rotterdam. Seit dem 1. April gilt die neue Vorgehensweise bereits für Containerladung aus Lateinamerika. Nordamerika folgt am 1. Juli. Der Anschluss von Unternehmen mit Ladung aus diesem Fahrgebiet verläuft erfolgreich. Letztendlich wird die Secure Chain für die Freigabe von Containern aus allen Fahrgebieten gelten.

Alle großen Deepsea-Reedereien führen die Secure Chain ein: CMA CGM, COSCO Shipping, Evergreen, Hapag-Lloyd (per Secure Container Release), HMM, Maersk, Marfret, MSC, ONE, OOCL, Yang Ming und ZIM. Der Rotterdamer Hafen verfügt dadurch über ein einheitliches Vorgehen für die sichere Freigabe und Abholung von Importcontainern ohne Pincode.

Seit dem Start wurden inzwischen fast 275.000 Container über die Secure Chain abgefertigt. Etwa 950 Verlader/Spediteure und 800 Transportunternehmen haben bereits auf die neue sichere Arbeitsweise umgestellt.

Die Initiative für den Anschluss an die Secure Chain kommt von den Reedereien. Sie sprechen jeder für sich ihre Kunden an. Verlader und Spediteure, die nicht warten wollen, können sich auch selbst an ihre Reederei wenden. So kann man sofort auf eine sichere und zuverlässige Arbeitsweise umsteigen.

Die Secure Chain ist eine Kooperation zwischen der Wirtschaft und Behörden mit dem Ziel, die Hafenlogistik digital widerstandsfähiger zu machen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist die sichere und vertrauenswürdige Freigabe und Abholung von Importcontainern in den niederländischen Häfen. Dies funktioniert größtenteils über das Port Community System von Portbase, die neutrale Logistikplattform für die niederländischen Häfen.

In einer geschlossenen Kette, in der sich nur bekannte, autorisierte Parteien befinden, geben die Unternehmen das Recht, einen Container beim Terminal abzuholen, digital aneinander weiter. Nur ein über die Secure Chain autorisiertes Transportunternehmen kann seine Ankunft beim Terminal voranmelden und daraufhin Zugang erhalten. Die Verwendung von betrugsanfälligen Pincodes wird beendet.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




leistungsfähige Häfen benötigen Investitionen

Zu dem von der SPD-Bundestagsfraktion beschlossenen Positionspapier „Problembereiche und Forderungen beim Ausbau der Offshore-Windenergie“, in dem unter anderem die Hafeninfrastruktur thematisiert wird, erklärt der Hauptgeschäftsführer des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS), Daniel Hosseus.

„Wirtschaftskraft, Energiewende und Wehrhaftigkeit Deutschlands setzen leistungsfähige Seehäfen und effiziente Verkehrsanbindungen voraus. Der nationalen Bedeutung der Häfen, die die Bundesregierung zuletzt mit ihrer Nationalen Hafenstrategie anerkannt hat, muss durch finanzielle Zusagen des Bundes Rechnung getragen werden. Die Hafenbetriebe und Küstenländer dürfen bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen nicht allein gelassen werden. Der Finanzierungsbedarf für Hafeninvestitionen in Deutschlands Energiewende und den Offshore-Ausbau liegt in Milliardenhöhe, weit über den im Positionspapier genannten 400 Millionen Euro jährlich.

Als ZDS haben wir konkrete Vorschläge vorgelegt, wie der Bund Haushaltsmittel für die notwendigen Investitionen refinanzieren kann. Aus unserer Sicht sollten die Mittel aus der Transformationskomponente bei den Offshore-Wind-Ausschreibungen und die Einnahmen aus dem Emissionshandel für die Schifffahrt in die Hafeninfrastruktur reinvestiert werden.

Es ist gut, dass die SPD-Fraktion den politischen Handlungsbedarf bei der Hafeninfrastruktur auf Bundesebene anerkennt. Diesen Worten müssen jetzt dringend Taten der Bundesregierung und des Bundestages folgen.“

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V.,, Foto: HHM/ Luftbild Schlick




Auf dem Weg zum zukunftsfähigen Hafenstandort

Schon 2009 hat bremenports als erstes Unternehmen der deutschen Hafenwirtschaft Nachhaltigkeit als zentrales Unternehmensziel festgelegt. Seit 2013 wird darüber zertifiziert gemäß den Anforderungen der Global Reporting Initiative (GRI) berichtet. Heute nun ist der mittlerweile 9. Nachhaltigkeitsbericht online gegangen und auf der Internetseite www.bremenports.de/nachhaltigkeitsbericht2024 nachlesbar. Auf eine gedruckte Version des Berichts wird dabei ab sofort und in Zukunft – aus Nachhaltigkeitsgründen – verzichtet.

„Die von der GRI vorgegeben Standards gehen dabei weit über den Bereich Umwelt und Klimaschutz hinaus – auch ökonomische und soziale Leistungen werden beschrieben, so dass unser Nachhaltigkeitsbericht einen guten Überblick über Fragestellungen aus verschiedenen Bereichen gibt. Letztlich bilden wir darin den Status Quo der wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen von Klimaschutz und Klimaanpassung über Arbeitsbedingungen, Biodiversität und Luftqualität bis hin zur Frauenförderung und weitere Themen jeweils mit Zielen und Maßnahmen ab“, erklärt Geschäftsführer Robert Howe.

Neben ausführlichen Projektbeschreibungen zum CO2-neutralen Überseehafen, zum Energy Port oder zur Smart Port Strategie finden sich darin zudem Kennzahlen aus den verschiedenen Themenbereichen. So kann erfreulicherweise zum Beispiel berichtet werden, dass es im Jahr 2023 keine Arbeitsunfälle bei bremenports gegeben hat. Außerdem ist ablesbar, dass die Umstellung der Fahrzeugflotte der Hafenmanagementgesellschaft auf E-Antrieb weiter voranschreitet: Der Anteil von Elektro-Fahrzeugen ist seit 2021 um weitere sieben auf insgesamt 18,9 Prozent gestiegen.

Eine weitere interessante Entwicklung weist der Bericht in Sachen Hinterlandverkehr der bremischen Häfen aus: Während im Automobilbereich schon seit mehreren Jahren gut 80 Prozent aller Fahrzeuge per Eisenbahn in und aus dem Hafen heraus transportiert werden, ist nun auch im Containerbereich eine symbolische Marke gefallen: Waren es in den Vorjahren immer „nur“ knapp die Hälfte, sind 2023 erstmal über 50 Prozent – nämlich genau 51,2 Prozent – aller Container im Hinterlandverkehr über die Schiene transportiert worden. „Gerade auch im Sinn der Nachhaltigkeit ist das ein sehr gutes Signal und bestärkt uns darin, die Angebote der Hafeneisenbahn auch in Zukunft weiter auszubauen: Die bremischen Häfen sind traditionell echte „Eisenbahnhäfen“ – das ist gerade unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten heute ein echter Wettbewerbsvorteil“, so Howe abschließend.

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG




Studierende testen Planspiel des InnoWaTr

In der globalisierten Welt ist die Zusammenarbeit in der Logistik entscheidend. Um Emissionen zu vermeiden und Kosten zu senken, achten Transportunternehmen darauf, dass die verfügbaren Kapazitäten für Container auf den Schiffen möglichst vollständig ausgenutzt werden. Wie Unternehmen dafür zusammenarbeiten und über die Kostenteilung verhandeln müssen, konnten Studierende des Studiengangs Transportwesen/Logistik nun testen.

In einem Containertransportspiel schlüpften sie in die Rolle von Reederinnen und Reedern. Entwickelt und durchgeführt wurde das Spiel von Dr. Layla Martin, Assistenzprofessorin der TU Eindhoven, in Kooperation mit der bremenports GmbH & Co.KG im Rahmen des Interreg North Sea- Projekts InnoWaTr.

Das kollaborative Logistikspiel simuliert fünf Transportunternehmen, die Container von Antwerpen nach Rotterdam transportieren. Ziel dabei ist es, die Kosten durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen zu senken. Die Mitspielerinnen und Mitspieler müssen entscheiden, mit wem sie zusammenarbeiten wollen, wie viele Informationen sie mit der Konkurrenz austauschen wollen und wie sie die Kostenteilung regeln. „Das Spiel vermittelt Einblicke in die Komplexität der modernen Logistik, die Auswirkungen des Informationsaustauschs, die Methoden der Kostenteilung, die Wahrnehmung von Fairness und die Herausforderungen beim Verhandeln“, sagt Dr. Layla Martin.

„Letztlich geht es um eben den Aspekt der Zusammenarbeit, der auch im Fokus des InnoWaTr-Projektes steht.“ unterstreicht Sabrina Wilms, Senior Projektmanagerin der Stabsstelle für „Internationale Projekte“ bei bremenports.

Dass sich Preisverhandlungen besonders unter Zeitdruck schwierig gestalten können, haben die Studierenden während des Spiels festgestellt: In jeder Gruppe gab es eine Person, die sich mit Verhandlungsgeschick einen Vorteil verschafft hat. Der hohe Praxisbezug begeisterte nicht nur die angehenden Logistik-Expertinnen und Experten, sondern auch ihren Professor Dr. Oliver Norkus: „Die Auseinandersetzung mit analytischen Entscheidungsprozessen ist für Studierende heutzutage unerlässlich. Das interaktive Simulationsspiel ermöglicht es den Studierenden, sich aktiv mit Planungsgrößen und -prozessen auseinanderzusetzen und komplexe Szenarien in einer realitätsnahen Umgebung zu bewerten. Eine gute Vorbereitung auf das spätere Berufsleben.“

Quelle und Foto: bremenports,  Dr. Layla Martin (stehend) mit einigen der Studierenden.




Neubauvolumen in deutschen Häfen leicht angestiegen

Die Neubauentwicklungen in deutschen See- und Binnenhäfen haben im Jahr 2023 leicht zugenommen. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung des ganzheitlichen Logistikimmobilienberaters Logivest zur Situation innerhalb der Hafenflächen. Von den insgesamt 3,8 Millionen Quadratmetern Neubaufläche im Jahr 2023 wurden im vergangenen Jahr rund 5,8 Prozent innerhalb der Hafenflächen umgesetzt. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2022 nur rund 3,3 Prozent bei einem deutliche höheren Neubauvolumen von rund 5,2 Millionen Quadratmetern.

Bereits 2022 hatte die Logivest eine umfassende Untersuchung der Neubauaktivitäten in deutschen Häfen durchgeführt und dabei massive Defizite festgestellt. Lediglich 1,2 Millionen Quadratmeter und damit nur 4,6 Prozent der von 2017-2021 in Deutschland entstandenen Logistikflächen, befanden sich damals innerhalb der deutschen See- und Binnenhäfen. „Auch wenn wir 2023 einen leichten Anstieg bei den Neubauprojekten in den Häfen verzeichnen, sprechen wir hier immer noch von einem massiven Flächenmangel. Analog zur nationalen Hafenstrategie sollte deshalb der gezielte Ausbau der hafenbezogenen Infrastruktur weiter vorangetrieben werden und der Fokus potenzieller Grundstücksflächen in Hafennähe weiterhin auf der logistischen Nutzung liegen“, so Kuno Neumeier, CEO der Logivest Gruppe.

Dennoch sieht der Logistikimmobilienexperte in dem Anstieg einen Schritt in die richtige Richtung, zumal die Großprojekte 2023 von Neuausweisungen profitieren konnten. So entsteht die mit rund 70.000 Quadratmetern größte Projektentwicklung von DLH für A.P. Moeller Maersk im Rahmen eines Erbpachtvertrags auf einem Greenfield in Bremerhaven. Der rund 30.000 Quadratmeter große erste Hallenabschnitt von P3 Logistics wird auf der neu entstandenen Fläche des Jade-Weser-Ports realisiert. „Natürlich gewinnen Brownfield-Revitalisierungen an Relevanz, das zeigen auch die Entwicklungen der letzten beiden Jahre, aber gerade in Hafengebieten benötigen wir neue Flächen, um dem Bedarf gerecht zu werden und unsere Häfen wettbewerbsfähig zu gestalten“, sagt Neumeier. Die wachsende Nachfrage nach Hafenflächen spiegelt sich auch im Vorgehen der Projektentwickler und Investoren wider. Während der deutsche Logistikimmobilien markt 2023 im Allgemeinen zurückhaltend agierte, finden sich in den Hafengebieten durchaus auch größere spekulative Entwicklungen.

Dass der Faktor Nachhaltigkeit auch im Hafengebiet eine immer größere Rolle spielt, zeigen gerade die größeren Neubauprojekte, die nach neuesten Nachhaltigkeitsstandards und ESG-Richtlinien entwickelt und teils vollflächig mit Dach-Photovoltaikanlagen ausgestattet werden. Bedingt auch durch die angebotene Infrastruktur, lag der Branchenfokus für hafennahe Flächen in den vergangen Jahren 2022 und 2023 vorrangig auf den Logistikdienstleistern, die sich wiederum vor allem auf die etablierten Seehäfen wir Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Duisburg oder Wilhelmshafen konzentrierten.

„Die See- und Binnenhäfen sind für Deutschland als Exportnation ein ausschlaggebender Wirtschaftsfaktor, und die Trimodalität, also die Verzahnung von Straße, Schiene und Wasser, ein zentraler Baustein für eine nachhaltige und zukunftsfähige Logistik“, so Neumeier.

Logivest ist ein inhabergeführtes, deutschlandweit agierendes Beratungsunternehmen mit Fokus auf Logistikimmobilien und Logistikstandorte. Dienstleistungen in den Bereichen Vermietung, Transaktions- und Neubauberatung bilden dabei die Kernkompetenzen. Komplettiert wird das Leistungsspektrum durch die Unterstützung bei der Vermarktung von Logistikstandorten, der Optimierung oder Neugestaltung von Logistikprozessen, bei M&A-Entscheidungen sowie Standortanalysen. Dabei zeichnet sich das 2011 gegründete Unternehmen durch eine umfangreiche und branchenübergreifende Logistikimmobilien-, Standort- und Logistikprozesskompetenz aus. Mit insgesamt dreizehn Standorten in Deutschland (München, Berlin, Bremen, Düsseldorf, Erfurt, Frankfurt, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Magdeburg, Nürnberg und Stuttgart) bietet die Logivest Gruppe Kunden aus Logistik, Produktion und Handel eine individuelle und bundesweite Betreuung. W eitere Informationen finden Sie unter: logivest.de

Quelle: Logivest GmbH, Foto: duisport




Giordana Doppstadt wird Vorständin bei duisport

Der Aufsichtsrat der Duisburger Hafen AG bestellt Giordana Doppstadt zum neuen Vorstandsmitglied. Die 40-Jährige wechselt zum 1. Januar 2025 vom Essener Energiekonzern RWE, wo sie aktuell Director HR der RWE Offshore Wind ist, nach Duisburg. Als Vorständin für den Bereich „Shared Services“ wird sie bei duisport die Abteilungen HR, Einkauf, Recht, Rechnungswesen, operative IT, Marketing und Prozessmanagement verantworten.

Staatssekretär Viktor Haase, Aufsichtsratsvorsitzender der Duisburger Hafen AG: „Ich freue mich, dass wir Frau Giordana Doppstadt als neue Vorständin gewinnen konnten. Mit Frau Doppstadt ergänzen wir den Vorstand von duisport und stellen die Weichen für die Zukunft. Als Aufsichtsrat wünschen wir Frau Doppstadt einen guten Start.“

Giordana Doppstadt arbeitet bereits seit September 2010 bei RWE und hatte dort verschiedene Positionen inne, in denen sie die Transformation des Konzerns kontinuierlich vorangetrieben und viele wichtige Projekte erfolgreich umgesetzt hat. Als Director HR verantwortet sie seit Februar 2022 den globalen HR-Bereich der RWE Offshore Wind mit etwa 2.500 Mitarbeitenden.

Bei duisport vervollständigt Giordana Doppstadt den Vorstand um CEO Markus Bangen und COO / CTO Lars Nennhaus. Während die strategischen Konzernbereiche wie z. B. Finanzen, Controlling, Corporate Development, Digitalisierung, Intermodal Strategy sowie Gebäude- und Immobilienmanagement in den Verantwortungsbereich von Markus Bangen fallen,  verantwortet Lars Nennhaus die operativen Einheiten der Konzernbereiche logistische Dienstleistungen, Verpackungs- und Industrielogistik, Infrastruktur, Bau und Technik sowie Bahn.

Quelle und Foto: duisport, der Aufsichtsrat und Vorstand von duisport wünschen der neuen duisport-Vorständin Giordana Doppstadt (vorne Mitte) einen guten Start (v.l.): hintere Reihe: Dr. Dirk Warnecke, Merve Kuntke, Jens Dekarz, Susanne Zaß, Christina Rubach, Julia Stübner, Martin Gräf, vordere Reihe: Martin Murrack, Markus Bangen, Giordana Doppstadt, Viktor Haase, Lars Nennhaus




Contargo erwirbt zehn Prozent am Lille Dourges Conteneur Terminal

Die Contargo Beteiligungs GmbH hat zehn Prozent der Anteile an der Lille Dourges Conteneur Terminal SAS (LDCT) in Frankreich erworben. Die LDCT betreibt seit 2003 das Terminal in Dourges in Nordfrankreich. Durch diese Investition will die Contargo neue Kunden erreichen, Bestandskunden einen verbesserten Service bieten und ihre Präsenz in Frankreich ausbauen.

„Mit der Beteiligung am größten Hinterland-Terminal Frankreichs sichern wir uns Kapazitäten für den Binnenschiffs-Umschlag und schaffen gleichzeitig Möglichkeiten für den Bahnumschlag im Norden Frankreichs“, sagt Gilbert Bredel, Geschäftsführer Contargo North France. „Das Terminal ist ideal als Drehscheibe zwischen den Westhäfen und Südeuropa. Gleichzeitig sind die lokalen Unternehmen in der Region über das Terminal hervorragend an die Seehäfen angebunden.“

Das Container Terminal in Dourges, nahe Lille, liegt nur ca. 40 Kilometer Luftlinie vom Bestandsterminals der Contargo in Bruay-sur-l’Escaut entfernt. Es gehört zu einem 300 Hektar großen Logistikareal, das durch die Hafenbehörde Delta 3 vermarktet wird.

Das 60 Hektar große Terminal verfügt über sieben rund 750 Meter lange Gleise im Bahnbereich, die von vier Portalkränen bedient werden. Das Voll- und Leercontainerdepot bietet Platz für rund 2.500 TEU. Am 500 Meter langen Kai werden 250 Meter durch einen weiteren Kran bedient wird.

Dort wechseln jährlich rund 125.000 Container den Verkehrsträger. Dies entspricht einem Handlingvolumen von 450.000 TEU jährlich. Rund 90 Prozent der Container werden von der Schiene auf die Straße und andersherum umgeschlagen.

Am LDCT werden Container, Wechselbehälter sowie kranbare Sattelauflieger, Gefahrgut und Reefer umgeschlagen. Zudem werden weitere Dienstleistungen angeboten, beispielsweise Zollabfertigung, Wartung und Reinigung der Container sowie Trucking.

„Wir freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit den Gesellschaftern des LDCT und bedanken uns bei Novatrans für die einmalige Gelegenheit“, sagt Benedikt Rupp, Head of Network Development Contargo Group. „Unser Ziel ist es, das Terminal gemeinsam weiterzuentwickeln und es mit unserem Bestandsnetzwerk und unserem im Aufbau befindlichen Netzwerk in Osteuropa zu verbinden.  Durch diese Vernetzung können wir unseren Kunden durchgehende europaweite Logistikdienstleistungen im Intermodalbereich anbieten.“

Quelle und Grafik: Contargo




Minister Madsen beim Kieler Hafen

Bei einem Besuch im Kieler Hafen tauschten sich Wirtschafts- und Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen und Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer vom PORT OF KIEL, über die Entwicklung des Kieler Traditionsunternehmens aus. Neben der aktuellen Entwicklung sprach Seehafen-Chef Claus auch über die anstehenden Projekte in den Bereichen Hafenerweiterung und Digitalisierung. Mit einem Investment von knapp 70 Mio. Euro in den nächsten fünf Jahren, sei es für das Unternehmen ein großer, aber auch notwendiger Kraftakt.

Madsen zeigte sich von den Plänen des Hafenchefs beeindruckt und sicherte ihm die weitere Unterstützung der Landesregierung zu: „Der Kieler Hafen hat sich – auch mit Unterstützung des Landes – in den letzten Jahren sowohl im Güterumschlag als auch im Passagierverkehr herausragend entwickelt. Und auch wenn vor allem die Kreuzfahrtschiffe in den Sommermonaten besonders ins Auge fallen mögen – nebenbei unternimmt der Hafen riesige Schritte in Richtung Klimaneutralität, unter anderem durch die Bereitstellung von Landstrom. Klar ist: Schleswig-Holstein steht zu seinen Häfen“, sagte Madsen.

Man war sich einig, dass die Bundeshafenstrategie zwar die Bedeutung von Häfen unterstreicht und entsprechende Maßnahmen vorsieht, aber hinsichtlich der Finanzierung zu unkonkret bleibt.

„Es braucht Planungssicherheit für die Schleswig-Holsteinischen Häfen – wir wollen und müssen uns noch zukunftsfähiger aufstellen, benötigen dafür aber verbindliche Zusagen aus der Politik zu Fragen der Finanzierung. Der Kieler Hafen übernimmt eine wichtige Versorgungsfunktion für Nordeuropa, der muss Rechnung getragen werden. Wir bauen da auf die Landeshafenstrategie“, so Claus.

Der Kieler Seehafen schlägt jährlich 7,9 Mio. Tonnen Fracht aus Skandinavien und dem Baltikum um. Mit der mengenstärksten Fährroute Richtung Baltikum und täglichen Fährverbindungen nach Schweden und Norwegen, zählt der Hafen zu den wichtigsten Logistikhubs in Norddeutschland. Im vergangenen Jahr wurde über 1 Mio. Tonnen Schüttgut für die hiesige Baubranche umgeschlagen. Mit dem Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals und der festen Fehmarnbeltquerung, ist der Kieler Hafen damit auch von wachsender Bedeutung für zentrale Bauvorhaben in Schleswig-Holstein. Mit einer veränderten geopolitischen Lage in Europa, ist der Hafen schon jetzt für militärische Transporte eine wichtige Drehscheibe. Auch im Passagierverkehr setzt der Ostseehafen Maßstäbe: Über 2,8 Mio. Personen wurden an den Kieler Terminals im vergangenen Jahr abgefertigt.

Quelle und Foto: Port of Kiel