Hürden bei der Einreise nach Deutschland

Per Rechtsverordnung hat die Bundesregierung die Einreisebedingungen nach Deutschland massiv verschärft. Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland einreist, muss sich künftig jedes Mal elektronisch anmelden und innerhalb von 48 Stunden nachweisen, dass er nicht mit dem Coronavirus infiziert ist. Je nach Infektionslage im Nachbarland muss dieser Nachweis bereits im Zeitpunkt der Einreise erbracht werden. Das Personal im Güter- und Warentransport wird von der Regelung mit umfasst.

Die Regierung verfolgt damit das Ziel, „ein funktionierendes und möglichst flächendeckendes Kontrollregime“ zu schaffen, heißt es in der Begründung zu dieser Verordnung, die in einer Nacht-und-Nebel-Aktion und erneut ohne Beteiligung der betroffenen Branchen verabschiedet wurde. Nachbarländer werden zukünftig in die drei Kategorien „Risikogebiet“, „Hochinzidenzgebiet“ und „Virusvarianten-Gebiet“ eingeteilt, wobei es keine präzise Definition für diese Begriffe gibt: Hochinzidenz sei gegeben, wenn es eine „besonders hohe Inzidenz gibt“. Lediglich in Pressemeldungen teilt die Regierung mit, dass sie darunter wohl einen Wert von über 200 versteht. Ein Virusvarianten-Gebiet zeichne sich dadurch aus, dass „bestimmte Varianten des Sars-CoV-2-Virus verbreitet sind“, heißt es in der Verordnung. Verwirrung besteht zurzeit auch darüber, ab wann die neuen Einreisebedingungen für diese Gebiete in Kraft treten.

Das gesamte Transportpersonal und insbesondere das Personal in der Binnenschifffahrt stellt das vor massive Probleme: So zählen zum Beispiel Österreich, Frankreich, Schweiz und die Niederlande – eines der Hauptfahrgebiete der Binnenschifffahrt – aktuell mit 7-Tage-Inzidenzwerten von deutlich über 200 Neuinfektionen zu den sog. Hochinzidenzgebieten. Folge ist, dass die gesamte Bordmannschaft bereits bei der Einreise nach Deutschland ein negatives Corona-Testergebnis (PCR o.ä.) vorliegen haben muss. Bei einem bereits jetzt überlasteten Gesundheitssystem mit tagelangen Wartezeiten bleibt die Bundesregierung die Antwort auf die Frage schuldig, wie die geforderten Test- und Nachweispflichten kurzfristig erfüllt werden sollen, noch dazu bei Fahrten in ausländischen Gewässern, die lediglich für den Güterumschlag unterbrochen werden.

Die Bundesregierung errichtet mit ihrer neuen, verfassungsrechtlich zweifelhaften Einreiseverordnung erneut gewaltige Hürden für den reibungslosen Güterverkehr in Europa. Die Rohstoffversorgung für die Industrie droht erneut zu stocken, und Konsumgüter des täglichen Bedarfs werden zur Mangelware, wenn dem Transportpersonal nun wegen fehlender Corona-Testergebnisse die Einreise verweigert wird und ausländisches Schiffspersonal nicht mehr nach Deutschland einreisen kann, um dort den Dienst an Bord aufzunehmen. Nicht nur Binnenschifffahrt, Hafenwirtschaft und viele andere Teile der Verkehrswirtschaft werden gefährdet und deren Grundlage entzogen, sondern auch dem Wirtschaftsstandort Deutschland wird schwerer Schaden zugefügt.

Die Binnenschifffahrts- und Hafenbranche fordert die Bundesregierung auf, umfassende und uneingeschränkte Ausnahmeregelungen für den Transportsektor, namentlich für die Besatzung an Bord von Binnenschiffen, zu schaffen, damit die immer wieder propagierte Freizügigkeit des Waren- und Güterverkehrs in Europa gewahrt bleibt. Ausnahmeregelungen, die an eine maximale Aufenthaltsdauer von 72 Stunden in Hochinzidenzgebieten anknüpfen, sind für die Schifffahrt, die regelmäßig bis zu 7 Tage in ausländischen Gewässern unterwegs ist, realitätsfern, untauglich und das Gegenteil von nachhaltiger und intelligenter Mobilität in Krisenzeiten.

In ihrer Mitteilung „Strategie für nachhaltige und intelligente Mobilität“ vom 09. Dezember 2020, die der Bundesregierung bekannt sein dürfte, hebt die EU-Kommission ausdrücklich hervor, dass die Covid-19-Pandemie die Schwachstellen des Binnenmarktes hat deutlich werden lassen. Durchgehende Frachtdienste zu Land, zu Wasser und in der Luft sind nach ihrer Auffassung entscheidende Voraussetzungen dafür, dass Waren und Betriebsmittel in die Fertigungsbetriebe gelangen, der EU-Binnenmarkt reibungslos funktionieren und die EU wirksam auf die aktuellen und künftigen Krisen reagieren kann.

Quelle: BDB, BDS-Binnenschifffahrt, BÖB, Foto: BDB, die Bundesregierung errichtet mit ihrer neuen, verfassungsrechtlich zweifelhaften Corona-Einreise-Verordnung erneut gewaltige Hürden für den reibungslosen Güterverkehr in Europa. Die Güterbinnenschifffahrt ist in besonderem Maße betroffen.




Rhenus erwirbt LOXX Gruppe

Mit der geplanten Übernahme der Logistikgruppe LOXX aus Gelsenkirchen zum 1. Januar möchte Rhenus vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kartellbehörden ihre Aktivitäten in Deutschland und Europa stärken. LOXX ist geprägt von einer internationalen Ausrichtung mit Fokus auf grenzüberschreitende Stückgut- und Ladungsverkehre. Innerhalb Deutschlands fokussiert sich der inhabergeführte Logistikdienstleister insbesondere auf die Region Rhein-Ruhr.

Der Zukauf beinhaltet neben der Holding am Stammhaus in Gelsenkirchen fünf operative Standorte, die am Hauptsitz, in Pleidelsheim bei Stuttgart sowie in den polnischen Städten Warszawa, Poznań und Katowice beheimatet sind. „Die Standorte der LOXX Gruppe bilden auf Grund der stark ausgeprägten Internationalisierung sowie der kulturellen Vielfalt und Kompetenz der Mitarbeiter eine ideale Ergänzung zum bestehenden europäischen Netzwerk der Rhenus Freight Road. LOXX verfügt historisch über eine hohe Osteuropa-Affinität und hat sich darüber hinaus in den vergangenen zehn Jahren über die Etablierung der westeuropäischen Relationen zum internationalen Komplettanbieter entwickelt“, berichtet Thilo Streck, Geschäftsführer der Rhenus Freight Logistics.

Schwerpunkt des rund 17.000 Quadratmeter großen Logistikzentrums in Gelsenkirchen sind neben den grenzüberschreitenden Verkehren Kundenlösungen für die chemische Industrie. Die bestehenden Vereinbarungen mit den Stückgutkooperationen VTL und CTL sollen erhalten bleiben.

Der Standort Pleidelsheim bei Stuttgart ist vor allem auf Osteuropa- und GUS-Verkehre für Stückgut, Teil- und Komplettladung fokussiert. National ist LOXX hier auch als Gebietsspedition für die Haushaltsbranche bei der Distribution von weißer Ware sowie in der Filialbelieferung aktiv: „Diese möchten wir gemeinsam mit Rhenus Home Delivery weiterentwickeln. Zudem kann Rhenus interessierten Kunden einen verbesserten Westeuropa-Zugang anbieten“, so Thilo Streck.

In Polen betreibt LOXX drei Niederlassungen, deren Stärken ebenfalls in europäischen Landverkehren liegen. Hier strebt Rhenus eine Einbindung in ihr unabhängiges polnisches Distributionsnetzwerk an. „In Anbetracht der zunehmenden Konsolidierung der Stückgutmärkte und der weiter steigenden IT-Anforderungen im Zuge der Digitalisierung sehen wir für die Zukunft der LOXX Gruppe innerhalb der Rhenus bessere Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten, verbesserte Serviceangebote für unsere Kunden sowie eine klare Zukunftsperspektive für die Mitarbeiter. Aus diesen sowie Altersgründen der Hauptgesellschafter haben wir uns für einen Verkauf an Rhenus entschlossen“, begründet LOXX-Geschäftsführer Alexander Brockt.

Die Akquisition erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kartellbehörden.

Die Rhenus Gruppe ist einer der führenden, weltweit operierenden Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 5,5 Milliarden Euro. 33.000 Beschäftigte der Rhenus sind an 750 Standorten vertreten. Entlang der gesamten Supply Chain bietet die Rhenus Gruppe Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen, darunter multimodale Transporte, Lagerung, Verzollung sowie innovative Mehrwertdienste.

LOXX ist ein inhabergeführtes, mittelständisches Logistikunternehmen mit Hauptsitz in Gelsenkirchen im Ruhrgebiet. Die LOXX Group umfasst heute fünf operative Gesellschaften sowie die LOXX Holding GmbH und ist an fünf Standorten vertreten. Europaweit beschäftigt der Logistikdienstleister rund 575 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2019 einen Umsatz von 127,6 Millionen Euro.

Quelle: Rhenus, Foto: LOXX Holding GmbH.




Bundesverkehrsministerium fördert wieder Gas-Lkw

Der Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) begrüßt das Flottenaustauschprogramm mit dem das Bundesverkehrsministeriums den Transport- und Logistikunternehmen eine dringend benötigte Finanzierungsunterstützung bei der umweltfreundlichen Erneuerung ihrer konventionellen Nutzfahrzeugflotten bietet.

„Viele unserer Mitgliedsunternehmen sind im Nah- und Regionalverkehr tätig, wo aufgrund der relativ geringen Kilometerleistung auch ältere Fahrzeuge im Bestand sind und nun sinnvoll ausgetauscht werden können“, so BWVL-Präsident Jochen Quick.

Aus Sicht des Verbandes bietet das Flottenaustauschprogramm insbesondere für mit CNG oder LNG betriebene Fahrzeuge wieder die Möglichkeit einer Anschaffungsfinanzierung, nachdem seit Anfang 2021 das bislang einschlägige Förderprogramm EEN gerade für diese Lkw die Förderung eigestellt hat. Mit maximal 15.000 Euro liegt die Förderung nun sogar bis zu 7.000 Euro höher als bisher. Zwar werden auch Fahrzeuge mit Elektro- und Wasserstoffantrieben gefördert – diese stehen aber zurzeit nur bedingt zur Verfügung!

„Der Gasantrieb ist eine Brückentechnologie, für die eine Anschaffungsfinanzierung dringend erforderlich ist, insbesondere wenn die Mautbefreiung bis Ende 2022 verlängert wurde – entweder ganz oder gar nicht“, so Jochen Quick weiter.

Kritisch sieht der BWVL die Vorgabe, dass Altfahrzeuge über die vergangenen 12 Monate – zurückgerechnet vom Zeitpunkt der Verschrottung – in Deutschland zugelassen gewesen sein müssen. „Hier droht ein Ausschluss gerade der Fahrzeuge, die im vergangenen Jahr im Zuge der Corona-bedingten Marktanpassung kurzfristig abgemeldet wurden. Gerade diese oftmals älteren und mit schlechterer Schadstoffklasse ausgestatteten Fahrzeuge sollten aber zugunsten umweltfreundlicherer Lkw ausgetauscht werden können“, so BWVL-Hauptgeschäftsführer Markus Olligschläger.

Das sehr kurzfristig entwickelte Förderprogramm bedarf zumindest an dieser Stelle gegebenenfalls einer Korrektur! Anstatt auf die Dauer der Zulassung sollte auf die Dauer des Eigentums der Fahrzeuge im Unternehmen abgestellt werden.

Dann könnte das Flottenaustauschprogramm nach Meinung des BWVL für die Unternehmen der Transport- und Logistikbranche durchaus einen erfolgreichen Anreiz zur umweltfreundlichen Erneuerung ihrer konventionellen Nutzfahrzeugflotten bieten!

Quelle: Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik e.V., Foto: Ministerium für Verkehr



transport logistic 2021 abgesagt

Die transport logistic 2021 findet nicht statt. Hintergrund sind die zahlreichen internationaler Reisebeschränkungen, deren Aufhebung bis zum Frühjahr nicht absehbar sind und die den Ausstelleranspruch hinsichtlich der Besucherbeteiligung durchkreuzen. Als Brückenschlag zu weiteren Events im transport logistic–Netzwerk wird vom 4. bis 6. Mai 2021 eine Online–Konferenz realisiert. Die nächste transport logistic als physische Messe findet vom 9. bis 12. Mai 2023 statt.

„Unsere Kunden müssten jetzt mit den Detailplanungen zur transport logistic beginnen und brauchen Planungssicherheit. Das immer noch anhaltende dynamische Infektionsgeschehen sowie die daraus resultierenden Reisebeschränkungen machen eine erfolgreiche Durchführung der Transport Logistik Anfang Mai unmöglich.“, erklärt Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München. „Aus diesem Grund haben wir uns auf Empfehlung und in Abstimmung mit dem Ausstellerbeirat dazu entschlossen, die transport logistic 2021 abzusagen.“

Austausch und Wissenstransfer ermöglicht die transport logistic nun mit einer Online-Konferenz zum ursprünglichen Messezeitpunkt vom 4. bis 6. Mai 2021 – ein Brückenschlag zu den weiteren Events im transport logistic–Netzwerk im September in San Francisco, im November in Istanbul, im Februar 2022 in Mumbai, im Juni 2022 in Shanghai und im Februar 2023 in Johannesburg. „Die transport logistic bleibt der wichtigste Hub für B2B-Networking in der weltweiten Logistikbranche“, bekräftigt Rummel. „Die neuen digitalen Formate und deren Weiterentwicklung werden auch in Zukunft unsere Messen bereichern und das Networking effizienter und besser denn je machen.“

Trotz der aktuellen Entscheidung ist es den zahlreichen Unternehmen und Verbänden, die im Ausstellerbeirat der transport logistic vertreten sind, wichtig, die Bedeutung der Messe für ihren Geschäftserfolg zu unterstreichen. Birgit Kastner-Simon, Mitglied des Ausstellerbeirats und Director Corporate Marketing bei DACHSER, erklärt dazu: „Der Bedarf, mit internationalen Partnern und Kunden in den Austausch zu treten, ist gerade in diesen herausfordernden Zeiten größer denn je. Die transport logistic wäre zu normalen Zeiten dafür die beste Plattform. Wir werden die kommenden Veranstaltungen im transport logistic–Netzwerk bestmöglich für uns nutzen – um spätestens 2023 in München erneut zusammenkommen und den internationalen Branchentreff der Logistik wieder zu einem vollen Erfolg machen.“

Die nächste transport logistic als physische Messe findet vom 9. bis 12. Mai 2023 statt.

Weitere Informationen zu den Themen der transport logistic gibt es unter www.transportlogistic.de.

Quelle und Grafik: transport logistic




HGK Shipping wird alleiniger Anteilseigner der NVG

Die HGK Shipping stärkt ihre Aktivitäten im westeuropäischen Kanalgebiet. Zum Jahreswechsel hat sie die Anteile sämtlicher Minderheitseigner an der Niedersächsischen Verfrachtungsgesellschaft (NVG) erworben. Als nunmehr alleiniger Gesellschafter kann sie die Anforderungen der Industrie noch flexibler bedienen.

Innerhalb der HGK Shipping ist die NVG dem Unternehmensbereich Dry Shipping zugeordnet. Florian Bleikamp, Head of Chartering Canal bei der HGK Dry Shipping GmbH und zugleich Geschäftsführer der NVG, begrüßt die vollständige Übernahme: „Der Erwerb aller Gesellschaftsanteile stärkt unsere strategische Position, insbesondere im westdeutschen Kanalgebiet. Durch die damit verbundene engere Zusammenarbeit bei Kanalaktivitäten der HGK Dry Shipping in Duisburg und der NVG Hannover können wir flexibler auf Marktschwankungen reagieren und sichern somit die langfristige Versorgungssicherheit unserer Kunden.“

Die NVG Hannover disponiert eine Flotte von sieben Reedereischiffen, davon zwei Koppelverbände, sowie zwölf Partikulier-/Mietschiffe. Rund zwei Millionen Tonnen Fracht werden darüber hauptsächlich im westdeutschen Kanalgebiet, aber auch auf der Rheinschiene in die ARA-Häfen sowie bis nach Hamburg transportiert. Zu den beförderten Gütern zählen Futtermittel, Baustoffe und Projektladung wie Windkraftanlagen. Ein Befrachtungs-Schwerpunkt liegt zudem auf der Montan- und Aluminiumindustrie.

Neben dem Binnenschiffstransport gehören auch Umschlag und Lagerung sowie der Vor- und Nachlauf im kombinierten Verkehr zu den angebotenen Leistungen. Darüber hinaus ist die NVG in die innovative Ausrichtung der HGK Shipping integriert. So nimmt mit dem Gütermotorschiff „Niedersachsen 22“ eines der Reedereischiffe am Projekt „AutoBin“ im westdeutschen Kanalsystem teil, das zusammen mit dem „DST Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V.“ die Potenziale und Möglichkeiten autonomen Fahrens in der Binnenschifffahrt untersucht. Dazu wurde das Schiff eigens mit der entsprechenden Technik ausgerüstet.

Die NVG wurde 1917 gegründet. Zu den 34 Gründungsgesellschaftern gehörte auch die Franz Haniel GmbH, deren Binnenschifffahrtssparte nach der Jahrtausendwende durch Imperial übernommen wurde und heute Teil der HGK Shipping ist.

Quelle und Foto: HGK Shipping




Die Zukunft ist WERTvoll

Im Dezember 2020 hat das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo seinen vierten Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht. In der neuen Ausgabe zeigt das Unternehmen seine ökonomischen, ökologischen und sozialen Fortschritte anhand der elf Unternehmenswerte, die es in seinem Leitbild verankert hat. Der Bericht wurde auf Grundlage der weltweit anerkannten Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI Standards) erstellt und informiert über die nachhaltigen Aktivitäten in den Geschäftsjahren 2018/2019.


Der Bericht ist in elf Abschnitte unterteilt, die mit den Werten von Authentizität, über Lernbereitschaft bis zu Verlässlichkeit reichen. Jeder dieser Abschnitte berichtet über drei nachhaltige Ziele bei Contargo und welche Erfolge in den Jahren 2018 und 2019 erreicht wurden. So sind 107 interessante Seiten entstanden, die der Leser von vorne bis hinten oder nach Interesse punktuell lesen kann.

„Nachdem der vorangegangene Nachhaltigkeitsbericht sehr ausführlich war, wollten wir diese Ausgabe deutlich leichter und schneller lesbar gestalten“, sagt Kristin Kahl von der Abteilung Sustainable Solutions bei Contargo. „Dabei lassen wir viele Kollegen und Kolleginnen zu Wort kommen, zeigen anschauliche Grafiken und stellen uns auch kritischen Fragen.“

Der Nachhaltigkeitsbericht von Contargo erscheint alle zwei Jahre und ist im Sinne der Nachhaltigkeit ausschließlich digital erhältlich. Den vollständigen Bericht gibt es auf der Contargo-Webseite als PDF hier. Die englischsprachige Version des Nachhaltigkeitsberichts wird in Kürze verfügbar sein.

Quelle und Foto: Contargo




Landstromprojekt wird fortgesetzt

Auf der Landzunge Rozenburg in Rotterdam wurde eine Anlage gebaut, damit die großen Schiffe von Heerema ihre Dieselgeneratoren abschalten und auf Strom aus den Windturbinen der Landzunge umschalten können. Diese Landstromanlage wird im ersten Quartal 2021 in Betrieb genommen. Eneco und der Hafenbetrieb Rotterdam, die in der Rotterdam Shore Power BV zusammengeschlossen sind, haben nun mit Vopak Europoort vereinbart, die Nutzung von Landstrom an diesem Terminal zu untersuchen.

Vopak Europoort befindet sich in Höhe der Anlegestelle von Heerema auf der anderen Seite des Calandkanaals. Es wird daher untersucht, ob und wie die derzeit gebaute Anlage auf der Landzunge auch für Vopak genutzt werden kann. Beim Terminal von Vopak Europoort legen große Tanker an. Der Anschluss dieser Art von Schiffen an die Landstromversorgung ist mit einer Reihe wichtiger technischer Herausforderungen behaftet und wird daher international noch nicht oder kaum angewendet. Die Durchführbarkeitsstudie, die Vopak und Rotterdam Shore Power derzeit durchlaufen, sucht nach guten technischen und kommerziellen Lösungen für diese Herausforderungen, die dann eventuell als internationaler Standard dienen können.

Die Untersuchung von Vopak und Rotterdam Shore Power konzentriert sich auf die Sicherheit und die technische und wirtschaftliche Umsetzbarkeit: Was wird zur Realisierung benötigt, was kostet es und was bringt es? Die Untersuchung soll im Sommer 2021 abgeschlossen sein.

Timo Spaninks, Managing Director Vopak Europoort: ‚Wir sind davon sehr angetan, das Konzept gemeinsam mit unseren Partnern auszuarbeiten. Dies könnte zu beträchtlichen Emissionssenkungen in den Häfen führen.‘

Ein wichtiger Vorteil des Landstroms liegt darin, dass weniger Stickstoff, Feinstaub und CO2 in die Luft kommen. Dadurch sinkt die Luftverschmutzung und wird dem Klimawandel Einhalt geboten. Zudem kann Landstrom den Lärm von Schiffsmotoren verringern. Der Hafenbetrieb und die Stadt Rotterdam haben im vergangenen Jahr eine gemeinsame Landstrom-Strategie vorgestellt. Deren Ziel ist es, bis 2025 acht bis zehn Landstromprojekte durchzuführen, aus ihnen Lehren zu ziehen und dann nach 2025 Landstrom in großem Umfang im Rotterdamer Hafen einzusetzen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




HHLA PLT Italy geht planmäßig an den Start

Die angekündigte Übernahme von 50,01 Prozent durch die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) am Multifunktions-Terminal „Piattaforma Logistica Trieste” (PLT) im italienischen Seehafen Triest wurde zum 7. Januar 2021 vollständig vollzogen. Die Umschlaganlage firmiert künftig unter dem Namen HHLA PLT Italy und wird voraussichtlich im Februar den erweiterten Betrieb aufnehmen.

Nach der Zustimmung des italienischen Ministerrats und der Erfüllung weiterer formaler Vollzugsbedingungen steht dem Betrieb des Terminals HHLA PLT Italy im Adria-Hafen Triest unter der Federführung der Hamburger Hafen und Logistik AG nichts mehr im Wege.

Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA: „Wir freuen uns, dass die Mehrheitsbeteiligung nun vollständig abgeschlossen ist. Bei der Vertragsunterzeichnung am 28. September vergangenen Jahres in Triest gab es enormen Zuspruch insbesondere aus Italien für unser Engagement in dem Adria-Hafen. Seither arbeitet ein Team von HHLA International intensiv an der Integration der Triester Terminalanlage in den HHLA-Konzern. Gemeinsam mit unseren italienischen Partnern und der motivierten Belegschaft wollen wir HHLA PLT Italy zu einem bedeutenden südlichen Knotenpunkt innerhalb unseres Hafen- und Intermodal-Netzwerks ausbauen.“

Francesco Parisi, CEO der Francesco Parisi Group, einer der Mitgesellschafter von HHLA PLT Italy: „Wir freuen uns sehr, die HHLA nun an Bord zu haben. Das bietet PLT und dem Hafen von Triest eine sehr vielversprechende Wachstumsperspektive. Wir bedanken uns bei der HHLA für die intensive Unterstützung, die PLT bereits in den vergangenen Monaten erhalten hat. Das ist ein großer Ansporn, gemeinsam weiter hart daran zu arbeiten, dass dies eine Erfolgsgeschichte wird.“

Die Terminalanlage von HHLA PLT Italy liegt innerhalb der Freihafenzone von Triest und verfügt über eine Gesamtfläche von 27 Hektar. Im Norden der Anlage werden bereits vorrangig Stückgutverkehre abgefertigt und logistische Dienstleistungen erbracht. Im Süden entsteht das neue Herzstück des Terminals: An dem neu erschlossenen Areal am seeschifftiefen Wasser sollen künftig Container- und RoRo-Verkehre abgefertigt werden. Die dafür erforderliche Flächenherrichtung sowie die systemischen, technischen und personellen Voraussetzungen wurden geschaffen. Für den RoRo-Umschlag steht eine Rampe mit einer Breite von 35 Metern zur Verfügung, um die neueste Generation von im Mittelmeer eingesetzten RoRo-Schiffen abzufertigen. Der Containerumschlag soll seeseitig mit Hafenmobilkränen und im Lager mit Reach Stackern erfolgen. Ein erster Hafenmobilkran wurde bereits installiert. Die Auslieferung eines weiteren baugleichen Krans erfolgt im ersten Quartal 2021. Für den Lagerumschlag wurden zusätzlich zum bestehenden Umschlaggerät vier öko-effiziente Reach Stacker geordert, deren Auslieferung ebenfalls für das erste Quartal erwartet wird.

Die strategisch günstige Lage des Adria-Hafens Triest bietet im Hinterlandverkehr sehr gute Wachstumspotenziale. Der Multifunktions-Terminal verfügt über einen eigenen Bahnanschluss. Zudem verbindet die HHLA-Bahntochter Metrans den Hafen von Triest bereits mit ihrem europäischen Intermodel-Netzwerk.

Die Adria-Region hat sich in den vergangenen Jahren sehr dynamisch entwickelt. Als nördlichster Hafen im Mittelmeer ist Triest das südliche Tor für Zentral- und Osteuropa. Die HHLA positioniert sich mit HHLA PLT Italy in einem wachstumsstarken Markt, der gute Entwicklungsmöglichkeiten bietet, um an neuen und sich verändernden Ladungsströmen zu partizipieren und diese aktiv mitzugestalten.

Quelle: HHPA, Luftbild und Grafik: © 2020 Maxar Technologies © 2020 TerraMetrics © 2020 Google; Data: SIO, NOAA, U.S. NAVY, NGA, GEBCO




Familienfreundlicher Arbeitgeber

Die Gesellschaft für Hafeninfrastruktur Niedersachsen Ports (NPorts) hat vom Kuratorium der berufundfamilie Service GmbH erneut das Zertifikat erhalten. Die konkreten, verabredeten Maßnahmen wurden in den letzten drei Jahren erfolgreich umgesetzt und weiterführende Ziele definiert.

Im Intranet der Hafengesellschaft NPorts gibt es eine Rubrik „Erfolgsgeschichten“. Anders als man denken mag handeln sie nicht von gelungenen Bauprojekten oder erfolgreichen Vermarktungen. Es sind persönliche Erfahrungen und Berichte aus dem Berufs- und Familienleben der Kolleginnen und Kollegen. Ebenso, wie jede Familie einzigartig ist, sind die Wege und Modelle der berufstätigen Eltern, die „den Spagat meistern“, die versuchen „die Balance zu finden“ oder „das Beste aus beiden Welten vereinbaren“ individuell.

„Eine moderne und familienbewusste Personalpolitik muss diese Vielfalt berücksichtigen. Ich freue mich sehr, dass wir mit unserem Angebot den Nerv der Beschäftigten treffen. Dass wir darüber hinaus erneut das Zertifikat berufundfamilie erhalten haben, bestätigt uns, die richtigen Maßnahmen erfolgreich umgesetzt zu haben“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Im Rahmen der Re-Auditierung wurden bei NPorts gemeinsam mit dem Auditor Dr. Michael Fillié der Bestand der Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie begutachtet. Zusätzlich sind weiterführende Ziele einer familienbewussten Personalpolitik gemeinsam mit Geschäftsführung, Beschäftigten, Betriebsrat, Gleichstellungsbeauftragter und Führungskräften für die kommenden drei Jahre definiert worden.

Die Flexibilisierung von Arbeitsbedingungen ist ein Kernstück der Entwicklung. Flexible Teilzeitmodelle, Telearbeit für Beschäftigte, der Leitfaden Elternzeit und eine familienbewusste Urlaubsplanung sowie Vertretungsregelungen sind Maßnahmen, die in den letzten drei Jahren ausgebaut und etabliert wurden.

„Lebendig werden diese Möglichkeiten erst, wenn alle sie verstehen und selbstverständlich in den Alltag übernehmen. Gespräche, Informationen und kurze Wege sind für uns die Schlüssel: Es gibt bei uns Ansprechpersonen, mit denen persönlich Fragen und Erfahrungen zu den Themen Pflege, Elternzeit und Mutterschutz ausgetauscht werden können“, berichtet Sabine Nitschke, Personalleiterin von Niederachsen Ports. Zudem bieten regelmäßige Mitarbeitergespräche ein Forum für die Thematik. Das „Beruf und Familie Portal“ im Intranet ist ein weiteres Informationsangebot für alle Beschäftigten, je nach Berufs- oder Lebensphasen kann das Wissen gezielt vertieft werden.

Rücksicht und Toleranz in den Teams für familienbewusste Lebensphasen sind weitere Grundvoraussetzungen, um gemeinsam Lösungen zu finden. Und das klappt ganz gut, wie eine Ausbilderin von NPorts in ihrer Erfolgsgeschichte erzählt: „Wenn die Kinder krank sind, ist das Verständnis groß bei NPorts und man kann im Notfall jederzeit gehen. Mein Vorgesetzter nimmt auch bei den Terminen für Besprechungen Rücksicht auf meine Arbeitszeiten. Ich kann also auch frühzeitig aus einer Besprechung gehen, wenn es wiedererwartend länger dauert.“

Für die kommenden drei Jahre bis zum nächsten Audit hat Niedersachsen Ports weitere Maßnahmen in den Katalog aufgenommen. So sollen u.a. weitere Angebote zur Flexibilisierung des Arbeitsortes geschaffen werden sowie Möglichkeiten zur Arbeitszeitgestaltung in den gewerblichen Bereichen ausgeweitet werden.

„Hafenpost“ ist ein Unternehmens-Blog. In dem Beitrag „Ein Projekt mit Herz“ berichten die Projektleiterinnen Tatjana Littau und Nele Bürmann über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Niedersachsen Ports. https://bit.ly/3h6ESVT

Quelle und Foto: NPorts, Ideenschmiede „Home Office“: Festmachen eines Schiffes aus Kindersicht.




Landstromsystem für Binnenschifffahrthäfen

Park-Line Aqua liefert das einheitliche Landstromsystem sowohl für die Binnenschifffahrt als auch für Flusskreuzfahrten für den Hafenbetrieb Rotterdam, die Nordseehäfen, Drechtsteden, den Hafenbetrieb Antwerpen und die Flämische Wasserstraße (Vlaamse Waterweg). Das Amsterdamer Unternehmen hat die europäische Ausschreibung des Hafenbetriebs Rotterdam im Namen all dieser „Landstromparteien“ gewonnen.

Ein einheitliches Landstromsystem ist der Benutzerfreundlichkeit zuträglich und fördert die Nutzung von Landstrom, einer Einrichtung, die stillliegende Schiffe mit Strom versorgt. Dank der Landstromversorgung können Schiffsführer ihre Einrichtungen an Bord ohne Emissionen (über einen Generator oder eine Hauptmotor) maximal nutzen.

Die Ausschreibung passt zur Politik der „Landstromparteien“, die Hafengebiete in den Niederlanden und Belgien in ausgewogener Weise zu entwickeln. Das bedeutet, nicht nur in die Wirtschaft zu investieren, sondern auch in die Verbesserung der Lebensqualität und der Umwelt. Nachhaltigkeit ist dabei der Schlüsselbegriff. Gemeinsam versuchen Regierungen und Wirtschaft, mehr auf dem Wasser und über die Schiene statt auf der Straße zu transportieren. Die Begrenzung der Emissionen von CO2, Stickoxiden und Feinstaub steht ebenfalls ganz oben auf der Tagesordnung.

Die gemeinsamen Ziele haben zu einem gemeinsamen Ansatz geführt, der die Versorgung mit Landstrom so einfach und zuverlässig wie möglich gestaltet. Dabei geht es in erster Linie um die Lieferung und Fakturierung von Elektrizität über die Landstromverteiler sowie die Bereitstellung von Dienstleistungen bei schiffsseitigen Störungen. Auch die Trinkwasserversorgung der Schiffe erfolgt über dieses System. Die Landstromparteien haben es ermöglicht, dass auch andere Häfen an dieses System angeschlossen werden können. Inzwischen ist dies auch geschehen.

Park-line Aqua (ehemals zur Parkmobile-Gruppe gehörend) ist eine Benutzer-, Service- und Zahlungsplattform für den maritimen Sektor und die Logistikbranche. Der Schwerpunkt der Dienstleistungserbringung liegt auf Nachhaltigkeit und Digitalisierung mit dem Ziel, eine einheitliche Plattform (d. h. einen Marktplatz) mit nur einer einzigen Rechnung pro Monat für alle Einzelgebiete zu schaffen. Die Dienstleistungen sind jetzt in mehr als 50 Häfen/Gemeinden und über 1800 Stellen in den Niederlanden und Belgien in Betrieb und reichen vom Landstrom bis zum Einzug von Hafengebühren.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Ries van Wendel de Joode/HBR