Flugdrohnen und Roboterhunde

Mit dem dronePORT Hamburg (Niedernfelder Ufer 2, 20457 Hamburg) eröffneten jetzt Hamburg Aviation, die Polizei Hamburg und die Hamburg Port Authority (HPA) gemeinsam den ersten Standort für unbemannte Luftfahrt und mobile Sensorik. Dieser ist die erste Bodeninfrastruktur dieser Art in Europa.

Zur Eröffnung durchschnitten Andreas Richter, Abteilungsleiter Innovation und Cluster bei der Behörde für Wirtschaft und Innovation, Hamburgs Polizeipräsident Falk Schnabel und HPA-Geschäftsführer Jens Meier gemeinsam feierlich das rote Band.

Falk Schnabel, Polizeipräsident: „Drohnen werden die Polizeiarbeit der Zukunft verändern und prägen. Als emissions- und geräuscharme Einsatzmittel sind sie schon heute bei der Suche nach vermissten Personen, der Verkehrslenkung und bei Großveranstaltungen eine wertvolle Hilfe. Mit dem dronePORT setzt Hamburg den innovativen Maßstab – auch für die Polizei.“

Jens Meier, CEO, Hamburg Port Authority: „Mit der Eröffnung des dronePORTs haben wir den nächsten Meilenstein erreicht. Mit der Einführung von ferngesteuerten Drohnendiensten jenseits der Sichtlinie ist der dronePORT die erste Bodeninfrastruktur ihrer Art in Europa.“

Durch den Einsatz unbemannter Systeme bietet der dronePORT Hamburg neue Arbeitsmethoden für Infrastruktur- und Verkehrsmanagement. Möglich ist dies durch Flugdrohnen, Roboterhunde und Schwimm- und Unterwasserdrohnen. Die Vorteile sind vielseitig: Fachbereiche der HPA sowie der Katastrophenschutz und die Polizei können diese Technologien nutzen, um die benötigten Daten auf moderne und kosteneffiziente Weise zu erheben. Gleichzeitig werden CO2-Emmissionen reduziert. Teure Hubschrauberflüge bei der Polizei können beispielsweise durch Drohnenflüge ersetzt werden, welche die gleiche oder bessere Informationsqualität für die Polizeiarbeit liefern. Die HPA nutzt die Systeme für Inspektionen von Infrastrukturobjekten, wie Brücken, Straßen und großen Flächen oder zur Lagebilderfassung bei Katastrophen im Hafengebiet.

Im Rahmen der dronePORT-Eröffnung stellten HPA und Polizei sowie andere Partner unter anderem HHLA Sky, LSBG, Beagle Systems, Flynex, ZAL, HAW und EmQopter ihre Produkte und Projekte (zum Beispiel CITYAM, BLU-Space) vor.

Quelle: Hamburg Port Authority AöR, Foto: Hamburg Port Authority / Andreas Schmidt-Wiethoff, vlnr: Polizeipräsident Falk Schnabel, HPA-CEO Jens Meier, Andreas Richter (Abteilungsleiter Innovation und Cluster bei der Behörde für Wirtschaft und Innovation).




Flotte Hamburg setzt auf Nachhaltigkeit

Seit ihrer Gründung 2017 rüstet die Flotte Hamburg Neuanschaffungen konsequent mit emissionsarmen Antriebstechnologien aus. Für den besonderen Bereich der Alster, auf der, gemäß Senatsbeschluss der Freien und Hansestadt Hamburg, ab 2030 keine Schiffe mit Verbrennungsmotoren mehr fahren dürfen, gibt es nun auch die passenden Lösungen.

Den Zuschlag für den Bau der rund 16 Meter langen Schiffe erhielt die Schiffswerft Hermann Barthel GmbH aus Derben nach einer europaweiten Ausschreibung. Die Baukosten für die beiden Neubauten liegen bei ca. 8 Millionen Euro.

Karsten Schönewald, Geschäftsführer Flotte Hamburg: „Mit der Schiffswerft H. Barthel haben wir bereits in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet. Wir freuen uns, dass diese Zusammenarbeit nun auch bei hoch innovativen Antrieben fortgesetzt wird“.

Der Beschaffungsprozess wurde durch die Abteilung „Neubau und Innovation“ der Flotte Hamburg geleitet, in enger Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG).

Dr. Stefan Klotz, Geschäftsführer des LSBG: „Wir freuen uns, dass wir zukünftig unsere Arbeit in Hamburgs Gewässern mit emissionsarmen Schiffen durchführen werden. Das entspricht unserem Nachhaltigkeitsprinzip. Unsere Kolleginnen und Kollegen aus dem Fachbereich Betriebe waren mit ihrer Expertise maßgeblich an der Planung der neuen Schiffe beteiligt, darauf sind wir sehr stolz.“

Die vollelektrischen Arbeitsschiffe werden als Transport- und Inspektionsschiffe, vorwiegend auf der Binnen- und Außenalster, aber auch im gesamten Hamburger Hafen, eingesetzt. Die geringen Brückendurchfahrtshöhen und Wassertiefen auf der Alster stellen zusätzliche Herausforderungen an den Entwurf dar. Unter anderem kann das Ruderhaus auf eine Durchfahrtshöhe von 2,35 m abgesenkt werden. Besonders im Stadt- und Wohngebiet wird der emissionsfreie und geräuscharme vollelektrische Antrieb eine deutliche Verbesserung erzielen. Die an Bord gespeicherte Energie ermöglicht den täglichen Betrieb der Schiffe ohne zusätzliche Zwischenladung.

Karsten Schönewald, Geschäftsführer Flotte Hamburg: „Die ersten vollelektrischen Arbeitsschiffe in Hamburg sind ein weiterer Meilenstein unserer Zero-Emission Agenda. Wir wollen als Vorreiter zeigen, dass emissionsfreie Schifffahrt möglich ist und sich in Häfen und innerstädtischen Bereichen bereits heute realisieren lässt.“

Technische Daten:

  • Länge über alles: 16,00 m
  • Breite über alle: 4,90 m
  • Tiefgang max.: 1,00 m
  • Geschwindigkeit: 14 km/h
  • Leistung: 2 x 105 KW
  • Besatzungsstärke: 2 Personen
  • Besonderheiten: Vollelektrisches Antriebssystem

Quelle: Hamburg Port Authority AöR, Grafik: Flotte Hamburg

 

 




Andreas Bögner wird Hafenchef

HGK Shipping stellt die Unternehmensleitung in einem mit BUSS betriebenen Joint Venture im Duisburger Werkshafen Huckingen neu auf. Der erfahrene Logistikmanager Andreas Bögner übernimmt ab Juli 2024 die Geschäftsführung der BUSS HGK Logistics. Gemeinsam mit Morten Lund verantwortet er das Unternehmen, das für die Versorgung der Hüttenwerke Krupp-Mannesmann (HKM) zuständig ist. Rund 80 Mitarbeitende organisieren für den renommierten Stahlhersteller dabei unter anderem Umschlag- und Lagerdienstleistungen.

„Eine effiziente Logistik sichert für unseren Auftraggeber HKM einen reibungslosen Betriebsablauf. Mit Andreas Bögner, der für das operative Geschäft verantwortlich zeichnet, berufen wir einen versierten Branchenexperten in die Führung der BUSS HGK Logistics“, sagt Steffen Bauer, CEO des BUSS-HGK-Gesellschafters HGK Shipping. „Mit Morten Lund wird er die bestmöglichen Voraussetzungen schaffen, allen Kundenanforderungen gerecht zu werden.“

Andreas Bögner ist seit mehr als zwei Jahrzehnten für HGK Shipping tätig. Er arbeitete unter anderem bei Vorgängerorganisationen wie der Imperial Reederei und Tochterunternehmen wie der HGK Dry Shipping. Seine enge Bindung an das Logistikgeschäft, in dem er ab 1991 bei der Haniel Reederei Erfahrungen zu sammeln begann, macht Andreas Bögner zum exzellenten Fachmann. Vor allem in der Binnenschifffahrts- sowie Schwerlast- und Projektlogistik lagen seine beruflichen Schwerpunkte. Ebenso weist er Know-how im Hafenmanagement und eine Expertise in der Verkehrsleitung bei Firmen wie der früheren HGK Alumina Logistics auf. Bei ihr profilierte sich Andreas Bögner am Standort Neuss in der Organisation des Rohstoffumschlags für die Aluminiumindustrie, in der er dank innovativer Logistikkonzepte eine Steigerung der Wertschöpfung erzielen konnte.

Seit 2012 ergänzen sich Buss Port Logistics und HGK Shipping in Duisburg innerhalb von BUSS HGK Logistics bei der Umsetzung der HKM-Aufgaben. Der effiziente Umschlag von Rohstoffen wie Erz, Pellets und Kokskohle gewährleistet die Werksversorgung. Die fachgerechte Verwahrung der Erzeugnisse Bramme und Rundstahl sowie der Betrieb eines Versandlagers auf dem Hafengelände erlauben deren Distribution zur weiteren Verwendung.

„Das Team in Duisburg-Huckingen erbrachte trotz schwieriger Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahren eine starke Leistung. Darauf gilt es künftig aufzubauen, um das bestehende Logistiknetzwerk im Sinne unseres Kunden weiter zu stärken und für diesen im Supply Chain Management einen höheren Mehrwert zu schaffen“, erklärt Andreas Bögner.

Sein Vorgänger David Penschek verlässt das Joint Venture auf eigenen Wunsch Ende Juni. Er kam Mitte 2021 zur HGK Shipping und übernahm im August desselben Jahres auch die Geschäftsführung der BUSS HGK Logistics..

Quelle und Foto: HGK Shipping, 




Currenta investiert in Uerdingen

Chemieparkbetreiber Currenta geht den nächsten Schritt in Richtung des nachhaltigen Chemparks: Mit der Unterzeichnung eines Investitionsvertrages in Höhe von knapp 40 Millionen Euro für zwei Elektrodenkessel am Krefeld-Uerdinger Standort rückt dieses Ziel ein großes Stück näher.

Gemeinsam mit den Partnern Bayer, Covestro und Lanxess hat Chemieparkbetreiber Currenta einen Investitionsvertrag zum Bau eines ersten Elektrodenkessels am Standort Krefeld-Uerdingen unterzeichnet. „ELUER 1“ soll mit einer Leistung von 60 Tonnen je Stunde Dampf für die Produktion der ansässigen Betriebe erzeugen. Da er mit Strom betrieben wird, kann der Dampf klimaneutral erzeugt werden. Ein zweiter Kessel für den Standort soll zeitnah folgen. Die Elektrodenkessel werden die heute vorhandenen Kohlekessel ersetzen – damit wird der Kohleausstieg für den Uerdinger Standort konkret. Für beide Kessel gemeinsam ist ein Investitionsvolumen von knapp 40 Millionen Euro avisiert.

„Wir reden nicht nur, wir machen. Unser Weg ist klar: Wir wollen Europas nachhaltigen Chemiepark gestalten“, so Currenta-COO (Chief Operating Officer) Hans Gennen. „Gleichzeitig ist dies auch ein wichtiges Bekenntnis zum Standort. Krefeld-Uerdingen spielt eine wichtige Rolle in unserer Verbundstrategie. In wirtschaftlich herausfordernden Zeiten für die Chemie-Industrie ist es beachtlich, dass wir dieses Commitment gemeinsam eingehen – mit unseren Partnern Bayer, Covestro und Lanxess und unserem Eigentümer Macquarie Asset Management. Ich danke allen Beteiligten für dieses klare Zeichen.“

Dampf ist an einem Verbundstandort eines der zentralen Elemente der Energieversorgung. Über das Rohrleitungsnetz versorgt Currenta die ansässigen Betriebe und Anlagen mit diesem wichtigen Produkt. Dampf wird vor allem benötigt, um verschiedene Produkte und Prozesse der Chempark-Partner mit Wärme zu versorgen. Krefeld-Uerdingen komplettiert damit das Bild der Chempark-Standorte. In Leverkusen und Dormagen ist jeweils ein Elektrodenkessel bereits in Betrieb, ein zweiter Kessel folgt in Dormagen Ende 2024. Weitere Investitionen, zum Beispiel in industrielle Wärmepumpen und Wasserstoff, werden folgen, damit verbunden auch der Einstieg in ein zukunftsfähiges CO2-Management.

Quelle und Foto: Currenta, Axel Pompe (Mitte), Leiter der Business Unit Energy, Projektleiterin Maike Hennen und Ulrich Lohmann im Uerdinger Kraftwerk.




duisport übernimmt RK Verpackungssysteme

Die Duisburger Hafen AG hat rückwirkend zum 1. Januar 2024 die RK Verpackungssysteme GmbH (RK) mit Sitz in Gelsenkirchen sowie deren Tochterunternehmen RKG Verpackungsservice und K. Grote Holzverpackungssysteme GmbH inklusive aller Mitarbeitenden übernommen.

RK produziert auf einem knapp 16.000m² großen Areal Exportkisten und Verpackungssysteme aus Holz, vertreibt verschiedene Handelskisten und bietet zudem Verpackungsdienstleistungen an. Mit einer über 60-jährigen Erfahrung und mehr als 60 Mitarbeitenden verstärkt das Team von RK zukünftig die Weiterentwicklung der Sparte Industrielogistik der duisport-Gruppe im Bereich innovativer Verpackungslösungen, dem Vertrieb von Verpackungssystemen und der Industriegüterverpackung.

Jan-Malte Wöhrle, Geschäftsleiter Industrielogistik der duisport-Gruppe: „Der Kauf von RK ist ein wichtiger Baustein zur Weiterentwicklung der duisport industrial solutions. Neben der Ergänzung um einen leistungsfähigen Produktionsstandort mitsamt seinem hochmotivierten Fachpersonal wird die Region Nordrhein-Westfalen weiter gestärkt. Es ergeben sich enorme Möglichkeiten zur Ausweitung des Bestandskundengeschäftes in Deutschland und zur gemeinsamen Erschließung neuer Märkte.“

Christoph Schulte, Geschäftsführer RK Verpackungssysteme GmbH: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit duisport und die Integration unseres Know-hows in die Sparte Industriegüterverpackung. Das Leistungsportfolio von RK ergänzt das bisherige Angebot an hochwertigen Verpackungs- und Logistiklösungen der dis und ist somit ein idealer Baustein zum aktuellen Portfolio.“

Der Geschäftsbereich Industrielogistik der duisport-Gruppe unterteilt sich in die Sparten „industrial solutions“ (Verpackungs- und Werkslogistik) sowie „packaging solutions“ (Herstellung von Verpackungssystemen). Die Sparte „packaging solutions“ ist hierbei auf die Herstellung von hochinnovativen und insbesondere wiederverwendbaren Verpackungssystemen ausgerichtet, während die Sparte „industrial solutions“ im Kerngeschäft weltweit Komplettlösungen rund um die Verpackung und Logistik anbietet. Erst kürzlich hat die duisport-Gruppe durch die Beteiligung an der Crocodile Packaging Ltd. ihr Portfolio im Bereich der Industriegüterverpackung erweitert. Die von Crocodile erfundenen innovativen Clip-Kisten sollen mittelfristig auch in Gelsenkirchen gefertigt werden.

Die rund 60 Mitarbeitenden der Unternehmen RK Verpackungssysteme GmbH, RKG Verpackungsservice und K. Grote Holzverpackungssysteme GmbH arbeiten im Gelsenkirchener Hafengelände in enger Kooperation mit den Kunden in den Geschäftsfeldern Herstellung und Handel von Industrieverpackungen und externe Verpackungsdienstleistungen. Auf rund 16.000 Quadratmetern Betriebsfläche entwickeln und realisieren unsere engagierten Teams bedarfsoptimierte Verpackungslösungen für die Anforderungen im globalen Güterverkehr.

Das Unternehmen RK Verpackungssysteme mit dem gewachsenen Know-how aus mehr als 60 Jahren Markterfahrung zählt heute zu den führenden Anbietern und Entwicklern effizienter Holzpackmittel für Transport, Logistik und Lagerhaltung im Ruhrgebiet.

K. Grote Holzverpackungssysteme ist der Spezialist für Faltkisten aus Sperrholz – die ideale Lösung für Einweg- und Mehrweg-Industrieverpackungen, Transport und Lagerung. Die Kisten bieten einen hohen Produktschutz für den weltweiten Transport, sind besonders leicht und sparen gegenüber Kisten in starrer Bauweise durch das Faltsystem bis zu 80 Prozent Lagerplatz ein.

RKG Verpackungsservice ist ein besonderes Geschäftsfeld mit Verarbeitung und Verpackung von Brandschutzglas welches am Firmensitz im Kundenauftrag geschnitten, veredelt und verpackt wird.

Quelle und Foto: duisport




Europas Seehäfen brauchen entschlossenes Handeln

In der neuen Legislaturperiode muss die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Seehäfen in den Fokus der Politik rücken. Das fordert der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) im Nachgang der Europawahl. „Das frisch gewählte Parlament und die nächste Europäische Kommission haben es mit vielen Krisen und Herausforderungen zu tun. Gerade deshalb muss sich die EU auf ihre Stärken besinnen: Gemeinsames Handeln, einen freien Binnenmarkt, eine offene und selbstbewusste Handelspolitik sowie fairer  Wettbewerb. All das sollte auch in eine umfassende europäische Hafenstrategie sowie eine gemeinsame maritime Industriestrategie einfließen“, erklärt dazu Angela Titzrath, Präsidentin des ZDS.

Nachdem die Bürgerinnen und Bürger der EU in der vergangenen Woche ein neues Europäisches Parlament gewählt haben, beginnt nun der Countdown zur Neubesetzung der EU-Kommission. Außerdem wird in den kommenden Wochen die strategische Agenda der EU für die Jahre 2024 bis 2029 finalisiert. „Um den Herausforderungen unserer Zeit begegnen zu können, brauchen wir starke Häfen. Wirtschaftskraft, Energiewende und Wehrhaftigkeit setzen leistungsfähige  Seehäfen  und effiziente Verkehrsanbindungen voraus. Für eine starke Europäische Union muss die maritime Logistik daher Priorität haben“, fordert Angela Titzrath.

Im Sinne der Wirtschaftlichkeit der europäischen Seehäfen ist es notwendig, dass die EU stabile Voraussetzungen für Investitionen schafft. Nur so können die Häfen als Anlandungs-, Speicher- und Versorgungsstellen für alle Arten von Energieträgern fungieren und das stetig wachsende Güterverkehrsaufkommen bewältigen. Daher muss auch das Beihilferecht für Häfen und Schifffahrt modernisiert werden, unter anderem mit der überfälligen Nachprüfung der einschlägigen Leitlinien für staatliche Beihilfen – für gleiche Wettbewerbsbedingungen zwischen europäischen Hafenstandorten. Außerdem muss die Kommission ihr Vorgehen beim Emissionshandel für die Schifffahrt verbessern. „Hier ist schnelles Handeln der EU gefragt, denn Reedereien sind längst dabei, neue Ladungsdrehkreuze außerhalb der EU zu etablieren“, erklärt Angela Titzrath.

Die europäischen Seehafenbetriebe stehen mit internationalen Wettbewerbern auch in Konkurrenz, wenn es um Investitionsmöglichkeiten geht, ob in Europa oder in Übersee. Die strategische Rolle von Häfen und Transportwegen als sicherheitsrelevante Infrastruktur ist dabei verstärkt zu berücksichtigen. Das darf aber nicht dazu führen, dass Investitionen internationaler Partner undifferenziert und unverhältnismäßig erschwert werden. Hier muss die nächste EU-Kommission schnell und mit Augenmaß Rechtssicherheit schaffen und Reziprozität gewährleisten.

„Die Europäische Union begründet Wohlstand und Frieden auf dem Kontinent. Als Unternehmerinnen und Unternehmer wie als Beschäftigte der Seehafenbetriebe werden wir uns mit voller Kraft in die Entscheidungsprozesse rund um die maritime Infrastruktur einbringen, um dieses Gemeinschaftsprojekt weiter voranzubringen“, ergänzt die ZDS-Präsidentin.

Quelle: ZDS, Foto: HHLA




Startschuss für neues Unternehmen in der Binnenschifffahrt

Die MSG eG und die AVIDA NAVIGATION SRL, Galati/Rumänien, haben die MSG Danube Logistics SRL gegründet. Sitz der neuen Gesellschaft ist Galati, das Kraftzentrum der rumänischen Binnenschifffahrt.

Das Würzburger Unternehmen erweitert mit der MSG Danube Logistics seine Aktivitäten und das Netzwerk in Südosteuropa. Zudem wird die Neugründung ein willkommener Anlaufpunkt und lokales Kompetenzzentrum für alle MSG Schiffer.

Die Zusammenarbeit der ortsansässigen AVIDA mit der MSG wird im Zuge dieser Neugründung weiter vertieft. Durch die beiden rumänischen Ingenieure Coreliu Barbu und Vlad Dobrai, die neben einem MSG Vertreter als Geschäftsführer der MSG Danube Logistics fungieren, wird in enger Kooperation mit der MSG Werft in Dorfprozelten, das technische Know-how in der Region konsequent ausgebaut.

Galati, ein bedeutender Industriestandort Rumäniens, zählt ca. 220.000 Einwohner und ist der zweitgrößte Ausbildungsplatz für Binnenschiffer in Südosteuropa.

„Wir wollen hiermit weiter eine Verbindung zwischen Ost und West sowie den wichtigen Industrie- und Handelszentren des Kontinents schaffen“, so Martin Staats, Vorstand der MSG eG. „Wir denken, dass AVIDA und MSG gute Partner sind, um das Netzwerk in Rumänien weiter auszubauen, Talente zu erkennen und zu fördern und die Binnenschifffahrt somit weiter voranzubringen.“

Quelle und Foto: MSG




5G-Projekt: Ministerin Mona Neubaur besucht den Duisburger Hafen

Mona Neubaur, Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie sowie stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes Nordrhein-Westfalen, hat heute den Duisburger Hafen besucht, um das innovative 5G-Projekt „5G smart.logport Duisburg“ kennenzulernen. Als Projektpartner hat die Universität Duisburg-Essen die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten koordiniert. Das Projekt wird im Rahmen des 5G.NRW-Wettbewerbs durchgeführt und durch das Land Nordrhein-Westfalen mit etwa einer Million Euro Fördermittel unterstützt.

Die Teilnahme der Ministerin zeigt die Bedeutung des 5G-Projekts für die wirtschaftliche Entwicklung und Innovation in Nordrhein-Westfalen: „Als einer der bedeutendsten Logistikstandorte im Herzen Europas kommt es für den Duisburger Hafen darauf an auch in Zukunft international wettbewerbsfähig zu bleiben und sich mithilfe smarter Lösungen digital, nachhaltig und effizient aufzustellen.“ Ein wichtiger Schritt hierfür sei hierbei das innovative Vorhaben ,5G smart.logport Duisburg‘, das die für Nordrhein-Westfalen zentralen Bereiche Industrie, Logistik und Telekommunikation vorbildlich miteinander verbinde. Neubaur: „Ich bin sicher: Das wegweisende Projekt aus dem 5G.NRW-Wettbewerb wird mit der finanziellen Unterstützung des Landes und starken Partnern die digitale Transformation des Duisburger Hafens entscheidend voranbringen.“

Das 5G-Projekt fokussiert auf den Aufbau eines Testfeldes im Duisburger Hafen, in dem die Mobilfunktechnologie für die teilautomatisierte Steuerung von Hafenkränen getestet wird. Das Projektziel ist es, die Kapazitäten für den Containerumschlag zu erhöhen und somit die Effizienz im Hafenbetrieb zu steigern. Der öffentliche Kick-Off des Projekts fand am 3. November 2022 im Duisburger Innenhafen statt.

Bisher war eine teilautomatische Steuerung von mobilen Umschlaggeräten in Binnenhäfen nicht möglich. Durch das Projekt sollen nun erstmalig die technischen Voraussetzungen dafür in Duisburg geschaffen werden. Beteiligt sind die Universität Duisburg-Essen (UDE), die Duisburger Hafen AG (duisport), die Deutsche Telekom, vertreten durch T-Systems und Detecon International, und die duisport-Tochtergesellschaften startport GmbH und POLO KNOW-HOW Industrie-Engineering GmbH sowie die Stadt Duisburg als assoziierte Partnerin. Projektkoordinator Prof. Dr. Andreas Stöhr von der Universität Duisburg-Essen erläutert das Forschungsvorhaben: „Die UDE hat zentrale Teile der digitalen Infrastruktur für die teilautomatische Kransteuerung sowie hochpräzise satelliten- und radargestützte Positioniersysteme entwickelt und in das 5G-Campusnetz des Duisburger Hafens integriert. Diese Sensoren erfassen die genauen Positionsdaten der Container und übermitteln sie an die zentrale Leitstelle. Zudem hat die Universität Highspeed-Richtfunkstrecken installiert, die es ermöglichen, Videos von entfernt liegenden Kamerasystemen sofort an die Leitstelle zu übertragen.“

Das D3T-Terminal auf logport I in Duisburg-Rheinhausen ist das Pilotareal, auf dem durch den Einsatz der 5G-Technik unter anderem die teilautomatisierte Steuerung von Containerkränen erprobt wird. Die Projektbeteiligten präsentierten hier den aktuellen Projektfortschritt.

„Das Vorhaben haben wir gern unterstützt, weil die Erprobung der Automatisierung für eine zukunftsfähige Logistik wichtig ist“, erklärt Michael Rüscher, Wirtschaftsdezernent der Stadt Duisburg. „In Duisburg können wir kaum zusätzliche Logistikflächen bereitstellen. Daher ist es wichtig die Effizienz und die Abläufe zu optimieren, um am Standort weiter expandieren zu können.“

„Der Duisburger Hafen ist nicht nur eine der wichtigsten und größten Logistikdrehscheiben in Europa, er ist auch ein Zentrum für Innovation und Digitalisierung in der Logistik“, sagt duisport-CEO Markus Bangen. „Durch die teilautomatisierte Steuerung von Containerkränen können wir die Abläufe auf den Terminals deutlich effizienter gestalten und unsere Kranführer bei ihrer körperlich anstrengenden Arbeit spürbar entlasten.“

Mathias Poeten, Mobilfunknetz-Chef der Telekom Deutschland: „Wir als Telekom liefern hier in Duisburg nicht nur die 5G-Infrastruktur, sondern erforschen und entwickeln gemeinsam mit unseren Partnern im Projekt auch neue 5G-Anwendungsfelder für mehr Effizienz in der Hafenlogistik. Heute konnten wir dabei anschaulich demonstrieren: Die besonders leistungsfähige und sichere 5G-Technologie ist ein wichtiger Treiber für die Digitalisierung von Logistik-Prozessen – und schafft in Duisburg einen echten Hafen für Innovation.“

UDE-Rektorin, Prof. Dr. Barbara Albert, weist auf die Bedeutung der Ingenieurwissenschaften am Standort hin: „Mit der 5G-Forschung ist die Elektrotechnik der Universität Duisburg-Essen deutschlandweite an der Spitze. Damit werden hier an Rhein und Ruhr Logistikinnovationen möglich, die andernorts noch undenkbar sind.“

Quelle: duisport, Foto: Marco Stepniak / duisport,  duisport-CEO Markus Bangen freute sich über den Besuch von NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Mitte) und Prof. Dr. Barbara Albert, Rektorin der Universität Duisburg-Essen, auf dem 5G-Pilotareal auf logport I in Duisburg-Rheinhausen.




Baggerarbeiten am südlichen Kanaldock abgeschlossen

Anfang April hat der Hafen Antwerpen-Brügge eine wichtige Phase der weiteren Entwicklung des südlichen Kanaldocks abgeschlossen. Das belgische Baggerunternehmen DEME bewegte knapp 1 Million m³ Baggergut. Dadurch verfügt ICO nun über rund 600 Meter zusätzliche Kaimauer für RoRo-Schiffe. Dies ist ein wichtiger Schritt für den weiteren Ausbau des ICO-RoRo-Hafenterminals.

Die Entwicklung des südlichen Kanaldocks nimmt Gestalt an. Die erste Phase der Arbeiten am ICO-Hafenterminal − das Ausbaggern und der Abtransport von fast 1 Mio. m³ Sand- und Lehmboden − ist abgeschlossen. DEME trug die obere Bodenschicht auf einer Länge von etwa 600 Metern entlang der Kaimauer ab; die untere Schicht wurde bis zu einem Niveau von -8,5 mTAW ausgebaggert. Damit entspricht der zulässige Tiefgang des Terminals dem der bereits bestehenden Liegeplätze. Die Arbeiten ermöglichen das Anlegen von zwei zusätzlichen RoRo-Schiffen.

Ein zweiter Teil der Arbeiten umfasst den Aushub von überschüssigem Boden auf dem Hafengelände selbst, um das Gelände zu ebnen und baureif zu machen. Abschließend wird ICO das RoRo-Terminal mit Parkspuren und Parkhäusern für Autos sowie mit Einrichtungen zur Fahrzeuginspektion ausstatten.

Der Hafen Antwerpen-Brügge wird den Aushub verwenden, um andere Flächen innerhalb des Hafens zu ebnen und den Lkw-Parkplatz am Emmanuel De Cloedtweg vorzubereiten.

Die Entwicklung des südlichen Kanaldocks ist ein gutes Beispiel für die Erweiterung des Hafens unter bestmöglicher Nutzung des verfügbaren Raums. Erstens werden der Hafen Antwerpen-Brügge, DEME und ICO die bereits bestehende Hafeninfrastruktur wie Kaimauer, Dock, Eisenbahn und Straße sowohl während als auch nach den Arbeiten nutzen. Zweitens setzt ICO auf die vertikale Raumnutzung durch das „Stapeln“ der Fahrzeuge in Parkhäusern.

Durch die neuen Anlegemöglichkeiten an der Kaimauer müssen die angelieferten Fahrzeuge eine kürzere Strecke zu ihrem vorübergehenden Stellplatz auf dem Gelände zurücklegen. Durch die weitere Erschließung von etwa 32 ha des Terminals in einer späteren Phase wird sich auch die Entfernung zwischen den Parkplätzen und der internen Bahnlinie deutlich verringern. Mit anderen Worten: Das Projekt optimiert den Betrieb des Terminals und reduziert die relativen CO2-Emissionen.

Dirk De fauw, stellvertretender Vorsitzender des Verwaltungsrats von Port of Antwerp-Bruges: „Die Entwicklung des südlichen Kanaldocks stärkt unsere Position als eines der wichtigsten europäischen Gateways. Das ist nicht nur international, sondern auch lokal eine gute Nachricht, denn der ausgebaggerte Sand- und Lehmboden wird sowohl für den weiteren Bau des Terminals selbst als auch für den Lkw-Parkplatz etwas weiter unten auf der Straße verwendet.“

Rob Smeets, COO von Port of Antwerp-Bruges: „Dieses Projekt ist ein Paradebeispiel für die Hafenerweiterung: die intelligente Nutzung bereits vorhandener Flächen und Infrastrukturen. Die Erschließung des Geländes − und die damit einhergehende geringere Entfernung zur internen Bahnlinie − fördert die Verkehrsverlagerung.“

Alain Guillemyn, ICO: „Dank unseres neuen Kais verkürzen wir nicht nur die Anfahrtswege und verringern unseren CO2-Fußabdruck, sondern erhöhen auch unsere Schiffskapazität, wodurch sich ICO weiter als wichtiger Akteur positionieren kann. Darüber hinaus erhöhen wir die Sicherheit durch eine bessere Verteilung des Schiffsverkehrs. Dies ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer nachhaltigen und effizienten Zukunft für uns als Unternehmen und als Teil des Hafens.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




BLG ertüchtigt rund 250 Mähdrescher

Angefangen beim Löschen vom Containerschiff, über den Umschlag auf dem Terminal bis hin zu umfangreichen technischen Dienstleistungen bietet BLG LOGISTICS jetzt auch für High & Heavy-Güter das komplette Logistikpaket im Hafen aus einer Hand. Gemeinsam mit EUROGATE und der BLG AutoTec werden derzeit tonnenschwere Mähdrescher gelöscht, geprüft und für ihre Auslieferung an Kunden in ganz Europa vorbereitet. 

Wie Felsen in der Brandung erheben sich die tonnenschweren landwirtschaftlichen Maschinen aus dem Meer an Autos auf dem BLG AutoTerminal Bremerhaven. Rund 70.000 Pkw finden Platz auf dem 295 Hektar großen Gelände. Dazwischen befinden sich immer öfter 11-Tonner, die für den Einsatz in der Landwirtschaft bestimmt sind. Ganz aktuell wird am BLG AutoTerminal Bremerhaven eine Tranche von mehr als 200 Mähdreschern des Herstellers Claas gelöscht, umgeschlagen und technisch bearbe
BLG LOGISTICS verantwortet den gesamten Umschlagsprozess von der Ankunft des Schiffes, über die technische Bearbeitung bis hin zur Vorbereitung für den Weitertransport der Fahrzeuge. Die Mähdrescher erreichen in offenen Containern, sogenannten Flat Racks, den Hafen von Bremerhaven. Nach dem Löschen vom Containerschiff durch die BLG-Tochter EUROGATE werden unmittelbar an der Kaje die Räder montiert und die Maschinen von den High & Heavy-Experten am BLG AutoTerminal Bremerhaven für ihre Weiterfahrt vorbereitet. Anschließend geht es für die Landmaschinen in das BLG-eigene Technikzentrum AutoTec. Die größte Autowerkstatt Europas befindet sich direkt im Hafen. Zu den technischen Dienstleistungen zählen die Pre-Delivery-Inspection (PDI), Reinigung und Qualitätskontrolle sowie bei Bedarf Lackier- und Umbauarbeiten. Je nach Kundenwunsch werden die Fahrzeuge mit GPS-Empfängern oder auch Diebstahlsicherung ausgestattet.
Mit einem Umschlagvolumen von rund 1,2 Mio. Tonnen High & Heavy-Gütern pro Jahr gehört der BLG AutoTerminal Bremerhaven bereits heute zu den größten RoRo-Terminals seiner Art in Europa. Im vergangenen Jahr wurde durch die Zumietung einer neuen Fläche, bezeichnet als Südhafen „Roter Sand“, die insgesamt 60.000 Quadratmeter groß ist, die Fläche für den Schwergutumschlag erweitert. Durch die Erweiterung der Fläche hat BLG LOGISTICS eine wichtige Grundlage für zukünftige Projekte im High & Heavy Segment gelegt.
Quelle und Foto: BLG Logistics