Drohende Lücke im Bundeshaushalt

Aus zuverlässigen Quellen im Bundesverkehrsministerium wird berichtet, dass der Etat für den Erhalt und Ausbau der Flüsse und Kanäle ab dem kommenden Jahr unterfinanziert sein wird. Während diese strukturelle Haushaltslücke im Jahr 2021 sich noch im zweistelligen Millionenbereich bewegt, wird sie ab 2022 Jahr für Jahr rund 200 Millionen Euro betragen. Dringend notwendige Ausbaumaßnahmen wie etwa am Main, Fahrrinnenvertiefungen an Nieder- und Mittelrhein, Baumaßnahmen am Main-Donau-Kanal und im Westdeutschen Kanalgebiet oder Schleusenneubauten, wie zum Beispiel die zweiten Kammern an der Mosel, können dann nicht mehr begonnen oder zeitnah zu Ende geführt werden, weil schlicht kein Geld mehr zur Verfügung steht.

Das ist eine Hiobsbotschaft für die Schifffahrt in Deutschland – und niederschmetternd für den „Masterplan Binnenschifffahrt“ von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, der u.a. durch gezielten Wasserstraßenausbau verstärkt Güter auf die Wasserstraße lotsen will. Im Zuge der Haushaltsberatungen lautet der Appell des BDB in Richtung Politik und Verwaltung:

Stattet die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung mit ausreichenden Finanzmitteln und qualifiziertem Personal aus!

Ein Baustopp wegen leerer Kassen darf nicht erfolgen. Über entsprechende Verpflichtungsermächtigungen im Bundeshaushalt muss der Flussausbau sichergestellt werden. Immer noch fehlen in der WSV rund 400 Ingenieure, um die „Herkules-Aufgabe“ des Ausbaus der Flüsse und Kanäle zu bewältigen. Und 200 zusätzliche Ingenieure werden für zukünftige Zusatzaufgaben für die Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie benötigt. Wer das System Wasserstraße nicht in den Kollaps führen will, muss nun handeln. Dieser Appell richtet sich auch an das Bundesverkehrsministerium: Wer in den laufenden Haushaltsberatungen nur 50 WSV-Stellen anmeldet, braucht sich über die Missstände im Wasserstraßennetz nicht zu wundern.

Quelle und Foto: BDB




Rheinhäfen sichern die Landesversorgung

Das Umschlagsergebnis der Schweizerischen Rheinhäfen SRH nach neun Monaten 2020 liegt 16 Prozent unter der Vergleichsperiode des Vorjahres. Der Vergleichszeitraum 2019 ist ziemlich stark ausgefallen, weshalb es den zweistelligen Rückgang zu relativieren gilt. Die Covid-19-Pandemie sorgte im ersten und teilweise zweiten Quartal für eine „Delle“; es kam aber nicht zum befürchteten Einbruch. Vielmehr konnte die Binnenschifffahrt in der Krise ihre Stärken ausspielen und ihre wichtige Rolle für die Landesversorgung jederzeit sicherstellen.

Hauptverantwortlich für den Umschlagsrückgang ist der Import von Mineralölprodukten – als weiterhin wichtigstes Gütersegment – mit einem Minus von 17% gegenüber dem 1. Semester 2019. Das Ergebnis im Containerbereich liegt um rund 10% unter der Vorjahresperiode.

4 Mio. t wurden in den ersten drei Quartalen 2020 in den Schweizerischen Rheinhäfen umgeschlagen. Im Vergleichszeitraum 2019 waren es 730’000 t mehr. Die stark von der Entwicklung der Mineralölverkehre abhängigen Muttenz-Auhafen (-28%) und Birsfelden (-16%) büssten relativ viel ein, in Kleinhüningen (-9%) musste aufgrund der Entwicklung im Container- und teilweise im Agrarbereich ein kleineres Minus hingenommen werden. Der Import- oder Bergverkehr in allen drei Häfen – mit knapp 3,4 Mio t der wichtigere der beiden Sektoren – sank gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres um 15,6%, der Export- oder Talverkehr bei knapp 630’000 t um 17,8%.

Im Containerverkehr wurden in den Rheinhafenterminals wasserseitig 83’294 TEU umgeschlagen. Gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres resultierte ein Minus um 10,5%. Dazu muss angemerkt werden, dass in der 2019er-Summe 4’607 TEU Sonderumschlag aus der Baustelle Kesslergrube inbegriffen sind. Dieser Faktor entfiel in der Berichtszeit. Berücksichtigt man dies, so halbiert sich der Rückstand gegenüber den ersten drei Quartalen 2019 auf 5,9%. Dass auch unter Berücksichtigung dieses Sonderfaktors mit dem Vorjahres-Resultat nicht gleichgezogen werden konnte, liegt daran, dass die Vergleichsperiode eine sehr starke war und der August 2020 ungewöhnlich schwach war. Dabei handelte es sich um einen „Ausreisser“. So lag das Resultat im September 2020 bereits wieder auf dem Niveau des Vergleichsmonats 2019.

Der Importverkehr (volle Container) blieb mit einem Total von 30’731 TEU um knapp 7% unter dem Ergebnis der Vergleichsperiode. Berücksichtigt man auch hier den Sonderfaktor „Kesslergrube“ (2’286 TEU), so ergibt sich ein zu 2019 praktisch identisches Ergebnis.

Einen „echten“ Rückgang gab es beim Exportverkehr (abgehende volle Behälter). 29’472 TEU bedeuten im Vergleich zur Vorjahresperiode einen Rückgang um 7,3%. Hier sticht das bereits erwähnte ungewöhnlich schlechte August-Ergebnis mit einem Rückgang um fast 27% gegenüber dem Vorjahresmonat heraus. Weggefallen waren vor allem die in dieser Zeit sonst üblichen Holz-Exporte.

Beim Verkehr mit Leercontainern – dieser dient zum Ausgleich der Depots – zeigt sich im einkommenden Verkehr ein Rückgang um 11% auf 14’580 TEU. Im abgehenden Verkehr wurden 8’511 TEU bewegt, was einer Einbusse um 28% gleichkommt. Unter Berücksichtigung des Faktors „Kesslergrube“ (2’321 TEU) beträgt der Rückstand 10%.

In den ersten neun Monaten 2020 sind knapp 1,8 Mio. t flüssige Treib- und Brennstoffe über die Schweizerischen Rheinhäfen importiert worden. Gegenüber den fast 2,2 Mio. t in der Vergleichszeit des Vorjahres entspricht dies einer Abnahme um 17%.

Die Importe von Brennstoffen waren im ersten Quartal aufgrund des Preisniveaus sehr stark. Irgendwann waren dann aber alle Tanks im Inland gefüllt, so dass die erwartete Stagnation eintrat. Anders lief es bei den Treibstoffen. Hier brachten das Corona-Virus und die Empfehlung, auf den öffentlichen Verkehr möglichst zu verzichten, nebst den niedrigeren Produktpreisen erst mal eine kleinere Steigerung. Diese Entwicklung flachte aufgrund des verstärkten Wechsels zu Home Office aber rasch ab.

Und natürlich hatte der im ersten und teilweise zweiten Quartal fast ganz eingestellte Flugverkehr seine Auswirkungen auf den Import von Jet Fuel. Auch der Sommer mit etwas anziehendem Flugverkehr brachte keine wirkliche Trendwende, umso mehr, als die Tendenz aufgrund der steigenden Zahl von Infizierten und den darauf folgenden Reisewarnungen bzw. Quarantäne-Anordnungen in verschiedenen Ländern eher ungünstig ist.

Der Heizölmarkt hat mit den Anstrengungen der Dekarbonisierung und den bereits erlassenen oder noch anstehenden gesetzlichen Einschränkungen bei Ölheizungen zu kämpfen. Die Nachfrage sinkt momentan um ca. 5% pro Jahr. Eine Entwicklung, die sich im Zeitalter vermehrter Installation von Fernwärme, Wärmetauschern, Erdsonden oder Pelletheizungen klar verschärfen dürfte.

Die Sparte Mineralölprodukte wird aber noch längere Zeit die wichtigste der Schweizerischen Rheinhäfen bleiben, dies mit einem Importanteil von über 53%. Zwar kommen immer verbrauchsärmere Fahrzeuge auf den Markt, doch steht eine Ablösung der Diesel- und Benzinfahrzeuge durch Elektrofahrzeuge angesichts der noch geringen Zahl in letzterer Kategorie in eher längerfristiger Zukunft an. Auch die Ablösung des Flugbenzins durch synthetische Stoffe ist noch Zukunftsmusik.  Und auf Seiten der Infrastruktur wird es auch langfristig bei nur noch einer schweizerischen Raffinerie, diejenige im neuenburgischen Cressier, bleiben (nachdem die Anlage im Walliser Collombey den Betrieb 2015 eingestellt hatte). Eine Neueröffnung ist nicht in Sicht. Die Rheinschifffahrt und die Rheinhäfen werden die Landesversorgung im Energiebereich auch weiterhin gewährleisten.

Der kurze Aufschwung im 2. Quartal war von kurzer Dauer. Das 3. Quartal verzeichnete einen Rückgang auf das 2. Quartal von fast 10%, was 18’500 t entspricht, und lag somit auch 10’000 t resp. 5,7% hinter dem Vorjahr. Insgesamt musste in den ersten 9 Monaten ein Rückstand von fast 37’000 t auf das Vorjahr hingenommen werden, was einem Rückgang von 6,6% entspricht.

Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse, verzeichnen im 3. Quartal 2020 einen Rückstand von 11% resp. 7’400 t auf das Vorjahr. Massgeblich verantwortlich für diesen Rückstand waren Juli und August, da alleine in diesen beiden Monaten insgesamt 12’000 t weniger Ware in den Schweizer Rheinhäfen eingetroffen ist. Dieser Rückstand konnte mit einem guten September etwas aufgefangen werden.

Auch bei den Nahrungs- und Futtermitteln setzte sich der Negativtrend fort, jedoch nicht derart stark wie bei den landwirtschaftlichen Erzeugnissen. Der Rückstand auf das Vorjahr betrug im 3. Quartal lediglich 2,7% resp. 3’200 t, dies jedoch nur aufgrund einer Erholung der Mengen im August und September; diese beiden Monate lagen 11 % resp. 20% über dem Vorjahr.

Nach wie vor gelangen grosse Mengen an europäischer und auch Überseeware über den Landweg in die Schweiz. Eine Entwicklung, die anhält, mit der Folge, dass die in den Rheinhäfen verbleibende Ware nicht mehr „dreht“ und somit eine kostendeckende Bewirtschaftung der Infrastruktur in den SRH verunmöglicht wird.

Während die Einfuhren im Bereich Steine, Erden, Baustoffe mit 193’957 t im 3. Quartal nur knapp 6% unter den Mengen des 2. Quartals geblieben sind, ist bei den Ausfuhren ein Sommerloch zu beobachten. Die stabilen Importmengen zeigen aber, dass die Schweizer Baubranche krisenresistent ist und weiterhin viele Bauprojekte umgesetzt werden. Mit nur 55’442 t wurden aber in den Monaten Juli, August und September 27% weniger Steine, Erden und Baustoffe aus der Schweiz exportiert als in den drei Monaten zuvor. Eine mögliche Ursache könnten Einschränkungen aufgrund der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus in der Baubranche in den EU-Nachbarländern sein. Wenn weniger gebaut wird, dann ist auch weniger Bedarf für Baumaterial.

Die Zufuhr von Eisen und Stahl sowie NE-Metallen ist mit 42’589 t im 3. Quartal gegenüber dem 2. Quartal etwas mehr als 12% gestiegen. Die vor Beginn der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus erreichten Mengen im 1. Quartal, wurden aber weit verfehlt. Die Ausfuhren sind weiterhin auf niedrigem Niveau, im September konnte aber mit 2’584 t wieder eine grössere Menge exportiert werden.

Eine eher schwächere Phase zieht der Bereich Chemische Erzeugnisse ein. Der Importverkehr in dieser Sparte sank bei knapp 125’000 t auf fast die Hälfte (-44%) unter den Wert der Vorjahresperiode. Mit den anhaltend negativen Tendenzen in der Weltwirtschaft dürfte das Resultat des Exportverkehrs zu tun haben:  Bei einem Total von knapp 53’000 t ergab sich auch hier nahezu eine Halbierung (-43%).

Obwohl im Sommer 2020 keine längeren Niedrigwasserperioden den Verkehr einschränkten und die Bunkerpreise auf sehr niedrigem Niveau verblieben, sind neue Einfuhren von festen mineralischen Brennstoffen wie Steinkohle ausgeblieben. In den Häfen konnten kleinere Ausgänge festgestellt werden, daher sind die Lagerbestände weiterhin hoch. Die Ablösung durch alternative Brennstoffe mit tieferen CO2-Emissionen schreitet unaufhörlich weiter voran.

Quelle und Foto: Port of Switzerland




„Lockdown light“ lähmt Fahrgastschifffahrt

Die zwischen Bund und Ländern verabredeten Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus treffen erneut die Tagesausflugs- und Kabinenschifffahrt in Deutschland: Seit Montag müssen die Unternehmen mit ihrem attraktiven Freizeit- und Tourismusangebot ihren Betrieb einstellen. Die Umsatzausfälle sind enorm.

„Das ist schon der zweite heftige Schlag, den das durchweg klein- und mittelständisch strukturierte Gewerbe in diesem Jahr verkraften muss. Erst wurde zum Saisonbeginn im März deutschlandweit der Betrieb untersagt. Zwei Monate später durften die Betriebe ihre Tätigkeit aufnehmen, aber nur mit Abstands- und Hygieneregelungen an Bord, die den Betrieb teilweise unwirtschaftlich werden ließen. Und nun gehen auch noch alle Hoffnungen auf ein ‚goldenes Herbst- und Adventgeschäft‘ baden“, erklärt Dr. Achim Schloemer (KD, Köln), Vizepräsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB).

„Wir fordern, dass die nun entstehenden Umsatzverluste im Rahmen der getroffenen Beschlüsse und Zusagen kurzfristig und unbürokratisch ausgeglichen werden. Die Branche ist unverschuldet in eine wirtschaftlich existenzbedrohende Situation geraten. Der Staat muss sich der Verantwortung für sein Handeln stellen und 75 % bzw. 70 % der Umsätze erstatten. Wir nehmen die veröffentlichten Beschlüsse wörtlich: ‚Taschenspieler-Tricks‘, bei denen auf einmal unerwartet Kürzungen oder Anrechnungen von anderen Leistungen erfolgen oder Teile des Umsatzes unberücksichtigt bleiben, sind nicht zu akzeptieren“, so BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.

Bei allem Verständnis für das Bemühen, die Bevölkerung zu schützen und das Infektionsgeschehen einzudämmen, wird das Vorgehen mittlerweile von den Unternehmen als unverhältnismäßig empfunden. Es gibt keine Nachweise und nicht einmal den Verdacht, dass Tagesausflugsfahrten auf Rhein, Main, Donau, Elbe, Mosel oder Spree zum „Super-Spreading-Event“ mutiert wären, im Gegenteil: Mit großer Vorsorge und Umsicht haben die Unternehmer für das Wohl und die Gesundheit der Passagiere gesorgt und dabei auch in die Flotte investiert.

Quelle und Foto: BDB, erneut ist die Fahrgastschifffahrt mit ihrem attraktiven Freizeit- und Tourismusangebot von Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus betroffen. Die Unternehmer verlangen Ersatz für den Umsatzausfall aufgrund der angeordneten Betriebsschließungen im November 2020.




Drohneneinsatz im Hafen Antwerpen

Ab sofort werden Drohnen zur Unterstützung der Durchführung und Kontrolle im Antwerpener Hafengebiet eingesetzt. Dies erfolgt in Kooperation zwischen dem Hafen Antwerpen und der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA).

Der Hafen Antwerpen erstreckt sich über eine Fläche von mehr als 120 km² und verfügt über eine sensible industrielle Infrastruktur. Der Einsatz von Drohnen kann einen wichtigen Beitrag zur Gesamtsicherheit in diesem komplexen Umfeld leisten. Schließlich ermöglichen Drohnen es den Hafenbehörden, ein großes Gebiet schnell und sicher zu verwalten, zu inspizieren und zu kontrollieren.

Aus diesem Grund hat der Hafen Antwerpen gemeinsam mit dem FÖD Mobilität und Transportwesen ein Abkommen mit der EMSA geschlossen, wonach diese bis Ende 2020 eine Drohne und einen Drohnenpiloten zur Verfügung stellen wird. Der Drohnenpilot begleitet die Beamten der Hafenbehörde bei ihren Aufgaben und liefert Luftbilder der Situation vor Ort. Auf die Bilder kann auch aus der Ferne zugegriffen werden, sodass sie im Bedarfsfall schnell an Rettungs- und Sicherheitsdienste weitergegeben werden können. Dabei steht der Datenschutz an erster Stelle: Die Bilder werden nur zu Kontrollzwecken verwendet und nicht gespeichert.

https://youtu.be/C63GOssl0Dg

Die Drohne soll nicht nur für regelmäßige Kontrollen, sondern auch bei Zwischenfällen eingesetzt werden, um sich schneller einen Überblick über die Situation verschaffen zu können. Das Bildmaterial von Ölunfällen wird zudem von der Universität Antwerpen zur Entwicklung von Algorithmen genutzt, die künftig derartige Vorkommnisse automatisch erkennen können.

Nach Angaben des Hafens Antwerpen wird der Einsatz von Drohnen im Hafen der Zukunft eine immer wichtigere Rolle spielen. Im Rahmen seiner Teilnahme am SAFIR-Projekt wurden bereits umfangreiche Tests durchgeführt, um die Einsatzmöglichkeiten bemannter und unbemannter Drohnen im Hafen zu untersuchen. Das letztendliche Ziel dieser Projekte ist ein Netzwerk autonomer Drohnen, die im Rahmen eines sicheren, effizienten und intelligenten Hafens einen „Live Feed“ der verschiedenen Hafenaktivitäten liefern können.

Paul Wauters, Hafenmeister des Hafens Antwerpen: „Die Zusammenarbeit mit der EMSA ermöglicht es uns, bei der Durchführung unserer Aufgaben neue Technologien einzusetzen, um bei Zwischenfällen schneller reagieren und einen sichereren Hafen für die Hafenbenutzer schaffen zu können.“

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Wir unternehmen alles, was wir können, um einen sicheren Hafen zu gewährleisten, und Drohnen werden dafür in naher Zukunft unverzichtbar sein, auch in unserem Hafen. Innovation ist entscheidend, um das nachhaltige Wachstum unseres Hafens langfristig zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit bestätigt auch, dass der Hafen das ideale Umfeld ist, um innovative Technologien zu testen und weiterzuentwickeln.“

Quelle, Foto und Video: Hafen Antwerpen




Die Temperatur immer im Blick

Nexxiot und VTG erweitern ihre Zusammenarbeit: Ab Dezember 2020 setzt die VTG von Nexxiot entwickelte Temperatursensoren ein, um den Zustand von hochwertigen, temperatursensiblen Waren lückenlos zu überwachen und Informationen digital und in Echtzeit zu übertragen. Dafür werden 3.000 Güterwagen auf Kundenwunsch mit Sensoren ausgerüstet, die die Temperatur des Kessels, des Heizsystems und des Auslaufes erfassen können.

Die erhobenen Daten werden in der Nexxiot Connect Cloud zusammengeführt und dort verarbeitet, detaillierte Auswertungen und weitergehende Analysen stehen den Kunden auf der VTG-Plattform traigo zur Verfügung. Im Falle von Temperaturveränderungen erhalten die Transportbeteiligten über das System eine Benachrichtigung. Damit wird sichergestellt, dass die transportierten Güter ihren Bestimmungsort in einwandfreiem Zustand erreichen.

„Manche Produkte sind selbst nach kleinen Temperaturschwankungen nicht mehr brauchbar. Deshalb wollen wir für unsere Kunden beim Transport von hochwertigen Chemikalien oder anderen temperatursensitiven Gütern eine lückenlose Dokumentation gewährleisten. Mit der Einführung der Nexxiot-Lösung gehen wir aber noch einen Schritt weiter. Durch die Benachrichtigung bei Unregelmäßigkeiten können in Echtzeit Maßnahmen eingeleitet werden, die den Temperaturschwankungen entgegenwirken“, sagt Hanno Schell, Head of Innovation bei der VTG.

Nexxiots CEO Stefan Kalmund sieht darin große Chancen für die Qualitätssicherung und die Transparenz entlang internationaler Lieferketten: „In vielen Branchen, hier seien beispielhaft die Pharma-, die Chemie- und die Nahrungsmittelindustrie genannt, gibt es hohe Anforderungen zur Temperaturüberwachung empfindlicher Güter. Wir unterstützen die VTG zukünftig dabei, die Qualität von Transporten in diesen Bereichen weiter zu steigern. Der Einsatz von Echtzeitinformationen und deren Integration in den Arbeitsalltag der Kunden spielen dabei eine wichtige Rolle. Die Logistikranche braucht innovative Vorreiter wie die VTG, um den Herausforderungen der Zukunft zu begegnen.“

„Die Digitalisierung unserer gesamten Flotte hat für uns einen hohen Stellenwert. Nur durch die Generierung, Aufbereitung und den intelligenten Einsatz von Daten können wir unseren Kunden die Transparenz bieten, die sie benötigen, um fundierte Entscheidungen zu treffen. Nexxiot unterstützt uns hierbei als strategischer Partner“, fügt Peter Töpfer, Senior Project Manager bei der VTG, hinzu.

Die VTG Aktiengesellschaft zählt zu den führenden Waggonvermiet- und Schienenlogistikunternehmen in Europa. Der Waggonpark des Unternehmens umfasst rund 95.000 Eisenbahngüterwagen, darunter schwerpunktmäßig Kesselwagen, Intermodalwagen, Standardgüterwagen sowie Schiebewandwagen. Neben der Vermietung von Eisenbahngüterwagen bietet der Konzern umfassende multimodale Logistikdienstleistungen mit Schwerpunkt Verkehrsträger Schiene sowie weltweite Tankcontainertransporte an.

Ihren Kunden bietet die VTG durch die Kombination der drei vernetzten Geschäftsbereiche Waggonvermietung, Schienenlogistik und Tankcontainerlogistik eine leistungsstarke Plattform für den internationalen Transport ihrer Güter. Der Konzern verfügt über langjährige Erfahrung und spezifisches Know-how, insbesondere im Transport flüssiger und sensibler Güter. Zum Kundenkreis zählen eine Vielzahl renommierter Unternehmen aus nahezu allen Industriezweigen, wie beispielsweise der Chemie-, Mineralöl-, Automobil-, Agrar- oder Papierindustrie.

Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete die VTG einen Umsatz von 1.221 Millionen Euro und ein operatives Betriebsergebnis (EBITDA) von 512 Millionen Euro. Über Tochter- und Beteiligungsgesellschaften ist das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg vorrangig in Europa, Nordamerika, Russland und Asien präsent. Zum 31. Dezember 2019 beschäftigte die VTG weltweit rund 1.750 Mitarbeiter.

Die Nexxiot AG mit Sitz in Zürich ist Impulsgeber für die digitale Logistik von morgen. Ziel des Unternehmens ist es, die weltweiten CO2-Emissionen um fünf Prozent zu reduzieren, indem es die Effizienz von Gütertransporten steigert und Leerfahrten reduziert. Mit modernster Technologie unterstützt es seine Kunden dabei, die Potenziale ihrer Transportdaten effektiv zu nutzen. Dafür bietet Nexxiot eine integrierte Lösung zum Verfolgen, Finden und Schützen von Fracht an. Der Einsatz der Lösung in über 160 Ländern weltweit und ein Netzwerk aus über 450 Roaming-Partnern bietet den Kunden zu jedem Zeitpunkt Vertrauen, Sicherheit und Transparenz. In der Nexxiot-eigenen Logistik-Cloud sind die Daten von mehr als 4 Milliarden zurückgelegten Transportkilometern gespeichert. Mitarbeiter aus über 19 Ländern tragen zum Erfolg des Unternehmens bei. Neben dem Hauptsitz in der Schweiz ist Nexxiot in Deutschland und den USA tätig und verfolgt eine globale Wachstumsstrategie.

Quelle: VTG und Nexxiot, Foto: VTG




Altmann investiert in Straubing-Sand

Das Prackenbacher Logistikunternehmen Klaus Altmann beginnt mit den Baumaßnahmen einer neuen Schwerlast- und Logistikhalle im Hafen StraubingSand und setzte den ersten Spatenstich.

Das aus dem Altlandkreis Viechtach stammende und 1990 gegründete Speditionsunternehmen Klaus Altmann hat sich in den letzten 30 Jahren zu einem leistungsstarken, mittelständischen Transport-Projekt-System-Logistiker entwickelt. Mit derzeit 45 Mitarbeitern an den Standorten Prackenbach und Viechtach entstanden in den vergangenen Jahren fünf Logistikhallen mit insgesamt 12.000 m² Nutzfläche. Auch eine moderne Rampenanlage, Hochregale und Krananlagen mit 100 Tonnen Hub Last gehören zum Portfolio. Mit 25 LKW werden im nationalen sowie internationalen Sonder- und Schwerverkehr Transportlösungen durchgeführt. Streckenexpertisen, Ausnahmegenehmigungen, Organisation für Be- und Entladung gehören zu den Standards. Das Ein- und Ausbringen von Werkzeugen und Maschinen bis hin zum kompletten Firmenumzug wird darüber hinaus im Leistungsspektrum angeboten.

Nun erweitert Klaus Altmann sein Portfolio durch trimodale Logistiklösungen im Hafen Straubing-Sand. Im ersten Bauabschnitt entsteht auf ca. 15.000 m² eine moderne Schwerlast- und Logistikhalle mit 6.300 m² Nutzfläche. Durch die Erweiterung wird als Zielsetzung eine Kombination aus Straße, Schiene und Wasser im Sonder- und Schwertransport angestrebt. „Das Logistikunternehmen Klaus Altmann passt hervorragend zu den Wachstumszielen unseres Hafens im Bereich der Groß-und Übermaßtransporte. Die Binnenschifffahrt hat hier ein großes Potenzial, das wir gemeinsam mit Klaus Altmann nutzen wollen“, erklärt Andreas Löffert, Geschäftsleiter des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand. Die leistungsstarke Logistikhalle verfügt über eine Krananlage, die das Handling sowie das Zwischenlagern von Gütern bis 100 Tonnen möglich macht. Auch schwerere Bauteile mit einem Stückgewicht von bis zu 760 Tonnen können mittels mobilem Hubgerüst bewegt und umgeschlagen werden. Das Lagermanagement wird unter Nutzung der neuesten Informations- und Kommunikationstechnologie geplant. Für das Handling der Schwerlastgüter von Binnenschiff und Schiene soll ein mobiler Umschlagskran der Firma Sennebogen zum Einsatz kommen.

„Wir danken dem Team des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand für die unkomplizierte Abwicklung unseres neuen Projekts. Gemeinsame Ziele zu erreichen und umzusetzen ist für uns primär das Wichtigste. Wir freuen uns auf die neuen Aufgaben im Hafen“, erklärt Geschäftsführer Klaus Altmann den anwesenden Gästen.

Baubeginn ist je nach Witterung zeitnah geplant und soll zu Beginn der zweiten Jahreshälfte 2021 fertiggestellt sein. Bis zu 10 neue Arbeitsplätze, je nach Auftragsvolumen, sind im ersten Abschnitt geplant. Die Planung und Bauleitung wurde dem Architekturbüro Brunner aus Viechtach übergeben, die bisher sämtliche Bauvorhaben der Firma Altmann bestens koordiniert hat. Nachhaltigkeit wird auch bei diesem Bau groß geschrieben: von PV-Anlage über Wasseraufbereitung bis hin zur Verwendung von Baumaterialien aus Recyclingstoffen.

Der Hafen Straubing-Sand mit einer Gesamtfläche von 220 ha ist ein trimodaler Industrie- und Logistikstandort, der im Rahmen einer interkommunalen Zusammenarbeit der Stadt Straubing, des Landkreises Straubing-Bogen und der Gemeinde Aiterhofen entwickelt wurde. Mit einem Gesamtumschlag von knapp 4,1 Millionen Tonnen im Jahr 2019 ist Straubing-Sand weiterhin Niederbayerns leistungsstärkstes Güterverkehrszentrum. Ansiedler finden dort baureife Grundstücke mit einer Fläche von 2.000 m² bis knapp 50.000 m² mit teilweise direkter Gleis- und Hafenanbindung. Zusätzliche Aufmerksamkeit erhält der Standort durch den Betrieb seines Technologie- und Gründerzentrums (TGZ) am BioCampus. Vor dem Hintergrund einer dauerhaft guten Belegung gibt es konkrete Planungen für eine Erweiterung des TGZ, für die der Freistaat Bayern Mittel bereitstellen will. In Verbindung mit der geplanten biotechnologischen Mehrzweck-Demonstrationsanlage „BioCampus MultiPilot“ entsteht im Hafen Straubing-Sand ein Leuchtturm der Bioökonomie mit einer deutschlandweit einzigartigen Infrastruktur.

Quelle und Foto: Zweckverband Hafen Straubing Sand, Die Vertreter des Speditions- und Logistikunternehmens Klaus Altmann setzten zusammen mit den Verantwortlichen des Architekturbüros Brunner, Vertretern des Hafens Straubing-Sand und der lokalen Politik den ersten Spatenstich.




SPD zu LKW-Verkehr im Hafen Krefeld

Die LKW-Situation ist Dauerthema im Krefelder Hafen. Verkehrspolitiker Udo Schiefner machte sich ein persönliches Bild von der Lage vor Ort. Die Ortsbesichtigung wurde vom Arbeitskreis Europa der SPD Krefeld organisiert.

„Früher dachte man, es reicht für LKWs im Gewerbegebiet einen Parkstreifen zu haben. Die Transportmengen wachsen aber seit Jahren stetig und damit auch die Belastungen für die Fahrerinnen und Fahrer. Wir müssen Infrastrukturen schaffen, nicht nur Parkplätze. Dabei muss die hygienische und soziale Situation der Arbeitnehmer im Mittelpunkt stehen,“ so der SPD-Politiker. In seiner Bundestagsfraktion ist Schiefner stellvertretender Sprecher der Verkehrs-AG und für Güterverkehr und Logistik zuständig.

Jürgen Hengst SPD-Ratsherr und Vorsitzender im Aufsichtsrat der Hafengesellschaft assistiert: „Wir müssen Firmen verpflichten, das LKW-Problem auf eigenem Gelände zu lösen und den Parkdruck von der Straße wegzunehmen. Dies gelingt bis jetzt gut. Am Castellweg konnten wir Poller zur Verhinderung von Lkw-Parken aufstellen Das hat die Situation für die Anwohner wesentlich verbessert. Zudem ist der Kommunalbetrieb Krefeld beauftragt, den PKW-Parkplatz an der Ecke Castellweg/Fegetaschstrasse für LKWs zu sperren – unter anderem durch mechanische Hindernisse. Gegenwärtig kommt es dort noch zu Vermüllung und Beschädigung der Bäume.“

„Klar ist aber, ohne Kontrollen wirken solche Maßnahmen nicht im erwünschten Umfang,“ stellt Schiefner fest. „Die Anforderungen in vielen Speditionen führen zu inakzeptablen Arbeitsbedingungen. Die sozialen Rechte der Fahrerinnen und Fahrer werden oft systematisch unterlaufen. Das müssen wir besser kontrollieren. Es müssen aber auch die Auftraggeber, die großen deutschen und internationalen Logistikunternehmen, verschärft in die Pflicht genommen werden. Es sind ihre Zulieferketten, die am unteren Ende zu unmenschlichen Arbeitsbedingungen führen.“

Der Rundgang führte im Weiteren auch am Hafenbecken vorbei. Am Lager eines großen Logistikanbieters konnte dort durch einen Firmenparkplatz Entspannung erzielt werden. So kann der notwendige Interessenausgleich zwischen Wirtschaft und Anwohnern und zum Beispiel die Neuansiedlung einer großen Mühle gelingen. Zu sehen waren zudem Anleger für die Anlieferung von Rohstoffen per Schiff. Ina Spanier-Oppermann, SPD-Ratsfrau und Landtagsabgeordnete, erklärte dazu: „Wir setzen auf solche intermodalen Verkehrssysteme und werden weitere Landesmittel beantragen, damit auch das interne Bahnnetz im Hafen vergrößert wird – so lassen sich Zehntausende von LKW Fahrten vermeiden.“

Für Philipp Richter, Fraktionsvorsitzender der SPD Rheinberg, war der Rundgang sehr wertvoll. „ In Rheinberg haben wir erhebliche Probleme mit dem Logistiksektor. Für mich war es persönlich sehr wichtig zu sehen, wie anderorts das Problem angegangen wird und ich nehme viele Anregungen mit“.

Das Fazit der sehr umfangreichen Ortsbesichtigung war einhellig: der Krefelder Hafen ist es wert!

Quelle und Foto: Udo Schiefner, MdB , Ina Spanier-Oppermann (vorn), Udo Schiefner, Philipp Richter, Jürgen Hengst, Claudia Heinrichs, Michael Kuklinski, Karl-Heinz Duchene (v.l.n.r.)




Bokashi für die Maasvlakte

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat auf der Maasvlakte versuchsweise damit begonnen, Bokashi unter aus Schnittabfall, trockenem Laub und Gras herzustellen und einzusetzen. Diese organischen, aus dem gesamten Hafen- und Industriegebiet stammenden Restströme werden „geerntet“ und danach zerkleinert. Nach einem Fermentierungsprozess von acht bis zwölf Wochen entsteht Bokashi. Dieser Bodenverbesserer wird über das noch zuvergebende Gelände auf der Maasvlakte 2 verteilt, um Sandverwehungen entgegenzuwirken. Auf diese Weise soll das Gras grün bleiben.

Jedes Jahr transportiert der Hafenbetrieb tonnenweise organischen Abfall ab. Das Pilotprojekt, das bis Ende Dezember 2020 andauert, ist ein erster Anstoß, all diesen Abfall wiederzuverwenden. Die Erzeugung und die Nutzung von Bokashi passt zu den Bestrebungen des Hafenbetriebs, die Außenflächen in attraktiver und ökologischer Weise zu entwickeln.

Bokashi ist das japanische Wort für „gut fermentiertes organisches Material“. Dabei handelt es sich um eine Methode, mittels derer organische Materialien unter anderem mit Mikroorganismen besprüht werden und danach luftdicht abgedeckt werden. Daraufhin kommt ein Fermentierungsprozess in Gang, der schneller als andere Kompostierungstechniken abläuft. Zudem bleibt das Volumen an organischem Material gleich. Beim Bokashi-Prozess wird organisches Material zu Nahrung für Lebewesen im Boden verarbeitet. Nach acht bis zwölf Wochen kann das organische Material fermentiert und frisch aus dem Bokashi-Haufen entnommen werden. Dieses Material stellt Nahrung für den Pendelwurm dar, der seinerseits für einen sauerstoffreichen Boden sorgt.

Die Vorteile von Bokashi

  • Ein reichhaltiges Nahrungsmittel für die Lebewesen im Boden
  • Die Inputkilomenge entspricht nahezu der Outputkilomenge
  • Vermeidung der Vermehrung schädlicher Bakterien und Schimmel
  • Schnelle Zersetzung nach der Ausbringung in den Boden
  • Kostenersparnis im Vergleich zur traditionellen Verarbeitung
  • Bokashi ist somit Nahrung für die Lebewesen im Boden. Hierdurch eignet sich Bokashi sehr gut für die Verbesserung von Parzellen. Zudem sorgt Bokashi dafür, dass mögliche Unkrautsamen nicht auf dem Boden keinen, sondern im Bokashi-Komposthaufen fermentieren.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto Ries van Wendel de Joode/HBR




RheinCargo: E-Loks fahren ab 2021 mit Ökostrom

Die Güterbahnsparte der RheinCargo steht für umweltschonenden Transport und eine hervorragende Energie-Effizienz. Im Vergleich zum Lkw verursachen Güterzüge pro Tonnenkilometer fünfmal weniger CO2 und benötigen nur 20 Prozent der Energie (Quelle: Allianz pro Schiene / Studie: Umweltbundes- amt). Der Logistikdienstleister RheinCargo geht jetzt noch einen Schritt weiter: Ab 2021 sind alle E-Lokomotiven der RheinCargo nur noch mit Ökostrom unterwegs. Ein weiteres Argument dafür, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern.

„Als Unternehmen haben wir die Verantwortung, Logistik und Transporte so umweltgerecht wie möglich zu organisieren. Daher haben wir uns entschlossen, mit unserem Stromanbieter einen Vertrag über die Nutzung von Ökostrom abzuschließen. Demnach wird die gesamte Energie, die unsere E-Loks verbrauchen, aus erneuerbaren Energiequellen bezogen“, freut sich Wolfgang Birlin, RheinCargo-Geschäftsführer für den Bereich Schienenlogistik. „Die Bahn ist so klimafreundlich wie kein anderes Verkehrsmittel. Mit dem Einsatz von Grünstrom entlasten wir die Umwelt deutlich und leisten einen Beitrag für gelebten Klimaschutz, was sich auch unsere Kunden ausdrücklich wünschen“, erläutert Birlin.

Der Ökostrom wird von dem Unternehmen „enviaM“ geliefert. Um die Qualität zu garantieren, wird dieser unter dem strengen Kriterienkatalog des Programms „Renewable Plus“ bezogen. Dadurch wird nicht nur die Herkunft zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien bescheinigt. Auch die beim Bau der Kraftwerke entstehenden Emissionen werden durch Emissionsminde- rungszertifikate klimaneutral gestellt. Diese Zertifikate stammen aus Klimaschutzprojekten, die den strengen Anforderungen des TÜV Rheinland zertifizierten Labels „ÖkoPlus“ unterliegen. Der Ökostrom gilt damit als klimaneutral. Außerdem wird garantiert, dass die Partner von „Renewable Plus“ Investitionen in den Ausbau erneuerbarer Energien tätigen. So wird sichergestellt, dass konstant ökologische Verbesserungen und ein nachhaltiger, klimaneutraler Ausbau der erneuerbaren Energien erfolgen.

Die RheinCargo-Bahnsparte hat 2019 insgesamt ein Transportvolumen von rund 22 Millionen Tonnen bewältigt. Mit mehr als 100 Zügen pro Tag wurden dabei rund 3,5 Milliarden Nettotonnen-Kilometer absolviert. Die RC-E-Lokomotiven verursachen einen jährlichen Stromverbrauch von rund 70 Millionen Kilowattstunden. Das entspricht etwa 20.000 Vier-Personen-Haushalten. Gleichzeitig erzeugen die modernen Lokomotiven aber auch rund 7,5 Millionen Kilowattstunden Strom beim Bremsen. Dieser Strom wird zurückgespeist und steht dann anderen Verbrauchern zur Verfügung.

Um auf die positive Öko-Bilanz der RheinCargo aufmerksam zu machen, erhalten jetzt insgesamt vier neue Lokomotiven vom Typ Siemens Smartron, die in den kommenden Wochen an die RheinCargo ausgeliefert werden, ein spezielles Branding. Mit dem Slogan „Unterwegs mit Ökostrom“, eingebettet in ein optisch ansprechendes Design, wird auf die Nutzung der sauberen Energie hingewiesen.

Die neuen Loks verfügen über eine Leistung von 5.600 kW. Sie werden deutschlandweit im Fernverkehr-Netzwerk der RheinCargo zum Einsatz kommen. Der erste Einsatzschwerpunkt wird im Raum Ingolstadt / München sein. Dort findet auch die Ausbildung der meisten Lokführerinnen und Lokführer statt. Mit den neuen Loks wird die Zuverlässigkeit und Effizienz der RheinCargo-Angebote weiter gesteigert. Sie verbrauchen nicht nur weniger Energie als ältere Lokomotiven, sondern können beim Bremsen auch deutlich mehr Energie zurückspei- sen. Die Lokomotiven basieren auf der überaus erfolgreichen Siemens Vectron-Plattform mit über 1000 gebauten Lokomotiven in Europa. Diese haben sich in unterschiedlichsten Einsätzen über mehrere Jahre bewährt und gelten als zuverlässig und robust. Gebaut werden die Lokomotiven im Siemens-Werk in München-Allach.

Die erste Lokomotive wurde jetzt ausgeliefert und gebrandet, die anderen drei Lokomotiven folgen Mitte November und Mitte Dezember.

Quelle und Foto: RheinCargo




Sauberer Hafen, sauberes Meer

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat eine Aktion gegen Littering gestartet. Er will damit Besuchern des Hafens die Auswirkungen bewusst machen, die verstreuter Abfall (Littering) auf Schifffahrt, Natur und Umwelt hat. Auf diese Weise sollen die Besucher angeregt werden, ihre Abfälle in die dafür vorgesehenen Behälter zu werfen.

Jedes Jahr sammelt der Hafenbetrieb an Land fast 1.300 Tonnen Abfall ein – was umgerechnet ungefähr 43 LKW-Ladungen entspricht. Ein Viertel davon ist auf Littering zurückzuführen. Aus dem Wasser werden auch noch einmal über 100 Tonnen Abfall gefischt.

Littering verursacht große Schäden. Dadurch wird nicht nur die Natur und Umwelt, sondern auch die Schifffahrt geschädigt. Das geschieht, indem Treibabfall in die Schiffsschrauben gerät und Tiere sich in dem Müll verfangen. Vögel und Meerestiere, wie beispielsweise Seehunde, die im Hafen leben, halten Kunststoff für Nahrung, wodurch er in ihren Mägen landet. Da Kunststoff langsam zu Mikro- und Nanoplastik abgebaut wird, wird er letztlich auch von Meereslebewesen aufgenommen und gelangt so in die Nahrungskette des Menschen. Die Aktion passt in die Strategie des Hafenbetriebs, der sich auf die nachhaltige Entwicklung des Hafen- und Industriegebiets richtet, wobei ein sauberer Hafen die logische Konsequenz ist.

Die Kampagne „Sauberer Hafen, sauberes Meer“ richtet sich in erster Linie an Besucher des Hafens und im Hafen ansässige Betriebe. An belebten Orten wird anhand von Transparenten, Bannern und Postern mit der Aufschrift „Schone haven, schone zee. (Sauberer Hafen, sauberes Meer.) Helpt u mee (Helfen Sie mit?)“ auf diese Aktion aufmerksam gemacht. Auch über die sozialen Medien bittet der Hafenbetrieb um Aufmerksamkeit für dieses Thema, indem er relevante Fakten über das Littering ans Licht bringt. Im Frühjahr nächsten Jahres, wenn der Hafen wieder in vollem Umfang von Tagestouristen/Urlaubern sowie der Freizeitschifffahrt besucht werden kann, wird der Hafenbetrieb diese Kampagne noch ausweiten.

Mit der Aktion ruft der Hafenbetrieb die Umgebung – also Besucher und im Hafen ansässige Betriebe- zur Mithilfe auf. Und zwar, indem alle beim Besuch des Hafens ihren Müll in die Müllbehälter werfen und die Botschaft weiter verbreiten. Auf der Website kann man zu diesem Zweck Poster herunterladen.

Quelle, Foto und Video: Port of Rotterdam