Hafen Antwerpen: Erholung setzt sich fort

Der Gesamtgüterumschlag des Hafens Antwerpen ist nach den ersten neun Monaten des Jahres um 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Dank des Containerumschlags, der nach wie vor den Status quo beibehält und seit Juli wieder steigt, kann der Hafen Antwerpen die Verluste durch den Rückgang des Umschlags aller Güterströme begrenzen. Im Vergleich zu den meisten anderen Häfen in der Hamburg-Le Havre-Range hält sich der Hafen Antwerpen – trotz der Auswirkungen der Corona-Krise auf die globalen Produktions- und Logistikketten und die entsprechende weltweite Abnahme der Nachfrage – in diesen schweren Zeiten gut.

Nach einem Tief in Mai und Juni, verzeichnet der Containerumschlag seit Juli erneut höhere Volumen. So überschritt der Umschlag im September zum ersten Mal seit April wieder die 1-Million-TEU-Marke. Im dritten Quartal nahm vor allem der Containerverkehr nach Fernost sowie innerhalb Europas zu. Damit blieb der Containerverkehr auf Jahresbasis mit -0,2 Prozent in TEU gegenüber dem Vorjahr auf annähernd gleichem Niveau. Die Zahl der Blank Sailings ist seit August rückläufig. Die Reedereien organisieren auch außerhalb der regulären Fahrpläne zusätzliche Schiffsanläufe, die den Effekt der Blank Sailings weitgehend kompensieren.

Sowohl die weltweiten Handelsprobleme als auch die Corona-Krise wirken sich weiterhin deutlich negativ auf Güterströme im klassischen Breakbulk-Segment aus, insbesondere auf Stahl, der wichtigsten Gütergruppe in diesem Segment. Nach den stärkeren Monaten Juni und Juli kam es ab August zu einem erneuten Rückgang. Der konventionelle Fruchtumschlag nahm zwar zu, diese Volumen sind jedoch eher begrenzt. Im Ergebnis ist zum Ende des dritten Quartals der Gesamtumschlag von Breakbulk um 20,3 Prozent zurückgegangen.

Auch im Automotive-Segment sind die Folgen der Krise weiterhin spürbar. Nach steigenden Volumen im Juni und Juli wurde im August, wie in jedem Jahr, erneut ein Rückgang verzeichnet. Im September gab es keine deutliche Erholung. Der Gesamtumschlag von Neufahrzeugen ist im Jahr 2020 um 30 Prozent und der von Gebrauchtfahrzeugen um 23,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen.

Der Umschlag von Dry Bulk schwankt von Monat zu Monat. Kaolin und Schrott sind stabil geblieben, die übrigen Produktgruppen sind jedoch zurückgegangen, darunter Düngemittel (-4,5 Prozent), die den größten Anteil trockener Massengutvolumen ausmachen. Der Kohleumschlag beträgt weniger als die Hälfte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies führte zu einem Rückgang des Dry-Bulk-Umschlags im Zeitraum Januar – September 2020 um 15,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Liquid Bulk ging um insgesamt 5,7 Prozent im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2019 zurück. Bei den Ölderivaten hat vor allem bei den Exporten, die stark unter der verringerten Nachfrage in Folge der Corona-Krise und des fallenden Ölpreises gelitten hatten, eine Erholung eingesetzt. Die Importe konnten sich durchgehend relativ gut behaupten. Der Export von Chemikalien stieg um 4,7 Prozent, während der Import um 7,5 Prozent sank, was zu einem Rückgang von insgesamt 3,8 Prozent führte.

Im Zeitraum Januar – September liefen 10.241 Seeschiffe Antwerpen an, was im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einem Minus von 5,3 Prozent entspricht. Die Bruttotonnage dieser Schiffe sank um 6,3 Prozent.

Um die Reedereien, Binnenschifffahrtsunternehmen und Konzessionäre im Hafen Antwerpen unter diesen schwierigen Umständen auch weiterhin zu unterstützen, beschloss die Hafenbehörde in Absprache mit Alfaport Voka und MLSO einen weiteren Zahlungsaufschub für Domänenkonzessionen sowie für Seeschifffahrts- und Binnenschifffahrtsabgaben zu gewähren.

Jacques Vandermeiren, CEO Hafen Antwerpen: „Die Auswirkungen des Stillstands der globalen Lieferketten durch die Corona-Krise bleiben weiterhin spürbar: Auch der bevorstehende Brexit sorgt für Unsicherheit auf dem Markt. Dank des erneut steigenden Containerverkehrs bleiben die Folgen für den Gesamtgüterumschlag in Antwerpen beschränkt. Ein Rekordjahr wie in den vergangenen sieben Jahren wird 2020 keinesfalls werden, aber dank unserer Widerstandsfähigkeit und des Containerumschlags können wir den Schaden begrenzen.“

Annick De Ridder, Hafenschöffin: „Unser Hafen behauptet sich besser als die meisten anderen, vergleichbaren Häfen in der Hamburg-Le Havre-Range. Die Flexibilität und Belastbarkeit des Hafens ist der großen Segmentvielfalt, seiner starken geografischen Reichweite und der Ansiedlung des größten integrierten Chemieclusters in Europa zu verdanken. Weltweit anerkannte Expertise und das Engagement aller unserer Männer und Frauen im Hafen sorgen heute dafür, dass wir zu 100 Prozent betriebsfähig und offen für die Wirtschaft sind – und das wird auch international aufgenommen.“

Quelle und Grafik: Hafen Antwerpen 




intensiver Austausch mit Wirtschaftsminister Dr. Buchholz

Am 13. Oktober 2020 empfing die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel den schleswig-holsteinischen Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz. Hintergrund der gemeinsamen Sitzung war der Austausch zu diversen Themen aus der Wirtschafts-, Verkehrs- und Energiepolitik, der üblicherweise traditionell auf dem jährlichen Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) stattfindet.

Aufgrund der aktuellen Corona-Entwicklungen und vor allem aufgrund der gestiegenen Fallzahlen in den letzten Wochen hat sich die Werkleiterrunde jedoch dazu entschieden, das BIG auf den 30. März 2021 zu verschieben. Besonders erfreulich ist, dass im kommenden Jahr sowohl Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Bernd Buchholz als auch Umweltminister Jan Philipp Albrecht gemeinsam als Ehrengäste am Brunsbütteler Industriegespräch teilnehmen werden.

Um mit der Politik auch in der Corona-Zeit im kontinuierlichen Austausch zu bleiben, hatte die Werkleiterrunde Minister Dr. Buchholz zu einem Gesprächstermin nach Brunsbüttel eingeladen. Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel, freut sich über den persönlichen Austausch: „Das Gespräch mit Wirtschafts- und Verkehrsminister Dr. Buchholz unterstreicht ebenso wie der Besuch von Umweltminister Albrecht vor rund einem Monat die Bedeutung des ChemCoast Park Brunsbüttel für das Land Schleswig-Holstein. Auch in dieser besonderen Zeit ist es erforderlich, mit der Politik im kontinuierlichen Austausch zu bleiben. Damit der Industrie- und Hafenstandort Brunsbüttel auch während und nach den Corona-Zeiten wettbewerbsfähig bleibt, sind die wirtschafts-, verkehrs- und energiepolitischen Rahmenbedingungen wichtiger denn je.“

Der ChemCoast Park Brunsbüttel ist das größte zusammenhängende Industriegebiet Schleswig-Holsteins und beheimatet rund 4.500 Industriearbeitsplätze direkt am Standort. Um die Wachstumspotenziale nutzen zu können, muss die infrastrukturelle Anbindung des ChemCoast Park Brunsbüttel weiter verbessert werden. Seit vielen Jahren fordert die Werkleiterrunde den zweigleisigen Ausbau inklusive Elektrifizierung der Bahnstrecke vom Industriegebiet Brunsbüttel bis Wilster/Itzehoe, um die wachsenden Gütermengen auf die Schiene verlagern zu können. Straßenseitig liegt das Hauptaugenmerk auf der Weiterführung der A20 inklusive westlicher Elbquerung bei Glückstadt und auf dem dreispurigen Ausbau der Bundestraße 5 über Wilster hinaus bis nach Brunsbüttel. Ebenso sind die Fertigstellung der 5. Schleusenkammer in Brunsbüttel sowie der Ausbau des NOK und die Fahrrinnenanpassung der Unterelbe von großer Bedeutung für den Standort.

Der ChemCoast Park Brunsbüttel rüstet sich bereits heute für die Zukunft, aktuell investieren die angesiedelten Unternehmen hohe dreistellige Millionenbeträge in ihre Produktionsanlagen. Dies ist zum einen ein klares Bekenntnis zum Industriestandort Brunsbüttel. Zum anderen tragen die Investitionen in moderne Produktionsanlagen und effiziente Produktionsverfahren auch maßgeblich dazu bei, die Umwelt weiter zu entlasten. Außerdem ist die Energiewende in Brunsbüttel beispielsweise mit dem Rückbau des Atomkraftwerkes und dem Ausbau der Windenergie hautnah spürbar. Kein anderer Industriestandort in Deutschland liegt so nah an den Erzeugungszentren für Erneuerbare Energien wie Brunsbüttel. Auch das geplante LNG Import- und Distributionsterminal sowie die Produktion von grünem Wasserstoff aus regenerativem Strom aus der Region sind wichtige Impulse, um weitere Unternehmen am Standort anzusiedeln. „Insbesondere die Verfügbarkeit von Energie in Form von elektrischer Energie, grünem Wasserstoff und LNG sind wichtige Impulse für weitere Ansiedlungen von Industrieunternehmen an unserem Standort. Hierfür benötigen wir politischen Rückenwind und entsprechende politische Rahmenbedingungen“, so Schnabel.

Der in der Region erzeugte und regenerative Windstrom ist ein einzigartiger Standortvorteil. Die Produktion von Wasserstoff bietet die Möglichkeit, den grünen Strom speicherfähig zu machen. Auch für die Industrie ist der grüne Wasserstoff besonders interessant, um die Nachhaltigkeit der Produktion weiter zu steigern. Hierfür ist es aus Sicht der Werkleiterrunde erforderlich, den für die Wasserstoff-Elektrolyse eingesetzten Strom größtenteils von der Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zu befreien. Beispielsweise verfolgen die Raffinerie Heide und Holcim als Mitglieder der Werkleiterrunde gemeinsam mit weiteren Projektpartnern im Rahmen des Reallabors „Westküste 100“ das Ziel, eine regionale Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab abzubilden und zu skalieren. Das Konzept sieht vor, aus Offshore-Windenergie grünen Wasserstoff zu produzieren und die dabei entstehende Abwärme zu nutzen. Im Anschluss soll der Wasserstoff u.a. sowohl für die Produktion klimafreundlicher Treibstoffe für Flugzeuge genutzt als auch in Gasnetze eingespeist werden. Bei der Treibstoffherstellung ohne fossile Brennstoffe wird unvermeidbares CO2 aus der regionalen Zementproduktion für den Herstellungsprozess eingesetzt.

Auch die German LNG Terminal GmbH, Investor des geplanten LNG-Terminals in Brunsbüttel, erkundet aktuell gemeinsam mit RWE die Möglichkeiten von grünem Wasserstoff am geplanten LNG-Terminal. Schiffsseitige Wasserstoff-Anlieferungen und dessen Lagerung könnten die Wasserstoffproduktion vor Ort ergänzen. Das LNG-Importterminal könnte mit einem Einspeisepunkt für flüssigen Wasserstoff kombiniert werden. Bestehende Gasleitungen, die an das LNG-Terminal angeschlossen sind, eignen sich perfekt für die lokale Verteilung. LNG leistet bereits heute einen Beitrag zum Umweltschutz als umweltfreundlicher Treibstoff für die Schifffahrt durch erhebliche Emissionsreduzierungen.

„Mit den umfangreichen Investitionen, der Nutzung von LNG und grünem Wasserstoff sowie der Verbesserung der Verkehrsanbindung wird der ChemCoast Park Brunsbüttel ein dynamischer Industrie- und Hafenstandort der Zukunft. Die vielen Potenziale bieten die große Chance, gute Arbeitsplätze zu sichern und weitere zu schaffen“, so Schnabel abschließend.

Quelle und Foto: BrunsbüttelPorts GmbH, Ein Teil der Werkleiterrunde (physisch vor Ort, weitere Mitglieder der Werkleiterrunde haben per Videokonferenz teilgenommen) mit Minister Dr. Buchholz




Gebäude von Rhenus Contract Logistics ausgezeichnet

Der niederländische Hauptsitz der Rhenus Contract Logistics in Tilburg, auch bekannt als The Tube, hat den National Steel Award in der Kategorie ‚Industriebau‘ gewonnen.

Der National Steel Award existiert seit 1971 und würdigt den inspirierenden Einsatz von Stahl bei Bau-, Umbau- oder Renovierungsprojekten in den Niederlanden. Die Jury nominiert Projekte in fünf Kategorien: Nutzbau, Industriebau, Wohnungsbau, Infrastruktur und charakteristische Stahlkomponenten.

Seit 2012 arbeitet Rhenus mit dem niederländischen Bauunternehmen DOKVAST zusammen, um intelligente, innovative und nachhaltige Gebäude zu bauen. Die Unternehmen teilen die gemeinsame Überzeugung, dass Funktionalität, Machbarkeit, Komfort und Äußeres im Vordergrund stehen.

Alphons van Erven, Senior Vice President Rhenus Contract Logistics, sagt: „Der Preis ist eine Anerkennung für die Zusammenarbeit zwischen Heembouw, Reijrink Staalconstructie, Pelecon Structural Engineers, DOKVAST und Rhenus. Zusammen, mit der Vision des Architekten Hung von Habeon Architecten konnten wir ein Gebäude realisieren, das in den Niederlanden und im Ausland zu einem Wahrzeichen für Nachhaltigkeit und Design geworden ist.“

Jos Klanderman, Geschäftsführer von DOKVAST, erklärt: „DOKVAST freut sich sehr über diese Auszeichnung. Mit der Entwicklung dieses äußerst nachhaltigen, einzigartigen Distributionszentrums hat sich gezeigt, dass es durchaus möglich ist, ein multifunktionales Distributionszentrum sowohl architektonisch attraktiv als auch als angenehmen Arbeitsplatz zu gestalten.“

Quelle und Foto: Rhenus SE & Co. KG, Außenansicht des niederländischen Hauptsitzes der Rhenus Contract Logistics in Tilburg. Bildquelle: Rhenus SE & Co. KG.




duisport wächst in der Krise

Die Containerverkehre der Duisburger Hafen AG (duisport) liegen leicht über dem Vorjahr. „Dies ist eine erfreuliche, aber keinesfalls selbstverständliche Entwicklung in Anbetracht der aktuellen Lage“, betont duisport-Chef Erich Staake. „Entscheidend ist, dass wir diese positive Entwicklung bis zum Ende des Geschäftsjahres bestätigen können. Ich bin zuversichtlich, dass wir das schaffen.“

Zum Halbjahresabschluss lag duisport noch knapp unter den Vorjahreswerten. Aufgrund der dynamischen Entwicklungen im dritten Quartal konnten Rückgänge in der ersten Jahreshälfte kompensiert werden. duisports Warenverkehr liegt im sogenannten TEU-Bereich (Twenty-foot Equivalent Unit/deutsch Zwanzig-Fuß-Standardcontainer), nun zwei Prozent über dem Vorjahreswert. Das war aufgrund der Pandemie nicht zu erwarten.

Die Operations im Duisburger Hafen funktionieren trotz Corona-Krise zu 100 Prozent. Auf das erhöhte Warenaufkommen im Schienenverkehr war das Unternehmen exzellent vorbereitet. Mit zusätzlich mobilisierten Lagerflächen und raschen Lösungen für den Weitertransport funktioniert der wichtigste Logistik-Hub in Europa auch in Krisenzeiten. Gleichzeitig wurden entstehende Marktchancen genutzt: Bereits im April wurde das Schienenangebot um weitere chinesische Partnerdestinationen erweitert. Die langfristig aufgebauten Kooperationen mit chinesischen Partnern sorgten für einen Attraktivitätsschub. Noch nie verkehrten mehr Güterzüge zwischen duisport und chinesischen Destinationen als in diesem Jahr. Duisburgs Ruf als wichtigster europäischer Zielpunkt für den chinesischen Güterverkehr auf der Schiene wurde gerade in Pandemiezeiten weiter gefestigt. Inzwischen läuft rund ein Drittel des gesamten Handelsvolumens per Güterzug zwischen Europa und China über das Logistik-Drehkreuz Duisburg. „Das Verkehrsaufkommen über die Neue Seidenstraße hat sich gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppelt und definiert bereits knapp acht Prozent des gesamten Containerumschlags der duisport-Gruppe“, so Erich Staake. „Auch der maritime Warenverkehr mit China weist erfreuliche Zuwachsraten auf.“

Der Gesamtgüterumschlag im laufenden Jahr wird, aufgrund der stark rückläufigen Kohleverkehre und einem schwachen Stahlgeschäft, etwa vier bis fünf Prozent unter dem Vorjahreswert abschließen.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Hans Blosse, der Containerumschlag der duisport-Gruppe steigt trotz wirtschaftlicher Herausforderungen über Vorjahresniveau. © Hans Blossey




Orientierung und Planungssicherheit

Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann hat das gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Niedersächsische Seehäfen erarbeitete Perspektivpapier „Der Hafen Niedersachsen 2025“ veröffentlicht.

Darin sind die Themen und Fragen, die für die Häfen und die Hafenwirtschaft aktuell im Fokus stehen sowie in Zukunft prägend sein können, festgehalten. Ziel des Papiers ist es, die mittelfristigen strategischen Ausrichtungen der niedersächsischen Seehäfen und die künftigen Schwerpunkte der Hafenpolitik Niedersachsens festzulegen.

Wirtschaftsminister Althusmann: „Den volkswirtschaftlichen Stellenwert unserer Häfen in Niedersachsen können wir gar nicht hoch genug ansetzen. Mir ist es daher sehr wichtig, eine langfristige und vorausschauende Hafenpolitik zu betreiben und mit Blick auf die aktuellen Entwicklungen sowie zukünftigen Herausforderungen allen Beteiligten in den Häfen mit dem neuen Perspektivpapier Orientierung und Planungssicherheit zu geben. In intensiver Kooperation mit der Hafenwirtschaft wollen wir die einzelnen Standorte dabei unterstützen, ihre vorhandenen Potentiale noch weiter auszuschöpfen und damit die Wettbewerbsfähigkeit des Hafens Niedersachsen dauerhaft zu stärken und auszubauen.“

Karsten Dirks, Sprecher der AG Niedersächsische Seehäfen, ergänzt: „Mit dem Perspektivpapier legt das Land die Grundlage dafür, dass die niedersächsischen Seehäfen als systemrelevanter Universaldienstleister und logistische Schnittstelle im internationalen Güterverkehr auch zukünftig ein Garant für Wertschöpfung, Wohlstand und Arbeitsplätze bleiben.“

Der wesentliche Fokus des Perspektivpapiers richtet sich auf Klimaschutz und Digitalisierung – Themen, die absehbar die zukünftige Entwicklung der Häfen massiv beeinflussen werden. So stellt sich auch für die niedersächsischen Häfen zunehmend die Frage, wie eine Versorgung mit alternativen Treibstoffen durch den Auf- und Ausbau der hierfür notwendigen Infrastruktur gewährleistet werden kann. Zusätzlich müssen die Verkehrs- und Ladungsinformationsflüsse in den Häfen zukünftig intelligent und stärker miteinander vernetzt werden.

Weitere Schwerpunkte setzt das Perspektivpapier auf den Erhalt und den Ausbau der Hafeninfrastruktur, wie beispielsweise dem geplanten Neubau der Liegeplätze 5-7 als Lückenschluss zwischen dem Liegeplatz 4 und dem Offshore-Basishafen in Cuxhaven, sowie auf die internationale Zusammenarbeit der Häfen. Hier sollen sowohl die Interessen der niedersächsischen Häfen und des Hafenstandortes Norddeutschland gewahrt, als auch die Kooperationen mit den anderen Küstenländern und ihren Hafenstandorten sowie dem Bund vorangetrieben werden. Niedersachsen möchte hierfür die zunehmende Digitalisierung der einzelnen Häfen und der Hafenwirtschaft auch als Basis für eine stärkere norddeutsche Hafenkooperation nutzen.

Das Papier gibt es hier

Quelle und Foto: Wirtschaftsministerium Niedersachsen 

 




Wechsel im Rhenus-Vorstand

Karsten Obert wird zum 1. Januar 2021 zum Mitglied des Rhenus-Vorstandes berufen und verantwortet die Geschäftsfelder Automotive und Warehousing Solutions. Er übernimmt die Tätigkeiten von Michael Brockhaus.

Der Aufsichtsrat der Rhenus SE & Co. KG hat Karsten Obert mit Wirkung zum 1. Januar 2021 als Mitglied des Vorstandes berufen. Innerhalb des Vorstandes wird er insbesondere die Verantwortung für die Weiterentwicklung der Geschäftsfelder Automotive und Warehousing Solutions übernehmen. „Ich freue mich sehr, dass es uns gelungen ist, Karsten Obert als Vorstand für die Rhenus Gruppe gewinnen zu können. Mit seinen langjährigen Erfahrungen im Management eines globalen Automobilzulieferers und seiner verantwortlichen Tätigkeit in einem führenden E-Commerce Unternehmen kennt er unsere Kunden und deren Bedürfnisse. Ich bin mir sicher, dass Herr Obert den Rhenus Vorstand sehr gut ergänzen und verstärken wird und in seiner Führungsfunktion für die Geschäftsfelder Automotive und Warehousing Solutions wichtige neue Impulse setzen kann,“ so Dr. Marco Schröter, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rhenus SE & Co. KG.

Nach annähernd 20 Jahren als Vorstand der Rhenus Gruppe hat sich Michael Brockhaus entschieden, seine Vorstandstätigkeit zum 31. März 2021 zu beenden. Michael Brockhaus begann 2002 als Finanzvorstand und führt seit 2008 die Bereiche Warehousing Solutions und Automotive. In dieser Zeit konnte die Rhenus Gruppe ihren Umsatz verfünffachen und sich weiter global aufstellen. Dem Familienunternehmen Rethmann wird Herr Brockhaus als zukünftiges Mitglied des Aufsichtsrates der SARIA eng verbunden bleiben.

„Wir danken Herrn Brockhaus sehr für seinen langjährigen, unermüdlichen und erfolgreichen Einsatz für die Rhenus Gruppe. Herr Brockhaus hat in guten wie in schwierigen Zeiten immer wieder seine Managementkompetenz unter Beweis stellen können. Dem Aufsichtsrat war Herr Brockhaus ein immer hoch geschätzter Gesprächspartner“, so Dr. Schröter weiter.

Karsten Obert freut sich auf seine neue Aufgabe: „Rhenus ist eine Unternehmensgruppe mit großem Potential. Aus der Stärke des vollumfänglichen Geschäftsportfolios mit Landtransporten, Air & Ocean, europäischen Port-Aktivitäten und einem globalen Angebot im Warehousing und Automotive-Bereich kann ich mitwirken, die globale Top20-Position auszubauen. Gerade nach den COVID-19 Erfahrungen werden Kunden noch mehr auf die finanzielle und ökologische Nachhaltigkeit ihrer Dienstleister achten. Das Familienunternehmen Rhenus bietet dazu die besten Voraussetzungen.“

Karsten Obert ist 45 Jahre alt, verheiratet und hat zwei Kinder. Er wird seine Aufgabe vom Rhenus-Stammsitz in Holzwickede, Nordrhein-Westfalen ausüben.

Die Rhenus Gruppe ist einer der führenden, weltweit operierenden Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 5,5 Milliarden Euro. 33.000 Beschäftigte der Rhenus sind an 750 Standorten vertreten. Entlang der gesamten Supply Chain bietet die Rhenus Gruppe Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen, darunter multimodale Transporte, Lagerung, Verzollung sowie innovative Mehrwertdienste.

 Quelle und Foto: Rhenus SE & Co. KG. Karsten Obert, ab Januar 2021 Mitglied des Rhenus-Vorstandes. 




Rotterdamer testet Elektrizitätsplattform

In den vergangenen Monaten wurde mit 32 Unternehmen auf dem RDM-Gelände im Rotterdamer Hafen eine neue Energie-Plattform getestet: Sie trägt den Namen Distro. Sonnenkollektoren, eine Batterie und Nutzer handeln mit selbst erzeugter Energie auf einem gemeinsamen Markt. Es ist weltweit das erste Mal, dass die Blockchaintechnologie, künstliche Intelligenz und Hochfrequenzhandel in einer einzigen Plattform kombiniert werden. Der erfolgreiche Test zeigt, dass es möglich ist, Angebot und Nachfrage auf den lokalen Märkten 48 Stunden im Voraus über eine Plattform auf der Grundlage einer fairen Preisentwicklung und transparenter Handelsabkommen aufeinander abzustimmen.

Die Distro-Plattform wurde von S&P Global Platts, einer Sparte von Standard & Poor’s, und von Blocklab, einer auf Blockchainlösungen spezialisierten Tochtergesellschaft des Hafenbetriebs Rotterdam, entwickelt. Die neue Initiative unterstützt Unternehmen im Hafen bei der Senkung ihrer Energiekosten, indem einerseits lokal erzeugte Elektrizität besser genutzt und andererseits Spitzen im Elektrizitätsnetz abgebaut werden. Auf diese Weise trägt sie zum Klimaziel bei, bis 2050 ein CO2-neutraler Hafen zu sein. Die Funktionsfähigkeit der Plattform wurde in diesem Sommer unter Beweis gestellt, und sie wird in den kommenden Monaten für die kommerzielle Nutzung gerüstet.

Im Innovation Dock, in dem innovative Unternehmer untergebracht sind, wurde ein Pilotprojekt als Test durchgeführt. Für das Pilotprojekt betrieb der Hafenbetrieb Rotterdam, als Eigentümer des Innovation Dock, anhand von Distro einen eigenen ‚Mikromarkt‘ mit 32 Nutzern, ein Dach voller Sonnenkollektoren und eine Batterie zur Speicherung der gewonnenen Energie. Künstliche Intelligenz prognostiziert den Verbrauch und die Produktion von Elektrizität pro Benutzer und handelt, auf der Grundlage dieser Prognosen, auf der Plattform mit Kilowattstunden. Aufgrund von Veränderungen bei Angebot und Nachfrage fluktuiert der Strompreis. Als Reaktion auf diesen Preis kaufen Batterien überschüssige Solarenergie und speichern sie, wenn die Nachfrage der Nutzer gering ist; und verkaufen den Strom wieder, wenn die Nachfrage die Produktion übersteigt.

Die Pilotergebnisse umfassten unter anderem 92 % lokalen Verbrauch der erzeugten Solarenergie und 20 % höhere Erträge bei der Batterie. Die Einnahmen aus den Sonnenkollektoren stiegen um 14 %, während die Nutzer niedrigere Preise zahlten.

Darüber hinaus sorgt der wechselseitige Handel dafür, dass ein „Mikromarkt“ das reguläre Stromnetz weniger belastet. Auf diese Weise kann der HbR, als Eigentümer des Innovation Dock, die Kapazität der Anbindung an das Netzwerk reduzieren, was zu einer Kostensenkung von 25 % führt.

Die Distro-Plattform ist eine Antwort auf zwei wichtige Entwicklungen auf dem Energiemarkt: Die Nutzer werden nun auch zu Produzenten, und Sonnen- und Windenergie sorgen naturgemäß für große Höhen und Tiefen beim Angebot. James Rilett, Geschäftsführer Innovation bei S&P Global Platts: ‚Auch auf der Vertriebsebene muss der Strommarkt zu einem entwickelten Markt werden, in dem Transparenz und ein niedriger Preis eine effektivere Nutzung der Infrastruktur ermöglichen. Das Konzept der Plattform basiert auf mehr als 100 Jahren Erfahrung bei der Unterstützung von Rohstoffmärkten.‘

Die Plattform kombiniert die Möglichkeiten des Hochfrequenzhandels, wie er auf den Rohstoffmärkten üblich ist, mit einer Blockchainumgebung, die Sicherheit bei Transaktionen, beim Identitätsmanagement und bei der Umsetzung von Marktregeln bietet. Janjoost Jullens (Geschäftsführer Blocklab): ‚Wir haben inzwischen mehr als 20 Millionen Transaktionen anhand einer Blockchain validieren lassen. Dies ist ein Beleg dafür, dass das System trotz des hohen Transaktionsvolumens stabil funktionieren kann. Darüber hinaus hat sich, dank der ABN AMRO Banking as a Service-Lösung, gezeigt, dass Plattformtransaktionen in einer Bankenumgebung verarbeitet werden können.‘

In den kommenden Monaten wird die im Pilotprojekt verwendete Software für die kommerzielle Nutzung vorbereitet. Nico van Dooren, Geschäftsführer New Business & Portfolio Management beim Hafenbetrieb Rotterdam: ‚Dieses Pilotprojekt sorgt für eine Win-Win-Situation. Es ermöglicht gerechtere und transparentere Energiepreise und macht es für Kunden kostengünstiger, erneuerbare Energien zu nutzen. Diese Lösung ist ein Beitrag zur Lösung der Aufgabe, einen CO2-neutralen Hafen zu schaffen.‘

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 




Erster Maersk-Zug von Rotterdam nach China

Der erste direkte Zug vom Rotterdamer Hafen nach China ist Wirklichkeit geworden. Die Reederei Maersk hat einen 640 Meter langen Güterzug in die Provinzhauptstadt Xi’an in China auf die Reise geschickt. Xi’an ist der östliche Endpunkt der Seidenstraße.

Bei der transportierten Ladung handelt es sich um Nestlé-Babymilchpulver aus Irland, das über den Shortsea-Verkehr zum Rotterdamer Hafen transportiert wurde.

Alexander Hau, Product Manager Intercontinental Rail, North West Continent von Maersk, erläutert: „Maersk ist an einen bestehenden Kunden herangetreten, um dessen Liefergeschwindigkeit zu erhöhen. Wir verkürzen die Durchlaufzeit dieser Fracht mit Hilfe des Maersk-eigenen interkontinentalen Schienenverkehrs von und nach China. Die oberste Priorität für unseren Kunden liegt in der Tatsache, dass das Produkt aus Irland kommt, und dieser Kunde hat uns sofort mit einem ausreichendem Frachtvolumen unterstützt, so dass wir zwei spezielle Maersk-Ganzzüge nach China zusammenstellen konnten – die ersten in einer langen Reihe. Als wir uns diese Lösung überlegten, die Verbindung zwischen Irland und dem europäischen Festland über Feeder-Schiffe herzustellen, hat sich erneut bestätigt, dass der Rotterdamer Hafen das perfekte Bindeglied ist, da die Ankunft der Feeder-Schiffe praktisch am gleichen Ort erfolgt wie die Abfahrt der Züge. Dieser praktische Zugang zum neuen Schienengüterverkehrsdienst nach Xi’an wird dazu beitragen, in naher Zukunft mehr Kunden über die bestehenden intermodalen Maersk-Dienste für den Transport von und nach Rotterdam zu gewinnen.“

Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Wirtschaft und Handel beim Hafenbetrieb Rotterdam, ergänzt: „Der erste direkte Zug vom Rotterdamer Hafen nach China ist ein fantastischer Anfang und ist sehr vielversprechend. Rotterdam verfügt über ausgezeichnete Shortsea-Verbindungen und beweist hiermit, dass der Güterzug eine effiziente Alternative sein kann, da wir über gute Bahnverbindungen in das Hinterland verfügen.“

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Danny Cornelissen, der erste direkte Güterzug nach China wurde im Rail Service Center Rotterdam zusammengestellt.




Churchill-Dock wird zum „Breakbulk-Dock“

Das Churchill-Dock in der Mitte des Hafens Antwerpen wird zum „Breakbulk-Dock“: Auf der Südseite des Docks wird eine Konzession für eine wasserseitige Fläche vergeben und der Hafen Antwerpen hat sich dazu entschlossen, dort künftig Stückgutaktivitäten zu entwickeln. Damit unterstreicht Antwerpen, dass Breakbulk – trotz des Drucks, der aufgrund der globalen Handelsprobleme und der Coronakrise auf diesem Segment lastet – nach wie vor absolute Priorität hat und der Hafen dies weiterhin unterstützen wird.

Das Areal um das Churchill-Dock hat sich historisch zu einem der wichtigsten Orte für Breakbulk-Terminals im Hafen entwickelt. Die 15 Hektar große Konzessionsfläche, die inmitten der bestehenden Breakbulk-Aktivitäten liegt, ist multimodal erschlossen und bietet unmittelbaren Zugang zum europäischen Straßen-, Schienen- und Binnenwasserstraßennetz. So finden Stückgüter schnell und zuverlässig ihren Weg von den europäischen Produktions- und Verbrauchszentren in alle Ecken der Welt und umgekehrt.

Zahlreiche Logistikakteure bieten verschiedene auf den Kunden zugeschnittene Dienstleistungen mit hohem Mehrwert an. So gibt es beispielsweise Dienstleister für den Umschlag, die Montage, Qualitätskontrolle, Verpackung und Lagerung von Breakbulk. Diese breite Palette von Mehrwertdienstleistungen stellt sicher, dass die Waren entsprechend den Kundenanforderungen und ohne übermäßige Transport- und Handlingkosten abgefertigt werden.

Der Transport von Breakbulk wie Stahl, Projektladung und Forstprodukten erfordert einen produktspezifischen Ansatz: Keine Sendung ist identisch. Dank der „Can do“-Mentalität und der umfangreichen Erfahrung seiner zahlreichen Dienstleister ist der Hafen Antwerpen in der Lage, jährlich fast 9 Millionen Tonnen konventionelles Breakbulk qualitativ hochwertig umzuschlagen.

Jacques Vandermeiren, CEO des Hafens Antwerpen: „Antwerpen ist seit vielen Jahrhunderten der Breakbulk-Hafen par excellence in Europa. Dadurch verfügen wir über die nötige Qualität, Erfahrung und Flexibilität, um auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnittene Lösungen anzubieten. Breakbulk generiert einen hohen Mehrwert im Portfolio unseres Hafens, daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass wir den Fokus weiterhin auf diese Güter richten.“

Hafenschöffin Annick De Ridder: „Breakbulk ist Teil der DNA unseres Hafens und bleibt eine absolute Priorität. Trotz aller Handelsschwierigkeiten und des gedrosselten Wirtschaftswachstums bleibt Breakbulk eine unserer sechs kommerziellen Säulen. Dass der Umschlag und die Produktion von Breakbulk unvermindert weitergehen, ist den Leistungen der starken Breakbulk-Gemeinschaft zu verdanken, die sich täglich für Qualität, Erfahrung und Flexibilität einsetzt. Ich kann gar nicht genug betonen, wie dankbar ich ihnen bin. Sie machen den Hafen Antwerpen zum Heimathafen für Breakbulk“.

Weitere Informationen über die zu vergebende Konzession finden Sie unter: https://www.portofantwerp.com/en/site-churchill-dock-south

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen




Vorgehen gegen Kunststoffgranulat

Eine Konferenz wurde jetzt über die Problematik des Kunststoffgranulats (Körner) abgehalten, das in Teilen des Hafens im Wasser und an Ufern vorzufinden ist. Die Konferenz ist eine Initiative des Herstellers Ducor Petrochemicals, des Hafenbetriebs Rotterdam und von PlasticsEurope, dem Branchenverband der Kunststofferzeuger. Die Zielsetzungen der digitalen Konferenz liegen darin, ein größeres Bewusstsein für die Problematik zu schaffen, eine Bestandsaufnahme der Beteiligten vorzunehmen und die Zusammenarbeit auszubauen, um an Lösungen zu arbeiten. An der Konferenz nehmen Vertreter zahlreicher Unternehmen, Behörden und nichtstaatlicher Organisationen teil.

Im Rotterdamer Hafen ist eine Verunreinigung durch an Ufern und im Wasser vorkommendes Kunststoffgranulat zu beobachten. Es wird von verschiedenen Unternehmen hergestellt und u. a. als Ausgangsstoff zur Herstellung vielfältiger Kunststoffprodukte verwendet. Die Umweltorganisation Plastic Soup Foundation hat dieses Jahr bereits Ducor Petrochemicals (Ducor) darauf hingewiesen, dass in der Umgebung der Produktionsanlage des Unternehmens Granulat vorgefunden wurde. Bei Ducor hat man sich die Kritik zu Herzen genommen und direkt einen Aktionsplan erstellt. Inzwischen wurden erfolgreiche Maßnahmen ergriffen, um dem Verlust von Granulat entgegenzuwirken.

Bei Aufräumaktionen an den Ufern und im Wasser wurden verschiedenste Granulattypen vorgefunden, die nicht nur aus der Herstellung von Ducor stammen. Die Verunreinigung ist ein komplexes Problem. Sie lässt sich auf zahlreiche Quellen, Eigentümer, Verursacher und Zuständigkeiten zurückführen, sowohl im Rotterdamer Hafengebiet als auch außerhalb.

Ducor, der Hafenbetrieb Rotterdam und PlasticsEurope haben daher gemeinsam die Initiative zur Klärung der Frage ergriffen, ob das Problem des Kunststoffgranulats in großem Maßstab aufgegriffen werden kann. Zum Auftakt wird heute die Konferenz abgehalten. Aufgrund der COVID-19-Situation wird sie vollständig in digitaler Form stattfinden.

Außer einem Plenarteil, an dem auch die Plastic Soup Foundation teilnimmt, gibt es auch einige kurze themenspezifische Besprechungen, bei denen näher auf die Themen Geschichte, Gesetzgebung und Vorschriftendurchsetzung, Bewusstwerdung sowie die Pläne für die Zukunft eingegangen wird. Im Anschluss werden auch einige Folgeaktionen formuliert. Die Initiatoren dieser konstruktiven Konferenz hoffen, dass damit ein erster Ansatz zur Aufgreifung der Problematik und Vermeidung künftiger Verunreinigungen geschaffen werden kann.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam, JeroenvanWoerden