Wasserschutzpolizei sucht mit KI nach Gefahrgut

Die Wasserschutzpolizei Hamburg hat ein digitales Modell eingeführt, mit dem sich undeklariertes Gefahrgut mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) systematisch aufspüren lässt. Damit setzt die verantwortliche Behörde einen Meilenstein für mehr Sicherheit im Hamburger Hafen. Die technische Umsetzung übernahm das IT-Softwarehaus DAKOSY. Das mit dem InnoTecHH-Fonds geförderte Projekt startete im Januar 2023 und wurde Ende April 2024 in den Regelbetrieb überführt.

Die neue digitale Anwendung erstellt mittels Algorithmen Empfehlungen für zu kontrollierende Container im Im- und Export. Anhand der durch die KI erstellten Vorschlagslisten überprüfen die Wasserschutzpolizistinnen und Wasserschutzpolizisten die identifizierten Ladungseinheiten.

Die Auslöser für die Digitalisierung nennt Lutz Dreyer, Referatsleiter bei der Wasserschutzpolizei WSP 52, Zentralstelle Gefahrgutüberwachung: „Die Überprüfung erfolgte bisher manuell und war angesichts der hohen Containeranzahl lediglich stichprobenartig möglich.“ Eine Fachanalyse im Jahr 2021 zeigte, dass sich unter Einbeziehung intelligenter Verfahren, insbesondere aus dem Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI), die Suche nach undeklarierten Gefahrgütern erheblich verbessern und effizienter gestalten lassen würde.

„In das KI-Projekt starteten wir Anfang 2023 mit finanzieller Unterstützung durch den InnoTecHH-Fonds der Hamburger Senatskanzlei und der technischen Unterstützung von DAKOSY“, sagt Dreyer. Um undeklariertes Gefahrgut systematisch zu identifizieren, benötigte die Behörde zunächst einen digitalen Zugriff auf alle export- und importseitigen Sendungsinformationen zu den Containern, die über den Hamburger Hafen umgeschlagen werden. Diese sind im Port Community System (PCS) vorhanden, das DAKOSY betreibt.

Bis Ende 2023 wurden die Importdaten, bis Ende April 2024 die Exportdaten aus dem PCS in das digitale Gefahrgutinformationssystem (GEGIS) der Wasserschutzpolizei integriert und mit einer KI trainiert. „Dabei wurden die Sendungen mit einem Wahrscheinlichkeitsfaktor für undeklariertes Gefahrgut markiert und von uns überprüft“, erklärt Dreyer. Thilo Buchheister, der das Projekt für DAKOSY leitet, ergänzt: „Wir setzen ein Deep-Learning-Modell für die automatisierten, regelmäßigen Trainingsverfahren ein und können damit auch neue Aspekte, beispielsweise hinzukommende Warenbeschreibungen, in die Analyse miteinbeziehen.“

Die Grundlage für das KI-Projekt wurde durch die Neufassung des Hamburgischen Hafensicherheitsgesetz gelegt. Erst durch dieses ist die Wasserschutzbehörde befugt, Ladungsdaten zu verarbeiten, um festzustellen, ob nicht deklarierte Gefahrgüter in Beförderungseinheiten im Hamburger Hafen geladen oder gelöscht werden. Zuvor fehlte der Wasserschutzbehörde die rechtliche Grundlage, um Container systematisch zu überprüfen, die nicht als Gefahrgut deklariert waren.

Olaf Hagenloch, stellvertretender Leiter der Wasserschutzpolizei Hamburg erinnert in diesem Zusammenhang an ein tragisches Ereignis: „Viele von uns haben den schweren Brand eines Containerschiffes im Jahr 2016 noch vor Augen, als die zahlreichen Einsatzkräfte über mehrere Tage versuchten, das Feuer an Bord zu löschen. Die Ursache des Brandes waren undeklarierte Gefahrgüter. Dies zeigt, wie wichtig es ist, Gefahrgüter für den sicheren Transport auch als solche zu deklarieren. Durch die KI-Unterstützung haben meine Kolleginnen und Kollegen nun ein innovatives Tool an die Hand bekommen, welches sowohl ihre eigene als auch die Sicherheit des Hafens insgesamt deutlich erhöht. Dafür bin ich sehr dankbar.“

Insgesamt ermöglichen die neu geschaffenen Rahmenbedingungen und die innovative IT-Technologie im Tagesgeschehen eine neue Qualität bei der Gefahrgut-Transparenz. Das Projektziel sieht Dreyer als erreicht an: „Wir verfügen über ein kontinuierlich lernendes KI-System in unserem GEGIS. Im Ergebnis erhalten wir gute Vorschlagslisten, nach denen wir effizient und zeitsparend undeklariertes Gefahrgut aufspüren können. Mit Hilfe der automatisierten Trainingsläufe wird unsere Datenbasis kontinuierlich und aktuell erweitert.“

Quelle: Dakosy, Foto: Polizei Hamburg, Der Brand auf der CCNI Apauco im Hamburger Hafen im September 2016 hat mit dafür gesorgt, dass das Auffinden undeklarierter Gefahrgüter im Hamburger Hafen eine noch höhere Priorität bekommen hat.




Bleikamp verstärkt Geschäftsführung der HGK Dry Shipping

Mit Florian Bleikamp als neuem Managing Director erweitert sich seit Anfang Juni die Führungsmannschaft der HGK Dry Shipping, bestehend aus Andreas Lemme und dem Vorsitzenden Steffen Bauer.

Die europäische Trockenschifffahrt befindet sich in einem fundamentalen Wandel. Vor allem die sich im Zuge der Energiewende verändernden Güterströme erfordern für die Zukunftsfähigkeit des Geschäfts Anpassungen, um die sich der versierte Logistikmanager kümmern soll. Eine stärkere Integration aller Trockenschifffahrtsaktivitäten auf den deutschen und europäischen Wasserstraßen stellt daher eine zentrale Aufgabe für Florian Bleikamp dar.

Seine umfassenden Erfahrungen im Schifffahrtssektor in verschiedenen Führungspositionen qualifizieren Florian Bleikamp für seine neuen Aufgaben. Seit Februar 2019 ist er Geschäftsführer der Niedersächsischen Verfrachtungsgesellschaft und seit Anfang des Jahres auch bei der BeKa HGK, einem spezialisierten Befrachtungsunternehmen in der Trockenschifffahrt. Ab 2016 leitete er den Bereich Kanalschifffahrt bei HGK Dry Shipping und erwarb so ein umfangreiches Wissen über das Kanalnetz in der mitteleuropäischen Binnenschifffahrt. Seit 2023 ist er im Rahmen der ihm erteilten Gesamtprokura zusätzlich für das operative Geschäft der Rheinschifffahrt verantwortlich.

„Dank seiner hervorragenden Führungsfähigkeiten und seiner außergewöhnlich hohen Kompetenz im Aufbau strategischer Kundenbeziehungen konnten wir bedeutende Partnerschaften vertiefen. Es ist ein Gewinn für uns, ihn in die Führung der HGK Dry Shipping einzubinden, und wir sind davon überzeugt, gemeinsam den eingeschlagenen Kurs erfolgreich fortzusetzen“, sagt Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping.

Bisher leistete Florian Bleikamp bereits seinen Beitrag dazu, individuelle Lieferkettenkonzepte für die Kunden umzusetzen, was sich auch in der jüngsten Flottenerweiterung durch eines der modernsten Trockengüterschiffe Europas widerspiegelt. Der neue Geschäftsführer blickt zuversichtlich auf seine Aufgabe: „In meiner neuen Rolle möchte ich neben der erfolgreichen Weiterführung des Bestandsgeschäfts auch die Zukunftsthemen der HGK Dry Shipping konsequent mitgestalten.“

Die Geschäftsführung der HGK Dry Shipping ist sich einig, dass dabei insbesondere die Veränderungen in der Branche mit Blick auf die sich wandelnden Güterströme in der Trockenschifffahrt sowie die Aspekte der Energie- und Mobilitätswende zu berücksichtigen sind. Des Weiteren stehe die Zusammenführung aller operativen Tätigkeiten in den Kanalnetzen und Flussgebieten des Rheins, der Mosel und der Donau in Deutschland und Benelux im Fokus.

Quelle und Foto: HGK Shipping




bremenports erweitert das Ausbildungsangebot

Künftig bildet die Hafenmanagementgesellschaft auch Binnenschifferinnen und Binnenschiffer beziehungsweise Binnenschifffahrtskapitäne und -kapitäninnen aus, denn seit kurzem ist es möglich über den Beruf Binnenschiffer/in auch das Patent als Schiffsführerin oder Schiffsführer zu erwerben.

„Gerade in unserem Baggerei-Team gestaltet sich die Besetzung von Stellen im nautischen Bereich zunehmend schwierig. Allein 3 von insgesamt 18 Stellen als Schiffsführerin oder Schiffsführer sind derzeit unbesetzt, weil sich auf dem Arbeitsmarkt schlicht keine entsprechend ausgebildeten Bewerberinnen und Bewerber finden. Mit den eigenen Ausbildungsbemühungen machen wir jetzt sozusagen aus der Not eine Tugend und wollen junge Leute für diesen Beruf und unser Unternehmen begeistern“, erklärt bremenports Geschäftsführer Robert Howe den Hintergrund des neuen Ausbildungsangebots, das bereits zum 1. August hin starten soll.

Auch Senatorin Kristina Vogt unterstützt diesen Weg der öffentlichen Hafenmanagementgesellschaft: „Man kann lange darüber klagen, dass kein qualifiziertes Personal zu finden ist – das bringt uns allerdings leider nicht weiter, denn der Fachkräftemangel ist mittlerweile in vielen Branchen Realität. Den Weg, den bremenports nun geht, kann ich dabei nur unterstützen: Ausbildung kostet letztlich Geld und Mühe – ist am Ende aber eine echte Investition gegen den Fachkräftemangel!“

Gesucht werden für den nun startenden ersten Ausbildungsjahrgang zunächst zwei künftige Binnenschifffahrts-Auszubildende (m/w/d), die eine spannende, anspruchsvolle dreijährige bzw. für Binnenschifffahrtskapitäninnen und –kapitäne 3,5jährige, Berufsausbildung in den bremischen Häfen erwartet. Im praktischen Teil wird der Beruf dabei auf den verschiedenen Schiffen der bremenports-Flotte erlernt, während der theoretische Teil im Blockunterricht – 12 bis 14 Wochen pro Jahr – am Berufskolleg Rhein in Duisburg vermittelt wird.

Neben den klassischen Tätigkeiten der Binnenschifffahrt, die bis hin zur Wartung und Reparatur von Motoren und Schiffen reichen, steht bei bremenports zusätzlich das Erlernen der Arbeiten auf Baggerei-, Wasserinjektions- und Transportschiffen im Rahmen der Hafenunterhaltung auf dem Programm.

Bei Eignung und persönlichem Interesse besteht zudem die Möglichkeit im Ausbildungsverlauf den Weg zur Binnenschifferkapitänin bzw. Binnenschifffahrtskapitän (m/w/d) einzuschlagen und ein entsprechendes Kapitänspatent zu erwerben.

Bei bremenports lässt sich der Beruf, anders als meist anderswo, heimatnah erlernen und anschließend auch ausführen: Die Azubis werden Teil des Baggereiteams und können nach getaner Arbeit – anders als die meisten Binnenschiffahrts-Azubis – natürlich zu Hause ihre Freizeit verbringen, wenn nicht gerade der theoretische Blockunterricht stattfindet.

Grundvoraussetzungen für die Ausbildung sind ein Schulabschluss (mindestens Hauptschule), Interesse an der Schifffahrt und die Bereitschaft Verantwortung zu übernehmen.

Nähere Infos über die Ausbildung zum Binnenschiffer beziehungsweise zur Binnenschifferin und zur Binnenschiffahrtskapitänin beziehungsweise zum –kapitän (m/w/d) sowie eine Übersicht über die weiteren Ausbildungs- und Stellenangebote bei bremenports gibt es online hier: www.bremenports.de/karriere/stellenangebote

Quelle: bremenports, Foto: bremenports/ Foto Scheer




Ausgebaute Havel-Oder-Wasserstraße freigegeben

Mit dem Auslösen eines Buzzers wurde die fertig ausgebaute Strecke der Havel-Oder-Wasserstraße zwischen Marienwerder und Eberswalde offiziell für den Schiffsverkehr freigegeben.
Mit dem Ausbau der 7,3 Kilometer langen Stecke wurde eine Lücke zwischen den beiden bereits ausgebauten Abschnitten geschlossen.

Thomas Rosenstein, Leiter der Abteilung Wasserstraßen in der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Für die Binnenschifffahrt bedeutet der Lückenschluss jetzt erhebliche nautische Verbesserungen beim Befahren der Havel-Oder-Wasserstraße – und dies zwei Jahre früher als geplant. Mit dem Abschluss der Baumaßnahme stärken wir die wichtige Wasserstraßenverbindung zwischen Berlin und dem Seehafen Stettin.“

Zwischen Marienwerder und Eberswalde wurde in den vergangenen viereinhalb Jahren ein neues Kanalprofil mit vier Metern Wassertiefe und 55 Metern Wasserspiegelbreite hergestellt. Das sind 22 Meter mehr als vorher.

Auch die Standsicherheit der Dämme wurde den neuen Sicherheitsbestimmungen angepasst. Eingebaute Filter sorgen bei eventuellen Dichtungsleckagen dafür, dass die Dämme sicher und stabil bleiben. Der ausgebaute Kanalabschnitt hat eine neue Tondichtung erhalten, die dafür sorgt, das Wasser im Kanal zu halten.

Insgesamt wurden in dem Bauvorhaben Los E2/F2 zwischen Marienwerder und Lichterfelde knapp 450.000m² Tondichtung eingebaut und 240.000 neue Dämme gebaut. 370.000 Tonnen Wasserbausteine wurden als Deck-werk geschüttet und rund eine Million Boden gebaggert.

Ralf Dimmek, Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Oder-Havel: „Mit den abgeschlossen Bauarbeiten an der Havel-Oder-Wasserstraße zwischen Marienwerder und Eberswalde haben wir eines der größten Investitionsvorhaben des Bundes in der Region Barnim realisiert.“

Der Schifffahrt steht nun ab HOWkm 55+000, der Straßenbrücke Pechteich in Marienwerder, bis HOWkm 69+500, Eberswalde Nordend, ein 14,5 km langer Kanalabschnitt mit einem modernen Profil zur Verfügung, der einen
sicheren Schiffsverkehr mit modernen Binnenschiffen ermöglicht.

Im Zuge des Kanalausbaus wurden ca. 1.600 streng geschützte Zauneidechsen in neue Habitate umgesiedelt.

Die Bundesrepublik, vertreten durch das WSA Oder-Havel, investierte nach Beschluss des Deutschen Bundestages in dieses Vorhaben rund 74 Mio. Euro.

Der Ausbau weiterer Streckenabschnitte der Havel-Oder-Wasserstraße wird folgen.

Quelle und Foto: Wasserstraßen-und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, WSV. Ein Druck auf den Buzzer gibt den neu ausgebauten Abschnitt der Havel-Oder-Wasserstraße frei. Gruppenbild von rechts: Ralf Dimmek, Leiter des WSA Oder-Havel, Thomas Rosenstein, Leiter des Abteilung Wasserstraßen in der GDWS, Ralf Lüddemann, Vorstand Strabag AG.




Henkel erweitert Hochregallager in Düsseldorf

Mit dem Spatenstich begannen jetzt die Bauarbeiten für ein neues Lager für Konsumgüterprodukte, vor allem aus dem Bereich Haarpflege, am Henkel-Hauptsitz in Düsseldorf. Das neue Lager wird angebunden an das bereits bestehende, vollautomatisierte Hochregallager für Wasch- und Reinigungsmittelprodukte. Es ist das größte Lager für Konsumgüter von Henkel in Europa. Das Unternehmen investiert 44 Millionen Euro in den Neubau, der Ende 2025 abgeschlossen sein soll.

Fünf Lagerorte, die aktuell in Deutschland und in der Benelux-Region verteilt sind, werden künftig am Standort Düsseldorf vereint. „Durch die gebündelte Belieferung reduziert sich die Anzahl der benötigten Auslieferungen. Dies trägt zu einer verbesserten Nachhaltigkeits-Bilanz unserer Logistikkette bei. Außerdem ergeben sich für unsere Handelspartner Vorteile durch die Verringerung der Bestellvorgänge und die Erhöhung der Lieferfrequenz“, sagt Oliver Wittig, Logistikleiter für Henkel Consumer Brands Deutschland. Das neu angebaute Lager erhält zudem einen direkten Gleisanschluss. So können die Haarprodukte, die in Wassertrüdingen in Südbayern produziert werden, direkt ab Werk mit dem Güterzug nach Düsseldorf transportiert werden – und das bei geringeren CO2-Emissionen als bei der Beförderung auf der Straße.

„Düsseldorf ist nicht nur unser Hauptverwaltungssitz, sondern auch die zweitgrößte Produktionsstätte von Henkel weltweit“, ergänzt Dr. Daniel Kleine, Henkel Präsident Deutschland und Standortleiter Düsseldorf. „Wir investieren kontinuierlich in den Standort Düsseldorf – im Schnitt bis zu 100 Millionen Euro jährlich. Und auch diese Investition ist wieder ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland und Düsseldorf.“

Das neue Lager wird durch eine Förderbrücke direkt mit dem bestehenden Hochregallager verbunden, um eine nahtlose Integration der Logistikprozesse und eine schnelle Lieferung an die Kunden zu gewährleisten. Das bestehende Hochregallager für Wasch- und Reinigungsmittel bietet bereits Platz für über 200.000 Paletten auf bis zu sechzehn Ebenen und einer Grundfläche von 24.000 Quadratmetern – einer Fläche von mehr als drei Fußballfeldern. Durch die Lagererweiterung kommt eine zusätzliche Fläche von 6.000 Quadratmetern hinzu, die Platz für weitere 40.000 Paletten bietet. Künftig werden hier Konsumgüterprodukte für den deutschen Markt sowie für Belgien, Luxemburg und die Niederlande lagern.

Die Lagererweiterung in Düsseldorf ist Teil der zweiten Phase der Integration der ehemals getrennten Unternehmensbereiche Laundry & Home Care und Beauty Care in den Unternehmensbereich Consumer Brands. Gemäß dem Grundsatz „one face to the customer“ optimiert Henkel seine Logistikprozesse. Das bedeutet: ein Auftrag, eine Lieferung, eine Rechnung. Durch die Optimierung der Logistikprozesse kann Henkel die Effizienz der Abläufe steigern und seine Position im Markt weiter stärken.

Quelle und Foto: Henkel,




Auf Dauer geht es nur gemeinsam

Der 23. Themenabend des spc beschäftigte sich unter der Überschrift „Grüner Kurs in stürmischen Gewässern“ mit den aktuellen Herausforderungen der Logistikbranche. Der Fokus lag auf der Einsparung von CO2-Emissionen. Kooperationspartner war dieses Mal die Spedition Robert Kukla in Zusammenarbeit mit dem Spezialchemieunternehmen Evonik, der IGS Intermodal Container Logistics GmbH und duisport. 50 Gäste konnten in München begrüßt werden.

Die Herausforderungen der Logistikbranche sind vielfältig. Fachkräftemangel, Infrastrukturprobleme und geopolitische Unwägbarkeiten sind nur einige Beispiele für das raue Klima. Dennoch gilt es, einen grünen Kurs zu halten, wenn die von der Bundesregierung und der EU angestrebten Nachhaltigkeitsziele erreicht werden sollen. Axel Bohnensteffen, Geschäftsführer bei der Spedition Robert Kukla, brachte es auf den Punkt: „Das Thema Nachhaltigkeit rückt bei der Vielzahl an Aufgaben aktuell in der Logistik immer weiter in den Hintergrund. Intermodale Transporte sind da die Leuchttürme in den stürmischen Gewässern für die Nachhaltigkeit.“

Ein Best Practice Beispiel von Kukla zeigt, wie die erfolgreiche CO2-Einsparung durch eine Intermodale Maßanfertigung gelingen kann. Benötigt wurde ein Hafen- Vorlaufkonzept für Übersee- Containertransporte für einen Lieferanten eines global aktiven Konzerns. Die ursprüngliche Konzepterstellung war für einen Trailerpark mit der Quintessenz eines Vorlaufkonzeptes für Containerverladungen konzipiert, das Ziel eine verlässliche und planbare Gestellung von Transportkapazitäten. Das Ganze sollte emissionsarm und kostenattraktiv sein. Die Lösung war ein Intermodal Ansatz: Die erste Meile erledigt ein Bio-CNGLKW-Shuttle, ein Inland-Terminal dient als Zwischenpuffer zum Matchen der Slots und Closings und mit der Bahn geht es in einer Kurzstreckenlösung in den Hafen. Das Ergebnis: Durch die Vermeidung von indirekten Kosten ist die Lösung kostenattraktiv, es wurden 4500 Lkw-Transporte von der Straße auf die Schiene verlagert und mehr als 60 % CO2-Emmissionen pro Transport eingespart.

Auch die Netzwerkpartner von Kukla wissen um die Bedeutung multimodaler Transportketten für die Erreichung der Klimaziele. Beispielweise hob der Verlader Evonik seine erfolgreiche Nutzung des Kombinierten Verkehrs hervor. Paolo Indiano, Senior Sourcing Manager Road Packed bei Evonik, erklärte den Unternehmensstandpunkt: „Die Defossilierung unserer Straßentransporte im Schwerlastverkehr können wir nur erreichen, wenn wir alle intermodalen Transportwege und alle alternativen Antriebsformen benutzen.“ Beim Straßenverkehr setze das Spezialchemieunternehmen auf den Einsatz von BioLNG.

Die IGS Intermodal Container Logistics GmbH nutzt auf der Schiene Hybrid- und E‑Loks, bei den Lkw-Vor- und Nachläufen werden E‑Antriebe und HVO 100 getestet. Oliver Matthiesen von der IGS Intermodal Container Logistics GmbH sieht in dem hydrierten Pflanzenöl ein großes Potenzial als Dieselersatz. „Die bisherigen Ergebnisse sind erfolgversprechend. Wir wollen HVO 100 aber nicht nur nutzen, sondern wir wollen die CO2-Einsparung auch messbar machen.“

Einen zusätzlichen Dienst für den Kombinierten Verkehr bietet duisport ab Herbst dieses Jahres. Der Duisburger Hafen evaluiert aktuell eine neue Zugverbindung München – Duisburg mit wöchentlich zwei bis drei Rundläufen. Christian Riegel von duisport wirbt für den neuen Zug: „Mit der neuen Relation tragen wir zu einer Reduzierung von CO2-Emissionen im Verglich zum Straßentransport bei. Zudem bieten wir eine hervorragende Bahn- und Schiffsanbindung zwischen Duisburg und den West- bzw. Nordhäfen, was die Nutzung des kombinierten Verkehrs erleichtert.“

Bohnensteffen bedankte sich bei allen Akteuren und fasste zusammen: „Wir brauchen mutige Verlader, die trotz aller Widrigkeiten die grüne Logistik unterstützen. Gleichzeitig dürfen nachhaltige Dienste auch bei einer wirtschaftlichen Flaute nicht aufgegeben werden. Und wir brauchen eine kritische Masse, um auf dem grünen Kurs bleiben zu können.“

Jan Sebastian Donner, Head of Projects beim spc, freute sich bei dem anschließenden Netzwerk-Abend über die gelungene Veranstaltung: „Unser Netzwerk ist wirklich einmalig, wie sich heute Abend einmal mehr zeigt. Verlader und Spediteure arbeiten gemeinsam mit uns an einer nachhaltigen Zukunft. Lösungen entstehen im Dialog miteinander und ich bin froh, mit unserer Arbeit hier eine Plattform dafür bieten zu können.“

Quelle und Foto: spc, von links: Oliver Matthiesen von der IGS Intermodal Container Logistics GmbH, Christian Riegel von duisport – Duisburger Hafen AG und Axel Bohnensteffen von der Robert Kukla GmbH 




Anpassung an die Folgen des Klimawandels

Eine Starkregengefahrenkarte ist für das gesamte Hamburger Stadtgebiet fertiggestellt und öffentlich zugänglich. Erste Teilgebiete dieser Karte wurden bereits im Oktober 2023 online veröffentlicht. Interessierte Personen können sich mit Hilfe dieser Karte umfassend über potenzielle Starkregengefahren durch Überflutungen informieren und sich dort wo erforderlich entsprechend vorbereiten.

Starkregenereignisse, die in der Vergangenheit wiederholt Schäden verursacht haben, werden aufgrund der Klimakrise in Zukunft voraussichtlich häufiger und heftiger auftreten. Zeitpunkt und Ort solcher Ereignisse bleiben dabei oft unvorhersehbar. Eine gute Starkregenvorsorge ist daher so wichtig wie nie zuvor. Aus diesem Grund veröffentlicht die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) die nun vervollständigte und damit für ganz Hamburg vorliegende Starkregengefahrenkarte – sie wurde von HAMBURG WASSER im Auftrag der Behörde entwickelt und modelliert. Die aktuelle Karte ist derzeit das beste Informations- und Planungswerkzeug zur Identifizierung von möglichen Überflutungsschwerpunkten. Sie ist damit von großem Wert für die zielgerichtete Umsetzung von Maßnahmen der Starkregenvorsorge und Teil der RegenInfraStrukturAnpassung (RISA) in Hamburg.

Jens Kerstan, Senator für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: „Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit und längst erleben wir ihre Auswirkungen auch in Hamburg. Neben dem Klimaschutz sind Klimaanpassungsmaßnahmen ein zentraler Baustein für eine zukunftsfähige Entwicklung unserer Stadt. Hamburg hat schon einiges auf den Weg gebracht, um den Klimaschutz zu stärken und die Folgen des Klimawandels abzumildern. Wir müssen jetzt handeln, damit wir für die Zukunft gut vorbereitet sind auf längere Trockenperioden und heftigere Starkregenereignisse. Die jetzt vervollständigte Starkregengefahrenkarte für das gesamte Stadtgebiet ermöglicht es jedem einzelnen Bürger und jeder Bürgerin Gefahrenpotenziale durch Starkregen z. B. vor der eigenen Haustür zu erkennen und eigenverantwortlich geeignete Schutzmaßnahmen zu treffen. Auch für alle planenden Stellen unserer Stadt ist diese Karte von erheblicher Bedeutung für die Umsetzung zielgerichteter Anpassungsmaßnahmen.“

Ingo Hannemann, Geschäftsführer HAMBURG WASSER: „Die Starkregengefahrenkarte simuliert die Auswirkungen verschieden starker Regengüsse und berücksichtigt dabei die Geländeform, Oberflächenabflüsse, die Versickerungsfähigkeit des Bodens sowie die Kapazitäten des Hamburger Sielnetzes und weiterer Entwässerungssysteme. Besonders bemerkenswert ist die detaillierte Modellierung des Oberflächenabflusses, die deutschlandweit für eine Fläche von mehr als 750 km² einzigartig ist. Diese Karte ermöglicht es, Überflutungsrisiken zu identifizieren und zu erwartende Wassermengen und Fließgeschwindigkeiten darzustellen. Durch die Möglichkeit, die Karte durch regelmäßige Aktualisierung anzupassen, kann sie zudem zukünftige städtebauliche Entwicklungen berücksichtigen – sie ist ein lebendiges und mitwachsendes Kartenwerk.“

Mit den bereits bestehenden Hochwasserrisiko– und Überschwemmungsgebiets-Karten und der neuen Starkregengefahrenkarte werden die Informationsangebote zur Gefahrenermittlung erweitert.

Bei der Starkregengefahrenkarte werden drei Szenarien unterschiedlichster Regenintensität betrachtet, die sich an den Kategorien des Starkregenindex orientieren: Neben einem sogenannten intensiven und einem außergewöhnlichen Starkregenereignis wird auch ein extremes Starkregenereignis mit einer sehr geringen Eintrittswahrscheinlichkeit modelliert. Die Analyse der Daten gibt Aufschluss darüber, wie hoch sich das Regenwasser an bestimmten Standorten stauen kann und welche maximalen Fließgeschwindigkeiten auftreten können.

Dieses extreme Szenario soll verdeutlichen, worauf sich die Stadt und ihre Bürger:innen im Fall einer durch Starkregen hervorgerufenen Katastrophe vorbereiten müssen. 2018 traten in Lohbrügge und Bergedorf lokale Starkregenereignisse auf, die nahezu diese Intensität hatten.

Um festzustellen, wie intensiv ein Regenereignis war und in welches Szenario es kategorisiert wird, setzt HAMBURG WASSER Regenmessgeräte ein. Sie erfassen, wann und wo wie viel Niederschlag gefallen ist. Diese Daten werden in Echtzeit ausgewertet und fließen zusammen mit den Regenradardaten des DWD in den Starkregenindex ein, der die Stärke auf einer Skala von eins bis zwölf (moderater bis extremer Starkregen) anzeigt.

Ein umfassendes Informationsangebot zu Grundlagen und möglichen Gefahren sowie zu Vorsorgemaßnahmen und Handlungsempfehlungen ist unter www.hamburg.de/faq-starkregenvorsorge/ abrufbar. Dies umfasst Antworten beispielsweise zu: Wie wird Starkregen definiert? Was unternimmt die Stadt zum Schutz vor Starkregen? Was umfasst die Regeninfrastrukturanpassung (RISA) und das Prinzip Schwammstadt? Wie kann man sich vor den Folgen von Starkregen schützen?

Fragen zum Thema Starkregenvorsorge können an das Funktionspostfach starkregenvorsorge@bukea.hamburg.de gerichtet werden und bei Bedarf können die Hamburger Energielotsen individuell auf ein Grundstück zugeschnittene Beratung anbieten. Weitere Informationen zur Starkregengefahrenkarte sind unter www.hamburg.de/starkregengefahrenkarte/ veröffentlicht.

Quelle und Grafik: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft




Antwerp Euroterminal mit erster Belgischer Landstromversorgung

Antwerp Euroterminal (AET) stellt den ersten Landstromanschluss für Seeschiffe in Belgien bereit. Landstrom versorgt Schiffe, die im Hafen angelegt haben, umweltfreundlich und leise mit Strom und spielt daher eine wichtige Rolle bei der Ökologisierung von Häfen. Die Anlage soll 2026 in Betrieb gehen und wird in Belgien die erste sein, die nach internationalen ISO-Normen für Seeschiffe gebaut wird.

Die Landstromversorgung ermöglicht es Schiffen an Liegeplätzen, sich über eine „Steckdose“ am Kai mit dem örtlichen Stromnetz zu verbinden. Dadurch sinken die Emissionen von CO2, Stickoxiden, Schwefeloxiden und Feinstaub, während sich die örtliche Luftqualität verbessert und weniger Umgebungslärm entsteht.  Antwerp Euroterminal (AET) wird zwei feste Landstromanschlüsse für reine Autotransporter und Con-Ro-Schiffe installieren. AET ist das größte Mehrzweckterminal in Europa und eines von 24 Terminals der Grimaldi-Gruppe. Obwohl die europäische Verpflichtung, bis 2030 Landstrom für Containerschiffe zur Verfügung zu stellen, nicht für Ro-Ro-Schiffe und Con-Ro-Schiffe gilt, hat sich AET bewusst anders entschieden. Damit entsteht das erste Terminal des Hafens Antwerpen-Brügge (und in Belgien), das eine „zukunftssichere“ feste Landstromanlage für Seeschiffe anbietet, die über die geltenden EU-Vorschriften und -Richtlinien hinausgeht.

HOPaS (High-Voltage Onshore Power-as-a-Service), ein Technologie- und Dienstleistungskonsortium aus Techelec, Yuso und Whitewood, wird die Investition, die Installation und den Betrieb übernehmen (www.hopas.eu). Der Hafen Antwerpen-Brügge fungiert als Vermittler für die Einführung der Landstromversorgung am Terminal.

Die Anlage sieht zwei Landanschlüsse mit einer Gesamtkapazität von 5 MW vor, die in erster Linie für die neuen Ro-Ro-Schiffe von Grimaldi bestimmt sind. Die in Auftrag gegebenen Projekte haben ein Investitionsvolumen von 25 bis 30 Mio. Euro, das von der flämischen Agentur für Innovation (VLAIO) mit 4 Mio. Euro bezuschusst wird. Die Anlage soll bis 2026 betriebsbereit sein und ist für eine zukunftssichere Erweiterung ausgelegt, damit noch mehr Schiffe angeschlossen werden können. Der zu 100 Prozent grüne Strom wird zunächst von Windkraftanlagen erzeugt, die von „Wind aan de Stroom“ installiert und betrieben werden. Die darüber hinaus benötigte Kapazität wird durch Sonnenkollektoren und zusätzliche Windkraftanlagen gedeckt. Der erzeugte Ökostrom wird in einem großen Batteriesystem gespeichert, um seine Nutzung zu optimieren.

Aus Sicht des Hafens Antwerpen-Brügge trägt die Landstromversorgung wesentlich zur Ökologisierung des Hafens bei. Für Binnenschiffe und Schlepper gibt es bereits zahlreiche Stromanschlüsse an der Kaimauer, und in Zeebrugge wird ab 2026 eine Stromversorgung für Kreuzfahrtschiffe am Kai bereitstehen. Darüber hinaus hat sich der Hafen Antwerpen-Brügge verpflichtet, bis 2028 Landstrom für die größten Containerschiffe bereitzustellen.

Annick De Ridder, Vorsitzende des Verwaltungsrats von Port of Antwerp-Bruges: „Landstrom ist eine sehr effiziente Maßnahme zur Emissionsreduzierung und für unsere nachhaltigen Ziele als Welthafen von großer Bedeutung. Diese erste Landstromanlage für Überseeschiffe wird am Antwerp Euroterminal installiert und ab 2026 in Betrieb sein. Das Projekt wurde durch einen großzügigen Zuschuss der flämischen Agentur für Innovation und Unternehmertum (VLAIO) ermöglicht und ist ein gutes Beispiel dafür, wie wir als Flanderns Wirtschaftsmotor Nummer Eins Pionierarbeit leisten, innovativ sind und gemeinsam mit der Industrie am Hafen der Zukunft arbeiten. Außerdem ist es ein schönes Beispiel für die Rolle des Vermittlers, die wir übernehmen.“

Yves De Larivière, CEO von Antwerp Euroterminal: „Wir haben bereits Steckdosen für E-Bikes, Elektroautos und bald auch Elektrolastwagen. Im nächsten großen Schritt schließen wir unsere Schiffe am Strom an. Mit dieser Lösung stößt der umweltfreundliche Fokus von AET und Grimaldi in eine neue Dimension vor.“

Andrea D’Ambra, Grimaldi-Gruppe: „Die Grimaldi-Gruppe gilt weithin als Pionier bei der Dekarbonisierung im maritimen Sektor. In der Tat sind wir sehr darauf bedacht, die Auswirkungen der Emissionen unserer Flotte während der Fahrt und im Hafen zu reduzieren. Es ist kein Geheimnis, dass das 2018 gestartete Projekt ‚Nullemission im Hafen‘ zur Installation großer Batteriepakete an Bord einiger unserer Schiffe geführt hat. So können wir das Ziel von null Emissionen, null Rauch und null Lärm erreichen, während sie am Kai liegen, auch wenn noch kein Landstromanschluss verfügbar ist. Heute haben wir zusätzlich zu den 16 Schiffen im Betrieb und den 12 Schiffen im Bau, die alle mit Batteriepaketen ausgestattet sind, bereits neun für einen Landanschluss ausgerüstete Schiffe. Darüber hinaus werden 38 Schiffe (einschließlich neuer Gebäude) bis 2026 mit Landstrom ausgestattet und anschlussbereit sein. Wir freuen uns über dieses neue Projekt bei AET, unserem größten Terminal, das unseren Schiffen beim Hafenaufenthalt die Nutzung von Ökostrom ermöglichen wird, wodurch unsere Gruppe die Dekarbonisierung ihrer Aktivitäten weiter vorantreiben kann.“

Nicolas Broos, Partner im HOPaS-Konsortium: „Grün ist nicht nur die Farbe der Hoffnung, sondern wird auch mit Natur, Wachstum und Erneuerung assoziiert.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




Nationaler Aktionsplan klimafreundliche Schifffahrt

Im Bundesverkehrsministerium in Berlin ist der Startschuss für die Entwicklung des Nationalen Aktionsplans klimafreundliche Schifffahrt gefallen. Der Aktionsplan wird als Initiative der Bundesregierung federführend durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) erarbeitet.

In die Strategieentwicklung sind Vertreterinnen und Vertreter der Schifffahrt, der maritimen Wirtschaft und Wissenschaft, Energieversorger, Industrie- und Umweltverbände, des Finanzsektors sowie der öffentlichen Verwaltung von Bund und Länder eng eingebunden.

Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing: „Die Schifffahrt klimaneutral zu gestalten ist mit Blick auf verfügbare Technologien und Energieträger eine enorme Herausforderung. Es ist aber auch eine große industriepolitische Chance, die es zu nutzen gilt. Ich bin überzeugt, dass wir gemeinsam mit den Expertinnen und Experten einen strategischen Fahrplan für den deutschen Schifffahrtsstandort vorlegen werden, mit dem wir unsere ambitionierten Klimaschutzziele für die Schifffahrt auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene erreichen und zugleich die Innovations- und Wertschöpfungskraft der maritimen Wirtschaft ankurbeln werden.“

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Dr. Robert Habeck: „Die Schiffbau- und Zulieferindustrie steht für das Erfolgsmodell der deutschen Wirtschaft: Sie ist in vielen Bereichen Technologieführer, mittelständisch geprägt und exportorientiert. Auf dem Weg hin zur klimafreundlichen Schifffahrt der Zukunft spielt die maritime Wirtschaft eine zentrale Rolle – für klimafreundliche Antrieben und Kraftstoffe und für die Energiewende allgemein, insbesondere bei der Offshore-Windkraft. Wir wollen die Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Wirtschaft stärken und zeigen, dass Klimaschutz und Industrie, Transformation und Wettbewerbsfähigkeit Hand in Hand gehen.“

Im Rahmen der Auftaktveranstaltung wurden die Handlungsfelder vorgestellt, anhand derer die Inhalte des Aktionsplans fortan im Rahmen mehrerer interdisziplinären Präsenz- und Online-Dialogformate erarbeitet werden:

  • Alternative Antriebs- und Energiesysteme
  • Versorgung mit klimafreundlichen Energieträgern
  • Flottenmodernisierung
  • Maritime Industriepolitik
  • Grüne Schifffahrtskorridore

Ergebnisse sollen bei der kommenden Nationalen Maritimen Konferenz vorgestellt werden.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), Foto: bremenports




Mehr Fracht auf Schiene und Binnengewässer

Der Weg zu einem geringeren Kohlendioxidausstoß (CO2) führt maßgeblich auch über eine Verlagerung der Verkehre auf die Schiene und die Binnengewässer. Güterzug und Binnenschiff stoßen im Verhältnis viel weniger CO2 aus als der Lkw.

Die Initiative LOG4NRW hat daher neue intermodale Verbindungen zwischen Emmelsum, Duisburg, Dortmund und Kreuztal geschaffen. Von diesen Stationen aus können die wichtigsten deutschen Seehäfen wie der Hamburger Hafen erreicht werden. „Durch LOG4NRW gelingt es jetzt, auch das Terminal Kreuztal an maritime Verkehre im Hamburger Hafen anzubinden. Der weltweite Im- und Export von Verladern und Logistikdienstleistern hat damit eine zusätzliche attraktive Verbindung erhalten“, betont Markus Heinen, Leiter der Hafen Hamburg Marketing Repräsentanz Deutschland West.

Die Initiative setzt sich aus den Projektpartnern Delta Port, duisport, Hafen Dortmund und der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein zusammen. Auch politisch kommt das Projekt gut an. So hat NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer die Schirmherrschaft übernommen. Immerhin könnten durch die neuen Verbindungen bis zu 27.000 Lkw-Verkehre in der Region vermieden werden.

Die neuen Verbindungen haben auch bereits erste Verlader überzeugt. „Wir sind Überzeugungstäter, wenn wir die Möglichkeit haben, intermodale oder multimodale Verkehre von beziehungsweise nach den deutschen Seehäfen und Westhäfen zu nutzen. Sie sind seit Dekaden ein Bestandteil unseres täglichen Tuns in der Transportbesorgung für unsere regionalen wie überregionalen Import- und Exportkunden. Wo die Infrastruktur besteht und angeboten wird, sollte diese auch in kundenspezifischen Logistiklösungen Berücksichtigung finden und kein Verkehrsträger ausgeschlossen werden“, betont Matthias Vogt, Geschäftsführer bei Schäfer & SIS Interlogistik®.

Für LOG4NRW ist das Engagement von Schäfer & SIS Interlogistik® eine Bestätigung. „Innovative Produkte wie LOG4NRW brauchen die Offenheit unserer verladenden Wirtschaft in Südwestfalen, um neue Wege zu beschreiten, bestehende Lieferketten in herausfordernden Zeiten neu zu denken, um CO2-Einsparungen und eine nachhaltige Nahversorgung mit intermodalen Transportlösungen zu erschließen. Wir freuen uns sehr darüber, dass Schäfer & SIS Interlogistik® diesen Weg gemeinsam mit uns beschreitet“, sagt Christian Betchen, Geschäftsführer bei der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH.

Dass das Projekt angenommen wird, zeigte auch die 90-prozentige Belegung des ersten Zuges mit Importmengen nach Kreuztal. Von Duisburg aus ging es für den Zug über Dortmund zum Südwestfalen Container-Terminal in Kreuztal. Diese Auslastung müsste nach Möglichkeit auch so bleiben. So verweist Matthias Vogt darauf, dass eine Grundauslastung notwendig ist: „Planbarkeit und Zuverlässigkeit wird nur dann erreicht, wenn das angebotene Produkt „Kreuztal“ auch in einer größeren Bandbreite kundenseitig Zuspruch findet. Dafür sind belastbare wöchentliche Regelabfahrten und Laufzeiten unabdingbar. Dies ist wirtschaftlich nur mit dem dazugehörigen Ladungsaufkommen darstellbar. Auch um attraktive, wettbewerbsfähige Preise anbieten zu können. Der Preis wird kundenseitig auch weiterhin ein relevantes Kriterium bleiben.“

Eine Regelmäßigkeit ist bereits in Planung. Künftig werden wöchentlich zwei Containerzüge zwischen Südwestfalen und dem Ruhrgebiet verkehren. Insgesamt sieht das geplante Konzept gleich mehrere Verbindungen vor: Voerde-Emmelsum (Container-Terminal Contargo) – Duisburg-Walsum logport VI (Multimodal Terminal Duisburg) – Hafen Dortmund (CTD Container-Terminal Dortmund) – Siegerland (Südwestfalen Containerterminal in Kreuztal) und zurück.

Quelle: HHM, Foto: KSW, Am Terminal Kreuztal werden Container verladen. Mit den neuen Verbindungen sorgt LOG4NRW für eine Entlastung der Autobahnen.