Niedersachsens Seehäfen mit Mengenrückgang

Die neun niedersächsischen Seehäfen verzeichneten im ersten Halbjahr 2020 einen Umschlagsrückgang von 11 Prozent im Seeverkehr. Die Hafengruppe schlug insgesamt 24 Millionen Tonnen Güter um. Die Auswirkungen von Covid-19 spiegelten sich nicht im Umschlagsergebnis aller Hafenstandorte wider, Papenburg, Oldenburg und Stade weisen positive Entwicklung auf.

Innerhalb der niedersächsischen Seehafengruppe um Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven sind im ersten Halbjahr 2020 mit rund 24 Millionen Tonnen im Seeverkehr 11 Prozent weniger Güter umgeschlagen worden als im Vergleichszeitraum 2019 (27 Millionen Tonnen).

Der Umschlag von Stückgütern belief sich dabei auf rund 2,95 Millionen Tonnen (3,47 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2019), was einem Rückgang von etwa 15 Prozent entspricht. In diesem Bereich kaum von Covid-19 betroffen waren Transporte der On- und Offshore-Energie. Beim Umschlag von festen Massengütern wurde mit einem Volumen von 6,06 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020 ebenfalls ein Rückgang verbucht (- 25 Prozent / 8,11 Millionen Tonnen in 2019). Hierzu haben insbesondere geringere Mengen an Kohle und Baustoffen beigetragen. Während im Bereich der flüssigen Massengüter ein Zuwachs von 3 Prozent verzeichnet wurde (12,3 Millionen Tonnen in 2020 / 11,97 Millionen Tonnen in 2019). Der Umschlag von Kraftstoffen und Heizölen trug hier zum positiven Ergebnis bei. Der Neufahrzeugumschlag über die niedersächsischen Seehäfen liegt mit 557.491 Fahrzeugen rund 39 Prozent unter dem Niveau des Vorjahres (917.910 Neufahrzeuge im ersten Halbjahr 2019).

Der Seehafen Brake verzeichnete im ersten Halbjahr 2020 mit 2,76 Millionen Tonnen einen Rückgang von 17 Prozent (3,34 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2019). Zurückzuführen ist dies unter anderem auf fehlende Getreideimporte.  Im Stückgutumschlag wurde mit über 1,10 Millionen Tonnen das Halbjahresergebnis aus 2019 (0,97 Millionen Tonnen) um 14 Prozent übertroffen. Hierzu haben vor allem gestiegene Volumen von Forstprodukten (Holz) beigetragen.

Cuxhaven kommt im ersten Halbjahr 2020 auf ein Umschlagsergebnis von rund 0,96 Millionen Tonnen im Seeverkehr, was einem Minus von 49 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht (1,89 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2019). Einen Rückgang gab es hier insbesondere beim Umschlag fester Massengüter. Mit 135.684 umgeschlagenen Fahrzeugen in der ersten Jahreshälfte 2020 liegt das Volumen im Neufahrzeugumschlag rund 33 Prozent unter dem Vorjahr (202.138 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2019).

Der Hafen Emden verzeichnete mit einem Seegüterumschlag von rund 1,76 Millionen Tonnen in der ersten Jahreshälfte einen Mengenrückgang von 23 Prozent (2,29 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2019). Positiv entwickelte sich der Umschlag fester Massengüter, hierbei vor allem von Eisenerzen. Der Neufahrzeugumschlag von 421.807 Fahrzeugen liegt mit 41 Prozent im ersten Halbjahr 2020 unter dem Niveau des Vergleichszeitraums (715.772 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2019).

Der Hafenstandort Leer hat die Auswirkungen der Corona-Pandemie bislang nur wenig zu spüren bekommen. Im ersten Halbjahr 2020 wurden rund 144.000 Tonnen Güter umgeschlagen (See- und Binnenverkehr kombiniert), im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 8 Prozent weniger (156.99 Tonnen Güter im See- und Binnenverkehr kombiniert). Der Rückgang ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass Baumärkte vorübergehend geschlossen waren und in diesem Zeitraum nicht beliefert werden mussten. Tatsächlich liefen weniger Schiffe als sonst in Leer ein, die mit Marmorkieseln und sonstigen Ziersteinen für Baumärkte beladen waren.

Der Seehafen Nordenham registriert für das erste Halbjahr 2020 einen Umschlagsrückgang von -16 Prozent auf 1,04 Millionen Tonnen (1,24 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2019). Positiv entwickelte sich der Umschlag im Bereich der Stückgüter, insbesondere der des Eisen-, Stahl- sowie Holzumschlages. In diesem Segment wurden innerhalb der ersten 6 Monate insgesamt 131.318 Tonnen Güter umgeschlagen, im ersten Halbjahr 2019 waren es noch 13.626 Tonnen.

Der Oldenburger Hafen verzeichnete in der ersten Jahreshälfte ein seewärtiges Umschlagsvolumen von 36.782 Tonnen (34.232 Tonnen im ersten Halbjahr 2019). Im Binnenschiffsverkehr wurden 521.080 Tonnen Güter im ersten Halbjahr 2020 umgeschlagen (502.006 Tonnen im ersten Halbjahr 2019). Insgesamt ergibt sich daher im kombinierten See- und Binnenverkehr ein Volumen von 557.862 Tonnen, was einem Plus von 4 Prozent entspricht (536.238 Tonnen Gesamtumschlag im ersten Halbjahr 2019). 

Papenburg kommt im ersten Halbjahr 2020 mit 415.274 Tonnen im Seegüterverkehr auf einen Zuwachs von 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (385.739 Tonnen im ersten Halbjahr 2019). Der binnenseitige Umschlag im Papenburger Hafen verzeichnet einen Mengenrückgang von 29 Prozent (69.650 Tonnen im ersten Halbjahr 2020 / 98.655 Tonnen im ersten Halbjahr 2019).

Stade konnte mit 3,36 Millionen Tonnen und einem Plus von 11 Prozent ein stabiles Halbjahresergebnis im Seeverkehr vorweisen (Vorjahr 3,03 Millionen Tonnen). Positive Entwicklungen gibt es in Stade vor allem im Umschlag von festen Massengütern, in diesem Ladungssegment wurden im ersten Halbjahr knapp 2,17 Millionen Tonnen über die Kaikanten bewegt (+ 23 Prozent, 1,77 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2019).

Der Seehafen Wilhelmshaven erzielte mit einem Umschlagsvolumen von 13,72 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr ein Minus von 7 Prozent (14,82 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2019). Zuwächse wurden hier allein bei den flüssigen Massengütern generiert (+ 5 Prozent, 10,42 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2020; 9,92 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2019). Am Containerterminal Wilhelmshaven sind in der ersten Jahreshälfte 222.397 TEU (359.181 im ersten Halbjahr 2019) umgeschlagen worden.

„Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zeigt sich wieder einmal der große Vorteil einer breit und flexibel aufgestellten Universalhafengruppe, wie es die niedersächsischen Seehäfen sind. Das Gruppen-Umschlagsergebnis hätte noch deutlich negativer ausfallen können“, so André Heim, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH.

Quelle und Foto: Seaports of Niedersachsen GmbH, Seehafen Stade mit 11 Prozent Umschlagsplus im ersten Halbjahr 2020




Zweiter Portalkran im Linzer Containerterminal

Im Beisein von Bürgermeister Klaus Luger, LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider sowie Hafendirektor, Mag. Harald Kronsteiner erfolgte im Linzer Containerterminal die Aufrichtung eines  zweiten Containerportalkrans (RMG = rail mounted gantry crane). Im Zuge der Hauptmontagearbeiten wurden die beiden Hauptträger mit einer Gesamtlänge von jeweils 96,21 Metern auf die Stützen gehoben und miteinander verbunden.


Die LINZ AG LOGISTIK – bestehend aus dem Geschäftsbereich Hafen der LINZ SERVICE GmbH und der Österreichischen Donaulager GmbH hat sich in den vergangenen Jahren zu einer hochmodernen Logistikdrehscheibe entwickelt.

„Die Umschlagzahlen im Linzer Containerterminal liegen auf hohem Niveau und tragen zur guten wirtschaftlichen Entwicklung des Hafen Linz bei. Um die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern, bauen wir den Containerterminal derzeit umfangreich aus“, erklärt LINZ AG-Generaldirektor DI Erich Haider.

Um den Anforderungen und Bedürfnissen der verladenden Wirtschaft, der Reedereien sowie der Eisenbahnverkehrsunternehmen gerecht zu werden, hat sich der Hafen Linz schon vor Jahren zur bedarfsgerechten Expansion und Modernisierung entschlossen. So wurde mit der Errichtung und Inbetriebnahme eines neuen Portalkrans im Oktober 2014 der größte Portalkran Österreichs in Betrieb genommen und damit eine neue Epoche eingeleitet, die nunmehr eine Fortsetzung findet. Die neue, baugleiche Krananlage ist ein „Zweiträger-Containerportalkran“ mit Drehlaufkatze und Teleskopspreader (= Spezialgreifer für verschiedene Container-Größen, Wechselaufbauten sowie kranbare Sattelauflieger) der Fa. KÜNZ GmbH aus Hard in Vorarlberg. Mit einem Eigengewicht von 522 Tonnen, einer Breite von 31,11 Metern und einer Gesamthöhe von 36,35 Metern kann der neue Kran eine Gesamtnutzlast von insgesamt 41 Tonnen stemmen.

Die zweite Krananlage bringt für den Linzer Containerterminal mehrere Vorteile: So erfolgte die Verlängerung der bestehenden Kranbahn – die künftig vonbeiden Kränen benutzt wird – um rund 80 Meter auf nun insgesamt knapp über 600 Meter. Dadurch entsteht am Linzer Containerterminal eine zusätzliche Lagerfläche für rund 1.700 TEU (= Twenty-foot Equivalent Unit, internationale Bezeichnung für einen 20-Fuß-ISO-Container). Darüber hinaus bietet die Krananlage eine nominelle Leistungsfähigkeit von mindestens 25 Umschlägen pro Stunde im Containerbetrieb. Mit Inbetriebnahme der neuen Krananlage ist auch die Einsparung von zwei dieselbetriebenen Reachstackern (= Container-stapler) möglich. Das entspricht dem Umweltgedanken und der nachhaltigen Ausrichtung des LINZ AG – Konzerns. Zu guter Letzt dient der neue Kran auch zur Absicherung und zum Erhalt des laufenden Betriebes, sollte ein Portalkran ausfallen.

Die Anschaffung des neuen Krans ist eine wichtige Einzelmaßnahme im Zuge des Ausbaus des Containerterminals. Neben dem Ankauf des zweiten Krans erfolgt der Abriss von drei alten Hallen entlang der Industriezeile. Nach der Elektrifizierung des Verschiebebahnhofs Stadthafen ist auch die Elektrifizierung des Containerterminals vorgesehen. Damit erübrigen sich zeitraubende und kostenaufwändige Verschubleistungen mittels Diesellokomotiven, da elektrisch betriebene Streckenlokomotiven umweltfreundlich direkt bis zum Terminal fahren können.

„Mit den neuen Serviceleistungen kann sich der Linzer Containerterminal den Kunden gegenüber viel moderner und – insgesamt betrachtet – am Markt deutlich konkurrenzfähiger präsentieren“, meint Hafendirektor Mag. Harald Kronsteiner, MBA.

Der Ausbau des Containerterminals ist als Investition in die betriebliche Infrastruktur zu sehen und stellt eine Teiletappe von „Projekt Neuland“ dar, welches derzeit auf Hochtouren läuft. Mit dem „Projekt Neuland“ entwickelt sich das gesamte Hafenareal in den kommenden Jahren zu einem lebendigen, urbanen Treffpunkt von Öffentlichkeit, Freizeit, Gewerbe und Industrie. Das „Projekt Neuland“ wird übrigens von der EU im Rahmen der „Connecting Europe Facility (CEF)“ mit 20 Prozent gefördert. Mehr Informationen zum „Projekt Neuland“ sind im Internet unter www.hafenlinz-neuland.at zu finden. Co-financed by the Connecting Europe Facility oft he European Union.

Quelle: LINZ AG, Foto: LINZ AG/ Bayer, Bürgermeister Klaus Luger, LINZ AG-Generaldirektor Erich Haider, Hafendirektor Harald Kronsteiner und Containerterminal-Leiter Franz Frisch besuchen den Bauplatz des neuen Containerportalkrans im Hafen Linz.

 

 

 




Erstanlauf der „HMM HAMBURG“

Mit dem Erstanlauf der „HMM HAMBURG” steuerte jetzt ein weiteres Schiff der sogenannten „Megamax-24-Klasse“ den Hamburger Hafen an. Die „HMM HAMBURG“ ist eines der zwölf neuen Containerschiffe der südkoreanischen Linienreederei HMM (ehemals Hyundai Merchant Marine), die seit April ausgeliefert werden. Der Megafrachter hat das HHLA Container Terminal Burchardkai in der Nacht zum 3. September 2020 wieder verlassen.


„Wir freuen uns außerordentlich die „HMM HAMBURG“ erstmals hier in unserem Hafen begrüßen zu können. Alle Mitglieder, der seit fast 30 Jahren bestehenden HMM Niederlassung in Hamburg, sehen diesem Erstanlauf mit besonderem Stolz entgegen. Diese Namensgebung manifestiert das besondere Verhältnis zwischen Südkorea und der Freien und Hansestadt Hamburg“, sagt James Kim, Managing Director HMM (Germany) GmbH & Co. KG, Hamburg.

Mit einer Stellplatzkapazität von 23.964 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) sind die „HMM HAMBURG“ und ihre Schwesterschiffe, nach Angaben der Reederei, die größten Containerschiffe der Welt. Der Containerriese ist zudem 400 Meter lang und 61 Meter breit und an Bord können jeweils 12 Container unter und über Deck sowie 24 Containerreihen quer gestaut werden.

Die „HMM HAMBURG“ wird im FE-3-Liniendienst der THE Alliance zwischen Asien und Europa eingesetzt und läuft den Hamburger Hafen viermal pro Jahr an. Der Reedereiallianz THE Alliance gehören die Reedereien Hapag-Lloyd, Ocean Network Express (ONE), Yang Ming und HMM an.

„Wir freuen uns natürlich sehr, dass eines der größten Containerschiffe der Welt nach dem Hamburger Hafen benannt ist und wir die HMM HAMBURG nun auch in Hamburg begrüßen konnten. Mit der in Kürze fertiggestellten Fahrrinnenanpassung der Elbe wird der Anlauf großer Schiffe künftig deutlich erleichtert werden“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing.

Den Hamburger Hafen verbinden acht Liniendienste mit Südkorea – drei Container-Liniendienste und fünf Mehrzweck-Dienste. Im letzten Jahr wurden 255.000 TEU zwischen der Hansestadt und den südkoreanischen Häfen Busan und Masan transportiert. Südkorea gehört seit vielen Jahren zu den wichtigsten Handelspartnern des Hamburger Hafens.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing, Foto: HHM/Dietmar Hasenpusch

 




Ausbildungsstart für den Chemie-Nachwuchs

Chemikant, Industriemechaniker, Zerspanungstechniker, Laborant oder Bürokauffrau: Die Auswahl an Berufen, die der Chemiepark-Manager und -Betreiber Currenta für sich oder andere Unternehmen in und außerhalb des Werksgeländes ausbildet, ist ziemlich breit. Insgesamt rund 800 junge Menschen, und davon knapp unter 200 in Krefeld-Uerdingen, machen ihren Berufswunsch wahr und beginnen ab September bei Lanxess, Covestro oder eben Currenta selbst ihre Ausbildung in einem von über 20 angebotenen Fachrichtungen.

Uwe Menzen, Bildungsleiter bei Currenta, erklärt, wieso eine Ausbildung im Chempark eine gute Vorbereitung auf die berufliche Zukunft ist: „Wir sind einer der größten und wichtigsten Ausbilder in der Region und bilden die jungen Menschen an hochtechnisierten und spezialisierten Ausbildungszentren aus. Davon profitieren alle Beteiligten. Die erfolgreichen Absolventen sind der dringend benötigte Fachkräftenachwuchs für die gesamte Branche. Und für die jungen Fachkräfte bieten sich besonders im Chempark, aber auch bei Unternehmen außerhalb der Niederrheinwerke, interessante Perspektiven. Ein weiterer Vorteil: Da wir auch für unsere Partnerunternehmen im Chempark ausbilden, profitieren Azubis und Unternehmen durch die gemeinsame Zeit und den intensiven Austausch gleichermaßen.“

Über 20 verschiedene Berufe können die jungen Nachwuchsfachkräfte an den drei Chempark-Standorten lernen. Insgesamt arbeiten rund 2.400 junge Menschen in Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen auf einen erfolgreichen Abschluss hin. Die 175 neuen Azubis in Krefeld-Uerdingen werden überwiegend im naturwissenschaftlich-technischen Bereich ausgebildet. Stärkste Gruppe sind die Chemikanten.

Mit dem Beginn des Ausbildungsjahres hat auch der Online-Bewerbungsprozess für einen Ausbildungsplatz im Jahr 2021 begonnen. Gesucht werden vor allem Mädchen und Jungen, die sich die sich für eine Ausbildung im naturwissenschaftlichen, technischen oder kaufmännischen Bereich interessieren. Aber auch kombinierte Ausbildungs- und Studiengänge sind möglich. Alle Informationen zu den offenen Ausbildungsstellen bei den Unternehmen im Chempark stehen unter ausbildung.chempark.de.

Quelle und Foto: Currenta GmbH & Co. OHG, der Ausbildungscampus am Chempark-Standort Krefeld-Uerdingen aus der Luft.




Licht und Schatten in den bremischen Häfen

Licht und Schatten in den bremischen Häfen. Trotz der Covid-19-Pandemie konnten sich die bremischen Häfen stabil am Markt behaupten und verzeichneten deutlich geringere Umschlagsrückgänge, als wie sie zu Beginn der Pandemie befürchtet wurden. Zwar sank der Gesamtumschlag im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf 34,5 Millionen Tonnen, Bremerhaven hingegen konnte den Seegüterumschlag trotz der herausfordernden Situation aber leicht um 0,8 Prozent steigern.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Wenn wir uns die Zahlen im Detail anschauen, sehen wir ein sehr differenziertes Bild. Während der Automobilumschlag pandemiebedingt stark sinkt, fällt das Minus beim Containerumschlag beispielsweise deutlich geringer als erwartet aus. Die Zahlen zeigen aber auch, dass unsere Häfen generell in einem robusten Zustand sind. Jetzt gilt es, durch Investitionen in die Hafeninfrastruktur die Leistungsfähigkeit der Häfen auch künftig aufrecht zu erhalten und sie noch weiter zu verbessern.“

Der Containerumschlag lag im ersten Halbjahr bei 2,3 Millionen TEU. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres ist das ein Minus von 4,8 Prozent. Der Automobilumschlag blieb mit 695 000 umgeschlagenen Fahrzeugen (das entspricht einem Minus von 36,3 Prozent) hinter den Vergleichszahlen aus dem Vorjahr zurück.

Differenziert sind die Zahlen auch beim Massengut zu betrachten. Obwohl das Massengut ein Minus von 18,2 Prozent auf 3,9 Millionen Tonnen verzeichnete, stieg der Umschlag von flüssigem Massengut um 6,8 Prozent auf 1,07 Millionen Tonnen sowie das Anlanden von Getreide und von Futtermittel um 8,8 Prozent auf 271.000 Tonnen. Eine leichte Steigerung um 1,6 Prozent gab es auch bei den Handelsschiffen. Im ersten Halbjahr liefen 2691 Frachter die bremischen Häfen an.

Die kompletten Zahlen zum Hafenumschlag aus dem 1. Halbjahr 2020 gibt es hier.

Quelle: Pressestelle bei der Senatorin für Wirtschaft und Häfen 

 

 




2 Millionen Euro für Hafen Andernach

Aufgrund erheblicher Schäden an den Kaimauern im Hafen Andernach ist in den nächsten Jahren ein Ersatzneubau erforderlich, der in mehreren Bauabschnitten von den Stadtwerken Andernach GmbH umgesetzt wird. Mit der Förderung wird der mit Gesamtkosten von rund 4,7 Mio. Euro veranschlagte erste Bauabschnitt vom Land Rheinland-Pfalz finanziell unterstützt. Die zweite gute Nachricht: Wie jedes Jahr freuen sich die Stadtwerke über neue Unterstützung. Begrüßt wurden zum Ausbildungsstart am 1. August 2020 auch Robin Husen, der zur Fachkraft für Hafenlogistik ausgebildet wird.

„Die Landesregierung treibt die Sicherung und den Ausbau der Hafeninfrastrukturen in Rheinland-Pfalz weiter konsequent voran“, so Wissing. Das Land verfolge das verkehrspolitische Ziel, Güterverkehre möglichst auf das umweltfreundliche Binnenschiff zu verlagern. Dafür werde nicht nur eine moderne Binnenschiffsflotte und leistungsfähige Wasserstraßen, sondern auch starke Binnenhäfen benötigt. Hierbei seien die landesplanerische Sicherung von Hafenflächen und der Ausbau der Hafeninfrastrukturen von besonderer Bedeutung, so Wissing. „Die Verlagerung von Güterverkehr von der Straße auf umweltfreundlichere Verkehrsträger ist ein wichtiger Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz“, sagte der Verkehrsminister.

„Der Erhalt und Ausbau der Häfen ist und bleibt ein zentrales Thema der rheinland-pfälzischen Verkehrspolitik“, bekräftigte Wissing.

Wie jedes Jahr freuen sich die Stadtwerke über neue Unterstützung. Begrüßt wurden zum Ausbildungsstart am 1. August 2020 drei neue Auszubildende. Michelle Bauer und Larissa Hoffmann starten die Ausbildung zur/m Kauffrau/Kaufmann für Büromanagement. Robin Husen wird zur Fachkraft für Hafenlogistik ausgebildet.

Die Stadtwerke freuen sich über diese positiven Veränderungen und halten es als zukunftsorientiertes Versorgungs- und Dienstleistungsunternehmen für selbstverständlich, dass jungen Menschen die Möglichkeit für den Berufseinstieg gegeben wird. Die Stadtwerke wünschen allen einen guten Start für die neuen Aufgaben, viel Erfolg und alles Gute. Möchten Sie sich zum Thema Ausbildung bei den Stadtwerken Informieren? Weitere Informationen finden Sie online unter www.stadtwerke-andernach.de/ihr-stadtwerk/wir-bilden-aus/.

Quelle: Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz, Stadtwerke Andernach. Foto: Stadtwerke andernach/Meta Welling, Lars Hörnig (kaufm. Geschäftsführer) und Anika Uenzen (Personalabteilung) begrüßen die neuen Auszubildenden.

 

 




Green Deal, Corona-Krise und danach

Zum ersten Mal in hybrider Veranstaltungsform begrüßte Dr. Christoph Kösters, Manager des Kompetenznetzes und Hauptgeschäftsführer des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) NRW e. V., rund 70 Entscheider aus Schiff­fahrt, Häfen, Logistik und der Industrie für die Veranstalter Kompetenznetz Logistik NRW, seinem Trägerverein LOG-IT-Club e. V. und dem VVWL.

Kösters stellte fest, dass die Corona-Pandemie und die damit zusammenhängenden Folgen die Wirtschaft und Logistik schwer getroffen habe: „Lieferketten wurden unterbrochen, Märkte brachen weg und etablierte Wertschöpfungsprozesse könnten unter Resilienzaspekten in Frage gestellt werden.“ Allgemein zeige sich bereits jetzt eine deutliche Intensivierung und Beschleunigung der Notwendigkeit zur Digitalisierung von Prozessen und Geschäftsmodellen in der Logistik. Den nächsten Megatrend, nämlich die Transformation von Logistik und Wirt­schaft zu CO2-reduzierten und „grünen“ Prozessen habe die Krise zwar zunächst ein wenig überdeckt, jedoch sei inzwischen durch Corona und seinen Folgen sowie dem „Green Deal“ eher eine Katalysator-Funktion festzustellen. Im Spannungsfeld zwischen Green Deal und Corona-Krise freute sich Kösters auf spannende Vorträge und Diskussionen.

Als langjähriger Kooperationspartner des Forums und Mitglied des Kompetenznetzes Logistik.NRW betonte Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve zu Duisburg, in seiner Eröffnungsrede ebenfalls die massiven wirtschaftlichen Einbrüche durch Covid-19. Zwar hätten sich einige Konjunkturindikatoren in letzter Zeit erholt, eine Rückkehr zum normalen Geschäft liege aber wohl noch in weiter Ferne. Er hob die Wichtigkeit des Verkehrsträgers Binnenschifffahrt für den Wirtschaftsstandort NRW hervor und konkretisierte drei Gedanken zur Stärkung des Systems Wasserstraße. Die gesamten Vorhaben zur Unterstützung des Systems müssten schneller und zügiger umgesetzt werden; das betreffe sowohl beschlossene Maßnahmen zur Ertüchtigung der Infrastruktur als auch Aufstockungen in personellen Bereichen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV). Zudem müssten die Kapazitäten im Bereich der Binnenschifffahrt EU-weit erhöht werden, um die Verlagerungspotentiale voll aus­zuschöpfen. Letztendlich müsse aber auch die Binnenschifffahrt daran denken, durch Innovationen dem umweltfreundlichen Ansatz weiterhin gerecht zu werden, um im Konkurrenzkampf mit anderen Verkehrsträgern auch zukünftig im ökologischen Sinne punkten zu können.

Arndt Klocke, Fraktionsvorsitzender und verkehrspolitischer Sprecher von Bündnis 90 / Die Grünen im Landtag NRW, als Keynote-Speaker der Veranstaltung, zeigte sich parteiübergreifend mit dem Krisenmanagement der Politik in Coro­nazeiten zufrieden, stellte aber auch fest, wie verwundbar die Welt und Wirtschaft sei. In Bezug auf den Green Deal komme der Verkehrswirtschaft eine Schlüsselrolle zu, gerade auch vor dem Hintergrund, dass der CO2-Ausstoß in den letzten Jahren im Gegensatz zu anderen Branchen leider weiter angestiegen sei. Hier bestünde enormer Nachholbedarf hin zu einer Grünen Logistik. Jahrzehntelang seien die umweltfreundlichen Verkehrsträger Schiene und Binnenschifffahrt insbesondere in der Infra­struktur vernachlässigt worden: „Diese Versäumnisse gilt es jetzt aufzuholen durch um­weltgerechte Priorisierung und im fairen Dialog zwischen Umweltschützern und der Wirtschaft – dann sind auch partielle Rheinvertiefungen nicht auszuschließen.“ Gerade in Zeiten von Corona sei aber nicht die Stunde der Maximalforderungen, vielmehr müsse der Weg im Einklang mit den Zielen des Green Deal gegangen werden. Dabei sollten die um­weltfreundlichen Verkehrsträger zum Beispiel in Form des Kombinierten Verkehrs politisch vom Bund noch mehr unterstützt werden: „Es bleibt zu hoffen, dass der Green Deal Druck auf den Bund ausübt, der immer noch zu viel in Straßen investiere.“ Zum Thema „alternative Antriebe“ forderte Klocke eine Ener­giegewinnung komplett aus erneuerbaren Quellen. Ansonsten habe der Klimaschutz nicht gewonnen.

Ralf Busche, Senior Vice President European Site Logistics Operations BASF SE, betonte in seinem Impulsvortrag zum Thema wie wichtig Multimodaler Verkehr, die Binnen­schifffahrt und somit der Rhein für den Wirtschaftsstandort Ludwigshafen sei, insbesondere für die eingehenden Mengenströme: „Der Rhein ist die Lebensader für BASF“. Deswegen stehe der Klimaschutz und die Sicherung der Wasserstraßeninfrastruktur weit oben auf der Agenda. Rohstoffausfälle wie im Niedrigwasserjahr 2018, die zu massiven Produktionsaus­fällen und -engpässen geführt hätten und nachhaltig Kunden verärgerten, könne man sich nicht leisten. BASF sei deshalb selbst aktiv geworden und habe nicht auf die Logistik oder Politik gewartet, um eine Reihe von Resilienz-Maßnahmen für kritische Niedrigwasserereig­nisse prophylaktisch zu treffen. Hervorzuheben seien die Entwicklung eines Frühwarnsystems, das es ermöglicht, eine 6-Wochen-Pegelprognose zu erstellen. Das sorgt für mehr Planungssicherheit in dem Sinne, dass Niedrigwasserrisiken frühzeitig erkannt werden und notwendige Kompensationsmaßnahmen eingeleitet werden können.  Es seien Time-Charter-Verträge mit besserer Traglast bei niedrigem Wasserstand abgeschlos­sen sowie ein tiefgangoptimiertes Binnenschiff entwickelt worden. Zudem habe man alternative Verkehrskonzepte insbesondere für den Bahntransport ausgearbeitet. Letztendlich stellte Busche aber auch fest, dass sowohl die Industrie als auch die Logistik hinsichtlich der klimabedingten Herausforderungen dringend die Unterstützung der Politik bedarf. In diesem Sinne erfolgte im Zusammenschluss mit der Politik die Erstellung des Aktionsplans „Niedrigwasser Rhein“ (8-Punkte-Plan) mit vier Handlungsfeldern, insbesondere auch zur Abladeoptimierung am Mittel- und Niederrhein, um den Güterverkehr auf dem Rhein sicherer und zuverlässiger zu machen.

In der ersten Podiumsrunde diskutierten neben Klocke und Busche auch Heinrich Kerstgens, Managing Director Contargo GmbH & Co. KG unter der Moderation von Sebastian Reimann, Chefredakteur der Deutschen Verkehrs-Zeitung DVZ. Kerstgens unterstrich noch einmal den immensen infrastrukturellen Nachholbedarf im System Wasserstraße und dass hier die Verabschiedung von Aktions- und Masterplänen nur ein erster Schritt sei, aber die Umsetzung der Inhalte noch Jahrzehnte dauern würde. Für kurzfristige Erfolge müsse nun flexibel gehandelt werden, zum Beispiel sollten starre Verladungszeiten aufgebrochen und der Umschlag mittels Digitalisierung optimiert werden. Das begrüßte auch Busche. In vielen Häfen fehlten nach Meinung von Kerstgens noch die digitale Infrastruktur (Glasfaser) für schnelles Internet. Nicht selten seien daher Logistiker gezwungen, selbst aktiv zu werden. Klocke betonte im Trialog nochmals die Wichtigkeit einer Priorisierung und die Beschleu­nigung der Verfahren. Geld sei ausreichend vorhanden, es müssten jetzt aber sinnvolle und umweltgerechte Schwerpunkte in den Verkehrsnetzen gesetzt werden.

v.l.: Dr. Christoph Kösters, Dr. Jan Zeese, André Ventker, Niels Anspach, Dr. Werner Reh und Sebastian Reimann

Nach einer kurzen Netzwerkpause trafen sich zur zweiten Podiumsdiskussion unter dem Motto „Praktische Beiträge und Lösungen in Zeiten von Green Deal und Coronakrise“ Niels Anspach, Supply Manager NWE, BP Europa SE; Dr. Werner Reh, stellvertretender Sprecher Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. – AK Verkehr; André Ventker, Geschäftsführer Engemann u. Co. Int. Spedition GmbH sowie Dr. Jan Zeese, Geschäftsführer neska Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH.

Angesprochen auf die Coronakrise bestätigten die Diskutanten die damit einhergehenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten, finanziellen Engpässe und mehr oder weniger starken Umsatzeinbußen. Ventker stellte fest, dass der dynamische Verlauf der Pandemie und der aus ihr folgenden Wirtschaftskrise derzeit ein wirtschaftliches Handeln über mehr als einen Monat praktisch unmöglich mache.

Zeese erklärte, dass in der Krise für die neska Group sicherlich von Vorteil sei, dass sie über eine große Angebotspalette verschiedener logistischer Dienstleistungen an zahlreichen Standorten verfügt und den Transport verschiedener Güterarten anbietet, so dass sich kein einheitlich schlechtes Bild ergebe. Es erfolge daher auch keine Abkehr von mittelfristigen Zielen und Strategien. Die Wirtschaft würde nach der Krise wieder wachsen. Richtig sei aber auch, dass in der Binnenschifffahrt eine Abkehr vom Massengut festzustellen sei und insbesondere in nächster Zeit mit Augenmaß und im Sinne einer Grünen Logistik investiert werden müsse. Künftige Vorgaben der Politik zur Umsetzung des Green Deal sollten aber in kleinen Schritten erfolgen, um die geschwächte Wirtschaft nicht zu überfordern. Wichtig seien politisch nachvollziehbare und umsetzbare Leitplanken.

Anspach betonte, dass Corona weder für die Kreditwürdigkeit von Kunden noch für den Klimaschutz eine Entschuldigung sein kann. Die Insolvenz gehöre leider zu einem gesunden Wirtschaftssystem dazu. Zudem unterstütze er nach der Krise einen klimafreundlichen Neustart der Wirtschaft: „Das Klima und auch die Beschlüsse (zum Beispiel Paris), die vor der Coronakrise gefasst worden sind, haben sich durch Covid-19 nicht verändert.“ Zur Klimadebatte gebe es keine Alternativen und deshalb sollten die Maßnahmen, die zur Erreichung der ambitionierten Ziele des Green Deal notwendig sind, technologieoffen im Sinne des Umweltschutzes umgesetzt werden. Dennoch sei krisenbedingt momentan nicht die Zeit von Maximalforderungen – wie bereits Arndt Klocke betonte.

Ebenfalls bekräftigte Reh, dass der Green Deal nicht wegen der Corona-Krise in Frage gestellt werden darf: „Der Green Deal ist die große Chance für den Umweltschutz“. Der Weg, der vor Corona eingeschlagen wurde, dürfe jetzt nicht verlassen werden. Zudem vermisse er mehr Kooperation zwischen den Seehäfen, die sich aus Konkurrenzgedanken eher behindern. Zum Thema Planungsverfahren betonte Reh, dass nicht primär die Umweltverbände diese behindern. Eher würden Faktoren wie Personalmangel in der Umsetzung und beschränkt verfügbare Baukapazitäten eine zeitnahe Umsetzung häufig bremsen.

Einigkeit herrschte, dass die Spedition und Logistik bereit ist, auf alternative Antriebe im Sinne eines nachhaltigen Umweltschutzes umzusteigen. Hilfreich für Investitionen und Planungen sei eine vernünftige Versorgungsinfrastruktur, wobei der Unternehmer nach Meinung von André Ventker auch mal ins Risiko gehen müsse. Er stellte ferner fest, dass eine Umstellung auf alternative Antriebe schon allein aus Wettbewerbsgründen notwendig sei, um langfristig am Markt erfolgreich zu sein. Ein Allheilmittel würde es allerdings nach Feststellung von Zeese als Ersatz für den Diesel auch in zwanzig Jahren nicht geben. Je nach Verkehrsträger, Anwendungsbereich oder Betriebsmittel werden verschiedene Anforderungen zu stellen sein und sich ein bestmöglicher alternativer Antrieb bzw. Kraftstoff herauskristallisieren. Anspach bemerkte abschließend, dass bei der Auswahl auf alternative Kraftstoffe neben dem Umweltgedanken auch ökonomische Aspekte zu beachten seien.

Quelle und Foto: VVWL NRW, v.l.: Dr. Christoph Kösters, Dr. Jan Zeese, André Ventker, Niels Anspach, Dr. Werner Reh und Sebastiann Reimann




NRW-Verkehrsministerium fördert Streckensanierung

Die Landesregierung fördert die Sanierung der Schieneninfrastruktur von nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) mit rund 1,26 Millionen Euro. Verkehrsminister Hendrik Wüst hat heute insgesamt sieben Förderbescheide an sechs Verkehrs-, Logistik- und Eisenbahnunternehmen übergeben, unter anderem an die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK).

Das Geld kommt aus dem Programm des Landes zur Erhaltung und Verbesserung von Schieneninfrastruktur der öffentlichen nicht bundeseigenen Eisenbahnen für den Güterverkehr. Gefördert werden Projekte der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, der Westfälischen Landeseisenbahn GmbH, der Häfen- und Güterverkehr Köln AG, der Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH, der Mindener Kreisbahn GmbH und der IDR Bahn GmbH & Co.KG.

„Alle wollen mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagern. Wir schaffen hierzu die Voraussetzungen. Mit der Landesförderung für nicht bundeseigene Eisenbahnen ermöglichen wir die Anbindung der letzten Meile vieler Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte an das Netz der Bahn. So können Zehntausende Lkw-Fahrten pro Jahr vermieden werden“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst.

426.500 Euro erhält die IDR Bahn GmbH & Co. KG (IDR) für die Erneuerung eines 500 Meter langen Gleisstücks im Hafengebiet Düsseldorf-Reisholz.

„Eine Förderung ist unbedingt notwendig, um die lokale Infrastruktur dauerhaft zu erhalten und zu akzeptablen Kosten für die Nutzer bereitstellen zu können. Dauerhaft günstige Preise für die Infrastrukturbereithaltung bedeuten auch eine Chance, wieder mehr Ladungen auf die Schiene zu holen“, sagte Joachim Kochsiek, Geschäftsführer der IDR Bahn.

Zwei Förderbescheide über insgesamt rund 160.000 Euro erhält die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein (KSW) für die Erneuerung von Gleisanlagen auf einer 670 Meter langen Strecke in Kreuztal-Buschhütten. 130.167 Euro davon erhält die KSW als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) für die Erneuerung von Eisenbahnschwellen entlang dieser Strecke. Mit 59.426,25 Euro fördert das Land den Neubau eines Rangierweges entlang der Strecke.

Christian Betchen, KSW-Geschäftsführer: „Die NE-Förderung ist ein bedeutsames Finanzierungsinstrument mit hohem Wirkungsgrad. Besonders zu begrüßen ist, dass nicht nur Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen, sondern ebenfalls der Neubau von Schieneninfrastruktur in Nordrhein-Westfalen unter Rückgriff auf Landesmittel gefördert werden kann.“

Die Häfen- und Güterverkehr Köln AG (HGK) erhält einen Förderbescheid in Höhe von 376.680 Euro als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes nach dem SGFFG. Das Geld von Land und Bund gibt es für Investitionen zum Ersatz der Gleisinfrastrukturen auf der Bahnlinie der HGK in den Bahnhöfen Köln-Godorf, Brühl-Vochem, Frechen, Abzweigstelle Köln-Lind, Köln-Bickendorf, Köln-Niehl und im Hafen Köln-Niehl. Insgesamt hat die HGK seit 2018 bereits Landesmittel in Höhe von rund. 2,4 Mio. Euro erhalten.

Michael Rieck, Leiter des Investitionscontrollings der HGK: „Durch die mit Unterstützung des Landes NRW geplante Erneuerung der Weichen in sieben Bahnhöfen der HGK bleibt der Anschluss an die überregionale Eisenbahninfrastruktur gesichert. So wird die HGK auch weiterhin ein verlässlicher Partner für die Industrie im Rheinland sein, um nationale und internationale Transporte besonders umweltschonend zu ermöglichen.“

Zwei Förderbescheide über insgesamt rund 277.492 Euro erhalten die Westfälische Landeseisenbahn GmbH (WLE) und die Regionalverkehr Ruhr-Lippe GmbH (RLG) für die Erneuerung von Gleisanlagen und den Ersatz eines analogen Betriebsfunksystems im Zugleitverfahren. Die RLG investiert die Fördermittel in Streckenabschnitte zwischen Neheim, Hüsten und Arnsberg. Die WLE ersetzt das analoge Betriebsfunksystem durch ein digitales System auf den Streckenabschnitten Lippstadt-Warstein, Lippstadt-Beckum, Neubeckum-Münster, Neubeckum-Ennigerloh und Neubeckum-Beckum. Das Geld des Landes in Höhe von rund 140.000 Euro erhält die WLE als Kofinanzierung zur Förderung des Bundes. Insgesamt hat die WLE seit 2018 Landesfördermittel in Höhe von rund 1,8 Mio. Euro erhalten.

Der Geschäftsführer der Westfälischen Verkehrsgesellschaft, André Pieperjohanns, nahm die Förderbescheide für WLE und RLG entgegen: „Durch die Förderung ist die RLG in der Lage, Gleisbauarbeiten durchzuführen und bei der WLE kann durch die Förderung eine Umrüstung der Funkfernsteuerung auf Digital-Betriebsfunk erfolgen. Die Fördermittel sind zum Abbau des Investitionsstaus und der finanziellen Entlastung der kommunalen Gesellschafter sehr wichtig.“

Die Mindener Kreisbahnen GmbH erhält Fördermittel des Landes NRW in Höhe von 24.000 Euro als ergänzende Förderung zur Bundesförderung nach dem SGFFG. Das Geld gibt es für den Ersatz elektronischer Weichen-Steuerungen am Bahnhof Minden.

„Durch die Förderung des Ersatzes der alten Steuerungen, die schon außerhalb jeder normalen Ersatzteilverfügbarkeit in Betrieb gehalten werden mussten, kann nun wieder ein dauerhaft reibungsloser als auch sicherer Betrieb in unserem Bahnhof „Friedrich-Wilhelm-Straße“ durchgeführt werden“, sagte Johannes Marg, Geschäftsführer der Mindener Kreisbahnen GmbH.

Das Geld kommt aus dem Förderprogramm des Landes Nordrhein-Westfalen für öffentliche nicht bundeseigene Eisenbahnen (NE-Bahnen), das Mitte 2018 wiedereingeführt worden ist. Ziel des Förderprogramms ist es, den Investitionsstau auf den Strecken der NE-Bahnen aufzulösen und Industrie- und Gewerbegebiete sowie Logistikstandorte wieder an die Hauptstrecken der Bahn anzubinden. Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf maximal 90 Prozent aufgestockt. Der Bund fördert nur Ersatzinvestitionen der NE-Bahnen. Das Land fördert zudem den Erhalt und die Erneuerung der Infrastrukturen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.

Für den Förderzeitraum 2018 bis 2021 konnten bereits über 80 Maßnahmen von 22 NE-Bahnen in Nordrhein-Westfalen mit rund 16 Mio. Euro allein aus Landesmitteln bezuschusst werden.

Quelle: VM/M, Foto: VM/M. Hermenau, Übergabe von einem Förderbescheid an die Häfen und Güterverkehr Köln AG, Herrn Jafar Riahi, Leiter Bereich Oberbautechnik und Michael Rieck, Leiter Investitionscontrolling in Höhe von 376.680 Euro.




Niedersachsen Ports erweitert Karriere-Portal

Bereits im März 2020 veröffentlichte Niedersachsen Ports (NPorts) ein neues Karriereportal mit umfassenden Informationen zum Thema Karriere im Hafen. Nun geht Teil 2 an den Start.

„Ein Job im Hafen. Das ist was für Sie“. So werden auf dem Karriereportal www.nports.de/karriere potenzielle neue Beschäftigte begrüßt. Besucherinnen und Besucher können hier auf eine Informationsreise durch die Hafenwelt von NPorts ziehen.

Studierende können sich über die unterschiedlichen Einstiegmöglichkeiten informieren. Zudem finden sich Informationen zu den verschiedenen Abteilungen und Aufgabenbereichen des Hafenbetreibers. Es gibt viele Gründe für einen Job im Hafen. Das hatte NPorts bereits Anfang 2020 mit dem neuen Karriereportal übersichtlich auf den Punkt gebracht. Nun gibt es weitere neue Bereiche zu entdecken.

Fünfzehn Hafenstandorte, fünf Niederlassungen, eine Zentrale. „Rund 700 Beschäftigte halten jeden Tag unsere Häfen am Laufen. Da wir nicht alle an einem Standort arbeiten, sehen wir uns nicht täglich. Der persönliche Austausch untereinander und der Zusammenhalt ist uns aber trotzdem sehr wichtig. Da sind technische Lösungen wie unser Social Intranet oder digitale Konferenzmöglichkeiten Gold wert. Ein Mal im Jahr gibt’s eine Gemeinschaftsveranstaltung (welche in diesem Jahr coronabedingt leider entfallen muss), zu der die gesamte ‚NPorts-Crew‘ eingeladen ist. So stärken wir unser Gemeinschaftsgefühl“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Aber auch in den einzelnen Standorten wird viel Wert auf Teambuilding und eine gute Arbeitsatmosphäre gelegt. „Außerdem hat die Küstenregion unserer Häfen für Berufstätige und Familien viel zu bieten.“, so Banik weiter. Daher gibt’s nun auch zu jeder NPorts-Niederlassung eine eigene Seite, auf der sich der Standort vorstellt. Zudem gibt es Informationen zu Freizeit und Kultur, zur Kinderbetreuung und Bildung sowie zur Verkehrsanbindung. Auf der Übersichtsseite kann man schnell und einfach in die einzelnen Standorte navigieren.

Auch bei NPorts. Um den zukünftigen Auszubildenden schon früh alle wichtigen Informationen über eine Ausbildung im Hafen zu geben, wurde auch diese Seite angepasst. Ab sofort können sich Schülerinnen und Schüler noch ausführlicher über die verschiedenen Berufe informieren. Zusätzlich hat der Menü-Punkt „Das haben wir für Dich an Bord“ viel Raum bekommen, um die Vorteile einer Ausbildung bei NPorts klar zu kommunizieren. Die Seite schließt ab mit einer Darstellung des internen Bewerbungsprozesses. So wissen alle von Anfang an, was auf sie zukommt.

Ein Hafen ohne Kaikante oder funktionierende Schleuse wäre kein Hafen. Damit die Infrastruktur instand gehalten wird oder neue Hafenteile entwickelt und gebaut werden können, braucht es fähige Ingenieure. „Leider wird es immer schwieriger vor allem Bauingenieurinnen und Bauingenieure zu finden. Durch unsere neue Spezial-Seite ausschließlich zu diesem Thema, können wir nun das spannende Aufgabengebiet unserer Ingenieure und Ingenieurinnen ausführlich darstellen. Wir erhoffen uns dadurch natürlich mehr Bewerbungen“, freut sich Personalleiterin Sabine Nitschke. Auf der attraktiven neuen Seite gibt es viele Informationen, die speziell auf diese Zielgruppe ausgerichtet ist.

Quelle und Foto: Ports, Ports Ingenieurinnen in Cuxhaven




Erstes Carsharing mit ausschließlich E-Autos

Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Stadtwerke Neuss, Stephan Lommetz, und der Vorstandsvorsitzende der Neusser Bauverein AG, Frank Lubig, haben das Projekt im Beisein von Bürgermeister Reiner Breuer, Aufsichtsratsvorsitzender des Neusser Bauvereins sowie Elisabeth Heyers, Aufsichtsratsvorsitzende der Stadtwerke Neuss, und Jörg Geerlings, Aufsichtsratsvorsitzender Stadtwerke Neuss Energie und Wasser, vorgestellt.

„Mit dem neuen E-Carsharing bauen wir unser Engagement in Sachen E-Mobilität weiter aus. Zugleich schaffen wir über unser bestehendes Nahverkehrsangebot hinaus eine weitere attraktive Möglichkeit, um in Neuss und Umgebung unterwegs zu sein. Die Stadtwerke gehen damit einen wichtigen Schritt, um sich von einem reinen Nahverkehrsunternehmen zu einem umfassenden Mobilitätsdienstleister in Neuss und für Neuss weiterzuentwickeln“, sagt SWN-Geschäftsführer Stephan Lommetz.

Im ersten Schritt können vier E-Renault-Zoes über eine App gemietet werden. Zwei Elektrofahrzeuge stehen in der Neusser Innenstadt unmittelbar an der Bushaltestelle Niedertor, Straße Hamtorwall. Dort sollen in einem weiteren Schritt auch E-Roller und E-Bikes angeboten werden. Zwei weitere Elektroautos stehen an der Moselstraße, am Eingang des Stadtwerkegeländes.

In Kürze kommen zwei Renault Zoe an der Wingenderstraße in Bahnhofsnähe dazu, die von der Neusser Bauverein AG finanziert werden. Die Ladesäule ist dort bereits installiert. Mieter des Neusser Bauvereins erhalten wie die Kunden der Stadtwerke beziehungsweise des VRR-Verbundes vergünstigte Konditionen bei der Ausleihe.

„Die Mobilität beginnt vor der Haustür. Daher müssen neue Mobilitätsangebote auch in den Wohnquartieren vorhanden sein. Wir freuen uns, dass wir mit den Stadtwerken Neuss gemeinsam das E-Mobilitätsangebot für unsere Mieter weiter ausbauen können. Hierfür werden an der Wingenderstraße zwei E-Autos zur Verfügung stehen. So entsteht an diesem Standort mit den bereits im Einsatz befindlichen E-Lastenrädern unser erster Mobilitätshub“, sagt Vorstandsvorsitzender Frank Lubig.

Bei dem Carsharing-Angebot handelt es sich um ein stationäres. Das bedeutet, dass die E-Fahrzeuge einfach zu finden sind, weil sie immer an der vorgesehenen Stelle ausgeliehen und auch dort wieder abgestellt werden. Die Elektroautos können aber an über 5.000 Ladepunkten im Verbund von ladenetz.de kostenfrei aufgeladen werden.

Alle E-Fahrzeuge können online über die „neuss e-mobil App“ gebucht werden, die sowohl im Apple Store als auch im Google Play Store verfügbar ist.

Die einmalige Registrierung für das E-Carsharing erfolgt zuvor ebenfalls über die App oder über das Registrierungsformular auf der zugehörigen Website „e-mobil.stadtwerke-neuss.de“.

Über die App wird das Fahrzeug auch geöffnet und verriegelt. Im Gegensatz zur klassischen Autovermietung sind die Fahrzeuge so unabhängig von Öffnungszeiten rund um die Uhr verfügbar.

Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch beim Neusser Bauverein eine immer wichtigere Rolle. Dazu gehört auch, die Mobilität neu zu denken. Das E-Carsharing entlastet die Umwelt und ist zugleich eine günstige Alternative zum eigenen Pkw, wenn dieser nicht häufig genutzt wird.

„Durch die Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Neuss stehen unseren Mietern insgesamt sechs Fahrzeuge zur Verfügung. Mit diesem Angebot wollen wir für unsere Mieter Anreize schaffen, ihre Wege nachhaltiger zurückzulegen und dabei den Spaß an der E-Mobilität zu entdecken: ob mit einem E-Lastenrad oder einem E-Auto. Hierfür werden im Stadtgebiet in den nächsten Jahren weitere Standorte folgen“, sagt Prokurist Niki Lüdtke, Projektverantwortlicher für E-Mobilität.

Quelle und Foto: Neusser Bauverein AG, zwei E-Autos zur Ausleihe an der Haltestelle Niedertor: (v.l.nr.) Bürgermeister Reiner Breuer, Elisabeth Heyers, Jörg Geerlings, Niki Lüdtke, Stephan Lommetz und Frank Lubig