Schweizer Rheinhäfen im Normalbetrieb

Als zumindest ansprechend kann das Halbjahresergebnis 2020 unter Berücksichtigung der Umstände mit gut 2,7 Mio. t Gesamtumschlag bezeichnet werden, so Port of Switzerland. Das sehr starke Resultat des 1. Semesters 2019 konnte aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Lage und der sinkenden Binnennachfrage (COVID-19-Pandemie) nicht erreicht werden; der Rückstand liegt bei knapp 16%.

Ein anfangs teilweise befürchteter Einbruch fand aber nicht statt. Vielmehr gelang es der Schifffahrt, ihre Rolle als wichtiger Pfeiler der Landesversorgung auch in der Krisenzeit unter Beweis zu stellen. Hauptverantwortlich für den Umschlagsrückgang ist der Import von Mineralölprodukten – als weiterhin wichtigstes Gütersegment – mit einem Minus von 15% gegenüber dem 1. Semester 2019. Das Ergebnis im Containerbereich liegt um rund 11% unter der Vorjahresperiode.

 2’722’098 t wurden im ersten Semester 2020 in den Häfen Kleinhüningen, Birsfelden und Muttenz-Auhafen umgeschlagen, 3’228’791 waren es in der Vergleichszeit 2019. Dies entspricht einem Minus von 15,7% gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres. Am stärksten traf es mit einem Minus von 27% Muttenz, gefolgt von Birsfelden mit knapp -15%; bei diesen beiden Häfen liegt der Schwerpunkt auf den Mineralölverkehren. In Kleinhüningen, wo nebst festem Massengut und Recycling vor allem die Containerverkehre zuhause sind, resultierte eine Verringerung um 11,5%.

Der Import- oder Bergverkehr – mit knapp 2,3 Mio. t der wichtigere der beiden Sektoren – nahm gegenüber dem ersten Halbjahr des Vorjahres um 14,5% ab. Der Export- oder Talverkehr ging bei gut 430’000 t um etwas mehr als 21% gegenüber der Vergleichszeit zurück.

Der Rückgang des Gesamtumschlags im 1. Semester 2020 fiel angesichts der Umstände besser aus als erwartet. Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, aber auch der Wirtschaftskonflikt USA-China tangierten die Umschlagsmengen teilweise, die Schifffahrt konnte sich aber gut behaupten und die Landesversorgung stets gewährleisten. So liegt der Semester-Wert 2020 nur leicht unter dem Halbjahresergebnis von 2018. Aber die aufgrund des Lockdowns im März und April verringerte Inlandnachfrage, verbunden mit den erst langsam wieder hochgefahrenen Lieferkapazitäten in Fernost im Mai und Juni hatten Auswirkungen auf das Ergebnis der Häfen.

Zur Verdeutlichung soll das Beispiel der Hobby- und Baumärkte dienen, deren Sortiment zu einem guten Teil aus China oder Korea stammt und bei dem der Import via Schweizer Rheinhäfen eine bestimmende Rolle spielt. Rund zweieinhalb Monate im Berichtszeitraum fand aufgrund der geschlossenen Verkaufslokale keine Inlandsnachfrage statt. Als diese wieder anlief, hatte die Produktion in Fernost zwar wieder angefangen. Die Ware musste aber erst in die dortigen Häfen und von dort via Nordhäfen (Rotterdam, Antwerpen) in die Schweiz spediert werden.

56’112 TEU wurden im Berichtszeitraum in den Schweizerischen Rheinhäfen wasserseitig umgeschlagen. Gegenüber dem Ergebnis des ersten Halbjahres 2019 von 62’907 TEU entspricht dies einem Rückgang um rund 11%.

Der bereits im 1. Quartal festgestellte Rückgang (-8,4%) hat sich damit etwas akzentuiert, aber bei weitem nicht so stark wie befürchtet. Im April 2020 lag der Umschlag in etwa auf dem Niveau des Vorjahresmonats, im Mai um 20,7% darunter und im Juni um 16,6%. Während im April (wie im März) Nachholverkehre von verspätet in den Nordhäfen aus Fernost angekommenen Schiffen für Zusatzvolumina sorgten, schlugen die bereits erwähnten Corona-Umstände im Mai und Juni voll zu.

Zurückgegangen ist vor allem der reine Exportverkehr, also die Menge der in den Schweizerischen Rheinhäfen verschifften vollen Container. 19’688 TEU bedeuten eine Verminderung um 9%. Der reine Importverkehr sank mit 21’469 TEU (-4,9%) leicht unter das Vorjahresniveau.

Vermutlich weil die internationalen Verkehre zurückgingen und aufgrund der fast als paarig zu bezeichnenden Verkehre sank die Anzahl der gefahrenen Leercontainer in der Berichtszeit. Ankommend sind es 9’588 TEU (-10%), abgehend 5’367 TEU (-35,7%). Diese Verkehre dienen weitgehend dazu, die Depots in den Binnenhäfen zu regulieren.

Prognosen für den Gesamtumschlag 2020 sind angesichts der noch nicht ausgestandenen Corona-Krise schwer zu tätigen. Eine grosse Rolle spielen auch die Wasserstände. Nach einem eher verregneten Juni ist vorläufig keine ausgeprägte Niederwasserperiode in Sicht. Ob dies so bleibt, wird massgeblich von der Niederschlagsdichte im Spätsommer und Herbst abhängen.

Im ersten Halbjahr 2019 sind knapp 1,25 Mio. t flüssige Treib- und Brennstoffe über die Schweizerischen Rheinhäfen importiert worden. Gegenüber den 1,47 Mio. t in der Vergleichszeit des Vorjahres entspricht dies einer Abnahme um gut 15%.

Der Corona-Effekt ist in diesem Güterbereich allgegenwärtig. Aufgrund des nahezu vollständigen Groundings der weltweiten Luftfahrt während mehr als drei Monaten ist die Nachfrage nach Jet Fuel natürlich stark zurückgegangen; dieses Segment spielt in den Häfen aber nur eine komplementäre Rolle.

Beim für die Häfen viel wichtigeren Bereich „Gas-, Diesel und leichtes Heizöl“ wurden in der Berichtszeit etwas über 190’000 t eingeführt. Dies entspricht einem Rückgang um 11% gegenüber der Vergleichszeit des Vorjahres. Die sehr tiefen Produktpreise führten in den ersten Monaten dazu, dass die Kunden bestrebt waren, alle Läger aufzufüllen. Nachdem diese einmal voll waren, ergab sich in der Folge eine Abflachung des Umschlags.

Im Bereich „Motorbenzin und ähnliche Leichtöle“ brachten der Virus und die Empfehlung, auf den öffentlichen Verkehr möglichst zu verzichten, nebst den niedrigeren Produktpreisen erst mal eine kleinere Steigerung. Diese Entwicklung flachte aufgrund des verstärkten Wechsels zu Home Office aber rasch und dramatisch ab. Nach sechs Monaten resultierte eine Reduktion in diesem Bereich um -67% auf 75’000 t.

Ebenfalls deutlich, nämlich um mehr als 72%, zurückgegangen ist der Export von Mineralölprodukten ab den Schweizerischen Rheinhäfen. Hier handelt es sich um Schweröl, dass in der Raffinerie anfällt, in der Schweiz nicht verwendet und per Schiff abtransportiert wird. Im 1. Quartal fiel dieser Bereich nahezu auf Null, nach sechs Monaten wurden total knapp 10’000 t in den Häfen abgeführt.

Die landwirtschaftlichen Erzeugnisse schlossen im 2. Quartal des Berichtsjahres 34% über dem Vorjahr ab, was einer Zunahme von 17’000 t entspricht. Aufgrund des sehr schwachen 1. Quartals liegen die Mengen für das 1. Semester insgesamt noch immer ca. 15’000 t hinter dem Vorjahr.

Bei den Nahrungs- und Futtermitteln konnte die Menge im 2. Quartal um 15 % resp. 16’000 t gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Jedoch auch hier liegen die Mengen im 1. Semester noch 11’000 t hinter Vorjahr. Der Rückgang in diesem Bereich ist ebenfalls auf das schwache 1. Quartal zurückzuführen.

Der Hauptgrund für die positive Entwicklung im 2. Quartal ist COVID-19 bedingt, da viele Importe, vor allem aus dem asiatischen Raum, verzögert waren und mit Verspätung in die Schweiz gelangten.

Diese positive Entwicklung im 2. Quartal kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach wie vor sehr grosse Mengen an europäischer Ware über den Landweg in die Schweiz kommen. Eine Entwicklung, die Anlass zur Sorge gibt, da dadurch die in den Rheinhäfen verbleibende Ware in einigen Silos nicht mehr „dreht“ (Pflichtlager) und somit eine kostendeckende Bewirtschaftung der Infrastruktur in den Rheinhäfen zunehmend verunmöglicht wird; dazu ist auf Bundesebene eine entsprechende Interpellation von Frau NR Alin Trede (BE, Grüne) eingereicht worden.

Nach Beschluss der Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus sind die Einfuhrmengen im Bereich Eisen, Stahl und NE-Metallen im April gegenüber März um mehr als die Hälfte von 22’456 t auf 10’214 t gesunken. Neben der Schliessung der Automobilwerke in Frankreich und Italien ist die Reduktion der Produktion wegen der Einführung von Kurzarbeit in vielen Schweizer Betrieben ein Grund für den Rückgang der Einfuhren. Während im Mai die Zufuhren auf sehr niedrigem Niveau blieben, konnte im Juni eine leichte Erholung auf 16’505 t verzeichnet werden.

Bei den Abfuhren konnte im April ein Anstieg der Exporte von Stahlprodukten auf 4’079 t verzeichnet werden, aber bereits im Mai und Juni sind die Mengen wieder massiv auf nur noch 400 t respektive 340 t eingebrochen. Mit einer Erhöhung der Im- und Exporte ist aufgrund der Sommerferien in Frankreich und „Ferragosto“ in Italien nicht vor September zu rechnen.

Während der Umschlag stark zurückgegangen ist, sind aufgrund von Annahme- und Lieferverzögerungen mehr Mengen in den Lagern der Hafenbetriebe geblieben. Somit konnten Verluste zum Teil durch Mehreinnahmen im Lagergeschäft kompensiert werden.

Weniger anfällig auf die international und national beschlossenen Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus ist die Gruppe Steine, Erden und Baustoffe. Die Zufuhren und Abfuhren sind auf einem sehr guten Niveau im zweiten Quartal geblieben, unter anderem dank der vom Lockdown nur wenig beeinflussten Baubranche. Viele Bauprojekte konnten ohne grössere Einschränkungen durchgeführt werden; im schlimmsten Fall sind einzelne Projekte verzögert.

Im zweiten Quartal sind die Zufuhren auf 207’037 t angestiegen, 41’077 t oder knapp 25% mehr als im ersten Quartal. Ebenso sind die Abfuhren, besonders dank dem Export von Recyclingprodukten, auf 76’406 t gestiegen. Ein Zuwachs von mehr als 7% oder 5’419 t gegenüber dem ersten Quartal. Zu bemerken ist auch die durchschnittliche Abfuhr von 25’348 t pro Monat, welche auf dem Niveau der durchschnittlichen monatlichen Abfuhren des Vorjahres 2019 mit 25’670 t liegt.

Ebenfalls unter Corona-Druck geraten sind die Exporte im Bereich Chemische Erzeugnisse, die um 12% auf knapp 110’000 t sanken. Da damit auch weniger Rohstoffe benötigt wurden, verbuchten die Import-Verkehre bei einem Halbjahres-Total von knapp 90’000 t ebenfalls ein Minus, nämlich von über 46%.

Quelle und Foto: Port of Switzerland




Erwerb der „Shipping Group“ vollzogen

Mit Wirkung vom 1. August 2020 hat die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) wie bereits angekündigt die europäischen Binnenschifffahrts-Aktivitäten der Imperial Logistics International B.V. & Co. KG übernommen. Die HGK tritt ohne Einschränkung in alle bestehenden Vertragsverhältnisse der Gesellschaften in dem bisher als „Shipping Group“ firmierenden Unternehmensverbund ein. „Das ist ein Meilenstein in der Entwicklung der HGK hin zu einer integrierten Logistik-Holding“, freut sich Uwe Wedig, Vorsitzender des Vorstandes der HGK.

Dem Erwerb vorausgegangen waren die notwendigen Entscheidungen der zuständigen Genehmigungs-Gremien. Vorbehalte des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, der Aufsichtsbehörde der Bezirksregierungen in NRW, konnten ausgeräumt werden.

„Wir freuen uns sehr, dass eine breite Mehrheit der Kölner Politik und die weiteren zuständigen Behörden unser Vorhaben unterstützt haben. Die HGK AG kann so ihre Position als zuverlässiger Anbieter nachhaltiger und zuverlässiger Transportketten und Logistikdienste für die heimische Industrie stärken“, erklärt Uwe Wedig. Die neue Einheit wird innerhalb der HGK-Gruppe unter dem Namen „HGK Shipping GmbH“ etabliert. Geführt wird die HGK Shipping GmbH vom bisherigen Management der „Shipping Group“ mit Steffen Bauer und Walter Steinig als Geschäftsführer. „Dieser Schritt bedeutet Sicherheit für die Planungen vieler unserer Kunden und ihre Produktionsbetriebe im Raum Köln und entlang des Rheins. Integriert in die HGK Gruppe können wir unsere Angebote zukünftig noch besser darauf abstimmen“, kommentiert Steffen Bauer den Übergang.

Mit der Akquisition der HGK Shipping rundet die HGK-Gruppe ihr Portfolio für trimodale Güterverkehre ab. Wie kaum ein anderes Unternehmen kann die HGK zukünftig für die großen Industrien entlang der Rheinschiene nachhaltig, effizient und vor allem zuverlässig Transport- und Logistikdienstleistungen sicherstellen. „Unser Ziel ist, die logistischen Angebote unserer Unternehmensbereiche auf Schiene und Wasserstraße auszubauen und noch enger zu verzahnen. Wir übernehmen nicht nur eines der größten Binnenschifffahrtsunternehmen in Europa, sondern auch das Know-how für wachsende Märkte, die für die Industrie in unserer Region von großer Bedeutung sind, beispielsweise im Gas- und Chemiesegment. Die HGK Shipping GmbH als hervorragend geführtes und wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen passt hervorragend zur HGK AG“, so Uwe Wedig. Im Stadtwerke Köln Konzern (SWK) steuert die HGK als Holding ein operatives Beteiligungsportfolio für Logistik- und Güterverkehrsleistungen. Zur HGK-Gruppe gehören unter anderem die 100-Prozent-Töchter Neska und HTAG sowie die 50-Prozent-Beteiligung RheinCargo. Insgesamt stoßen etwa 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur HGK-Gruppe hinzu, in der nun mehr als 2500 Personen beschäftigt sind.

Die Integration der HGK Shipping GmbH nimmt die HGK zum Anlass, den Markenauftritt der Unternehmensgruppe neu zu positionieren. Zukünftig firmiert das Unternehmen unter der Bezeichnung „HGK Integrated Logistic Group“ und erhält ein neues Logo. Drei leuchtend rote Balken stehen für die kombinierten Leistungen der Gruppe auf den Verkehrsträgern Schiene, Wasserstraße und Straße. „Wir visualisieren damit auch anschaulich unseren Transformationsprozess und das enorme Potenzial, das für unsere Kunden unter dem Dach der HGK-Gruppe integriert ist. Die Unterzeile in englischer Sprache reflektiert die Sprache unserer Kunden und Geschäftspartner – die Industrie denkt und handelt international,“ erklärt Uwe Wedig die Veränderung.
Vom Container zur Papierrolle, vom Mineralölzug zum Chemietankschiff, von der Eisenbahnwartung zur Immobilienentwicklung und Lagermiete – das alles finden die Kunden in Zukunft unter dem Dach der HGK Integrated Logistics Group mit den Geschäftsbereichen HGK Logistics and Intermodal, HGK Shipping, HGK Rail Operations, HGK Infrastructure and Maintenance und HGK Real Estate.
“Wir werden uns mit Augenmaß und Bedacht verändern“, sagt Uwe Wedig. „Deshalb geht der Impuls zunächst von der Dachmarke aus. Schritt für Schritt werden dann die beteiligten Tochterunternehmen in den Prozess miteinbezogen – den Auftakt macht die neue HGK Shipping.“
Quelle und Grafik: HGK




Azubis setzen Anker bei Niedersachsen Ports

In den fünf Niederlassungen der Hafengesellschaft beginnen insgesamt 19 Auszubildende ab August ihren neuen Lebensabschnitt.

Ob Traumberuf Industriemechaniker/in, Kauffrau/-mann für Büromanagement oder Elektroniker/in – dies sind nur einige Beispiele der Ausbildungsberufe, die in den Häfen in Niedersachsen erlernt werden können. Und eines ist sicher: Den 19 Auszubildenden, die im August anfangen, kann Niedersachsen Ports (NPorts) mit über 30 Jahren Ausbildungserfahrung einen fundierten Karrierestart bieten. „Das Thema Ausbildung hat einen großen Stellenwert bei NPorts. Wir bieten den Rahmen, damit sich die jungen Menschen fachlich und persönlich bestmöglich weiterentwickeln können“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG:

Neben tariflicher Bezahlung und intensiver Betreuung durch z.B. regelmäßige Feedbackgespräche gibt es bei guten Leistungen die Möglichkeit, für drei bzw. sechs Monate übernommen zu werden. Speziell für alle neuen Auszubildenden wird der „Azubi-Tag“ in der Hafenzentrale in Oldenburg angeboten. Im Rahmen dieser Veranstaltung lernen die Auszubildenden sich untereinander und das Unternehmen besser kennen. Aufgrund der aktuellen Corona-Maßnahmen wird der Azubi-Tag im Frühjahr 2021 stattfinden. Bis dahin werden die Auszubildenden von der jeweiligen NPorts-Niederlassung gebührend willkommen geheißen.

Brake

Mit blauen und roten Farbakzenten erstrahlt sie – die Ausbildungswerkstatt in Brake. Mehrere Werkbänke, zwei Labore und ein eigener Unterrichtsraum stellen den idealen Arbeitsbereich für Azubis und auch Ausbilder dar. Sechs junge Männer werden hier zukünftig zusammen mit den anderen 12 Auszubildenden in Brake einen Großteil ihrer Ausbildung verbringen. Zwei von ihnen starten ihre Ausbildung zum Elektroniker für Betriebstechnik und vier zum Industriemechaniker für Instandhaltung. Sie alle haben vorab ein Drei-Tage-Praktikum vor Ort absolviert, um einen ersten Eindruck von ihrem zukünftigen Arbeitgeber zu bekommen. Nun freuen sie sich auf ihre Ausbildung.

„Welcome days“ heißen die ersten zwei bis drei Tage, an denen die Azubis ihren Arbeitsplatz, die Abteilungen und den Hafen näher kennenlernen. „Die Einführungstage waren total interessant und hilfreich. Man erlangt einen ganz anderen Blick auf den Hafen“, erzählt Leah Sophie Beckedorf, ehemalige Auszubildende und seit Januar festangestellte Industriemechanikerin in Brake. Im weiteren Verlauf der Ausbildung wird handlungsorientiert ausgebildet. Was das genau bedeutet? „Die Azubis arbeiten anhand von Leittexten schon früh eigenständig an Projekten und Aufgaben“, erklärt Thorben Siewert, Ausbilder bei NPorts in Brake. „Theorie und Praxis werden so miteinander verbunden.“

Cuxhaven

Ausbildung dort, wo andere Urlaub machen. Zwischen Strand, Fischrestaurants und Reisegruppen werden hier zwei zukünftige Metallbauer mit Fachrichtung Konstruktionstechnik sowie eine Immobilienkauffrau ausgebildet.

Die Ausbildung für Immobilienkaufleute wird erstmalig angeboten. Hintergrund ist die große Bandbreite der Immobilientätigkeiten in Cuxhaven. Neben Gewerbeansiedlungen und Vermietungen aller Art ist das Spezialgebiet das Erbbaurecht. „Die Immobilienabteilung leistet wichtige Arbeit, um den Hafenstandort Cuxhaven weiterzuentwickeln“, betont Jörg Drescher, Abteilungsleiter für Personal und Administration bei NPorts in Cuxhaven. Alle drei Jahre soll die Ausbildung nun ausgeschrieben werden. Die Ausbildungen zum Metallbauer/in oder Elektroniker/in werden hingegen jedes Jahr zu besetzt. Mit insgesamt vier Ausbildern kann eine intensive Betreuung gewährleistet werden. Die Azubis können so erfolgreich in den Arbeitsalltag integriert werden und an Projekten mitarbeiten. Im Rahmen der handwerklichen Ausbildungsberufe wird zeitweise auch die Ausbildungswerkstatt in Brake genutzt. Eine gute Möglichkeit in den Austausch mit den Braker Azubis zu treten und gleichzeitig Einblick in eine andere Niederlassung zu bekommen.

Emden

Emden ist der Standort, in dem die meisten Azubis in diesem Jahr ihre Ausbildung beginnen. Drei zukünftige Industriemechaniker, zwei Elektroniker und eine Kauffrau für Bürokommunikation verstärken das NPorts-Team. Die gewerblichen Auszubildenden verbringen einen Großteil der Einarbeitungszeit (drei bis sechs Monate) in der Ausbildungswerkstatt. Anschließend werden sie in verschiedenen Fachteams eingesetzt und arbeiten dort mit. Das Ganze wird durch Werksunterricht begleitet.

Die Auszubildende zur Kauffrau für Bürokommunikation wird im Laufe ihrer Einarbeitungszeit in jedem Fachbereich eingesetzt und dadurch in den betrieblichen Alltag integriert. Langeweile kommt hierbei nicht auf: „NPorts ist ein sehr breit aufgestelltes Unternehmen mit vielen verschiedenen Einsatzbereichen. Dadurch ergeben sich interessante und häufig wechselnde Aufgaben“, sagt Albert de Freese, Abteilungsleiter für Personal und Administration bei NPorts in Emden. „Die Auszubildenden profitieren zudem von der guten Betreuung durch unsere erfahrenen Ausbilder.“

Norden

Drei Auszubildende fangen in Norddeich ihre Ausbildung zum Industriemechaniker an. Sie alle haben bereits ein Jahr die Berufsfachschule besucht, was als erstes Ausbildungsjahr anerkannt wird. Die nächsten 2½ Jahre bis zu ihrem Ausbildungsabschluss verbringen sie bei NPorts und wenden die bisher gelernte Theorie in der Praxis an. Doch zunächst erfolgt die Einarbeitung. Die Azubis werden mit den allgemeinen unternehmerischen Aufgaben und den fachspezifischen Aufgaben vertraut gemacht. Alles stets in Hinblick auf den Ausbildungsrahmenplan. Danach dürfen die Azubis anfangen zu zeigen, was sie können. „Die Ausbildung zeichnet sich durch Praxisnähe aus“, erklärt Karl-Heinz Iwwerks, Abteilungsleiter für Personal und Administration bei NPorts in Norden. „Es gibt viele Möglichkeiten der praktischen Anwendung an unseren Geräten und Anlagen sowie Fahrzeugen und schwimmenden Fahrzeugen. Das ist ein enormer Mehrwert für die Azubis.“ Die Auszubildenden gewinnen so wertvolle Arbeitserfahrungen, die sie optimal auf ihr späteres Berufsleben vorbereiten.

Wilhelmshaven

Den Schiffsverkehr auf der Jade direkt vom Bürofenster aus beobachten – darauf kann sich die Auszubildende für den Beruf Kauffrau für Büromanagement in Wilhelmshaven freuen. Denn die NPorts-Niederlassung liegt direkt im Hafen. Im Laufe ihrer Ausbildung lernt sie die verschiedenen Abteilungen bei NPorts kennen. Durch hafentypische Abteilungen wie die Hafenaufsicht, wird neben kaufmännischen und administrativen Wissen auch nautisches Wissen vermittelt. Die Auszubildende wird sogar für ein paar Monate in einem anderen NPorts-Standort arbeiten dürfen.

„Die Zeit, die ich in den Abteilungen Marketing, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit in der Oldenburger Zentrale verbracht habe, war eine besondere und schöne Erfahrung für mich“, berichtet Juliana Waschewski, die ihre Ausbildung in Wilhelmshaven in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen hat. „Ich durfte, wie auch in Wilhelmshaven, verschiedene Veranstaltungen selbstständig planen und besuchen. Auch an der Gestaltung von Flyern und neuen Werbemitteln habe ich mitgewirkt.“ Die Ausbildung bietet viel Abwechslung, lässt aber Raum für die persönliche Entwicklung. So kann beispielsweise innerhalb der Ausbildung ein thematischer Schwerpunkt gesetzt werden.

Wenn auch Sie Interesse an einer Ausbildung bei Niedersachsen Ports haben, informieren Sie sich gerne auf unserem Karriereportal: https://www.nports.de/karriere/arbeiten-bei-nports/

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Foto: NPorts/ Christian O. Bruch

 




HHLA setzt erstmals auf maschinelles Lernen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat für ihre Hamburger Containerterminals als einer der ersten Häfen weltweit Lösungen entwickelt, die maschinelles Lernen (ML) zur Vorhersage der Verweildauer eines Containers auf dem Terminal nutzen. Die ersten beiden Projekte wurden jetzt erfolgreich in die IT-Landschaft der Container Terminals Altenwerder (CTA) und Burchardkai (CTB) integriert und angewendet.


Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, betonte in einem Grußwort für die vom 9. bis 11. Juli in Shanghai stattfindende Weltkonferenz für Künstliche Intelligenz WAIC die Bedeutung von ML für das Unternehmen: „Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Logistikbranche und damit unser Geschäft im Hafen. Lösungen für maschinelles Lernen bieten uns dabei viele Möglichkeiten, um die Produktivität und Kapazitätsraten der Terminals zu steigern.“ Die HHLA-Chefin kündigte an, dass man weitere Felder für die Anwendung von ML identifizieren werde.

Auf dem CTA wird die Produktivität der automatisierten Blocklager durch eine ML-basierte Vorhersage gesteigert. Ziel ist es, den Zeitpunkt der Abholung eines Containers genau zu prognostizieren. Muss eine Stahlbox während ihrer Verweildauer im Lager (Dwell Time) nicht unnötig umgestapelt werden, führt dies zu einer wesentlichen Optimierung der Prozesse. Bei der Einlagerung der Container ist deren Abholzeit oft noch unbekannt. Deshalb berechnet künftig der Computer die wahrscheinliche Container-Verweildauer. Er nutzt dazu einen Algorithmus, der auf historischen Daten basiert, sich aber kontinuierlich selbst durch modernste Machine-Learning-Methoden optimiert.

Eine ähnliche Lösung kommt auf dem CTB zur Anwendung, wo neben automatisierten auch konventionelle Containerlager genutzt werden. Auch hier unterstützt ML die Terminalsteuerung durch die Zuweisung optimierter Container-Stellplätze. Neben der Verweildauer kann mit Hilfe des Algorithmus auch die Art der Auslieferung berechnet werden. Durch maschinelles Lernen kann genauer vorhergesagt werden, ob ein Container auf den Lkw, die Bahn oder ein Schiff verladen werden soll, als dies bisher aus den gemeldeten Daten hervorgeht.

Schon jetzt zeigt sich ein deutlich positiver Effekt für beide Terminals, weil die Container entsprechend ihrer voraussichtlichen Abholung eingelagert werden und dann weniger häufig bewegt werden müssen. Die Projekte wurden durch Teams der HHLA und der Beratungstochter HPC Hamburg Port Consulting vorangetrieben.

Quelle und Foto: HHLA

 

 




duisport mit Investition im Hafen Triest

Die Duisburger Hafen AG (duisport) bereitet aktuell gemeinsam mit der Hafenbehörde von Triest und der lokalen Finanz-Holding Friulia S.p.A.  (Friulia) eine Investition im Hinterland des norditalienischen Seehafens vor. Investitionsziel ist dabei die „Interporto di Trieste S.P.A.“ (Interporto), eine Gesellschaft im Hafenverbund Triest.

Interporto betreibt drei Logistikeinrichtungen in und um Triest, alle mit sehr guten Gleisanschlüssen sowie in Summe knapp einer Million Quadratmeter Grundfläche und ca. 130.000 Quadratmeter Lagerflächen. Die angebotenen Dienstleistungen umfassen neben der Zollabwicklung insbesondere auch die Erstellung intermodaler und logistischer Konzepte sowie die gezielte Flächenentwicklung im Hafengebiet von Triest.

Die aktuellen Verhandlungen basieren auf der seit Sommer 2017 bestehenden strategischen Zusammenarbeit zwischen duisport und der Hafenbehörde Triest. duisport-CEO Erich Staake hat das enorme Potenzial des norditalienischen Hafens bereits vor Jahren erkannt und die gemeinsame Entwicklung von logistischen Dienstleistungen forciert. „Dies ist eine sinnvolle Erweiterung unseres internationalen Netzwerks. Insbesondere für unsere Kunden die im Warentransport ihre Schwerpunkte im europäischen Raum setzen“, so Staake.

Der Hafen Triest ist der größte Seehafen des oberen Adriatischen Meeres. Der Standort gilt als wichtiges maritimes Tor für Zentral- und Osteuropa und hat sich über die vergangenen Jahre zu einem führenden europäischen Logistik-Knotenpunkt entwickelt. Überdies ist Triest über die maritime Seidenstraße in die Belt and Road-Initiative eingebunden.

Die Investition in Triest ist ein weiterer Beweis für die internationale Relevanz und Anerkennung des Duisburger Logistik-Know-Hows. duisport stellt dabei nicht nur die Erfahrung bei der Entwicklung logistischer Flächen zur Verfügung, sondern schafft über die logistische Verbindung der beiden Standorte auch einen attraktiven Mehrwert für das gesamte duisport-Netzwerk.

Gemessen an der Nettogesamttonnage liegt Triest unter allen europäischen Häfen auf Platz 9 (62 Millionen Tonnen im Jahr 2019). Darüber hinaus ist Triest der führende Erdölterminal im Mittelmeerraum und rangiert unter den italienischen Häfen hinsichtlich des Bahnverkehrs an erster Stelle (10.000 Züge im Jahr 2019). Dies ist auf die täglichen Bahnverbindungen zu allen wichtigen europäischen Zielen zurückzuführen: Sieben Länder werden von Triest aus regelmäßig mit der Bahn angefahren und 33 Zugpaare verbinden Triest wöchentlich mit Deutschland.

Seine Sonderregelung als Freihafen ist ein einzigartiges Merkmal auf internationaler Ebene. In dieser Hinsicht wird Triest zu einer strategischen Drehscheibe für die „Belt and Road“-Initiative, als idealer Zugangspunkt für den Handel von und nach Fernost und im gesamten Mittelmeerraum, dank eines natürlich tiefen Meeresbodens von bis zu 18 Metern. Die Hafenbehörde als integrierter Verwalter des „Hafensystems“ ist ein Hauptaktionär des Interporto di Trieste, ein Unternehmen, das drei intermodale und logistische Einrichtungen in der Region Triest/Friaul-Julisch Venetien verwaltet, darunter einen Bahnsteig (460.000 Quadratmeter) in Cervignano del Friuli.

FRIULIA ist eine Finanzgesellschaft der Region Friaul-Julisch-Venetien (Friuli-Venezia-Giulia). Seit ihrer Gründung im Jahr 1967 hat die regionale Holdinggesellschaft 1.500 Projekte in über 700 Unternehmen durchgeführt und dabei stets Entwicklung und Innovation gefördert. Als Investor unterstützt Friulia die finanzielle Leistungsfähigkeit der beteiligten Unternehmen und fördert so deren Wachstum.

Die Tätigkeit von Friulia ist seit jeher mit der Arbeit eines Beraters vergleichbar, der sich um die Ermittlung der besten Möglichkeiten bemüht. Aus diesem Grund bietet Friulia an, mit lokalen Unternehmen zusammenzuarbeiten, Industriepläne und Entwicklungsmodelle zu bewerten oder als Finanzpartner zu fungieren, der sensibel auf die Bedürfnisse des Marktes und der Unternehmen eingeht.

Quelle: duisport, Foto: duisport/ Hans Blossey




Antwerpen bleibt geöffnet und in Betrieb

Die Covid-19-Taskforce des Hafens Antwerpen hat sich am 29. Juli erneut getroffen. Der Hafen ist eine der wesentlichen Infrastrukturen Belgiens, da er von entscheidender Bedeutung für die Versorgung Belgiens und Europas ist. Der Hafen wird auch während der zweiten Corona-Welle zu 100 Prozent betriebsbereit bleiben.

Dies ist den täglichen Anstrengungen und dem Engagement aller Mitarbeiter zu verdanken. Während des Treffens der wieder einberufenen Taskforce wurde eine Reihe von Punkten festgelegt, die im Zusammenhang mit den vom Nationalen Sicherheitsrat und der Provinz Antwerpen auferlegten zusätzlichen Maßnahmen zu beachten sind.

Am 29. Juli fand erneut eine Sitzung der Covid-19-Taskforce des Hafens Antwerpen statt. Die Teilnehmenden der Taskforce halten es weiterhin für wichtig, die Situation gut zu überwachen und das Funktionieren des Hafens zu sichern. In diesem Rahmen wurde noch einmal betont, dass die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Hafens eine gemeinsame Priorität ist, um die Versorgungsketten sicherzustellen.

Derzeit arbeitet die Hafenplattform weiterhin einwandfrei. Bislang wurden nur vereinzelte Fälle des Virus identifiziert. Auch die krankheitsbedingten Fehlzeiten haben im Vergleich zum Vorjahr nicht zugenommen. Die Taskforce beobachtet die Situation kontinuierlich im Hinblick auf mögliche zusätzliche Maßnahmen.

Wie immer müssen alle ankommenden Schiffe eine Maritime Declaration of Health (MDH) vorlegen, wobei der Kapitän 24 Stunden vor dem Einlaufen in den Hafen angeben muss, ob sich infizierte Personen an Bord befinden oder der Verdacht besteht, dass sich solche Personen an Bord befinden. Außerdem muss er eine Liste der letzten zehn angelaufenen Häfen bereitstellen. Das Schiff wird dann von Saniport (FÖD Volksgesundheit) untersucht.

Die bestehenden Maßnahmen wurden erneut bekräftigt; zudem ist eine zusätzliche Kommunikation vorgesehen:

  • Grundlegende präventive Hygienemaßnahmen
  • Bereitstellung ausreichender Reinigungsmittel in den Anlagen
  • Möglichst viele Dokumente digital austauschen und so den direkten menschlichen Kontakt minimieren
  • Die Schiffsbesatzungen und das Personal am Kai werden hauptsächlich per Fernkommunikation (über Funk, Telefon) miteinander kommunizieren
  • So weit wie möglich Einhaltung der Regeln des Social Distancing und Einhaltung eines Abstands von 1,5 Metern zwischen einzelnen Personen

Trotz der Auswirkungen der Corona-Krise auf die globalen Produktions- und Logistikketten und eines Nachfragerückgangs als Folge der Pandemie blieb der wirtschaftliche Schaden für den Hafen begrenzt. Der gesamte Güterumschlag sank im ersten Halbjahr um 4,9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Nach einem starken ersten Quartal verzeichnete der Hafen einen erwarteten Rückgang des Umschlags aller Güterströme mit Ausnahme des Containersegments. Für das dritte Quartal erwartet der Hafen Antwerpen weiterhin Blank Sailings, gleichzeitig sind jedoch die ersten Anzeichen einer Erholung und eines Aufschwungs der europäischen Wirtschaft sichtbar.

Die Covid-19-Taskforce des Antwerpener Hafens wird wieder ad hoc tagen. Falls erforderlich, wird die Frequenz erhöht. Weitere Informationen erhalten Hafenangestellte, Kunden und andere Interessierte auf der Webseite des Hafens zum Coronavirus sowie auf Anfrage per E-Mail.

Quelle: Hafen Antwerpen, Foto: Hafen Antwerpen/ Dries Luyten

 

 




Eine Revolution für die Logistik

Das „Internet of Things“, allgemein als IoT bezeichnet, wird sowohl am Arbeitsplatz als auch im privaten Umfeld immer mehr zum Gesprächsthema. Vor allem in der Logistikbranche ist dieser Begriff unumgänglich, da die Globalisierung und der steigende Wettbewerbsdruck die Logistik ständig vor neue Herausforderungen stellen.


Das Internet der Dinge vereint die physische mit der digitalen Welt: Der Begriff IoT („Internet of Things“) oder auch „Internet der Dinge“ genannt, besteht aus den zwei Komponenten „Internet“ und „Dinge“. Die erste Komponente „Internet“ wird nahezu alltäglich verwendet und steht für ein auf vielfältige Weise nutzbares Netz von miteinander verbundenen Computern. Die zweite Komponente „Ding“ ist laut Duden ein nicht näher bezeichneter Gegenstand und somit kann es sich bei jedem Objekt um ein Ding handeln.

Werden beide Komponenten gesamtheitlich betrachtet, ermöglicht IoT also die Kommunikation von vernetzen Objekten sowohl miteinander als auch nach außen hin. Diese Gegenstände („Smart Objects“) sind miteinander verbunden und können Daten über ein Netzwerk übertragen, ohne dass eine Interaktion von Mensch zu Mensch oder Mensch zu Computer erforderlich ist.

Das bedeutet, dass im Internet der Dinge Objekte der realen Welt mit dem Internet verknüpft werden.

Gegenstände werden mit Barcodes, RFID-Systemen oder drahtlosen Sensornetzwerken ausgestattet, die es ermöglichen, mit anderen vernetzten Gegenständen über das Internet zu kommunizieren. Durch den Einsatz dieser Technologien werden die Gegenstände „intelligent“.

Jedes smarte Objekt ist über eine eindeutig zugeordnete URL identifizierbar und kann dadurch vom Menschen über das Internet angesprochen werden. Für die Steuerung der smarten Gegenstände ist der Mensch zuständig, allerdings ist der Einfluss auf die Objekte beschränkt. Die Gegenstände sind aufgrund der Verbindung mit dem Internet in der Lage, selbstständig zu agieren und auf bestimmte Szenarien zu reagieren.

Im heutigen Informationszeitalter der Industrie 4.0 befindet sich der Bereich Logistik besonders stark im Wandel. Durch die umfassende Vernetzung zwischen einzelnen Gegenständen und der IT entlang der Warenkette besteht ein sehr hohes Potential, um die Effizienz zu steigern. Ein Beispiel hierfür ist die Überwachung der kompletten Lieferkette nahezu in Echtzeit, die nicht nur die Überwachung der Positionen von Fahrzeug- und Trailerflotten beinhaltet, sondern auch die Bewegungen einzelner Container bzw. Warenpakete sowie deren Zustand.

Durch die 5G-Revolution, bei der der Fokus in der Vernetzung von digitalen Endgeräten steht, ist eine höhere Geschwindigkeit und eine geringere Latenz zu erwarten. Latenz beschreibt die Reaktionszeit beziehungsweise den Zeitraum, in dem eine Nutzeraktivität über ein Endgerät eine nachfolgende Reaktion, den Ping, auf einem anderen Gerät auslöst.

Das autonome Fahren, als typisches Beispiel, erfordert eine geringe Latenz. Die Datenübertragung und Reaktion müssen in Echtzeit erfolgen. 5G kann hier ebenfalls punkten. Die Herausforderung liegt in Zukunft also darin, die Konzepte des IoTs sowie die unterschiedlichen Technologien gezielt auf die Logistik anzuwenden.

Weitere Einschätzungen der IT-Experten von SSI Schäfer gibt es hier im Blog

Quelle: Melanie Neumüller, Team Leader SAP Quality Assurance bei SSI Schäfer, Foto: SSI Schäfer

 

 

 

 

 




Neue Verbindung Neuss – Verona

Ambrogio hat eine neue Intermodal-Verbindung zwischen Deutschland und Italien gestartet. Die ersten Züge sind bereits in beiden Richtungen erfolgreich gelaufen. Angefahren wird in Italien das nordwestlich von Verona gelegene Terminal in Domegliara.

Die räumliche Erweiterung ist der logische Schritt der Ambrogio- Gruppe, die bei den Transporten zwischen Deutschland und Italien ein kontinuierliches Wachstum verzeichnet. Auf diese Weise wird auch der nordöstliche Raum Italiens noch besser erschlossen. Ambrogio bedient die neue Linie im bewährten Konzept: die komplette kommerzielle und operative Verantwortung wird mit Vor- und Nachläufen selbst übernommen. Ambrogio ist dabei offen für Partnerschaften.

Transportiert werden 45‘-Wechselbrücken und -Container. Die Bahntraktion übernehmen erfahrene und bewährte Traktionäre wie BLS Cargo/Crossrail, Lokomotion und Mercitalia. Dies hat einen reibungslosen Start der Linie ermöglicht. Der Wettbewerbsvorteil von Ambrogio ist die komplette Produktion des Transportes und der direkte Einfluss auf die Performance der intermodalen Leistungskette. Die Abfahrtsfrequenz wird in den nächsten Monaten sukzessive erhöht.

Quelle und Foto: Ambrogio

 




Rotterdam Mitglied des Hydrogen Council

Der Hafenbetrieb Rotterdam ist als erster Hafen dem Hydrogen Council beigetreten, einer weltweiten Initiative von Unternehmen, die die Energiewende durch den Einsatz von Wasserstoff fördern möchten. Sie wurde 2017 ins Leben gerufen und zählt inzwischen 92 Mitglieder, insbesondere weltweit tätige Unternehmen im Bereich von Energie und Transport wie Air Liquide, Air Products, Aramco, BP, Shell, Vopak, BMW, CMA CGM, Daimler, GM und Toyota. Auch große Banken und Investitionsgesellschaften sind Mitglied der Initiative Hydrogen Council.

„Politiker, Unternehmen und Investoren weltweit halten die Entwicklung von Wasserstoff für die Erholung des derzeitigen wirtschaftlichen Abschwungs infolge der Pandemie für unerlässlich. Die kürzlich angekündigten europäischen, deutschen und koreanischen Wasserstoffpläne sind dafür klare Beispiele“, so Benoît Potier, CEO Air Liquide und Mitvorsitzender des Hydrogen Council. „Dieser Zeitpunkt ist für die Energieerzeugung und den Energieverbrauch mindestens einer Generation entscheidend. Bei den Unternehmen des Hydrogen Council ist man sich dessen bewusst, dass wir an einem kritischen Punkt angelangt sind, an dem man zur Realisierung der Klimaziele die Entwicklung sauberer Energie beschleunigen sollte. Wasserstoff ist dabei von größter Bedeutung.”

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam: „Wasserstoff ist der Energieträger des 21. Jahrhunderts. Die Wasserstoffwirtschaft kommt in Rotterdam derzeit aufgrund der Entwicklung einiger Projekte zügig voran. Als Mitglied des Hydrogen Council gehen wir davon aus, dass wir unsere Erfahrungen teilen, von anderen lernen und diesem klimafreundlichen Brenn- und Rohstoff gemeinsam einen Impuls verleihen können.“

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 

 




Neska-Group entwickelt neues Logistikzentrum

In Ladenburg lässt neska Mannheim ein Lager- und Distributions-Zentrum bauen. Spatenstich ist erfolgt, die Einweihung für Frühjahr 2021 vorgesehen.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Colors & Effects®, der auf das weltweite Pigmentgeschäft fokussierten Tochter der BASF, einen international erfolgreichen Kunden von unserem Dienstleistungsangebot überzeugen konnten. Es macht uns stolz, dass wir trotz starker Konkurrenz bei diesem Projekt als Partner zusammenarbeiten“, erklärte Alen Petrusic, Standortleiter von neska Mannheim, beim kürzlich erfolgten Spatenstich für das Distributions-Zentrum in Ladenburg. Der Kontrakt von neska und C&E hat eine Laufzeit von sieben Jahren.

Die Entscheidung ist für beide Partner richtungsweisend: Die neska Mannheim investiert mit dem Bau der Anlage nachhaltig in die Zukunft. Statt wie bisher an sechs verschiedenen Standorten im Rhein-Neckar-Gebiet werden die Dienstleistungen der neska in Zukunft in Ladenburg in drei neu gebauten Hallen auf insgesamt 50.000 Quadratmetern gebündelt. In die Gebäude werden hochmoderne Regallager integriert. 20.000 Quadratmeter der Fläche sind dabei für Colors & Effects® vorgesehen. Die Fertigstellung der Anlagen ist für das Frühjahr 2021 geplant.

Die BASF-Marke Colors & Effects® steht für einen der führenden Hersteller von Bunt- und Effektpigmenten. Mit der Entscheidung für Ladenburg optimiert das Unternehmen seine Distributionsstruktur. Durch das speziell auf den Bedarf der Kunden ausgelegte Fertigwarenlager ist ein hochflexibler Lager- und Lieferservice des Unternehmens möglich.

Der Bau der Hallen soll weitere Investitionen am neska-Standort Mannheim nach sich ziehen. „Die Entscheidung von C&E für uns beweist: Unser Team in Mannheim leistet seit vielen Jahren eine hervorragende Arbeit, bietet den Kunden stets hohe Qualität und entwickelt sich kontinuierlich. Wir werden weiter in erheblichem Umfang in die Infrastruktur und Modernität der Anlagen investieren, um auch in Zukunft den steigenden Anforderungen gerecht zu werden“, so neska-Geschäftsführer Stefan Hütten. Für ihn ist die Neuaufstellung am Standort Mannheim beispielhaft für die ganze neska Group: „Wir bieten die gesamte Palette moderner Logistikdienstleistungen. Unsere Lösungen für Transport, Lagerung, Handling, Kommissionierung, Konfektionierung und Verpackung sind wirtschaftlich, nachhaltig und ressourcenschonend.“

Quelle und Foto: neska, v.l.n.r.: Jörg Strohmeier (MD GOLDBECK International), Stefan Bohn (MD Panattoni), Stefan Hütten (MD neska Gruppe), Stefan Schmutz (Bürgermeister Stadt Ladenburg), Dr. Haunschild (Senior Vice Präsident und MD BASF Colors & Effects GmbH), Alen Petrusic (Standortleiter neska Mannheim)