Rückläufiges Ergebnis der HHLA im 1. Quartal 2024

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 eine rückläufige Umsatz- und Ergebnisentwicklung. Das von andauernden Krisen und zunehmenden geopolitischen Spannungen geprägte Umfeld belastete die weltwirtschaftliche Entwicklung weiter. Zudem führte der militärische Konflikt im Roten Meer zu Jahresbeginn zu deutlichen Schiffsverspätungen und -ausfällen in den europäischen Häfen, was sich auch auf die Hinterlandverkehre auswirkte.

Vor diesem Hintergrund reduzierte sich der Konzernumsatz im ersten Quartal geringfügig um 0,3 Prozent auf 363,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 364,7 Mio. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich infolge inflationsbedingter Kostensteigerungen und letztjähriger Sondereffekte um 23,9 Prozent auf 17,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 22,9 Mio. Euro). Die EBIT-Marge betrug 4,8 Prozent nach 6,3 Prozent im Vorjahr. Das Konzernergebnis nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf – 1,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 2,8 Mio. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Der Start der HHLA in das Jahr 2024 wurde durch die Störungen in den Lieferketten aufgrund der Situation im Roten Meer und das herausfordernde wirtschaftliche Umfeld abermals erschwert. Schiffe erreichten die Häfen verspätet, was sich auch auf die Containerterminals und die Hinterlandverkehre der HHLA auswirkte. Trotz des unsicheren Marktumfelds hat die HHLA ihren zukunftsorientierten Wandel weiter vorangetrieben und in die Ausweitung ihres Netzwerks sowie in die Modernisierung ihrer Anlagen investiert.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten drei Monaten einen geringfügigen Umsatzrückgang auf 354,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 355,1 Mio. Euro). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 25,6 Prozent auf 13,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 18,5 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,3 Prozentpunkte auf 3,9 Prozent. Im Vorjahr hatten Erträge aus der Auflösung von sonstigen Verbindlichkeiten für Schiffsverspätungen an den Hamburger Containerterminals das Betriebsergebnis positiv beeinflusst. Das Ergebnis nach Steuern und nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf – 3,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 0,4 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie betrug damit – 0,05 Euro (im Vorjahr: 0,00 Euro).

Im Segment Container stieg der Containerumschlag an den Containerterminals der HHLA im Vergleich zu den schwachen ersten drei Monaten des Vorjahres um 3,3 Prozent auf 1.464 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 1.416 Tsd. TEU). Das Umschlagvolumen an den Hamburger Containerterminals lag dabei mit 1.400 Tsd. TEU um 2,9 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 1.360 Tsd. TEU). Haupttreiber für die positive Entwicklung war der Anstieg der Volumen für die Fahrtgebiete Süd-, Mittel- und Nordamerika. Besonders die Ladungsmengen der USA verzeichneten einen großen Zuwachs. Die Umschlagmenge des Fahrgebiets Fernost ging weiter zurück. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung weiterhin auf schwachem Niveau, jedoch deutlich über dem Vorjahr. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag betrug in den ersten drei Monaten des Jahres 18,8 Prozent (im Vorjahr: 18,1 Prozent).

Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen Anstieg im Umschlagvolumen von 12,7 Prozent auf 63 Tsd. TEU (im Vorjahr: 56 Tsd. TEU). Treiber hierfür war der starke Anstieg am Multifunktionsterminal HHLA TK Estonia. Die aufgrund von Schiffsumroutungen und Ausfällen infolge des militärischen Konflikts im Roten Meer reduzierten Umschlagmengen bei HHLA PLT Italy in Triest konnten dadurch mehr als ausgeglichen werden. Am Container Terminal Odessa (CTO) blieben die Volumen weiter aus, seit dort Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt werden musste.

Die Umsatzerlöse des Segments stiegen im Berichtszeitraum um 5,4 Prozent auf 185,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 175,8 Mio. Euro). Grund hierfür war neben dem Mengenanstieg auch die temporär längere Verweildauer umzuschlagender Container an den Hamburger Terminals, die sich steigernd auf die Lagergelderlöse auswirkten. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich vor diesem Hintergrund um 87,3 Prozent auf 10,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 5,7 Mio. Euro). Die EBIT-Marge stieg um 2,6 Prozentpunkte auf 5,8 Prozent (im Vorjahr: 3,2 Prozent).

Das Segment Intermodal verzeichnete im ersten Quartal 2024 einen deutlichen Mengenrückgang. Der Containertransport reduzierte sich insgesamt um 5,5 Prozent auf 386 Tsd. TEU (im Vorjahr: 408 Tsd. TEU). Die Bahntransporte verringerten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3,2 Prozent auf 329 Tsd. TEU (im Vorjahr: 340 Tsd. TEU). Von dem Rückgang waren insbesondere die Verkehre mit den adriatischen Seehäfen sowie die polnischen Verkehre betroffen. Die Straßentransporte verzeichneten einen Rückgang um 16,8 Prozent auf 56 Tsd. TEU (im Vorjahr: 68 Tsd. TEU).

Die Umsatzerlöse lagen mit 151,8 Mio. Euro um 3,5 Prozent unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 157,3 Mio. Euro) und gingen damit weniger stark zurück als die Transportmenge. Hintergrund hierfür war u.a. das gestiegene Niveau der Transporterlöse, das an die gestiegenen Kosten im Leistungseinkauf angepasst werden konnte. Zudem stieg der Bahnanteil an der Transportmenge weiter auf 85,4 Prozent (im Vorjahr: 83,4 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) belief sich in den ersten drei Monates des Jahres auf 14,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 21,4 Mio. Euro) und sank somit um 34,3 Prozent. Die EBIT-Marge ging um 4,3 Prozentpunkte auf 9,3 Prozent zurück (im Vorjahr: 13,6 Prozent). Ursächlich für die rückläufige EBIT-Entwicklung war im Wesentlichen der Rückgang der Transportmenge. Daneben hatten Tariferhöhungen sowie die Geschäftsausweitung bei den Bahnverkehren Auswirkungen auf die Ergebnisentwicklung.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal in Hamburg wiesen trotz eines schwachen Marktumfelds auch im ersten Quartal 2024 eine stabile Entwicklung bei annähernder Vollvermietung aus.

Die Umsatzerlöse sanken im Berichtszeitraum um 2,0 Prozent auf 11,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 11,6 Mio. Euro), was bei konstanten Mieterlösen in der Speicherstadt im Wesentlichen auf den projektvorbereitenden Abriss von Kühl- und Lagerhallen am Fischmarktareal zurückzuführen war. Das Betriebsergebnis (EBIT) sank im Berichtszeitraum um 17,0 Prozent auf 3,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 4,3 Mio. Euro). Bei annähernd konstanten Instandhaltungskosten resultierte der Rückgang maßgeblich aus Aufwendungen, die im Zuge erfolgreicher Anschlussvermietungen von Flächen in der Speicherstadt angefallen waren.

In den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres 2024 sind grundsätzlich keine neuen Ereignisse von wesentlicher Bedeutung eingetreten, die zu einer Anpassung der Ende März mit Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2023 gegebenen Erwartung an den Geschäftsverlauf 2024 führen.

Die Quartalsmitteilung gibt es unter: https://bericht.hhla.de

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke




Maersk eröffnet neue Cross-Dock-Anlage in Rotterdam

A.P. Moller – Maersk hat ein neues Cross Dock-Logistikzentrum in Rotterdam auf seinem Terminal Maasvlakte II eingeweiht. Es wird den Fluss der Ladung von der Ankunft auf einem Containerschiff im Hafen bis zum finalen Ziel der Produkte erheblich beschleunigen – insbesondere ins deutsche Hinterland wie auch in den Benelux-Staaten und Frankreich.

Nach dem Entladen von Containern von einem ankommenden Schiff können die Produkte ausgepackt, auf konventionelle LKWs umgeladen und innerhalb weniger Stunden weiter verteilt werden. Maersk begrüßte Starbucks als ersten Kunden in dem neu eröffneten Logistikzentrum, das insgesamt über eine Gesamtfläche von 23.000 m², 120 Docks sowie Zwischenlagerflächen verfügt. Bei voller Auslastung entstehen mehr als 200 neue Arbeitsplätze.

Das Zwischenlager im Cross Dock flexibilisiert zudem die Lieferketten der Kunden, wenn deren Lagerflächen zum Beispiel bei Spitzen voll ausgelastet sind. Das Cross Dock befindet sich auf dem Maersk-eigenen Terminal Maasvlakte II, im Herzen von Europas größtem Hafen. Terminal und Cross Dock haben eine direkte interne Straßenverbindung. Ein weiterer direkter Weg führt zum deutlich vergrößerten STAR-Depot für eine sofortige Rückgabe der entladenen Container, was die D&D-Kosten für die Kunden senken wird.

Für Kunden mit temperaturempfindlicher Ladung wie Frischwaren, Pharmazeutika, Fleisch, Fisch und anderer Tiefkühlkost wird am selben Standort auf der Maasvlakte II zudem in direkter Nachbarschaft des Cross Dock ein großes Kühl Logistikzentrum gebaut. Es wird über 40.000 m² Fläche mit mehreren Temperaturzonen verfügen und soll Ende 2024 in Betrieb gehen.

Maersk hat sich mit einem Net-Zero-Ziel bis 2040 ehrgeizige Ziele für die Dekarbonisierung der Logistik zu Land, zu Wasser und in der Luft gesetzt. Daher sind alle neuen Anlagen, von Schiffen bis hin zu den Logistikzentren, für sehr niedrige Treibhausgasemissionen ausgelegt. Das neue Cross Dock ist nach dem Nachhaltigkeitsstandard BREEAM Excellent gebaut. Darüber hinaus wird es von dem angrenzenden Kühlhaus profitieren. Durch die Wiederverwendung der Restwärme aus dem Kühlhaus im Cross Dock spart Maersk jährlich mehr als 200.000 Kilowattstunden Strom.

Quelle und Foto: AP Moller – Maersk




Einhellige Zustimmung für stärkere Binnenschifffahrt

Die Güterschifffahrt ist für die Großindustrie in Deutschland wegen ihres enormen Ladungsvolumens und der Effizienz bei der Bewältigung großer Güterströme ein unersetzlicher Transport- und Logistikpartner und damit in weiten Teilen alternativlos. Darin waren sich der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) und die weiteren Sprecher in der öffentlichen Anhörung vor dem Verkehrsausschuss des Bundestages in Berlin absolut einig, als der erfreulich zielgerichtete und praxisnahe Antrag der Unionsfraktion im Bundestag zum Thema „Binnenschifffahrt stärken“ rund zwei Stunden lang im Expertenkreis beraten wurde.

Es bestehen große Potenziale für neue Ladungsgüter, etwa im Bereich des Wasserstoffs, Kohlendioxid (CO2), großen und schweren Stückgütern wie etwa Windenergieanlagen oder Container. Sorgen bereiten aber die Rahmenbedingungen, die der weiteren Entwicklung dieses besonders klimaschonenden Verkehrsträgers im Wege stehen. Die Infrastruktur wird vernachlässigt, Maßnahmen zur zukunftsgerichteten Unterstützung der Schifffahrt will das Bundesverkehrsministerium bereits ab dem kommenden Jahr runterfahren.

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen erläuterte den Bundestagsabgeordneten in der Anhörung, dass Großindustrie und Verlader um die Leistungsfähigkeit und das große Potenzial dieses Verkehrsträgers wissen. Nicht zufällig seien Industriestandorte und Wirtschaftszentren an den Kanälen und Flüssen angesiedelt, etwa in der Chemie-, Stahl- oder Mineralölindustrie. Von der Politik werde dies jedoch häufig nicht erkannt, und deshalb werden die Rahmenbedingungen – insbesondere im Bereich der Wasserstraßeninfrastruktur – nicht optimal gestaltet. Deshalb sei der nun gewählte Ansatz der Union absolut richtig, die Binnenschifffahrt als „nationale Aufgabe“ zu begreifen.

„Die Infrastruktur der Bundeswasserwege wird seit vielen Jahren auf Verschleiß gefahren. Aktuelle Haushaltsansätze reichen nicht einmal aus, um den Substanzverlust zu stoppen. Es ist ein Dilemma, dass der Bund es nicht schafft, seiner in dieser Sache allein zuständigen Verwaltung für Erhalt und Ausbau die erforderliche Anzahl an Mitarbeitern zu gewähren und überjährig ausreichende Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um die vergleichsweise wenigen Projekte zeitnah zu realisieren“, führte Schwanen aus. Offenbar sei es bisher nicht gelungen, die Bedeutung des Verkehrsträgers für den Industrie- und Wirtschaftsstandort Deutschland zu vermitteln. Er regte deshalb eine gemeinsame Imagekampagne der am System Wasserstraße Beteiligten an.

Die besondere Klimafreundlichkeit der Binnenschifffahrt spiegelt sich in der CO2-Bilanz, bezogen auf die Verkehrsleistung, wider. Deshalb ist die Binnenschifffahrt ein wichtiger Baustein bei der Erreichung der Klimaschutzziele und bei der Verkehrsverlagerung von Gütern. Dennoch sind Maßnahmen zur nachhaltigen Modernisierung der Flotte notwendig, etwa im Bereich alternativer Antriebe. Hier leistet das Förderprogramm des Bundesverkehrsministeriums mit einem Volumen von 50 Mio. Euro p.a. dem klein- und mittelständisch strukturierten Gewerbe bereits gute Hilfestellung. „Absolut kontraproduktiv sind aber die Absichten des Hauses, diese Mittel nun runterzufahren auf nur noch acht Millionen Euro. Damit kommt der eingeleitete Prozess hin zu einer schadstoffarmen und klimaresilienten Flotte praktisch zum Erliegen“, warnte Schwanen vor den Absichten des Ministeriums, die dem Motto des Antrags „Binnenschifffahrt stärken“ zuwiderlaufen. Gleiches gilt für die Förderung der Aus- und Weiterbildung in der Binnenschifffahrt, die massiv gekürzt werden soll, obwohl die Binnenschifffahrt bereits massiv unter Personalmangel leidet.

„Wir haben einen „Masterplan Binnenschifffahrt“, der nach fünf Jahren Laufzeit überarbeitet und aktualisiert werden sollte. In diesem „Masterplan 2.0“ könnten sämtliche Maßnahmen, die hier heute zur Stärkung der Binnenschifffahrt besprochen wurden, gut aufeinander abgestimmt in die Umsetzung gebracht werden. Dieser Branche muss glaubhaft der Eindruck vermittelt werden, dass sie benötigt und beachtet wird, zum Beispiel für die eingeleitete Energiewende, und dass ihr durch kluge Gestaltung der Rahmenbedingungen keine Zukunftschancen verbaut werden“, lautete der abschließende Appell des BDB-Geschäftsführers an die Abgeordneten.

Quelle und Foto: BDB, auch im Berliner Regierungsviertel lässt sich die Leistungsfähigkeit der Güterschifffahrt täglich beobachten.




Erster Spatenstich für KV-Terminal im Hafen Straubing-Sand

Mit dem ersten Spatenstich wurde jetzt der offizielle Baubeginn des Containerterminals im Hafen Straubing-Sand gefeiert. Den Betrieb des Terminals im Kombinierten Verkehr wird die Contargo Combitrac Straubing-Sand GmbH übernehmen, die ein Zusammenschluss des Container-Hinterlandlogistiknetzwerks Contargo, der SFI GmbH sowie der Ziegler Group ist.

Mit dem neuen Containerterminal im Hafen Straubing-Sand entsteht auf einer Fläche von rund 50.000 Quadratmetern eine neue Schnittstelle von Straße und Schiene.

Das neue Terminal soll voraussichtlich 2025 den Betrieb aufnehmen und bis zu 20 neue Arbeitsplätze schaffen. Dort werden bis zu 1.000 TEU gelagert werden können und bis zu zehn Züge pro Woche ankommen.

Alle Beteiligten betrachten das bimodale Terminal als Chance für eine nachhaltigere Logistik in der Region. Darüber hinaus soll das Terminal in Zeiten von Fahrermangel und gestörten Lieferketten zu mehr Flexibilität beitragen.

Quelle und Foto: Contargo




Landstrom für Containerschiffe im Hamburger Hafen

Hamburg ist europaweit Vorreiter bei der Landstromversorgung. Nach der bereits seit einigen Jahren erfolgreichen Landstromversorgung von Kreuzfahrtschiffen im Hamburger Hafen wird die Technologie nun auch für Frachtschiffe zum Einsatz kommen. Der Hamburger Hafen ist damit der erste Hafen in Europa, der Landstrom sowohl für Container- als auch Kreuzfahrtschiffe anbietet.

Am Containerterminal Hamburg (CTH) wurde mit der „Vasco de Gama“ (IMO 9706889) der CMA CGM Gruppe, dem Globalen Player für See-, Land-, Luft- und Logistiklösungen, erstmals ein Containerschiff regulär mit Landstrom versorgt. Vorausgegangen waren zahlreiche Tests mit unterschiedlichen Anlagen und Schiffen. Künftig können auch Containerschiffe während der Liegezeit Strom aus erneuerbarer Energie von Land beziehen, statt die Schiffsmotoren laufen zu lassen. Die im Hafen nötige Technik wird weiterentwickelt, während zugleich die Reedereien die schiffsseitigen Voraussetzungen schaffen.

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister: „Als erster Hafen in Europa bietet Hamburg Landstromversorgung für Kreuzfahrt- und Containerschiffe an. Ab 2025 verfügen alle großen Kreuzfahrt- und Containerterminals im Hamburger Hafen über Landstromanschlüsse. Das ist einmalig in Europa und ein großer Schritt bei der Senkung der CO2- und Schadstoff-Emissionen im Hamburger Hafen.“

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Gemeinsam mit Reedereien, Hafen- und Terminalbetreibern sind wir auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit in der Schifffahrt. Der Hamburger Hafen kann dabei auf langjährige und verlässliche Geschäftsbeziehungen zu geschätzten Partnern zurückgreifen. Die Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure ist unverzichtbar, um die Dekarbonisierung und die Verbreitung der Technologie voranzubringen. Dieses Beispiel zeigt, dass es hilfreich ist, sich mit Akteuren aus der Branche zusammenzutun, um als Hafen, als Metropole und als Schifffahrtsunternehmen gemeinsame Ziele zu erreichen.“

Emmanuel Delran, Vice President Operations Efficiency, CMA CGM Group: „Indem wir die Schiffe an den Liegeplätzen mit Landstrom versorgen, leisten wir gemeinsam einen weiteren wichtigen Beitrag zu sauberer Luft und geringeren Treibhausgasemissionen im Hamburger Hafen. Die CMA CGM-Gruppe hat sich verpflichtet, ihre Emissionen zu reduzieren, und arbeitet daran, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Bei vielen unserer Schiffe, die den Hamburger Hafen anlaufen, handelt es sich um ‚Dual-Fuel‘-Schiffe mit LNG-Antrieb, d. h. sie können auch Bio-/E-Methan verwenden, um die Emissionen weiter zu senken und die Luftqualität im Hafen zu verbessern.“

Jens Meier, CEO, Hamburg Port Authority: „Dieses Projekt wurde gestartet, als noch viele Unsicherheiten bezüglich der Nutzung von Landstrom bestanden. Der Anteil landstromfähiger Containerschiffe in Europa war nahezu null. Trotz dieser Unsicherheiten haben wir uns entschieden voranzugehen und den Weg für eine nachhaltigere Zukunft zu ebnen. Dadurch hat Hamburg sein weltweites Profil als innovativer Vorreiter und Macher geschärft.“

Die Anlage, die künftig am CTH in Betrieb sein wird, bietet Landstrom für die drei Großschiffsliegeplätze des Terminals und verfügt über Anschlüsse mit je 7,5 MVA Leistung. Sie versorgt die Schiffe mit Strom aus erneuerbarer Energie des Anbieters HEnW aus dem öffentlichen Netz. Insgesamt sind in der zweijährigen Entwicklungszeit rund 13 Millionen Euro investiert worden, neben dem Hamburger Anteil beteiligte sich der Bund über das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz zu 50 Prozent an den Kosten. Vertragliche Vereinbarungen über die Nutzung und die Konditionen schließt die Hamburg Port Authority derzeit mit den Reedereien, für die eine Nutzung von Landstrom in Frage kommen, und baut hiermit auf bereits bestehenden Vereinbarungen (Memorandum of Understanding) mit Kunden des Hamburger Hafens auf.

Der Senat beabsichtigt den weiteren Ausbau von Landstromanlagen. Die Hamburg Port Authority wird in den kommenden Monaten weitere Anlagen, z. B. am Container Terminal Burchardkai und Container Terminal Altenwerder, in Betrieb nehmen und das Angebot schrittweise ausweiten. Im gleichen Zuge erfolgen laufend Schiffsintegrationstests und technische Prüfungen, um die Anschlussfähigkeit weiterer Schiffe zu prüfen und die technischen Gegebenheiten an die Erfordernisse anzupassen.

Quelle: HPA, Foto: HPA / Andreas Schmidt-Wiethoff




Taufe des neuen Bootes „WSP 9“ in Köln

Mit der neuen „WSP 9“ haben sich die Wasserschützer eine 17,3 Meter lange schwimmende Dienststelle für die Kölner Wache ins Boot geholt. Im Beisein des Innenministers des Landes Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul, und dem Leiter der Wasserschutzpolizei, Markus Gietenbruch, oblag die Ehre der feierlichen Taufe der Bürgermeisterin der Stadt Köln, Henriette Reker. Standesgemäß zersprang die Sektflasche an der Außenwand des 15,75 Tonnen-Bootes mit einem lauten Klirren.

Zu Beginn der Feierlichkeit läutet Innenminister Herbert Reul die Zeremonie mit folgenden Worten ein: „Heute wurde das siebte neue Boot der Wasserschutzpolizei getauft. Nach und nach wollen wir die in die Jahre gekommene Flotte austauschen. Die hochspezialisierten Polizisten der Wasserschutzpolizei brauchen einen modernen Arbeitsplatz, um Tag und Nacht für die Sicherheit aller im Einsatz zu sein.“

Der Duisburger Polizeipräsident wünscht dem Boot und seiner Besatzung allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel, wie es in der Schifffahrt sprichwörtlich heißt.

Fünf Fakten zum neuen Boot:

– Leistungsstarker LED-(Such-)Scheinwerfer und Infrarotkamera (für Objekterkennung bei Dunkelheit)
– Sidescan Sonar (u. a. Schallimpulse zur Ortung von Objekten)
– Geschwindigkeit bis zu 45 km/h
– Einsatzgebiet auf dem Rhein ca. vom Yachthafen Zündorf bis Düsseldorf Benrath
– Siebter Neubau im Rahmen der WSP-Flottenmodernisierung

Das Boot wurde innerhalb eines Jahres in der Werft des Siemer Jachtservice in Barßel-Reekenfeld (Niedersachsen) gebaut und nimmt ab sofort seinen Dienst auf.

Quelle und Fotos: Polizei Duisburg, Pressestelle




Europäische Politik und Behörden berieten im Hamburger Hafen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat am 7. Mai 2024 in Hamburg die Ministerkonferenz der Koalition europäischer Staaten gegen schwere und organisierte Kriminalität ausgerichtet. Diese Koalition bündelt ihre nationalen Anstrengungen bei der Bekämpfung der Organisierten Kriminalität und geht durch eine enge operative Zusammenarbeit gegen den organisierten Drogenhandel vor.

Deutschland gehört dieser Koalition neben Belgien, den Niederlanden, Frankreich, Italien und Spanien an. Neu aufgenommen wurde heute Schweden. Neben Ministerinnen und Ministern aus diesen Staaten nahmen EU-Innenkommissarin Ylva Johansson, Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher, Hamburgs Innensenator Andy Grote, der Präsident des Bundeskriminalamts Holger Münch, der Leiter des Zollkriminalamtes, Tino Igelmann, sowie Delegationen aus verschiedenen südamerikanischen Staaten an der Konferenz teil. Im Mittelpunkt standen die Themen Hafensicherheit und Resilienz logistischer Knotenpunkte, um massive Drogeneinfuhren – insbesondere von Kokain – aus Südamerika zu erkennen, zu stoppen und die Drogenkartelle zu zerschlagen.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: „Wir wollen den Kampf gegen die internationalen Drogenkartelle noch stärker forcieren. Unsere große internationale Konferenz im Hamburger Hafen heute war sehr wichtig, um unsere Maßnahmen zu bündeln und gemeinsam für einen maximalen Ermittlungsdruck auf die Drogenkartelle zu sorgen. 

Eine mit der Drogenkriminalität einhergehende massive Gewaltspirale, wie wir sie in manchen Staaten schon sehen, wollen wir in Deutschland unbedingt verhindern. Wie groß die Herausforderung ist, sehen wir an der Verdreifachung der Sicherstellungsmengen von Kokain allein im Hamburger Hafen in den letzten fünf Jahren. Das zeigt aber auch, dass unsere Behörden mehr kontrollieren und mehr finden. Wie stark wir handeln, zeigen auch über 1.700 vollstreckte Haftbefehle in den ‚EncroChat‘-Verfahren gegen die organisierte Kriminalität.

Wir müssen unsere Hochseehäfen so sicher machen, dass sie keine Einfallstore für tonnenweise Kokain mehr sein können. Dazu gehören: engmaschige Kontrollen, hohe Wachsamkeit und effektive Korruptionsprävention bei Unternehmen in den Häfen – und eine enge Zusammenarbeit aller Akteure von Zoll und Polizei bis zu Reedereien und Terminalbetreibern.

Klar ist aber auch: Wir müssen den Drogenhandel schon viel früher stoppen, bevor die großen Mengen an Kokain unsere Häfen erreichen. Wir müssen gegen die Hintermänner vorgehen, die Finanzströme aufdecken und die kriminellen Netzwerke zerschlagen. Deswegen handeln wir gemeinsam mit unseren europäischen und südamerikanischen Partnern. Hierfür haben wir mit der heutigen Hamburger Erklärung wichtige weitere Schritte vereinbart.“

Die Ministerkonferenz verabschiedete eine gemeinsame Hamburger Erklärung, die insbesondere folgendes eng abgestimmtes Handeln vorsieht:

  • Zerschlagung krimineller Netzwerke u.a. durch intensive Finanzermittlungen (Prinzip „follow the money“) zur Unterbrechung der kriminellen Geldströme, zur Aufdeckung von Hintermännern und Strukturen der Organisierten Kriminalität.
  • Eine intensive Ermittlungszusammenarbeit mit den Herkunfts- und Transitstaaten in Südamerika, um die Drogenkriminalität bereits dort und entlang der gesamten Logistikkette effektiv einzudämmen und zu bekämpfen. Zentral ist hierfür der frühestmögliche umfassende Austausch von Erkenntnissen und, sofern möglich, gemeinsam geführte rechtsstaatliche Ermittlungsverfahren.
  • Stärkung der logistischen Knotenpunkte u.a. durch die Europäische Hafenallianz, um mit starken Kontroll- und Sicherheitsmaßnahmen die Einfuhr von Drogen in die Europäische Union effektiv zu verhindern und Tätergruppierungen zu fassen. Hierzu gehört auch eine stärkere Korruptionsprävention bei Unternehmen in den Häfen. Die Zusammenarbeit von Zoll- und Strafverfolgungsbehörden sowie aller anderen öffentlichen und privaten Akteure, Reedereien und Terminalbetreiber in den Häfen soll vertieft werden.

In den letzten Jahren sind die Sicherstellungsmengen insbesondere von Kokain aus Südamerika in Europa immer weiter gestiegen. Allein im Jahr 2023 wurden in Deutschland mindestens 43 Tonnen Kokain (davon allein rund 34 Tonnen im Hamburger Hafen), in den Niederlanden 59,1 Tonnen und in Belgien 116 Tonnen Kokain sichergestellt. Dabei sind die großen Häfen in Antwerpen, Rotterdam und Hamburg die Einfallstore für illegale Drogenimporte nach Europa.

Die größten aktuellen Ermittlungskomplexe sind die sog. EncroChat- und SkyECC-Verfahren, die durch die Entschlüsselung von Kommunikationsdaten von OK-Gruppierungen möglich wurden: Im Zusammenhang mit EncroChat konnten bisher 3.964 Ermittlungsverfahren eingeleitet und 1.708 Haftbefehle allein in Deutschland vollstreckt werden. Im Zusammenhang mit EncroChat konnten bisher 11,3 Tonnen Betäubungsmittel (Cannabis, Kokain, Heroin, synthetische Drogen) sichergestellt werden.

Im Zusammenhang mit SkyECC konnten bisher 750 Verfahren neu eingeleitet und 482 Haftbefehle allein in Deutschland vollstreckt werden. Im Zusammenhang mit SkyECC konnten bisher 33,7 Tonnen Betäubungsmittel (Cannabis, Kokain, Heroin, synthetische Drogen) sichergestellt werden.

Insgesamt haben die Chatverläufe bei EncroChat und SkyECC den Sicherheitsbehörden wichtige Einblicke in die Strukturen der Organisierten Kriminalität gebracht. Den Schwerpunkt bildete dabei der Rauschgifthandel und damit zusammenhängende Straftaten wie Waffen-, Gewalt-, Korruptionsdelikte und Geldwäsche.

Die Zusammenarbeit mit Herkunftsstaaten von Rauschgift wird weiter erheblich intensiviert. Hierzu ist Bundesinnenministerin Faeser kürzlich nach Brasilien, Peru, Ecuador und Kolumbien gereist und hat mit allen vier Staaten eine engere operative polizeiliche Zusammenarbeit vereinbart, um den Drogenhandel noch konsequenter zu bekämpfen.

Deutschland ist Ende März 2024 dem Maritimen Analyse- und Operationszentrum gegen Rauschgiftkriminalitätbeigetreten. Das Zentrum mit Sitz in Lissabon ist eine Einrichtung der Strafverfolgungsbehörden der EU sowie weiterer Partner. Das Maritime Analyse- und Operationszentrum konnte allein im Jahr 2023 Rauchgifttransporte mit einem Marktwert von 5,5 Milliarden Euro unterbinden. Das Maritime Analyse- und Operationszentrum koordiniert bei den gemeinsamen Operationen zur Drogenbekämpfung in der Regel die Bereitstellung und den Einsatz von Schiffen und Flugzeugen. Der ermittlungsführende Staat entscheidet dann selbst, ob ein Zugriff erfolgen soll und wie die operativen Maßnahmen konkret ablaufen.

Quelle: Bundesministerijm des Inneren und für Heimat, Foto: Bundesfoto / Laurin Schmid




Eingespielte Hafen-Teams trotzen den Elementen

Sturmfluten können große Schäden verursachen. Umso wichtiger ist es für Häfen, umfassende Sicherheitsmaßnahmen zu treffen. Dass die zu Niedersachsen Ports (NPorts) gehörigen Häfen gut gewappnet sind, zeigt die diesjährige Sturmflutbilanz: Zu verzeichnen sind lediglich leichte Schäden.

Vom Herbst bis zum Frühjahr ist Sturmflutsaison. Eine Sturmflut tritt auf, wenn die Wasserstände in Küstengebieten, ausgelöst durch starke Winde, eine Höhe von 1,5 m über dem Mittleren Hochwasser (MHW) übersteigen.37 Hochwasser erforderten im Braker Hafen die Aktivierung des Alarm- und Notfallplans durch das digitale Notfall-Alarmierungssystem „RapidReach“, das seit Anfang 2017 zur Sturmflutsicherung in der Niederlassung eingesetzt wird. „Besonders belastet wurden die Mitarbeitenden während der Weihnachtszeit, in der allein elf Alarmierungen in zehn Tagen zu verzeichnen waren“, berichtet Holger Richter, Abteilungsleiter des Port Office und verantwortlich für das Notfallmanagement.

Insgesamt wurden sechs der gemeldeten Hochwasser mit einer Höhe von mehr als 1,5 m über dem MHW angekündigt, das höchste wurde am 22. Dezember 2023 mit +3 m angekündigt. Letztlich erreichte es einen Höchststand von +2,4 m über dem MHW: Das Wasser überflutete die Pierkante im gesamten Bereich des Althafens und stand etwa 1 m hoch auf der Pier.

Die Hochwasserschutztore wurden jeweils entsprechend der Stärke der Hochwasserereignisse geschlossen. „Der hohen Motivation unseres Teams ist es zu verdanken, dass es keine nennenswerten Schäden im Verlauf der Sturmflutsaison gab“, so Holger Richter.

 

Cuxhaven

Der Standort Cuxhaven verzeichnete seit dem August 2023 19 Sturmfluten, wobei die letzte Sturmflut im Februar war. Zu Schäden kam es am Holzbauwerk „Alte Liebe“, an der Deichrampe von Liegeplatz 8 sowie an der Mole vom Fährhafen.

 

Emden

Die schwere Sturmflutkette vom 21. und 22. Dezember 2023 sowie die leichten Sturmfluten am Ersten Weihnachtsfeiertag und am 15. Januar 2024 forderten den Technischen Service der NPorts-Niederlassung Emden intensiver als üblich heraus – insbesondere in Anbetracht der ergiebigen Regenmengen im Vorfeld. Doch dem eingespielten Team gelang es, alle sturmflutbedingten Herausforderungen fachübergreifend erfolgreich zu meistern.

Am Abend des 21. Dezembers landete ein Autotransporter auf der Kaje: Sämtliche Vorleinen hatten dem Winddruck nicht standgehalten und waren gebrochen. Das 200 Meter lange Schiff klappte über den Bug auf die Ems, während sich das Heck des Schiffes, bedingt durch den hohen Wasserstand, teilweise auf die Pier schob. Zur Zeit des Vorfalls befanden sich bereits zwei Schlepper zum Drücken vor Ort, zwei zusätzlich herbeigerufene Schlepper fingen das Schiff letztlich auf und bugsierten es wieder sicher längsseits an die Kaje.

Während an der Pier nur ein geringer Sachschaden entstand, musste das Schiff in den folgenden Tagen im Emder Binnenhafen am Heck repariert werden. Anschließend konnte das Schiff den Emder Hafen wieder sicher verlassen.

Leichte Ausspülungen an den Deichen und Böschungsfüßen wurden wie immer im Rahmen der Sturmflutinspektion während und nach den Ereignissen gesichtet, umgehend gesichert und behoben. Ansonsten kam es zu den üblichen Einsätzen innerhalb einer Sturmflutsaison: Das im Sturmfluteinsatz erfahrene Team sicherte die Schleusentore, die Binnenhafenbereiche durch das Schließen der Deichscharte, schaltete den Strom an den gefährdeten Elektroanlagen aus, sicherte die betriebstechnischen Verladeanlagen, stellte die Hafenentwässerung sicher und reinigte die Flächen nach den Sturmfluten wieder für die Nutzung durch die Hafenwirtschaft und zum Schutz der Deiche.

 

Norden

Bei der NPorts-Niederlassung Norden verlief die Sturmflutsaison relativ ruhig. Am 24. November 2023 und am 15. Januar 2024 stand das Hochwasser in Norddeich bei 1,5 m über dem MHW, das Wasser trat über die Kaikante. Hier reichte es aus, den Hafenbereich und die Entwicklung des Wasserstandes zu beobachten. Auf Norderney dagegen wurden die Sturmfluttore vorsichtshalber geschlossen, denn dafür ist eine gewisse Vorlaufzeit notwendig. Außerdem hat die Erfahrung gezeigt, dass die erwarteten Wasserstände immer mit Vorsicht zu genießen sind.

Am 21. und 22. Dezember 2023 stand das Hochwasser über zwei Meter über dem MHW, sodass schon bedeutende Teile der Kaiflächen überflutet wurden. Glücklicherweise hielt sich der Eventtourismus in Grenzen und die Pkw wurden größtenteils rechtzeitig von ihren Halterinnen und Haltern aus dem Hafengebiet entfernt. Mindestens ein Fahrzeug konnte allerdings nicht rechtzeitig entfernt werden und stand bis zum Unterboden im Wasser. Es ging aber noch keine Gefahr für Mensch und Umwelt von dem Fahrzeug aus.

 

Wilhelmshaven

Da viele seiner Umschlagseinrichtungen in einer exponierten Lage am Fahrwasser der Jade liegen, ist der Wilhelmshavener Hafen bei Stürmen grundsätzlich gefährdet. Um die maritime Wirtschaft und die Schiffe im Wilhelmshavener Hafen im Bedarfsfall zu warnen, überwacht das Port Office im Schichtbetrieb rund um die Uhr die Wetterdaten und -vorhersagen. Da sich Sturmereignisse auch mal auf mehrere Tage ausweiten können, veröffentlicht das Team gegebenenfalls Updates zu den Warnmeldungen. Überdies sind die Bauaufseher und Nautiker vom Dienst stets im Hafen unterwegs, kontrollieren die Sturmsicherheit der Anlagen und Fahrzeuge und sperren Bereiche, die überflutet werden könnten.

Dank all dieser Maßnahmen konnte das Port Office größere Schäden verhindern. Zu einem kleineren Schaden kam es, als ein Fahrgastschiff bei starkem Wind anlegen wollte: Das Schiff beschädigte dabei den Anlegedalben. Überdies ließ das Port-Office-Team Fischkutter im Hooksieler Außenhafen sichern, weil sie aufgrund des Winds und des hohen Wasserstands drohten, sich von der Pier zu lösen.

 

Fotos:
Das Hochwasser in Brake am 24. November 2023 hatte einen Höchststand von 1,6 m über dem mittleren Tidehochwasser. (Bilder: Marc Heidenreich/NPorts)




Die ZKR veröffentlicht ihr market insight

Der neue Bericht zur europäischen Binnenschifffahrt, abgefasst durch die Zentralkommission für Rheinschifffahrt (ZKR) in Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission, wurde veröffentlicht.

Der neue Bericht zur europäischen Binnenschifffahrt, welcher in Partnerschaft mit der Europäischen Kommission vom Sekretariat der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) erstellt wurde, ist nun verfügbar.

Der vollständige Bericht kann im PDF-Format in Englisch heruntergeladen oder direkt online unter https://inland-navigation-market.org/ angezeigt werden.

Zusätzlich können Exemplare in Papierform bei folgender Adresse bestellt werden: ccnr@ccr-zkr.org.

Quelle und Grafik: ZKR




Niedersachsen Ports erneut ausgezeichnet

Niedersachsen Ports (NPorts) ist eine Arbeitgeberin, die eine fortschrittliche Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben ermöglicht: Das hat die berufundfamilie Service GmbH kürzlich nach einer umfangreichen Analyse bereits zum dritten Mal in Folge per Zertifikat bestätigt. Erstmals erhielt NPorts dieses Qualitätssiegel im Jahr 2017.

„Wir möchten mit einer familienbewussten Personalpolitik einen Teil dazu beitragen, dass unsere Beschäftigten in verschiedenen Lebensphasen zufrieden und motiviert sind“, erklärt Tatjana Littau, die bei NPorts zusammen mit Nele Stührmann das Projekt Beruf und Familie leitet. Zu dieser familienbewussten Personalpolitik zählen unter anderem flexible Arbeits- und Teilzeitmodelle sowie verschiedene Möglichkeiten des mobilen Arbeitens.

Einer der NPorts-Beschäftigten, der von dieser Flexibilität profitiert, ist zum Beispiel Dr. Matthäus Wuczkowski, Abteilungsleiter Nachhaltigkeit und Innovation: „Meine Frau war mit unserem zweiten Sohn schwanger, als ich in meinen neuen Job bei NPorts startete. Für mich war klar, dass ich mir eine Familienzeit nach der Geburt meines Kindes nehmen wollte. Ich dachte: ,Das sprichst du direkt im Bewerbungsgespräch an.‘ Zu meiner Überraschung gab es keine Verwunderung auf der anderen Seite des Tisches.“ Nach seiner Elternzeit in Teilzeit folgte die Verlagerung einiger Arbeitsstunden ins heimische Büro.

Auch Mini-Auszeiten, Entgeltumwandlungen in Urlaub, Betriebliches Gesundheitsmanagement inklusive eines Firmenfitnessangebots, regelmäßige Führungskräfteworkshops und -trainings, ein umfangreiches Informationsangebot sowie kollegiale Ansprechpersonen zu Pflege, Elternzeit und Mutterschutz zählen zu den Möglichkeiten, die die NPorts-Beschäftigten nutzen können.

Die berufundfamilie Service GmbH durchleuchtet beim sogenannten audit zur Zertifizierung eines Unternehmens die angebotenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen. Dabei entwickelt sie gemeinsam mit dem Unternehmen systematisch das betriebsindividuelle Potenzial und sorgt mit verbindlichen Zielvereinbarungen dafür, dass Familienbewusstsein in der Unternehmenskultur verankert wird.

Im Rahmen des aktuellen Auditierungsprozesses hat NPorts konkrete Maßnahmen und Ziele festgelegt: Die Schwerpunkte der Entwicklung liegen in der nachhaltigen Fortführung des bisher Erreichten, in der systematischen Unterstützung von Diversität sowie auf Angeboten, die sich noch stärker an verschiedenen Lebensphasen orientieren. Außerdem sollen künftig auch die Beschäftigten in den gewerblichen Bereichen, die beispielsweise in den Werkstätten und den Bauhöfen arbeiten, stärker von den familienfreundlichen Maßnahmen profitieren.

Während der dreijährigen Zertifikatslaufzeit will NPorts die gesteckten Ziele bedarfsgerecht realisieren, die praktische Umsetzung wird dabei von der berufundfamilie Service GmbH überprüft.

Unter nports.de/karriere/das-haben-wir-fuer-sie-an-bord/ geben fünf NPorts-Beschäftigte persönliche Einblicke, wie ihnen in bestimmten Lebensphasen die familienbewusste Personalpolitik der Hafengesellschaft besonders geholfen hat.

Quelle: Niedersachsen Ports, Foto: Christian Bruch/Niedersachsen Ports, Dr. Matthäus Wuczkowski mit seinen beiden Söhnen