duisport beteiligt sich an Erfinder

Die duisport-Gruppe erweitert ihr Portfolio im Bereich der Industriegüterverpackung und übernimmt den Erfinder einer innovativen Verpackungslösung: Dazu plant die duisport packaging solutions Süd GmbH & Co. KG (dps), schrittweise die britische Crocodile Packaging Ltd. (Crocodile) mit sämtlichen Mitarbeitenden übernehmen.

Crocodile hat vor mehr als zwanzig Jahren mit der Clipkiste eine neuartige und umweltfreundliche Lösung für die Verpackung von Industriegütern entwickelt, die auch heute schon bei der dps zum Einsatz kommt. Dabei handelt es sich um eine standardisierte Bauart von Kisten, die mit Hilfe von Federstahlklammern schnell und sicher auf- und abgebaut werden können. Das erhöht die Geschwindigkeit beim Aufbau, reduziert die Geräuschbelastung und senkt die Verletzungsgefahr. Durch den Einsatz als Mehrwegverpackung der Kisten in Kreislauf- und Pooling-Systemen ist ein nachhaltiger Einsatz der Packmittel möglich. Durch das stark reduzierte Versandvolumen der zerlegten Kisten zurück zum Versandort und die Möglichkeiten der Wiederverwendung wird zudem der CO2-Ausstoß deutlich reduziert.

Christian Staudner, Geschäftsleiter Industrielogistik der duisport-Gruppe: „Die schrittweise Übernahme unseres Partners Crocodile, mit dem wir seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammenarbeiten, ist ein wichtiger Baustein zur Weiterentwicklung des Geschäftsbereichs packaging solutions. Aus dem Eintritt auf den britischen Markt ergeben sich zahlreiche Möglichkeiten, um das Bestandskundengeschäft in Nordrhein-Westfalen und Deutschland auszuweiten. Außerdem erwerben wir nicht nur wertvolles Wissen und Erfahrung im Bereich Konstruktion und Vertrieb, sondern können perspektivisch auch völlig neue Marktpotenziale erschließen.“

Quentin Philip, Geschäftsführer von Crocodile: „Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit duisport und die Weiterentwicklung unserer bereits heute exzellenten Beziehungen. Unsere Partnerschaft wird Crocodile in die Lage versetzen, unseren bestehenden Kunden eine Vielzahl neuer Vorteile zu bieten, wenn wir mit duisport in Europa zusammenarbeiten. Ebenso freuen wir uns darauf, duisport dabei zu unterstützen, seine bestehenden Kunden, die Einrichtungen in Großbritannien haben, zu bedienen. Gemeinsam haben wir die großartige Möglichkeit, die Verpackung in ganz Europa mit unseren einzigartigen Verpackungslösungen auf wirklich nachhaltige Weise zu verbessern.“

Der Geschäftsbereich Industrielogistik der duisport-Gruppe unterteilt sich in die Sparten „industrial solutions“ (Verpackungs- und Werkslogistik) sowie „packaging solutions“ (Herstellung von Verpackungssystemen). Die Sparte „packaging solutions“ ist hierbei auf die Herstellung von hochinnovativen und insbesondere wiederverwendbaren Verpackungssystemen ausgerichtet. Kunden kommen u. a. aus den Bereichen Energietechnik sowie Pumpen- und Anlagenbau, die für ihre hochwertigen Produkte millimetergenau angefertigte Verpackungssysteme inklusive CNC-gefräster Innenausbauten und Schaumstoff-Inlays erhalten.

Der Erwerb der Anteile an der Crocodile Packaging Ltd. wurde von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF Francis Clark UK sowie der Kanzlei Dentons UK begleitet.

Crocodile Packaging Limited (www.crocodile.uk.com) wurde 1991 von Quentin Philip gegründet und stellt innovative Verpackungssysteme (u. a. die o.g. Clipkisten) her. Sitz der Gesellschaft ist Swindon/Großbritannien. Crocodile beschäftigt aktuell 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Quelle und Foto: duisport, freuen sich über die Zusammenarbeit (v.l.): Christian Staudner, Geschäftsleitung duisport industrial solutions, Quentin Philip, Geschäftsführender Gesellschafter Crocodile, Lilian Philip, Head of Finance (Crocodile), und Gregor Marx, Leiter M&A und Beteiligungen Duisburger Hafen AG.




viadonau-Workshop zu alternativen Treibstoffen

In der umwelt- und klimaorientierten Verkehrswende Europas möchte die Binnenschifffahrt als besonders nachhaltiger Verkehrsträger mit voller Kraft und gefüllten Auftragsbüchern in die Zukunft fahren. Womit die Kraftstofftanks der Schiffe in den kommenden Jahrzehnten vorwiegend gefüllt sein werden, ist jedoch aktuell eine der brennendsten Fragen an der Wasserstraße. Welcher Kraftstoff wird sich durchsetzen? Hydriertes Pflanzenöl HVO, GtL-Kraftstoffe, Methanol oder doch Wasserstoff? Für konkrete Einschätzungen aus der Wirtschaft lud viadonau hochkarätige Expertinnen und Experten zu einem Workshop über alternative Treibstoffe in der Binnenschifffahrt ins viadonau-Servicecenter in Krems ein.

Als vielversprechende Treibstoff-Alternative für die kommenden Jahre, die wie geschaffen für die Schifffahrt scheint, steht HVO (Hydrotreated vegetable oil) derzeit im Mittelpunkt vieler Diskussionen über die antriebstechnische Zukunft auf der Wasserstraße. Nicht nur kann der Einsatz des hydrierten Pflanzenöls den CO2-Ausstoß um bis zu 90 Prozent reduzieren, für seine Nutzung als Dieselersatz sind zudem keine Maschinen-Umrüstungen notwendig. Gleichwohl gebe es laut Milica Nikolic, Donaulogistik-Expertin bei viadonau ungeklärte Fragen vor allem zur regionalen Produktion. Während sich die HVO-Produktion in Europa über die letzten zehn Jahre immerhin verdoppelte, sei eine nationale Produktion noch ausständig. Angesichts der zu erwartenden wachsenden Bedeutung von Wasserstoff und Methanol im Gefüge zukünftiger Antriebsalternativen müssten im Vorfeld noch fehlende landseitige Infrastruktur errichtet und auch die Schiffsflotten entsprechend umgerüstet werden. Die anschließende Treibstoffversorgung könne nur mit nachhaltig produziertem „grünem“ Wasserstoff erfolgen.

Klar ist: Verfügbarkeit und lückenlose Versorgung sind bestimmende Faktoren zukunftsfähiger Kraftstoffe auf der Wasserstraße. Das bestätigt auch Michael Niklas von der OMV. Im Zuge der steigenden Nachfrage nachhaltiger Kraftstoffalternativen wie HVO habe das Unternehmen diverse auch raffinerietechnische Maßnahmen geplant bzw. bereits umgesetzt. Während HVO100 als Handelsprodukt schon angeboten werde, realisiere man eine „Inhouse“-Produktion durch sogenanntes Co-Processing: Biogene Einsatzstoffe würden hierbei mit fossilen, erdölbasierten Rohstoffen in der Raffinerie mitverarbeitet und über das internationale Zertifizierungssystem für Biomasse und Bioenergie ISCC (International Sustainability & Carbon Certification) entsprechend zertifiziert. Bis 2030 wolle man einen ISCC-zertifizierten HVO-Anteil von 20 Prozent erreichen. Dass technologischer Fortschritt und der Innovationsdruck des Klimawandels indes für eine Vielzahl weiterer Möglichkeiten sorgen, zeigt Sabine Hauser, Geschäftsführerin von Shell Austria, am Beispiel der im sogenannten GtL-Verfahren gewonnenen synthetischen Kraftstoffe. Leicht biologisch abbaubar und auch bei sehr tiefen Temperaturen einsetzbar, weisen diese ebenfalls günstigere lokale Emissionswerte als herkömmlicher Diesel auf und erforderten ebenso keine Anpassungen der Schiffsmotoren.

Schifffahrtsexperte Johannes Kammerer von DDSG Blue Danube sieht das Modernisierungspotenzial der Ausflugsschifffahrt im Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Angesichts der hohen Einsatz- bzw. Lebensdauer der Schiffe stelle die Nutzung von HVO-Treibstoffen eine geeignete Brückenlösung auf dem Weg zur nächsten Generation von Antriebstechnologien dar. Während man die Zukunft auf lange Sicht vor allem im Wasserstoff sehe, gehe man bereits heute im Rahmen von Pilotprojekten mit dem Einsatz zum Beispiel von Photovoltaikanlagen auf den Schiffen die ganzheitliche Verbesserung der Umweltperformance der Ausflugsschifffahrt an.

Vom Kabinenschiff zum Schubverband, vom 60 Jahre alten Schiffsveteran zum modernen Doppelrumpf-Schiff – die europäische Schifffahrt ist vielfältig und von unterschiedlichsten Anforderungen gekennzeichnet. Unter derart diversen Bedingungen will eine nachhaltige Kraftstoff-Revolution entsprechend gut koordiniert sein. Das meint auch Sascha Gill von IG River Cruise. Der Experte für die Tourismusschifffahrt sieht die Herausforderungen zur Modernisierung der Schifffahrt vor allem auf europäischer Ebene und stellt pointiert heraus, dass es nicht um die Dekarbonisierung einzelner Schiffe gehe, sondern um jene des ganzen Sektors. Hierzu gelte es, die spezifischen Bedürfnisse, die jeweils zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und die grundsätzlichen Rahmenbedingungen „stretch by stretch“, also Fluss für Fluss umfassend zu analysieren. In einer Forschungsstudie im Rahmen des Innovation Fund der Europäischen Union widme man sich genau diesen zentralen Fragen. Welche Versorgungsinfrastruktur wird wo gebraucht? Welcher Treibstoff ist wo am wirtschaftlichsten einsetzbar? Besonders wichtig: die Skalierbarkeit der Dekarbonisierungsmaßnahmen, um die verschiedenen Voraussetzungen zu berücksichtigen. In einer abschließenden Diskussionsrunde bekräftigten die Expertinnen und Experten die zentrale Rolle einer „Sektorlösung“ für die nachhaltige Dekarbonisierung der Schifffahrt. So betonte auch Herfried Leitner, General Manager von TTS Austria, die große Bedeutung eines bedarfsgerechten, gut verfügbaren Angebots verschiedener benötigter Treibstoffe auf Bunkerschiffen und -stationen. Abseits der eingesetzten Treibstoffe wird fieberhaft an weiteren Effizienzsteigerungen zur Erhöhung der Umweltfreundlichkeit der Binnenschifffahrt gearbeitet, wie ein effizienterer Einsatz der Schiffsgrößen oder eine Optimierung der Kilometerleistung durch gezieltere Nutzung eines besseren Treibstoffangebots.

Quelle und Foto: viadonau, gut besucht – im viadonau-Servicecenter in der Wachau nahm man die Treibstoff-Zukunft der Donauschifffahrt in den erweiterten Fokus




UECC fordert Entflechtung der Schienenverkehre

Die Wirtschaftszentren entlang der Verkehrskorridore Rhein-Alpen, Skandinavien-Mittelmeer sowie Rhein-Donau stehen verkehrstechnisch vor Herausforderungen. Damit diese drei wichtigen Verkehrsachsen Dreh- und Angelpunkt für die Versorgung und Erreichbarkeit unseres Kontinents bleiben, fordert die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrsfragen (UECC) zu ihrem 75. Bestehen die Entflechtung der Schienenverkehre. Die Resolution wurde an der Generalversammlung in Basel verabschiedet.

Ob Basel, Mannheim oder Wien – die Wirtschaftszentren entlang der Verkehrskorridore Rhein-Alpen, Skandinavien-Mittelmeer sowie Rhein-Donau stehen verkehrstechnisch vor grossen Herausforderungen. Der innereuropäische Handel nimmt zu, die Bevölkerung wächst, das Mobilitätsbedürfnis steigt.

Damit die drei Verkehrsachsen Dreh- und Angelpunkt für die Versorgung und Erreichbarkeit unseres Kontinents bleiben, müssen die Schienenverkehre entflochten werden – das fordert die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrsfragen (UECC) anlässlich ihres 75. Bestehens mit einer Resolution. «Die Verkehrskorridore Rhein-Alpen, Skandinavien-Mittelmeer sowie Rhein-Donau sind für die Wirtschaft unserer Mitgliedsländer von herausragender Bedeutung. Wir müssen daher dafür sorgen, dass sich die verschiedenen Verkehrsarten frei entfalten können, um eine maximale Effizienz zu ermöglichen», betont Davor Sertic, Präsident UECC.

In vielen Wirtschaftshotspots entlang der Korridore verkehren Güter-, Personen- sowie Regional- und Fernverkehr über dieselben Gleise. Dieser Mischverkehr führt zu geringeren Taktdichten und Verspätungen bis hin zu Zugausfällen und verlangt von allen Betroffenen – insbesondere Unternehmen wie Pendlerinnen und Pendler – viel Geduld, erläutert Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel: «Damit unsere Wirtschaftsregionen weiterhin gut erreichbar bleiben, müssen die Verkehre – wann immer möglich – entflochten werden.»

Während die Resolution beispielsweise für Österreich ein drittes Güterterminal für kombinierten Verkehr in Wien oder in Deutschland einen durchgehend viergleisigen Ausbau zwischen Mannheim und Heidelberg fordert, hat die Handelskammer beider Basel für die Region Basel eine wichtige Schlüsselinfrastruktur eingebracht, betont Dätwyler: «Basel ist die einzige Agglomeration der Schweiz, in der die S-Bahn und der Regionalverkehr keine eigenen Gleise haben. Für den weiteren Erfolg unseres Standorts ist es entscheidend, dass wir die trinationale S-Bahn mit Herzstück bis 2045 umsetzen können, angefangen mit dem Tiefbahnhof Basel SBB und einem Ausbau der Infrastruktur im Fricktal im Zuge des nächsten Ausbauschritts des Bundes 2026.» Das stärkt nicht nur den Regionalverkehr in Basel, sondern trägt auch zur Verlagerung des Verkehrs von der Strasse auf die Schiene und zur Versorgungssicherheit der Schweiz bei.

Die Resolution verabschiedeten ihre Mitglieder aus der Schweiz, aus Österreich, Deutschland und Luxemburg an ihrer heutigen Generalversammlung im Basler Hafenmuseum – Verkehrsdrehscheibe Schweiz. Das zweitägige Treffen fand auf Einladung der Handelskammer beider Basel statt. Zuvor besuchte die Delegation den Bahnkongress Bahn24, an dem unter anderem die Entflechtung der Schienenverkehre im Bahnknoten Basel Thema war.

Damit die Forderungen der UECC Gehör finden, wird die Resolution an relevante europäische und nationale Entscheidungsträger gesendet. Zudem schickte die Delegation bei einer abschliessenden Rheinschifffahrt die Resolution als Flaschenpost auf den Weg. Diese wird Anfang Oktober an einem Verkehrskongress der UECC in Duisburg symbolisch geborgen, einem weiteren Programmpunkt im UECC-Jubiläumskalender.

Die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehrsfragen (UECC) wurde 1949 in Rotterdam gegründet und beschäftigte sich in erster Linie mit der Wiedereröffnung des Rheins für die Binnenschifffahrt, aber auch mit dem Aufbau neuer wirtschaftlicher Kontakte. In den darauffolgenden Jahrzehnten dehnte die UECC ihren Wirkungskreis auf die Einzugsgebiete der Rhone und der Donau, deren Nebenflüsse und die mit ihnen zusammenhängenden Wasserstrassen aus. Heute setzt sich die UECC aus circa 50 Mitgliedskammern aus sechs Ländern zusammen und konzentriert sich bei ihrem Engagement für die wirtschaftliche Entwicklung auf Fragen der europäischen Verkehrspolitik zu Wasser, Land und Luft sowie auf die mit dem Betrieb dieser Verkehrswege zusammenhängende Themen wie Marktordnung, Verkehrslenkung und Umweltfragen. Dabei baut sie auf das Know-how lokaler und regionaler Handelskammern, ihre Verankerung auf europäischer Ebene und die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Verbänden. In diesem Jahr feiert die UECC ihr 75-Jahr-Jubiläum.

www.uecc-chambers.eu

Quelle und Foto: Handelskammer beider Basel, zum 75-Jahr-Jubiläum schickten Martin Dätwyler, Direktor Handelskammer beider Basel, Silvan Buchecker, Generalsekretär UECC, Davor Sertic, Präsident UECC, und Ocke Hamann, Geschäftsführer IHK Duisburg, bei einer Rheinschifffahrt die Resolution als Flaschenpost auf den Weg. Sie wird im Herbst in Duisburg symbolisch geborgen.




PRINOS scharf geschaltet

Zuerst in Bremen, dann in einzelnen Stufen und Testphasen im Parallelbetrieb auch in Bremerhaven, und jetzt im ganzen Bundesland Bremen: PRINOS (Port Railway Information and Operation System), das eigens für die Bremische Hafeneisenbahn entwickelten Betriebssystem, steuert nun den gesamten Verkehr auf der gut 200 Kilometer Gleise umfassenden Infrastruktur der Hafeneisenbahn in Bremen und Bremerhaven.

„Wir haben uns für den kompletten Umstellungsprozess auf das neue, digitale Hafeneisenbahn-System tatsächlich fast ein Jahr Zeit gelassen, denn das Ganze war sozusagen eine Operation am offenen Herzen und sollte den Hafeneisenbahnbetrieb in keiner Weise einschränken. Jetzt ist es geschafft: Prinos läuft sicher“, erklärt Daniel Becker, der bei bremenports für das Projekt zuständig ist.

Für Kristina Vogt, Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, ist das ein entscheidender Schritt in Richtung Zukunft der Hafeneisenbahn: „Die bremischen Häfen sind echte Eisenbahnhäfen, jeder zweite Container kommt und geht über die Schiene. Im Bereich Automobilumschlag sind es sogar 80 Prozent der Fahrzeuge. Andere Häfen sind da weitaus weniger gut aufgestellt. Diesen Wettbewerbsvorteil können wir mit dem zeitgemäßen und kundenfreundlichen PRINOS-System noch weiter ausbauen, weil es die Planung von Kapazitäten verbessert und für die bessere Vernetzung von Logistikketten sorgt. Es ist ein entscheidender Beitrag dazu, die Prozesse rund um die Bahnanbindung unserer Häfen verlässlicher und transparenter zu gestalten.“

Das neue PRINOS hat dabei deutliche Vorteile gegenüber der bisherigen Steuerung der Hafeneisenbahn, die hauptsächlich durch den Austausch von Excel-Dateien und Absprachen mittels Telefon oder per E-Mail geprägt war. „Mit PRINOS wurde gleichzeitig ein Kundenportal freigeschaltet: Dort können beispielsweise die Eisenbahnunternehmen in Echtzeit sehen, wo ihre Züge und einzelnen Waggons stehen. Verspätungen, Veränderungen des Fahrplans oder Änderungen der Terminal-Slots werden direkt über das System kommuniziert. Rangierdienstleister tauschen sich über vorgesehene Rangierbewegungen mit der Crew an den Terminals aus. Auch dort erleichtert das die Arbeit und macht den Umschlag planbarer“, berichtet bremenports Geschäftsführer Robert Howe.

Marco Molitor, Vorstand der dbh Logistics IT AG, die das neue Programm im Auftrag der bremischen Hafeneisenbahn entwickelt hat, betont: „Die Software-Entwicklung war eigentlich ein echtes Gemeinschaftsprojekt – ohne das Feedback und die Diskussion der Bedarfe all derer, die an der Hafeneisenbahn beteiligt sind, hätten wir die Lösung nicht so erfolgreich entwickeln können. Ich kann mich daher nur dafür bedanken, dass alle nach Kräften mitgemacht haben und freue mich gleichzeitig, dass wir unseren Teil zur Digitalisierung der bremischen Hafeneisenbahn beitragen konnten.“

„Für uns – und ich glaube ich kann dabei auch für unsere übrigen Kollegen auf dem Gleis sprechen – beginnt mit PRINOS tatsächlich eine Art neue Zeitrechnung für die Bremische Hafeneisenbahn“, betont derweil Thomas Rohn von den Eisenbahnen und Verkehrsbetrieben Elbe-Weser GmbH (evb) und ergänzt: „Der weitaus einfachere Datenaustausch und die dadurch deutlich verbesserten Möglichkeiten zur Abstimmung der Geschäftsprozesse aller Beteiligten sorgen für mehr Effizienz und eine noch bessere Ausnutzung der bestehenden Infrastruktur. Natürlich war die Umstellung für alle erst einmal anstrengend und viel Arbeit – aber schon heute merken wir: Diese Arbeit hat sich gelohnt.“

PRINOS wird die Bremische Hafeneisenbahn bei der Planung von Kapazitäten, der Disposition und der Entgeltabrechnung unterstützen. Eine bedeutende Neuerung sind Schnittstellen zu den Systemen der DB InfraGO AG, mit denen vor allem Fahrpläne und Zugmeldungen bspw. Verspätungen abgefragt werden, andererseits das bereits erwähnte Kundenportal, das die Eisenbahnverkehrsunternehmen, Rangierdienstleister sowie die Terminalbetreiber in den Informationsfluss der Betriebsführung der Hafeneisenbahn einbezieht. Terminals erhalten die Möglichkeit, geplante Ladezeiten mit der Hafeneisenbahn abzustimmen, den Status der für sie geplanten Züge einzusehen und den Stand der Be- und Entladung zu melden. Durch die insgesamt erhöhte Datentransparenz ist letztlich eine deutlich verbesserte Planbarkeit und Optimierung der Geschäftsprozesse aller Beteiligten möglich. Außerdem umfasst PRINOS Schnittstellen zum CODIS-System, mit dem die Bremerhavener Container-Terminals alle erforderlichen Ladungsdaten rund um die Bahnabfertigung handeln.

Und eines steht schon jetzt fest: PRINOS wird kontinuierlich weiterentwickelt. „Aktuell wird die Software noch um ein Statistik-Modul und einen grafischen Gleisspiegel ergänzt und das wird in Zukunft sicher nicht die einzige Veränderung oder Ergänzung am Programm bleiben“, ist sich der bremenports IT-Experte Daniel Becker sicher. Einige Perspektiven sind schon Gegenstand der gerade veröffentlichten Smartport-Strategie für die bremischen Häfen.

Quelle und Foto: bremenports, das neue Betriebssystem steuert nun den gesamten Verkehr auf der gut 200 Kilometer Gleise umfassenden Infrastruktur der Hafeneisenbahn in Bremen und Bremerhaven.




Weiterer Standort an Container Exchange Route angeschlossen



QTerminals Kramer Rotterdam und die Port of Rotterdam Authority haben eine Vereinbarung über den zeitweisen Anschluss des Standorts Rail Terminal West II (RTW-II) an die Container Exchange Route (CER) unterzeichnet. RTW-II ist ein temporärer Standort von QTerminals Kramer Rotterdam an der Magallanestraat auf der Maasvlakte. Über die CER wird RTW-II mit anderen Standorten von QTerminals Kramer Rotterdam (RCT, KCL/DCS, KDD), der zentralen Anlaufstelle der Zollbehörden, RWG und dem ECT-Delta-Terminal verbunden sein.

Mit der Vereinbarung über den temporären Anschluss des RTW-II werden alle Terminals und Depots von QTerminals Kramer Rotterdam in absehbarer Zeit an die CER angeschlossen sein. Die KDD- und RTW-II-Verbindungen werden im Laufe dieses Jahres fertiggestellt.

Das 17 Kilometer lange, geschlossene Straßennetz verbindet jetzt neben den Terminals und Depots der QTerminals Kramer Rotterdam die Containerterminals von Rotterdam World Gateway (RWG), das Delta-Terminal von Hutchison Ports ECT Rotterdam (ECT) sowie das Terminal der zentralen Anlaufstelle der Zollbehörden Rotterdam miteinander.

Die Inbetriebnahme der CER erfolgte Ende November 2023. Seit Ende letzten Jahres ist das Verkehrsaufkommen auf der Strecke stetig gestiegen und es wurden bereits Tausende von Fahrten durchgeführt. In naher Zukunft werden weitere Verbindungen von Terminals, Depots und Vertriebszentren erwartet. Die Port of Rotterdam Authority möchte möglichst viele Containerunternehmen mit einer physischen Verbindungsmöglichkeit über die CER verknüpfen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Maria Schippers stärkt Wachstumsbestrebungen der HGK Shipping

Das führende europäische Binnenschiffsunternehmen HGK Shipping forciert seine weitere strategische Unternehmensentwicklung. Mit Wirkung vom 1. Mai 2024 übernahm Maria Schippers die neugeschaffene Position als Director Corporate Development & New Markets und wird Prokuristin der HGK Shipping GmbH.

Dies würdigt ihr großes Engagement und ihre Bereitschaft, Verantwortung für das Unternehmen zu übernehmen. In der neuen Rolle wird Maria Schippers die kontinuierliche Weiterentwicklung der Geschäftstätigkeiten der HGK Shipping vorantreiben.

Die neue Position baut auf den Erfahrungen auf, die Maria Schippers in ihrer bisherigen Position als Head of Group Projects & Digitisation seit Ende 2020 sammelte. Dabei liegt der Fokus verstärkt auf strategischen Projekten, die für die Unternehmensausrichtung beim Auf- und Ausbau neuer Supply Chains sowie der daraus resultierenden Chancen künftig zu bearbeiten sind. Zusätzlich stehen die strategischen Wachstums- und Entwicklungsoptionen des Unternehmens durch Kooperationen, Partnerschaften und Akquisitionen sowie die Positionierung in neuen Märkten im Mittelpunkt ihrer Tätigkeit. Gemeinsam mit Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping, wird sie somit die strategische Entwicklung neuer Geschäftsfelder im Zuge der Energietransformation und Dekarbonisierung vorantreiben.

Maria Schippers erwarb nach ihrem Studium in den vergangenen zehn Jahren im Bereich Logistik sehr viel Know-how in der Kontrakt- und der Chemielogistik bei LEHNKERING und Imperial Logistics. Nach dem Wechsel zur HGK Shipping verantwortete sie die Unternehmensprojekte und die Portfolioaufstellung des Binnenschifffahrtsunternehmens – stets mit einem strategischen Fokus in einer digitaler werdenden Welt. Nachdem sie den Verkauf der Binnenschifffahrtssparte von Imperial Logistics an die HGK-Gruppe im Jahr 2020 federführend begleitete, verantwortete Maria Schippers ebenso die Unternehmensakquisition des operativen Tankcontainerlogistikgeschäfts von Köppen im vergangenen Jahr und den Verkauf der HGK-Shipping-Anteile an der DGA Shipping in diesem Frühjahr.

„Mit ihrem eindrucksvollen Werdegang ist Maria Schippers die ideale Kandidatin für diese Position. Ihre Leidenschaft für den Aufgabenbereich und ihre herausragenden Fähigkeiten, komplexe Herausforderungen anzugehen und innovative Lösungen zu entwickeln, machen sie zu einer äußerst wertvollen Ergänzung unseres Führungsteams“, begründet Shipping-CEO Steffen Bauer die Personalie. So sei ihre strategische Expertise insbesondere bei der Markteinführung von zukunftsweisenden Neubaukonzepten wie dem zuletzt vorgestelltem ‚Pioneer‘-Projekt, einem Schiff für die Energiewende zum Transport von kalt verflüssigtem Ammoniak und LCO2, von unschätzbarem Wert für die ehrgeizigen Wachstumspläne der HGK Shipping.

Quelle und Foto: HGK Shipping, Maria Schippers, Director Corporate Development & New Markets sowie Prokuristin bei HGK Shipping, forciert die Unternehmensentwicklung. 




Hamburg: Keine Geschäfte mit der Drogenmafia

Mit einer umfangreichen Kampagne macht die Polizei Hamburg darauf aufmerksam, welche Gefahren Beschäftigen im Hamburger Hafen drohen, die sich mit kriminellen Organisationen einlassen und wie sie dem entkommen können.

Als drittgrößter Seehafen Europas ist Hamburg wie die anderen großen Nordseehäfen in besonderer Weise vom internationalen Drogeneinfuhrschmuggel betroffen. Die Organisierte Kriminalität bedient sich des internationalen Warenverkehrs in Seefrachtcontainern, um große Mengen Kokain aus Südamerika illegal durch die europäischen Häfen zu schmuggeln.

Um den erheblichen Gefahren durch die international organisierte Drogenkriminalität auf allen Ebenen gemeinsam und entschlossen zu begegnen, haben sich Vertreterinnen und Vertreter der Sicherheitsbehörden und der Hafenwirtschaft beim Hamburger Hafensicherheitsgipfel im vergangenen Oktober zu einer „Allianz sicherer Hafen“ zusammengeschlossen. Ein zentrales Ziel der Allianz ist es, die Kompetenzen und das Know-how aller Akteure in einem gemeinsamen Hafensicherheitszentrum zu bündeln. Das Hafensicherheitszentrum soll ab Juni seine Arbeit aufnehmen. Zudem wurden zuletzt zusätzliche Maßnahmen vereinbart, um den Schutz der Hafenbeschäftigten vor Anwerbeversuchen und allen daraus resultierenden Gefahren durch kriminelle Organisationen wirksam zu verstärken.

Denn für Einfuhr illegaler Drogen über den Hamburger Hafen bedient sich die Organisierte Kriminalität auch häufig sog. „Hafeninnentäter“, d. h. Personen, die ihre berufliche Tätigkeit im Bereich der Hafenwirtschaft nutzen, um Kriminelle bei der Kokaineinfuhr maßgeblich zu unterstützen. Für die Herausgabe interner Informationen oder das Eingreifen in logistische Prozesse bieten Drogenschmuggler Mitarbeitern aus Hafenbetrieben viel Geld.

Eine neue Kampagne der Polizei warnt eindringlich davor und macht deutlich: Wer einmal mitmacht, kann alleine nicht wieder aussteigen. Wer es versucht, wird bedroht, erpresst oder Opfer von Gewalt.

Die Ermittlungsbehörden von Polizei und Zoll haben sich dieser Thematik unter Federführung des Bundeskriminalamtes (BKA) verstärkt angenommen und verfolgen in dem EU-geförderten Projekt „INOK“ (Infiltration der Nordseehäfen durch Strukturen der Organisierten Kriminalität) neben repressiven und operativ-taktischen Maßnahmen auch präventive Ansätze.

Mit einer neuen Kampagne soll verhindert werden, dass sich Hafenbeschäftigte überhaupt durch lukrative Zuverdienste von kriminellen Organisationen anwerben lassen. Zudem steht Betroffenen, die verdächtige Beobachtungen machen oder gar selbst schon in Abhängigkeit geraten sind, ab sofort ein anonymes Hinweisgeberportals unter www.polizei.hamburg/hafen zur Verfügung. Alle Beschäftigten sollen sich sicher fühlen können und so die Möglichkeit haben, sich jederzeit vertrauensvoll und anonym an die Sicherheitsbehörden wenden zu können.

Um auf das neue Hinweisgeberportal aufmerksam zu machen, hat die Polizei für die Kampagne verschiedene Streuartikel wie Schlüsselbänder und Mousepads entwickelt, aber auch Postkarten, Plakate und großflächige Banner entworfen. Zu den Kernelementen gehört auch ein eigenproduzierter Präventionsfilm, der das Vorgehen der Täter und mögliche Folgen eindrücklich darstellt. Schon seit Oktober vergangenen Jahres führen Beamtinnen und Beamte zudem Awareness-Veranstaltungen in den verschiedenen Unternehmen der Hafenwirtschaft (Reedereien, Terminalbetreiber, Logistikfirmen Personaldienstleister) durch. Dabei zeigen sie unter anderem auf, welche Arbeitsbereiche besonders betroffen sind und wie sich Mitarbeitende vor Anwerbeversuchen der Organisierten Kriminalität schützen können.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Hamburg handelt konsequent gegen illegalen Drogenhandel und Organisierte Kriminalität. Die ‚Allianz sicherer Hafen‘ stärkt die Arbeit der Sicherheitsbehörden zur Aufdeckung und Bekämpfung krimineller Strukturen. Die Botschaft an die Beschäftigten im Hafen lautet: Vorsicht an der Kaikante. Wer gemeinsame Sache mit Drogenbanden macht, gefährdet sich selbst und die eigene Familie.“

Innensenator Andy Grote: „Wir haben es hier mit sehr gefährlichen und global vernetzten Strukturen der Organisierten Kriminalität zu tun, denen wir eine noch schlagkräftigere, internationale Sicherheitsallianz und einen wachsamen Hafen entgegenstellen müssen. Die Hafeninnentäter halten den Schlüssel in der Hand, um der Organisierten Kriminalität unseren Hafen zu öffnen. Wir werden daher jeden Hafeninnentäter mit großer Konsequenz verfolgen, noch besser ist, er wird gar nicht erst zum Täter. Mit der Kampagne zeigen wir auf, wie gefährlich es ist, sich mit diesem Milieu einzulassen. Gleichzeitig machen wir aber auch deutlich: Ihr seid nicht allein. Gemeinsam machen wir den Hamburger Hafen zu einem immer sicheren Ort für die Hafenwirtschaft und die Mitarbeitenden und zu einem immer unsicheren Ort für kriminelle Strukturen.“

Polizeipräsident Falk Schnabel: „Die jetzigen Maßnahmen setzen Maßstäbe und sind ganz wichtige Bausteine bei der Bekämpfung des Drogeneinfuhrschmuggels. Sie sind auch Zeichen der Entschlossenheit, mit der die verschiedenen Akteure im gemeinsamen Schulterschluss für mehr Sicherheit im Hafen vorgehen.“

LKA-Chef Jan Hieber: „Um an die auf dem Seeweg geschmuggelten Drogen zu kommen, braucht die Organisierte Kriminalität die im Täterjargon sogenannte Tür in den Hafen. Die Hafeninnentäter sind dazu der entscheidende Schlüssel. Genau dort setzen wir mit unserer Kampagne an, um diese Vorgehensweise zu unterbinden.“

Ulfert Cornelius, Präsident des Unternehmensverbands Hafen Hamburg e. V. (UVHH): „Die Hamburger Hafenwirtschaft nimmt diese Gefahr sehr ernst und arbeitet daher eng mit den Sicherheitsbehörden zusammen, um dem illegalen Drogenschmuggel entgegenzutreten und vor allem auch, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Hafenunternehmen zu schützen.“

Die Kampagneninhalte stehen unter www.polizei.hamburg/hafen zum Download zur Verfügung.

Quelle: Polizei und Behörde für Inneres und Sport der Freien und Hansestadt Hamburg, Foto: HHM




Neuer Schritt Rotterdams bei Einführung Secure Chain

Die großen Rotterdamer Containerreedereien/-makler werden alle ihre Kunden mit Containerfracht aus Nordamerika bis zum 1. Juli 2024 an die Secure Chain anbinden. Ab diesem Datum werden von diesen Parteien keine PIN-Codes mehr an diese Kundengruppe ausgegeben, die Freigabe von Importcontainern erfolgt dann nur noch sicher und zuverlässig über die Secure Chain. Für Fracht aus Lateinamerika wurde diese Umstellung seit dem 31. März erfolgreich abgeschlossen.

In der zweiten Hälfte des Jahres 2024 werden Reedereien/ Schiffsmakler die Secure Chain auf andere Fahrtgebiete ausdehnen. Ziel ist es, bis Ende 2024 die Importcontainer möglichst vieler Kunden in Rotterdam auf die neue sichere und zuverlässige Weise ohne PIN-Code abzufertigen. Letztendlich wird diese Methode für alle Fracht gelten.

Die von den Reedereien/Schiffsmaklern bereits angekündigte Priorität, ihre Top-100-Kunden anzubinden, findet nun parallel zur Implementierung der Secure Chain pro Fahrtgebiet statt.

Die an der Secure Chain teilnehmenden Reedereien/Schiffsmakler sind CMA CGM, COSCO Shipping, Evergreen, Hapag-Lloyd (über Secure Container Release), HMM, Maersk, Marfret, MSC, ONE, OOCL, Yang Ming und ZIM. Die Teilnahme all dieser Tiefseereedereien ermöglicht eine einheitliche Methode für die sichere und zuverlässige Freigabe und Abholung von Importcontainern ohne PIN-Code im Rotterdamer Hafen.

Die Secure Chain ist eine Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Behörden mit dem Ziel, die Hafenlogistik digital widerstandsfähiger zu machen. Eine der wichtigsten Maßnahmen ist eine sicherere und zuverlässigere Freigabe und Abholung von Importcontainern in den niederländischen Häfen. In einer geschlossenen Logistikkette, die nur aus bekannten, autorisierten Parteien besteht, erteilen sich die Unternehmen gegenseitig auf digitalem Wege das Recht, einen Container vom Terminal abzuholen.

Nur ein über die Secure Chain autorisierter Frachtführer kann seine Ankunft am Terminal voranmelden und den Container dann sicher dort abholen. Die Verwendung von missbrauchsanfälligen PIN-Codes wird eingestellt. Die Secure Chain funktioniert weitgehend über das Port Community System von Portbase, der neutralen Logistikplattform für die niederländischen Häfen.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Vertrouwensketen




BLG LOGISTICS übertrifft ihre Ziele

Trotz aller Herausforderungen schlossen alle drei Geschäftsbereiche der BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG – AUTOMOBILE, CONTRACT und CONTAINER – mit positivem Ergebnis ab. Während der Gruppenumsatz im Vergleich zum Vorjahr stieg, fiel das Ergebnis etwas schlechter aus als 2022, war aber tatsächlich besser als erwartet.

Die Anforderungen an die Logistik verändern sich mit zunehmender Geschwindigkeit. Energiepreise, Inflation, Fachkräftemangel, Klimawandel, Ukraine-Krieg, die Lage in Nahost, die Angriffe der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe – die Liste von Kriegen, Krisen und Herausforderungen ist lang. Das hat 2023 erneut zu einem herausfordernden Geschäftsumfeld gemacht. Angesichts dessen bewertet der Vorstand der BLG-Gruppe die starke operative Performance und das stabile finanzielle Ergebnis der BLG-Gruppe im abgelaufenen Geschäftsjahr als sehr erfreulich.

Im Geschäftsjahr 2023 ist der Gruppenumsatz gegenüber dem Vorjahr um 8,1 Prozent auf 1,21 Milliarden Euro gestiegen (ohne EUROGATE). „Das ist angesichts der Vielzahl an Krisen und Herausforderungen eine mehr als respektable Leistung. Dazu beigetragen haben alle Bereiche und jede Kollegin und jeder Kollege“, betonte Frank Dreeke, der Vorsitzende des Vorstands der BLG-Gruppe, anlässlich der Vorstellung des Ergebnisses.

Alle drei Geschäftsbereiche – AUTOMOBILE, CONTRACT und CONTAINER – schlossen mit positivem Ergebnis ab. Hervorzuheben sind die Umsätze im Geschäftsbereich AUTOMOBILE, die um 62,1 Millionen Euro auf 641,9 Millionen Euro gewachsen sind. Dieses Umsatzwachstum ist im Wesentlichen auf höhere Erlöse im Transportbereich sowie auf Lagergelder zurückzuführen. Auch die Umsatzerlöse in der Kontraktlogistik stiegen, um 20,9 Millionen Euro auf 569,1 Millionen Euro. Der Geschäftsbereich CONTAINER verzeichnete einen Umsatzrückgang in Höhe von 43,2 Millionen Euro. Die anteiligen Umsatzerlöse der BLG beliefen sich 2023 auf knapp 302 Millionen Euro.

Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag mit 36,1 Millionen Euro um 35,2 Prozent unter dem Vorjahr (55,7 Millionen Euro). Somit reduzierte sich das EBT der BLG-Gruppe im Vergleich zum Vorjahr um 19,6 Millionen Euro. Wesentlicher Grund: das geringere Beteiligungsergebnis im Geschäftsbereich CONTAINER.

Im gesamten Geschäftsbereich AUTOMOBILE hat die BLG im Geschäftsjahr 2023 fünf Millionen Fahrzeuge transportiert, umgeschlagen und technisch bearbeitet. Das Volumen liegt damit leicht über Vorjahresniveau. Insbesondere die Inlandterminals haben zu diesem guten Ergebnis beigetragen. Am Seehafenterminal in Bremerhaven – dem BLG AutoTerminal Bremerhaven – wurden rund 1,5 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, transportiert oder technisch bearbeitet – etwas weniger als 2022 (1,7 Millionen Fahrzeuge), bedingt insbesondere durch die konjunkturelle Lage. Im Segment High & Heavy konnte das Umschlagsvolumen um 0,2 Millionen Tonnen auf 1,3 Millionen Tonnen gesteigert werden.

Matthias Magnor, Mitglied des Vorstands und Chief Operating Officer (COO) der BLG-Gruppe, erklärte zum Autoterminal: „2023 hat der Standort schwarze Zahlen geschrieben und damit eine erhebliche Ergebnisverbesserung im Vergleich zu den Vorjahren erreicht. Das ist insbesondere den greifenden Restrukturierungs- und Transformationsprozessen und den neu verhandelten Verträgen mit vielen wichtigen Kunden zu verdanken.“

Matthias Magnor nutzte die Bilanzpressekonferenz auch, um über ein neues Abkommen zu berichten: „Ich war vor einigen Wochen in China und habe ein Friendship Agreement zwischen unserem Autoterminal und dem Haitong RoRo-Terminal in Shanghai unterzeichnet. Mit dieser Kooperation schaffen wir eine besondere Verbindung zwischen Shanghai und Bremerhaven, um chinesische Automobilunternehmen beim Export ihrer Fahrzeuge nach Europa zu unterstützen und die Positionierung unserer Häfen als führende RoRo-Häfen in Asien und Europa zu festigen.“ Es gelte jedoch, dass Bremerhaven ein offener Hafen für alle Reedereien und Automobilhersteller ist und bleibt.

Geschäftsbereich CONTRACT ist an über 40 Standorten in ganz Deutschland und der Welt tätig. Im anhaltenden Multi-Krisen-Umfeld ist es der BLG-Kontraktlogistik im Geschäftsjahr 2023 erneut gelungen, ihre Ziele zu erreichen. Teilweise starke Rückgänge der Menge an einzelnen Standorten konnten im Berichtsjahr durch höhere Volumina und Produktivität sowie durch Zusatzgeschäfte an anderen Standorten kompensiert werden. Zusätzlich wirkten sich der Rückgang der Inflation und insbesondere der Energiepreise im Jahresverlauf positiv aus. Auch die 2022 eingeleitete Neuaufstellung des Bereichs, die Roadmap CONTRACT, zeigte Wirkung.

An den inländischen Containerterminals der EUROGATE-Gruppe wurden im Berichtsjahr insgesamt deutlich weniger Container umgeschlagen als erwartet. Auch die Lagergelder, die 2022 aufgrund der aus dem Takt geratenen Fahrpläne der Reeder deutlich erhöht waren, gingen früher als erwartet zurück. Die Umschlagsmenge an den EUROGATE-Terminals gab von 11,2 Millionen TEU um 5,1 Prozent nach, an den deutschen Terminals insgesamt um 10,5 Prozent.

Wesentlich für die Umschlagsentwicklung des Jahres 2024 in Hamburg wird der Zeitpunkt und der Ablauf der Verlagerung von MSC-Diensten zu den Hamburger Terminals der HHLA sein. „Derzeit gehen wir davon aus, dass die Verlagerung frühestens im vierten Quartal des Jahres 2024 beginnen und das Umschlagsvolumen der Gesellschaft 2024 noch nicht wesentlich beeinflussen wird. Für unsere anderen Standorte erwarten wir keine negativen Auswirkungen eines möglichen Einstiegs von MSC bei der HHLA. Im Gegenteil: Wir sind langfristig eng mit MSC verknüpft“, so Michael Blach, Mitglied des Vorstands, verantwortlich für den Geschäftsbereich CONTAINER und Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung von EUROGATE. Für die Standorte Bremerhaven und Wilhelmshaven wird für 2024 eine steigende Umschlagsmenge erwartet.

BLG LOGISTICS beschäftigte 2023 im Jahresdurchschnitt weltweit in den vollkonsolidierten Gesellschaften 9.883 Mitarbeitende (11.487 mit EUROGATE). Mit 90,7 Prozent befindet sich ein Großteil der Belegschaft in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis. Der Fachkräftemangel ist weiterhin eine Herausforderung für das Unternehmen. Die kontinuierliche Optimierung der Mitarbeitendengewinnung und der Aufbau neuer Kanäle und Medien für einen einfachen Zugang zu den Vakanzen waren 2023 zentrale Aufgaben im Personalbereich. Das Ergebnis sind moderne Ansätze und Pilotprojekte wie die niedrigschwellige Möglichkeit der Bewerbung über WhatsApp.

Im Berichtsjahr hat die BLG 96 Ausbildungsplätze neu besetzt und so in Summe 172 Auszubildende beschäftigt. Dies entspricht einer Ausbildungsquote von 1,9 Prozent. „Unter Berücksichtigung der gesamtgesellschaftlichen Herausforderung des Nachwuchskräftemangels haben wir im Rahmen der neuen Nachhaltigkeitszielsetzungen ab 2025 eine jährliche Ausbildungsquote von mindestens zwei Prozent festgelegt“, erklärte Ulrike Riedel, Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektorin der BLG.

„Das Ergebnis 2023 ist ein Zeugnis für unsere Verlässlichkeit, unsere Leistungsfähigkeit und unseren unternehmerischen Mut in einem dynamischen und herausfordernden Geschäftsumfeld“, sagte der CEO Frank Dreeke, bevor er einen Blick in die Zukunft warf: „Wir wissen aber auch, dass die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten anhalten oder weiter zunehmen werden. Darauf stellen wir uns permanent ein. Veränderung und Transformation gehören heute ebenso zur BLG wie unsere traditionsreiche bald 150-jährige Unternehmensgeschichte.“

Die BLG-Gruppe sieht sich weiterhin einem volatilen Marktumfeld ausgesetzt. Um diesen Aufgaben zu begegnen, geht das Unternehmen Themen wie Flexibilität, Digitalisierung/Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Nachhaltigkeit weiter mit voller Kraft an. Die Geschäftsentwicklung zu Beginn des Jahres 2024 lag im Rahmen der Erwartungen.

Am Ende der Pressekonferenz richtete der Vorstandsvorsitzende noch einige persönliche Worte an die anwesenden Journalist:innen: „Dies ist meine letzte Bilanzpressekonferenz bei der BLG. Zum Ende des Jahres werde ich mein Amt nach zwölf Jahren an der Spitze der BLG abgeben, weil ich die Regelaltersgrenze für Vorstände erreiche. Es waren ereignisreiche Jahre, die viele von Ihnen offen und kollegial, aber auch kritisch begleitet haben. Dafür möchte ich mich heute bei Ihnen bedanken. Ich verlasse die BLG mit großer Dankbarkeit und mit Neugierde auf das, was kommt. Ich weiß die BLG, die als Unternehmen robust, anpassungsfähig und zukunftsfit aufgestellt ist, in sehr guten Händen. Mit Matthias Magnor wird 2025 ein von mir sehr geschätzter Kollege das Ruder übernehmen, der das Unternehmen sehr gut kennt und die Transformation der operativen Bereiche der BLG in den letzten drei Jahren erfolgreich gestaltet hat. Ich bin sicher, dass Matthias Magnor die BLG gemeinsam mit unseren Vorstandskolleginnen Ulrike Riedel und Christine Hein, mit Michael Blach und einem neuen COO, der aktuell ausgewählt wird, in eine erfolgreiche Zukunft führen wird. Ich gehe mit großer Zufriedenheit.“

Die gesamte BLG-Geschäftsberichterstattung 2023 mit dem Motto „Abliefern“ steht unter diesem Link zur Verfügung: BLG Geschäftsbericht 2023

Quelle und Foto: BLG LOGISTICS GROUP AG & Co. KG




Die chemischen Industrie und die Energiewirtschaft

Am 16. Mai lädt der Hafen Antwerpen-Brügge den zweiten „Chemistry & Energy Summit“ in Burghausen, um die essenzielle Beziehung zwischen der chemischen Industrie und der Energiewirtschaft zu verdeutlichen und einen grundlegenden Dialog zu initiieren. Dieser Gipfel betont die Bedeutung einer ganzheitlichen Betrachtung der aktuellen Herausforderungen und Chancen sowie die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen beiden Schlüsselindustrien für eine emissionsfreie Zukunft.

Wasserstoff gilt als zentraler Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität in Europa. Allein für Deutschland wird laut Prognosen der Bundesregierung für 2030 ein Wasserstoffbedarf von mindestens 110 Terawattstunden (Twh) erwartet, wobei die Bedarfsschätzungen der Wirtschaft sogar noch deutlich höher liegen. Drehscheiben wie der Hafen Antwerpen-Brügge schaffen schon jetzt die notwendigen Voraussetzungen, um die Energieversorgung der Industrie in Deutschland und Europa nachhaltig und zuverlässig sicherzustellen.

An den Hafenstandorten im belgischen Antwerpen und Zeebrügge werden derzeit mehrere Projekte umgesetzt, die den Weg zur Klimaneutralität für die europäische Industrie ebnen sollen. Eines der Vorzeigeprojekte im Rahmen der Energiewende ist das ehemalige Raffineriegelände im Hafengebiet, welches derzeit zu einem neuen Hub für grüne Energie umgebaut wird. Das 105 Hektar große Areal des Vopak Energy Park Antwerp bietet nicht nur Zugang zum Meer, sondern auch zu verschiedenen Verkehrsnetzen, einschließlich Binnenwasserstraßen, Straßen und Schienen, sowie zu Pipeline-Verbindungen nach Nordwesteuropa, über die Wasserstoff und Wasserstoffträger in die wichtigen Wirtschaftszentren geliefert werden können. Die Hafenplattform ist ideal im Zentrum Europas gelegen.

Darüber hinaus schreitet der Bau eines Open-Access-Importterminals am Hafen Antwerpen-Brügge fort. Bereits ab 2028 soll über das neue Terminal nachhaltiges Ammoniak in die umliegende chemische Industrie sowie ins europäische Hinterland transportiert werden. Dieses innovative Projekt wird von den Unternehmen Fluxys, Advario Stolthaven Antwerp und Advario Gas Terminal betrieben und soll zur zuverlässigen Versorgung mit grünem Wasserstoff für ganz Europa beitragen.

Auch der französische Gaskonzern Air Liquide investiert in eine innovative Pilotanlage im Hafen Antwerpen-Brügge, welche die Umwandlung von Ammoniak in Wasserstoff mit optimiertem Kohlenstoff-Fußabdruck ermöglicht. Diese Demoanlage, unterstützt durch die staatliche Flämische Agentur für Innovation und Unternehmertum (VLAIO), wird auf dem BASF-Gelände errichtet und soll niedrigere Emissionen ausstoßen.

Dies ist eines von vielen Unternehmen im Ecosystem des Hafens, die einen Beitrag zur Wasserstoffentwicklung als Schlüsseltechnologie für die Energiewende leisten.

„Insbesondere die chemische Industrie steht aktuell vor großen Herausforderungen: Zunehmender Wettbewerbsdruck getrieben durch erhöhte Energiepreise, eine veränderte Nachfragesituation und teilweise Verlagerung von Wertschöpfungsketten nach Übersee sind eine Gefahr für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagt Tom Hautekiet, Chief Business Development & Transition Officer des Hafens Antwerpen-Brügge. „Der Hafen Antwerpen-Brügge will die Bemühungen der Industrie aktiv unterstützen, sich diesen Herausforderungen zu stellen, unter anderem durch die Förderung einer auf Wasserstoff basierten Energieversorgung sowie Maßnahmen zur Abscheidung, Speicherung und anschließenden Nutzung von Kohlendioxid. Der Hafen versteht sich bei der Suche nach Lösungsansätzen auch als Moderator in der Kommunikation zwischen allen Beteiligten.“

Der „Chemistry & Energy Summit“ am 16. Mai in der Burg Burghausen ist eine Plattform für den Austausch von Ideen und Strategien angesichts der aktuellen Herausforderungen für die chemische Industrie. Mit dem Fokus auf Nachhaltigkeit und Innovation werden Experten der Chemieindustrie und Energiewirtschaft gemeinsam darüber diskutieren, wie die Zukunft der Branche gestaltet werden kann. Unter den Referenten wird auch Thomas Van De Velde, Senior Vice President Base Chemicals bei Borealis, vertreten sein. Die Borealis AG ist einer der global führenden Anbieter fortschrittlicher und kreislauforientierter Polyolefinlösungen und europäischer Marktführer im Bereich des mechanischen Recyclings von Kunststoffen. Mit Standorten unter anderem in Antwerpen und Burghausen ist Borealis eng mit den industriellen Zentren der Chemieindustrie in Europa verbunden. „Im Rahmen der Borealis-Strategie, Grundbedürfnisse für nachhaltiges Leben neu zu erfinden, streben wir bis 2030 eine signifikante Reduzierung unserer Treibhausgasemissionen der Scope 1 und 2 an, insbesondere durch die Umstellung auf 100 % erneuerbare Energien für unsere europäischen Anlagen“, sagt Thomas Van De Velde. „Wir setzen auf wettbewerbsfähige, zuverlässige und erneuerbare Energieinitiativen und -projekte in Europa, um unsere Ambitionen zu unterstützen.“

Weitere Informationen gibt es  hier

Quelle und Foto:  Hafen Antwerpen-Brügge