3D-Kransimulator in Duisburg vorgestellt

Die duisport-Gruppe hat ihren eigenen Kransimulator im Duisburger Freihafen vorgestellt: Premiere für den Kombinierten Verkehr im Hinterland. Damit setzt der weltweit größte Binnenhafen nicht nur neue Maßstäbe auf dem Gebiet der technischen Weiterentwicklung der Logistikbranche, sondern investiert gleichzeitig in die professionelle Aus- und Weiterbildung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

„Das duisport-Schulungszentrum im Duisburger Freihafen verfügt bereits seit Anfang 2019 über einen eigenen Bahnsimulator und ist integraler Bestandteil unserer langfristigen Aus- und Weiterbildungsstrategie. Durch die Ergänzung des Kransimulators wird das Schulungsprogramm der duisport-Gruppe einzigartig im europäischen Vergleich“, erklärt duisport-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Unter der Projektleitung von duisport-Vorstandsmitglied Professor Thomas Schlipköther, wurde der Kransimulator in den USA gefertigt und detailliert an die Ansprüche und Gegebenheiten des Duisburger Hafens angepasst. Hersteller ist das amerikanische Unternehmen GlobalSim mit Hauptsitz in Salt Lake City.

Während der Nutzung des Simulators bedienen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Krananlagen in einer virtuellen Umgebung, die dem realen Kran und der Szenerie im Duisburger Hafen nachempfunden sind. Die sogenannte „piggy back simulation“ ist speziell auf die Bedürfnisse von Binnenhäfen ausgerichtet.  Das System verfügt über sieben 4k-Flachbildschirme, die auf einer proprietären 3-DOF-Bewegung (Dreidimensionaler Raum) basieren. Die Nutzer spüren, wie sich der gesamte Simulator auf realistische Weise bewegt und verschiebt, genau wie sich die tatsächliche Ausrüstung beim Bedienen eines echten Krans bewegt.

Eine Instruktor-Kontrollstation hält den ständigen Kontakt zwischen System und Nutzer. Der Bedienende kann so unbegrenzt individuelle Szenarien unter Anleitung nachstellen. Einschließlich schwieriger Wetterbedingungen und spezieller Notfallsituationen. Solche Szenarien können an einem realen Kran nicht einfach im täglichen Betriebsablauf geübt werden. Ein essentieller Vorteil des Kransimulators.

 Quelle: duisport, Foto: duisport/ krischerfotografie, (v. l. n. r.): Erich Staake (Vorsitzender des duisport-Vorstandes), Marcel Krause (Krantechniker der duisport-Gruppe), Prof. Thomas Schlipköther (Mitglied des Vorstandes). 

 

 

 




Drohende Mengenverluste

Der von der Bundesregierung beabsichtigte Ausstieg aus der Verstromung von Kohle wird erhebliche Auswirkungen auf die Industriestandorte in Deutschland und die Beschäftigten in der Kraftwerkindustrie haben. Aber auch für die Binnenschifffahrt, worauf der BDB hinweist.

Für Steinkohle soll die Reduzierung bereits im Jahr 2022 einsetzen, im Jahr 2030 soll die Verstromung auf acht Gigawatt reduziert werden und spätestens 2038 sollen sämtliche Steinkohlekraftwerke stillgelegt sein, ggf. auch im Wege der Zwangsabschaltung. Das Ziel der Bundesregierung, die Energieerzeugung durch den Einsatz von Kohle auf Null zu reduzieren, hat aber darüber hinaus auch erhebliche Konsequenzen für den Transportsektor:

Kohle stellt neben den Erzen, Steinen und Erden sowie den Mineralölerzeugnissen eine der wichtigsten Gütergruppen für die Binnenschifffahrt dar. Auf deutschen Flüssen und Kanälen werden pro Jahr in Summe rund 35 Mio. Tonnen Kohle transportiert. Insbesondere die Kraftwerke im Ruhrgebiet haben ihre Versorgungslogistik nahezu vollständig auf die Wasserstraße eingestellt: Auf dem Wesel-Datteln-Kanal, dem Datteln-Hamm-Kanal und dem Dortmund-Ems-Kanal werden zum Beispiel im Schnitt jeweils über fünf Mio. Tonnen Kohle p.a. transportiert. Die Binnenschifffahrt und die Kohleterminals in den Binnenhäfen sind damit Systempartner der Kraftwerksindustrie. Es gibt Unternehmen, die ihre Tätigkeit nahezu vollständig auf die Versorgungslogistik mit Kohle ausgerichtet haben.

Hierauf hat der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) in seiner Stellungnahme zum Entwurf eines „Kohleausstiegsgesetzes“ hingewiesen, den das Bundeswirtschaftsministerium in dieser Woche vorgestellt hat.

BDB-Präsident Martin Staats (MSG, Würzburg) erklärt hierzu: „Es ist grundsätzlich zu begrüßen, dass die Bundesregierung den Ausstieg aus der Kohle sozialverträglich gestalten will. Hierbei besteht offensichtlich auch die Bereitschaft, mit erheblichen finanziellen Mitteln Kompensationsleistungen zu erbringen, um entstehende Härten abzufedern. Dem Bundeswirtschaftsministerium ist aber scheinbar entgangen, in welchem Ausmaß das Binnenschifffahrtsgewerbe und die Binnenhäfen vom Ausstieg aus der Kohleverstromung betroffen sein werden. Hierzu schweigt sich der Gesetzentwurf komplett aus. Hier wird seitens der Regierung die Vernichtung eines Transport- und Logistikmarktes betrieben, ohne dass über die betriebs- und volkswirtschaftlichen Folgen für das betroffene Gewerbe und über die Situation der Beschäftigten in diesem Segment nachgedacht wird. Wir fordern deshalb von der Bundesregierung, dass sie diesem Umstand ausreichend Rechnung trägt und finanzielle Kompensationsleistungen für die Binnenschifffahrt gewährt.“

Für die Binnenschifffahrt und ihre Partner im System Wasserstraße kommt das Ende der Kohleverstromung viel zu kurzfristig. In den Reduktionszeiträumen von 2022 bis 2038 wird es nur sehr schwer möglich sein, neue Märkte zu erschließen und alternative Transportgüter zu akquirieren – insbesondere in einer Größenordnung die geeignet wäre, die Menge an wegbrechenden Kohleverkehren zu kompensieren. Bei konservativer Schätzung wird allein der drohende Umsatzverlust im deutlich dreistelligen Millionenbereich pro Jahr liegen. Betriebswirtschaftliche Folgekosten sind dabei noch nicht berücksichtigt.

Quelle und Foto: BDB, die Kohle stellt neben Baustoffen und Mineralölprodukten eines der wichtigsten Transportgüter für die Binnenschifffahrt in Deutschland dar. Ein Ende der Kohleverstromung wird daher spürbare Auswirkungen auf die Transportmengen auf den Wasserstraßen haben.

 

 




Alte Weser wird Fischparadies

In den Ortschaften Ueterlande und Auf der Jührde setzt die Hafenmanagement-Gesellschaft bremenports Kompensationsmaßnahmen um, um die „Alte Weser“ als Lebensraum für Fische und andere Gewässerlebewesen zu verbessern.

Die Alte Weser, die noch vor rd. 100 Jahren ein Seitenarm der Weser war, ist heute ein Stillgewässer mit geringer Tiefe, das an das Grabensystem der angrenzenden Dedesdorfer Marsch angeschlossen ist und im Sommer mit Weserwasser zugewässert wird.

Mit den Kompensationsmaßnahmen soll die Alte Weser vom angrenzenden Grabensystem getrennt werden, um Nährstoffeinträge von den angrenzenden landwirtschaftlichen Nutzflächen zu verhindern. Außerdem wird südlich der Alten Weser ein 20 Meter breiter Uferrandstreifen angelegt.

Um die wasserwirtschaftliche Abschottung der Alten Weser umsetzen zu können, muss in Ueterlande ein Graben an der Alten Deichstraße ertüchtigt werden und die Fließrichtung der senkrecht zur Alten Weser verlaufenden Entwässerungsgräben durch das Einbringen von Abdämmungen umgedreht werden.

Auf der Jührde werden zur Abschottung der Alten Weser zwei Staubauwerke in seitliche Zuwässerungsgräben gebaut. Zur künftigen Entwässerung werden zudem kurze Graben- und Rohrverbindungen in Richtung bereits vorhandener Entwässerungsgräben angelegt. Die Landesstraße L 121 muss an einer Stelle mit einer Rohrleitung unterquert werden.

Die Baumaßnahmen haben im Oktober begonnen und sollen je nach Wetterlage Mitte bzw. Ende 2020 beendet werden.

Quelle und Foto: bremenports




Eröffnung Stadshaven Brouwerij Rotterdam

Ende dieses Jahres öffnet die Stadshaven Brouwerij Rotterdam ihre Türen in der ehemaligen Hafenlagerhalle am Merwehaven. Die Brauerei bekommt ebenfalls ein Restaurant, das von der Bierfabriek betrieben wird.

Die Stadshaven Brouwerij weist eine Anfangskapazität von 20.000 Hektoliter (2 Millionen Liter) Bier pro Jahr auf. Neben den bestehenden drei Bieren wird sie neue Biervariationen brauen. Hiermit ist die Brauerei die größte in Rotterdam und eine der größeren Brauereien in den Niederlanden, wo Bier auf handwerkliche Weise gebraut wird. Die Eröffnung dieser Brauerei trägt zur Vitalität und gesellschaftlichen Dynamik des Gebietes bei und ist für Oktober 2020 geplant.

Die Niederlassung der Brauerei passt zu dem Bestreben des Hafenbetriebs Rotterdam und der Stadt Rotterdam, Merwe-Vierhavens (M4H) in ein attraktives neues Wohn- und Arbeitsgebiet zu verwandeln. Hier werden alte Obstlagerhallen für die neue Generation von Fertigungsbetrieben eingerichtet, die mit neuen Technologien wie Digitalisierung, Robotisierung, Additive Manufacturing und Werkstoffwissenschaft arbeiten. Gemeinsam mit RDM Rotterdam – auf dem Gelände der ehemaligen Rotterdamsche Droogdokmaatschappij, wo sich heute ein florierender Innovationshub befindet – bildet M4H den Rotterdam Makers District: Das ist ein energiegeladenes Gebiet mit einer Mischung aus Arbeiten, Wohnen, Kultur, Gastronomie, Sport und Bildungseinrichtungen.

Das Merwe-Vierhavensgebied (M4H) ist ein (ehemaliges) Hafen- und Industriegebiet mit einer Größe von ungefähr 130 Hektar, das sich an der Nordseite des Flusses Maas befindet. Früher befand sich hier einer der größten Obsthäfen der Welt. Durch die Verlagerung von Hafenaktivitäten auf andere Orte im Hafen, bietet M4H nun Raum für neue Unternehmertätigkeit.

Neue Fabrikationsbranchen bringen die Wirtschaft von Stadt und Hafen zusammen und tragen zur Erweiterung und Nachhaltigkeit von beiden bei. So wird die Innovationskraft der Region stimuliert und werden neue Arbeitsplätze geschaffen. Hierfür ist M4H hervorragend geeignet. Platz ist nämlich ausreichend vorhanden. Die Universitäten und die Innenstadt sind nur einen Katzensprung entfernt. Pioniere und neue Betriebe, die eine Verbindung zum Hafen aufweisen, finden hier die geeigneten Niederlassungsbedingungen vor. Die innovative Fertigungsindustrie gedeiht in einer dynamischen urbanen Umgebung, in der es Gastronomie, Bildungseinrichtungen und kulturelle Vielfalt gibt.

Die Brauerei und ebenfalls die Gastronomie sind eine Initiative der Firma Bierfabriek. 2011 ging die Bierfabriek als Kombination aus Mikrobrauerei und Restaurant an den Start. Der Rotterdamer Standort ist nach Amsterdam, Delft und Almere inzwischen die vierte Niederlassung. In jeder Niederlassung steht mitten im Restaurant eine Mikrobrauerei, wo die obergärigen Spezialbiere auf handwerkliche Weise gebraut werden. Die Gäste zapfen ihr eigenes Bier und essen häufig das Spezialgericht des Hauses (‚signature dish‘), das auf Holzkohle gegrillte Hähnchen.

Der Direktor der Bierfabriek Harm van Deuren spezifiziert: „Es war ein lang gehegter Wunsch von uns, die Bierfabriek nach Rotterdam zu bringen. Anfang 2018 haben wir als Eigentümer den Wunsch geäußert, dass wir bei der nächsten Niederlassung gern eine größere Brauerei gründen würden. Die derzeitigen drei Mikrobrauereien brauen einzig und allein für die eigenen Standorte. Dort ist es nicht möglich, Flaschen oder Fässer abzufüllen. Wir wollten prüfen, ob wir das im Doppelpack machen könnten. Daher gingen wir auf die Suche nach einem Standort für eine große Brauerei, und der sollte vorzugsweise in Rotterdam sein. Wir fanden eine wunderbare alte Lagerhalle für Obst mit einer Größe von 5.000 Quadratmetern an der Galileistraat in Merwe-Vierhavens (M4H). In den nächsten zehn Jahren wird das gesamte Gebiet zu einem Wohn- und Arbeitsgebiet ausgebaut, wozu wir gern unseren Beitrag leisten möchten.“

Die hypermoderne Brauerei wird schlüsselfertig von Braukon – einem tonangebenden Brauerei-Produzenten aus Süddeutschland – geliefert. Die Stadshaven-Brauerei hat eine ähnliche Kapazität wie erfolgreiche Handwerksbrauereien in den Niederlanden. Dies sind beispielsweise Jopen, ‚t IJ und De Molen. Hier kann dann das Bier sowohl in Flaschen, Fässer als auch in Dosen abgefüllt werden. Zusätzlich zu den bestehenden Bieren der Bierfabriek (Blonde, Amber und Porter) wird das Sortiment mit charakteristischen und gleichzeitig zugänglichen neuen Bieren weiter ausgebaut.

Die Bierfabriek investiert ca. 7 Millionen Euro in die Rotterdamer Brauerei und vollzieht hiermit den Wandel von einer kleinen Gastronomiekette zu einer führenden Brauerei mit vier eigenen Gastronomiestandorten. Zur Realisierung dieses Schritts suchte die Bierfabriek nach einer Verstärkung des Teams. Der Rotterdamer Reinier Schipper, ehemaliger CEO von United Dutch Breweries (UDB), hat sich dem Unternehmen angeschlossen: Reinier erläutert: „Als ich von dieser Initiative hörte, begann meiner Rotterdamer „Herz für das Bier“ schneller zu schlagen. Ich finde es fantastisch, dass an diesem Standort wieder eine echte Rotterdamer Brauerei ansässig wird. Ich habe meine Karriere in einer Rotterdamer Brauerei begonnen – und nun schließt sich der Kreis; mit viel positiver Kraft werde ich mich in den kommenden Jahren dafür einsetzen, diesem Unterfangen zu einem Erfolg zu verhelfen.“ Der Brau(er)meister und Rotterdamer Wesley Aarse wird das Brauteam leiten. Seit seinem Abschluss im Jahre 2011 an der Fachhochschule HAS in ’s-Hertogenbosch hat er bei verschiedenen Handwerksbrauereien in den gesamten Niederlanden gearbeitet.

Quelle: Port of Rotterdam, Artist Impression Bierfabriek von: ME-2 Architecten BNA, Foto: Hannah Anthonysz

 

 




Ferienprogramm mal anders

Logistik sorgt für Lebensqualität in unserer modernen, globalisierten Gesellschaft, als Berufsfeld bietet sie zahlreiche spannende, herausfordernde Möglichkeiten – und der Tag der Logistik ist die Gelegenheit, diese Tatsachen bekannt zu machen und so für ein besseres Image und damit mehr Akzeptanz zu sorgen.

Mit dem 16. April liegt der Aktionstag 2020 in den meisten Bundesländern noch in den Osterferien – eine gute Gelegenheit, einmal die ganze Familie zu erreichen. Einer Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen (FUR) zufolge planen rund 30 Prozent der Deutschen Urlaub innerhalb des Landes oder sogar eine sogenannte „Staycation“ – Urlaub zu Hause: Eine gute Gelegenheit, sich weiterzubilden oder sich einmal ein Unternehmen in seiner Nähe anzusehen.

Um die Chance zur Imagearbeit zu nutzen, gilt es für Unternehmen und Organisationen jetzt, ein entsprechendes Veranstaltungsangebot auf die Beine zu stellen und in der Region bekannt zu machen. Einige Beispiele für ein spannendes Ferienprogramm sind auf der Tag-der-Logistik-Webseite bereits online. Dort kann die ganze Familie erleben, welche Bedeutung Logistik für ihr Alltagsleben hat: Die Spedition Wolf lädt zusammen mit weiteren Unternehmen aus der Region in das Erlebnismuseum Fördertechnik Sinsheim ein, wo es auch Infos zum Berufsfeld Logistik geben wird. Der Hafen Trier führt Besucher über das Terminal an der Mosel und zeigt einen brandneuen Hafenmobilkran im Einsatz.

Der Ravensburger Spieleverlag informiert über den Materialfluss eines Puzzles. Beim Fahrrad- und Outdoor-Versandhändler Bike24 in Dresden kann die ganze Familie erleben, was ausgelöst wird, wenn sie Papas Fahrrad und das neue Zelt online bestellen.

Hornbach zeigt neugierigen Menschen unter dem Motto „Auch in der Logistik gibt es immer was zu tun“ gleich an drei Standorten (Essingen, Lehrte und Vilshofen), was nötig ist, damit die vielen deutschen Heimwerker stets das im Regal finden, was sie für ihr Projekt brauchen. Und wer gern Tee trinkt, kann sich bei F.W. Neukirch in Bremen anschaulich erklären lassen wie – Logistik sei Dank – der Tee eigentlich in die Tasse kommt. Auch der Onlinehändler Amazon hat schon angekündigt, am 16. April alle 13 Logistikzentren sowie mehrere Sortier- und Verteilzentren in Deutschland für Besucher zu öffnen.

Der Wirtschaftsbereich Logistik ist für Deutschland wichtig – allein 2019 erwirtschaftete er rund 279 Milliarden Euro Umsatz. Mehr als 3,2 Millionen Menschen sind derzeit in der Logistik beschäftigt. Dass Logistik und Supply Chain Management ein internationales Geschäft sind, spiegelt sich auch am Tag der Logistik wider. Schon jetzt finden sich auf Website des Aktionstages Veranstaltungen aus Litauen, Österreich, der Schweiz, der Türkei und sogar aus Ghana.

Der Tag der Logistik findet jährlich am dritten Donnerstag im April statt und wird seit 2008 von der BVL initiiert. Sie übernimmt die überregionale Kommunikation für den Aktionstag, steht interessierten Unternehmen und Organisationen beratend zur Seite und betreibt die Website www.tag-der-logistik.de, den zentralen Kommunikationskanal. Die Veranstaltungen werden von den Unternehmen selbst organisiert und sind für Teilnehmer kostenfrei. So bietet der Tag der Logistik Chancen für alle – Unternehmen können für mehr Akzeptanz bei Nachbarschaft und Politik sorgen, Kunden- und Mitarbeiterkontakte stärken oder potenzielle neue Mitarbeiter ansprechen. Teilnehmer können sich live anschauen, welche Arbeit, Funktionen und Prozesse sie als Mitglied unserer modernen, digitalisierten und globalisierten Gesellschaft auslösen und welche Berufschancen sich dort ggfs. bieten.

Zentraler Anlaufpunkt ist die Website www.tag-der-logistik.de.

Dort können Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Vereine und Verbände sowie Organisationen aus dem Wirtschaftsbereich Logistik ihre Veranstaltungen veröffentlichen und die Teilnehmeranmeldung abwickeln. Zur Unterstützung sind im Downloadbereich zahlreiche Dokumente hinterlegt, die die teilnehmenden Unternehmen zur Vorbereitung und Durchführung ihrer Veranstaltung am 16. April 2020 verwenden können. Der Tag der Logistik ist auch im Social Web präsent:

www.twitter.com/tagderlogistik / www.facebook.de/tagderlogistik

Quelle: BVL, Foto: BVL/ Jan Meier, Logistik tut etwas für die ganze Familie. Zum Beispiel Milch und Joghurt auf den Tisch bringen, wie das Deutsche Milchkontor in Zeven am Aktionstag 2019 zeigte.

 

 

 




Auf dem Weg zur „intelligenten“ Palette

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) und die European Pallet Association (EPAL) arbeiten in einem Enterprise Lab in Dortmund am Ladungsträger der Zukunft. 2020 starten die ersten Pilotprojekte.

Ende 2017 wurde das EPAL Lab im Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund aus der Taufe gehoben. Logistikexperten der European Pallet Association arbeiten dort mit Experten aus der Verpackungs- und Handelslogistik und mit wissenschaftlichen Mitarbeitern mit Schwerpunkt IT und Software-Entwicklung zusammen. Gemeinsam versuchen sie, der Holzpalette „Intelligenz“ einzuhauchen, und „das Datengold der Logistik“ zu heben. Anderthalb Jahre und einige Verwender-Workshops später sind die Begriffe weniger blumig, dafür die Ergebnisse und Anwendungen umso konkreter geworden. Es geht zunächst um die serialisierte EPAL-Palette und um die daraus resultierenden Möglichkeiten: Denn eine detaillierte Waren- und Lademittelrückverfolgung mittels Identifikation und Tracking tragen dazu bei, die gesamte Lieferkette transparenter und effizienter zu machen. Darüber hinaus können alle Informationen, auch Positions- und Temperaturverlauf, mittels Tracker über eine Web-Plattform in Echtzeit abgerufen werden. Die Plattform ist die eigentliche Innovation, mit der die Palette vom Ladungsträger zum Informationsträger wird. Wichtigstes Werkzeug ist dabei eine mit QR-Code und GPS-Tracker ausgestattete interaktive Palette, die nicht mehr nur Ladungs-, sondern Informationsträger ist. Sie ist darüber hinaus in der Lage, über Smart Devices in einem dezentralen Netzwerk zu kommunizieren. Damit wird der Austausch im Palettenpool erleichtert, und es lassen sich beispielsweise auch Zustand oder Temperatur laufend kontrollieren. Das eignet sich insbesondere für große Systeme, also für serielle Paletten und gilt darüber hinaus als Schutz vor Diebstahl, Fälschungen und Vandalismus. Das EPAL-System wäre ideal dafür: Weltweit sind über 500 Mio. EPAL-Einheiten im Umlauf, die durchschnittlich vier Mal im Jahr umgeschlagen werden. Bedient wird das System über das Smartphone, über das zum Beispiel die aufgedruckten QR-Codes gescannt und weiterverarbeitet werden.

Das System bietet darüber hinaus Schnittstellen für zahlreiche weitere Apps und kann so auch mit künstlicher Intelligenz gekoppelt werden. IML arbeitet zum Beispiel an einer App für das Smartphone, um Paletten via Bilderkennung zu zählen. Auch das könnte den Tausch von Paletten erheblich erleichtern.
Das Projekt selbst bleibt laut Volker Lange, dem Leiter der Verpackungs- und Handelslogistik im Fraunhofer Institut, sehr komplex: „Mit einem Technologieeinsatz ist es nicht allein getan.“ Es geht nicht nur um den effektivsten Sensor oder die Größe des Akkus, sondern ganz besonders um Datenschutz und Datensicherheit und wer auf welche Daten Zugriff hat. Ende 2020 ist das Lab abgeschlossen, die ersten Pilotprojekte starten 2020.
„Die Logistik steht auf Paletten. Diese intelligent zu machen, heißt die Logistik intelligent zu machen. Intelligente Palettennetzwerke sind ein Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Dinge, mit dem sich der wahre Datenschatz in der Logistik heben lässt“, resümierte Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, bei der Vorstellung des Projektes auf der Logimat. „Die Kooperation mit dem Fraunhofer IML ermöglicht uns den Zugang zu Experten, die sowohl in der Technikentwicklung als auch in der Erstellung von Business Cases auf ein umfassendes Know-how zurückgreifen können. Daher ist das Institut für uns als Betreiber des weltweit größten Palettenpools der ideale Partner auf dem Weg in die digitale Zukunft“, ergänzt EPAL-Präsident Robert Holliger. Der vom Fraunhofer IML und EPAL auf der Messe Logimat gezeigte Anwendungsfall von kommunizierenden Paletten basiert auf der Funktechnologie NarrowBand IoT.

Wir von der HDS International Group verfolgen mit Spannung alle Trends und Entwicklungen in der Logistik – und beraten Sie gern bei der Kostenoptimierung und Planung Ihrer Transporte.

Quelle und Foto: EPAL

 




Hamburg/Bremerhaven – Heilbronn KTHN

Die IGS Intermodal Container Logistics GmbH, Hamburg verbindet ab April 2020 den Standort Heilbronn mit drei Abfahrten pro Woche und Richtung mit Hamburg und Bremerhaven. Ihre Schwestergesellschaft Container Depot Nürnberg GmbH (CDN) hat sich an der Betreibergesellschaft KTHN beteiligt.

Auf diese Weise bietet die IGS Logistics Group ihren Kunden neben den Seehafenhinterlandverkehren zukünftig auch Terminal-, Depot- und Truckingleistungen in der wirtschaftsstarken Region Heilbronn an. Die bestehenden Angebote der IGS Intermodal über Kornwestheim bleiben bestehen.

Die Verkehrsinfrastruktur in der wirtschaftsstarken Metropolregion Stuttgart ist seit langem hoch ausgelastet. Häufige Staus auf Autobahnen und Bundesstraßen erschweren die Planbarkeit nicht nur von Güterverkehren. Vor diesem Hintergrund fordern viele Vertreter aus Logistik, Industrie und Handel zusätzliche Intermodalkapazitäten. Hierdurch sollen die Straßen wirksam entlastet und Schadstoffemissionen reduziert werden.

Ab 01. April 2020 erhält die Wirtschaftsregion Heilbronn nun eine regelmäßige Containerzuganbindung an die deutschen Seehäfen Hamburg und Bremerhaven. Dazu integriert die zur IGS Logistics Group gehörende IGS Intermodal Container Logistics GmbH den Standort in ihr bestehendes Ganzzugnetzwerk. Die Containerzüge verkehren zunächst dreimal pro Woche und Richtung zwischen den Nordhäfen und Heilbronn. Eine spätere Erhöhung der Frequenz ist bei entsprechender Nachfrage jederzeit möglich. In Hamburg werden die Terminals CTA, CTB, EUROGATE und CTT direkt per Bahn angefahren. In Bremerhaven bedienen die Züge die Terminals CT I bis IV. Die Importzüge starten jeweils montags, mittwochs und donnerstags ab Hamburg sowie ab Bremerhaven jeweils einen Tag früher. Die Ent- und Wiederbeladung der Züge in Heilbronn erfolgt dienstags, donnerstags und freitags jeweils nachmittags. Die Ankunft der Exportzüge im Hamburger Hafen ist jeweils mittwochs, freitags und samstags vorgesehen, in Bremerhaven wiederum am nachfolgenden Tag.

Neben einem marktgerechten und zuverlässigen Zugangebot sind für die Kunden vor allem Leercontainer-Services und Truckingangebote am Standort von entscheidender Bedeutung für den Erfolg. Daher bringt die IGS Logistics Group ihr langjähriges Knowhow in diesen Bereichen über ihre Tochtergesellschaft Container Depot Nürnberg GmbH in die lokale Betreibergesellschaft Kombi Terminal Heilbronn (KTHN) GmbH mit ein, an der sie sich jüngst mit 33,3% beteiligt hat. Gemeinsam mit ihren Mitgesellschaftern, den Speditionen W. Wüst GmbH & Co. KG und Karl Schmidt Spedition GmbH & Co. KG wird das Leistungsportfolio des Terminals bedarfsgerecht ausgeweitet. Zukünftig wird das Serviceangebot des Terminals, der Containerumschlag und die Zwischenabstellung von Vollcontainern vor allem durch Leerdepotservices, Reparaturen, Containerwäsche und alle sonstigen Leistungen rund um den Leer-Container ergänzt. Des Weiteren übernimmt KTHN das Trucking der Container auf der ersten und letzten Meile. Hierzu stehen ihr u.a. die mit GPS-Systemen ausgestatteten Chassis der IGS Logistics Group zur Verfügung. Auf diese Weise bietet sich den Kunden der IGS die gewohnte Leistung fortan auch am Standort Heilbronn. Abgerundet wird das Serviceangebot des Terminals durch die Möglichkeit zur Zwischenabstellung von Ladeeinheiten mit Gefahrgut (max. 24 Std.) sowie Stromanschlüsse für temperaturgeführte Container.

„In der Wirtschaftsregion Heilbronn-Franken ist eine Vielzahl namhafter im- und exportstarker Unternehmen ansässig“, erläutert Ronny Kehrhahn, bei IGS Intermodal zuständig für die Netzwerkentwicklung und -steuerung. „Das neue Zugprodukt nach Heilbronn in Verbindung mit bedarfsgerechten Leerdepot- und Truckingleistungen ermöglicht diesen Unternehmen eine direkte und zuverlässige Anbindung an die deutschen Seehäfen. Für unsere Kunden, die Reeder und Spediteure, verkürzen sich durch den neuen Standort viele LKW-Transporte auf der ersten bzw. letzten Meile. Das schont die Umwelt und entlastet die Straßen im Raum Stuttgart.“ Der neue Standort Heilbronn ist für die IGS-Gruppe eine wichtige Ergänzung des von ihr betriebenen Terminal-, Depot- und Truckingnetzwerks mit Standorten in Nürnberg, Regensburg, Aschaffenburg, Schweinfurt und München.

Quelle: HHM, Foto: Kombi Terminal Heilbronn GmbH (KTHN), Heilbronn

 




Partnerschaft von Swissterminal und DP World

DP World und die Swissterminal Holding AG, führende Betreiberin von Containerterminals in der Schweiz, haben eine strategische Partnerschaft geschlossen. Mit Wirkung vom 23. Januar  2020 übernimmt DP World 44% der Anteile der Swissterminal Holding AG. Die Familie Mayer, Gründerin des Unternehmens, bleibt Hauptanteilseigner. Über die finanziellen Details wurde Stillschweigen vereinbart.

Swissterminal, beheimatet in Frenkendorf in unmittelbarer Nähe zu Basel, betreibt weitere Standorte in Zürich-Niederglatt, Basel-Birsfelden, Basel-Kleinhüningen und Liestal. Sämtliche Einrichtungen verfügen über hervorragende Anbindungen an Europas grösste Containerhäfen in Rotterdam und Antwerpen sowie an die Häfen La Spezia, Genua, Ravenna und Triest südlich der Alpen.

DP World hat sich von seinen Wurzeln im Hafen Jebel Ali in Dubai zu einem weltweit führenden Akteur im Welthandel entwickelt, der Ladungseignern durch sein Netzwerk von 150 Einrichtungen in mehr als 45 Ländern komplette Logistikdienstleistungen bietet, darunter Häfen, Wirtschaftszonen, Lager, Feederservices sowie Landverkehre. DP World konzentriert sich auf schnell wachsende Märkte und wichtige Handelsrouten und entwickelt Technologien, um Ineffizienzen in der Lieferkette zu beseitigen. Durch DP World Inland ist das Unternehmen gut in den deutschen und belgischen Inlandmärkten etabliert. Es betreibt vier Terminals inklusive trimodalen Transportsystemen, die die Handelsströme für Verbindungen an die Seehäfen der Nordrange in Europa unterstützen.

Swissterminal und DP World erwarten durch ihre Partnerschaft einen deutlichen Wettbewerbsvorteil sowie den Ausbau der Führungspositionen beider Unternehmen. Die Partner gehen davon aus, dass die Kooperation zu einem grösseren Terminalnetzwerk, einer gesteigerten Effizienz und einem erweiterten Serviceportfolio führen wird. Im Rahmen dieser Transaktion sind keine strukturellen Veränderungen innerhalb der beiden Unternehmen geplant, und Roman Mayer wird weiterhin als CEO der Swissterminal agieren.

Dr. Martin Neese, Geschäftsführer von DP World Logistics, sagt: „Wir sind hocherfreut, in einen innovativen Betreiber von Containerterminals investieren zu dürfen, der über eine umfassende Expertise, engagierte Mitarbeitende und solide Werte verfügt. Die strategische Partnerschaft mit Swissterminal verstärkt die Position von DP World als führender Anbieter von Lösungen für Lieferketten für das Inland. Swissterminal ist die perfekte Ergänzung zu unserem bereits bestehenden Angebot an Inlandterminals und Seehafendienstleistungen in Europa. Wir freuen uns darauf, künftig gemeinsam neue intermodale Lösungen für unsere Kunden zu entwickeln.“

Roman Mayer, CEO der Swissterminal AG, kommentiert: „Wir sind begeistert, DP World als unseren Partner begrüssen zu dürfen, insbesondere zu einer Zeit, in der wir zahlreiche Chancen wahrnehmen, um den Standort Schweiz als wichtige Drehscheibe für die weltweite Logistik weiter auszubauen.» Er fügt hinzu: «Wir verbinden unser Unternehmen, das bislang in Familienbesitz war, mit einer grossen, internationalen Organisation, die unsere langfristige Vision teilt. Somit sind wir bestens aufgestellt, um ein nachhaltiges Wachstum zu generieren und auf die sich wandelnden Marktbedingungen einzugehen.“

Quelle und Foto: DP World, Swissterminal, Foto: Swissterminal

 

 

 

 




Zukunftsviertel Unterbilk/Friedrichstadt

Die Stadtwerke Düsseldorf starten gemeinsam mit der Landeshauptstadt ein ehrgeiziges Projekt zur Modernisierung und Weiterentwicklung der Düsseldorfer Infrastrukturen: das „Zukunftsviertel Unterbilk/Friedrichstadt“. In diesen beiden Stadtteilen, die zum dichtbesiedelsten Stadtbezirk in Düsseldorf gehören, wollen die Partner innovative Konzepte ausprobieren und bewährte weiterentwickeln.

Ziele sind der Erhalt und Ausbau der Lebensqualität in Düsseldorf, indem etwa Luft- und Lärmemissionen reduziert werden, sowie ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele. Im Fokus stehen dabei nicht nur die öffentlichen Infrastrukturen für Energie und Verkehr, sondern insbesondere auch die bei den Bürgerinnen und Bürgern.

„Unser Anspruch ist es, über den Klimaschutz hinaus die Lebensqualität in einer wachsenden Stadt zu erhalten oder sogar noch zu verbessern. Ein Schlüssel dafür sind umwelt- und klimafreundliche Produkte und Anlagen, die konsequent aus dem Blickwinkel der Kunden und des Marktes entwickelt werden“, sagte Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf. „Und im Zukunftsviertel Unterbilk/Friedrichstadt zeigen wir, wie dies gelingen kann.“

Oberbürgermeister Thomas Geisel betonte, dass das Zukunftsviertel Unterbilk/Friedrichstadt auch einen Beitrag zu den Klimaschutzzielen der Stadt und zur Mobilitätswende leistet: „Im Zukunftsviertel werden Verwaltung und Politik, Stadtwerke und Unternehmen, aber auch die Bürgerinnen und Bürger jeweils ihren Beitrag dazu leisten, die Belastungen zu reduzieren. Erfahrungen, die wir in diesem Projekt machen, helfen uns, Antworten für die ganze Stadt zu entwickeln.“

„Denn wenn die neuen Ideen im Zukunftsviertel Unterbilk/Friedrichstadt Anklang finden, werden wir sie auch auf andere Viertel der Stadt ausrollen und so für noch mehr Lebensqualität für alle Düsseldorferinnen und Düsseldorfer und eine höhere Standortattraktivität für Unternehmen sorgen“, erklärte Stadtwerke-Vertriebsvorstand Manfred Abrahams.

Seit 20 Jahren verzeichnet die Stadt Düsseldorf ein kontinuierliches Bevölkerungs-, Verkehrs- und Pendlerwachstum, das sich laut Prognosen noch verstärken wird. Daher entwickeln die Partner die Infrastrukturen von morgen in den folgenden Bereichen, in denen innovative Konzepte getestet und bewährte weiterentwickelt werden sollen:

–         Mobilität

–         Smarte Infrastruktur

–         Klima- und umweltfreundliche Strom- und Wärmeversorgung

–         Innovative Energieberatung

Die neuen Konzepte sollen zunächst im „Zukunftsviertel Unterbilk/Friedrichstadt“ ausprobiert, bewertet und dann gegebenenfalls auf andere Stadtteile übertragen werden. Warum Unterbilk und Friedrichstadt? In dicht besiedelten Stadtteilen sind die Probleme des Bevölkerungswachstums am drängendsten, gleichzeitig aber auch die Hebelwirkungen am größten. Was sich hier bewährt, kann auch anderswo funktionieren. So werden die beiden Stadtteile links und rechts der Friedrichstraße zu einer Art Reallabor für zukunftsgerichtete urbane Infrastrukturen.

Die Konzepte werden entlang der Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen vor Ort entwickelt. Dazu wurden eigene Daten erhoben, Statistiken von verschiedenen Dienstleistern genutzt – und diese Daten angereichert mit Erkenntnissen von Marktforschungsunternehmen. Dadurch kennen die Partner die Gegebenheiten in den Stadtteilen gut – und leiten daraus die Produkte und Projekte ab.

Beispiel Smarte Infrastruktur: Im Rahmen eines Pilotprojektes werden einige Straßenabschnitte im Zukunftsviertel mit innovativen Straßenlaternen ausgerüstet. Diese verfügen nicht nur über eine adaptive Steuerung – die Beleuchtung passt sich also genau den Lichtverhältnissen an und ist dadurch besonders energieeffizient –, sondern auch über Parkraumsensoren. Diese erkennen freie Parkplätze, so dass der Parkplatzsuchverkehr gezielt gelenkt und somit reduziert werden kann.

Beispiel Mobilität: Auf der Freifläche im Bereich Bach- und Elisabethstraße, auf der sich die Baustellencontainer für den Bau der Wehrhahn-Linie befanden, soll modellhaft eine Mobilitätsstation errichtet werden. In unmittelbarer Nähe zum Bilker Bahnhof werden unterschiedliche Mobilitätsmittel zur Verfügung stehen und den Bürgerinnen und Bürgern den einfachen Umstieg vom ÖPNV auf beispielsweise Bike- oder Carsharing ermöglichen.

Auch der gezielte Ausbau der Fernwärme, die ein erhebliches Potenzial für die Luftreinhaltung und der CO2-Reduktion bietet, erfolgt in enger Abstimmung mit der Stadt. Innovativ sind Angebote rund um den Themenbereich „Klima- und umweltfreundliche Strom- und Wärmeversorgung“: Dabei soll Hausbesitzern ebenso wie Mietern die Möglichkeit eröffnet werden, Strom auf dem eigenen Dach zu erzeugen. Neben Dachflächen können aber auch Fassadenflächen für die Installation einer Photovoltaik-Anlage genutzt werden. Hierfür erproben die Stadtwerke im Zukunftsviertel verschiedene Systeme.

Abgerundet wird das Gesamtpaket durch neue Formen der Energieberatung. So wird es etwa eine eigens konzipierte, digitale Energieberatung zur Gebäudesanierung geben. Nutzerinnen und Nutzer können dabei per Handy oder Tablet innerhalb weniger Minuten Daten und Fotos zu Ihrem Gebäude hochladen und erhalten kurzfristig eine erste Einschätzung zu Einsparpotenzialen. Dieses Angebot wird erweitert um einen Stromsparwettbewerb für alle Stadtwerke-Kundinnen und -Kunden. Neben dem guten Gefühl, etwas für das Klima zu tun, und der Einsparung auf der Rechnung, winken für die größten Klimasparer attraktive Preise.

Und das alles ist erst der Anfang: Weitere innovative Produkte und Konzepte werden folgen. Neugierig geworden? Mehr Infos gibt’s im Internet unter: www.swd-ag.de/zukunftsviertel

Fragen zum Projekt? Antworten gibt’s beim Projektteam! E-Mail: zukunftsviertel@swd.ag.de; Telefon: 0800/821 821 100 (kostenfrei).

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG, von links: Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf, die Zukunftsviertel-Projektleiter Dieter Greßies und Jan Eldring sowie Manfred Abrahams, Vertriebsvorstand der Stadtwerke Düsseldorf.

 

 




Wenig Unfälle in Rotterdam

2019 war für die Schifffahrt im Rotterdamer Hafen ein relativ sicheres Jahr. Im vergangenen Jahr liefen beinahe ebenso viele Seeschiffe den Rotterdamer Hafen an wie im Jahr 2018 – 29.491 Seeschiffe im Vergleich zu 29.476 im vorigen Jahr. Die Anzahl Unglücksfälle blieb auch beinahe konstant – 113 im Vergleich zu 112, wobei es sich vor allem um „Parkschäden“ handelte.

Infolge eines sehr schweren Unglücksfalls lag der NSI (Nautical Safety Index) – ein Indikator für die nautische Sicherheit – leicht unter der Norm (6,56 statt 7). Das erfolgte durch eine Kollision zwischen einem RHIB und einer Schaluppe, wobei ein Todesopfer zu beklagen war. Drei von vier schweren Unglücksfällen betrafen die Passagierschifffahrt, das Gleiche galt für zehn Prozent aller Unfälle.

Der Hafenmeister René de Vries äußert sich klar und deutlich über die Rolle der Passagierschifffahrt bei der Zahl der Zwischenfälle: „Das sind viel zu viele für eine so kleine Gruppe der Wasserwegnutzer. Wir haben die Aufsicht beträchtlich erhöht, doch ändert dies nichts daran, dass dies eine sehr gefährdete Gruppe ist. Daher sind wir mit dem (niederländischen) Ministerium im Hinblick auf zusätzliche Maßnahmen im Gespräch. Es muss etwas getan werden“, sagt Hafenmeister De Vries heute – am Donnerstag, dem 16. Januar – in seinem Büro im World Port Center bei der Präsentation der nautischen Jahreszahlen, wobei er einen Rückblick auf das vergangene Jahr und einen Ausblick auf das Jahr 2020 vornimmt.

Eine neue Entwicklung im Hafen ist das verstärkte Bunkern von LNG (Flüssiggas) während der Be- und Entladung von Seeschiffen. Mittlerweile sind regelmäßig drei LNG-Bunkerschiffe im Hafen unterwegs und verfügen noch vier weitere LNG-Bunkerschiffe über die Lizenz, LNG (Flüssiggas) im Hafen zu bunkern. In diesem Jahr werden sicherlich noch zwei Bunkerschiffe dazukommen.

Des Weiteren haben, unter der Federführung der Häfen von Rotterdam und Amsterdam, zum ersten Mal elf Seehäfen dieselbe Hafenverordnung entwickelt. Die Hafenbetriebe arbeiten auf verschiedenen Gebieten zusammen. Beispielsweise setzen sie bereits dasselbe Hafenmanagement- und Hafeninformationssystem ein: Sein Name lautet HaMIS.

Der Hafenmeister trifft ebenfalls Vorbereitungen im Hinblick auf die Chancen, die mit der Digitalisierung des Hafens verbunden sind. So werden, in Kooperation mit der Veiligheidsregio (Sicherheitsregion) Rotterdam, bei Zwischenfällen bereits Drohnen eingesetzt. Auch werden neue Tests mit einem so genannten „floating lab“ (schwimmendes Labor) durchgeführt, um zu untersuchen, was für die Ermöglichung einer autonomen Schifffahrt im Hafen erforderlich ist.

Der Hafenbetrieb arbeitet unter anderem eng mit dem Hafen Antwerpen zusammen, so dass ab dem 1. Januar 2021 eine Bunkergenehmigung für Lieferanten von Bunkerbrennstoffen in Kraft treten kann. Für LNG ist eine solche Lizenz bereits in Kraft. Mit dieser Genehmigung sollen erstmalig Stoffe identifiziert werden, die in Bunkerschiffen definitiv nicht vorgefunden werden dürfen. Es ist damit zu rechnen, dass eine Lizenz die Transparenz auf dem Bunkermarkt sowie die Quantität und Qualität der Bunkerschiffe erheblich verbessern wird. Nähere Informationen werden Mitte dieses Jahres folgen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam