Erstes deutsches Schiff mit AdBlue

Weniger Schadstoffe, effiziente Fahrweise, gute Auslastung bei den Fahrgastzahlen – die Katamaran-Reederei Bodensee mit gerade einmal drei Schiffen, die stündlich zwischen Friedrichshafen und Konstanz pendeln, ist derzeit hervorragend unterwegs. Der neueste Clou: der Einsatz eines SCR-Katalysators mit „AdBlue“-Einspritzung. Damit ist „Constanze“ das erste Schiff in Deutschland, das die EU-Abgasnorm V erfüllt und deutlicher weniger Stickoxide ausstößt als vergleichbare Schiffe.


„Es ist ein Jahr ganz im Zeichen der Umwelt und Nachhaltigkeit“, leitet Beiratsvorsitzender Uli Burchardt die Vorstellung von „Constanze“ ein. Er, der gleichzeitig als Oberbürgermeister von Konstanz im Frühjahr dieses Jahres den Klimanotstand ausrief, weiß um die Hürden in der Umweltpolitik. Und er ist froh, dass die Stadt Konstanz Unternehmen vorweisen kann, die sich bereits Nachhaltigkeit auf die Fahnen schreiben – so wie die Katamaran-Reederei Bodensee. Die kleine Reederei fährt an 365 Tagen im Jahr stündlich über den See und sorgt für einen regen Austausch zwischen Konstanz und Friedrichshafen. Mit drei eigens für den Bodensee gebauten Katamaranen haben die zwei größten Städte am See eine Verbindung geschaffen, die die Straßen und Parkräume entlastet und die neben Verlässlichkeit und Wirtschaftlichkeit vor allem auch mit Nachhaltigkeit punktet.

Katamaran Constanze ist das erste deutsche Schiff mit einem SCR-Katalysator. „Wir haben dank der Katamaran-Reederei das erste Schiff am Bodensee und in Deutschland, das die EU-Abgasnorm V erfüllt und damit künftig deutlich weniger Stickoxide in unsere schöne Region abgibt“, fasst der Beiratsvorsitzende zusammen. Sein Kollege, Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand, zeigt sich ebenfalls beeindruckt. „Die Katamaran-Reederei ist zwar ein kleines Unternehmen, aber dennoch sehr aktiv – sowohl bei der Umsetzung einer pfiffigen Marketing-Strategie als auch eben in Sachen Ökologie.“ Beides sei den Mitarbeitern zu verdanken. „Die Techniker haben getüftelt und sehr gute Arbeit geleistet“, sagt Brand. Dank ihnen ist die Reederei letztlich auf dem vorbildlichen Stand der Technik, die Wirtschaftlichkeit und Ökologie vereint. „Eine Ideenwerkstatt mit Vorbildcharakter“, so Brand, der gleichzeitig stellvertretender Beiratsvorsitzender ist.

In enger Zusammenarbeit mit dem Motorenhersteller MAN wurde nun der erste Katamaran mit SCR-Katalysatoren, neuen Antriebsmotoren und einer komplett neuen Abgasanlage ausgestattet. „Beim Einsatz eines SCR-Katalysators wird Ammoniak, bekannt unter dem Markennamen „AdBlue“, in die Abgasleitung eingespritzt. Dadurch werden 80% der umweltschädlichen Stickoxide neutralisiert und in unschädliches Wasser umgewandelt,“ erklärt Katamaran-Reederei-Geschäftsführer und Schiffbauingenieur Christoph Witte die Neuerung. Der Katamaran erfüllt damit als erstes deutsches Schiff die EU-Abgasnorm V.

Die Katamaran-Reederei treibt seit Jahren die technische Entwicklung ihrer Schiffe voran, immer auch die Umwelt im Blick. So hat die Reederei bereits vor zwei Jahren dank neuer Motoren, effizienterer Fahrweise und Optimierungen am Rumpf den Kraftstoffverbrauch und damit den CO2-Ausstoß deutlich reduziert. Seit vergangenem Jahr sind alle Katamarane mit Rußpartikelfiltern ausgestattet und konnten so die Feinstaubproduktion um 80% reduzieren. Und jetzt der Einsatz des SCR-Katalysators. „Wir betreiben drei identische Schiffe und können so optimal Vergleiche anstellen. Damit sieht man schnell schwarz auf weiß ob Verbesserungen tatsächlich erfolgreich sind oder nicht“, so Witte.

Das Investitionen in die Umwelt nicht zu Lasten der Wirtschaftlichkeit gehen, auch dafür tritt die Reederei den Beweis an. Seit zwei Jahren schreibt die Schiffsverbindung schwarze Zahlen. Wittes Geschäftsführer-Kollege Norbert Schültke weiß: „Nur durch stetige Optimierung der Technik und Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs ist es uns gelungen, einen kostengünstigen, zuverlässigen und umweltfreundlichen Betrieb zu gewährleisten“. Und der Erfolg gibt ihm Recht: Über 450.000 Fahrgäste nutzen jährlich die Schiffsverbindung zwischen Konstanz und Friedrichshafen.

Quelle und Foto:

 

 

 

 




Hamburg Süd startet RCM

Ab sofort können alle Kunden der Hamburg Süd die neue Remote Container Management-Technologie für ihre Kühlcontainerverladungen nutzen. RCM überwacht in Echtzeit Parameter wie Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit, O₂- und CO₂-Konzentration innerhalb des Reefer-Containers.

Der Mehrwert besteht darin, dass Kunden mit diesen Daten ihre Supply Chain besser kontrollieren, deutlich effizienter und sicherer gestalten und so großes Potenzial für Kostenersparnisse heben können. Darüber hinaus sind die Daten der Sensoren für Cold Treatment-Ladung online verfügbar.

Alle Reefer-Container der gemeinsamen Flotte der Hamburg Süd und Maersk sind mit der notwendigen Technologie ausgestattet worden. Die vergangenen Monate wurden für Testverladungen und die Entwicklung der digitalen Kundenschnittstelle genutzt. Das Ergebnis ist eine intuitive, sehr übersichtliche Online-Anwendung, die sich über den PC, ein Tablet oder ein Smartphone nutzen lässt und bequem alle wichtigen Parameter anzeigt.

Sobald sich ein registrierter Kunde einloggt, erhält er eine Übersicht über die von ihm gebuchten Container mit Angaben zu Abfahrt- und Zielhafen, Containernummern oder Schiffsnamen. Das „Journey Log“ zeigt alle wichtigen Ereignisse des Containertransports wie die Anlieferung ans Terminal oder die Be- und Entladung vom Schiff. Kunden können sich die Daten zu den Konditionen innerhalb der Container jederzeit anschauen und mit wenigen Klicks als Excel-Liste herunterladen oder direkt weiterleiten, zum Beispiel an den Empfänger der Ware. Zudem werden Kunden automatisch informiert, wenn vorher festgelegte Parameter oder Grenzwerte erreicht werden. Bei einem Über- oder Unterschreiten von kritischen Grenzwerten erhält das Hamburg Süd Operations-Team zudem eine Alarmmeldung, um entsprechend einzugreifen und die Qualität der Ladung zu sichern.

Bei Fragen zu ihren aktuellen Verladungen oder zur Anwendung selbst stehen den Nutzern über eine 24/7 verfügbare Chatfunktion jederzeit sofort Reefer-Experten zur Seite. „Mit RCM verbinden wir für unsere Reefer-Kunden das Beste aus zwei Welten: Digitale State-of-the-Art-Technologie, die bereits höchstmöglich auf individuelle Anforderungen zugeschnitten ist, und gleichzeitig einen jederzeit erreichbaren persönlichen Service“, sagt Frank Smet, Chief Commercial Officer (CCO) der Hamburg Süd.

Mit 380.000 Reefer-Containern bieten die Hamburg Süd und Maersk die größte Reefer-Flotte der Branche. Dadurch ist eine lückenlose Verfügbarkeit der RCM-Technologie weltweit gewährleistet.

Quelle und Foto: HAMBURG SÜD

 

 

 




CCS-Projekt Porthos einen Schritt weiter

Die Projektorganisation Porthos hat ein Übereinkommen mit vier Unternehmen unterzeichnet, in den kommenden neun Monaten parallel an Vorbereitungen für Abscheidung, Transport und Speicherung von CO2 zu arbeiten. Bei diesen Unternehmen handelt es sich um ExxonMobil, Shell, Air Liquide und Air Products. Die Abscheidung soll in deren Raffinerien und bei diesen Wasserstoff-Produzenten in Rotterdam erfolgen. Der Transport zur Nordsee sowie die Speicherung in der Tiefe der Nordsee wird von Porthos vorbereitet, einer Projektorganisation, die sich aus EBN, Gasunie und dem Hafenbetrieb Rotterdam zusammensetzt.

CCS (Carbon Capture und Storage) ist ein wichtiges Element bei der Erreichung der im niederländischen Klimaabkommen festgeschriebenen Ziele. CCS wird ebenfalls für die Produktion von klimaneutralem blauem Wasserstoff gebraucht, anhand dessen es der Wasserstoffwirtschaft möglich sein wird, schnelle Fortschritte zu machen.

Die Projektorganisation Porthos hat inzwischen die FEED-Phase gestartet. Mehrere Millionen Euros werden in dieser Phase für die technischen Vorbereitungen investiert. Aus diesem Grunde ist es wünschenswert, dass Porthos über eine Art Verpflichtungserklärung seitens des Wirtschaftssektors verfügt, dass er tatsächlich die CO2-Infrastruktur nutzen wird. Diese Verpflichtungserklärung wurde nun von den vier Unternehmen abgegeben. Sie zeigt, dass es mehr als genug Interesse seitens Unternehmen zur Lieferung von CO2 gibt. Die Verpflichtung des Wirtschaftssektors ist jedoch nicht bindend: Die Unternehmen können sich noch immer zurückziehen, und andere Unternehmen können sich anschließen. Parallel dazu hat sich Porthos dazu verpflichtet, die Vorbereitungen für den Transport und die Speicherung von CO2 in der Tiefe der Nordsee fortzusetzen.

Gemäß dem Zeitrahmen wird zum September 2020 eine SDE++-Ausschreibung, das nationale Programm zur CO2-Reduktion, gestartet. Eine SDE++ Subvention ist erforderlich, um die Differenz zwischen den Kosten für das Emissionshandelssystem (ETS) und den Gesamtkosten für die Abscheidung, den Transport und die Speicherung von CO2 zu überbrücken. Auf diese Weise können die Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben und gleichzeitig zur Erreichung der Ziele des niederländischen Klimaabkommens beitragen. Es wird erwartet, dass Anfang 2021 bekannt ist, ob diese Subvention gewährt wird und wie der Finanzrahmen für alle Beteiligten aussehen wird. Dann müssen die Unternehmen die endgültige Entscheidung hinsichtlich der Abscheidung von CO2 und der Lieferung an Porthos treffen. Es soll möglich sein, das erste CO2 Ende 2023 in den Tiefen der Nordsee zu speichern.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 

 




Klimasicher und umweltgerecht

Für Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, standen beim heutigen Besuch der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) die Mitarbeiter im Vordergrund. Der Minister legte Wert auf den direkten Kontakt mit den BfG-Wasserexperten und zeigte sich beeindruckt von der fachlichen Vielfalt der BfG bei der Entwicklung und dem Erhalt der Bundeswasserstraßen. Ein Höhepunkt des Besuchs: Scheuer gab den Startschuss für die neue wahrscheinlichkeitsbasierte 10-Tages-Wasserstandsvorhersage am Rhein.

Im Dialog mit den Beschäftigten informierte sich der Minister über die fachlichen Schwerpunkte. Im Mittelpunkt standen die Wasserstandsvorhersagen der BfG und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV), aber auch die Ökologie der Wasserstraßen und die damit verbundenen umfangreichen analytischen Fähigkeiten der BfG-Labore.

Bundesminister Andreas Scheuer: „Flüsse sind umweltfreundliche Transportwege. Darum machen wir Rhein, Elbe, Main & Co fit für die Zukunft und sorgen gleichzeitig für ihren Schutz. Mit ihrem Fachwissen helfen uns die Kolleginnen & Kollegen der BfG in Koblenz dabei.“

„Aktuelle Herausforderungen für uns und die Politik sind vor allem der Klimawandel, die Steigerung der Biodiversität, der Umgang mit Chemikalien, die Verschmutzung der Küstenmeere und eine umweltgerechte Wasserstraße. Deshalb haben wir uns sehr über den direkten Austausch mit dem Bundesverkehrsminister gefreut“, sagte Birgit Esser, Leiterin der BfG.

Scheuer zeigte sich bei seinem Rundgang durch die Bundesanstalt besonders von der Wasserstandsvorhersage-Zentrale beeindruckt. Die BfG entwickelt und pflegt die hydrologischen Vorhersagesysteme für die großen Flüsse. Das System funktioniert Hand in Hand mit den Pegelstationen der WSV sowie der Bundesländer. Seinen Besuch nutzte der Minister auch, um den offiziellen Startschuss für den neuen Dienst des elektronischen Wasserstraßen-Informationsservices (www.elwis.de) zu geben. Die BfG kann die Wasserstände für sieben besonders relevante Rheinpegel nun bis zu 10 Tage in Verbindung mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten vorhersagen. Das gelingt nur mit moderner Modellierungstechnik und entsprechender IT-Infrastruktur. Die Schifffahrt kann die Beladung ihrer Schiffe für die jeweiligen Routen jetzt besser planen.

Ein Teil des Aktionsplans „Niedrigwasser Rhein“, der die Transportbedingungen auf Europas wichtigster Binnenschifffahrtsstraße verbessern sowie klimatische Veränderungen bewältigen soll, ist somit erfüllt. Bundesminister Andreas Scheuer: „Die neuen Wasserstandsvorhersagen verbessern die gesamte Logistikkette: vom Binnenschiff über die Verlader bis zur letzten Meile. Weil sie Binnenschifffahrt verlässlicher und damit attraktiver macht. Das ist von unschätzbarem Wert für alle – auch für’s Klima.“

Bei seinem Rundgang durch die BfG zeigte sich der Minister auch sehr interessiert an den vielfältigen Möglichkeiten, die ökologische Entwicklung der Wasserstraßen zu fördern. So berät die BfG zusammen mit der Bundesanstalt für Wasserbau das Verkehrsministerium und die WSV zum Beispiel beim Bau von Fischtreppen, um die ökologische Durchgängigkeit für Fische und andere Lebewesen wieder herzustellen. Die Wissenschaftler zeigten dem Minister, wie man wandernde Fische verfolgen kann. Ein automatischer Fischzähler erfasst und vermisst aufsteigende Fische per Video.

Scheuer: „Das Fachwissen der BfG fließt zum Beispiel auch in das Bundesprogramm #BlauesBand Deutschland ein, mit dem wir unsere Flüsse für Pflanzen, Tiere und Menschen lebenswerter machen.“ Dazu gehören auch BfG-Studien, in denen untersucht wird, inwieweit sich Wasserbaumaterialien auf den Zustand der Gewässer auswirken und wie damit verbundene Umweltrisiken minimiert werden können. Ein Forscherteam der BfG informierte den Minister über umweltverträgliche Geotextilien sowie Beschichtungen zum Korrosionsschutz, die bei unsachgemäßer Handhabung problematische Stoffe in das umgebende Wasser abgeben können. Aktuell müssen noch viele Fließgewässer einen guten ökologischen Zustand gemäß der Ziele der EU-Wasserrahmenrichtlinie erreichen. Die Forschungs- und Beratungsleistungen der BfG insgesamt leisten dazu ihren Beitrag.

Die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI). Sie ist das wissenschaftliche Institut des Bundes für wasserbezogene Forschung, Begutachtung und Beratung insbesondere in den Bereichen Hydrologie, Gewässernutzung, Gewässerbeschaffenheit, Ökologie und Gewässerschutz. Die Arbeit der BfG erstreckt sich in erster Linie auf die schiffbaren Flüsse, Kanäle und Küstengewässer (Bundeswasserstraßen), die durch die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) verwaltet werden. Als Ressortforschungseinrichtung ist die BfG Teil der deutschen Wissenschaftslandschaft.

Quelle: BfG, Foto; Michael Hils, BfG; Dr. Birgit Esser, Leiterin der BfG, begrüßt Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer 

 

 




Montage der Brücken der Theemsweg-Trasse

Am Mittwoch, 4. Dezember 2019, wurde zwischen 10:00 und 15:00 Uhr, das letzte Bogenelement der Stahlbrücke der zukünftigen Theemsweg-Trasse am Thomassentunnel hochgezogen. Dann sind die zwei Bogenbrücken am Montagestandort fertiggestellt, so dass sie kommenden Frühjahr über die Straße an ihren definitiven Standort transportiert werden können.

Das wird im März 2020 für die Brücke an der Rozenburg-Schleuse und zwei Monate später für die Brücke am Thomassentunnel der Fall sein. Die Zwischenzeit wird von der Baukombination unter anderem für weitere Fertigstellungs- und Schweißarbeiten, das Einbringen der Brückenpfeiler und die Aushärtung des Auflagebalkens genutzt.

Es geht um eine Bogenbrücke mit einer Überspannung von 156,1 Metern und einer Gesamtlänge, einschließlich der Vorlandbrücken, von 269,1 Metern. Diese Brücke wird ab nächstem Jahr recht imposant zu sehen sein, denn nach dem Frühjahr 2020 fährt der Verkehr auf der A15 unter ihr hindurch. Die andere Bogenbrücke, bei der Rozenburg-Schleuse, weist eine Gesamtlänge von 176,8 Metern auf. Der Bau der Theemsweg-Trasse verläuft noch völlig planmäßig. Ende 2021 wird voraussichtlich der erste Zug über die Brücke fahren.

Im Rotterdamer Hafengebiet wird die Hafenbahnlinie, der erste Teil der Betuweroute, verlegt. Der neue Bahnstreckenabschnitt mit einer Länge von über 4 km, mit der Bezeichnung „Theemswegtracé“ (Theemsweg-Trasse), wird Ende 2021 übergeben und ist eine Lösung für den Kapazitätsengpass an der Calandbrücke bei Rozenburg.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Mittwoch, dem 4. Dezember 2019 wurde der letzte Bogenelement der Stahlbrücke der zukünftigen Theemsweg-Trasse am Thomassentunnel hochgezogen.

 




Die Bahn – Erfolgsfaktor für die Häfen

In Hamburg trafen sich Experten aus der Bahn- und Hafenbranche zur 3.  Bahnkonferenz Schienengüterverkehr und Häfen. In der vom Arbeitskreis Schiene der Logistik-Initiative Hamburg und Hafen Hamburg Marketing gemeinsam organisierten Konferenz ging es um die Herausforderungen und Perspektiven für den Intermodalverkehr in Verbindung mit den Häfen. Digitalisierung und Innovation bei der Realisierung umweltfreundlicher Lieferketten standen im Fokus.


Die „3. Bahnkonferenz Schienengüterverkehr und Häfen“ brachte in Hamburg viele Experten aus den Bereichen Eisenbahnnetz, Bahnoperateure sowie Terminal- und Hafenbetriebe zusammen. Der Tagungsraum in der Handelskammer Hamburg war mit den rund 150 Teilnehmern gut gefüllt. „Das große Interesse verdeutlicht, dass eine Bahnkonferenz mit Fokus Schienengüterverkehr und Häfen als Plattform zum fachlichen Austausch im Markt angenommen wird“, sagt Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Zur Eröffnung der Konferenz sprach der ehemalige Bahnchef und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Hamburger Hafen und Logistik AG, Prof. Dr. Rüdiger Grube. In seinem Vortrag wagte er einen Ausblick auf die weltwirtschaftlichen Entwicklungen und die Perspektiven der deutschen Wirtschaft. Im Zentrum seiner Ausführungen standen die Verflechtungen der deutschen Wirtschaft mit dem chinesischen Markt und die Bedeutung Chinas für den Hamburger Hafen. Für die deutsche Wirtschaft sei seiner Meinung nach entscheidend, ob sie weiterhin schnell und innovativ auf Entwicklungen reagieren könne. Ein großer Vorteil sei der hohe Anteil an mittelständischen Unternehmen mit mehr als 1.300 „Hidden Champions“. Im weiteren Verlauf der Konferenz ging es in den Fachvorträgen um die Anforderungen der Reedereien an die Häfen und die Entwicklungen im Schifffahrtsmarkt, um die Kurzstreckenverkehre auf der Schiene, Fragen der Digitalisierung und die Situation der Bahnverkehre von und nach China.

Die Initiatoren der Bahnkonferenz Schienengüterverkehr und Häfen sind die Logistik-Initiative Hamburg und Hafen Hamburg Marketing. Die beiden Organisationen sind auch die Gründer des Arbeitskreises Schiene. Eingeladen wurden interessierte Mitglieder und zahlreiche Vertreter von Unternehmen und Organisationen aus Hamburg und dem Binnenland.

Quelle: HHM, Foto: HPA-Bildarchiv: Paulo Kalkhake

 

 

 




Staus und Baustellen legen Logistik lahm

Der Verein „Die Transportbotschafter e.V.“ hat sich des Themas Baustellen auf deutschen Autobahnen angenommen, um darauf aufmerksam zu machen, unter welchen Problemen die Logistikwirtschaft seit Jahren leidet. Alleine im November gab es deutschlandweit 517 Autobahnbaustellen – 37 mehr als im Vorjahresmonat, informiert der Verein auf Basis der Erhebungen des Automobilclubs ADAC. Die am stärksten beeinträchtigte Autobahn ist derzeit die A7.

Hinzu kommt, dass 5.000 Brücken auf dem Fernstraßennetz dringend sanierungsbedürftig sind. „Das macht allen Verkehrsteilnehmern zu schaffen, besonders aber der Transportbranche, die täglich Termine und Lieferfristen halten muss“, sagt Transportbotschafter Jens Thiermann, Vorsitzender des Vereins. „Transportunternehmen verplempern täglich nicht nur kostbare Zeit und Sprit, auch der Fahrzeugverschleiß steigt“, betont Thiermann.

Alleine im Nadelöhr Hamburg stehen täglich etwa 18.000 Fahrzeuge im Stau. „Eine Stunde im Stau hin und zurück kostet unsere Unternehmer pro Fahrzeug zusätzlich 200 Euro”, sagt Thomas Rackow, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Logistik Schleswig-Holstein.

Direkt betroffen sind auch die Berufskraftfahrer. Nicht nur, dass sie täglich dem Risiko ausgesetzt sind, staubedingt ihre Lenkzeit zu überziehen. Wer nicht jeden Stau auf dem Ausdruck seines Fahrtenschreibers akribisch dokumentiert, den bittet der Staat am Ende auch noch zur Kasse, sodass die Fahrer für Versäumnisse des Staates zahlen müssen. Für die meisten Fahrer vergeht inzwischen kein Tag mehr ohne Stau.

Verkehrsexperte Prof. Michael Schreckenberg von der Universität Duisburg-Essen geht davon aus, dass 20 Prozent der Staus in Deutschland durch Baustellen verursacht werden. „Der dadurch entstehende volkswirtschaftliche Schaden beträgt aufs Jahr gerechnet rund 15 Mrd. Euro”, konstatiert er. Ein großes Ärgernis stellen ihm zufolge die sogenannten Geisterbaustellen dar. „Um keine Vertragsstrafen zu kassieren, richten Bauunternehmen häufig Baustellen ein, gearbeitet wird dort aufgrund von Arbeitskräftemangel aber dann wochenlang nicht“, stellt er fest. Staus in Geisterbaustellen sind unnötig und vermeidbar.

Zwar investiert der Bund gerade massiv in die Verkehrsinfrastruktur, zahllose Baustellen sind aber die Folge. Transportunternehmen leiden doppelt. Ist die im Baustellenstau verbrachte Zeit zu lang, müssen Fahrer eine Pause oder Tagesruhezeit einlegen – häufig auf einem der total überfüllten Rastplätze. Laut Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) fehlen derzeit deutschlandweit rund 40.000 Lkw-Stellplätze. „Mitunter platzen Termine und die Transportunternehmer bekommen Probleme mit ihren Auftraggebern”, stellt Prof. Dr. Engelhardt, Vorstandssprecher des BGL, fest.

Doch einfach auf die Schiene ausweichen, geht seiner Meinung nach auch nicht. Denn das Gleisnetz ist ebenfalls marode und wird derzeit aufwendig saniert. Die Folge sind auch hier zahlreiche Baustellen mit daraus folgenden Kapazitätsverlusten und Pünktlichkeitsproblemen. „Der Lkw wird in Deutschland immer als Stauverursacher Nummer Eins stigmatisiert, dabei sind Transportunternehmer die größten Leidtragenden der aktuellen Baustellenwut in Deutschland”, sagt Transportbotschafter Thiermann.

Quelle und Foto: Die Transportbotschafter

 

 

 

 




Rhenus-Arkon-Shipinvest gibt Eco-Schiffe in Auftrag

Das Schifffahrtsunternehmen Rhenus-Arkon-Shipinvest hat den Aufbau einer eigenen Eco-Shortsea-Flotte gestartet. Die ersten vier umwelt-freundlichen Schiffe der „Hanse Eco Short Sea Coaster“ sind in Auftrag gegeben. Der Baubeginn erfolgt im Februar 2020 und die Auslieferung ist für die zweite Jahreshälfte 2021 geplant. Die Schiffe beruhen auf den neusten Entwicklungen in Bezug auf Umweltschutz, Digitalisierung und Design.

Die Hanse-Eco-Flotte ist das Ergebnis einer Initiative von Torsten Westphal, Gründungsmitglied von Arkon Shipping. Gemeinsam mit dem Partner Rhenus, langjähriger Markt- und Industriekenner, ist der Aufbau einer zukunftsfähigen Shortsea-Flotte eine nachhaltige Lösung für einen bedarfsgerechten Schiffsbau.

So hat Rhenus-Arkon-Shipinvest einen eigenen Schiffsstandard für den europäischen Shortsea-Verkehr entwickelt. Das Hanse-Eco-Schiff wird rund 90 Meter lang sein und über eine Tragfähigkeit von 4.200 Tonnen verfügen. Das Laderaumvolumen wird über 5.500 Kubikmeter betragen.

„Unsere Hanse-Eco-Flotte zeigt einen Weg auf, dem Klimaschutz gerecht zu werden und gleichzeitig den Megatrend Digitalisierung sinnvoll einzusetzen. Damit liefern wir von der Planung bis zur Inbetriebnahme einen hohen Maßstab für die europäische Schifffahrt 2.0“, sagt Torsten Westphal, Managing Shareholder der Rhenus-Arkon-Shipinvest.

Die Hanse-Eco-Schiffe zeichnen sich durch eine Reihe von Optimierungen im Vergleich zur herkömmlichen Bauweise aus: Die vordere Anordnung der Brücke bietet auch bei Decksladungen freie Sicht und die innovative Rumpfform reduziert den Treibstoffverbrauch. Darüber hinaus wird eine vergrößerte Laderaumlänge neben den klassischen Bulk- und Breakbulk- auch Projektladungen gerecht. So zeichnet sich dieser Schiffstyp mit seinem durchgehenden Deck für voluminöse und sperrige Güter aus und ist mit der Open-Top-Fähigkeit in der Lage, neue Ladungssegmente zu bedienen.

Neben den ab 2020 erforderlichen Wasseraufbereitungssystemen werden die Eco-Schiffe mit einem hybriden Schiffantrieb mit Bio-Katalysator, einer Elektromotorunterstützung und einer Abgasnachbehandlung ausgerüstet. Dieser wird nicht nur die Vorgaben der zukünftigen Abgasnorm IMO Tier III erfüllen, sondern auch den Kohlenstoffdioxidausstoß, die Feinstaub-Emissionen und den Treibstoffverbrauch erheblich reduzieren. Außerdem kann die Hauptmaschine Biotreibstoff verbrennen.

„Ein integriertes Automatisierungssystem sowie der Einsatz modernster Kameratechnik vereinfachen die operativen Prozesse auf dem Schiff sowie in den Häfen und reduzieren die administrative Arbeit der Kapitäne“, fügt Ralf Uebachs, Geschäftsführer der Rhenus-Arkon-Shipinvest, hinzu.

Die Rhenus-Gruppe ist ein weltweit operierender Logistikdienstleister mit einem Jahresumsatz von 5,1 Mrd. EUR. Mit 31.000 Beschäftigten ist Rhenus an 660 Standorten präsent. Die Rhenus-Gruppe bietet Lösungen für die unterschiedlichsten Branchen entlang der gesamten Lieferkette an, darunter multimodale Transporte, Lagerung, Zollabfertigung sowie innovative Mehrwertdienste.

 Quelle: Rhenus, Foto: RHAS GmbH

 




50 Jahre Haeger & Schmidt in Andernach

Seit 1969 ist Haeger & Schmidt ohne Unterbrechung für alle wasserseitigen Transporte des Weißblechproduzenten thyssenkrupp Rasselstein in Andernach tätig. Beide Unternehmen waren damals über die gemeinsame Mutter Thyssen miteinander verbunden und pflegten eine enge partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Andernach, die als Hafenbetreiber die Grundlagen für die Entwicklung moderner logistischer Konzepte mit Binnen- und Fluss-See-Schiffen, Bahn und Lkw zur Verfügung stellten.

Die Meilensteine der Entwicklung der vergangenen 50 Jahre waren die Eröffnung des neuen Hafenbeckens in Andernach 1970, erste Verladungen von thyssenkrupp Rasselstein-Produkten mit Küstenmotorschiffen nach Großbritannien Anfang der Neunzigerjahre, der Beginn des Containerverkehrs Ende 1998, die Eröffnung des Container Terminals Andernach (CSA) im Jahre 2000, die Vergrößerung des Hafenbeckens und der Start von Linienzugverbindungen nach Antwerpen und Rotterdam im Jahre 2010.

Der Containerumschlag ist von 10.158 Standardcontainern (TEU) im Jahr 2000 über 80.681 TEU im Jahr 2010 auf in der Spitze bisher 152.024 TEU kontinuierlich gewachsen. In 2019 steuert man auf ein Rekordergebnis zu.

Begleitet wurde diese Entwicklung durch stetige Investitionen der Stadtwerke Andernach in die Hafeninfrastruktur. Das trimodale KLV-Terminal in Andernach weist neben den Umschlagsgeräten auch Hallenkapazitäten für Dienstleistungen rund um die Containerverladung vor. Aber auch die sicherheitstechnische Überwachung des ISPS zertifizierten Terminals und die Digitalisierung der Abfertigung wurden und werden jeweils auf den neuesten Stand der Technik gebracht.

„Entscheidender Faktor bei der Entwicklung des Hafen- und Logistikstandortes Andernach war die enge Kooperation und das gute Vertrauensverhältnis zwischen den Führungspersonen und Mitarbeitern der Stadtwerke Andernach, der Haeger & Schmidt Niederlassung Andernach und den Kunden, wie thyssenkrupp Rasselstein, Weig GmbH & Co. KG und anderen mittelständischen Unternehmen in der Region. Aber auch die weltweit tätige Reederei MSC hat die Entwicklung von Beginn an maßgeblich unterstützt und damit die Bedeutung des größten Containerterminals am Mittelrhein dokumentiert. Bis heute haben weitere große Reedereien Depots am Standort Andernach eröffnet.“ berichtet Haeger & Schmidt Logistics Geschäftsführer Heiko Brückner. Der wichtigste Kunde des Hafens Andernach und des Terminalbetreibers Haeger & Schmidt Logistics, die Firma thyssenkrupp Rasselstein GmbH, hat im November 2019 eine Absichtserklärung unterzeichnet, die bestehenden Leistungsverträge mit Haeger & Schmidt Logistics GmbH für weitere zehn Jahre zu verlängern.

Quelle: Haeger & Schmidt Logistics, Foto: Haeger & Schmidt Logistics/ Oliver Schmidt, (v.l.n.r.) Oliver d’Alvarez (Head of Ordermanagement & Logistics thyssenkrupp Rasselstein), Lars Hörnig (kaufm. Geschäftsführer der Stadtwerke Andernach), Oberbürgermeister Achim Hütten (Stadt Andernach), DI Horst Felbermayr (Felbermayr-Gruppe), Heiko Brückner (CEO Haeger & Schmidt Logistics), Per Nyström (CFO Haeger & Schmidt Logistics), Jan Deuster (techn. Geschäftsführer der Stadtwerke Andernach), Oliver Pellin (Head of Transportation Management thyssenkrupp Rasselstein), André Hoffmann (Niederlassungsleiter Haeger & Schmidt Logistics)

 

 




Riesige Windturbine auf der Maasvlakte

Die weltweit größte Windturbine, die Haliade-X, wird auf der Maasvlakte getestet. Diese „Pilotanlage“ kam dank eines innovativen fruchtbaren Austauschs des amerikanischen Unternehmens GE Renewable Energy, der niederländischen Unternehmen Sif Netherlands und Pondera Consult zustande.

Auf der Maasvlakte drehen sich seit kurzem gigantische Flügel mit einer Länge von 107 Metern. Diese gehören zur Haliade-X 12 MW, der weltweit stärksten Windturbine. Sie weist eine Gesamthöhe von 260 Metern auf, hat eine Leistung von zwölf (12) Megawatt und kann damit so viel Energie erzeugen, dass 16.000 Haushalte in der Region mit Strom versorgt werden können. Zum Vergleich: Die Windturbine in der Nähe der Van Brienenoord-Brücke hat eine Leistung von höchstens drei (3) Megawatt.

Auf dem 62 Hektar großen Gelände am Pieter van Vollenhovenweg errichtet Sif Netherlands Fundamente für Offshore-Windparks. Und seit kurzem ist dies somit auch ein Teststandort für die Haliade-X.

Für die Dauer von fünf Jahren wird die Windturbine gründlich getestet, damit die Leistungen der Windturbine und die operativen Abläufe beurteilt werden können. Sif und Pondera (Consultingfirma im Bereich nachhaltiger Energien) haben zu diesem Zweck das Joint Venture mit dem Namen „Future Wind“ gegründet. GE Renewable Energy hat mit diesen Partnern einen Vertrag unterzeichnet, der eine Testdauer von fünf Jahren und eine Service- und Wartungsdauer von fünfzehn Jahren einschließt.

Die Errichtung der Haliade-X auf der Maasvlakte passt voll und ganz in das Bestreben von Rotterdam, sich zum Vorreiter auf dem Gebiet nachhaltiger Energien zu entwickeln. Dazu stimuliert der Hafenbetrieb Rotterdam Initiativen, die zu einem „intelligenten“ und „sauberen“ Hafen führen – und bringt der Hafenbetrieb Geschäftsparteien zusammen, die sich für einen innovativen fruchtbaren Austausch eignen. Genau das ist der Fall bei Sif und GE. „Der erste Kontakt wurde über den Hafenbetrieb Rotterdam geknüpft“, erzählt Diederik de Bruin von Sif. „Dessen Mitarbeiter berichteten von den Plänen von GE und haben uns aneinander gekoppelt.“

Das Projekt passte voll und ganz in das Bestreben von Sif, die eigene Produktion CO2-neutral zu gestalten. „Wir setzen einen Großteil der erzeugten Windenergie dazu ein, unsere Produktionsstandorte in Roermond und Rotterdam mit Strom zu versorgen. Zudem unterstützen wir GE, wo dies erforderlich ist, und zudem stellen wir den Standort zur Verfügung.“ Das letztendliche Ziel dieser Testphase ist die Zertifizierung der Windturbine, so dass die Turbine in Serienproduktion gehen kann. In der zweiten Jahreshälfte von 2021 sollen die ersten Typen dieser Windturbine geliefert werden.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Foto: Port of Rotterdam/ Danny Cornelissen