Die Häfen klug positionieren

Die Europäische Union steht vor der Herausforderung, den Übergang zu einer nachhaltigen Wirtschaft mit der Aufrechterhaltung unseres Wohlstands zu vereinbaren. Mit dem Fit For 55-Paket und REPowerEU werden die Weichen dafür gestellt. Die Port of Rotterdam Authority betont gegenüber der zukünftigen Europäischen Kommission und dem Parlament die Notwendigkeit einer stabilen Politik, einer starken Förderung grüner Energie und einer Kreislaufwirtschaft.

Boudewijn Siemons, CEO Port of Rotterdam Authority: „Jetzt die Umsetzung des Übergangs in den Mittelpunkt stellen und die europäischen Häfen klug nutzen, um strategische Autonomie zu sichern.“

„Die geopolitischen Spannungen und der zunehmende Druck auf die Industrie erfordern eine entschlossene Haltung der Europäischen Union. Der Hafen von Rotterdam verfügt über einen großen Industriekomplex und ist eine wichtige Drehscheibe für Container, Energie und Rohstoffe. Hier, wie in vielen anderen europäischen Häfen, kommen große Herausforderungen zusammen: den internationalen Verkehr nachhaltiger gestalten, zuverlässige Lieferketten für Unternehmen und Verbraucher schaffen und die Nachhaltigkeit der Industrie beschleunigen, ohne die Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren. Häfen können und wollen daher eine wichtige Rolle für die Zukunftssicherung Europas spielen. In Rotterdam sagen wir nicht umsonst: Wenn es dem Hafen gut geht, dann geht es auch der europäischen Wirtschaft gut“, erläutert Siemons.

Die Port of Rotterdam Authority stellt fest, dass viele Industrieunternehmen in Rotterdam in eine nachhaltigere Produktion investieren möchten, aber noch keine endgültige Investitionsentscheidung getroffen haben. Für sie ist es entscheidend, dass das europäische Investitionsklima ausreichend Sicherheiten und Zukunftsperspektiven bietet. Das europäische Emissionshandelssystem (ETS) ermutigt die Industrie, nachhaltiger zu werden, und der Mechanismus zur Anpassung der Kohlenstoffgrenzwerte (CBAM) trägt dazu bei, dass weltweit gleiche Wettbewerbsbedingungen herrschen. Eine breit angelegte, fördernde europäische Industriepolitik ist eine notwendige Ergänzung, um die Wirtschaftstätigkeit aufrechtzuerhalten, vor allem wenn Europa seine Abhängigkeiten von anderen Ländern verringern und in der innovativen, nachhaltigen Produktion führend bleiben will.

Mehrere öffentliche und private Projekte in Rotterdam leisten einen wichtigen Beitrag dazu, die Industrie in Nordwesteuropa nachhaltiger zu machen. Dazu gehören unter anderem die Speicherung von CO₂ unter dem Meeresboden, der Import und die Produktion von Wasserstoff sowie der Ausbau der Kreislaufwirtschaft. Diese Projekte sind bereits angelaufen und die Port of Rotterdam Authority möchte, dass diese weiterhin von der Europäischen Union unterstützt werden. Die Port of Rotterdam Authority würde es zum Beispiel begrüßen, wenn auf europäischer Ebene dem Zusammenhang zwischen der Energie- und der Rohstoffwende mehr Aufmerksamkeit geschenkt würde.

Um sicherzustellen, dass die Umsetzung der Energiewende schnell genug erfolgen kann und nicht etwa durch Engpässe im Stromnetz verzögert wird, fordert die Port of Rotterdam Authority die EU auf, an einem gebietsorientierten Beschleunigungsansatz in Industrieclustern wie den Häfen zu arbeiten. Der Hafen befürwortet auch den beschleunigten Aufbau von nachhaltigen Energieketten in Nordwesteuropa. Europäische Fonds können dazu beitragen.

Der Güterverkehr ist das Rückgrat des Binnenmarktes und ermöglicht es Unternehmen, Rohstoffe, Einzelteile und Halbfabrikate zu importieren und ihre Produkte auf dem gesamten Kontinent zu verkaufen. Der Hafen von Rotterdam tut alles, um die wachsende Nachfrage nach Transportleistungen zu befriedigen. Investitionen in die Instandhaltung und Kapazität der Infrastruktur sind hierfür in den kommenden Jahren dringend erforderlich. Der Ausbau der europäischen Schienen- und Binnenschifffahrtskapazitäten spielt dabei eine wichtige Rolle, zumal sich der Klimawandel stark auf die Befahrbarkeit der Wasserstraßen auswirkt.

Der Hafen von Rotterdam investiert in den nächsten Jahren viel in die Nachhaltigkeit des Transports und hofft, dass sich dies positiv auf den internationalen Sektor auswirken wird. Dabei fordert sie zusätzliche europäische Fördermaßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit erneuerbarer Kraftstoffe zu erhöhen. Dabei ist die Zusicherung der EU, die Preise für Schiffskraftstoffe im Rahmen der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) festzulegen, äußerst wichtig für die Schaffung einheitlicher internationaler Wettbewerbsbedingungen.

Quelle: Port of Rotterdam Authority, Foto: Port of Rotterdam Authority/ Martens Multimedia




Deutsche Bahn: Operatives Ergebnis wie erwartet negativ

Der DB-Konzern (DB) hat 2023 so viel wie noch nie in ein leistungsfähiges Schienennetz und die Fahrzeugflotte investiert und damit die Strategie für eine Starke Schiene in Deutschland weiter konsequent umgesetzt. Mit rund 7,6 Milliarden Euro sind die Netto-Investitionen aus Eigenmitteln der Deutschen Bahn im Vergleich zum Vorjahr um über 16 Prozent gestiegen – ein neuer Rekord. Zusätzlicher Aufwand für die Infrastruktur und substanzielle Vorleistungen für den Bund in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro wirkten sich wie erwartet negativ auf das operative Ergebnis (EBIT) der DB aus. Der DB-Konzern hat das Geschäftsjahr 2023 deshalb mit einem bereinigten EBIT von minus 964 Millionen Euro abgeschlossen (im Vorjahr: 1.225 Millionen Euro). Für 2024 rechnet die DB wieder mit einem positiven bereinigten EBIT von über einer Milliarde Euro. Die Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene ist 2023 weiter gestiegen.

Auch bei ihren Angeboten für Reisende hat die DB 2023 deutliche Fortschritte gemacht, etwa mit einer größeren und moderneren Fahrzeugflotte, zusätzlichen Verbindungen und mehr digitalem Service. „Wir sind 2023 in Vorleistung gegangen und haben so viel gebaut wie noch nie, denn die Sanierung und Modernisierung der Infrastruktur duldet keinen Aufschub“, sagte der DB-Vorstandsvorsitzende Dr. Richard Lutz in Berlin: „Gleichzeitig markiert das Jahr 2023 eine Zeitenwende: Gemeinsam mit dem Bund haben wir das größte und umfassendste Investitionsprogramm seit der Bahnreform 1994 beschlossen. Wir fahren das Schienennetz nicht länger auf Verschleiß, sondern sanieren und modernisieren die Infrastruktur von Grund auf. Dank der starken Aufstockung der Haushaltsmittel durch den Bund können wir rund 30 Milliarden Euro zusätzlich investieren. Damit treiben wir die Umsetzung unserer Strategie der Starken Schiene weiter voran. Denn nur mit einem leistungsfähigen Netz können wir die klima- und verkehrspolitischen Ziele des Bundes und mehr Verkehr auf der umweltfreundlichen Schiene erreichen.“

Zentraler Hebel der Infrastruktursanierung für mehr Stabilität und Qualität ist die Generalsanierung von rund 40 sogenannten Korridoren im hochbelasteten Schienennetz. Dabei werden die Strecken durchgängig saniert – vom verlängerten Bahnsteig über den Oberbau bis hin zum digitalen Stellwerk. Bis 2030 soll so ein über 9.000 Kilometer langes Hochleistungsnetz in Deutschland zur Verfügung stehen. Den Anfang macht in diesem Jahr die rund 70 Kilometer lange Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim. Während einer Testphase im Januar ist es gelungen, gegenüber konventionellen Baustellen das Fünffache an Baumaterial zu verbauen.

Bei den Brutto-Investitionen hat die DB 2023 gemeinsam mit dem Bund gegenüber dem Vorjahr um rund zwölf Prozent zugelegt auf insgesamt 16,9 Milliarden Euro. Die Rekordinvestitionen sind zu mehr als 94 Prozent in die Eisenbahn in Deutschland geflossen und dort vor allem in die Infrastruktur. Unter anderem infolge der Investitionen in die Schieneninfrastruktur und die Fahrzeugflotte sowie der Vorfinanzierung für den Bund stiegen die Netto-Finanzschulden per 31. Dezember 2023 wie erwartet an. Das Jahresergebnis lag 2023 bei rund minus 2,4 Milliarden Euro (im Vorjahr: minus 227 Millionen Euro). Hier schlug unter anderem der deutlich gestiegene Zinsaufwand negativ zu Buche, getrieben auch durch die höhere Verschuldung für Investitionen. Auf das Konzernergebnis wirkten sich zudem zusätzliche Belastungen durch inflationsbedingte Kostensteigerungen, stark gestiegenen Personalaufwand und mehrere Streiks aus.

Rund 1,8 Milliarden Reisende in den Zügen der DB

Der Umsatz des DB-Konzerns betrug im Geschäftsjahr 2023 rund 45,2 Milliarden Euro – rund 13 Prozent weniger als 2022. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf eine branchenweite Normalisierung der Frachtraten in der internationalen Logistik zurückzuführen, die wie erwartet auch DB Schenker spürte. Mit 1,1 Milliarden Euro operativem Gewinn lag DB Schenker beim bereinigten EBIT aber weiterhin mehr als doppelt so hoch als das Vor-Corona-Niveau.

Im Kerngeschäft der DB, dem Systemverbund Bahn, stieg der Umsatz um 6,2 Prozent auf rund 26,2 Milliarden Euro. Der Fernverkehr legte 2023 beim Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 18,4 Prozent auf rund 5,9 Milliarden Euro zu. Die Nahverkehrstochter DB Regio erreichte einen Umsatz von rund 9,7 Milliarden Euro – ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber 2022. Bei der Verkehrsleistung (Schiene und Bus) steigerte sich DB Regio deutlich um über 9 Prozent auf rund 43,5 Millionen Personenkilometer, auch dank des Deutschlandtickets. DB Fernverkehr lag bei der Verkehrsleistung 2023 mit rund 45,5 Millionen Personenkilometern (plus 9,0 Prozent) erstmals wieder über dem Vor-Corona-Niveau. Bei DB Cargo stieg der Umsatz 2023 um 6,4 Prozent auf rund 5,6 Milliarden Euro.

Insgesamt reisten 2023 rund 1,8 Milliarden Menschen klimafreundlich in den Zügen der DB – 5,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Allein die Fernverkehrsreisenden sparten 2023 gegenüber Fahrten mit dem Auto rund 7,5 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen ein. Um dem steigenden Bedarf gerecht zu werden, hat die DB ihr Angebot auch im vergangenen Jahr weiter ausgebaut: Pro Monat hat das Unternehmen durchschnittlich drei neue ICE in Betrieb genommen. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wurden die Fernverkehrsverbindungen erheblich erweitert. Der digitale DB Navigator, die beliebteste deutsche Mobilitätsapp, erhielt viele neue Service-Funktionen.

Die Betriebsleistung auf dem stark befahrenen Schienennetz sank 2023 im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf rund 1,12 Milliarden Trassenkilometer. Eine hohe Auslastung des Schienennetzes in Kombination mit der hohen Bautätigkeit hat sich im Fernverkehr negativ auf die Pünktlichkeit ausgewirkt: Sie lag bei 64,0 Prozent (im Vorjahr: 65,2 Prozent). Bei DB Regio (Schiene) betrug die Pünktlichkeit 91,0 Prozent (im Vorjahr: 91,8 Prozent).

Ausblick

Für das Jahr 2024 rechnet der DB-Konzern mit einer Umsatzsteigerung auf rund 47 Milliarden Euro. Auch das operative Ergebnis soll mit über einer Milliarde Euro wieder deutlich positiv sein. Haupttreiber sind Ablösungen für die 2023 gezahlten Vorleistungen für Instandhaltungsarbeiten. Der DB-Konzern erwartet zudem positive Effekte aus einer erneut steigenden Nachfrage im Personenverkehr auf der Schiene sowie aus Effizienzsteigerungsmaßnahmen.

„Unsere Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen künftig wieder Geld verdienen und ihre Investitionen perspektivisch aus den laufenden Einnahmen bezahlen“, sagte DB-Finanzvorstand Dr. Levin Holle anlässlich der Vorstellung der Bilanz: „Dazu müssen wir deutlich effizienter werden.“

Die Brutto-Investitionen gemeinsam mit dem Bund sollen auf etwa 21 Milliarden Euro weiter steigen. Seine Netto-Investitionen aus Eigenmitteln will der DB-Konzern 2024 ebenfalls erneut deutlich anheben. Im Fernverkehr erwartet der DB-Konzern eine Pünktlichkeit von ungefähr 70 Prozent für dieses Jahr, bei DB Regio (Schiene) wird eine Pünktlichkeit von ungefähr 93 Prozent vorausgesagt.

Die Prognose unterliegt Unsicherheiten insbesondere mit Blick auf noch fehlende gesetzliche und regulatorische Voraussetzungen für höhere Bundeszahlungen.

Quelle: Deutsche Bahn, Foto: Deutsche Bahn AG / Pablo Castagnola




DACHSER hält Kurs und erweitert globales Netz

Nach der Sonderkonjunktur in Folge der Corona-Pandemie und weltweiten Lieferkettenunterbrechungen kehrte die Logistikbranche 2023 zur Normalität zurück. Auch für DACHSER war das Geschäftsjahr geprägt von einer schwachen weltweiten Logistiknachfrage, die auf deutliche Überkapazitäten und stark sinkende Raten in der Luft- und Seefracht traf.

Der Konzernumsatz verringerte sich deshalb im Vergleich zum Vorjahr um 12,5 Prozent und erreichte rund 7,1 Milliarden Euro. Die transportierten Mengen sanken um 4,6 Prozent auf rund 77,4 Millionen Sendungen, die Tonnage verringerte sich um 6,5 Prozent auf rund 40 Millionen Tonnen.

„Vor dem Hintergrund einer schwachen Weltkonjunktur und eines herausfordernden Marktumfelds haben sich die Lieferketten 2023 deutlich entspannt, so dass wir uns auf Produktivitäts-, Auslastungs- und Qualitätsverbesserungen fokussieren konnten. Gleichzeitig haben wir signifikant in den Ausbau unserer Netze investiert“, erklärt Burkhard Eling, CEO von DACHSER.

Im Vergleich zum letzten Vorkrisenjahr 2019 lag der Umsatz 2023 um über 25 Prozent höher. Damals hatte DACHSER noch einen Umsatz von rund 5,7 Milliarden Euro bilanziert.

Strategische Zukäufe und Joint Venture-Gründungen erfolgten 2023 in den Niederlanden (Müller Fresh Food Logistics), Australien und Neuseeland (ACA International), Japan (50% Joint Venture DACHSER Japan), Italien (80% Joint Venture DACHSER & FERCAM Italia), Südafrika (100% Anteilsübernahme an DACHSER South Africa) und Schweden (Frigoscandia). In den Umsatzzahlen für 2023 sind lediglich die Zukäufe des ersten Halbjahrs in den Niederlanden und Ozeanien enthalten.

„Wir haben 2023 bewusst antizyklisch und langfristig investiert: In Italien haben wir mit der drittgrößten Akquisition unserer Unternehmensgeschichte unser europäisches Stückgutnetzwerk komplettiert. In der Lebensmittellogistik haben wir die wichtigen Märkte in Benelux und den Nordics erschlossen. Darüber hinaus sind wir nun in den großen Übersee-Märkten Japan und Australien mit eigenen Standorten präsent“, sagt Burkhard Eling.

Für 2024 stellt sich DACHSER angesichts der zurückhaltenden Konjunkturprognosen weiterhin auf niedrige Mengen und ein nur leichtes Umsatzwachstum ein. „Für unser langfristiges Ziel, der integrierteste Logistikdienstleister weltweit zu werden, investieren wir weiter in die Erweiterung und Verbesserung unserer Netze, die Digitalisierung, den Klimaschutz und natürlich in unsere Mitarbeitenden“, erläutert Burkhard Eling. 2023 investierte DACHSER über 244 Millionen Euro, für 2024 ist eine Erhöhung auf über 500 Millionen Euro geplant.

Das Business Field Road Logistics, in dem DACHSER den Transport und die Lagerung von Industrie- und Konsumgütern (European Logistics) sowie Lebensmitteln (Food Logistics) zusammenfasst, steigerte seinen Umsatz im Jahr 2023 um 1,8 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro. Die Zahl an Sendungen nahm dagegen um 4,7 Prozent, die transportierte Tonnage um 6,5 Prozent ab.

Die Business Line European Logistics hielt ihren Umsatz gegenüber dem Rekordjahr 2022 nahezu konstant bei 4,4 Milliarden Euro. Gut behauptet zeigte sich das Geschäft der europäischen Business Units, allen voran Iberia mit einem Umsatzplus von über 2 Prozent. Die Sendungszahlen und Tonnagen entwickelten sich aufgrund der schwachen Konjunktur in Deutschland, die auch die eng verwobenen Länder der Region North Central Europe beeinträchtigte, rückläufig.

Die Business Line Food Logistics verbuchte auch 2023 ein erfolgreiches Geschäftsjahr und steigerte ihren Umsatz um 9,7 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Das Umsatzplus resultiert aus der erfolgreichen Geschäftsentwicklung der deutschen Niederlassungen, der Akquisition des niederländischen Lebensmittellogistikers Müller Fresh Food Logistics sowie dem Kauf der restlichen Anteile an DACHSER Hungary. Insgesamt transportierte DACHSER Food Logistics 10,9 Millionen Sendungen, etwas mehr als im Vorjahr, während die Tonnage um 3,8 Prozent sank.

Im Business Field Air & Sea Logistics schlug die Kombination aus schwacher Nachfrage und erheblich mehr Frachtraum in der Luft- und Seefracht zu Buche. Die stark sinkenden Frachtraten sorgten für einen Umsatzrückgang von 46,3 Prozent im Vergleich zu 2022 auf 1,3 Milliarden Euro. Die Zahl der Sendungen konnte um 2,4 Prozent gesteigert werden, die Tonnage nahm um 7,9 Prozent ab.

Die Kontraktlogistik als Kombination aus Transport, Warehousing und kundenspezifischen Value Added -Services wurde auch 2023 stark ausgebaut. Hier investierte DACHSER im vergangenen Jahr weltweit in zusätzliche Kapazitäten und erhöhte die Anzahl der Palettenstellplätze um knapp 400.000. Insgesamt bietet DACHSER nun über 3 Millionen Palettenstellplätze an insgesamt 164 Warehouse-Standorten auf fünf Kontinenten.

Für die Zukunft kündigt Burkhard Eling einen noch stärkeren Fokus auf die engmaschige Verzahnung der Geschäftsfelder Road Logistics und Air & Sea Logistics an. „In den kommenden Jahren werden wesentliche Wachstumsimpulse aus den Märkten außerhalb Europas kommen. Um auch zukünftig unsere Kunden mit hoher Qualität und Zuverlässigkeit weltweit zu bedienen, verknüpfen wir die Prozesse und Systeme unserer beiden Geschäftsfelder noch enger miteinander, um eine durchgängige, globale Stückgutlösung Door-to-Door zu entwickeln. Wir nennen sie ‚Global Groupage‘.“

Der Anzahl der Mitarbeitenden bei DACHSER erhöhte sich im Jahr 2023 um über 1.100 auf rund 34.000. Hier spiegeln sich der Ausbau der Verkaufs- und IT-Teams und die Zukäufe von Müller Fresh Food Logistics und ACA International wider.

Quelle und Foto. Dachser




Binnenschifffahrt 2023 mit neuem Allzeittief

Im Jahr 2023 hat die Binnenschifffahrt in Deutschland 5,9 % weniger Güter befördert als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, wurden auf den deutschen Binnenwasserstraßen insgesamt 172 Millionen Tonnen Güter transportiert (2022: 182 Millionen Tonnen). Vor dem Hintergrund einer schwachen Konjunktur wurde damit der historisch niedrige Vorjahreswert nochmals unterschritten und der niedrigste Wert seit der deutschen Vereinigung 1990 erreicht. Gegenüber 1990 sank der Gütertransport der Binnenschifffahrt um 25,9 %, gegenüber dem Niveau des Vorkrisenjahres 2019 um 16,3 %.

Die wichtigsten Gütergruppen, die im Jahr 2023 mit Binnenschiffen befördert wurden, waren flüssige Mineralölerzeugnisse (27,9 Millionen Tonnen), Steine und Erden (21,6 Millionen Tonnen), Eisenerze (20,4 Millionen Tonnen) und Kohle (18,5 Millionen Tonnen). Auf diese Gütergruppen entfielen zusammen 51 % des Transportaufkommens.

Während die meisten Gütergruppen Rückgänge verzeichneten, nahmen die Transporte flüssiger Mineralölerzeugnisse gegenüber 2022 um 3,1 % zu. Einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr verzeichneten dagegen die Kohletransporte (-27,9 %), die im Jahr 2022 noch vom verstärkten Einsatz von Kohle zur Stromerzeugung infolge der Energiekrise profitiert hatten (Link).

Der Transport von trockenen und flüssigen Massengütern bleibt mit Anteilen von 56,6 % beziehungsweise 27,3 % am gesamten Transportaufkommen im Jahr 2023 weiterhin prägend für die Binnenschifffahrt, während der Anteil des Containerverkehrs bei 9,4 % liegt.

Die Beförderungsmenge im innerdeutschen Verkehr (42,5 Millionen Tonnen) lag um 4,8 % unter dem Vorjahreswert. Der grenzüberschreitende Verkehr ging um 7,3 % auf 119,2 Millionen Tonnen zurück. Während der Versand in das Ausland (42,0 Millionen Tonnen) einen Rückgang von -4,0 % verzeichnete, ging der Empfang aus dem Ausland (77,3 Millionen Tonnen) mit -9,0 % überdurchschnittlich stark zurück. Dies ist unter anderem auf Rückgänge im Seehafenhinterlandverkehr, das heißt die Beförderung von Gütern zu und von den Seehäfen, zurückzuführen. Der Empfang der deutschen Binnenhäfen aus den ARA-Häfen (Antwerpen, Rotterdam, Amsterdam) ist dabei um 8,8 % oder 6,0 Millionen Tonnen gesunken. Der mengenmäßig weniger bedeutsame Transitverkehr war 2023 mit einem Transportaufkommen von 10,0 Millionen Tonnen die einzige Verkehrsrelation, die gegenüber 2022 zugenommen hat (8,5 %).

Erfasst werden Ent- und Beladevorgänge von Schiffen mit einer Tragfähigkeit von mindestens 50 Tonnen in deutschen Häfen oder sonstigen Lade- und Löschplätzen, deren Ziel oder Herkunft ein Binnenhafen (Hafen an einer Binnenschifffahrtsstraße) ist. Ebenso erfasst werden Ankünfte und Abgänge im sogenannten Binnen-See-Verkehr. Unberücksichtigt bleiben unter anderem ausschließlich als Schlepp- oder Schubkraft eingesetzte Schiffe sowie Schiffe, die einen Hafen lediglich als Schutz- oder Sicherheitshafen anlaufen, Leichterungen auf freier Strecke zur Verringerung des Tiefgangs des ausladenden Schiffes sowie der Verkehr von Schiffen zum Zweck des Fischfangs, für Wasserbauten oder Baggerarbeiten, sofern das Baggergut nicht Gegenstand des Handels ist.

Detaillierte Daten zur Binnenschifffahrt erhalten Sie in der GENESIS-Online Datenbank oder im Statistischen Bericht „Güterverkehrsstatistik der Binnenschifffahrt“.

Quelle: Destasis, Foto: BDB




Certified Pick up in Antwerpen eingeführt

Am 19. Februar wurde die letzte Phase der Einführung von Certified Pick up (CPu) für Containerterminals vor den Schleusen erfolgreich abgeschlossen. Diese Digitalisierung ist ein wichtiger Meilenstein für den Containerverkehr von und nach Antwerpen. Certified Pick up erhöht nicht nur die Sicherheit der ankommenden Schiffscontainer, sondern sorgt als erste zentrale Plattform für eine transparente Logistikkette. Derzeit laufen die Vorbereitungen, um auch die Terminals hinter den Schleusen in Antwerpen auf CPu umzustellen.

Jeden Tag holen Lkw-Fahrer im Hafengebiet von Antwerpen rund 3000 Schiffscontainer ab. Dieser Prozess verläuft heute über ein zentrales Informationssystem. Certified Pick up ist die erste digitale Plattform, die Sicherheit und transparente Kommunikation miteinander verbindet. Dank dem von NxtPort entwickelten CPu erhält jedes Glied der Logistikkette zeitnahe Updates. Dies bietet allen Beteiligten verschiedene Vorteile.

Kurt Van Loon, Project Manager Certified Pick up: „Certified Pick up ist ein ‚Game changer’. Die Plattform ermöglicht den Spediteuren eine genauere Planung, da sie wissen, wann ein Schiffscontainer gelöscht wird. Für die Transportunternehmen bietet CPu den Vorteil, dass sie sofort informiert werden, wenn sie z. B. einen beschädigten Schiffscontainer nicht abholen können. Dadurch schicken sie ihren Lastwagen nicht unnötig in den Hafen und vermeiden unnötige Kosten. Darüber hinaus verhindert das System dank der Echtzeitinformationen über den Zollstatus Claims. Dieser transparente Prozess ist weltweit einzigartig.“

Sicherheit ist einer der Grundwerte von CPu. Die Schiffscontainer verlassen den Hafen in Antwerpen nur nach Freigabe in Certified Pick up per Binnenschiff, Zug oder Lastwagen. Diese erfolgt auf der Grundlage der Identität und nicht der Pincodes. Dadurch kann die Plattform nachverfolgen, welche Parteien an der Handhabung des Schiffscontainers beteiligt sind. So verhindert das System Missbrauch und erhöht die allgemeine Sicherheit. Auch das Zollverfahren ist in CPu völlig transparent. Ein Schiffscontainer kann den Kai erst verlassen, wenn der Zoll grünes Licht gibt.

Willam Demoor, Chief Customer Relations Officer: „Die digitale Transformation unseres Hafens ist in vollem Gange. Mit CPu haben wir einen ersten Schritt unternommen, und gemeinsam mit den Beteiligten prüfen wir nun, wie wir die User interface verbessern können. Wir arbeiten an weiteren Schritten des digitalen Wandels. Der ‚digitale Pakt‘, den wir mit der Hafengemeinschaft geschlossen haben, ist ein wichtiger Meilenstein in diesem Prozess. „The Way Forward“ ist das Ergebnis dieses Paktes und zeigt unsere Ambition, den Hafen zu einer hochmodernen digitalen Logistikumgebung zu machen.“

Eric Verlinden, Project Manager The Way Forward: „ Mit The Way Forward engagieren wir uns für die Entwicklung einer gemeinsamen digitalen Infrastruktur in unserem Hafen. Als Vertreter der privaten Hafengemeinschaft nimmt Alfaport Voka in Zusammenarbeit mit NxtPort und Port of Antwerp-Bruges eine aktive Rolle ein. Die digitalen Plattformen und Anwendungen, die wir auf diese Weise entwickeln, tragen zu einem effizienteren und sichereren Hafen bei. CPu ist ein gutes erstes Beispiel dafür, wie die Digitalisierung die Sicherheit des Containerumschlags im Hafen verbessern kann. ​ Als zweites großes Projekt arbeiten wir nun mit Hochdruck an der Inbound Release Platform (IRP), einer Lösung für das neue Zollsystem PN/TS, die die Effizienz, Sicherheit und Transparenz für alle eingehenden Frachtströme im Hafen weiter erhöhen wird.“

Quelle und Foto: Port of Antwerp-Bruges




HHLA setzt zukunftsweisende Investitionen fort

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) verzeichnete im Geschäftsjahr 2023 eine rückläufige Umsatz- und Ergebnis­entwicklung. Der anhaltende Krieg in der Ukraine, geopolitische Spannungen, eine hohe Inflation und gestiegene Zinsen belasteten die Wirtschaft und bremsten die Erholung nach der Pandemie weiter aus. Diese Konjunkturschwäche spiegelt sich im Ergebnis des Konzerns wider.

Der Konzernumsatz reduzierte sich um 8,3 Prozent auf 1.446,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.578,4 Mio. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) verringerte sich um 50,4 Prozent auf 109,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 220,4 Mio. Euro). Die EBIT-Marge betrug 7,6 Prozent nach 14,0 Prozent im Vorjahr. Der Konzern­jahres­über­schuss nach Anteilen anderer Gesellschafter belief sich auf 20,0 Mio. Euro (im Vorjahr: 92,7 Mio. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die HHLA hat sich 2023 angesichts der extrem schwierigen Rahmen­bedingungen für den Welthandel gut behauptet, gerade auch im Vergleich mit den wesentlichen Wettbewerbern. Auch im laufenden Jahr müssen wir in einem unsicheren Marktumfeld agieren. Ungeachtet dessen bauen wir unsere Präsenz als europäischer Logistik­konzern aus und investieren weiterhin in Modernisierungs­projekte mit Schwerpunkt im Hamburger Hafen, unsere europäische Netz­werk­erweiterung sowie in die Entwicklung nachhaltiger Logistiklösungen.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete 2023 einen Umsatzrückgang um 8,6 Prozent auf 1.408,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.542,3 Mio. Euro). Ursächlich hierfür war neben der konjunktur­bedingt geringeren Menge im Container­umschlag der Rückgang der Lager­geld­erlöse an den Hamburger Container­terminals, die im Vorjahr durch die gestörten Liefer­ketten begünstigt worden waren. Das Betriebsergebnis (EBIT) fiel im Jahresvergleich um 53,9 Prozent auf 92,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 201,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge belief sich auf 6,6 Prozent und lag damit 6,5 Prozent­punkte unter dem Vorjahr. Der Jahres­über­schuss nach Anteilen anderer Gesellschafter reduzierte sich um 89,4 Prozent auf 8,7 Mio. Euro (im Vorjahr: 82,1 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie belief sich damit auf 0,12 Euro (im Vorjahr: 1,13 Euro).

Im Segment Container ging der Container­umschlag an den HHLA-Containerterminals im Vergleich zum Vorjahr um 7,5 Prozent auf 5.917 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück (im Vorjahr: 6.396 Tsd. TEU). Das Umschlag­volumen an den Hamburger Container­terminals lag dabei mit 5.687 Tsd. TEU um 6,3 Prozent unter dem Vergleichs­wert des Vorjahres (im Vorjahr: 6.071 Tsd. TEU). Haupttreiber für diese Entwicklung war der Rückgang der Volumina des Fahrtgebiets Fernost, insbesondere China. Positive Impulse aus dem nord­amerikanischen Ladungs­aufkommen sowie den Umschlagmengen des Mittleren und Nahen Ostens konnten diesen nur teilweise kompensieren. Bei den Zubringerverkehren (Feeder) lag die Mengenentwicklung ebenfalls stark unter dem Vorjahr. Neben den reduzierten schwedischen und polnischen Verkehren fielen zusätzlich sanktionsbedingt die Russlandmengen aus. Die Feederquote am wasserseitigen Umschlag belief sich auf 18,6 Prozent (im Vorjahr: 19,8 Prozent).

Die internationalen Containerterminals verzeichneten einen starken Rückgang im Umschlagvolumen von 29,1 Prozent auf 231 Tsd. TEU (im Vorjahr: 326 Tsd. TEU). Ursache hierfür war insbesondere der signifikante Rückgang der Ladungsmengen am Container Terminal Odessa (CTO), nachdem dort seit Ende Februar 2022 der seeseitige Umschlag infolge des russischen Angriffskriegs auf behördliche Anweisung eingestellt werden musste. Lediglich Getreideschiffe, die unter der „Schwarzmeer-Getreide-Initiative“ fuhren, wurden dort zeitweise abgefertigt. Zudem blieben 2023 im Vergleich zum Vorjahr zusätzliche Anläufe am Container­terminal TK Estonia als Alternative zu russischen Häfen aus. Der merkliche Anstieg der Umschlag­mengen am Multi­funktions­terminal HHLA PLT Italy konnte diesen Wegfall nicht kompensieren.

Die Umsatzerlöse des Segments gingen im Berichtszeitraum um 18,0 Prozent auf 708,8 Mio. Euro zurück (im Vorjahr: 864,2 Mio. Euro). Grund hierfür war neben dem starken Mengenrückgang im Wesentlichen der Rückgang der Verweildauer umzuschlagender Container an den Hamburger Terminals, die sich im Vorjahr als Folge der gestörten Lieferketten steigernd auf die Lagergelderlöse ausgewirkt hatte. Vor diesem Hintergrund reduzierte sich das Betriebsergebnis (EBIT) um 70,0 Prozent auf 47,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 157,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank um 11,5 Prozent­punkte auf 6,7 Prozent (im Vorjahr: 18,2 Prozent).

Im Segment Intermodal reduzierte sich der Container­transport insgesamt um 5,4 Prozent auf 1.602 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.694 Tsd. TEU). Die Bahntransporte verringerten sich im Vergleich zum Vorjahr um 3,1 Prozent auf 1.365 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.409 Tsd. TEU). Die Straßen­transporte verzeichneten einen Rückgang um 16,9 Prozent auf 226 Tsd. TEU (im Vorjahr: 285 Tsd. TEU).

Die Umsatzerlöse lagen mit 620,5 Mio. Euro um 4,2 Prozent über dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 595,4 Mio. Euro) und entwickelten sich damit positiv gegenläufig zur Transport­menge. Hintergrund hierfür war das bereits im Verlauf des Vorjahres gestiegene Niveau der Transporterlöse, das an die gestiegenen Kosten im Leistungseinkauf, insbesondere von Energie, angepasst werden konnte. Positiv auf die Umsatzerlöse wirkte sich zudem der gestiegene Bahnanteil am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodal­transporte von 83,2 Prozent auf 85,2 Prozent aus.

Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 23,6 Prozent auf 72,9 Mio. Euro (im Vorjahr: 95,3 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging um 4,3 Prozent­punkte auf 11,7 Prozent zurück (im Vorjahr: 16,0 Prozent). Ursächlich für die rückläufige EBIT-Entwicklung war im Wesentlichen der Rückgang der Transport­menge. Daneben wirkten sich Tarifer­höhungen sowie die Geschäfts­ausweitung bei den Bahnverkehren belastend aus.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fisch­markt­areal in Hamburg verzeichneten 2023 eine positive Entwicklung bei annähernder Vollvermietung der beiden Quartiere.

Die Umsatz­erlöse stiegen im Berichts­zeitraum um 5,3 Prozent auf 46,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 44,1 Mio. Euro). Neben gestiegenen Erlösen aus Umsatz­miet­vereinbarungen trugen auch höhere Mieterlöse aus neu entwickelten Objekten in der Speicherstadt hierzu bei.

Den deutlichen Umsatz­zuwächsen standen ein geplanter temporärer Leerstand aufgrund einer energetischen Fassaden­sanierung eines Objekts sowie ein auch im vierten Quartal erhöhter Instand­haltungs­aufwand gegenüber. Zudem belasteten erhöhte Abschreibungen nach abgeschlossener Projekt­entwicklung sowie Rück­bau­kosten im Zuge der Vorbereitung auf den Bau eines Großprojekts auf dem Fisch­markt­areal die Ergebnis­entwicklung. Das kumulierte Betriebs­ergebnis (EBIT) sank entsprechend um 12,5 Prozent auf 16,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 18,4 Mio. Euro).

Aufgrund der ungewissen weiteren Entwicklung der geopolitischen Spannungen, dem anhaltenden Krieg in der Ukraine und den Auswirkungen der angekündigten Neuausrichtungen der Konsortial­strukturen der Reeder unterliegt die nachfolgende Prognose hohen Unsicher­heiten.

Im Teilkonzern Hafenlogistik wird für den Container­umschlag mit einem deutlichen Anstieg und für den Container­transport mit einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Für die Umsatzerlöse wird insgesamt von einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Dabei wird im Segment Container ein deutlicher Anstieg und im Segment Intermodal ein moderater Anstieg prognostiziert.

Für das Geschäftsjahr 2024 wird für den Teilkonzern Hafenlogistik ein EBIT in einer Bandbreite von 70 Mio. bis 100 Mio. Euro angestrebt. Dabei wird im Segment Container von einem starken Rückgang und im Segment Intermodal von einem starken Anstieg ausgegangen.

Für den Teilkonzern Immobilien wird mit einem Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres gerechnet. Gegenüber dem Vorjahres­wert wird ein deutlicher Anstieg im Betriebs­ergebnis (EBIT) für möglich gehalten.

Auf Konzernebene wird ein moderater Umsatzanstieg und ein Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 85 Mio. bis 115 Mio. Euro erwartet.

Für 2024 wird von Investitionen auf Konzernebene in einer Bandbreite von 400 bis 450 Mio. Euro ausgegangen. Davon entfallen 360 bis 410 Mio. Euro auf den Teilkonzern Hafenlogistik.

Die Investitionsschwerpunkte liegen im Segment Container auf der Kapazitätserweiterung inländischer und ausländischer Terminals sowie im Segment Intermodal auf der Erweiterung der eigenen Transport- und Umschlag­kapazitäten.

Es bleibt das Ziel der HHLA, ihre ertrags­orientierte Ausschüttungs­politik, die eine Auszahlung zwischen 50 und 70 Prozent des Jahres­über­schusses nach Anteilen Dritter als Dividende vorsieht, fortzusetzen.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 13. Juni 2024 eine Dividende in Höhe von 0,08 Euro je dividenden­berechtigter A-Aktie vorschlagen. Damit bestätigt die HHLA ihre Dividenden­politik, nach Möglichkeit zwischen 50 und 70 Prozent des relevanten Jahres­über­schusses des Teil­konzerns Hafen­logistik an ihre Aktionäre auszuschütten.

Quelle und Video: HHLA




Güterumschlag der NRW-Binnenschifffahrt auch 2023 weiter rückläufig


In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen sind im Jahr 2023 insgesamt 98,0 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen worden. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als Statistisches Landesamt mitteilt, lag der Güterumschlag der Binnenschiffe damit um 6,0 Prozent unter dem Ergebnis des Jahres 2022. Damit hat sich die rückläufige Entwicklung in der NRW-Binnenschifffahrt weiter fortgesetzt.

Die Betrachtung des Jahresverlaufs 2023 zeigt, dass im Januar und März die höchste Tonnage, im Juli und Oktober die niedrigste Tonnage umgeschlagen worden ist. Dabei fällt auf, dass im Juli und Oktober bei Abnahme der Tonnage die Anzahl der Schiffe gestiegen ist. Somit war in diesen beiden Monaten die durchschnittliche Beladung der Schiffe am niedrigsten. Eine mögliche Ursache dafür waren die niedrigen Wasserstände (Niedrigwasser) in den Bundeswasserstraßen, die in diesen beiden Monaten eingetreten sind.

73,0 Prozent der umgeschlagenen Güter stammten im Jahr 2023 aus folgenden vier Güterabteilungen: 28,9 Millionen Tonnen waren Erze, Steine und Erden (+0,7 Prozent), 19,5 Millionen Tonnen Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (–7,2 Prozent), 13,0 Millionen Tonnen Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (–17,0 Prozent) und 10,1 Millionen Tonnen chemische Erzeugnisse (–8,0 Prozent).

Wie das Statistische Landesamt weiter mitteilt, wurden 26,1 Millionen Tonnen Gefahrgut, zum Beispiel Flüssige Mineralölerzeugnisse transportiert; das waren 6,3 Prozent weniger als von Januar bis Dezember 2022. Dabei handelte es sich um gut ein Viertel (26,7 Prozent) der insgesamt beförderten Tonnage.

Die bedeutendste Binnenwasserstraße in Nordrhein-Westfalen ist der Rhein. Drei Viertel (75,7 Prozent) der von Januar bis Dezember 2023 beförderten Güter wurden in den Häfen an dieser Wasserstraße umgeschlagen. Auf den Plätzen zwei und drei rangierten das Westdeutsche Kanalgebiet (22,4 Prozent) und der Mittellandkanal (1,7 Prozent). Das Schlusslicht bildet das Wesergebiet mit einem Anteil von 0,2 Prozent.

Je nach Wasserstraße wurden schwerpunktmäßig unterschiedliche Güter umgeschlagen: Auf dem Rhein und dem Mittellandkanal waren es am häufigsten Erze, Steine und Erden (36,5 Prozent aller auf dem Rhein bzw. 26,0 Prozent aller auf dem Mittellandkanal beförderten Güter) sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (14,5 Prozent bzw. 23,5 Prozent). Auf Binnenschifffen im Westdeutschen Kanalgebiet wurden vor allem Kokerei- und Mineralölerzeugnisse (38,0 Prozent) sowie Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (24,1 Prozent) tranportiert. Auf der Weser überwogen mit 42,9 Prozent Kohle, rohes Erdöl und Erdgas sowie mit 36,4 Prozent landwirtschaftiche Erzeugnisse.

Im Jahr 2023 wurden von allen in den NRW-Binnenhäfen umgeschlagenen Gütern etwa 855 900 TEU in Containern verschifft (–16,0 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum). Dabei wurden rund 411 000 TEU empfangen und etwa 444 900 TEU versendet.

Von Januar bis Dezember 2023 wurden auf den NRW-Wasserstraßen rund 535 900 Container transportiert. Das waren 14,3 Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Bei fast der Hälfte der Container handelte es sich um 40-Fuß Container (48,8 Prozent) gefolgt von 20-Fuß Containern mit 35,3 Prozent.

In Nordrhein-Westfalen wurde die Mehrzahl der Container (504 400 bzw. 94,1 Prozent) auf dem Rhein transportiert. 5,1 Prozent aller Container wurden im Westdeutschen Kanalgebiet und 0,8 Prozent im Mittellandkanalgebiet verschifft. Auf der Weser wurden keine Container transportiert.

Die beförderte Menge in Containern wird in sog. TEU gemessen. Ein TEU entspricht einem ISO-Container, der 6,058 Meter lang, 2,438 Meter breit und 2,591 Meter hoch ist.

Quelle und Grafik: Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen




Fehlende Finanzierung verärgert Akteure

Um die deutschen See- und Binnenhäfen zukunftssicher aufzustellen, braucht es eine ambitionierte Hafenpolitik. Dem Kabinettsbeschluss fehlt allerdings eine zentrale Voraussetzung: die Mittel zur Umsetzung. Es scheint, als sei der Bundesregierung nach einem starken Antritt die Puste ausgegangen – erklären der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V. (ZDS) und der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen e.V. (BÖB).

Angela Titzrath, Präsidentin des ZDS: „Grundsätzlich begrüßen wir die Nationale Hafenstrategie. Die Seehäfen wurden viel zu lange politisch vernachlässigt. Sie sind die wichtigsten Umschlagpunkte für Güter in Deutschland und damit für unsere Wirtschaft und die Versorgung der Menschen hierzulande unverzichtbar. Deshalb muss in den nächsten Jahren konsequent in den Erhalt und Ausbau der Hafeninfrastruktur sowie der anschließenden Verkehrsinfrastruktur investiert werden. Es ist richtig, dass Bund und Länder dies jetzt als ihre gemeinsame Verantwortung anerkennen. Von Seiten des Bundes müssen auf diese Erkenntnis nun aber endlich verlässliche Zusagen zur Seehäfenfinanzierung folgen – für alle Häfen. Ohne diese Investitionen bleiben die Ziele der Nationalen Hafenstrategie unerreichbar – die Politik muss dringend nachbessern.“

Joachim Zimmermann, Präsident des BÖB: „Die Binnenhäfen sind Kraftzentren der Logistik und der Versorgung, aber auch für Wertschöpfung, gute Beschäftigung und Transformation. Die Hafenstrategie beinhaltet wichtige Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit unserer Hafenstandorte. Die Sicherung hafenaffiner Flächen sowie der Abbau von Bürokratie und die Beschleunigung von Verfahren zur Genehmigung von Planung, Errichtung und Betrieb von Hafenanlagen sind hierfür essenziell. Aber eine ambitionierte Hafenpolitik gibt es nicht zum Nulltarif. Die Binnenhäfen benötigen verlässliche finanzielle Zusagen der öffentlichen Hand. Deswegen fordern wir für den Haushalt 2025 die Streichungen beim Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) für Hafenbahnen zurückzunehmen und endlich ein Bund-Länder-Förderprogramm für die Sanierung- und den Ausbau wasserseitiger Infrastrukturen in den Binnenhäfen aufzulegen. Wenn die Hafenstrategie kraftvoll sein soll, müssen Bund und Länder diese Vorhaben entschlossen gemeinsam angehen.“

ZDS und BÖB sehen dringenden Handlungsbedarf. Zwar finden sich in der Nationalen Hafenstrategie viele wichtige Vorhaben, die beide Verbände seit Langem fordern und ausdrücklich begrüßen. Dazu zählen etwa dringend benötigte Maßnahmen für Erleichterungen im Wettbewerbs-, Genehmigungs- und Umweltrecht für Häfen, Schifffahrt und Logistik. Allerdings fehlen in der Hafenstrategie jegliche finanziellen Zusagen für Investitionen in den Erhalt, den Ausbau und die Transformation von Häfen und Verkehrsinfrastrukturen.

Für die Hafenwirtschaft in Deutschland ist das eine große Enttäuschung. ZDS und BÖB können nicht erkennen, wie die ambitionierten und wichtigen Ziele der Strategie ohne die entsprechende finanzielle Hinterlegung erreicht werden können. Beide Verbände appellieren daher an die Bundespolitik, diese Lücke bei der Ausgestaltung von Wirtschaftsprogrammen und bei der Aufstellung des Bundeshaushalts für 2025 zu schließen.

Der BDB erinnert daran, dass das 65 Seiten starke Strategiepapier zuvor in einem intensiven Austausch zwischen den Binnenschifffahrts-, Hafen-, Naturschutz- und Industrieverbänden, der Gewerkschaft, den Bundesländern und dem Bundesverkehrsministerium erarbeitet worden war. Das Ziel der Stärkung und Zukunftsfähigkeit der deutschen See- und Binnenhäfen soll nun mit knapp 140 Maßnahmen erreicht werden. Bei der Umsetzung geht es nicht nur um Finanz- und Fördermittel des Bundes. Es sind alle Beteiligten gefordert.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) hat die Arbeit an dem Strategiepapier im Beirat und in den Arbeitsgruppen begleitet und ist mit dem nun vorgelegten, in der Regierung ressortabgestimmten Ergebnis zufrieden: Das „Kursbuch für den Hafenstandort Deutschland“ (Zitat Bundesverkehrsminister Volker Wissing) stellt bereits in der Einleitung fest: „Die deutschen Häfen der Zukunft sind Wegbereiter für eine klimaneutrale Schifffahrt und Industrie und wichtige Drehkreuze für die Verkehrsverlagerung.“ Deshalb ist es folgerichtig, dass die Entwicklung der Häfen hin zu diesen nachhaltigen Knotenpunkten und Drehkreuzen der Verkehrsverlagerung einen entsprechenden Raum im sog. Maßnahmenteil des Strategiepapiers erhält.

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen erklärt hierzu: „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass die verstärkte Verlagerung des Verkehrs auf die Wasserstraße als strategisches Ziel definiert wird und hierfür die infrastrukturellen Voraussetzungen geschaffen werden sollen. Zu nennen sind etwa die Verlagerung von großen und schweren Gütern auf das Binnenschiff und die Stärkung der Intermodalität. Ohne Flussausbau ist das aber nicht möglich. Deshalb ist es nur konsequent, dass der bedarfsgerechte Ausbau der Hinterlandanbindungen zu den strategischen Zielen zählt: Projekte zur Engpassbeseitigung sollen priorisiert und die Maßnahmen der sog. Ahrensburger und Düsseldorfer Listen überprüft werden.“

Gleiches gelte für die Ankündigung des frühzeitigen Ausbaus von Speicher- und Bebunkerungskapazitäten für erneuerbare Kraftstoffe nicht-biogenen Ursprungs in den Häfen und den weiteren Bau von Landstromanlagen. So kann der Schifffahrt der Schritt in eine klimaneutrale Zukunft gelingen. Mit der Ausstattung der Häfen mit Systemen zur Sammlung und Entsorgung von Schiffsabfällen, Abwässern und gasförmigen Ladungsrückständen leisten die Häfen ebenfalls einen wertvollen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der Schifffahrt.

„Wir danken der Bundesregierung für diesen wertvollen Beitrag zur weiteren Entwicklung des Systems Wasserstraßen und freuen uns auf die nächsten gemeinsamen Umsetzungsschritte!“, so BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen.

Auch die Küstenländer begrüßen den heutigen Beschluss einer Nationalen Hafenstrategie durch das Bundeskabinett. Damit liegt erstmals in Deutschland eine solche Strategie vor. Die Häfen Europas größter Volkswirtschaft, die wie kaum ein anderes Land der Europäischen Union auf den Außenhandel setzt, liegen im unmittelbaren nationalen Interesse des Bundes und aller Bundesländer. Ihr Unterhalt ist nicht alleinige Aufgabe der Länder, in denen die Seehäfen liegen, sondern ein gemeinsames Anliegen.

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Ohne Häfen keine Exportnation! Hamburg ist nicht nur Deutschlands größter Hafen, sondern zugleich der Hafen für Bundesländer etwa in südlichen Teilen der Republik. Hier wird verschifft, was in Deutschland produziert wird und von hier aus in globale Handelsbeziehungen eingespeist wird – und hier wird importiert, was in der ganzen Republik in den Regalen liegt. Als Hafenstädte wollen wir diese besondere Aufgabe weiter verlässlich ausfüllen, aber angesichts neuer Aufgaben im nationalen Interesse braucht es auch neue und modernisierte Infrastruktur. Dafür erwarten wir ein Engagement des Bundes.“

Dem Beschluss des Bundeskabinetts war ein mehrjähriger intensiver Erarbeitungsprozess vorausgegangen, in den sich die Küstenländer mit konkreten Forderungen eingebracht haben. Die gemeinsamen Erwartungen der Küstenländer an diese neue Hafenstrategie einschließlich der wichtigsten Frage zur künftigen Finanzierung der deutschen Seehäfen wurden im Rahmen des 11. Hafenentwicklungsdialoges der Küstenländer mit dem Bund noch einmal unterstrichen. Die zuständigen Ministerinnen, Minister und Senatorinnen aus Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern erklären daher gemeinsam:

Eine Nationale Hafenstrategie geht einher mit nationaler Verantwortung! Den begonnenen Dialog mit dem Bund und den übrigen Bundesländern werden wir auf Grundlage der heute beschlossenen Strategie konstruktiv und verlässlich fortführen. Dabei stehen die Küstenländer klar zu ihrem Auftrag und zu ihrer Verantwortung, die Leistungsfähigkeit der Seehäfen für den deutschen Außenhandel zu erhalten und auszubauen. Die Energiewende und die Dekarbonisierung sind ohne Häfen nicht zu machen. Die Küstenländer sind aber allein nicht in der Lage, die erheblichen Investitionen angesichts der nun anstehenden nationalen Herausforderungen und Aufgabenstellungen der Energiewende, des Klimawandels und auch der Sicherheit eigenständig zu lösen.

In der Nationalen Hafenstrategie werden den Häfen wichtige Zukunftsaufgaben im Bereich der Energiewende, der Transformation der Industrie, der Versorgungs- und Produktionssicherheit, der neuen Sicherheitsarchitektur im Rahmen der NATO-Mitgliedschaft und auch dem notwendigen Kampf gegen den Schmuggel illegaler Güter wie Drogen und Waffen zugewiesen. Die Nationale Hafenstrategie zeigt die immensen Herausforderungen auf, vor denen Deutschland steht und für deren Bewältigung leistungsfähige Häfen unbedingt erforderlich sind.

Die Seehäfen garantieren im Verbund mit der See- und Binnenschifffahrt die Versorgungssicherheit in weiten Teilen der Bundesrepublik und auch der benachbarten Staaten. Sie sorgen dafür, dass Unternehmen sowie Verbraucherinnen und Verbraucher Güter, Rohstoffe und Energie zuverlässig erhalten und ermöglichen den Export, der für Deutschland überragende wirtschaftliche Bedeutung hat. Die Seeschifffahrt sichert den Zugang zum globalen Warenaustausch. Über 60 % des deutschen Im- und Exportes erfolgen auf dem Seeweg. Zudem generieren die Seehäfen Wertschöpfung und Arbeitsplätze weit über die Grenzen der jeweiligen Region hinaus.

Die Küstenländer begrüßen daher, dass der Bund angekündigt hat, zeitnah konkrete Vorschläge zur Umsetzung wesentlicher Bausteine der Nationalen Hafenstrategie einschließlich der Finanzierung vorzulegen. Eine bundesweite Förderung für die See- und Universalhäfen und ein erhöhter Ausgleich für die besonderen finanziellen Belastungen durch die Seehäfen (Hafenlasten) muss der nächste Schritt nach Vorlage dieses Papiers sein, um ins Handeln zu kommen.

Niedersachsens Wirtschafts- und Hafenminister Olaf Lies: „Der Entwicklung der Hafenstrategie ging ein mehrjähriger Prozess voraus, in den wir uns als Länder intensiv eingebracht haben. Eine gut vernetzte Kooperation beim Warenumschlag, aber noch viel mehr bei der Sicherung unserer Energieversorgung sind Angelegenheiten von strategischer, nationaler Relevanz. Denn nicht erst seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine vor zwei Jahren wissen wir, dass die sichere Energieversorgung Deutschlands maßgeblich von unseren Häfen abhängt. Unsere Standorte im Norden sorgen nicht nur kurzfristig für Energieimporte: Mittelfristig werden wir mit unseren Häfen durch die Anlandung von grünen Gasen die Klimawende und damit die Transformation unserer Industrie in Deutschland vorantreiben. Denn unsere Häfen sind auch die Basis für den dringend benötigten Offshore-Ausbau. Jetzt heißt es, dass Länder und Bund gemeinsam Verantwortung übernehmen, wenn wir die Hafeninfrastruktur weiterhin zukunftsfähig gestalten wollen. Wir nehmen positive Signale vom Bund wahr, dass die Nordländer und die Küste als das angesehen werden, was sie sind: das energiepolitische Herz Deutschlands. Wir sind die Garanten für eine unabhängige, diversifizierte und genauso saubere und dauerhaft günstige Energieversorgung. Der Ausbau unserer Häfen ist eine Frage von Sicherheit – und damit eine nationale Aufgabe. Wir übernehmen hier Verantwortung für ganz Deutschland und beweisen ein ums andere Mal, dass wir in der Lage sind, die notwendige, bestellte Infrastruktur schnell zu planen und zu genehmigen und pünktlich zu liefern. Das können wir finanziell allerdings als Länder nicht alleine stemmen. Das bedeutet, dass wir hier weiter mit dem Bund an Lösungen auch für die finanziellen Fragen arbeiten müssen.“

Die IHK Nord, der Zusammenschluss von 13 norddeutschen Industrie- und Handelskammern, begrüßt im Kern die heute vorgelegte Nationale Hafenstrategie der Bundesregierung. Kritisch bewerten die Kammern aus dem Norden allerdings die fehlenden Aussagen des Bundes zu einer dringend notwendigen, substanziellen Erhöhung des Hafenlastenausgleichs.
Die Wirtschaft und die Länder im Norden fordern eine Erhöhung des jährlichen Hafenlastenausgleichs auf mindestens 400 Millionen Euro. „Wir haben zur Finanzierung der Infrastruktur in den Seehäfen deutlich klarere Aussagen und mehr Mut von der Bundespolitik erwartet“, mahnt Dr. Bernhard Brons, Vorsitzender der IHK Nord. Um die nationale Bedeutung der deutschen Seehäfen auf Bundesebene angemessen anzuerkennen, benötigt es seitens der Bundesregierung eine solide Finanzierung. Nur damit können die vorgeschlagenen Maßnahmen der Hafenstrategie umgesetzt werden.
Mit der vorliegenden Nationalen Hafenstrategie wollen der Bund und die Länder dauerhaft höchste Priorität auf den infrastrukturellen Ausbau der deutschen Häfen legen. Die IHK Nord begrüßt die in der Strategie enthaltenen zahlreichen Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Seehäfen und ihrer Hinterlandanbindungen. Zudem ist die Anerkennung der Häfen als wichtige Infrastrukturen für den Erfolg der Energiewende in der Hafenstrategie ein starkes Signal. Die deutschen Häfen sind der Dreh- und Angelpunkt für weite Bereiche des Im- und Exportes weltweit. Mit der notwendigen Energiewende kommen neue und zukunftsorientierte Aufgaben auf zahlreiche Häfen zu. Sie werden vielfach der zentrale Anlande- und Umschlagspunkt für verschiedene Energieträger sowie für den Ausbau der Offshore-Windenergie.
“Angesichts der nationalen Bedeutung der Häfen als Drehscheiben im globalen Handel, ist es nicht nachvollziehbar, warum der gesamte Maßnahmenkatalog unter dem Vorbehalt zur Verfügung stehender Haushaltsmittel steht. Dies betrifft auch die Umsetzung der Energiewende – wie soll diese ohne starke Häfen gelingen, die es für den massiven Ausbau der Windkraft auf See braucht? Für diese wichtige Aufgabe der nationalen Seehäfen brauchen wir eine dauerhaft angemessene Finanzierung“, erklärt Brons.
Obwohl die Häfen als Teile der kritischen Infrastruktur gelten, sind für ihre Finanzierung derzeit allein die Länder zuständig. Vor dem Hintergrund, dass die Häfen deutschlandweit einen großen ökonomischen Nutzen erzeugen, ist diese Zuordnung nach Ansicht der norddeutschen Kammern nicht mehr sachgerecht. „Im Vergleich zu den europäischen Westhäfen entstehen damit erhebliche Wettbewerbsnachteile für die nationalen Seehäfen. Die Niederlande und Belgien verstehen die Hafenpolitik als nationale Aufgabe und engagieren sich entsprechend finanziell“, betont der IHK Nord-Vorsitzende.
Zwar fördert der Bund regelmäßig einzelne Hafenprojekte – wie bspw. in der Digitalisierung oder beim Bau von Landstromanlagen – und leistet seit 2005 einen festen Beitrag im Rahmen des Hafenlastenausgleichs an die Küstenländer für die Unterhaltung und Erneuerung der Infrastruktur von Seehäfen von insgesamt rund 38,3 Mio. Euro jährlich. Jedoch entsprach dieser Betrag damals einem Anteil von 10 Prozent der von den Küstenländern ermittelten sogenannten Nettohafenlasten, also der Differenz zwischen den hafenabhängigen Ausgaben und Einnahmen. Seit 2005 wurde dieser Betrag nicht angepasst. „Allein dass der Bund seine finanzielle Unterstützung seit fast zwei Jahrzehnten nicht aktualisiert hat, ist inakzeptabel. Der Bund muss bei der Finanzierung der Häfen schon aus diesem Grund dringend deutlich nachbessern und sich an den Ausgaben der Nachbarländer messen lassen“, sagt Brons.

Dr. Heike van Hoorn, Geschäftsführerin des Deutschen Verkehrsforums, kommentiert die Strategie wie folgt: „Die Ziele sind richtig gesetzt. Die Häfen sind für die Wettbewerbsfähigkeit und die Transformation des Standortes Deutschland von strategischer Bedeutung. Sie nehmen diese Rolle aktiv an. Es kommt jetzt entscheidend auf die konkreten Maßnahmen des Bundes an, die der Strategie folgen müssen: mehr Investitionen, weniger bürokratische Verfahren und ein deutlich höheres Tempo bei der Umsetzung.“

Bewertung wichtiger Einzelaspekte der Hafenstrategie durch das DVF:

  • Das DVF begrüßt, dass die Bundesregierung das Thema „Wettbewerbsfähigkeit“ an die erste Stelle der Strategie rückt. Deutschland muss die Stärken seiner Häfen erhalten und ausbauen.
  • Häfen waren bereits in der Vergangenheit wichtig für Deutschlands Energieversorgung. Sie rücken jetzt als Energie-Hubs für LNG und für grüne Energieträger, Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivate, in den Mittelpunkt. Sie sind außerdem elementar als Drehscheiben der Offshore-Windenergie-Logistik. Hinzu kommt die künftige Rolle der Häfen beim CO2-Transport – Stichwort Carbon Management. Die Nationale Hafenstrategie betont diese Punkte zutreffend.
  • Die Häfen, die Umschlagsunternehmen, die Schifffahrtsunternehmen und Transportunternehmen auf der Landseite arbeiten unter Hochdruck an dieser Transformation. Sie benötigen dafür eine qualitativ andere Unterstützung des Bundes. Die anstehenden Investitionen dienen ganz Deutschland. Der bisherige Hafenlastenausgleich von 40 Millionen Euro p. a. steht dazu in keinem Verhältnis und muss mindestens verzehnfacht werden. Das DVF geht davon aus, dass der reale Finanzierungsbedarf noch weitaus höher ist.
  • Um die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Häfen zu sichern, muss die Planungs- und Baubeschleunigung endlich bei der Schiene, der Straße und Wasserstraße ankommen. Wichtige Projekte, die sich teilweise seit Jahrzehnten kaum vorwärtsbewegen, müssen endlich konsequent umgesetzt werden. Dazu gehören die unerledigte Fahrrinnenanpassung der Weser, die Ertüchtigung der Schieneninfrastruktur für den Güterverkehr im Hinterland von Hamburg und Bremen, die Abladeoptimierung am Mittelrhein sowie die Sanierung und der Ausbau des Nord-Ostsee-Kanals. Auch das Sediment-Management, also das Freihalten der Fahrrinnen, muss verlässlich funktionieren.
  • An der Weiterentwicklung des Systems Wasserstraße besteht ein überragendes öffentliches Interesse – gerade mit Blick auf den Industriestandort und den Klimaschutz. Es ist ein schwer nachvollziehbares Versäumnis, das der Gesetzgeber diesen Sachverhalt bislang nicht in die Beschleunigungsgesetze aufgenommen hat. Für die Sanierung der Wasserstraßeninfrastruktur sind Investitionen des Bundes in Höhe von zwei Milliarden Euro jährlich erforderlich.
  • Die Bundesregierung muss das Erhebungsverfahren der Einfuhrumsatzsteuer endlich auf das so genannte Verrechnungsmodell umstellen. Dieser Schritt wäre eine nahezu kostenneutrale und zügig umsetzbare Maßnahme zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland insgesamt. Es geht nicht um einen Steuerverzicht, sondern um eine Umstellung der Verwaltungsabläufe und der IT von Bund und Ländern. Es gibt kein prinzipielles Hindernis. Nahezu alle Nachbarländer Deutschlands praktizieren das Verrechnungsmodell.
  • Die Digitalisierung, die Automatisierung, die Sicherheit und die Gewinnung von Fachkräften sind ebenfalls zentrale Handlungsfelder für die Häfen. Das DVF begrüßt, dass die Bundesregierung diese Themen gemeinsam mit allen Akteuren strategisch angeht.

Quelle: BÖB, ZDS, BDB, ZDS, Behörde für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, Niedersächsisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, IHK Nord, DVF, Foto: BDB, der Mainhafen Hanau ist nach dem Frankfurter Osthafen der zweitgrößte Hafen am Main und zählt zu den Häfen mit dem größten Güterumschlag an Main, Main-Donau-Kanal und Donau.




Hamburg bereitet sich auf grünen Wasserstoff vor

Der Hafen von Argentia (Neufundland, Kanada) und die Hamburg Port Authority (Hamburg, Deutschland) haben eine Absichtserklärung (Letter of Intent – LOI) unterzeichnet, um beim Export und Import von grünem Wasserstoff von Kanada nach Deutschland zusammenzuarbeiten.

Die Geschäftsführer Scott Penney, Port of Argentia, und Jens Meier, Hamburg Port Authority (HPA), unterzeichneten die Vereinbarung am Rande der deutsch-kanadischen Wasserstoff- und Ammoniakproduzenten- und -verbraucherkonferenz in Hamburg. Die Veranstaltung ist Teil der Umsetzung der deutsch-kanadischen Energiepartnerschaft und Wasserstoffallianz, die beide Länder zur Zusammenarbeit beim Export von sauberem kanadischen Wasserstoff nach Deutschland verpflichtet.

„Diese Unterzeichnung bringt die Häfen von Argentia und Hamburg strategisch zusammen, um die Entwicklung eines Export-/Importkorridors für Wasserstoff zu erleichtern, während wir gemeinsam unsere Häfen als führende Akteure in der globalen Energiewende etablieren“, sagte Scott Penney, CEO des Hafens von Argentia. „Diese Absichtserklärung bestätigt unser Engagement für die Prinzipien der Allianz und in Zusammenarbeit mit der Hamburg Port Authority werden unsere Häfen ihre Rolle bei der Bereitstellung von Energietransportlösungen festigen.

Jens Meier, Geschäftsführer der Hamburg Port Authority: „Die Häfen von Argentia und Hamburg sind sich einig, dass eine maritime Lieferkette für grünen Wasserstoff und seine Derivate dringend erforderlich ist. Solche neuartigen Lieferketten erfordern eine enge Zusammenarbeit und Kooperation zwischen Export- und Importhäfen. Als zukünftige Produktions- und Verbrauchsstandorte haben beide Häfen einzigartige Angebote, die sie zum gegenseitigen Vorteil nutzen können“.

Diese Absichtserklärung unterstützt das Mandat der Regierungen Kanadas und Deutschlands, eine Energiepartnerschaft aufzubauen und die Zusammenarbeit zu fördern, um Emissionen zu reduzieren und den Übergang zu saubereren Kraftstoffen und einer umweltfreundlicheren Wirtschaft zu vollziehen.

Mit der Unterzeichnung dieser Absichtserklärung werden der Hafen von Argentia und die Hamburg Port Authority Initiativen in ihren jeweiligen Hafengebieten unterstützen, um eine robuste Lieferkette für grüne Wasserstoffderivate zwischen den beiden Häfen aufzubauen.

Der Hafen von Argentia ist Partner von Pattern Energy bei der Entwicklung von Argentia Renewables, einem 300 MW-Windenergieprojekt zur Erzeugung von grünem Wasserstoff in Argentia. Diese Absichtserklärung bildet den Rahmen für eine Zusammenarbeit, um die Produktion, den Vertrieb und die Anwendung von grünem Wasserstoff zu erleichtern.

Quelle und Foto: HPA, v.l.: Jannes Elfgen, Head of Port Energy Solutions bei der HPA, Scott Penney, CEO Port of Argentia, und Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority.




Investitionsmotor für die Region

Der Hafen Straubing-Sand ist mit einem Gesamtumschlag von 4,2 Millionen Tonnen im Jahr 2023 nach wie vor Niederbayerns leistungsstärkstes Güterverkehrszentrum. Trotz dieser insgesamt positiven Entwicklung verzeichnete der Schiffsgüterumschlag mit rund 516.000 Tonnen einen Rückgang um 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings zeigte sich eine signifikante Güterverlagerung von Schiff auf Bahn, woraus ein neuer Rekordwert beim Bahngüterumschlag resultierte: ein Zuwachs von 22 % zum Vorjahr auf 481.000 Tonnen. Dieser Anstieg verdeutlicht die Rolle des Hafens als wichtige Schnittstelle im Güterverkehr und die Notwendigkeit, den Anforderungen der Wirtschaft gerecht zu werden.

Mit Investitionen von EU, Bund und Freistaat wurde die Hafensohle im vergangenen Jahr parallel zum Donauausbau um 65 cm vertieft. Die Spundwände sind dabei mit mehr als 1.000 Horizontalankern statisch ertüchtigt worden, aus dem Hafenbecken wurden rund 55.000 m³ Nassbaggergut entfernt. „Nun können Schiffe, von Westen kommend, den Hafen Straubing-Sand an 300 Tagen im Jahr mit voller Abladetiefe anfahren“, zeigt sich der Vorsitzende des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand (ZVH), Oberbürgermeister Markus Pannermayr zuversichtlich. Leichterungen im Oberwasser seien dann nicht mehr erforderlich. Darüber hinaus wird derzeit an der Planung eines Schwerlastterminals auf einer neuen Hafenhalbinsel gearbeitet. Damit soll dem stark zunehmenden Sektor der Groß- und Schwerraumtransporte im Straubinger Hafen Fläche geboten werden.

Mit der „Contargo Combitrac Straubing-Sand GmbH“, bestehend aus dem Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo, der SFI GmbH sowie der Ziegler Group, wurde im vergangenen Jahr ein Betreiber für das bimodale KV-Terminal gefunden. Die Bauphase hat bereits begonnen, Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für das 2. Quartal 2025 geplant. Künftig sollen bis zu zehn Züge pro Woche an dem neuen Terminal verkehren.

Der Hafen Straubing-Sand ist mit einem Gesamtumschlag von 4,2 Millionen Tonnen im Jahr 2023 nach wie vor Niederbayerns leistungsstärkstes Güterverkehrszentrum. Trotz dieser insgesamt positiven Entwicklung verzeichnete der Schiffsgüterumschlag mit rund 516.000 Tonnen einen Rückgang um 7 % im Vergleich zum Vorjahr. Allerdings zeigte sich eine signifikante Güterverlagerung von Schiff auf Bahn, woraus ein neuer Rekordwert beim Bahngüterumschlag resultierte: ein Zuwachs von 22 % zum Vorjahr auf 481.000 Tonnen. Dieser Anstieg verdeutlicht die Rolle des Hafens als wichtige Schnittstelle im Güterverkehr und die Notwendigkeit, den Anforderungen der Wirtschaft gerecht zu werden.

Mit Investitionen von EU, Bund und Freistaat wurde die Hafensohle im vergangenen Jahr parallel zum Donauausbau um 65 cm vertieft. Die Spundwände sind dabei mit mehr als 1.000 Horizontalankern statisch ertüchtigt worden, aus dem Hafenbecken wurden rund 55.000 m³ Nassbaggergut entfernt. „Nun können Schiffe, von Westen kommend, den Hafen Straubing-Sand an 300 Tagen im Jahr mit voller Abladetiefe anfahren“, zeigt sich der Vorsitzende des Zweckverbands Hafen Straubing-Sand (ZVH), Oberbürgermeister Markus Pannermayr zuversichtlich. Leichterungen im Oberwasser seien dann nicht mehr erforderlich. Darüber hinaus wird derzeit an der Planung eines Schwerlastterminals auf einer neuen Hafenhalbinsel gearbeitet. Damit soll dem stark zunehmenden Sektor der Groß- und Schwerraumtransporte im Straubinger Hafen Fläche geboten werden.

Mit der „Contargo Combitrac Straubing-Sand GmbH“, bestehend aus dem Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk Contargo, der SFI GmbH sowie der Ziegler Group, wurde im vergangenen Jahr ein Betreiber für das bimodale KV-Terminal gefunden. Die Bauphase hat bereits begonnen, Fertigstellung und Inbetriebnahme sind für das 2. Quartal 2025 geplant. Künftig sollen bis zu zehn Züge pro Woche an dem neuen Terminal verkehren.

Im vergangenen Jahr wurden im Hafen privatunternehmerische Investitionen von 30 Millionen Euro getätigt. Diesen Investitionen der Wirtschaft standen in 2023 öffentliche Investitionen des Zweckverbandes in Höhe von 34 Millionen Euro – vor allem für die
BioCampus MultiPilot, die Anpassung des Hafenbeckens, die TGZ-Erweiterung sowie die Modernisierung unserer Gleisanlagen – gegenüber. „Damit fahren wir das anspruchsvollste Investitionsprogramm in der Geschichte unseres Hafens. In Zeiten multipler globaler Krisen erweist sich der Hafen Straubing-Sand als ein Investitionsmotor für die Region“, freut sich ZVH-Geschäftsleiter Andreas Löffert. Außerdem spiegele sich
die Attraktivität des Standorts für Logistik- und Industrieunternehmen in den aktuellen Vermarktungserlösen wider. Im Jahr 2023 erreichte der ZVH mit insgesamt 121.363 m²
vermarkteter Ansiedlungsfläche in vier Fällen das zweitbeste Ergebnis seit Bestehen.

Quelle und Foto: Zweckverband Hafen Straubing-Sand