Mehr Frachttransporte per Binnenschifffahrt

Der Hafenbetrieb Rotterdam und die Stichting Multimodaal Coördinatie en Adviescentrum Brabant (MCA Brabant) haben einen Kooperationsvertrag unterzeichnet. Die Zusammenarbeit zielt auf die Durchführung von mehr Containertransporten per Binnenschifffahrt zwischen Rotterdam und Nordbrabant ab.

2018 wurden im Rotterdamer Hafen über 8,6 Mio. Container umgeschlagen (14,5 Mio. TEU). Nordbrabant ist mit über 1 Mio. Containern eine der bedeutendsten Hinterlandregionen von Rotterdam, hat jedoch einen relativ hohen Anteil an Lkw-Transporten und damit an der weiter zunehmenden Belastung des Straßennetzes. Mit einem verstärkten Frachttransport per Binnenschifffahrt anstatt mit dem Lkw (Modal Shift) wäre eine bessere Erreichbarkeit des Hafens und auch der Region möglich.

Emile Hoogsteden, Geschäftsführer für Container, Stückgut und Logistik beim Hafenbetrieb Rotterdam: „Eine durchdachte Verbindung des Rotterdamer Hafens mit Brabant ermöglicht eine strukturell höhere Zuverlässigkeit des multimodalen Transports und trägt damit zur Nachhaltigkeit bei Erreichbarkeit und Wachstum eines der bedeutendsten Logistikhotspots in den Niederlanden bei.”

Hendrik-Jan van Engelen, Vorstand der Stiftung MCA Brabant: „Eine gute Verbindung mit dem Rotterdamer Hafen über das Wasser ist für Brabanter Verlade- und Transportunternehmen von wesentlicher Bedeutung, um weiteres Wachstum zu ermöglichen. Dadurch werden nicht nur zahlreiche Lkw von der Straße geholt, zuverlässige Schiffsverbindungen sorgen auch für Zuverlässigkeit in der gesamten Lieferkette. Wir sind sehr bestrebt, alle Initiativen, die wir mit dieser Zusammenarbeit beabsichtigen, in Gang zu setzen.“

Eine der Initiativen, die die Partner 2019 umsetzen, ist der Ausbau des digitalen Informationsaustauschs zwischen dem Rotterdamer Hafen und den Brabanter Binnenschifffahrtsterminals. Indem wir rechtzeitig die korrekten Informationen teilen, beispielsweise über die Ankunft von (See-) Schiffen und Containern, kann auf beiden Seiten effizienter geplant werden und kommt es zu weniger Verzögerungen in der Binnenschifffahrt. Außerdem werden die Partner prüfen, wie der Transport zwischen Brabant und Rotterdam rasch nachhaltiger gestaltet werden kann, etwa durch die Nutzung von Batteriespeichern für den Antrieb von Binnenschiffen.

Der Kooperationsvertrag knüpft an frühere Initiativen des Hafenbetriebs Rotterdam an, mehr Containerfracht zu bündeln und nach einem festen Fahrplan für Verbindungen von Punkt zu Punkt zu transportieren. So entstand 2018 der sog. West-Brabant-Korridor. Diese Verbindung zwischen den Deepsea-Containerterminals auf der Maasvlakte und den
Brabanter Binnenschifffahrtsterminals in Moerdijk, Oosterhout und Tilburg sorgte bereits für 20 % mehr Frachttransporte per Binnenschifffahrt und eine um 35 % kürzere Hafenverweilzeit der Binnenschiffe.

Quelle und Grafik: Port of Rotterdam

 

 

 




Eine Ära geht zu Ende

12 Jahre lang prägten die verschiedenfarbigen „Sandberge“ das Bild des Alberthafens. Rund 270.000 Tonnen Flussspat wurden während dieser Zeit im Hafen Dresden umgeschlagen und gelagert. Pro Jahr haben etwa 35 Binnenschiffe rund 22.000 Tonnen Flussspat transportiert.

Flussspat – ein Mineral, das als Massengut hervorragend für den Transport per Binnenschiff geeignet ist. Aus verschiedenen Bergwerken weltweit wird der Rohstoff per Seeschiff nach Rotterdam gebracht und anschließend per Binnenschiff zum Alberthafen Dresden, wo die sortenreine Lagerung erfolgt. Lediglich die „letzte Meile“ bis zum Kunden Fluorchemie in Dohna wird per LKW absolviert.

Nun wurde die Lagerung ab 01.04.2019 auf der bisherigen Hafenfläche durch das Umweltamt Dresden untersagt. Grund hierfür seien laut der Behörde „erhebliche Mängel an den Hafenanlagen, die zur Gefährdung von Boden und Gewässer führen.“ Damit bleibt der Fluorchemie in Dohna, die den Flussspat seit 1903 auf ihrem Gelände verarbeitet, nur eine Lösung: die Anlieferung des Rohstoffes per LKW. „Wenn 20.000 Tonnen Flussspat ab jetzt auf der Straße transportiert werden müssen, sind das etwa 800 LKW-Fahrten zusätzlich“, erklärt SBO-Geschäftsführer Heiko Loroff. „Dadurch werden die ohnehin schon stark befahrenen Autobahnen noch mehr belastet.“

Um die Fluorchemie bei den Flussspat-Zuführungen zu unterstützen, hat die SBO eine Kooperation mit dem Hafen Haldensleben (UHH Umschlags- und Handelsgesellschaft Haldensleben mbH) geschlossen. „Ab 01.04.2019 werden die Flussspat-Binnenschiffe nun in Haldensleben ausgeladen“, sagt Heiko Loroff. „Anschließend erfolgt der LKW-Transport in das rund 270 Kilometer entfernte Dohna.“

Quelle und Foto: Sächsische Binnenhäfen Oberelbe GmbH

 

 

 




Loods 6 kurbelt Schüttgutumschlag an

Mit der Fertigstellung von Loods 6 am Laurenshaven-Terminal von EBS ist der Rotterdamer Hafen wiederum um einen Wettbewerbsvorteil beim Umschlag hochwertiger Mineralien und Biomasse reicher. Für European Bulk Services bedeutet dies zudem den nächsten Schritt beim Übergang von Kohle zu anderen Produkten.

Die Ausmaße des neuen Komplexes sind schlichtweg beeindruckend. Insgesamt wurden 126.000 Kubikmeter überdachter Lagerkapazität hinzugefügt, womit die Gesamtkapazität von EBS in Rotterdam 650.000 Kubikmeter erreicht. Das Besondere an dieser Lagerhalle ist, das der Kunde Hudig & Veder nicht nur einen langfristigen Vertrag für die Miete des größten Teils dieser Lagerkapazität abgeschlossen hat, sondern dass er zudem 25 Prozent der Finanzierungskosten für den Neubau übernommen hat. „Indem wir Miteigentümer geworden sind, können wir – in Koordination mit EBS – unseren Auftraggebern mehr maßgeschneiderte Lösungen anbieten“, erläutert Hans Lagendijk, Manager bei Gans Cargo Operations (Teil der Hudig & Veder-Gruppe). „Dies stärkt unsere Marktposition und somit die Attraktivität von Rotterdam als Logistikdrehscheibe beispielsweise für Mineralien, Biomasse und kalzinierten Petrolkoks.

Den Teil, den Hudig & Veder nutzt, ist auf zehn Zonen à 3.500 Kubikmeter und sieben Zonen à 5.000 Kubikmeter aufgeteilt. Eine dieser Zonen verfügt über eine überdachte Durchfahrt zu einer angrenzenden Flachhalle von 20.000 Quadratmetern, in denen mithilfe von mobilen Zwischenwänden verschiedene Mineralien und Biomasse separat voneinander gelagert werden können. „Mit dieser neuen Lagereinrichtung sind wir nicht nur flexibel, sondern wir können auch die unterschiedlichen Posten sauber, trocken und kontaminationsfrei lagern“, sagt Henk Hoepel, Manager Hudig & Veder Bulk. „Das ist wichtig, da wir vor allem mit hochwertigen Mineralien und Tonarten wie Bauxit, Bentonit und Perlit arbeiten. Diese werden häufig nur in kleinen Mengen gleichzeitig in den Produktionsprozessen unserer Kunden verwendet. In Rotterdam verwalten wir einen Vorrat, der von dort aus, für gewöhnlich per Leichter oder Lkw, weiter zu Zwischenlagern in der Nähe von Fabriken in Deutschland, Österreich, Belgien und Nordfrankreich transportiert wird.

Eine der schönen, innovativen Aspekte der Halle ist, dass sie mit einem von EBS selbst entwickelten Lukensystem ausgestattet ist. Der Kranmaschinenführer kann mit einem Druck auf eine Taste den richtigen Teil der Halle öffnen und schließen, wodurch Schüttgut, ohne jeglichen Transport, direkt vom Schiff aus in den Hallen gelagert wird. Aufgrund von Schutzdächern an der Außenseite der Halle kann das Beladen der Lkws jetzt, anders als zuvor, auch bei regnerischem Wetter weitergehen. Dies sorgt zudem dafür, dass die Prozesse in und um die Halle effizienter werden.

Zusätzlich zum Bau der Halle wurde in einen Hafenmobilkran 6 für 50 Tonnen von Gottwald investiert. Der Behälter enthält eine kalibrierte elektronische Wiegeeinrichtung. Hoepel: „Dies ist eine echte Verbesserung hinsichtlich der herkömmlichen Gewichtsermittlung mithilfe von Eichaufnahme und Schiffseiche. Die Präzision ist beispiellos. Nicht unwichtig, wenn man mit kostbaren Mineralien arbeitet.“

Die Begeisterung für die neue Lagervorrichtung und den Kran wird von EBS geteilt. „Eine tolle Kombination“, nennt dies Jan de Wit, Geschäftsführer von EBS. Neben der Kapazität, die Hudig & Veder nutzt, hat EBS zusätzlich 40.000 Kubikmeter im neuen Komplex realisiert, die ebenfalls bereits vollständig genutzt werden. „Die Halle symbolisiert auch schön den Übergang, den wir als Umschlagsunternehmen durchleben.“ Drehte sich früher alles um Kohle, haben wir jetzt sehr viel mit anderen Produkten wie Mineralien, landwirtschaftlichen Schüttgütern und Biomasse zu tun. Wir folgen der Energiewende.“

Das bedeutet nicht, dass überhaupt keine Kohle mehr über die Standorte der Tochterunternehmen von HES International B.V. im Laurenshaven und Europoort umgeschlagen wird. „Für die Energiegewinnung ist es wirklich wesentlich weniger, aber in der Stahlindustrie wird sie natürlich noch genutzt.“

Die Realisierung der neuen Halle bedeutet nicht, dass man sich bei EBS gemütlich zurücklehnen kann. Die Planung geht in vollem Umfang weiter. De Wit: „Wir hoffen in Kürze, in Absprache mit dem Hafenbetrieb, den Tiefgang für Loods 6 auf zwölf Meter ausbauen zu können. Dies schafft noch mehr Möglichkeiten für effiziente Zu- und Abfuhr. Zudem wird (unter anderem mit Hudig & Veder) nach einer Möglichkeit für eine Erweiterung der geschlossenen Lagerung am Laurenshaven-Terminal Ausschau gehalten. Aber auch am Standort Europoort wird bald der erste Spatenstich gesetzt. „Dort möchten wir eine neue Halle mit einer Kapazität von 50.000 Kubikmetern für Lebens- und Futtermittel realisieren. Denken Sie dabei an Sojamehl, Mais, Weizen und andere Getreidesorten. Das ist natürlich etwas völlig anders, aber illustriert wiederum die Vielfalt unseres Unternehmens und die Möglichkeiten von Rotterdam als führender europäischer Logistikdrehscheibe.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




UV-Schutz mit großer Wirkung

Jedes Jahr bekommt das Currenta-Ideen-Management tausende Verbesserungsvorschläge von Mitarbeitern. Eine gute Idee, bei der eine kleine Veränderung eine große Wirkung zeigt, hatten Torsten Jäger, Axel May und Thomas Fatum aus der Currenta-Analytik in Krefeld-Uerdingen.

Den drei Kollegen war aufgefallen, dass die durchsichtigen Kunststoffbauteile in einem Messgerät ständig verdreckt waren und deshalb einmal im Monat ausgetauscht werden mussten. Das Messgerät hat eine durchsichtige Schutzscheibe in der Tür und hängt in einem Raum, in dem auf einer Seite Fenster sind. Auffällig war: Die Kunststoff-Bauteile waren nur auf der Seite verschmutzt, von der das Tageslicht kommt. „Wir kamen zu dem Schluss, dass es sich um Algen handeln müsste, da diese immer in die Richtung wachsen, aus der UV-Licht kommt“, erzählt Jäger. May und er wandten sich an ihren Kollegen Thomas Fatum, der vorschlug, eine schwarze Kunststoffscheibe einzubauen, die vor UV-Licht schützt. Gesagt, getan: Seit Umbau des Kastens müssen die Kollegen die Bauteile nicht mehr außer der Norm austauschen. Und ihre Idee schlug Wellen: Diverse Plastikschläuche, an denen ebenfalls Algen wuchsen und die häufig ausgetauscht werden mussten, sind inzwischen in lichtundurchlässigen Schläuchen verschwunden. Und auch ein weiteres Messgerät in Uerdingen wurde mit einer schwarzen Scheibe ausgestattet. Mit der Umsetzung der Idee spart Currenta rund 8.000 Euro jährlich.

Tüftler aller Geschäftsfelder reichten 2018 insgesamt 3.178 Verbesserungs-vorschläge beim Currenta Ideen-Management ein – und damit rund 300 Vorschläge mehr als 2017. Fast jeder Mitarbeiter hatte im vergangenen Jahr eine Idee, mit der er sein Arbeitsumfeld sicherer, effizienter und einfacher gestalten könnte. Auch die Azubis hatten viele Verbesserungsideen und reichten 272 Vorschläge ein. Die rund 552 Currenta-Mitarbeiter aus Krefeld-Uerdingen reichten insgesamt 559 Verbesserungsvorschläge ein.

1.710 Ideen sind im vergangenen Jahr umgesetzt worden. Damit ist die Realisierungsquote im Vergleich zum Vorjahr noch einmal leicht gestiegen und liegt bei 55%. 108 Verbesserungsvorschläge zielen dabei auf das Thema Umweltschutz und 56 Ideen verbesserten die Energieeffizienz von Currenta. „Da Umweltschutz für uns alle einen hohen Stellenwert hat, freue ich mich sehr, dass so viele Ideen diesem Thema zu Gute kommen“, sagt Arbeitsdirektor Alexander Wagner. Auch über die vielen guten Vorschläge im Bereich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz freut sich Wagner. „Es ist mir persönlich ein Anliegen, dass diese schnellstmöglich umgesetzt werden.“ Etwa die Hälfte der umgesetzten Ideen haben Auswirkungen auf die beiden Bereiche. Der Chempark-Betreiber belohnte die Kreativität der Mitarbeiter mit einer Gesamtprämiensumme von rund 820.000 Euro. Die höchste Einzelprämie lag bei rund 108.000 Euro. 

Die Idee mit dem höchsten Gesamtnutzen spart rund 718.802 Euro jährlich. Es sind aber nicht nur die „großen“ Ideen, von denen ein Unternehmen profitiert. Gerade die vielen kleinen realisierten Vorschläge mit einem wirtschaftlichen Nutzen bis 5.000 Euro tragen zu Fortschritt und Effizienz bei. Die 1.690 realisierten Ideen machen rund 99% aus und sparen über eine Millionen Euro im ersten Jahr der Realisierung. Gemeinsam mit dem wirtschaftlichen Nutzen der „großen“ Ideen liegen die Gesamteinsparungen im ersten Jahr bei rund 2,2 Millionen Euro.

Quelle und Foto: Currenta, Torsten Jäger zeigt das NO3-N-Messgerät in das eine UV-lichtgeschützte Scheibe eingebaut wurde, um Algenwachstum zu verhindern.

 

 

 

 




Neue Lösungen für steigende Güterströme

Die Schweiz und der belgische Hafen Antwerpen rücken näher zusammen. Allein zu Beginn dieses Jahres kamen zwei Liniendienste hinzu, die Antwerpen auf der Schiene mit Basel sowie mit Frenkendorf verbinden. Aber auch die Binnenschifffahrt spielt eine wichtige Rolle auf dieser Relation, wie die Antwerp Port Authority auf der Generalversammlung des PROPELLER CLUBS, Port of Basel, deutlich machte. 

Der Bedarf an intermodalen Linienverkehren wächst. Logistikunternehmen und Bahnoperateure reagieren auf die Anforderungen der Industrie und bauen ihre Angebote im Hinterland entsprechend aus. Anfang des Jahres hat die Schweizerzug AG ihr Angebot zwischen der Schweiz und Belgien verdichtet. So bietet der Operateur vier statt zuvor zwei Rundläufe pro Woche zwischen Frenkendorf bei Basel und Antwerpen an. Zudem werden die Terminals Frenkendorf und Niederglatt bei Zürich jetzt täglich verbunden, sodass auch Verlader in der Ostschweiz davon profitieren können. Ferner offerieren die Bahnoperateure Hupac acht und Lineas fünf Rundläufe wöchentlich zwischen Basel und Antwerpen.

Auch andere Bahnoperateure haben auf die steigenden Güterströme reagiert. Seit dem 22. Januar transportiert der Antwerpen-TriRegio-Express zweimal wöchentlich Container zwischen Antwerpen und dem Bahnhof Basel Bad (Ubf). Betreiber dieses neuen Bahnprodukts ist die Contargo AG, die damit auch eine Alternative bei Engpässen auf dem Rhein schafft. Der Rhein bleibt aber auch weiterhin ein besonderer Vorteil Antwerpens für schweizerische Verlader. Über tägliche Linienverkehre wird Basel per Binnenschiff direkt mit dem belgischen Hafen verbunden.

„Der Hafen ist nicht nur ein Drehkreuz für Im- und Exporte. Wir sind auch ein zuverlässiger Partner der gesamten Lieferkette. Dazu gehört es, gemeinsam mit Logistikern, Bahnoperateuren, Terminals und Häfen im Hinterland an nachhaltigen und zukunftsfähigen Lösungen zu arbeiten. Wir als Hafenbehörde stellen hiersehr gern unsere Expertise zur Verfügung“, erklärt Luc Arnouts, Director International Networks der Antwerp Port Authority. Erklärtes Ziel der Hafenbehörde ist es, als Community Builder branchenübergreifende Zusammenarbeit im Hafen selbst und darüber hinaus zu fördern, um die fünf strategischen Ziele nachhaltiges Wachstum, Mobilität, Transition, Safety & Security sowie operative Exzellenz umsetzen zu können. So arbeitet Antwerpen gemeinsam mit Partnern im Hinterland unter anderem an der digitalen Transition der Lieferkette, etwa in der Binnenschifffahrt.

Im Rahmen einer Abendveranstaltung des PROPELLER CLUB, Port of Basel  hatten sich gut ein Dutzend Unternehmen der Antwerpener Hafengemeinschaft vorgestellt. Sie präsentierten die logistischen Möglichkeiten und Mehrwertdienstleistungen an Europas zweitgrösstem Seehafen und erläuterten die Potenziale zum weiteren Ausbau der Verkehrsströme. Zuvor hatten sich die Hafenvertreter mit Unternehmen des Spediteursverbandes SpedLogSwiss getroffen, um über Themen wie Zoll inklusive E-Desk und Importprozesse sowie den Aktionsplan für Binnenschiffs- und Bahnprodukte im Hafen Antwerpen zu diskutieren. Die Schweiz gilt als ein wichtiger Handelspartner für den belgischen Seehafens, der im vergangenen Jahr mit 235 Millionen Tonnen einen neuen Umschlagrekord erzielen konnte.

Quelle und Foto: Port of Antwerp, (von links nach rechts) Thomas W. Rickli, Ehrenpräsident, Propeller Club Basel – Luc Arnouts, Director International Networks, Antwerp Port Authority – Roman Mayer, Präsident, Propeller Club Basel

 




Bahn-Bilanz 2018: mehr Fahrgäste und Umsatz

Bahnfahren wird immer beliebter. Die Zahl der Reisenden im Fernverkehr der Deutschen Bahn (DB) ist 2018 zum vierten Mal in Folge deutlich gestiegen. Der Logistiker DB Schenker konnte in allen Bereichen zulegen, DB Cargo verlor 4,8 Prozent Verkehrsleistung.

Das internationale Geschäft des DB-Konzerns mit DB Schenker und DB Arriva ist weiter auf Erfolgskurs. DB Schenker machte 2018 erstmals mehr als 17 Milliarden Euro Umsatz (plus 3,8 Prozent), DB Arriva erzielte 5,4 Milliarden Euro Umsatz (plus 1,8 Prozent). Während die Betriebsleistung der europäischen Regionalverkehrstochter DB Arriva im Bus- und Bahnverkehr stabil blieb, legte der Logistiker DB Schenker in allen Sparten zu, teilweise sogar deutlich.

Bei DB Cargo hingegen ging die Verkehrsleistung um 4,8 Prozent zurück. Die DB arbeitet mit Hochdruck daran, die unbefriedigende Situation zu verbessern. Der DB-Schienengüterverkehr hat sich neu aufgestellt und investiert in Fahrzeuge und Personal, um wieder nachhaltig wachsen zu können.

Rund 148 Millionen Fahrgäste nutzten im vergangenen Jahr die Fernverkehrszüge der DB. Das sind 5,7 Millionen oder vier Prozent mehr als 2017 – ein neuer Spitzenwert. Auch infolgedessen stieg der bereinigte Umsatz des DB-Konzerns in diesem Zeitraum um 3,1 Prozent auf 44,02 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBIT bereinigt) lag mit 2,1 Milliarden Euro nahezu auf Vorjahresniveau (-1,9 Prozent).

Die DB rechnet damit, dass sich der Trend zur umweltfreundlichen Schiene weiter fortsetzt: „2019 werden wir im Fernverkehr erstmals über 150 Millionen Reisende begrüßen dürfen. Bahnfahren ist aktiver Klimaschutz, denn die Schiene ist der einzige echte grüne Verkehrsträger“, sagte Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn, bei der Vorstellung der Bilanz für das Jahr 2018: „Damit sind wir auf gutem Weg hin zum Ziel von mehr als 200 Millionen Fernreisenden im Jahr 2030.“

Europaweit nutzten 2018 rund 2,6 Milliarden Passagiere die Züge der DB (plus 17 Millionen im Vergleich zum Vorjahr). Bei der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr legte die DB 2018 gegenüber dem Vorjahr insgesamt um 1,9 Prozent auf 97,7 Milliarden Personenkilometer zu. Während DB Regio stabil blieb, erhöhte der Fernverkehr der DB seine Verkehrsleistung kräftig um 5,6 Prozent auf 42,8 Milliarden Personenkilometer.

Auf ein neues Rekordniveau stieg auch die gesamte Betriebsleistung auf dem Schienennetz der DB: Das Unternehmen steigerte die Zahl der Trassenkilometer gegenüber dem Vorjahr um 1,2 Prozent auf rund 1,09 Milliarden. Der Anteil der DB-externen Eisenbahnverkehrsunternehmen kletterte dabei weiter auf 32,2 Prozent (2017: 30,9 Prozent).

„Zur Wahrheit gehört aber auch: Der Erfolg der Schiene bringt Nebenwirkungen in Form von Wachstumsschmerzen“, sagte DB-Chef Dr. Lutz und nannte die „nicht zufriedenstellende Pünktlichkeit“ von 74,9 Prozent im Fernverkehr im Jahr 2018. Mit der „Agenda für eine bessere Bahn“ würden nun mit Hochdruck Engpässe in den Bereichen Infrastruktur, Fahrzeuge und Personal beseitigt. „Mehr Kapazität ist der Schlüssel für eine pünktlichere und attraktivere Bahn“, so Dr. Lutz.

Große Teile der in den nächsten Jahren zusätzlich geplanten Investitionen und Ausgaben in Höhe von rund fünf Milliarden Euro werden in mehr Qualität und Zuverlässigkeit, neue und komfortablere Züge sowie zusätzliches Personal fließen. Für mehr Wachstum und Qualität hat die DB 2018 allein in Deutschland deutlich mehr als 24.000 neue Mitarbeiter eingestellt – so viele wie nie zuvor. Dabei wurden nicht nur freiwerdende Stellen nachbesetzt, sondern auch über 5.500 Arbeitsplätze aufgebaut.

DB-Finanzvorstand Alexander Doll erläuterte: „Wir nehmen sehr viel Geld in die Hand für eine bessere Bahn. Unsere Brutto-Investitionen haben wir daher 2018 zusammen mit dem Bund auf hohem Niveau nochmals deutlich um mehr als 7 Prozent auf über 11 Milliarden Euro ausgebaut.“

Der Großteil der Investitionen floss 2018 in die Verbesserung des Schienennetzes (62 Prozent), gefolgt von  Fahrzeuginvestitionen, unter anderem in den ICE 4. Die Netto-Finanzschulden der DB haben sich per 31.12. 2018 im Vergleich zum Vorjahresende um 926 Millionen auf leicht über 19,5 Milliarden Euro erhöht. Doll betonte, an den Kapitalmärkten bleibe die DB ein verlässlicher und stabiler Partner.

Quelle und Foto: DB AG

 

 

 




Außerirdisch gut am Tag der Logistik

Sieben Standorte des Container-Hinterlandlogistik-Netzwerks Contargo laden am Donnerstag, 11. April 2019, zu Besichtigungen ein.

Angemeldete Besucher werden an den Terminals in Neuss, Duisburg, Hof, Mannheim, Wiesau und Wörth sowie der Spedition in Döhlau erwartet. Dort erhalten sie Einblick in die Containerlogistik und die mit ihr verbundenen Berufe.

„Manchmal kommt es mir so vor, als ob den Menschen Logistiker so fremd sind wie Außerirdische“, sagt Heinrich Kerstgens, Co-Geschäftsführer von Contargo. „Mit unserer Beteiligung am Tag der Logistik wollen wir dazu beitragen, dass das nicht so bleibt. Es gibt sehr viele unterschiedliche Berufe an unseren Terminals, wie Schlos-ser, Kranführer, Kraftfahrer, Sachbearbeiter, Fachkraft für Hafenlogistik und Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung. Allen diesen Berufen ist eines gemeinsam: Sie sind sehr abwechslungsreich, weil es täglich neue Herausforderungen zu bewältigen gibt.“

Längst sind diese Herausforderungen so komplex, dass in fast allen Bereichen digitale Technik eingesetzt wird. In den Büros ist der Computer selbstverständlich, aber auch Kranführer bedienen Tablets und Kraftfahrer melden ihre Abfertigungszeit in einer App an. Damit die Prozesse nicht der Software angepasst werden müssen, sondern die Software den eigenen Anforderungen entsprechend gestaltet und flexibel an neue Herausforderungen angepasst werden kann, entwickelt Contargo öfter eigene Software. Beispiele sind das Tarifinformations-system IMTIS, die Online-Terminvergabe-App STAR und das neue Terminal Operating System.

Mehr über die Softwareentwicklung bei Contargo gibt es hier:
https://contargo.pageflow.io/it




Mehr Strom mit weniger Anlagen

In den vergangenen 1½ Jahren wurden am Slufterdam tatkräftig 17 veraltete Windkraftanlagen gegen 14 wesentlich effizientere Exemplare ausgetauscht. Die Leistung des Windparks hat sich somit verdoppelt. Cees de Haan, Geschäftsführer der Bereiche Solar und Wind bei Eneco, bezeichnet den neuen Windpark als besonderes Projekt. „Mit diesem Windpark erzeugen wir nicht nur Strom, sondern setzen uns auch für die Umgebung ein.”

An dem Projekt waren die Naturorganisationen Stichting Het Zuid-Hollands Landschap und Natuurmonumenten, der Hafenbetrieb Rotterdam, die Gemeinden Rotterdam und Westvoorne sowie die Energieunternehmen Eneco und Vattenfall beteiligt. Von 14 Windkraftanlagen sind 8 Eigentum von Vattenfall und 6 von Eneco.

Cees de Haan: „Der einzige Weg zur Erzielung eines guten Ergebnisses liegt in der Zusammenarbeit und Berücksichtigung der jeweiligen Interessen, aber auch der gesellschaftlichen Bedeutung. Wenn man im Lebensraum und in der Arbeitsumgebung von Menschen, Tieren und Organisationen tätig wird, so muss man auf diese Rücksicht nehmen.“ So wurden von den beteiligten Parteien zwei Fonds ins Leben gerufen: der Natuurfonds und der Leefbaarheidsfonds. „Der Natuurfonds investiert vor allem in die Naturgebiete und das Naturerlebnis in Westvoorne. Der Leefbaarheidsfonds trägt z. B. zur nachhaltigen Ausrichtung von Vereinen und Schulen bei.”

Yvonne van der Laan, Direktorin für den Bereich Verfahrensindustrie & Massengut beim Hafenbetrieb Rotterdam, sieht den verbesserten Windpark als Schritt in die richtige Richtung. „Als Hafenbetrieb unterstützen wir gerne Projekte wie dieses. Standorte in der Nähe des Meeres sind ideal, weil es dort stark weht.” Die Zukunft der Windenergie liegt jedoch vor allem im Meer. „Im Hafengebiet sind schon reichlich Windkraftanlagen aufgestellt. Es ist längst nicht genügend Platz vorhanden, um das gesamte Hafengebiet mit Strom aus Windkraft zu versorgen. Wir empfehlen daher den Bau von Windparks im Meer, weil dort mehr Platz ist und die Hafentätigkeiten nicht beeinträchtigt werden.“

Der Windpark sollte hinsichtlich der Energiewende vor allem als Schritt in die richtige Richtung gesehen werden. Yvonne van der Laan: „Dieser Windpark erzeugt 180.000 Megawattstunden jährlich. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von 60.000 Haushalten. Zur Energieversorgung des gesamten Hafengebiets sind jedoch 52 Mio. Megawatt erforderlich. Es liegt also noch ein weiter Weg vor uns, doch man muss irgendwo anfangen. Alle kleinen Schritte sind hilfreich.”

  • Anzahl der Windkraftanlagen: 14 (6 von Eneco, 8 von Vattenfall)
  • Achsenhöhe: 94 m
  • Leistung je Windkraftanlage: 3,6 Megawatt
  • Jahresertrag: 180.000 MWh (Dies entspricht dem Verbrauch von 60.000 Haushalten.)
  • CO2 -Ersparnis: 70.000 t

Quelle und Film: Port of Rotterdam

 




HHLA will 2019 weiter wachsen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat das Geschäftsjahr 2018 sehr erfolgreich abgeschlossen und das bereits starke Vorjahresergebnis übertroffen.

Ungeachtet eines sich im zweiten Halbjahr eintrübenden Marktumfelds stieg der Containerumschlag, auch dank der erfolgreichen Integration des erworbenen größten estnischen Terminalbetreibers HHLA TK Estonia AS, leicht an. Stabile Ergebnisse beim Containertransport auf dem Niveau des Vorjahres und die erfolgreiche Immobilienbewirtschaftung führten zu einem Umsatz von 1,29 Mrd. Euro (+3,1 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag deutlich über dem Vorjahr, da Aufwendungen im Jahr 2017 für den Organisationsumbau und die Harmonisierung der Altersversorgungssysteme in Höhe von insgesamt rund 25 Mio. Euro entfielen. Doch auch bereinigt um diesen Effekt legte das Betriebsergebnis (EBIT) moderat zu.

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die starken Ergebnisse des Geschäftsjahres 2018 unterstreichen, dass sich unsere Strategie auszahlt. Wir konnten das solide Fundament der HHLA weiter stärken. Dazu trugen alle Segmente und der erfolgreich in die HHLA-Familie integrierte Terminalbetreiber HHLA TK Estonia bei. In einer sich immer schneller wandelnden Welt ist ein solides Fundament wichtig. Das reicht allein jedoch nicht aus, um weiteres Wachstum zu generieren. Wir werden deshalb unsere auf die Stärkung der Gestaltungskraft und Zukunftsfähigkeit der HHLA ausgerichtete Strategie entschlossen und konsequent umsetzen. Dazu werden wir kontinuierlich in die Qualität und Profitabilität unseres Kerngeschäfts investieren und neue, insbesondere digitale Wachstumsfelder identifizieren und vorantreiben. Dabei geht es immer darum, unseren Kunden die beste Lösung anzubieten, damit sie ihre Waren sicher, schnell und effizient transportieren können. Und es geht darum, den Unternehmenswert der HHLA für unsere Aktionäre zu steigern. Daher halten wir an unseren ambitionierten Wachstumszielen unverändert fest.“

Durch die Übernahme von Nordamerikadiensten und die Berücksichtigung der erstmals ganzjährig konsolidierten Umschlagmengen des Containerterminals HHLA TK Estonia AS (vormals Transiidikeskuse AS) erwartet die HHLA für das Jahr 2019 einen leichten Anstieg des Containerumschlags. Beim Containertransport wird ebenfalls ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet. Auf Konzernebene sollte dies im Umsatz zu einem leichten Anstieg führen.

Für das Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Hafenlogistik wird im Jahr 2019 eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erwartet, die hauptsächlich auf die ab 2019 veränderte Leasingbilanzierung (IFRS 16) zurückzuführen ist. Die Ergebnisentwicklung des Teilkonzerns wird dabei maßgeblich durch die Segmente Container und Intermodal bestimmt. Im Segment Container wird eine stabile EBIT-Entwicklung auf dem Niveau des Vorjahres, im Segment Intermodal ein deutlicher Anstieg erwartet.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte im Geschäftsjahr 2018 dank des gestiegenen Containerumschlags und Ergebnissen beim Containertransport auf Vorjahresniveau Umsatzerlöse von 1,26 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,22 Mrd. Euro) und ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 188 Mio. Euro (im Vorjahr: 157 Mio. Euro). Aufgrund gesunkener Minderheitenanteile nach der Übernahme der ausstehenden Anteile an Metrans stieg der den A-Aktionären zustehende Jahresüberschuss um 44,5 Prozent auf 102,9 Mio. Euro (Vorjahr: 71,2 Mio. Euro).

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen auf der Hauptversammlung am 18. Juni 2019 eine Dividende von 0,80 Euro je dividendenberechtigter A-Aktie vor (Vorjahr: 0,67 Euro). Damit würde die Dividende um 19,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigen. Die Ausschüttungsquote von 54 Prozent liegt erneut in der Zielbandbreite von 50 bis 70 Prozent.

Quelle: HHLA, Foto: Foto: HHLA / Thies Rätzke




Bundesregierung würdigt Rolle der Hafenwirtschaft

„Die deutschen See- und Binnenhäfen zählen zu den besten Umschlagplätzen der Welt. Sie sind als Logistikdienstleister und Wachstumsmotoren für die gesamte Volkswirtschaft von herausragender Bedeutung. Ohne die Leistungen der Häfen wäre Deutschlands Rolle als eine der führenden Exportnationen in der Welt nicht möglich.“

So beschreibt die Bundesregierung die Bedeutung der See- und Binnenhäfen in ihrem heute vom Bundeskabinett verabschiedeten „Sechsten Bericht über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland“.

Häfen seien Wachstums- und Innovationstreiber, deren Wettbewerbsfähigkeit es mit der Weiterentwicklung des Nationalen Hafenkonzepts, dem Ausbau der hafenbezogenen Infrastruktur, der Förderung innovativer Hafentechnologien und einer unterstützenden europäischen Hafenpolitik weiter zu stärken gilt.  Der Bericht hält fest, dass die Häfen massiv in die Digitalisierung und Nachhaltigkeit investieren. Von einem anhaltenden Wachstumstrend sei auszugehen, der Häfen und Verkehrsinfrastrukturen vor enorme Herausforderungen stellten.

Der „Bericht über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland“ wird alle zwei Jahre im Vorfeld der Nationalen Maritimen Konferenz (NMK) vom Maritimen Koordinator vorgelegt. Die 11. Nationale Maritime Konferenz findet am 22. und 23. Mai 2019 in Friedrichshafen statt.

Quelle: ZDS, Foto: Rheinhafen Krefeld