REKO investiert 125 Millionen in Rotterdam

Im Rotterdamer Hafengebiet hat REKO mit dem Bau einer neuen thermischen Reinigungsanlage begonnen, die jährlich 1,2 Millionen Tonnen an Mineralische Reststoffen, bestehend aus teerhaltigem Asphaltgranulat und Dachpappe, in Primärrohstoffe, Strom und Wärme umwandelt. Die Realisierung dieses Projekts ist mit einer Investition von EUR 125 Millionen verbunden.

REKO, mit vollem Namen bekannt als Recycling Kombinatie REKO B.V., stellt Sand, Kies und Füllstoffe aus mineralischen Reststoffen her. Als Rohstoff verwendet das Unternehmen teerhaltige Straßenaufbruch aus dem Straßenbauprojekten sowie Dachpappe aus Abbruchprojekten. In den ersten Jahren des 21. Jahrhunderts hat REKO in Zusammenarbeit mit namhaften Anbietern von verfahrenstechnischen Anlagen ein eigenes und innovatives Verfahren entwickelt, das sich speziell für die thermische Reinigung dieser mineralischen Reststoffe eignet. Diese Entwicklung führte dazu, dass im Jahre 2006 die erste thermische Reinigungsanlage von REKO in Betrieb genommen wurde. Seitdem verarbeitet diese Anlage mühelos 600.000 Tonnen Mineralrückstände pro Jahr. In den letzten zwölf Jahren hat diese Anlage bereits 7,2 Millionen Tonnen sauberen Sand und Kies für die niederländische Bauindustrie produziert.

Während des Verarbeitungsprozesses wird der Asphalt in einem Drehtrommelofen bei Temperaturen von 1.000 °C thermisch gereinigt, was bedeutet, dass alle im Asphalt enthaltenen Schadstoffe im Drehrohr vollständig verbrennen. Aus diesem thermischen Reinigungsprozess entstehen sauberer Sand, Kies und Füllstoff – bereit zur Wiederverwendung – sowie heiße Abgase, aus denen Energie in Form von Dampf gewonnen wird, der dann über eine Dampfturbine in Strom umgewandelt wird. Jährlich werden ungefähr 30.000 Megawatt an Strom erzeugt, was der gleichen Menge entspricht, die rund 7.500 Haushalte jährlich verbrauchen.

Die zu erstellende neue Anlage ist wesentlich effizienter, da sie mit den neuesten Techniken arbeitet. Darüber hinaus fließen die zwölf Jahre Erfahrung, die REKO auf dem Gebiet der thermischen Reinigung gesammelt hat, in die Ausgestaltung dieser Anlage ein. Auf diese Weise verbraucht die neue Anlage nicht nur weniger Energie, sondern erzeugt auch deutlich mehr Energie. Die Anlage kann Strom für sage und schreibe 50.000 Haushalte erzeugen. Darüber hinaus eignet sich die Anlage dazu, neben Strom auch Wärme zu liefern.

Die Verarbeitungstechnologie von REKO ist ein Musterbeispiel für die Kreislaufwirtschaft, bei der 100 % der Reststoffe zu neuen Rohstoffen verarbeitet werden und die Kette geschlossen wird. Mit dieser neuen Anlage verfügt REKO über die weltweit größte Kapazität, um diese Art von kontaminierten Baustoffen vollständig zu recyceln.

In der Vergangenheit wurde Steinkohlenteer als Bindemittel bei der Asphaltherstellung eingesetzt. Steinkohlenteer enthält umweltbelastende Komponenten, dazu gehören polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, die man besser als PAK kennt. Deshalb gilt seit 1990 ein Verbot für die Verwendung von Steinkohlenteer in der Asphaltproduktion. In den Niederlanden darf teerhaltiger Asphalt, der bei der Straßeninstandhaltung freigesetzt wird, seit 2001 nicht mehr deponiert oder für die Herstellung von neuem Asphalt verwendet werden. Seitdem muss das teerhaltige Asphaltgranulat so verarbeitet werden, dass die im Asphalt vorhandenen umweltbelastenden Bestandteile, einschließlich der PAK, vollständig beseitigt werden. REKO erfüllt damit das vom Gesetzgeber vorgegebene Ziel, diese Schadstoffe (PAK) aus der Umwelt zu entfernen.

Mit der Vorschrift, PAK endgültig aus der Verarbeitungskette zu nehmen, war der niederländische Gesetzgeber seinerzeit der erste in Europa. In diesem Jahr folgte auch die flämische Behörde (OVAM) diesem Beispiel. Die neue thermische Reinigungsanlage wird zudem im Hinblick auf die Entwicklung des internationalen Marktes gebaut.
David Heijkoop, Direktor REKO: „Durch die Dimensionierung unserer Anlage, in Kombination mit der groß angelegten Rückgewinnung der freigesetzten Energie, können wir die Kosten für unsere Kunden senken. Zusammen mit der äußerst günstigen Lage von REKO im Rotterdamer Hafen – wir können teerhaltigen Asphalt auf dem Wasserweg liefern – ergibt dies eine ausgezeichnete Ausgangsposition gegenüber dem restlichen Europa.“

„Wenn man bedenkt, dass die Niederlande jedes Jahr 20 Millionen Tonnen Sand und Kies als Primärrohstoffe für die Bauindustrie aus dem Ausland importieren, ist es unschwer zu erkennen, dass wir diesen Bedarf teilweise decken können“, sagt Heijkoop. „Es geht darum, Primärrohstoffe durch sauberen Sand und Kies zu ersetzen, der aus mineralischen Reststoffen in der thermischen Reinigungsanlage gewonnen wird. REKO wird in Kürze rund eineinhalb Millionen Tonnen sauberen Sand und Kies pro Jahr liefern können. Davon kann die niederländische Bauwirtschaft profitieren. Von großem Vorteil ist in diesem Zusammenhang, dass weniger neuer Sand und Kies abgebaut wird, was bedeutet, dass weniger Eingriffe in die Landschaft notwendig sind. Alle Stoffe, die REKO verarbeitet, brauchen somit nicht mehr deponiert werden. Die PAKs können so auch nicht mehr in die Umwelt gelangen. Unter dem Strich ist dies ein gutes Fazit für Natur (Landschaft) und Umwelt. Die Schiffe fahren dann nicht mehr mit im Ausland abgebautem Sand und Kies, sondern mit Asphalt, der dank der Anlage von REKO in den Niederlanden in sauberen Sand und Kies umgewandelt wird. Auf eine einfache Formel gebracht, bedeutet dies: „Kreislaufwirtschaft.“

Die thermische Reinigungsanlage nutzt Energie für die Zündung der brennbaren Komponenten von Asphalt und Dachpappe. Da dabei alles, was verbrennen kann, einschließlich Teer und PAK, verbrennt, wird vier- bis fünfmal so viel Energie aus dem Prozess freigesetzt wird, wie in die Anlage eingespeist wird. In der bestehenden, ersten Anlage wird diese Energie zur Stromerzeugung genutzt. Die neue Anlage führt diese Umwandlung in Strom wesentlich effizienter durch. Sie wird zudem so ausgelegt, dass sie auch Wärme in Form von Warmwasser in das Wärmenetz einspeisen kann. Für die Umsetzung dieses spezifischen Teilstücks der Anlage stellt der Hafenbetrieb Rotterdamer EUR 1 Million zur Verfügung. Die neue Anlage von REKO wird in Kürze flexibel steuern können, inwieweit die beim Reinigungsprozess freigesetzte Energie in Wärme und/oder Strom umgewandelt wird. Wenn in der Stadt Wärme benötigt wird, liefert REKO diese Wärme. Wird diese Wärme nicht benötigt (wie beispielsweise im Sommer), wird sie in Strom umgewandelt.

Da REKO in den letzten Jahren viel Erfahrung mit dem thermischen Recycling von Asphalt und der Herstellung von Baustoffen daraus gesammelt hat, wurde bei der Konstruktion der neuen Anlage viel Wissen der Mitarbeiter von REKO eingebracht. Mit dem Bau der neuen thermischen Reinigungsanlage wurde bereits begonnen. Geplant ist die Inbetriebnahme der neuen Anlage für Mitte des Jahres 2020. Durch die Erweiterung wird sich die Zahl der Beschäftigten bei REKO von 120 auf 140 erhöhen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Mannheimer Akte geht auf Reisen

Anlässlich ihres 150 jährigen Bestehens wurde die „Revidierte Rheinschifffahrtsakte vom 17. Oktober 1868“, auch „Mannheimer Akte“ genannt, zusammen mit ihren sechs Ratifikationsurkunden der Öffentlichkeit vorgestellt. Jetzt wird sie auch in Bonn und Duisburg gezeigt.

Mit der Unterzeichnung der „Mannheimer Akte“ durch die Rheinanliegerstaaten, wurde ein internationales Abkommen geschaffen, das auch heute noch ein Synonym für die freie Schifffahrt auf dem Rhein darstellt. Die Gleichbehandlung der Schiffer und Flotten, die Freistellung der damaligen Schifffahrtsabgaben, vereinfachte Zollabfertigungen oder die Vereinheitlichung der Schiffssicherheit- und Schiffsverkehrsvorschriften sind nur einige Grundsätze, die in dem Regelwerk festgehalten wurden.

Nach einem offiziellen Festakt im „Palais du Rhin“ in Straßburg, dem Sitz der „Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR), kehrte die Urkunde zu ihren Wurzeln nach Mannheim zurück, wo sie im Schloss, dem ursprünglichem Ort ihrer Unterzeichnung vor 150 Jahre, ausgestellt wurde. Bevor sie wieder zurück nach Straßburg kommt, wird sie im Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur (BMVI) in Bonn und anschließend in Duisburg nochmals der Öffentlichkeit vorgestellt.

Am Donnerstag, den 29. November 2018 wird das Vertragswerk von der rheinland-pfälzischen Wasserschutzpolizei im Mannheimer Hafen in Empfang genommen, um es anschließend mit Polizeibooten über die Stationen Ludwigshafen, Mainz und Koblenz an der nordrheinwestfälische Landesgrenze den Kollegen der Wasserschutzpolizei Bonn zu übergeben.

Dort wird die Akte dann von einem Vertreter des BMVI in Empfang genommen. Mehr Informationen über die „Mannheimer Akte“ finden Sie auf der Seite der „Zentralkommission für die Rheinschifffahrt“ unter www.ccr-zkr.org.

Quelle: Polizei Rheinland-Pfalz, Foto: Mannheimer Akte; gezeigt anlässlich des Tages der offenen Tür im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung in Berlin am 21.08.2011 Benutzer/Foto: Er schon wieder Lizenz: https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/deed.de. Quelle: Wikipedia




Berliner Bündnis für den Niederrhein

Die aktuelle energiepolitische Debatte und die geplante Neuordnung der beruflichen Bildung standen im Mittelpunkt des Gedankenaustauschs des „Berliner Bündnisses für den Mittleren Niederrhein“.

Die Vertreter dieses Zusammenschlusses aus Bundestagsabgeordneten aus der Region und des Präsidiums der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein trafen sich in Berlin, um aktuelle wirtschaftspolitische Themen zu besprechen.  

„Die Wirtschaft in unserer Region ist überdurchschnittlich energieintensiv“, mahnte IHK-Präsident Elmar te Neues. „Sie ist deshalb besonders stark von wettbewerbsfähigen Strompreisen und einer zuverlässigen Energieversorgung abhängig.“ IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz ergänzte: „Bevor Kraftwerke vom Netz genommen werden, sollten die Voraussetzungen dafür geschaffen worden sein, dass die Strompreise nicht weiter steigen und dass die Versorgungssicherheit auch von alternativen Energiequellen zu jeder Zeit gewährleistet wird.“ Um wegfallende Kapazitäten zu kompensieren, seien der Ausbau von regenerativen Energien sowie neue Stromtrassen und Speicher notwendig. „Bis Anfang der 2020er-Jahre werden die Kernkraftwerke abgeschaltet. Die Vorstellung, dass kurzfristig auch die Kohlekraftwerke vom Netz genommen werden könnten, ist völlig unrealistisch“, sagte Christian Hirte. Der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie war von dem „Berliner Bündnis für den Mittleren Niederrhein“ zum Austausch eingeladen worden. Hirte betonte, dass es der Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung um einen breiten Konsens und dauerhafte Beschlüsse gehe, um Planungssicherheit für die Wirtschaft zu schaffen.

Der Abgeordnete Udo Schiefner sagte mit Blick auf die Diskussion um die Mittel, die der Bund für die Gestaltung des Strukturwandels zur Verfügung stellen wird: „Es geht nicht nur um die Frage, wie viel investiert wird, sondern um die Strategie, in die das Geld investiert wird.“ Dr. Günter Krings, Mitglied des Bundestages und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, erinnerte daran, dass auch für die Städte und Gemeinden Mittel zur Verfügung stehen müssten: „Insbesondere auch hinsichtlich der Ewigkeitskosten, zum Beispiel für die langfristige Wasserregulierung, dürfen weder Land noch Bund unsere Region alleine lassen.“

Der Abgeordnete Hermann Gröhe regte an, Infrastrukturprojekte im Rheinischen Revier, die bereits im sogenannten vordinglichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans vorgesehen sind, gegebenenfalls über ein Maßnahmengesetz mit besonderer Priorität umzusetzen. Steinmetz begrüßte die Einschätzung: „Infrastruktur, Bildung, Forschung und Innovationen – das sind die Hebel, um den Strukturwandel zu gestalten.“ Alle Partner des „Berliner Bündnis für den Mittleren Niederrhein“ waren einer Meinung, dass eine sichere und wettbewerbsfähige Stromversorgung unerlässlich für die Zukunft des Industriestandorts Deutschland sei.

Genauso einig waren sich die Abgeordneten und die IHK-Vertreter darin, dass die berufliche Bildung in Deutschland dringend gestärkt werden müsse. Die Abgeordnete Kerstin Radomski sagte zur angedachten Reform der beruflichen Bildung: „Noch liegt uns kein Konzept der Bundesregierung vor, gerne nehmen wir Anregungen für das parlamentarische Verfahren auf. Im Kern wird es darum gehen, die Wertigkeit der Dualen Ausbildung zu steigern.“ Die IHK-Vertreter begrüßten die Initiative. „Der Fachkräftemangel ist inzwischen das größte Konjunkturrisiko für unsere Betriebe“, berichtete te Neues. „Wenn ein besseres Image der Dualen Ausbildung dazu beiträgt, dass wir mehr junge Leute für eine Ausbildung gewinnen, dann haben Sie unsere volle Unterstützung.“ Uwe Schummer fasste die Problematik zusammen: „Viel zu viele junge Leute brechen ihr Studium ab, oft wäre eine Ausbildung die bessere Wahl gewesen.“ Otto Fricke gab zu bedenken, dass sich die Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung letztlich auch im Gehalt widerspiegeln müsse: „Da sind die Tarifpartner gefragt.“

Zum Abschluss verabredeten die Partner des Bündnisses, auch in Zukunft den regelmäßigen Austausch fortzusetzen, um die Entwicklung des Mittleren Niederrheins gemeinsam voranzubringen.

Quelle und FotoIHK, sie trafen sich zum Gedankenaustausch (v.l.): Kerstin Radomski (MdB), Otto Fricke (MdB), Jürgen Steinmetz (IHK-Hauptgeschäftsführer), Hartmut Wnuck (IHK-Vizepräsident), Dr.-Ing. Claus Schwenzer (IHK-Vizepräsident), Dr. Stefan Dresely (IHK-Vizepräsident), Christian Hirte (MdB und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie), Elmar te Neues (IHK-Präsident), Ulle Schauws (MdB), Udo Schiefner (MdB), Uwe Schummer (MdB), Gülistan Yüksel (MdB), Dr. Günter Krings (MdB und Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern), Hermann Gröhe (MdB), Susanne Thywissen (IHK-Vizepräsidentin), Bijan Djir-Sarai (MdB) und Rainer Höppner (IHK-Vizepräsident).        




CMB erhält Nachhaltigkeitspreis

Der Hafen Antwerpen zum zweiten Mal seinen Sustainability Award verliehen. Gewinner ist die Reederei Compagnie Maritime Belge (CMB). Sie konnte die Jury mit ihrem „Hydroville“-Shuttle überzeugen, dem ersten Passagierschiff mit Wasserstoffantrieb.

Die drei Organisatoren des Nachhaltigkeitspreises, die Antwerp Port Authority, die Scheldt Left Bank Corporation und Alfaport-Voka, wollen durch diese Auszeichnung nachhaltige Initiativen von Hafennutzern hervorheben und nachhaltiges unternehmerisches Handeln von Hafenunternehmen fördern.

Die Entscheidung für CMB setzte sich aus den von der Fachjury vergebenen Punkten sowie den Ergebnissen einer öffentlichen Online-Abstimmung zusammen. Dies macht die Antwerpener Reedereigruppe zu einem würdigen Nachfolger des Ecluse-Projekts für grüne Energieversorgung der Chemieunternehmen am Linken Scheldeufer, das den ersten Sustainability Award vor zwei Jahren erhalten hatte.

Der ausgezeichnete Shuttle „Hydroville“ von CMB ist das erste Passagierschiff, das mit Wasserstoff betrieben wird. Es handelt sich dabei um ein Pilotprojekt, das als Testbasis für die Wasserstofftechnologie in größerem Maßstab dienen und so zu einem nachhaltigeren Verkehr zwischen Wohnort und Arbeitsplatz beitragen soll. In ihrer Begründung lobte die Jury CMB dafür, dass sie mit diesem vielversprechenden, zukunftsweisenden Projekt Pionierarbeit leistet, als Impulsgeber fungiert und die Eintrittsbarrieren für andere Marktteilnehmer verringert. Die Jury betonte auch die Bedeutung des Projekts für andere Länder, in denen Wasserstoff als Kraftstoff der Zukunft gilt. CMB wurde nun als zweiter Preisträger des Antwerp Sustainability Award mit einem speziell entworfenen Stein auf dem „Walk of Sustainability“ am Fuße des Port House verewigt.

„Gemeinsam mit der gesamten Hafengemeinschaft arbeiten wir an einem nachhaltigen Hafen“, erklärte Jacques Vandermeiren, CEO der Antwerp Port Authority, im Rahmen der Preisverleihung. „Dank dieses gemeinsamen Engagements erzielen wir konkrete Ergebnisse bei diesem Übergang. Die eingereichten Bewerbungen für diese Auszeichnung machen deutlich, dass wir hier in diesem Hafen eine Fülle von Nachhaltigkeitsinitiativen haben, die andere Unternehmen inspirieren können. Ich bin besonders stolz darauf, diese Auszeichnung heute an CMB übergeben zu können, die ein hervorragendes Beispiel dafür sind, wie ein kommerziell betriebenes Projekt hohe Nachhaltigkeitsgewinne erzielen kann.“

Alexander Saverys, CEO der Compagnie Maritime Belge, kommentierte dies seinerseits: „Wir sind besonders erfreut und stolz auf den Port of Antwerp Sustainability Award. Mit unseren Investitionen in neue, nachhaltige Technologien wie das Hydroville wollen wir uns und das maritime Cluster Antwerpen für eine spannende Zukunft rüsten. Von Antwerpen, dem pulsierenden Herzen Europas, aus will CMB die internationale Schifffahrt mit innovativen Schiffskonzepten und der Entwicklung kohlenstoffarmer Energiequellen weiter prägen“.

Der Hafen Antwerpen möchte alle am Standort tätigen Unternehmen dazu ermutigen, wirksame Beiträge für den Übergang zu einem nachhaltigeren Hafen zu leisten. Zu diesem Zweck wird der Sustainability Award alle zwei Jahre gemeinsam von der Antwerp Port Authority, der Scheldt Left Bank Corporation und Alfaport-Voka vergeben. Mit dieser Auszeichnung wird jeweils ein Projekt gewürdigt, das zu einem solchen Übergang sowie zur Umsetzung der von den Vereinten Nationen im Jahr 2015 skizzierten Nachhaltigkeitsziele auf lokaler Ebene beiträgt.

Insgesamt 16 Unternehmen und Organisationen, die im Antwerpener Hafengebiet tätig sind, folgten der vor dem Sommer gestarteten öffentlichen Aufforderung zur Teilnahme an dem Wettbewerb. Die Fachjury unter der Leitung von Hafendezernent Marc Van Peel entschied sich für eine Vorauswahl von drei Finalisten mit dem Schwerpunkt auf kreativen, partizipativen und innovativen Lösungen. Neben dem Preisträger CMB kamen Ashland Specialities Belgium und BASF Antwerpen in die Endrunde. Die Jury lobte Ashland Specialities für die Art und Weise, wie sie Regenwasser recycelt, während BASF Antwerpen für ihre neue abfallarme Anilin-Anlage mit Energierückgewinnung ausgewählt wurde.

Seit 2011 sind die Organisatoren des Sustainability Award auch die treibende Kraft hinter dem alle zwei Jahre erscheinenden Nachhaltigkeitsbericht der Antwerpener Hafengemeinschaft. Der fünfte Nachhaltigkeitsbericht, der im Juni 2019 veröffentlicht werden soll, wird ein Prüfstein für das Bestreben des Hafens sein, bei der Schaffung nachhaltiger Mehrwerte führend zu bleiben.

Quelle und Foto: Antwerp Port Authority

 




Neue spc Webseite online

Mit einem neuen Design, ansprechender Darstellung auch auf mobilen Endgeräten und übersichtlich gestalteten Inhalten ermöglicht die neue Website des spc allen Interessenten eine schnelle Informationsbeschaffung. Sie ist ab sofort online.

Mit frischem Design, klarer Neustrukturierung und deutlich kompakteren Inhalten präsentiert das spc seinen Internetauftritt. Unter der bekannten Internetadresse www.shortseashipping.de findet der Nutzer alles Wissenswerte über die Arbeit des spc, den alternativen Verkehrsträger „Wasserstraße“ grundsätzlich und was dieser leisten kann. Das Informationsangebot bezieht sich aber nicht nur auf diesen Verkehrsträger. Vielmehr bindet sie auch die multimodalen Transporte mit ein. Aktuelle Meldungen und die wichtigsten Termine der Branche komplettieren das Angebot. „Wir alle erhalten täglich unglaublich viele Informationen. Daher ist es wichtig, dass relevantes Wissen möglichst kompakt und übersichtlich erhältlich ist. Mit der Gestaltung der neuen Webseite ist uns das gelungen“ freut sich Markus Nölke, Geschäftsführer des spc. Gleichzeitig trägt das spc mit dem Launch dem veränderten Anwenderverhalten Rechnung. Das responsive Webdesign ermöglicht die zunehmend mobile Nutzung der Webseite nun ebenso wie die klassische Variante am Desktop. Die englische Version der Webpräsenz folgt in Kürze.

Die Webseite ist ein Teil der Unternehmensstrategie für mehr Onlinepräsenz. Durch weitere Tools wie der ebenfalls neu gestaltete wöchentlich erscheinende Newsletter (Anmeldung über die Webseite) sowie vermehrte Social Media Aktivitäten in der nächsten Zeit soll die Zahl der Interessierten am Binnenschiff und dem spc gesteigert werden.

Quelle und Screenshot: spc




Vorvertrag für Distripark Maasvlakte West

Die Busan Port Authority und der Hafenbetrieb Rotterdam haben einen Vorvertrag für die Übergabe eines fünf bis zehn Hektar großen Grundstücks auf dem Gelände des Distripark Maasvlakte West unterzeichnet. Dies ist der zweite Vorvertrag, der in einem kurzen Zeitraum für diesen Distributionsstandort unterzeichnet wird.

Die Busan Port Authority will auf dem Gelände des Distripark Maasvlakte West ein nachhaltiges Lager entwickeln, das von unterschiedlichen, vor allem jedoch koreanischen Dienstleistern, genutzt werden kann. Gemeinsam mit dem zu einem früheren Zeitpunkt unterzeichneten Vertrag bedeutet dies, dass inzwischen Reservierungen für 15 bis 20 Hektar der insgesamt zur Verfügung stehenden 100 Hektar vorliegen.

Das große Interesse am einzig verfügbaren, so genannten „Greenfield“-Standort im Rotterdamer Hafen erklärt Maarten de Wijs, Business Manager Distribution and Warehousing des Hafenbetriebs Rotterdam mit der günstigen Lage des Geländes. „Das Gelände ist multimodal über die Straße, die Schiene und das Wasser erschlossen und befindet sich nur einen Steinwurf von sehr häufig verkehrenden Deepsea- und Shortsea-Verbindungen entfernt. Zudem liegt der Distripark sehr günstig hinsichtlich der niederländischen Autobahn A15, des Lkw-Parkplatzes Maasvlakte Plaza, des vorhandenen Distriparks Maasvlakte und der Güterzuglinie zwischen der Maasvlakte und dem europäischen Hinterland.“

Der noch verfügbare Teil des Distriparks Maasvlakte kann in Grundstücken diverser Größenordnungen vergeben werden. Alles in allem eignet sich, nach Aussage von Herrn De Wijs, der Distripark Maasvlakte West bestens zur Entwicklung von Distributionseinrichtungen in großem Maßstab, zumal auch für die Bauhöhe keine Einschränkungen gelten. „Ich sehe insbesondere gute Möglichkeiten für den Chemiesektor, die Lagerung von Kühl- und Gefriergut sowie für die Distribution hochwertiger Waren.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Steigende Qualität der Güterverkehrskorridore

Der Hafenbetrieb Rotterdam, der niederländische Staat und vier Provinzen haben Vereinbarungen darüber getroffen, entlang der beiden wichtigsten Güterverkehrskorridore nach Deutschland mehr sichere Parkplätze und mehr Versorgungsstandorte für saubere Energie anzulegen.

Hierzu haben die Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft, Deputierte (Vertreter der Provinzregierungen) von Südholland, Nordbrabant, Gelderland und Limburg sowie der COO des Rotterdamer Hafenbetriebs Ronald Paul eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Gemeinsam wollen sie versuchen, möglichst reibungslose Güter- und Verkehrsströme zu gewährleisten, insbesondere zwischen dem Raum Rotterdam und dem deutschen Hinterland. Das Ziel besteht darin, ein zügiges, zuverlässiges, robustes, sicheres und nachhaltiges Transportsystem zu realisieren. Die Verkehrskorridore tragen zum Wirtschaftswachstum bei und verbessern zugleich die Lebensqualität entlang der wichtigsten Verkehrsverbindungen mit dem deutschen Hinterland: des Korridors Ost (Straßengüterverkehr über die A15, Binnenschifffahrt über die Waal, Schienengüterverkehr über die Betuweroute) und des Korridors Südost (Rotterdam–Moerdijk–Tilburg–Venlo).

An diesen Verkehrskorridoren herrscht ein Mangel an sicheren Parkplätzen, vor allem für Lastkraftwagen. Der Staat und die Provinzen unterstützen die Verbesserung dieser Situation, indem sie zusammenarbeiten und erforderlichenfalls die Realisierung von 700 bis 900 neuen Parkplätzen finanziell zu unterstützen. Der Lkw-Parkplatz „Maasvlakte Plaza“ im Rotterdamer Hafen gilt dabei als Modell für den Ausbau in Richtung Osten. Die Entscheidungen über die endgültigen Standorte der Parkplätze werden von den Kommunalbehörden getroffen. Für die tatsächliche Realisierung und den Betrieb der Lkw-Parkplätze zeichnen Investoren und Parkplatzbetreiber verantwortlich.

Die Realisierung umweltfreundlicher Verkehrskorridore erfordert natürlich auch die Reduzierung des Dieselverbrauchs im Güterverkehr. Zur Verringerung der Emissionen von CO2, Feinstaub und Lärm wird ein Netz von Tankstellen für nachhaltige Kraftstoffe und andere Energieträger für den Güterkraftverkehr und die Binnenschifffahrt eingerichtet. Die Entwicklung solcher Versorgungsstandorte für saubere Energie passt zur Strategie des Hafenbetriebs Rotterdam, als Betreiber des größten europäischen Hafens eine Vorreiterrolle in der Energiewende Europas zu spielen.

Die Unterzeichner der Verwaltungsvereinbarung zum Mehrjahresprogramm Infrastruktur, Raumordnung und Transport (MIRT) über Güterverkehrskorridore: Cora van Nieuwenhuizen (Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft), Stientje van Veldhoven (Staatssekretärin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft), Conny Bieze (Deputierte für Mobilität, Umweltgenehmigungen, Aufsicht und Rechtsdurchsetzung, Provinz Gelderland), Christophe van der Maat (Deputierter für Mobilität und Zusammenarbeit, Provinz Nordbrabant), Hubert Mackus (Deputierter für Umwelt, Landwirtschaft, Infrastruktur, Schienenverkehr und Denkmalschutz, Provinz Limburg), Floor Vermeulen (Deputierter für Verkehr und Transport, Provinz Südholland), Nelly Kalfs (Leitende Ingenieurin in der obersten niederländischen Straßen- und Wasserbaubehörde Rijkswaterstaat).

Quelle und Foto: Port of Rotterdam, Conny Bieze (Deputierte für Mobilität, Umweltgenehmigungen, Aufsicht und Rechtsdurchsetzung, Provinz Gelderland), Floor Vermeulen (Deputierter für Verkehr und Transport, Provinz Südholland), Cora van Nieuwenhuizen (Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft), Hubert Mackus (Deputierter für Umwelt, Landwirtschaft, Infrastruktur, Schienenverkehr und Denkmalschutz, Provinz Limburg), Christophe van der Maat (Deputierter für Mobilität und Zusammenarbeit, Provinz Nordbrabant), Ronald Paul (COO des Rotterdamer Hafenbetriebs)




Hapag-Lloyd rüstet zehn Schiffe nach

Hapag-Lloyd hat zehn Hybrid Ready Exhaust Gas Cleaning Systems (EGCS) bestellt, die in den Jahren 2019 und 2020 schrittweise auf zehn Schiffen der Hamburg-Klasse (13.000 TEU) von Hapag-Lloyd installiert werden. Dies wird es dem Unternehmen ermöglichen, die bevorstehende IMO 2020 Verordnung zur Reduzierung der Schwefelemissionen einzuhalten.

Die Umbauten beginnen im März 2019, wenn das erste EGCS auf dem Schiff „Hamburg Express“ auf der Werft Qingdao Beihai in China installiert wird. Hapag-Lloyd rechnet damit, dass alle Installationen bis Ende 2020 abgeschlossen sein werden. Die Entscheidung ist eine der Lösungen, mit denen Hapag-Lloyd auf die bevorstehende Verordnung der International Maritime Organization (IMO) reagiert. Die so genannte IMO2020-Verordnung begrenzt die durch Schiffskraftstoffe verursachten Schwefelemissionen zum 1. Januar 2020 auf 0,5 Prozent.

„Die Verwendung von konformen schwefelarmen Kraftstoffen ist die Schlüssellösung für Hapag-Lloyd. Wir wollen aber sicherstellen, dass wir alle relevanten Lösungen testen und nutzen. Deshalb haben wir uns entschieden, auch unsere Schiffe der Hamburg-Klasse mit EGCS nachzurüsten“, sagt Anthony Firmin, COO von Hapag-Lloyd.

Darüber hinaus verfügt Hapag-Lloyd über 17 neue Schiffe in der Flotte, die auf Flüssiggas (Liquified Natural Gas, LNG) umgestellt werden können. Das Unternehmen wird 2019 ein Schiff mit 15.000 TEU nachrüsten – und dann testen, ob LNG eine geeignete Alternative zu schwefelarmem Kraftstoff ist.

Quelle: Hapag-Lloyd, Foto: HHM / Michael Lindner




Chancen für Hamburg durch „Neue Seidenstraße“

Anlässlich des „Hamburg Summit: China meets Europe“ und eines Gesprächs mit Liu He, Vize-Ministerpräsident Chinas mit Zuständigkeit für Wirtschaft und Finanzen, unterstrich Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher die besondere Rolle Hamburgs bei Chinas Neuer Seidenstraße („Belt and Road-Initiative“), mit der Europa und Asien enger miteinander verbunden werden sollen.

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher: „Die Belt-and-Road-Initiative stärkt die Verbindung zwischen China und Europa. Das Projekt hat großes Potenzial für den internationalen Handel und die Weltwirtschaft insgesamt. Als traditionelles Zentrum des europäisch-chinesischen Handels kann Hamburg auch ein natürlicher Knoten- und Endpunkt der Neuen Seidenstraße sein. Schon heute verkehren jede Woche mehr als 30 Güterzüge zwischen Hamburg und 27 chinesischen Städten.“

Die Neue Seidenstraße war auch ein Schwerpunkt des Gesprächs von Vizepremierminister Liu He und Bürgermeister Tschentscher im Hamburger Rathaus. Bürgermeister Tschentscher: „Mit Vize-Ministerpräsident Liu He ist der bedeutendste chinesische Wirtschafts- und Finanzpolitiker nach Hamburg gekommen. Wir freuen uns über dieses Interesse an unserem Wirtschaftsstandort und den Hamburger Unternehmen. Unsere Kompetenz und Erfahrungen in der Logistik können wir in die Umsetzung der Seidenstraßeninitiative einbringen.“

Zu den Handelsbeziehungen mit China und zum „Hamburg Summit: China meets Europe“ sagte Tschentscher: „Der Hamburg Summit ist das wichtigste Jahrestreffen zur Vertiefung der europäisch-chinesischen Handelsbeziehungen. Hamburg ist das Tor zu China. Mehr als die Hälfte des deutsch-chinesischen Handels erfolgt über den Hamburger Hafen. Rund 550 chinesische Unternehmen haben eine Niederlassung in Hamburg, etwa 650 Hamburger Unternehmen sind im Chinageschäft tätig. Ein offener Dialog über freien Handel und Warenaustausch stärkt die Position Hamburgs als Drehscheibe der internationalen Warenströme.“

Hamburgs Erster Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher eröffnete am 26. November die wichtigste europäisch-chinesische Wirtschaftskonferenz, den achten „Hamburg Summit: China meets Europe“. Heute war der chinesische Ehrengast der zweitägigen Konferenz, Vize-Ministerpräsident Liu He, zu einem Gespräch mit Hamburgs Erstem Bürgermeister ins Rathaus eingeladen. Liu He zählt nach Staatspräsident Xi Jinping und Premierminister Li Keqiang zu den wichtigsten Politikern in China und ist die zentrale Figur in Chinas Wirtschafts- und Finanzpolitik. In dieser Funktion ist er auch zuständig für die globalen Handelsbeziehungen Chinas.

Über 550 chinesische Unternehmen haben ihren Sitz in Hamburg – darunter sind große internationale Logistikunternehmen wie COSCO Shipping Lines, aber auch chinesische Finanzinstitute wie die Bank of China oder die Industrial and Commercial Bank of China (ICBC). Mehr als 650 Hamburger Unternehmen, davon viele mittelständische, unterhalten Geschäftsbeziehungen zu China. Hamburg ist Chinas Tor nach Europa. Über den Hamburger Hafen läuft mehr als die Hälfte des deutschen Außenhandels mit China. Die Hansestadt versteht sich sowohl auf dem See- als auch dem Landweg als zentraler End- und Knotenpunkt der „Neuen Seidenstraße“ im Rahmen der „Belt and Road-Strategie“ der chinesischen Regierung.

Quelle: Pressestelle des Senates, Foto: Freie und Hansestadt Hamburg




Branche diskutiert über Niedrigwasser und Innovationen

Die Themen für das traditionelle Schiffermahl der Schifferbörse Duisburg-Ruhrort gab das Jahr 2018 fast von allein vor: Auf der einen Seite das Niedrigwasser und der Zustand von Schleusen und Kanälen, auf der anderen Seite der Traum vom autonomen Fahren und wie er am Niederrhein und im Ruhrgebiet Wirklichkeit werden könnte.

Einer der ersten Ansprechpartner der Branche für beide Themen ist der diesjährige Ehrengast, NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst, der versprach, sich auch über NRW hinaus für die Belange der Wasserstraße einzusetzen.

Auf 150 Zentimeter Wassertiefe ist der Rheinpegel in diesem Jahr in Duisburg-Ruhrort zeitweise gesunken. Die gravierenden Auswirkungen für die Schifffahrt, die Dienstleister und die Industrie waren eines der bestimmenden Themen beim traditionellen Schiffermahl der Schifferbörse Duisburg-Ruhrort. Schifferbörsen-Vorstand Frank Wittig nahm daher gleich zu Beginn den diesjährigen Gast NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst in die Pflicht: „Politik kann sehr wohl etwas tun, um die Wasserstraße im Wettbewerb zu den anderen Verkehrsträgern zu stärken. Wir müssen die flussbaulichen Maßnahmen, die bereits vorgesehen sind, nicht mehr nur diskutieren, sondern zügig angehen. Dafür muss das Land NRW Impulse geben“, sagte der Vorsitzende der Schifferbörse. Besonders der Zustand von Schleusen und Nischenpollern, an denen Schiffe eigentlich in der Schleuse befestigt werden, beeinträchtige die Branche schon zu lange. Die besondere Bedeutung der Wasserstraße für Wirtschaft und Bevölkerung zeigte sich, als die Bundesregierung als Reaktion auf das anhaltende Niedrigwasser den Zugriff auf Treibstoff aus der Erdöl- Reserve Deutschlands freigegeben hat.

In seiner Festrede zeigte sich NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst sehr zufrieden mit seinen Rahmenbedingungen: Er habe die finanziellen Möglichkeiten, die Projekte und die Akzeptanz für die Investitionen, um schnell Fortschritte zu erzielen. Das gelte auch für die Wasserstraße. „Ziel der Landesregierung ist es, die Leistungsfähigkeit der Wasserstraßen in Nordrhein-Westfalen zu stärken. Wir wollen, dass mehr Güter aufs Schiff verlagert werden. Deshalb setzen wir uns beim Bund dafür ein, dass die Wasserstraßeninfrastruktur saniert und in die Zukunfts- und Innovationsfähigkeit der Binnenschifffahrt investiert wird. Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, 15 neue Stellen nur für Nordrhein-Westfalen bei der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung zu schaffen, damit mehr Tempo auf Sanierung und Ausbau des Netzes kommt“, so der NRW-Verkehrsminister.

Neben den Leiden der Infrastruktur blickte Schifferbörsen-Vorstand Wittig auch in die Zukunft: Innovationen wie das autonome Fahren müssten besonders zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet aufs Wasser kommen: „Unsere Region hat hervorragende Voraussetzungen, um die Zukunft der Binnenschifffahrt aktiv und an vorderster Stelle mitzugestalten“, betonte der Vorstandsvorsitzende in seiner Rede und verwies auf die kürzlich erschienene Machbarkeitsstudie der Ruhr-IHKs. „Wenn nicht wir laut und kräftig die Stimme für die Wasserstraße erheben, wird das kein anderer für uns machen.“

Im Vorfeld des Schiffermahls hatte die jährliche Börsenversammlung der Schifferbörse, deren Geschäftsführung bei der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve angesiedelt ist, im Haus Rhein stattgefunden. Die Versammlung bestätigte dabei IHK-Vizepräsident Frank Wittig (Wittig GmbH) im Amt des Vorsitzenden. Der Duisburger Unternehmer vertritt seit 2012 die Interessen der über 60 Mitglieder. Seine Stellvertreter bleiben Heiko Brückner (Haeger & Schmidt), Joachim Schürings (Thyssenkrupp Steel Europe) und Roberto Spranzi (DTG). Sie sind Teil des 13-köpfigen Gesamtvorstands, der im Amt bestätigt und ergänzt wurde. „Ich freue mich, dass uns die Börsenversammlung erneut das Vertrauen ausgesprochen hat. Damit können wir den eingeschlagene Weg fortsetzen und unseren Ideen eine langfristige Perspektive geben“, sagte Frank Wittig nach der Wahl.

Zusammensetzung des Börsenvorstands ab 22. November 2018

Vorstandsvorsitzender:

Frank Wittig (Wittig GmbH)

Stellv. Vorsitzende

Heiko Brückner (Haeger & Schmidt Logistics GmbH)

Joachim Schürings (Thyssenkrupp Steel Europe AG)

Roberto Spranzi (DTG Deutsche Transport-Genossenschaft Bin-nenschifffahrt eG)

Vorstand:

Steffen Bauer (Imperial Shipping Holding GmbH)

Dr. Herbert Eichelkraut (Hüttenwerke Krupp Mannes-mann GmbH)

Thomas Groß (Hülskens Wasserbau GmbH)

Dr.-Ing. Gerhard Hartfeld (RBH Logistics)

Detlef Kohlmeier (Vereinigte Schiffs-Versicherung V.A.G.)

Thomas Maaßen (Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG)

Drs. Stefan Meeusen (Coöperatie NPRC U.A.)

Volker Seefeldt (HTAG Häfen und Transport AG)

Martin Staats (MSG eG)

Quelle und Foto: Niederrheinische IHK