HES Hartel Tank Terminal genau im Zeitplan

Im Auftrag des Hafenbetriebs Rotterdam baut der Firmenzusammenschluss von Boskalis, Van Hattum, Blankevoort und Mobilis einen Tiefwasserkai, einen Binnenschifffahrtskai und einen Steg für das neue HES Hartel Tank Terminal am Hartelstrook (Maasvlakte 1).

Um dafür zu sorgen, dass am Tanklager sowohl große Öltanker als auch Binnenschiffe anlegen können, legt der Firmenzusammenschluss eine 1.200 Meter lange Kaimauer für Seeschiffe, eine 1.100 Meter lange Kaimauer und einen 350 Meter langen Steg mit vier Liegeplätzen für Binnenschiffe plus den erforderlichen Ufer- und Bodenschutz an.

„Der Hafenbetrieb Rotterdam hat im Januar 2018 seinen Teil der Arbeiten aufgenommen, und mittlerweile befinden sich 600 sogenannte Schraubinjektionspfähle im Boden und die Verstärkungsarbeiten und der Betonguss der Kaimauern sind in vollem Gang. Ende 2019 müssen alle Arbeiten abgeschlossen sein, und wir liegen auf Kurs“, verkündet Stefanie van der Wee, Projektmanagerin Port Development beim Hafenbetrieb Rotterdam.

Die Niederlassung von HES International B.V. am Hartelstrook stimmt mit der Vision des Hafenbetriebs Rotterdam überein, den verfügbaren Platz im vorhandenen Hafengebiet so gut wie möglich auszunutzen. Weitere Informationen gibt es  hier

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Paul Martens

 




Eisenbahn wird Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts

„Es gibt keine Alternative zur Verdopplung des Schienenverkehrsanteils, wenn wir zukünftig den Verkehr, insbesondere den Pendelverkehr in die Ballungsräume, bewältigen wollen. Die Eisenbahn soll das Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts werden“, sagte Enak Ferlemann MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, im Lenkungskreis Bahntechnologie des DVF.


Der Staatssekretär betonte dies auch mit Blick auf den Deutschland-Takt. Das Bundesverkehrsministerium hat nach vierjähriger Arbeit einen optimalen Fahrplan für 2030 vorgestellt. Ziel ist, möglichst viele Züge fahren zu können, die ihre Anschlüsse halten. Er soll Grundlage für den Infrastrukturausbau werden und den Schienengüterverkehr einbeziehen. „Wir haben in dieser Legislaturperiode den Schienenverkehr als Schwerpunktthema. Das zeigt sich im Koalitionsvertrag, bei der der Halbierung der Trassenpreise für den Güterverkehr und auch in der Struktur unseres Ministeriums“, erläuterte Ferlemann und betonte: „Mit dem Zukunftsbündnis Schiene wollen wir die Bahn zu dem Verkehrsmittel des 21. Jahrhunderts machen.“ Dafür stehe auch die Forschung im Bereich Eisenbahn im Fokus. „Den Forschungsbedarf im Schienengüterverkehr wollen wir hälftig finanzieren und 500 Millionen Euro investieren. Basis einer Spitzenbahn ist aber die kontinuierliche Finanzierung der Infrastruktur auf hohem Niveau statt kurzfristiger Konjunkturprogramme“, hob Ferlemann hervor.

DVF-Lenkungskreisvorsitzende Michael Peter, CEO Siemens Mobility, lobte, dass mit diesen Maßnahmen das Vertrauen der Schienenbranche in die Verkehrspolitik gestärkt werde. Als wichtig erachtete Peter den kontinuierlichen Mittelhochlauf für die nächsten Jahre im Bereich des Bahnsektors und die Anwendung von Innovationen in Pilotprojekten: „Schon allein um die Klimaziele zu erreichen, muss Deutschland Innovationen schneller einsetzen. Zusammen mit der Modernisierung des Netzes ermöglichen sie dringend notwenige Kapazitätssteigerungen. Ein nationales Schienenforschungsprogramm sollte anwendungsorientiert und komplementär zum mit europäischen Forschungsprogramm Shift2Rail konzipiert werden. Dabei ist der Verwaltungsaufwand möglichst gering zu halte.“

Quelle: DVF, Foto: DVF/ Inga Kjer/ photothek, v. l. Prof. Dr. Karsten Lemmer, Vorstand Energie und Verkehr Deutsches Zentrum für Luft und Raumfahrt e.V. (DLR), Enak Ferlemann, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur und Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr, Michael Peter, Chief Executive Officer Siemens Mobility

 




Hamburg als Vorreiter der digitalen Vernetzung

Unterwasserdrohnen, autonom fahrende Lastwagen und papierlose Zollabwicklung – die Zukunft klopft im Hamburger Hafen bereits an. Wie weit der Hafen 4.0 fortgeschritten ist, zeigte die Themenkonferenz „Digitale Vernetzung“ von Hafen Hamburg Marketing (HHM) auf.

„Im Hinblick auf die Digitalisierung steht der Hamburger Hafen glänzend und weltweit mit Alleinstellungsmerkmalen da“, betonte HHM-Vorstand Axel Mattern.

Dr. Sebastian Saxe, CDO Hamburg Port Authority, zeichnete in seinem Impulsreferat ein beeindruckendes Bild der digitalen Zukunft. Schon jetzt ist der Verkehr im Hafen auf Schiene, Wasser und Straße digital gesteuert. Die Erfahrungen aus dem Hafen seien wichtig für die gesamte Stadt und übertragbar auf das komplexe Verkehrssystem. Schon im nächsten Jahr sei künstliche Intelligenz bei der Verkehrslenkung ein großes Thema, so Saxe. Das Projekt „Green4Transport“ soll Fahrzeuge mit intelligenten Ampeln vernetzen und Lkw in Kolonnen über Kreuzungen führen. Mit der Einführung von 5G im Testfeld Hafen ließen sich weitere visionäre Projekte umsetzen. Diese Infrastruktur sei ein hervorragender Weg, um den Weg in die Zukunft mit allen Akteuren im Hafen zu gehen.

Aber auch an der Drohne führt im Hafen kein Weg vorbei.  Die Hamburg Port Authority kann sich vorstellen, künftig Kaimauern und Elbsedimente mit Unterwasserdrohnen zu überwachen oder mit fliegenden Drohnen zum Beispiel die Tragseile der Köhlbrandbrücke zu inspizieren. Die HHLA setzt Drohnen – auch autonome – auf ihren Terminals bereits erfolgreich ein. Jan Bovermann, Leiter Unternehmensentwicklung bei der HHLA, betonte, dass eine weitergehende Automatisierung nur durch vernetztes Denken zu erreichen sei. „Die digitale Kultur eines Unternehmens ist nicht daran zu messen, wie viele Blockchainprojekte aufgesetzt sind. Entscheidend sind die drei Faktoren Vision, Kultur und Kooperation. Das heißt auch, Mitarbeiter, Kunden, Dienstleister und Lieferanten gleichermaßen einzubinden“, so Bovermann.

Ulrich Wrage, Vorstand des auf Logistik spezialisierten IT-Dienstleisters Dakosy, stellte die digitale Kultur im Hamburger Hafen in den Mittelpunkt seines Statements. Der Hafen habe einen Digitalisierungsgrad von inzwischen 95 Prozent erreicht. Rund 2000 Unternehmen seien angebunden. Erreicht worden sei dieses Ergebnis in erster Linie über Vertrauen. Konkurrierende Betriebe, Dienstleister und Kunden gewähren Einblick in ihre Daten, um Abläufe zu vernetzen und Prozesse zu beschleunigen. „Das Geheimnis von Dakosy ist die Einbeziehung aller Akteure“, so Wrage. Dazu gehöre auch, in die Rolle des Moderators zu schlüpfen. Das habe unter anderem dazu geführt, dass die Zollpapiere mehr und mehr der Vergangenheit angehören und die Zollabwicklung schon im Zulauf der Container auf Hamburg digital in die Wege geleitet wird.

Wie gut die Vernetzung zwischen unterschiedlichen Unternehmen und Institutionen in Hamburg klappt, zeigt das Beispiel Hamburg Vessel Coordination Center (HVCC). Gerald Hirt, Geschäftsführer HVCC, blickte mit Stolz auf die vergangenen zwei Jahre zurück. Von der Schnittstelle profitieren Reeder, Nautische Zentrale, konkurrierende Terminals und neuerdings auch die Binnenschifffahrt. Daten aller Beteiligten, der Lotsen, des Nord-Ost-Kanals, des Elbeseitenkanals und aus Rotterdam führen dazu, dass die Schiffsabfertigung immer reibungsloser abläuft.

„Andere Häfen warten nicht“, betonte Saxe. Das Tempo der technologischen Entwicklungen habe in den vergangenen Jahren stetig zugenommen und nehme weiter Fahrt auf. „Die Verlader geben den Takt vor“, ergänzte Wrage. Globale Handelskonzerne wie Amazon oder Alibaba „sehen genau hin, was ein Hafen kann oder nicht“.

Weitere Impulse für den Hafen 4.0 will der Digital Hub Logistics Hamburg setzen. Er ist der internationale Innovationshub für die Digitale Business Transformation der Logistik  zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Geschäftsführer Johannes Berg hofft, dass die nächste durchgreifende Innovation der Logistik – vergleichbar mit dem Erfolgsmodell wirecard der Geldwirtschaft – aus Hamburg kommt.

Den Schlüssel zum Erfolg sieht Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing, in der Zusammenarbeit aller Beteiligten im Hamburger Hafen. „Die Erfolge der Kooperation zwischen Unternehmen und Institutionen sind sichtbar und sie lassen sich für eine gemeinsame internationale Erfolgsgeschichte noch weiter ausbauen“, so Egloff.

Quelle: HHM, Foto: HHLA Raetzke, das Hamburger Vessel Coordination Center (HVCC) vernetzt Reeder und Terminals, um die Schiffsabfertigung zu optimieren.

 

 




Innovation führt Hafen in neue Epoche

In der Regel sprudelt der RDM-Campus in Rotterdam nur so vor Innovation. Bei der Innovation Expo 2018 wurde dieser Effekt jedoch um ein Vielfaches verstärkt. Unternehmen und Institutionen aus den gesamten Niederlanden präsentierten auf der Heijplaat ihre Ideen zur Verbesserung des Lebensraums. Der Rotterdamer Hafen spielt dabei eine Vorreiterrolle. „Wir können aus zwei Optionen wählen: entweder machen wir mit oder wir verlieren unsere Position.“’

Die Innovation Expo ist das Event der Behörden, bei dem Unternehmen, Bildungseinrichtungen und zivilgesellschaftliche Organisationen ihre Innovationen der Öffentlichkeit vorstellen. In und rundum die RDM Onderzeebootloods (Unterseeboot-Halle) standen Dutzende von Innovationen – von Drohnen bis zu Cargobikes und von 3D-Druckern bis hin zu Treibstoffzellen – alle hatten ein gemeinsames Ziel: die Verbesserung des Lebensraums. Ein wichtiges Element dieser Lebensumwelt ist der Rotterdamer Hafen. Das verdeutlicht der Generaldirektor des Hafenbetriebs Rotterdam Allard Castelein in seinem Hauptvortrag. „Mittels des niederländischen Klimagesetzes hat sich der Staat verpflichtet, die Kohlendioxid-Emissionen im Jahre 2030 um 49 Prozent zu senken. Das Hafengebiet ist für nicht weniger als 20 Prozent dieser Emissionen verantwortlich. Sollte es uns nicht gelingen, diese Emissionen erfolgreich zu senken, werden die Niederlande niemals in der Lage sein, diese Zielsetzungen vor 2030 umzusetzen.“

Innovationen sind somit erforderlich – auch im Hafen. „Es kann wohl sein, dass wir in verschiedenen Branchen Marktführer sind und dem Europäischen Wirtschaftsforum zufolge über die weltweit beste Infrastruktur verfügen, doch auf unseren Lorbeeren dürfen wir uns nicht ausruhen“, warnt Castelein. „Uns steht ein epochaler Wandel bevor. In diesem neuen Zeitalter geht es um Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Diese zwei Entwicklungen sind für unser Fortbestehen von grundlegender Bedeutung. Als Hafen können wir uns zwischen zwei Optionen entscheiden: entweder können wir uns beteiligen oder nichts tun, und damit in Zukunft unsere Position verlieren.“

Allein kann der Hafenbetrieb Rotterdam jedoch nicht innovieren. Dazu braucht er Unternehmen, Bildungseinrichtungen und andere Partner. Der Hafenbetrieb Rotterdam kann jedoch ein Ökosystem schaffen, in dem neue Innovationen zustande kommen und sich Startups zu voller Reife entwickeln können. Ein solches Ökosystem gibt es im Innovation Dock in der Halle neben dem RDM Unterseebootschuppen „Innovation bedeutet, dass man seine Hausaufgaben machen muss und keine Angst davor haben darf, Fortschritte zu machen. Hier arbeiten intelligente Menschen an intelligenten Lösungen und wird eine Vielzahl an Schritten unternommen. Hier sprudelt es nur so vor Energie“, äußert sich Castelein.

Innerhalb des Themas Digitalisierung zählt das autonome Fahren zu Wasser zu einer der wichtigsten Prioritäten. Bei der Innovation Expo 2018 war viel Interesse an dem neuen Floating Lab zu verzeichnen – einem umgebauten Patrouillenboot, das den Hafen digital darstellt. Die digitale Karte stellt eine Bedingung dafür dar, dass in Zukunft unbemannte Schiffe von der Nordsee zum gewünschten Kai manövrieren können. „Was es bei der Luftfahrt schon viele Jahre gibt, muss doch auch für die Schifffahrt möglich sein. Wir tragen mit dem Floating Lab dazu bei, einen „digital twin“ (digitaler Zwilling) von unserem Hafen zu bauen“, erläutert Castelein.

Das Floating Lab ist mit zwei Stereokameras und sechs 360 °-Kameras ausgestattet. Die Bilder dieser Kameras werden gemeinsam mit anderen Daten, wie Fahrtgeschwindigkeit, Strömungsgeschwindigkeit, Informationen zu den Wetterbedingungen und Gezeiten gespeichert. Andere Partner – wie Studenten der Hochschule Den Haag können diese Bilder und Daten dazu verwenden, ein digitales Modell des Hafens zu erstellen. Ton van der Weele vom Hafenbetrieb Rotterdam tritt für das Floating Lab als eine der treibenden Kräfte auf. Das autonome Fahren zu Wasser hat, seiner Ansicht nach, nur Vorteile. „75 Prozent der Zwischenfälle zu Wasser sind auf eine menschliche Ursache zurückzuführen. Wenn wir diese eliminieren können, indem wir autonom fahren, tragen wir wesentlich zur Erhöhung der Sicherheit in der Schifffahrt bei. Zudem ist es zunehmend schwieriger, Schiffsbesatzungsmitglieder zu finden.

Abgesehen von Hochschulen und Universitäten nutzt ebenfalls das Startup-Unternehmen Captain AI die Daten des Floating Lab. „Wir nutzen diese Daten, um mit Hilfe unseres Investors VStep ein Simulationsmodell zu bauen. Dieses Simulationsmodell benutzen wir dann zum Testen der Algorithmen, die für das unbemannte Fahren eines Schiffes erforderlich sind. Auf diese Weise können wir Tausende von Szenarien durchspielen, bevor wir einen Algorithmus in der Praxis testen. Die Sicherheit darf dabei natürlich nicht gefährdet werden“, unterstreicht Gerard Kruisheer. Der Gründer von Captain AI führt an, dass das autonome Fahren zu Wasser ein ganzes Stück schwieriger ist als beispielsweise das autonome Fahren auf der Straße. „Wer in seinem Auto auf die Bremse tritt, weiß genau, wann das Fahrzeug stillsteht. Das aber gilt nicht für ein Schiff. Dazu benötigen wir komplexere Algorithmen.“

Sicherheit ist einer der Gründe dafür, dass gerade der Hafenbetrieb Rotterdam die Daten für das autonome Fahren sammelt und zur Verfügung stellt. „An mehreren Standorten werden Untersuchungen zum autonomen Fahren zu Wasser durchgeführt, dann jedoch ohne Kooperation mit Hafenbetrieben oder anderen Instanzen. Das führt zu so genannten Black-Box-Lösungen, die niemals funktionieren werden. Denn wie können wir überhaupt gewährleisten, dass die Algorithmen in dieser Black Box sicher sind?“ So lautet die offen gestellte Frage von Programm-Manager Harmen van Dorsser vom Hafenbetrieb Rotterdam. „Zudem: Das autonome Fahren zu Wasser ist ebenfalls für den Hafenbetrieb selbst interessant. In diesem Zusammenhang kann man an das Fernlöschen von Bränden oder das Inspizieren von Kais anhand unbemannter Fahrzeuge denken.“

Abgesehen von der Digitalisierung ist Nachhaltigkeit die andere wichtige Priorität des Innovationsprogramms. Im Falle des Rotterdamer Hafens bedeutet dies tatsächlich einen Wechsel hin zu anderen Energieressourcen. „Der Hafen ist zu 60 Prozent von fossilen Brennstoffen abhängig. Und dabei geht es nicht nur um die Schifffahrt und den Straßenverkehr, sondern ebenfalls um die Chemie- und Öl-Industrie im Hafengebiet“, erklärt Peter Mollema, Strategie-Berater beim Hafenbetrieb Rotterdam. „Ungefähr sieben Prozent der weltweiten Kohlendioxid-Emissionen hängen mit dem Gütertransport zusammen. Die Schifffahrt ist dabei für fast drei Prozent verantwortlich, was dem Emissionsprozentsatz von ganz Deutschland entspricht.“

Mollema leitet bei der Innovation Expo 2018 einen Workshop zum Thema „Befreiung der Schifffahrt von CO2-Emissionen“. „Es ist zu erwarten, dass die Kohlendioxid-Emissionen der Schifffahrt um 50 bis 250 Prozent steigen. Wenn wir nichts unternehmen, beläuft sich der weltweite Ausstoß in Kürze auf 17 Prozent. Wir müssen daher JETZT etwas unternehmen“, stellt Mollema klar. Was können Seehäfen in diesem Zusammenhang tun? Genau das ist die zentrale Frage, die zu einem Dilemma führt. „Müssen wir Schiffen, die für eine starke Verschmutzung sorgen, die Zufahrt verweigern? Das ist ziemlich kompliziert. Einerseits: Wenn wir höhere Anforderungen stellen, kann das zu einer Schwächung unserer Wettbewerbsposition führen. Andererseits: Wenn wir zu einem früheren Zeitpunkt die Innovation vorantreiben, können wir gegenüber der Konkurrenz einen Vorsprung aufbauen.“

Mehrere Dutzend Teilnehmer am Workshop veranstalteten ein Brainstorming zu den möglichen Maßnahmen. Diesbezüglich scheint eine Sache klar zu sein: Am besten kann Rotterdam gemeinsam mit den anderen Häfen vorgehen. Mollema schließt sich dieser Schlussfolgerung an. „Das können wir nicht allein schaffen. Wir haben mit Hamburg, Antwerpen, Barcelona, Long Beach, Los Angeles und Vancouver vereinbart, gemeinsam vorzugehen. Inzwischen haben sehr viele weitere Häfen wissen lassen, sich uns anschließen zu wollen. Auch sprechen wir mit Häfen in China, wie beispielsweise Shanghai.“

Mollema nennt eine Reihe von Maßnahmen. Der Hafenbetrieb Rotterdam investiert beispielsweise in nachhaltige Energie und LED-Beleuchtung im Hafen und nutzt seinen Einfluss, Vereinbarungen im IMO-Zusammenhang zu treffen. Der Hafen setzt sich dafür ein, das operative Geschäft im Hafen effizienter zu gestalten und untersucht die Möglichkeiten, Schiffe mit nachhaltig erzeugtem Strom zu versehen, so dass sie ihre Generatoren abstellen können. Mollema sagt dazu: „Nur mit der Ergreifung von operationellen Maßnahmen erreichen wir jedoch nicht mehr als die Hälfte der erforderlichen Kohlendioxid-Reduzierung. Wir müssen zudem auf alternative Brennstoffe setzen. Die für LNG (Flüssiggas) geltenden Rechtsvorschriften und die dazugehörige Infrastruktur sind jetzt in Ordnung, und das macht ebenfalls den Weg für Bio-LNG frei. Wir nehmen jedoch auch andere Biokraftstoffe, synthetische Brennstoffe und Wasserstoff unter die Lupe.“

Quelle: Port of Rotterdam, Video: YouTube

 




40. Bombardier-Mehrsystemlok für Metrans

Die HHLA-Intermodalgesellschaft Metrans hat an 25. Oktober 2018 in Prag die 40. Mehrsystemlokomotive von dem Hersteller Bombardier Transportation übernommen. Damit baut die 100-prozentige Bahntochter der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ihren Lok-Pool auf 80 Fahrzeuge aus und kann so noch flexibler und schneller auf Marktanforderungen reagieren.


Die HHLA-Tochter Metrans investiert weiter in die Steigerung ihrer Produktqualität. Das Unternehmen setzt dabei nicht nur auf eigene Bahnterminals, sondern zunehmend auch auf die sogenannte Eigentraktion. Das bedeutet: Lokomotiven der Metrans ziehen Containerzüge durch Europa. Damit erweitert die Metrans ihren Handlungsspielraum und macht sich als eigenständiger Anbieter von intermodalen Dienstleistungen noch autonomer. Die Lieferung der 40. Bombardier-Mehrsystemlok schließt eine Serie ab, die 2014 mit der Bestellung der ersten Bombardier-Lok begann.

Die Mehrsystemlokomotiven vom Typ TRAXX F140MS sind speziell für die unterschiedlichen Spannungs- und Zugsicherungssysteme innerhalb Europas ausgelegt – 15 kV und 25 kV Wechselstrom sowie 1,5 kV und 3 kV Gleichstrom. Sie sind damit für den grenzüberschreitenden Schienenverkehr in Europa geeignet. Metrans setzt die neuen Streckenlokomotiven hauptsächlich für den Bahnverkehr zwischen den Nordseehäfen Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam und Antwerpen sowie Tschechien, der Slowakei und Ungarn ein.

Die Übergabe der 40. TRAXX-Lokomotive fand auf dem Metrans-Containerterminal in Prag Uhříněves im Beisein unter anderem von Martin Horinek, Chief Operating Officer von Metrans, statt. Er sagte: „Das Geschäftsmodell der Metrans basiert auf einer engen Verzahnung und Optimierung aller Prozesse entlang der Transportkette zwischen Seehafen und dem Kunden im europäischen Hinterland. Mit mehr eigenen Lokomotiven können wir die Transportprozesse der Metrans noch besser steuern. Damit werden wir noch zuverlässiger, können flexibler auf die Wünsche unserer Kunden eingehen und neue Angebote entwickeln.“

Dominik Rohrer, Projektmanager Lokomotivbau bei Bombardier Transportation unterstrich die Vorteile der Mehrsystemtechnik: „Gemeinsam mit Metrans und der HHLA konnten wir den Radius der TRAXX-Lokomotive um die Länder Tschechien, Slowakei und Ungarn erweitern. Diese Lok kann so auf einem europäischen Ost-West-Korridor besonders viele Ländergrenzen überqueren.“

Die Metrans ist einer der führenden Bahnoperateure in Europa und Marktführer für Containertransporte im Seehafenhinterlandverkehr mit Mittel-, Ost- und Südosteuropa. Das Netzwerk der HHLA-Bahntochter umfasst 13 eigene Inlandterminals in fünf mittel- und osteuropäischen Ländern. Allein in den ersten sechs Monaten 2018 hat das Unternehmen 13.000 Containerzüge durch Europa befördert. Bis 2022 wird die HHLA der Metrans 350 Millionen Euro an Investitionsmitteln für neue Terminalanlagen, Lokomotiven und den Waggonpark zur Verfügung stellen.

Mehr zum Aufbau und den technischen Eigenschaften der Loks Gibt es beim „Blick unter die Motorhaube“ auf der HHLA-Webseite.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/Lubomír Vosáhlo




DeltaPorts kooperiert mit Universität

Das Zentrum für Logistik und Verkehr der Universität Duisburg-Essen und die Hafengesellschaft DeltaPort GmbH & Co. KG haben jetzt eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Der feierlichen Bekundung geht eine enge Zusammenarbeit zwischen den Partnern für das nachhaltige Hafen-Zukunftsprogramm „DeltaPort 4.0“ voraus.

DeltaPort und das Zentrum für Logistik und Verkehr (ZLV) der Universität Duisburg-Essen (UDE) haben deshalb ein „Memorandum of Understanding“ für eine zukünftig gewinnbringende Zusammenarbeit unterzeichnet.

Die Idee zur Kooperationsvereinbarung entstand im Zuge eines bereits erfolgreichen Austausches zwischen den Partnern zur Entwicklung eines nachhaltigen Hafenkonzepts. Das ZLV als universitäres Kompetenzzentrum fördert und begleitet vorzugsweise den Wissenstransfer zwischen seinem breiten Forschungsnetzwerk und der Wirtschaft, sodass in enger Zusammenarbeit zwischen DeltaPort und dem ZLV, vor allem mit Mitgliedern des Zentrums sowie dem Lehrstuhl Transportsysteme und -logistik von Professor Noche, das Zukunftsprogramm „DeltaPort 4.0″ entstand, das nun als Grundstein für ein „Memorandum of Understanding“ zwischen der Universität und der Hafengesellschaft dient.

Beide Partner können im Zuge einer zukünftigen Kooperation entsprechend profitieren: Die UDE zum Beispiel durch interessante Praxisfälle für die Masterausbildung, gemeinsame Forschungsprojekte sowie die vorbildliche Darstellung alternativer Entwicklungsplanungen von nachhaltigen Häfen und Logistikkonzepten. „Durch die enorme Flexibilität der Standorte DeltaPort können wir von vorne herein einen aktiven Part für eine zukunftssichere Entwicklung spielen, sowie unsere Logistik- und Hafenforschung vor Ort weiterentwickeln“, erklärt Vorstandsvorsitzender des ZLV Prof. Bernd Noche.

ZLV-Geschäftsführer Klaus Krumme möchte dazu das Hafengeschäft mit der umliegenden Wirtschaft verkuppeln: „Wir müssen Umschlag und Dienstleistungen der Standorte DeltaPorts an die regionale Struktur des Niederrhein anpassen und damit innovative Wertschöpfungskonzepte realisieren. Dabei meinen wir Nachhaltigkeit ernst und nicht als leeres Schlagwort.“

DeltaPort-Geschäftsführer Andreas Stolte hofft durch die enge Zusammenarbeit mit der Wissenschaft integrierte Lösungen für das Flächenpotenzial am Niederrhein zu schaffen: „Wir wollen als Vorreiter einer innovativen Hafenlogistik vorangehen und proaktiv unsere Zukunft gestalten. Dazu öffnen wir mit viel Zuversicht der Universität unsere Pforten.“

 

Quelle und Foto: DeltaPort, v.l. Prof. Dr.-Ing. Bernd Noche (Vorstandsvorsitzender des Zentrums für Logistik und Verkehr und Leiter der Fakultät TUL (Transportsysteme und -logistik), Universität Duisburg-Essen), Andreas Stolte (Geschäftsführer der DeltaPort GmbH & Co. KG) und Prof. Dr. Dr. med. Dagmar Führer-Sakel (Prorektorin für Forschung, wissenschaftlichen Nachwuchs und Wissenstransfer, Universität Duisburg-Essen)




Blockchain-Pilotprojekt zur Containerlogistik

In der Logistikbranche gibt es noch viel Spielraum, um durch Digitalisierung die Supply Chain transparenter und vor allem effizienter zu gestalten. Deswegen haben die niederländische Bank ABN AMRO, der Hafenbetrieb Rotterdam und Samsung SDS – der Logistik- und IT-Zweig von Samsung – sich zusammengeschlossen, um ein Blockchain-basiertes Pilotprojekt zu starten.

Ziel ist die vollständige, papierlose digitalisierte Integration physischer, administrativer und finanzieller Ströme in der internationalen Supply-Chain. „Transport, Tracking und die Finanzierung von Waren sowie Dienstleistungen muss genauso einfach werden wie die Online-Bestellung eines Buchs“, definiert Paul Smits vom Hafenbetrieb Rotterdam das langfristige Ziel. Die Durchführung des Projekts liegt beim vom Hafen Rotterdam mitgegründetem Fieldlab BlockLab(link is external).

Momentan sind die Zahlungen von Dienstleistungen und Waren, die Disposition von Container sowie deren physikalischer Transport noch nahezu vollkommen getrennte Kreisläufe“, erläutert Paul Smits, Finanzvorstand beim Hafenbetrieb Rotterdam und zuständig für die Digitalisierungsinitiativen des Hafenbetriebs Rotterdam. „Da viele Parteien beteiligt sind und alle Vorgänge anhand von Papierdokumenten bearbeitet werden, kommt es zu Verspätungen und Ineffizienzen. Beim Transport eines Containers von China nach Rotterdam sind beispielsweise gegenwärtig durchschnittlich 28 Parteien involviert. Das Transportieren, Verfolgen und Finanzieren von Waren und Dienstleistungen muss genauso einfach werden wie die Online-Bestellung eines Buchs.“

Daphne de Kluis, Geschäftsführerin kommerzielles Bankgeschäft bei ABN AMRO, begrüßt ebenfalls die umfassenden Ziele eines Blockchain-Ansatzes und seine Vorteile für Verlader: „In unserem Pilotprojekt werden wir alle Ströme integrieren: Vom Workflow-Management in Kombination mit Sendungsverfolgung bis hin zur Digitalisierung von Papierdokumenten wie dem Frachtbrief sowie der Finanzierung gehandelter Waren und Dienstleistungen. Das letztendliche Ziel ist eine offene, unabhängige und weltweit zugängliche Plattform, die von der Verladerperspektive ausgeht. Dadurch werden Logistikketten transparenter und effizienter. Langfristig erschließt sich dadurch ein Einsparungspotential von mehreren Millionen Euro.

„Bei der Durchführung des Projekts stützen wir uns auf Blockchaintechnologie“, ergänzt Shane Lee, Präsident von Samsung SDS EU/CIS. „Blockchain bietet allen Teilnehmern in der Supply Chain die Möglichkeit, mithilfe validierter Daten und ohne zentrale Verwaltungsinstanz die Aktivitäten koordinieren zu lassen. Digitalisierung sorgt dabei auch für Automatisierung, was die Supply Chain extrem effizient gestaltet. Besonders ist, dass wir zum ersten Mal in der übrigens noch kurzen Geschichte dieser Technologie unterschiedliche Blockchains miteinander operieren lassen. Dies geschieht mithilfe eines ‚Notary‘, der die vollständig eigenständigen Blockchains in Korea und den Niederlanden miteinander verbindet.“

Gegenstand des Pilotprojekts wird der multimodale Transport eines Containers aus einem asiatischen Produktionsstandort an einen Standort in den Niederlanden sein. Zunächst wird das Pilotprojekt von den drei Parteien ausgeführt. Die Teilnahme am Kooperationsverband steht danach jedoch auch anderen Parteien offen, die sich anschließen möchten. Das Pilotprojekt startet im Januar 2019, Ergebnisse werden im Februar 2019 bekanntgegeben werden.

Quelle: HbR (BlockLab), Samsung SDS, Abn Amro, Foto: Aad Hoogendoorn, v.l.n.r.: Sanghun Lee (Samsung SDS), Daphne de Kluis (ABN AMRO) en Paul Smits (Havenbedrijf Rotterdam)




HPC baut Digital-Kompetenz mit aus

Jan Bovermann, Leiter digitale Unternehmensentwicklung bei der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA), wurde mit Wirkung zum 1. Oktober 2018 in die Geschäftsführung der HPC Hamburg Port Consulting GmbH berufen.

Er leitet künftig gemeinsam mit Dr. Felix Kasiske die 100-prozentige HHLA-Tochtergesellschaft. Kasiske verantwortet weiterhin das HPC-Kerngeschäft Hafen- und Transportberatung, während Bovermann den Ausbau der Digital-Kompetenz vorantreiben soll. Seine Aufgabe bei der HHLA als Leiter digitale Unternehmensentwicklung nimmt der neue HPC-Geschäftsführer weiterhin wahr.

„Jan Bovermann ist maßgeblich an der Entwicklung der Digitalisierungsstrategie der HHLA beteiligt. Unter seiner Leitung wurden zahlreiche zukunftsweisende Projekte, Kooperationen und Partnerschaften auf den Weg gebracht“, sagt Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA und Aufsichtsratsvorsitzende von HPC. „Sein digitales Know-how und seine langjährige Beratererfahrung stärken die zukunftsorientierte Ausrichtung von Hamburg Port Consulting, wovon vor allem die Kunden profitieren werden.“

HPC ist seit über 40 Jahren im Bereich der maritimen und intermodalen Transportberatung tätig und zählt mit seinen 100 Mitarbeitern heute zu den weltweit führenden Full-Service-Anbietern in diesem Sektor. Das Leistungsspektrum umfasst unter anderem die Planung, Konzeption und Inbetriebnahme von Seehafen- und Intermodal-Logistikanlagen, das Hafen-Management, Machbarkeits-, Wirtschaftlichkeits- und Finanzanalysen, Privatisierungen, Engineering-Leistungen und IT-Lösungen.

Durch die immer stärker werdende digitale Entwicklung verändert sich auch die Transport- und Logistikbranche grundlegend. Vor diesem Hintergrund will die HHLA ihre Digitalisierungsexpertise noch stärker in der HPC-Beratung verankern. „Mein Ziel ist es, HPC als digitalen Think-Tank für die Supply-Chain zu etablieren“, erklärt Bovermann.

Der 49-Jährige ist seit dem 1. August 2017 für die digitale Konzernstrategie der HHLA verantwortlich. Zuvor war er weltweit für internationale Consulting-Gesellschaften in der Beratung von Transportunternehmen und als Geschäftsführer in der Logistik tätig. Bovermann verfügt über einen Masterabschluss in Wirtschaft und in Recht.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Nele Martensen, Jan Bovermann (rechts), Leiter digitale Unternehmensentwicklung bei der HHLA, wurde neben Felix Kasiske in die Geschäftsführung der HPC Hamburg Port Consulting berufen

 




Bessere Verbindung ins polnische Hinterland

Der niederländische Logistikdienstleister Schavemaker erhöht die Umschlagkapazität seines Bahnterminals südwestlich der polnischen Stadt Wroclaw durch die Verlängerung von zwei Gleisen. Außerdem kündigt das Unternehmen eine neue direkte Bahnverbindung zwischen Südpolen und Moerdijk an.

Durch die Verlängerung der 2 x 400 m langen Gleisabschnitte auf 2 x 600 m kann der Terminal zwei Züge gleichzeitig und insgesamt sechs Züge täglich abfertigen. Am 9. Oktober 2018 besuchte die niederländische Ministerin für Infrastruktur und Wasserwirtschaft Cora van Nieuwenhuizen den Terminal von Schavemaker Logistics & Transport in Kąty Wrocławskie und das verlängerte Gleis wurde offiziell eröffnet.

Ab Mai 2019 betreibt Schavemaker eine neue direkte Bahnverbindung zwischen Südpolen und Moerdijk. Anfangs sind zwei Verbindungen wöchentlich für den Containertransport vorgesehen. Letztlich soll das Gleis viermal wöchentlich befahren werden, sodass sich 300 Lastwagen weniger für den Containertransport von und nach Polen auf der Straße befinden.

Der Hafenbetrieb Rotterdam und Schavemaker Logistics & Transport sind Mitglieder des Konsortiums Linked by Rail, das darauf abzielt, die Bahnverbindung zwischen Rotterdam und Südpolen zu stärken.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Schavemaker Logistics & Transport, Schavemaker terminal Kąty Wrocławskie




HHLA fördert intelligente Mobilität ihrer Mitarbeiter

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) bietet ihren Beschäftigten und Besuchern künftig eine digitale Mobilitätsplattform an, um schneller Arbeits- und Dienstwege zu bewältigen.

Dazu kooperiert das Unternehmen mit dem Hamburger Start-up 25ways GmbH. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Mittwoch, 24. Oktober 2018, unterzeichnet. Als Pilotkunde nutzt die HHLA künftig die von 25ways entwickelte digitale Mobilitätsplattform „rethink mobility“, die verschiedene Transportmittel kombiniert.

In Zeiten verstopfter Innenstädte und überlasteter Autobahnen sind neue innovative Ideen gefragt, um schnell und umweltfreundlich von A nach B zu kommen. Die von 25ways entwickelte digitale Plattform „rethink mobility“ bietet für den Arbeits- oder Dienstweg bis zu 25 mögliche Kombinationen von verschiedenen Transportmitteln an. Dies ist ein neuer Ansatz, denn bisherige Dienste zeigen den Streckenverlauf ausschließlich nach Transportmitteln getrennt an – also beispielsweise nur mit dem Auto oder dem Fahrrad.

Die von 25ways gefundene Lösung errechnet nicht nur die für die verschiedenen Kombinationen benötigte Zeit, sondern ermittelt auch die Kosten- und CO2-Ersparnis beim Umstieg vom Auto auf Alternativen. Außerdem bündelt die Plattform alle Angebote, die ein Unternehmen seinen Beschäftigten rund um das Thema Mobilität bietet. Beim Pilotkunden HHLA sind das beispielweise das firmeneigene E-Bike-Programm, die Profi-Card für den öffentlichen Personennahverkehr sowie die Elektroautos und -fahrräder für Dienstfahrten.

Das Start-up 25ways wurde im Januar 2017 in der Hamburger Speicherstadt gegründet. In den vergangenen sechs Monaten wurde es durch den ebenfalls in der Speicherstadt ansässigen Next Logistics Accelerator (NLA) gefördert. Die HHLA unterstützt den NLA seit seinem Start im Frühjahr 2018 als Investor. Am Mittwoch, 24. Oktober, wurden die ersten vier durch den Accelerator geförderten Start-ups vorgestellt, darunter auch 25ways. Mit Unterstützung des NLA wurde die Mobilitätsplattform „rethink mobility“ zur Marktreife gebracht.

Die Plattform wird die HHLA als erster Kunde nutzen. Dazu unterzeichneten Arno Schirmacher, Direktor Personalmanagement der HHLA, und 25ways-Geschäftsführer Henrik Zölzer einen entsprechenden Kooperationsvertrag. Damit ist die HHLA erstmals auch Kunde eines Projekts, das in einem von ihr unterstützten Accelerator entwickelt wurde.

Arno Schirmacher, Direktor Personalmanagement der HHLA, erklärt: „Bei der Umsetzung ihrer Digitalstrategie bezieht die HHLA auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein. Die von 25ways entwickelte digitale Lösung bietet für die HHLA-Beschäftigten einen echten Mehrwert, um sich schneller und umweltfreundlicher durch die Stadt zu bewegen. Intelligente Mobilitätskonzepte sind zudem ein wichtiger Wettbewerbsvorteil für Unternehmen und ihr Umfeld. Wir möchten uns mit weiteren Hamburger Unternehmen vernetzen und über diese gemeinsame Plattform unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern weitere Mobilitätsoptionen anbieten.“

Henrik Zölzer, Gründer und Geschäftsführer der 25ways GmbH, betont, wie wertvoll die Unterstützung des NLA für das Projekt war – nicht nur finanziell, sondern auch durch den engen Kontakt mit wichtigen Hamburger Unternehmen wie der HHLA: „Die HHLA war von Anfang an sehr offen für unsere digitale Lösung. Uns hat es beeindruckt, wie schnell es zur Vertragsunterzeichnung gekommen ist und dass die HHLA jetzt unser erster Kunde ist. Uns freut es besonders, dass die HHLA das Thema Mobilität im Hafen und in Hamburg in Zusammenarbeit mit anderen Arbeitgebern voranbringen möchte. Gemeinsam sehen wir viele Möglichkeiten für neue Ansätze.“

Welche Vorteile die Digitallösung bietet, zeigt ein beispielhafter Vorschlag von 25ways: Möchte ein Mitarbeiter oder eine Bewerberin von einer Wohnung in der Marktstraße im Hamburger Karolinenviertel zum HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA), so dauert die Fahrt mit Bus und Bahn abhängig von der Verkehrslage aktuell zwischen 75 und 120 Minuten. 25ways schlägt für die Strecke eine Kombination aus Fahrradfahrt und Nutzung einer Fährverbindung vor. Diese würde lediglich 48 Minuten dauern. Auf ein ganzes Jahr hochgerechnet würden sich dadurch im Vergleich zur Fahrt mit Bus und Bahn jährlich rund 120 Stunden Fahrzeit einsparen lassen. Im Vergleich zum Auto ermöglicht die Fahrrad-Fähre-Kombi eine Betriebskosteneinsparung von 630 Euro sowie eine Reduzierung des CO2-Ausstoßes um mehr als 830 Kilo.

25ways konnte seine Mobilitätsplattform im September in Kopenhagen auf dem Weltkongress „Intelligent Transport Systems“ (ITS) einem internationalen Fachpublikum vorstellen. Die weltweit größte Branchenveranstaltung im Bereich Intelligente Transportsysteme findet abwechselnd in Amerika, Asien und Europa statt. Im Oktober 2021 wird Hamburg der nächste europäische Gastgeber sein. Die HHLA wird sich mit eigenen Projekten an dem ITS-Weltkongress beteiligen.

Quelle und Foto: HHLA, nach der Vertragsunterzeichnung: Arno Schirmacher, Direktor Personalmanagement der HHLA (2. v. li.), und 25ways-Gründer und -Geschäftsführer Henrik Zölzer (Mitte) mit Projektmitarbeitern von HHLA und 25ways.