Gemeinsam für noch mehr Sicherheit

Die „Schulbank drücken“ hieß es für die Polizistinnen und Polizisten der Krefelder Polizei am Infotag zum Thema Eigensicherung, bei dem auch NRW-Innenminister Herbert Reul anwesend war. Da die Eigensicherung auch für die Experten der Werkfeuerwehr des Chempark ein wichtiger Bestandteil der Arbeit ist, informierten sie gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr über ein sicheres Vorgehen bei Wohnungsbränden und den richtigen Umgang mit chemischen Stoffen.

„Chemie ist unser Alltagsgeschäft. Unsere Werkfeuerwehrmannschaft wird dafür speziell ausgebildet. Deshalb sind wir Experten beim Umgang mit chemischen Stoffen und geben unser Wissen gerne weiter“, sagt Lutz Bartelniewöhner, Leiter der Werkfeuerwehr Chempark. An ihrem Infostand stellte die Werkfeuerwehr unter anderem verschiedene Atemschutzmöglichkeiten vor. „Als Werkfeuerwehr kümmern wir uns für alle Produktionsbetriebe im Chempark um verschiedenes Sicherheitsequipment. Wir haben eine große Atemschutzwerkstatt, in der wir über viele Jahre Wissen und Erfahrung gesammelt haben“, erklärt Bartelniewöhner. „Wir wollen ein Bewusstsein für den sicheren Umgang mit Bränden, Gasen und Chemikalien schaffen, denn die Polizei trifft oft als erster am Einsatzort ein und muss die Situation richtig einschätzen können, um entsprechende Schritte einzuleiten.“

Warum die Werkfeuerwehr sich am Infotag der Polizei engagiert, erklärt Bartelniewöhner: „Wir alle haben dasselbe Ziel: Wir wollen die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, aber auch die unserer Mitarbeiter zu jedem Zeitpunkt gewährleisten“. Beim Tag der Eigensicherung bestand zudem die Möglichkeit, die Kontakte zur Polizei und zur Berufsfeuerwehr in Krefeld weiter auszubauen. „Eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit ist uns sehr wichtig, deshalb unterstützen wir gerne, wo wir können.“

Berufliche Überschneidungen haben Werkfeuerwehr und Polizei nicht nur am Tag der Eigensicherung, sondern arbeiten auch an anderen Stellen sie zusammen. Die Chempark-Werkfeuerwehr ist Teil des TUIS, dem Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem. Im Rahmen dieser Mitgliedschaft bietet die Chemiepark-Feuerwehr den öffentlichen Feuerwehren und der Polizei bundesweite Unterstützung an. Dabei kann sie sowohl beratend, als auch operativ tätig sein. Wenn sie im Notfall ausrückt, ist auch der kleine Roboter „Manipulator“ mit an Bord. Dieser wird bei der Bearbeitung von Spezialfällen eingesetzt und war das Highlight des Infostands. „Der Manipulator ist ein gutes Beispiel, wie moderne Technik unsere Arbeit unterstützt und erleichtert. Er kann zum Beispiel Fässer anstechen, in denen Gefahrstoffe sind, oder die unter Druck stehen. Und dort, wo es für den Menschen zu gefährlich ist, geht der Roboter auf Erkundungstour“, erklärt Bartelniewöhner.

Quelle und Foto: Currenta, NRW-Innenminister Herbert Reul und der Krefelder Polizeipräsident Rainer Furth lassen sich vom Leiter der Chempark-Werkfeuerwehr Lutz Bartelniewöhner die Funktionen des Manipulators (Mitte) erklären.




Vorzeigeterminal am Niederrhein

Die Contargo Neuss GmbH feiert am Freitag, 21. September, mit zahlreichen Gästen die offizielle Eröffnung ihres erweiterten und modernisierten Terminals in der Floßhafenstraße.

In weniger als zwei Jahren Bauzeit bei laufendem Betrieb hat Contargo das Terminal ausgebaut. Dabei wurde die Terminalfläche fast verdreifacht. Insgesamt 52.000 m2 nördlich und südlich des Contargo-Terminals ergänzen die Anlage nach dem Umbau, so dass nun 84.000 m2 für den trimodalen Containerumschlag zur Verfügung stehen.

Gleichzeitig wurde die Infrastruktur ausgebaut: Zwei neue Krananlagen wurden errichtet, so dass Contargo jetzt in Neuss fünf Kranbrücken für den Container-Umschlag einsetzen kann (zwei davon am Standort Tilsiter Straße). Damit zwei Ganzzüge gleichzeitig abgefertigt werden können, wurde die Gleislänge auf 1.400 m erhöht. Darüber hinaus wurden ein neues Verwaltungs- und ein neues Abfertigungsgebäude, 17 Lkw-Vorstauplätze sowie 106 Pkw-Parkplätze gebaut. Die Umschlagkapazität am Terminal konnte so auf 200.000 Container verdoppelt werden.

Diese Ausbaumaßnahmen waren die Voraussetzung dafür, dass Neuss künftig als ein Hub der Contargo-Gruppe für die Seehäfen Rotterdam und Antwerpen genutzt werden kann. Denn aufgrund der langen Wartezeiten für Binnenschiffe in beiden Häfen fährt Contargo seit einiger Zeit nur noch größere Seehafenterminals an, um so den Umlauf der Binnenschiffe zu beschleunigen. Deshalb werden zukünftig Container von anderen Contargo-Standorten in Neuss konsolidiert.

Neuss zählt damit aber nicht nur zu den größten Terminals innerhalb der Contargo-Gruppe, sondern auch zu den modernsten. Sowohl die zusätzlichen Lkw-Verkehrsflächen als auch die optimierten Prozesse beim Ein- und Auschecken sollen zur Entlastung der Straßen im Hafen beitragen. OCR-Gates, Drive-By-Kiosk oder Selbst-Check-In im Gatehouse in Verbindung mit einer von Contargo selbst entwickelten Software sollen die Durchlaufzeit der Lkw im Terminal halbieren.

Mit einem Jahrestransportvolumen von 2,2 Mio. TEU gehört Contargo zu den großen Container-Logistik-Netzwerken in Europa. Contargo integriert den Containerverkehr zwischen den Westhäfen, den deutschen Nordseehäfen und dem europäischen Hinterland. Das Unter-nehmen verfügt in Deutschland, Frankreich und der Schweiz über 24 Containerterminals. An sieben weiteren Standorten in Deutschland, den Niederlanden und Belgien ist Contargo mit Büros vertreten. Zudem betreibt das Unternehmen eigene Schiffs- und Bahnlinien. Die 996 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2017 einen Jahresumsatz von 471 Mio. Euro.

Quelle: Contargo

 

 

 




Der Nachbar lädt ins Wohnzimmer

Zu einem Blick hinter den Werkszaun laden die produzierenden Unternehmen am Standort Krefeld-Uerdingen und der Chempark-Manager und Betreiber Currenta ein. Bei Betriebsbesichtigungen, Werksrundfahrten sowie einem bunten Unterhaltungs­programm für Groß und Klein erfahren alle Interessierten am Samstag, 22. September, von 10 bis 17 Uhr, woran die Unternehmen im Chempark arbeiten und forschen.

Zu dem bundesweiten Aktionstag hat der Verband der Chemischen Industrie (VCI) aufgerufen. „Wir wollen ein guter Nachbar sein. Deshalb steht der Chempark im regelmäßigen Austausch mit den Bürgerinnen und Bürgern. Ansprechbar zu sein, die Haltung der Menschen vor Ort zu kennen und deren Infor­mationsbedürfnissen gerecht zu werden – das ist für uns enorm wichtig. Der Tag der Offenen Tür ist eine gute Gelegenheit, den Nachbarn die Arbeit der Unternehmen am Standort näher vorzustellen“, sagt Chempark-Leiter Lars Friedrich.

Rund um Deich- und Dorfstraße wird es zwischen 10 und  17 Uhr ein abwechslungsreiches Programm mit vielen Aktionen der Unternehmen Covestro, LANXESS und Currenta sowie von weiteren teilnehmenden Chempark-Partnern geben. Das Motto des Tages: „Chemie live erleben“.

Covestro stellt auf rund 150 qm Ausstellungsfläche im Covestro-Dome sechs spannende Themenbereiche aus der Covestro-Welt vor: Automobil & Transport, Elektronik, Bauen, Gesundheit & Kosmetik, Sport & Freizeit und Mode.

Was haben der Chempark, ein Werkfeuerwehrfahrzeug und die Turmbiologie in Bürrig gemeinsam? Ihre Verbindung findet sich bei Currenta. Am Tag der Offenen Tür lädt der Chempark-Manager und –Betreiber im Currenta-Dome ein, sechs spannende Bereiche des Unternehmens in Augmented Realtity (AR) zu entdecken. In den 3D-Animationen kann zum Beispiel der Chempark aus der Vogelperspektive gesehen, ein Werkfeuerwehrfahrzeug beim Einsatz beobachtet oder in das Innere der Turmbiologie in Bürrig geschaut werden. Darüber hinaus gibt es weitere spannende Fakten zu und Einblicke in die Arbeit von Currenta.

Viele LANXESS-Betriebe öffnen Ihre Tore und gewähren einen seltenen Einblick hinter die Kulissen der Betriebe. Zudem präsentiert sich LANXESS mit einem Stand zum Thema Ausbildung und Karriere im Ausbildungs-Dome.

VCI-Tag 2018 – Ausbildung und Karriere im Fokus

Ausbildung und Karriere stehen beim VCI-Tag in diesem Jahr auf einer eigenen Ausstellungsfläche – dem Ausbildungs-Dome – ebenfalls im Fokus. Dort präsentieren die Chempark-Unternehmen ihre Ausbildungsstellen und Berufe. Lars Friedrich empfiehlt zudem den persönlichen Besuch im Ausbildungszentrum beim Tag der offenen Tür. Friedrich: „Den besten Eindruck von den vielen Ausbildungsmöglichkeiten kann man sich immer noch direkt vor Ort verschaffen. Wir laden alle Eltern und ihre Kinder ein, sich selber ein Bild zu machen und zum Beispiel an einer kostenlosen Tour zum Ausbildungszentrum teilzunehmen.“

Die Karten für Rundfahrten und Betriebsbesichtigungen sind am Veranstaltungstag kostenfrei erhältlich. Weitere Informationen zum Tag der offenen Tür, wie Anreise, Parkmöglichkeiten Programm, Betriebs­besichtigungen und den Aktionen, gibt es unter www.chempark.de.

Quelle und Foto: Currenta, Highlights für alle Altersklassen sind beim „Tag der offenen Tür“ im Chempark die Betriebsbesichtigungen – wie hier zum Beispiel bei der Werkfeuerwehr.

 




Verkehrsministerium fördert NE-Bahnen

Um den Investitionsstau auf den Strecken der öffentlichen nicht bundeseigenen Eisenbahnen (NE-Bahnen) aufzulösen, hat die Landesregierung die Infrastrukturförderung aus Landesmitteln in diesem Jahr wieder eingeführt. Und das Programm kommt gut an – Verkehrsminister Hendrik Wüst hat jetzt sieben Zuwendungsbescheide in Höhe von insgesamt 1,34 Millionen Euro übergeben. Empfänger sind die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK), die Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH (KSW), die Teutoburger Wald-Eisenbahn (TWE) sowie die Lappwaldbahn Service GmbH (LWS).

„Wenn wir den Schienengüterverkehr attraktiver machen wollen, müssen wir die Infrastruktur modernisieren“, sagte Verkehrsminister Hendrik Wüst bei der Bescheidübergabe. „Die Schienen der NE-Bahnen sind entscheidend für die lückenlose Anbindung von Industriegebieten an die Hauptstrecke der Bahn. So holen wir langfristig Güter von der Straße auf die Schiene.“

Gefördert werden vorrangig Investitionen in den Erhalt und die Erneuerung von überwiegend für den Güterverkehr genutzten Schienenstrecken sowie Abfertigungs- und Verladeeinrichtungen der NE-Bahnen. Voraussetzung ist, dass die Infrastrukturen für alle Eisenbahnen zugänglich – also öffentliche Infrastrukturen – sind. Insgesamt zehn Millionen Euro stehen im Jahr 2018 bereit. Auch in den Folgejahren soll die Förderung fortgesetzt werden.

Die Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) hat zwei Zuwendungsbescheide in Höhe von insgesamt 1,04 Euro Millionen entgegengenommen. Die Investitionen dienen zum einen der Erneuerung der Eisenbahnüberführung an der Hubert-Prott-Straße in Köln/Frechen. Zum anderen muss in verschiedenen Güterbahnhöfen der HGK der Oberbau aufgrund von Abnutzung durch Betrieb und Umwelteinflüsse erneuert werden. Dazu werden Schienen ausgetauscht und Gleise erneuert. „Durch die Umsetzung der mit Landesmitteln bezuschussten Maßnahmen wird die HGK AG so weiterhin ein sicherer und verlässlicher Partner für die Industrie im Rheinland sein und nationale und internationale Transporte umweltschonend ermöglichen“, sagte Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der HGK.

Stellvertretend für die KSW Kreisbahn Siegen Wittgenstein GmbH nahm Geschäftsführer Christian Betchen drei Zuwendungsbescheide in Höhe von insgesamt 145.000 Euro in Empfang. Die Mittel sind für drei Maßnahmen vorgesehen: Auf der Bahnlinie der Eisern-Siegener Eisenbahn (ESE) werden Gleise erneuert. Auf der Bahnlinie der Betriebsabteilung der Siegener Kreisbahn (SK) erfolgen Gleis- und Asphalterneuerungen und Gleisschwellen werden ausgetauscht. Auch auf der Bahnlinie der Freien Grunder Eisenbahn (FGE) werden Gleiserneuerungen durchgeführt. „Als Eisenbahnverkehrs- und infrastrukturunternehmen im Drei-Länder-Eck Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz freut es uns außerordentlich, dass mit Wiedereinführung der NE-Förderung ein erheblicher Wettbewerbsnachteil gegenüber den Nachbar-Bundesländern durch die Landesregierung beseitigt wurde und nun wieder Chancengleichheit besteht“, so Christian Betchen.

Einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 97.200 Euro nahm Henrik Wilkening, Geschäftsführer der Teutoburger Wald Eisenbahn GmbH, entgegen. Die Investitionen dienen der Oberbauerneuerung auf der Bahnlinie Hövelhof-Versmold der Teutoburger Wald Eisenbahn. „Die Mittel vom Land ergänzen die Förderung durch den Bund. Strecken wie die der TWE sind vor allem für die Nahbereichsversorgung und letzte Meile wichtige Infrastrukturen und werden überwiegend für den Schienengüterverkehr genutzt“, so Henrik Wilkening. „Sie sind die Basis, um langfristig mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu verlagern – von Haustür zu Haustür. Wir freuen uns, dass die nordrhein-westfälische Regierung dieses Instrument wieder zum Leben erweckt hat und damit dem Güterverkehr in der Fläche aktiv unterstützt.“

Dem Leiter Infrastruktur der Lappwaldbahn Service GmbH, Klemens Palt, übergab Minister Wüst ebenfalls einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 62.414 Euro. Dank der Fördermittel des Bundes und des Landes kann die Lappwaldbahn den letzten fehlenden Bahnkilometer auf der Strecke Ibbenbüren-Brochterbeck-Hafen-Dörenthe von Holzschwellen auf neue Betonschwellen umbauen. „Damit können die bestehenden Verkehre von Baustoffen zum Hafen Dörenthe wieder aufgenommen und langfristig gesichert werden“, so Klemens Palt. „Außerdem können neue Verkehre, wie die Verladung von Betonelementen aus Holland vom Binnenschiff zum Weitertransport auf der Eisenbahn, endlich realisiert werden.“

Bereits in der vergangenen Woche hatte Minister Wüst dem Hafen Krefeld drei Förderbescheide in Höhe von rund 1,3 Millionen Euro übergeben. Insgesamt profitieren inzwischen neun Eisenbahnunternehmen von dem Förderprogramm.

Hintergrund: Die Bundesförderung nach dem Schienengüterfernverkehrsnetzförderungsgesetz (SGFFG) in Höhe von maximal 50 Prozent für Ersatzinvestitionen wird vom Land auf maximal 90 Prozent aufgestockt. Die Bundesförderung bei den NE-Bahnen sieht nur die Förderung von Ersatzinvestitionen vor. Das Land fördert zudem den Erhalt und die Erneuerung der Infrastrukturen mit einem Fördersatz von bis zu 75 Prozent.

Quelle: Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, Foto: VM/S. Bierwald, Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der HGK (r.) und Minister Hendrik Wüst

 

 




Terminal Südwestfalen in Kreuztal eröffnet

Das neue Container-Terminal Südwestfalen der Kreisbahn Siegen-Wittgenstein ist im Rahmen einer Eröffnungsfeier auf dem Betriebsgelände in Kreuztal im Beisein von Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Logistik offiziell eröffnet worden.

„Mit dem Container-Terminal fügen wir der heimischen Infrastruktur einen ganz bedeutenden Baustein hinzu“, betonte Landrat Andreas Müller, Aufsichtsratsvorsitzender der Kreisbahn, vor den zahlreichen Gästen: „Für die verladende Wirtschaft bedeutet das Terminal eine wesentliche Verbesserung ihrer Logistikaktivitäten. Sie hat jetzt eine leistungsfähige Umschlaganlage für Container, Wechselbrücken und Sattelauflieger im kombinierten Verkehr direkt vor der Haustüre. Bisher mussten mindestens 80 bis 120 Kilometer zurückgelegt werden, um ein vergleichbares Terminal zu erreichen.“

Partner der Kreisbahn beim Betrieb des Terminals ist die Kombiverkehr Deutsche Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr mbH & Co. KG mit Sitz in Frankfurt am Main. Als Marktführer im kombinierten Verkehr Straße-Schiene in Europa besitzt das Unternehmen ein jahrzehntelanges Know-how in der Organisation und Vermarktung intermodaler Schienenverkehre und bietet in seinen Netzwerken 170 Zugabfahrten pro Nacht durch Deutschland und Europa an. Ein wichtiges begleitendes Geschäftsfeld ist der Betrieb von Terminals. Kombiverkehr Geschäftsführer Armin Riedl kündigte an, dass der erste Zug am 15. Januar von Kreuztal aus auf Fahrt gehen wird. Ziel ist Verona in Norditalien. Initialkunde ist das Unternehmen Gruber Logistics mit Sitz in Auer (Südtirol), das in Kreuztal über eine Niederlassung verfügt. Der dreimal pro Woche und Richtung verkehrende Shuttlezug wird ein offenes Zugprodukt sein, dass von weiteren Speditions- und Logistikunternehmen genutzt werden kann. Landrat  Müller  verwies  auch  auf  die  ökologische  Bedeutung  des  Container- Terminals: „Transporte von Gütern über die Schiene sind ökologisch deutlich sinnvoller als durchgehende LKW-Transporte, denn durchschnittlich werden rund Zweidrittel CO2-Ausstoß vermieden. Mit dem Container Terminal haben wir nun die Voraussetzung geschaffen, dass Unternehmen in der Region über die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene nachdenken, weil es praktikabel und wirtschaftlich ist sowie auch ökologisch Sinn macht.“

Baubeginn für das Container-Terminal Südwestfalen war im August 2015. Die Anlage ist insgesamt 18.500 Quadratmeter groß. Es gibt zwei Umschlaggleise, die je 225 Meter lang sind, sowie ein 191 Meter langes Abstellgleis. 22.000 Kubikmeter Bodenmaterial mussten entsorgt werden, 13.500 Kubikmeter Bodenmaterial wurden verbaut. Insgesamt wurden fast 13.000 Quadratmeter Betonoberflächen hergestellt. Die Gesamtfläche der Lärmschutzwände beträgt 3.900 Quadratmeter. Es gibt sie in unterschiedlichen Höhen zwischen 4 und 13 Metern. Mit den mobilen Umschlaggeräten können rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche bis zu 45.000 Ladeeinheiten pro Jahr umgeschlagen werden. Rund 10,5 Millionen Euro hat die Kreisbahn in das Container-Terminal Südwestfalen investiert. Der Bund hat das Projekt mit 7,5 Millionen Euro unterstützt. Ministerialdirigent Johannes Wieczorek als Vertreter des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur verwies in seiner Rede darauf, dass das Terminal in Kreuztal die Wettbewerbsfähigkeit der Region und damit auch des Standortes Deutschland erhöhe. Logistik sei Schlüssel zu Wachstum und Arbeit in unserem Land: „Kreuztal ist ein Best-Practice-Beispiel für den Kombinierten Verkehr. Hier wird moderne und hocheffiziente Logistik erlebbar. Güterverkehr und die Logistik sind das Rückgrat unserer hochgradig arbeitsteilig produzierenden Volkswirtschaft! Sie sind ein bedeutender Faktor für unseren wirtschaftlichen Erfolg und nachhaltigen Wohlstand!“

Der Landrat informierte die anwesenden Gäste darüber, dass die Kreisbahn beim Bau des Container-Terminals Pionierarbeit leisten musste. Die Richtlinien der DB Netz AG für Abstell- und Umschlagflächen, auf denen die mobilen Umschlaggeräte fahren, hatten sich anderorts als nicht mehr praxistauglich erwiesen. „Denn hier treten Belastungen auf, die es sonst nur auf Landebahnen für den Airbus A 380 gibt“, erinnerte Andreas Müller: „Also mussten wir Grundlagenarbeit leisten. Dazu haben wir Professor Stephan Freudenstein von der Technischen Universität München mit ins Boot geholt – ein absoluter Fachmann für die Konstruktion von Straßen- und Eisenbahnoberbausystemen und Flugbetriebsflächen. Er hat für uns neu gerechnet: mit dem Ergebnis, dass wir die Verkehrsflächen nun durchgehend in 48 Zentimeter dickem Beton hergestellt haben“, so Müller. „Die von Freudenstein angelegten Bemessungskriterien werden auch in die Überarbeitung der entsprechenden Richtlinien einfließen“.

Der Landrat ging in seiner Rede auch auf die Belastungen der Anwohner durch den Bau und Betrieb des Container-Terminals ein: „Gerade hier beim Container-Terminal haben wir in einem guten Dialog mit den Anwohnern im Hinblick auf Lärmschutz- und andere Maßnahmen sehr viel unternommen, um die Belastungen so gering wie möglich zu halten“, betonte Müller. Rund 20 Prozent der Investitionssumme sei dazu verwendet worden, die Belastungen für die Anwohner zu minimieren. Gleichzeitig verwies der Landrat aber darauf, dass Arbeiten und Wohnen in Siegen- Wittgenstein schon seit Jahrzehnten auf engem Raum direkt nebeneinander stattfindet: „Das ist die Basis unseres Wohlstandes. Wir haben es auch immer gut hinbekommen, die unterschiedlichen Interessen zu bedenken, zu berücksichtigen und auszugleichen.“

Unterm Strich waren sich die Gäste der Eröffnungsveranstaltung des Container- Terminals einig: Die moderne Umschlagtechnik und die reibungslose Verbindung von Straße und Schiene machen die Anlage in Kreuztal zu einem der effizientesten Verkehrsknotenpunkte in Südwestfalen. Das Terminal ist der einzige Standort am südlichen Ende des Rhein-Ruhr-Gebietes, der ohne Nutzung der Rheinstrecke mit dem Ladeeinheiten-Profil P400 angefahren werden kann. Nach Fertigstellung des Spessarttunnels ist jetzt die Strecke über Siegen die schnellste P400-Verbindung Richtung Süden.

Quelle und Foto: Kombiverkehr, Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Logistik informierten sich während der feierlichen Eröffnung über den Bau des Terminals und die zukünftigen Verkehrsplanungen.




Seit 10 Jahren in der Champions League

Ein öffentliches Bauwerk der Extraklasse: Am 12. September ging der CT 4 an den Start / Senator Günthner: Außenweservertiefung ist zwingend erforderlich

Knapp 38 Kilometer vor der Nordsee, ganz im Norden Bremerhavens schlägt das ökonomische Herz des Landes Bremen am lautesten. Containerbrücken schieben sich über schwimmende Riesen und noch während sie die große Blechkiste aus dem Schiffsbauch ziehen, fahren sie bereits zurück Richtung Land, um dem wartenden Van Carrier einen neuen Auftrag auf die Kaje zu stellen. Alltag am Container-Terminal Bremerhaven, ganz im Norden der stadtbremischen Häfen.

10 Jahre ist es her, seit der Container-Terminal 4 in rekordverdächtiger Bauzeit und deutlich preiswerter als kalkuliert fertig geworden ist. „Auf dieser Baustelle passte alles zusammen“, so der ehemalige bremenports Geschäftsführer Jürgen Holtermann bei der Eröffnung 2008. „Unsere Planer haben gut gearbeitet, die Baufirmen auch. Große Probleme blieben aus, kleine ließen sich schnell lösen.“ Und dann gab es auch noch milde Winter. Kurz: Bremens ehrgeizigstes Hafenerweiterungsprojekt stand unter einem guten Stern. So konnten bei den kalkulierten Gesamtkosten von 440 Mio. Euro letztlich rund 10 Prozent eingespart werden.

Die Zahlen, die die Größenordnung des Projektes verdeutlichen, entziehen sich dem Vorstellungsvermögen: 9 Millionen Kubikmeter Sand wurden verbaut. 37.000 Tonnen Stahl in das Bauwerk eingebracht. Findige Rechner haben dazu einen Vergleich gefunden: Mit dieser Menge Stahl hätte man statt einer Kaje auch drei weitere Eiffeltürme bauen können. Entstanden sind 1681 Meter neue Kaje, 90 Hektar Hafenfläche und ein hochmodernes KV-Terminal zur schnellen und flexiblen Abfertigung der Eisenbahnzüge. Was Wunder, dass der damalige Präsident des Bremer Senats, Jens Böhrnsen, regelrecht ins Schwärmen geriet: „Ein historischer Tag, der in die Geschichte Bremens eingehen wird“, so Böhrnsen, der das Land Bremen damit „in der Champions League der Häfen“ verordnete.

Die Konstruktion des CT 4 entspricht im Wesentlichen der Bauart, die bereits mit dem CT 1 vor 40 Jahren vorgegeben worden ist. Und das, obwohl sich die Schiffe, die an den Kajen festmachen, geradezu dramatisch verändert haben. Hatten die Containerschiffe der ersten Generation noch eine Länge von 180 Metern, 9 Meter Tiefgang und Platz für 1000 TEU, so tragen die heutigen Triple-E-Klassen mehr als 13.000 Container, gehen bis zu 16 Meter tief und sind 400 Meter lang.

Ein leistungsfähiger Hafen braucht neben guten Kajen und ausreichend Fläche auch eine funktionierende Infrastruktur. „bremenports hat in den vergangenen Jahren mit dem Ausbau der Hafeneisenbahn die Voraussetzung dafür geschaffen, dass inzwischen 50 Prozent der Container, die ins Hinterland gehen, über die Schiene rollen“, so bremenports Geschäftsführer Robert Howe. „Damit hat Bremerhaven seine Position als ein führender europäischer Eisenbahnhafen weiter gestärkt. Auch dies ist ein wichtiges Argument  für Bremerhaven im Wettbewerb der europäischen Standorte.“

In Betrieb gegangen war der Container-Terminal Bremerhaven im Frühjahr 1971, nur fünf Jahre nachdem der erste Container in Deutschland im Bremer Überseehafen gelöscht worden war. Doch die Containerverkehrsfläche war angesichts des Erfolgskurses des neuen Transportsystems schnell zu klein. Deshalb wurde die Stromkaje im Jahr 1978 in einer ersten Ausbaustufe um 570 Meter nach Süden Richtung Nordschleuse verlängert. Die nördliche Erweiterung startete dann im Jahr 1983 mit dem CT 2. Nach der rasanten Entwicklung war dann erst einmal für ein gutes Jahrzehnt Pause, ehe es im Eiltempo weiter voranging. CT 3 ging Ende der 90er Jahre an den Markt und CT 3a folgte im Jahr 2003. Damit wuchs die Kajenlänge bereits auf 3200 Meter, an denen 10 Liegeplätze zur Verfügung standen. Und mit einer Umschlagskapazität von 3,4 Mio. Tonnen war Bremerhaven endgültig im europäischen Spitzenfeld der Containerhäfen angekommen.

Doch damit nicht genug. Bereits vor Fertigstellung des CT 3a hatte der rot-schwarze Senat die Weichen für weiteres Wachstum gestellt und den Bau des CT 4 beschlossen.

Grundlage für die Entscheidung waren die immer deutlicheren Auswirkungen der Globalisierung der weltweiten Warenströme. Immer mehr Ladung auf immer größeren Schiffen war auf den Weltmeeren unterwegs. Die deutsche Wirtschaft profitierte auch im Außenhandel massiv von den Möglichkeiten und durfte sich stolz Exportweltmeister nennen.

Und alle wissenschaftlich untermauerten Prognosen sahen für die kommenden Jahrzehnte ein stetiges und gleichbleibendes Wachstum voraus. In der Tat stiegen auch in Bremerhaven mit der Fertigstellung von CT 3a und CT 4 die Umschlagszahlen zunächst rasant. Ehe mit der Weltwirtschaftskrise 2008 ein plötzlicher Stopp kam. Aber auch hier zeigte sich Bremerhaven von seiner robusten Seite. Schneller als andere Häfen konnte sich der Containerterminal vom Rückgang des Umschlags erholen. Inzwischen haben sich die Umschlagszahlen auf einem konstanten Niveau stabilisiert.

Einen großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des Containerterminals Bremerhaven haben die eng kooperierenden Umschlagsunternehmen. Der Eurogate Container Terminal ist ein „common-user“ Terminal, der allen Reedereien für die Schiffsabfertigung offen steht. Der NTB North Sea Terminal Bremerhaven, im Norden des Containerhafens gelegen, ist ein „dedicated terminal“ für die weltgrößte Reederei Maersk Line. An der Südspitze des Terminals schließt sich MSC Gate Bremerhaven an. MSC Gate Bremerhaven ist ebenfalls ein Joint Venture, mit der zweitgrößten Reederei der Welt. Die drei Umschlagsanlagen gehen ohne Grenzen ineinander über, sodass Containerumfuhren problemlos möglich sind.

Der heutige Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, sieht den Containerterminal Bremerhaven deshalb nach wie vor gut aufgestellt für die Zukunft: „Zehn Jahre nach der Inbetriebnahme ist die längste Stromkaje Europas nach wie vor gut am Markt und bietet ausreichend Potential für weiteres Wachstum. Dazu muss auch weiterhin kontinuierlich an der Verkehrsanbindung des Hafens gearbeitet werden.“ Mit dem neuen Hafentunnel und einer damit einhergehenden weiteren Optimierung des Straßenverkehrs werde ein weiterer wichtiger Meilenstein gesetzt. Dringenden Verbesserungsbedarf gebe es aber nach wie vor bei der seeseitigen Anbindung des Terminals. Ganz oben auf der To-do-Liste stehe deshalb nach wie vor die Vertiefung des Außenweser, ein Projekt, das bereits seit dem Bau des CT 4 in einem langwierigen Planungs- und Genehmigungsprozess steckt. Günthner: „Nicht nur im Sport gilt die Binsenweisheit: Wer dauerhaft Champions League spielen will, muss kontinuierlich investieren.“

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG




LANGE NACHT DER INDUSTRIE fast ausgebucht

Wer Industrie live und hautnah erleben möchte, sollte sich schnell um kostenfreie Plätze für die 8. LANGE NACHT DER INDUSTRIE Rhein-Ruhr am 11. Oktober 2018 bewerben.

Vor Ort können die Teilnehmer außergewöhnliche Einblicke in Technologien, Arbeitsprozesse und Produkte der Unternehmen bekommen – bei spannenden Werksführungen, Vorträgen und Gesprächen mit Unternehmensvertretern.

Insgesamt 93 Industrie- und industrienahe Unternehmen und Institutionen öffnen in diesem Jahr ihre Tore für interessierte Besucher. Am Veranstaltungsabend besuchen die Teilnehmer zwischen 17:00 Uhr bis 22:30 Uhr nacheinander jeweils zwei Unternehmen. Die insgesamt 59 Bus-Touren starten von verschiedenen Plätzen in der Region. Das Mindestalter ist 14 Jahre. Die Teilnahme ist kostenfrei.

„Über 5000 Interessierte haben sich bereits um einen der begehrten Plätze beworben. Einige Touren sind inzwischen ausgebucht, bei anderen Touren besteht für Kurzentschlossene noch die Chance zur Teilnahme“, weiß der Vorstandsvorsitzende der Gesellschaftsinitiative Zukunft durch Industrie e.V. Rolf A. Königs zu berichten. „Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, wie viele innovative Produkte in ihrem unmittelbaren Umfeld entwickelt und hergestellt werden. Sie werden staunen zu erfahren, wie modern, leistungsfähig und chancenreich die Industrie ist“, so Königs weiter.
Mit der LANGEN NACHT DER INDUSTRIE möchten der Verein sowie die Industrie- und Handelskammern, Unternehmerverbände und Industriegewerkschaften in der Region Industrie erlebbar machen, Transparenz über Zusammenhänge zu schaffen und so Begeisterung bei den Besuchern wecken.

Interessierte sollten sich umgehend online um die begehrten Plätze bewerben:
https://www.langenachtderindustrie.de/regionen/rhein-ruhr/

Für folgende Touren sind noch letzte Plätze vorhanden:

Startplatz Neuss
– Tour 16 – Rheinisch-Bergische-Druckerei & O.&L. Sels
– Tour 17 – O.&L. Sels & Rheinisch-Bergische-Druckerei

Startplatz Krefeld
– Tour 23 – ANDRITZ Küsters & ATR
– Tour 26 – Baumer hhs & EGK
– Tour 29 – GEMO G. Moritz & Schages
– Tour 58 – IMR (früh)
– Tour 59 – IMR (spät)

Düsseldorf, Startplatz ISS Dome
– Tour 37 – Hochschule Bochum & Huf Hülsbeck&Fürst

Quelle: Zukunft durch Industrie, Foto: Neuss Düsseldorfer Häfen

 

 




HHLA-Schwimmkran verlädt größten Schiffspropeller

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat am Sonntag, 16. September, den weltweit größten Schiffspropeller verladen. Der Schwimmkran „HHLA IV“ brachte den 110 Tonnen schweren Koloss in den Waltershofer Hafen, wo er auf das Containerschiff „Hyundai Supreme“ gehievt wurde.


So einen mächtigen Schiffspropeller hatten die HHLA-Schwimmkräne bisher noch nie am Haken. Zwar werden die Spezialanfertigungen der Mecklenburger Metallguss GmbH (MMG) regelmäßig von der HHLA in Hamburg verladen, aber mit einem Gewicht von 110 Tonnen und einem Durchmesser von 10,50 Metern hat der neueste Propeller alles bisher Dagewesene übertroffen.

MMG zählt zu den führenden Herstellern von Schiffspropellern. Allein über den Hamburger Hafen werden jährlich rund 100 MMG-Propeller für Werften in aller Welt verladen. Da die Verschiffung zumeist an Bord von Containerschiffen erfolgt und Containerbrücken in der Regel keine großen Schwergutlasten heben können, sind fast immer die Schwimmkräne „HHLA III“ oder „HHLA IV“ bei Verladungen über den Hamburger Hafen involviert.

Nach dem aufwendigen Schwertransport vom Produktionswerk in Waren an der Müritz über die Straße nach Hamburg wurde der neue Riesen-Propeller unweit des HHLA Container Terminals Tollerort am Hachmannkai bis zur Verladung zwischengelagert. Am Sonntagmorgen hat der Schwimmkran „HHLA IV“, der bis zu 200 Tonnen heben kann, den weltgrößten Propeller auf seine Transportplattform genommen und zum Liegeplatz der „Hyundai Supreme“ im Waltershofer Hafen gebracht. Der Ausleger des Schwimmkrans hat den Propeller von der Wasserseite aus vorsichtig über die hoch aufragende Bordwand des knapp 300 Meter langen Containerschiffs gehoben. Eine heikle Aufgabe, bei der das Schwergewicht Zentimeter für Zentimeter in den Schiffsbauch herabgelassen wurde.

Das 5.000-TEU-Containerschiff „Hyundai Supreme“ hat den Hamburger Hafen am Sonntag, 16. September, um 18:30 Uhr mit Ziel Fernost wieder verlassen. Der 110 Tonnen schwere Propeller an Bord ist für den südkoreanischen Hafen Busan bestimmt. Von hier aus geht es weiter zur Schiffbauwerft Daewoo Shipbuilding & Marine Engineering. Dort entsteht derzeit das erste von insgesamt elf neuen Containerschiffen für die Reederei MSC. Mit einer Kapazität von 23.000 TEU werden die Neubauten die bisher größten Containerschiffe der Welt sein.

Weitere Informationen zu den beiden Schwimmkränen der HHLA gibt es hier.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Dietmar Hasenpusch




Bremse für schnelles Bauen

Beim Parlamentarischen Abend des DVF zum neuen Planungsbeschleunigungsgesetz der Bundesregierung hat DVF-Präsidiumsmitglied Nikolaus Graf von Matuschka, CEO HOCHTIEF Solutions AG, Mitglied des Vorstands, HOCHTIEF Aktiengesellschaft, den Personalmangel in den Planungsbehörden als Bremse auf dem Weg zum schnelleren Planen und Bauen bezeichnet.

Mit dem Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz habe die Bundesregierung einen großen Schritt getan. Damit sei man kurz hinter der Startlinie, erläuterte von Matuschka. „Wir wissen, dass weitere Maßnahmen nötig sind, um unsere Verkehrswege tatsächlich schneller und verlässlicher zu bauen. Trotz mittlerweile genügend Geld ist Personalmangel für die Planung und Genehmigung eine weitere Bremse. Der Staat könnte mehr partnerschaftliche Instrumente nutzen und die Abläufe modernisieren, wie etwa mit dem Building Information Modelling. Umwelt- und Naturschutzvorgaben müssen für alle Beteiligten transparent mit eindeutigem Stichtagsbezug versehen sein. Auf der Grundlage von Lebenszykluskosten-Betrachtungen sollte die wirtschaftlich beste Beschaffungsvariante ausgewählt werden.“

Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium Guido Beermann wollte Tempo bei Planungs- und Genehmigungsverfahren machen und sprach Lösungen an: „Die Mittel aus dem Investitionshochlauf sollen schneller verbaut werden. Mit dem Planungsbeschleunigungsgesetz gestalten wir dazu die Verfahren effizienter, vermeiden Doppelprüfungen und fördern die Digitalisierung und Transparenz der Prozesse.“

Die Beschleunigung von Planungsprozessen sei grundsätzlich begrüßenswert und überfällig, so Winfried Hermann, MdL, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg. Als Verkehrsressort habe man ein Interesse an rechtssicheren und ökologisch verantwortbaren aber zugleich deutlich schnelleren Prozessen. Er kritisierte aber: „Die Länder haben im Innovationsforum Planungsbeschleunigung und auch in der Bodewig-Kommission weitreichende Vorschläge zur Vereinfachung und Verkürzung der bürokratischen Abläufe gemacht. Diese wurden im Entwurf so gut wie nicht aufgegriffen.“ Gleichwohl sehe er einige hilfreiche Vorschläge neben problematischen. Der Bundesrat berate den Regierungsentwurf in mehreren Ausschüssen, die Stellungnahme der Länder sei derzeit in Abstimmung.

Dass der Gesetzentwurf von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer nur ein erster Schritt sein könne und man noch mutiger werden müsse, postulierte Sören Bartol, MdB, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion:  „Niemand versteht zum Beispiel, warum wir bei einem Ersatzbau einer bestehenden Brücke noch einmal ein komplettes Planfeststellungsverfahren durchlaufen müssen. Hier müssen wir diskutieren, ob wir nicht ein vereinfachtes Verfahren einführen können.“ Wolle man bei den Planungen von Verkehrsprojekten schneller werden, müssten dafür die Regeln vereinfacht und Aufgaben gebündelt werden, so Bartol.

Auch von Seiten der Wirtschaft wurde der Gesetzesentwurf sehr begrüßt. Ronald Pofalla, DVF-Präsidiumsmitglied und Vorstand Infrastruktur, Deutsche Bahn AG: „Dies ist ein wichtiger Schritt zur Beschleunigung der dringend notwendigen Infrastrukturbaumaßnahmen und dient dem Erhalt und der Kapazitätssteigerung des Verkehrsträgers Schiene. Indem das Eisenbahnbundesamt (EBA) laut Entwurf nun auch das vorgelagerte Anhörungsverfahren übernehmen wird, erfolgt die Planfeststellung künftig aus einer Hand und ist damit zeit- und kostensparender. Die mit der Bedarfsplanumsetzungsvereinbarung (BUV) zum Aus- und Neubau der Schiene bereits erzielten positiven Effekte werden mit dem Planungs- und Baubeschleunigungsgesetz verstärkt: die für uns außerordentlich wichtige frühe Bürgerbeteiligung und die Vermeidung von Umplanungen.“

Dietmar Horn, Abteilungsleiter im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit legte dann den Fokus auf die Umwelt und Bürgerbeteiligung: „Planungsbeschleunigung darf nicht auf Kosten von Umwelt-Standards oder der Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern gehen. Ein ganz wesentlicher Faktor für die Beschleunigung von Planungsverfahren ist die Ausstattung der Zulassungsbehörden mit ausreichendem und gut ausgebildetem Personal.“

An dieser Stelle konnte Pofalla positive Beispiele aus der Praxis und aus Gesprächen an Brennpunkten aufzeigen: „Durch die frühe Bürgerbeteiligung und den offenen Stakeholderdialog konnten wir bereits eine Akzeptanzsteigerung erzielen, da die Betroffenen zur Mitgestaltung eingeladen werden. Als nachhaltiges Unternehmen berücksichtigt die DB dabei auch die umweltrelevanten Gesichtspunkte und plant Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.“

Auch für Hermann hängt der Erfolg eines Projekts wesentlich von sorgfältiger Planung und frühzeitiger Beteiligung ab: „Das zeigen unsere Erfahrungen in Baden-Württemberg. Wichtig ist es, dass schon im Vorfeld in informellen Beteiligungsverfahren Vorschläge eingebracht werden können. Je früher und umfassender die Beteiligung erfolgt, desto eher kann ein zügiger Ausgleich zwischen verschiedenen Interessen erfolgen.“

Von Matuschka erinnerte abschließend an die Rechte und Pflichten von allen Beteiligten: „Wir brauchen mehr Klarheit und Verbindlichkeit auf beiden Seiten: Die Baumaßnahme muss gut begründet sein – die Bürgerbeteiligung entscheidet nicht über das Ob, sondern über das Wie. Dafür leben wir in einer parlamentarischen Demokratie. Und die verdient Umsetzungswillen und –geschwindigkeit von allen Seiten.“

Quelle: DVF, Foto: DVF/ Inga Kjer/ photothek, v. l.: Nikolaus Graf von Matuschka, CEO HOCHTIEF Solutions AG, Mitglied des Vorstands HOCHTIEF Aktiengesellschaft; Winfried Hermann, MdL, Minister für Verkehr des Landes Baden-Württemberg; Moderatorin Dr. Katrin Prüfig, Sören Bartol MdB, Stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion; Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur, Deutsche Bahn AG

 




Liegeplatz im Seehafen Emden genehmigt

Ein Grund zur Freude bei der Hafengesellschaft Niedersachsen Ports: In der Niederlassung Emden ist der Planfeststellungsbeschluss vom NLWKN zum Neubau eines Großschiffsliegeplatzes im Außenhafen von Emden eingetroffen.

Damit sind die Planungen für einen Lückenschluss zwischen Emspier und Emskai genehmigt. „Das ist für uns die rechtliche Grundlage, den Emder Hafen als Drehscheibe im europäischen und überseeischen Umschlag erweitern und damit stärken zu können“, erklärt Holger Banik, der Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Für den Standort Emden werden in den Bereichen Projektladung und Automobilumschlag in den nächsten Jahren steigende Mengen erwartet. „Gemeinsam mit der Hafenwirtschaft haben wir die Entwicklung von zusätzlichen Umschlagmöglichkeiten im Perspektivpapier analysiert. Weitere Kapazitäten sind gefordert. Mit einem neuen Großschiffsliegeplatz reagieren wir zudem auf veränderte Schiffsgrößen“, betont Volker Weiß, Leiter der Niederlassung Emden von Niedersachsen Ports.

Gemeinsam bilden der Neubau des Großsschiffsliegeplatzes und die angrenzenden Terminals Emspier und Emskai eine Fläche von ca. 22.600 m² mit einer 860 Meter langen Kaje. Der zukünftige Großschiffsliegeplatz ermöglicht eine Abfertigung von Schiffen mit einem Tiefgang bis 10,70 m und einer Länge von bis zu 265 m.

Bis zum eigentlichen Baubeginn wird Niedersachsen Ports noch einige Aufgaben erledigen müssen. Das Areal wird in den nächsten Wochen nach Kampfmitteln abgesucht, der Grund des Bodens auf seine Eigenschaft und Struktur geprüft und die Ausschreibung der Baumaßnahme vorbereitet.

Parallel dazu muss die Finanzierung der geplanten rund 55 Millionen Euro gesichert werden. Dazu wird Niedersachsen Ports Verhandlungen mit möglichen Nutzern führen. Vor dem ersten Spatenstich muss bei der Europäischen Kommission eine sogenannte Notifizierung der staatlichen Beihilfen durchgeführt werden, da das Land Niedersachsen den Bau des Liegeplatzes bezuschusst. .

„Wir haben dieses Verfahren schon in anderen Projekten in unseren Häfen erfolgreich durchlaufen. Unsere Erfahrungen mit dieser verhältnismäßig neuen EU-Genehmigung werden uns in Emden viel nutzen“, so Banik weiter.

Derzeit gehen die Planer bei Niedersachsen Ports von einer Bauzeit von rund zwei Jahren und Investitionskosten von 55 Millionen Euro aus.

Foto und Quelle: NPorts