EU-Projekt soll Container aufs Wasser bringen

InnoWaTr – in Langform steht diese Abkürzung für „Innovative Waterway Transportation“ und damit für ein echtes Innovationsprojekt, das zum Ziel hat, die klimafreundliche Binnenschifffahrt zu stärken. Daran arbeitet bremenports mit insgesamt 25 Projektpartnern aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Frankreich und Schweden häfen- und länderübergreifend zusammen.

Die Idee hinter dem europäischen und EU geförderten Nachhaltigkeitsprojekt: Es geht darum künftig mehr Ladung durch Binnenschiffe zu transportieren, um so den „Modal Shift“, also die Verkehrsverlagerung von der Straße auf die Binnenwasserstraßen, voranzubringen. Die Umsetzung erfolgt dabei durchaus greifbar im Rahmen von acht Realexperimenten, die die Binnenschifffahrt im Nordseeraum in verschiedenen Anwendungsszenarien steigern sollen.

„bremenports ist im Rahmen des Projekts, für das sich insbesondere auch das Häfen-Ressort von Senatorin Kristina Vogt stark gemacht hat, mit der Konzipierung einer Art „Werkzeugkasten“ betraut – also im Endeffekt mit dem Erstellen einer praxisorientierte Anleitung für den Transfer und das Anpassen derartiger Ansätze in der eigenen Stadt oder Region“, berichtet Lars Stemmler, der das insgesamt auf drei Jahre angelegte Projekt bei bremenports federführend betreut.

Bereits in den vergangenen sechs Monaten wurden dabei erste konkrete Projekte umgesetzt und dazu regional sowie länderübergreifend sogenannte „Freight Flow Coalitions“ (FFC), also Lieferketten-Koalitionen, ins Leben gerufen. „Ziel dieser FFCs ist eine übergreifende, kooperative Zusammenarbeit zur Förderung des Binnenschiffverkehrs mit passgenauen, regional abgestimmten Initiativen, den sogenannten Realexperimenten, die später dann als Vorbild auch in anderen Regionen und Häfen dienen sollen“, berichtet Stemmler.

Auch ein insbesondere die Weserregion betreffendes Realexperiment steht dabei an: Gegenwärtig wird geprüft, ob und unter welchen Bedingungen sich eine feste Containerlinie per Binnenschiff zwischen Bremerhaven und Hamburg etablieren lässt. Daran arbeiten gegenwärtig weitere InnoWaTr-Projektpartner wie die Norddeutsche Wasserweg Logistik (NWL) und der Wirtschaftsverband Weser. Logistikunternehmen, die auf diese Binnenschiff-Lösung umstellen, entlasten die Verkehrslage auf den Straßen konkret, gleichzeitig wird der LKW-Verkehr in den Häfen reduziert und letztlich ergibt sich gegenüber dem Container-Transport via LKW eine deutliche Verringerung der Treibhausgase. „Mit dieser Lösung würden wir nicht nur nachhaltig Verkehre von der Straße auf die Wasserstraße verlagern, sondern können unseren Kunden auch eine effizientere Transport-Perspektive für ihre Container und Stückgüter bieten“, so NWL-Geschäftsführer Tim Böttcher.

Derartige Ideen quasi mittels entsprechender Schablonen und Planungswerkzeuge auf andere Regionen übertragbar zu gestalten und mögliche Fallstricke auf dem Weg dorthin im Voraus zu umgehen – das ist nunmehr bremenports Auftrag im Rahmen des InnoWaTr-Projekts: Wie lässt sich der Bedarf für entsprechende Umstellungen des Containerverkehrs ermitteln? Wie lassen sich intuitive Ansätze aus bereits erfolgten Systemaufstellungen bei der Entwicklung weiterer entsprechender Projekte übertragen? Welchen Beitrag können Wissenschaft und Forschung dabei leisten? Das seien nur einige der Fragen, die bremenports gegenwärtig kläre: „Am Ende ist unser Auftrag ein Instrumentarium zu entwickeln, aus dem sich diejenigen, die entsprechende Projekte planen, nach individuellem Bedarf bedienen können“, so Stemmler. Spannend mache die Aufgabe dabei insbesondere, dass nicht nur die Regionen, sondern eben auch die Zielsetzung der Projekte überaus vielfältig sein können: „Das reicht von Containerlinien wie jetzt zwischen den Häfen Bremerhaven und Hamburg geplant, über den Einsatz von autonomen oder ferngesteuerten Schiffeinheiten, bis hin zur urbanen Shuttle-Versorgung des Einzelhandels via Binnenschiff, wie sie in einem weiteren Realexperiment des InnoWaTr-Projekts in Hamburg geplant ist“, so Stemmler abschließend.

Quelle und Foto: bremenports, der norddeutsche Teil des europäischen Projekts: Zum gemeinsamen Austausch trafen sich Lars Stemmler (ganz oben) und Sabrina Wilms (zweite von unten), die für bremenports an dem Projekt arbeiten, mit den übrigen Norddeutschen Partnern in Bremen. Von unten nach oben: Amir Ali Bashash (Logistik Initiative Hamburg), Jessica Deeg (NWL), Maxim Heinrich (Top-Mehrwert-Logistik), Thomas Voigt (Wirtschaftsverband Weser) und Thomas Brauner (Logistik Initiative Hamburg).

 




Der Offshore-Wind-Ausbau darf nicht an den Häfen scheitern

Für den gesetzlich festgelegten Ausbau der Offshore-Windenergie auf 30 Gigawatt bis 2030 und 70 Gigawatt bis 2045 reichen die Hafenkapazitäten entlang der deutschen Küste nicht aus. Geld für eine Erweiterung der Häfen könnten die Einnahmen aus Offshore-Wind-Auktionen liefern. Deshalb fordern der Bundesverband Windenergie Offshore (BWO) und der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) im Schulterschluss mit den Küstenländern die Bundesregierung auf, gemeinsam an einer pragmatischen und schnellen Lösung für die Finanzierung dieses Ausbaus zu arbeiten.

„Es ist gut, dass die Bundesregierung für die Verwendung der Einnahmen aus den Offshore-Wind-Auktionen eine Transformationskomponente einführen will. Diese sollte unter anderem dafür verwendet werden, den Ausbau der Häfen und deren Hinterlandanbindung zu finanzieren. Damit flankieren wir den Ausbau der Offshore-Windenergie und gewährleisten Versorgungssicherheit mit kostengünstigem Strom aus Offshore-Windenergie – für ganz Deutschland. Offshore-Wind-Basishäfen sowie Häfen, die perspektivisch für den Rückbau ausgedienter Windenergieanlagen genutzt werden, können zudem von der Ansiedlung zahlreicher Unternehmen aus der Lieferkette profitieren“, sagt BWO-Geschäftsführer Stefan Thimm.

„Ohne die deutschen Seehäfen sind die geplanten Ausbauziele für Offshore-Windenergie nicht zu erreichen. Mit Blick auf den angepeilten Hochlauf der Leistung aus Windenergie auf See müssen daher schnell die politischen Weichen für den Ausbau von Schwerlastflächen in den Seehäfen gestellt werden. Hier ist vor allem der Bund in der Pflicht, finanziell seinen Anteil zum Gelingen der Energiewende zu leisten. Eine Verwendung der Erlöse aus der Vergabe der Offshore-Lizenzen für Windparks auf See wäre inhaltlich naheliegend und würde den Bundeshaushalt nicht weiter belasten. Wir können es uns mit Blick auf die Ausbauziele nicht erlauben, die nötigen politischen Entscheidungen weiter zu vertagen“, sagt Angela Titzrath, Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe.

„Die Häfen sind das Herzstück der Energiewende, denn sie sind die Voraussetzung für das Gelingen der Ausbauziele. Der EnergyPort, den wir in Bremerhaven planen, ist dafür ein sehr gutes Beispiel. Er etabliert den Hafen als Schlüsselstandort für die Offshoreindustrie und auch als Knotenpunkt für den Im- und Export erneuerbarer Energien. Damit sind große Wertschöpfungspotenziale verbunden, weil sie erhebliche Ansiedlungs- und Beschäftigungseffekte mit sich bringen“, sagt Kai Stührenberg, Staatsrat für Häfen bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Bremen.

„Die Herausforderungen der Klimakrise und die hohen Ziele, die wir uns für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland gesteckt haben, können wir nur gemeinsam bewältigen. Eine gute Energieversorgung ist entscheidend für den gesamten Industriestandort, daher ist es unabdingbar, dass wir uns in Deutschland gemeinsam gut aufstellen. Auch Hamburg als die deutsche Windhauptstadt mit einer hohen Konzentration an Unternehmen und Einrichtungen, die die gesamte Wertschöpfungskette der Windenergie abbilden, hat ein großes Interesse an der Dekarbonisierung seiner Industrie. Der Ausbau der Windenergie und die leistungsfähigen deutschen Seehäfen sind dabei ein zentraler Faktor“, sagt Dr. Melanie Leonhard, Hamburgs Senatorin für Wirtschaft und Innovation.

„Die Häfen in Mecklenburg-Vorpommern vollführen derzeit einen großen Strukturwandel. Es ist sehr deutlich, dass die Häfen von zentraler Bedeutung für den im Koalitionsvertrag des Bundes festgehaltenen Ausbau der Offshore-Windenergie sind. Wir sind bereits, unseren Teil dazu beizutragen, indem die Häfen in Sassnitz-Mukran und Rostock als Installations- und Service- beziehungsweise Zuliefererstandorte etabliert und gestärkt werden. Dafür ist es notwendig, dass die Häfen in den nächsten Jahren kontinuierlich an die Anforderungen des Ausbaus angepasst werden. Dabei brauchen wir die Unterstützung des Bundes“, sagt Reinhard Meyer, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

„Der Ausbau des Hafens in Cuxhaven mit zusätzlichen Liegeplätzen ist bereits genehmigt, und das Land Niedersachsen hat zugesagt, sich wie der Hafenbetreiber mit 100 Millionen Euro am Ausbau des Deutschen Offshore-Industrie-Zentrums DOIZ in Cuxhaven zu beteiligen. Wir müssen dafür sorgen, dass der Finanzbedarf unserer Häfen verlässlich gesichert wird und dass sich der Bund finanziell einbringt. Wir kennen den Ausbaubedarf der Häfen entlang unserer Küste und sollten die Chance nutzen, das Projekt zu realisieren und den Ausbau weiterer Standorte zu unterstützen“, sagt Olaf Lies, Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung.

“Schleswig-Holstein ist Windkraftland zwischen zwei Meeren. Unsere Häfen an der Westküste können eine noch stärkere Funktion für die Energiewende für ganz Deutschland einnehmen. Wartung, Instandsetzung oder auch Rückbau und Recycling von Offshore-Windkraftanlagen können ideal von dort abgewickelt werden. Schleswig-Holstein steht bereit den Offshore-Unternehmen ein guter Standort zu sein”, sagt Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur des Landes Schleswig-Holstein.

Quelle: Bundesverband Windenergie Offshore (BWO), Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation, Bremen, Senatorin für Wirtschaft und Innovation, Hamburg, Minister für Wirtschaft, Infrastruktur, Tourismus und Arbeit, Mecklenburg-Vorpommern, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, Niedersachsen, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, Schleswig-Holstein, Foto: NPorts/ Christian O Bruch




Heim scheidet aus – Bullwinkel übernimmt temporär

Zu Jahresbeginn ändern sich die Verantwortlichkeiten bei der Marketinggesellschaft der niedersächsischen Seehäfen. Der bisherige Geschäftsführer Andre Heim verlässt das Unternehmen zum 31.03.24 auf eigenen Wunsch, um eine neue Aufgabe wahrzunehmen.

Neuer Interims-Geschäftsführer wird Andreas Bullwinkel, der die Seaports of Niedersachsen GmbH bereits seit der Gründung im Jahr 2004 bis zu seinem Wechsel zum JadeWeserPort in 2013 erfolgreich geleitet hatte. Im Herbst vergangenen Jahres war der 66-jährige gelernte Schifffahrtskaufmann in den Ruhestand gewechselt. „Wir freuen uns, mit Andreas Bullwinkel kurzfristig eine erfahrene Persönlichkeit gewinnen zu können, um die Geschäfte der Gesellschaft konstant weiterzuführen“, so Aufsichtsratsvorsitzender Michael de Reese.

Bis zum Ausscheiden von André Heim, der 2013 als Mitarbeiter im Marketing bei Seaports angefangen hatte und im Sommer 2020 zum Geschäftsführer bestellt wurde, werde somit eine reibungslose Übergabe gewährleistet. „Wir danken Herrn Heim für seine erfolgreiche Arbeit für die Niedersächsische Hafenwirtschaft und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“ so Michael de Reese weiter.

Für die dauerhafte Neubesetzung der Geschäftsführer-Position, für die aufgrund der gefundenen Interimslösung genügend Zeit und gebotene Sorgfalt zur Verfügung steht, werde eine Personalberatung beauftragt.

Quelle und Foto: Seaports of Niedersachsen GmbH




Boudewijn Siemons wird CEO der Port of Rotterdam Authority

Boudewijn Siemons (59) übernimmt zum 1. Februar 2024 die Aufgabe des CEO der Port of Rotterdam Authority (niederländisch: Havenbedrijf Rotterdam). Er tritt die Nachfolge von Allard Castelein an, der im vergangenen Sommer ausgeschieden ist. Seitdem hatte Siemons neben seiner Position als COO bereits die Position des Interims-CEO inne.

Der Vorstand der Port of Rotterdam Authority besteht jetzt aus Boudewijn Siemons, der neben seiner Bestellung zum CEO zunächst weiter COO bleibt, sowie Vivienne de Leeuw (CFO). Die Suche nach einem neuen COO für die Port of Rotterdam Authority läuft.

Die Anteilseigner des Hafenbetriebs, die Stadt Rotterdam und die niederländische Regierung, haben Siemons auf Empfehlung des Aufsichtsrats für die nächsten vier Jahre bestellt. Koos Timmermans, Aufsichtsratsvorsitzender der Port of Rotterdam Authority: „Mit dieser Ernennung wird die Port of Rotterdam Authority weiterhin von einem vertrauten Gesicht für Mitarbeitende und Kunden geführt. Der Aufsichtsrat freut sich darüber. Boudewijn Siemons hat sich in den vergangenen sechs Monaten nicht nur als kompetenter CEO, sondern auch als echter Verbinder erwiesen. Neben einem großen Herzen für den Hafen bringt er Erfahrungen aus der maritimen Branche, aus Infrastruktur-Unternehmen und Erfahrungen im Bereich der Energiewende mit.“

Boudewijn Siemons: „Der Rotterdamer Hafen verbindet Europa durch Logistikketten mit dem Rest der Welt. Gemeinsam mit Mitarbeitenden und Kunden gestaltet die Port of Rotterdam Authority einen zukunftsfähigen Hafen, der fest in der Region und der Stadt verwurzelt ist. Es gibt mir viel Energie, jeden Tag wieder daran zu arbeiten. Ich freue mich, dass ich dies auch weiterhin als CEO der Port of Rotterdam Authority tun kann.“

Vor der Ernennung von Siemons zum CEO haben die Aktionäre eine neue Ordnung zur Vergütung für den Vorstand der Hafengesellschaft (CEO, COO und CFO) verabschiedet. Neue Direktoren erhalten ein festes Grundgehalt von maximal 365.000 Euro pro Jahr für den CEO und 328.500 Euro für den COO und CFO. Diese Beträge sind deutlich niedriger als bisher. Zudem wird die variable Vergütung abgeschafft und das Zusatzpaket gekürzt. Für die beiden derzeitigen Vorstandsmitglieder Siemons und De Leeuw wurde eine Übergangsregelung vereinbart. Siemons erhält als CEO eine ähnliche Vergütung wie in seiner Zeit als COO der Hafengesellschaft.

Der Maschinenbauingenieur Boudewijn Siemons war seit dem 15. Juli 2023 CEO a.i. und seit Oktober 2020 COO der Port of Rotterdam Authority. Davor verantwortete er bei Royal Vopak als Präsident die Region Nord- und Südamerika. Zuvor war er Mitglied der Geschäftsleitung dieses Unternehmens und in Europa, im Nahen Osten und in den Vereinigten Staaten tätig. Von 1998 bis 2006 hatte Siemons verschiedene Führungspositionen bei Royal VolkerWessels inne. Boudewijn Siemons begann seine berufliche Laufbahn 1987 bei der Königlichen Marine der Niederlande, wo er bis 1998 tätig war. Er studierte am Königlichen Marineinstitut und an der TU Delft.




Hanna Stelzel wird Container-Direktorin PRA

Ab dem 1. März ist Hanna Stelzel neue Direktorin des Containersektors der Port of Rotterdam Authority (PRA) und damit verantwortlich für alle Aktivitäten innerhalb der Containerkette auf See, im Hafen und im Hinterland.

Stelzel ist Nachfolgerin von Hans Nagtegaal. Die neue Direktorin verfügt über reiche Erfahrungen in der deutschen Automobilindustrie, Logistik und Digitalisierung. Sie ist seit 2018 bei der PRA und hat in verschiedenen Funktionen erfolgreich zur Effizienzsteigerung der Lieferkette beigetragen. In ihrer künftigen Funktion wird sich Stelzel auf den effizienten und nachhaltigen Umschlag von Containern in der gesamten Lieferkette über Rotterdam konzentrieren.

Um die Position des Rotterdamer Hafens als Container-Hub weiter zu stärken, muss die Kapazität und Effizienz der gesamten Containerkette und nicht nur die der Containerterminals berücksichtigt werden. Der sichere, effiziente und nachhaltige Umschlag von zusätzlich rund 8 Millionen TEU bis 2035 erfordert eine nahtlose Integration von See- und Hinterlandverkehr sowie effizientere Hafen-Hinterland-Verbindungen. Darüber hinaus ist die Zusammenarbeit mit den Marktpartnern bei der Optimierung der digitalen Infrastruktur von grundlegender Bedeutung. Die Zusammenarbeit erfordert, dass die Partner Informationen austauschen und im Interesse des Rotterdamer Hafens kooperieren.

Matthijs van Doorn, Vice President Commercial bei der Port of Rotterdam Authority: „Der Containerumschlag wird in den kommenden Jahrzehnten weiter zunehmen. Rotterdam hat frühzeitig in die Kapazitätserweiterung des Hafens investiert und wird dieses Wachstum auf nachhaltige und effiziente Weise fördern. Auch in Richtung Hinterland. Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der digitalen Prozessoptimierung und Hinterlandlogistik ist Hanna die richtige Person, um uns bei der Umsetzung dieser Ambitionen zu unterstützen und den Aufbau eines zukunftssicheren und ausgewogenen Logistiksystems weiter voranzutreiben.“

Quelle und Foto: Port of Rotterdam Authority




Hapag-Lloyd: EBITDA und EBIT sinken deutlich

Hapag-Lloyd hat im Geschäftsjahr 2023 erwartungsgemäß einen deutlichen Ergebnisrückgang verzeichnet. Auf Basis vorläufiger Zahlen lag das Konzern-EBITDA bei 4,8 Milliarden US-Dollar (4,5 Milliarden Euro). Das Konzern-EBIT verringerte sich gegenüber dem Vorjahr auf 2,7 Milliarden US-Dollar (2,5 Milliarden Euro). Wesentlich dazu beigetragen haben niedrigere Frachtraten im Zuge der Normalisierung der globalen Lieferketten.


Die Umsätze verringerten sich auf 19,4 Milliarden US-Dollar (17,9 Milliarden Euro), insbesondere aufgrund einer geringeren durchschnittlichen Frachtrate von 1.500 USD/TEU (2022: 2.863 USD/TEU). Die Transportmenge für das Gesamtjahr 2023 erhöhte sich um 0,5 % auf 11,9 Millionen TEU (2022: 11,8 Millionen TEU). Der Konflikt im Roten Meer wirkte sich jedoch negativ auf die Transportmenge zum Jahresende aus, da die Umleitung von Schiffen um das Kap der Guten Hoffnung die Reisezeit verlängerte.

Der Geschäftsbericht und die testierten Zahlen für das Geschäftsjahr 2023 sowie der Ausblick auf das laufende Jahr werden am 14. März 2024 veröffentlicht.

Erläuterungen zu den verwendeten Kennzahlen EBITDA und EBIT sind hier zu finden.

Quelle und Grafik: Hapag-Lloyd




Rhenus Partnership Hanse: NWL und DBR Hamburg kooperieren

Die Norddeutsche Wasserweg Logistik GmbH (NWL) und die Deutsche Binnenreederei GmbH (DBR) Hamburg erklären ihren offiziellen Zusammenschluss im Containergeschäft. Die beiden Unternehmen, die bereits seit einigen Jahren auf Auftragsbasis erfolgreich kooperieren, unterstreichen mit diesem Schritt zum 1. Januar 2024 ihre langfristige Zusammenarbeit und setzen als Rhenus Partnership Hanse auf eine noch intensivere strategische Partnerschaft.

NWL, Marktführer im Containertransport per Binnenschiff in Bremen und Bremerhaven, und DBR Hamburg, Spezialist für den Transport von Gütern auf Binnenwasserstraßen, arbeiten als Teil der Rhenus Gruppe bereits seit vielen Jahren auf Auftragsbasis zusammen. Die bisherige enge Zusammenarbeit verlief sehr erfolgreich, so dass es für beide Seiten der folgerichtige Schritt war, die Partnerschaft im Rahmen des Containerhandlings zu formalisieren und gemeinsam in diesem Bereich unter dem Namen Rhenus Partnership Hanse zu firmieren. Für die Mitarbeitenden beider Unternehmen ergeben sich keine Änderungen an den bestehenden Beschäftigungsverhältnissen oder der Standortzuteilung.

Bisher nutzte die NWL überwiegend die Schiffsleistung von Partikulieren. Durch die Partnerschaft mit DBR Hamburg im Containersegment erzielt Rhenus Partnership Hanse nun eine erweiterte Flottennutzung sowie eine flexiblere Auslastung. Das trägt zu Synergien und zur Steigerung der operativen Effizienz bei. Durch den Austausch von Know-how bündeln NWL und DBR ihre Kompetenzen und schaffen so eine solide Basis für zukünftige gemeinsame Projekte.

„Wir freuen uns über diesen Meilenstein in unserer Zusammenarbeit und auf die gemeinsame Zukunft. Endlich fließt auch offiziell zusammen, was schon längst zusammengehört und wir bieten ab sofort erstklassigen Service aus einer Hand“, so Tim Böttcher, Geschäftsführer der NWL Norddeutsche Wasserweg Logistik GmbH. René Oloff, ebenfalls Geschäftsführer der NWL Norddeutsche Wasserweg Logistik GmbH, ergänzt: „Schnelle Umschlagzeiten und effiziente Prozesse sind entscheidend für einen reibungslosen Containerumschlag. Zudem unterliegt unsere Branche ständigen Veränderungen. Durch unsere Partnerschaft können wir unsere individuellen Stärken noch besser nutzen, um flexibel auf diese einzugehen. Wir ergänzen uns perfekt.“

Quelle und Foto: Rhenus Group, bisher nutzte die NWL überwiegend die Schiffsleistung von Partikulieren. Durch die Partnerschaft mit DBR Hamburg im Containersegment erzielt Rhenus Partnership Hanse nun eine erweiterte Flottennutzung sowie eine flexiblere Auslastung. Das trägt zu Synergien und zur Steigerung der operativen Effizienz bei. 




Erste Ladestation für Elektro-Lkw im Hafen von Rotterdam eröffnet

Die Port of Rotterdam Authority hat gemeinsam mit Truckparkings Rotterdam Exploitatie (TRE) die erste Ladestation für Elektro-Lkw im Hafen eröffnet. Auf dem Lkw-Parkplatz Bodaanweg im Waalhaven können jetzt bis zu acht Elektro-Lkw gleichzeitig laden.

Ein nachhaltigerer Straßenverkehr ist ein wichtiger Schritt hin zum CO2-neutralen Güterverkehr und trägt zu einer saubereren Umwelt bei. Studien zeigen, dass rund 70 % der Containerfahrten auf Straßen innerhalb der Region bleiben. Elektro-Lkw sind ideal geeignet, um Fahrten über diese relativ kurzen Distanzen nachhaltiger zu gestalten.

TRE hat daher in Zusammenarbeit mit der Port of Rotterdam Authority die ersten fünf Ladesäulen auf dem Lkw-Parkplatz installiert, der Platz für insgesamt acht Elektro-Lkw bietet. Die Lkw-Parkplätze sind für einen sicheren, komfortablen Aufenthalt konzipiert. Die Park- und Ladebuchten werden rund um die Uhr überwacht. Für den Ladevorgang ist noch keine Reservierung erforderlich. Elektro-Lkw können sich direkt an der Sprechanlage an der Einfahrt melden. Für Elektro-Lkw werden keine Parkgebühren erhoben, sie können jedoch alle Einrichtungen des bewachten Lkw-Parkplatzes nutzen.

Das Projekt im Waalhaven wurde in Zusammenarbeit mit ABB E-mobility, Batenburg Techniek, KWS Infra, Stedin sowie mit VARO Energy realisiert, die für TRE den Betrieb der Ladesäulen übernimmt. Darüber hinaus ist die Initiative Teil des Wissensprogramms Living Lab Heavy Duty Loading der nationalen Straßen- und Wasserbaubehörde Rijkswaterstaat.

Vincent Karremans, Beigeordneter für Umsetzung, öffentlichen Raum und Mobilität der Stadt Rotterdam: „Je mehr leise, saubere und nachhaltige Lkw in Stadt und Hafen verkehren, umso positiver ist das. Mit diesem Ladeplatz setzen wir einen weiteren Schritt hin zu einer nachhaltigeren Lkw-Flotte und einem lebenswerteren Rotterdam um.“

Boudewijn Siemons, Interims-CEO und COO der Port of Rotterdam Authority: „Nachhaltige Logistik ist ein wichtiger Pfeiler unserer Strategie für einen zukunftssicheren Hafen mit Netto-Null-CO2-Emissionen. Die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur für Lkw kann die Transportbranche nachhaltiger machen. Der elektrische Güterverkehr trägt auch direkt zur Verbesserung der Luftqualität im Hafen bei.“

Ton Barten, Direktor von TRE: „Spediteure können smarte Kombinationen planen, indem sie zum Beispiel ihre Lkw aufladen, während die Fahrer auf dem Parkplatz ihre gesetzlich vorgeschriebene Ruhepause einlegen. So kann der Übergang zum nachhaltigen Transport ohne Zeitverlust komfortabel, sicher und einfach umgesetzt werden. Dies ebnet den Spediteuren den Weg, nachhaltiger zu werden und in einen elektrischen Fuhrpark zu investieren.“

Laut einer Studie der niederländische Organisation für Angewandte Naturwissenschaftliche Forschung (TNO) im Auftrag der Port of Rotterdam Authority vom Januar 2022 sind bis 2030 rund 2.000 Elektro-Lkw im Hafengebiet zu erwarten. Hierfür werden etwa 50 Ladesäulen benötigt.

Im Jahr 2021 haben Unternehmen wie Innocent Drinks und Den Hartogh bereits die ersten elektrisch betriebenen 50-Tonner in Rotterdam in Betrieb genommen und 2022 hat DFDS einen Auftrag über mehr als 125 Elektro-Lkw in Europa erteilt, von denen einige auch in Rotterdam zum Einsatz kommen werden. Neben der Elektrifizierung wird auch Wasserstoff eine Rolle im nachhaltigen Verkehr spielen.

Quelle: Port of Rotterdam, Kelly Alexandre, Boudewijn Siemons und Vincent Karremans. Foto: Kelly Alexandre




MSC errichtet neue Deutschlandzentrale in der Hamburger HafenCity

Die MSC Mediterranean Shipping Company baut ihre Präsenz in Deutschland signifikant aus. Die Gesellschaft wird ihre neue Deutschland-Zentrale auf dem Baufeld 73 in der Stockmeyerstraße in der Hamburger HafenCity errichten.

Neben Platz für mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen auf dem Grundstück am Ericusgraben nördlich der Stockmeyerstraße, östlich des Lohseparks in der zentralen HafenCity auch mindestens 800 Quadratmeter öffentlich zugängliche Räumlichkeiten entstehen: Auf der Fläche soll ein Gebäudekomplex mit mindestens sieben Stockwerken und über 13.000 Quadratmetern Bürofläche errichtet werden. Darüber hinaus sind derzeit eine Dachterrasse mit Blick über HafenCity und Speicherstadt, ein Restaurant sowie ein Showroom von MSC in der Diskussion. Dieser Teil soll vor allem der Hamburger Öffentlichkeit zugutekommen und öffentlich zugänglich sein.

Der neue Standort bietet eine gute Vernetzung und Nachbarschaft: Rund um den Brooktorkai und den Ericusgraben haben sich in der zentralen HafenCity bereits zahlreiche Firmen aus den Branchen maritime Logistik, Medienwirtschaft und Handel angesiedelt. Durch die öffentlichen Verkehrsmittel ist der Standort hervorragend angebunden. Das geplante Gebäude soll auf mehr als 2.600 Quadratmeter Grundstücksfläche in der Tradition der Hamburgischen Fleetbebauung, wie zum Beispiel beim nahegelegenen Kaispeicher A (Maritimes Museum), direkt an der Wasserkante liegen und zum Teil im Hafenbecken gebaut werden.

„Hamburg hat für MSC seit jeher eine große Bedeutung. Die Stadt ist einer unserer Heimathäfen und die neue Zentrale ist ein wichtiger Teil unserer Vision für Hamburg. Mit künftig 500 bis 700 Beschäftigten am Standort wollen wir unser Geschäft in Hamburg und Deutschland insgesamt deutlich ausbauen. Als Hamburger freue ich mich besonders, dass wir durch die geplanten öffentlichen Räumlichkeiten noch stärker in den Austausch treten und Teil von Hamburg werden können“, sagte Nils Kahn, Geschäftsführer von MSC Deutschland.

Dr. Melanie Leonhard, Senatorin für Wirtschaft und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg: „Die MSC Mediterranean Shipping Company engagiert sich langfristig im Hamburger Hafen – die neue Deutschland-Zentrale in der HafenCity macht diese Verbundenheit deutlich. Die neue Unternehmenszentrale stärkt Hamburgs Position als führender deutscher Schifffahrts-Standort und auch das Netzwerk der maritimen Industrie hier vor Ort. Wir freuen uns auf die künftige Zusammenarbeit und über die zusätzlichen Arbeitsplätze, die entstehen werden.“

Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der HafenCity Hamburg GmbH: „Nach der Zustimmung der Kommission für Bodenordnung konnte die Anhandgabe des Grundstücks unmittelbar erfolgen. MSC Deutschland erhält damit Zugang zu einem hochwertigen zentralen und bestens vernetzten Standort, während die HafenCity ihre Rolle als innerstädtischer Unternehmensstandort weiter ausbaut. Die künftige Firmenzentrale passt sich städtebaulich wie auch von der Nutzungskonzeption nahtlos in die umliegenden Quartiere ein.“

Dr. Andreas Dressel, Finanzsenator der Freien und Hansestadt Hamburg: „Dass MSC mit der neuen Deutschland-Zentrale einen attraktiven Ankerpunkt in der HafenCity bekommt, war in unserer Partnerschaft ein wichtiges Essential. Damit können mehr Wertschöpfung und mehr Arbeitsplätze geschaffen werden – gut für MSC und gut für Hamburg. Vielen Dank an alle Beteiligten, dass die Grundstückstransaktion mit der Anhandgabe gut vorangekommen ist. Immer mehr können wir die neue Partnerschaft nun mit Leben füllen.“

Im nächsten Schritt wird MSC in Abstimmung mit der Stadt Hamburg einen Architekturwettbewerb für die Gestaltung des Gebäudes ausloben. Es soll nach besonders hohen Umweltstandards errichtet werden (DGNB Sonderauszeichnung Umweltzeichen). Aktuell ist der Baubeginn für das Jahr 2026 geplant.

Die aktuelle Niederlassung von MSC in Hamburg befindet sich seit 2022 in der Speicherstadt. Für das Schifffahrtsunternehmen, das den globalen Hauptsitz in Genf hat, ist der Bau der Deutschlandzentrale ein weiteres Zeichen der strategischen Bedeutung des Hamburger Hafens und des Potenzials des Standortes an der Deutschen Bucht.

Zuletzt konnte sich MSC im Dezember zusammen mit der Stadt Hamburg über 92 Prozent an der Hamburger Hafen und Logistik AG sichern. Gemeinsam wollen die Stadt Hamburg und MSC die strategische Entwicklung der HHLA und des gesamten Hamburger Hafens vorantreiben. Der Abschluss der Transaktion, die noch unter Vorbehalt der Zustimmung der Hamburger Bürgerschaft und der Aufsichtsbehörden steht, wird im Laufe 2024 erwartet.

MSC Mediterranean Shipping Company (MSC) ist ein weltweit führendes Transport- und Logistikunternehmen, das sich in Privatbesitz befindet und 1970 von Gianluigi Aponte gegründet wurde. Als eine der weltweit führenden Containerschifffahrtslinien verfügt MSC über 675 Büros in 155 Ländern weltweit. Das Unternehmen hat sich von einem Ein-Schiff-Betrieb zu einem weltweit angesehenen Unternehmen mit einer Flotte von 800 Schiffen entwickelt, das Kunden aller Branchen und Größen pünktlich mit Waren und Dienstleistungen versorgt. Zu den Aktivitäten von MSC gehören jetzt auch Landtransporte, Logistik und ein wachsendes Portfolio von Hafen-Terminal-Investitionen. MSC läuft 520 Häfen mit 300 Liniendiensten an und befördert jährlich rund 22,5 Millionen TEU (Twenty-foot Equivalent Units). Die MSC-Gruppe, einschließlich des Passagiergeschäfts, beschäftigt weltweit 200.000 Mitarbeiter.

Mit der HafenCity setzt Hamburg über Europa hinaus neue Maßstäbe für Stadtentwicklung. Auf einer Fläche von 157 ha entsteht auf früheren Hafenflächen an der Elbe ein lebendiger Stadtteil mit maritimem Flair und breitem Nutzungsmix. Hier werden Arbeiten, Wohnen, Bildung, Kultur, Freizeit, Tourismus und Einzelhandel vereint. Mit ihrer zentralen innerstädtischen Lage und ihrer herausragenden Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr ist die HafenCity ein Pioniervorhaben für nachhaltige Stadtentwicklung. Insgesamt werden ca. 2,5 Mio. m² Bruttogrundfläche (BGF) oberirdisch neu gebaut. Dabei entstehen über 7.500 Wohnungen für rund 16.000 Menschen und bis zu 45.000 Arbeitsplätze. Bereits heute leben etwa 8.000 Menschen in der HafenCity und 15.000 Beschäftigte arbeiten in 930 Unternehmen. Zu dem umfassenden Bildungs- und Kulturangebot zählen zwei Universitäten und die Elbphilharmonie als Hamburgs neuem Wahrzeichen. Neu öffentliche Plätze, Parks und ein 10,5 Kilometer langes Promenadensystem an und nahe dem Wasser schaffen eine herausragende Aufenthaltsqualität.

Quelle: MSC und HafenCity Hamburg, Foto: Fotofrizz, die Gesellschaft wird ihre neue Deutschland-Zentrale auf dem Baufeld 73 in der Stockmeyerstraße in der Hamburger HafenCity errichten.




Donauausbau – BDB begrüßt Verkehrsfreigabe

Darauf hat die Donauschifffahrt lange gewartet: Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und der neue Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt (GDWS), Eric Oehlmann, haben am 25. Januar 2024 den ersten Bauabschnitt des Donauausbaus offiziell für den Verkehr freigegeben. Begleitet wurde die Freigabe von Vertretern aus Bund und Land sowie zahlreichen Ehrengästen aus Politik und Wirtschaft.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) begrüßt ausdrücklich, dass mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnitts nun ein wichtiger Schritt in Richtung einer besseren Schiffbarkeit der deutschen Donau gemacht wurde. „Heute ist ein guter Tag für die Binnenschifffahrt und den gesamten süddeutschen Wirtschaftsraum. Mit dem optimierten Tiefgang zwischen der Schleuse Straubing und dem Hafen Straubing-Sand kann die Binnenschifffahrt mehr Güter übernehmen und ihre Transporte auch bei Niedrigwasser besser planen und durchführen. Natürlich entfaltet sich dieser Effekt erst vollständig, wenn das gesamte Nadelöhr zwischen Straubing und Vilshofen durch die weitere Umsetzung des Ausbaus entschärft ist. Mit der heutigen Freigabe des ersten Abschnitts ist aber ein wichtiges Etappenziel erreicht. Nun gilt es, den Ausbau mit Top-Priorität fortzusetzen“, betonte BDB-Präsident Martin Staats (MSG, Würzburg).

Bundesverkehrsminister Volker Wissing skizzierte in seiner Rede die positiven Effekte für Schifffahrt, Wirtschaft und Umweltschutz: „Denn selbst bei Niedrigwasser können die Schiffe nun dank der Anpassungen 650 Tonnen mehr vom Rhein bis zum Hafen Straubing-Sand transportieren. Das entlastet idealerweise die A3 um weitere 35 Lkw pro Schiff“. Der Minister betonte weiter, dass das Projekt durch die Verbindung von Ausbau, Naturschutz und Hochwasserschutz einen „Beispielcharakter für den Wasserbau in unserem Land“ habe.

Christian Bernreiter, Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, verwies auf die besondere Rolle der Binnenschifffahrt in Bezug auf klimafreundlichen Gütertransport: „Nachhaltige und moderne Mobilität ist eine Herausforderung unserer Zeit und ein wichtiger Baustein für ein klimaneutrales Bayern 2040. Der besonders energieeffizienten und daher klimafreundlichen Binnenschifffahrt kommt dabei eine große Bedeutung zu. Für nachhaltigen Güterverkehr müssen wir noch mehr Güter auf die Wasserstraße verlagern“. Außerdem, so der Minister weiter, hinge das Potenzial der bayerischen Häfen von der Leistungsfähigkeit der Main-Donau-Wasserstraße ab. Daher investiere der Freistaat hier erhebliche Mittel.

Durch den Ausbau können Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 2,50 m an durchschnittlich 300 Tagen pro Jahr von Westen her den Hafen Straubing-Sand, dessen Hafenbecken bereits an den Fahrrinnenausbau angepasst wurde, erreichen. Dies entspricht einer Ladekapazität von rund 2.500 t pro Schiff. Bei Niedrigwasser verbessert sich die Abladetiefe gegenüber dem Zustand vor dem Ausbau um rund 65 cm. Das nun freigegebene Teilstück ist der erste Bauabschnitt im Rahmen des ersten Teilabschnitts des Donauausbaus zwischen Straubing und Deggendorf, welcher seit Dezember 2019 planfestgestellt ist. Inklusive der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen betrugen die Baukosten rund 38 Mio. Euro und werden vom Bund und dem Freistaat Bayern getragen. Die EU stellte Fördermittel in Höhe von 14,7 Mio. Euro bereit.

Der erste Teilabschnitt ist in drei Bauabschnitte unterteilt. Ab Herbst 2024 soll der Wasserstraßenausbau im Streckenabschnitt Schwarzachmündung bis Isarmündung und im Anschluss der dritte Abschnitt von der Eisenbahnbrücke Bogen bis zur Schwarzachmündung erfolgen. Für den zweiten Teilabschnitt (Deggendorf bis Vilshofen) läuft derzeit das Planfeststellungsverfahren. Der Donauausbau ist sowohl im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 als auch im Wasserstraßenausbaugesetz verankert.

Quelle und Foto: BDB, v.l.n.r.: Landrat Josef Laumer (Straubing-Bogen), Guido Zander (Leiter WSA Donau MDK), Eric Oehlmann (GDWS-Leiter), Bundesverkehrsminister Volker Wissing, Staatsminister Christian Bernreiter (Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr), Markus Schmautz (Wiges), Markus Pannermayr (Oberbürgermeister Straubing), BDB-Präsident Martin Staats, Rainer Haselbeck (Regierungspräsident Niederbayern)