Spielend in die Digitalisierung

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Das Container-Hinterland-Netzwerk Contargo testet an einem Modell aus Bausteinen, wie sein selbst entwickeltes Terminal Operating System (TOS) an die Kransteuerung gekoppelt werden kann. Sobald eine praxistaugliche Lösung vorliegt, kann diese in die derzeit in der Pilotphase befindliche Software eingebunden werden.

Ein vierköpfiges Team aus Contargo-Mitarbeitern und Kollegen des Open-Source-Dienstleisters synyx hat mit zwei Wochen Arbeit und viel Freizeiteinsatz aus über 2.800 der bekannten Bausteine der dänischen Fa. Lego A/S ein programmierbares Modell eines Containerkrans fertiggestellt. Für das „Gehirn“ des Krans erweiterte das Team den Mindstorms EV3 Baustein des gleichen Herstellers, einen mit den Bau-steinen kompatiblen Mikrocontroller, um die Kransteuerung zu programmieren.

„Wir haben die Anleitungen und Teile in mühevoller Arbeit selbst recherchiert und zusammengesucht, denn es gibt kein offizielles Bauset für einen solchen Containerkran“, berichtet Henrik Hanke, IT-Manager Leiter Software Entwicklung. „Das hat uns Kollegen viel Spaß gemacht, aber das Projekt war nicht nur eine Spielerei, sondern eine hervorragende Möglichkeit, die späteren Schnittstellen zur Kranautomatisierung zu simulieren und zu lernen, damit wir sie später in unser TOS integrieren können.“

Anders als die Kranautomatisierung wird das Terminal Operating System gleich in der Praxis getestet. Gemeinsam mit dem Dienstleister synyx hat die Contargo IT-Abteilung eine erste Version entwickelt, die seit Sommer 2017 am Containerterminal der Contargo Rhein-Main GmbH in Koblenz eingesetzt wird. Nun wird das Programm in einem steten Prozess von inspect and adapt noch besser an die täglichen Abläufe am Terminal angepasst.

Das Terminal Operating System soll dazu beitragen, die Betriebsabläufe am Terminal zu verbessern und so die Umschlaggeschwindigkeit an den Schnittstellen der Transportkette zu erhöhen. Beispielsweise erhält der Kranfahrer seine Aufträge direkt auf ein Tablet, das mit einer selbsterklärenden und benutzerfreundlichen Oberfläche ausgestattet ist. Zudem können sich die Gerätefahrer über das Tablet die Depotbe-stände der verschiedenen Reedereien aufrufen, wodurch weniger Fehler entstehen. Auch ein Self-Check-In für Lkw-Fahrer und ein Gate-Scanner sind in das System integriert.

In insgesamt sieben Stufen wird das TOS in den nächsten Monaten und Jahren an allen Contargo-Terminals eingeführt und weiterentwickelt.

Quelle und Foto: Contargo




HHLA startet erfolgreich in das Geschäftsjahr

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Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist erfolgreich in das Geschäftsjahr 2018 gestartet. Sowohl Umsatz als auch operatives Ergebnis konnten auf Konzernebene in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden.

Beide Teilkonzerne, der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik und der Teilkonzern Immobilien, trugen zum positiven Jahresauftakt bei. Der Containerumschlag verzeichnete ein Plus von 2,6 Prozent, die Containertransporte hingegen aufgrund der Neuausrichtung der Aktivitäten der Polzug ein Minus von 5,3 Prozent. Der Umsatz im Teilkonzern Hafenlogistik wurde um 3,3 Prozent gesteigert.

Die HHLA bekräftigt ihr Ziel für das laufende Geschäftsjahr, den Umsatz auf dem hohen Niveau des Vorjahres mindestens stabil zu halten und das EBIT im Teilkonzern Hafenlogistik sowie auf Konzernebene deutlich zu steigern.

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Nach dem erfolgreichen Start im ersten Quartal sind wir zuversichtlich, dass wir unsere geplanten Jahresziele erreichen. Im Mittelpunkt unserer Anstrengungen stehen unsere Kunden, denen wir weiterhin mit außergewöhnlich gutem Service und hoher Professionalität ein verlässlicher Partner für alle logistischen Dienstleistungen sein wollen. Diesem Ziel dient auch unser ambitioniertes Investitionsprogramm über eine Milliarde Euro in den nächsten fünf Jahren, mit dem wir sowohl den Standort Hamburg stärken als auch unser Intermodal-Netzwerk kontinuierlich ausbauen werden. Darüber hinaus haben wir einen strukturierten Prozess aufgesetzt, um kontinuierlich mögliche wertschaffende Akquisitionsziele auswählen und bewerten zu können. Ein erstes Ergebnis dieses Prozesses ist der Erwerb des größten estnischen Terminalbetreibers Transiidikeskuse AS im Hafen Muuga. Mit der Übernahme dieses leistungsstarken Unternehmens, die Ende des zweiten Quartals abgeschlossen sein soll, wird die HHLA zum Markführer für Containerumschlag in einer der wachstumsstärksten Volkswirtschaften in Europa. Kontinuierlich arbeiten wir an der Steigerung unserer Effizienz und Profitabilität. Der Erwerb der beim Management der Metrans noch verbliebenen Anteile und die erfolgreich abgeschlossene Integration der Polzug in die Metrans-Gruppe belegen, dass wir auf diesem Weg erfolgreich sein wollen.“

Der Umsatz im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik konnte im ersten Quartal moderat um 3,3 Prozent auf 307,3 Mio. Euro gesteigert werden. Das operative Ergebnis (EBIT) stieg um 5,9 Prozent auf 44,2 Mio. Euro deutlich an. An der positiven EBIT-Entwicklung hatten beide tragenden Säulen des HHLA-Geschäftsmodells, die Segmente Container bzw. Intermodal, ihren Anteil.

Im Segment Container stieg der Containerumschlag leicht um 2,6 Prozent auf 1,8 Mio. Standardcontainer (TEU) und damit im Gleichklang mit dem Markt. Getrieben wurde diese Entwicklung durch Asienverkehre, die deutlich um 8,9 Prozent anstiegen. Aufgrund eines geringeren Anteils an Feederverkehren und höherer Lagergelderlöse konnte der Umsatz moderat um 4,9 Prozent auf 191,7 Mio. Euro gesteigert werden. Das EBIT des Segments stieg um 2,6 Prozent auf 32,7 Mio. Euro. Damit erreichte die EBIT-Marge des Segments 17,1 Prozent.

Im Segment Intermodal sank der Containertransport deutlich um 5,3 Prozent. Grund dafür ist die planmäßige Neuausrichtung der Aktivitäten der Polzug im Zuge der Integration in die Metrans-Organisation. Die Umsätze entwickelten sich bei einem geringfügigen Rückgang von 0,1 Prozent besser, was aus einem höheren Bahnanteil in Verbindung mit längeren Transportdistanzen resultierte. Das Segment-EBIT konnte stark um 13,4 Prozent gesteigert werden, wodurch die EBIT-Marge nunmehr 18,4 Prozent beträgt.

Für das Jahr 2018 geht die HHLA von einem im Bereich des Vorjahres liegenden Containerumschlag aus. Beim Containertransport wird ebenfalls ein Volumen im Bereich des Vorjahres erwartet, da die polnischen Intermodalverkehre im Zuge der Integration in die Metrans neu ausgerichtet werden. Auf Teilkonzernebene sollte dies zu einem Umsatz führen, der im Bereich des Vorjahres liegt.

Für das Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Hafenlogistik wird im Jahr 2018 eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Die Ergebnisentwicklung wird dabei maßgeblich durch die Segmente Container und Intermodal bestimmt.

Aufgrund der weitgehenden Vollvermietung der HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarkt konnten die Umsatzerlöse erneut leicht um 1,4 Prozent auf 9,4 Mio. Euro gesteigert werden. Demgegenüber stieg das Segment-EBIT durch Erlöszuwächse aus Bestands- bzw. neu entwickelten Objekten deutlich um 5,4 Prozent auf 3,6 Mio. Euro. Die EBIT-Marge erhöhte sich damit noch einmal auf nunmehr 38,5 Prozent.

Für das Gesamtjahr 2018 wird das Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Immobilien aufgrund geplanter, nicht aktivierungsfähiger Großinstandhaltungen im Bereich von 15 Mio. Euro erwartet.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA / Thies Rätzke




Erster direkter Seidenstraßenzug

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Am Samstag, 12. Mai, ist der erste ausschließlich für Antwerpen bestimmte Seidenstraßenzug im Hafen eingetroffen. Der Güterzug hatte am 26. April den chinesischen Hafen bei Tangshan verlassen.

Die direkte Eisenbahnverbindung zwischen China und Antwerpen ist Teil der transnationalen chinesischen „Belt and Road Initiative“, mit der China die Handelswege der alten Seidenstraße von Asien nach Europa wiederbeleben will.

Der Zug ist Teil der „Belt and Road Initiative“ (BRI), dem ehrgeizigen Entwicklungsprogramm des chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Die Initiative zielt auf eine verbesserte eurasische Anbindung durch große Infrastrukturprojekte und die Wiederherstellung der Seidenstraße – der historischen Handelsroute zwischen Europa und dem Fernen Osten, die den traditionellen Seeweg durch eine effiziente Landbrücke ergänzt.

Der Zug verließ am 26. April den chinesischen Hafen Tangshan und fuhr über den Grenzübergang Alashankou, über Kasachstan, Weißrussland, Polen und Deutschland zu seinem Endziel, dem Hafen von Antwerpen. Für die Strecke von 11.000 km benötigte er 16 Tage. Es ist der erste direkte Zug von China nach Antwerpen.

Der Dienst ist eine Initiative von Tangshan City und Tangshan Port in Zusammenarbeit mit der staatlichen chinesischen Reederei Cosco Shipping Lines und der chinesischen Eisenbahn (CRCT).

Empfänger ist Cosco Shipping Belgium, die für die Weiterleitung an die Endkunden sorgt. Der Zug ist mit insgesamt 34 Containern beladen, die Industriemineralien für den Einsatz in verschiedenen Industrie- und Produktionsbereichen wie Papier, Keramik, Zahnpasta und Kosmetik enthalten. Die Mineralien werden bei Euroports entladen, zu den entsprechenden Bulk-Terminals transportiert und von dort anschließend europaweit verteilt.

Luc Arnouts, Director International Networks, Antwerp Port Authority: „Diese direkte Zugverbindung bringt unseren Hafen auf die BRI-Karte und wird unsere Beziehungen zu China weiter stärken. Wir arbeiten seit langem an diesem Projekt, das einen wichtigen Fortschritt in unseren Handelsbeziehungen mit China markiert.“

Marc Van Peel, Hafendezernent: „China ist das viertgrößte Partnerland Antwerpens mit einem jährlichen Verkehrsaufkommen von fast 14 Millionen Tonnen Waren. Antwerpen ist sowohl auf dem Seeweg als auch auf der Eisenbahnstrecke ideal zwischen Europa und China positioniert und bestens als Transithafen für den Warenverkehr zwischen China und Afrika mit Eisenbahnvorlauf geeignet.“

Geert Gekiere, Geschäftsführer Euroports Belgien: „Wir sind stolz und geehrt, dass wir das Privileg haben, den Großteil der Ladung dieses ersten Direktzuges zwischen China und Antwerpen zu entladen und weiter zu bearbeiten. Wir ermutigen unsere Kunden, ihre Lieferkette zu optimieren und daher sind nahezu alle unserer Terminals trimodal über Straße, Schiene und Wasserstraße angebunden. Der Transport aus der Region Tangshan mit herkömmlichen Containerschiffen dauert durchschnittlich mehr als 35 Tage; mit diesem Zug werden die Container in einer Rekordzeit von 16 bis 20 Tagen befördert und das zu relativ geringen Kosten.“

Die lokale chinesische Regierung plant, ein bis zwei Direktzüge pro Monat nach Antwerpen einzusetzen. Zu diesem Zweck strebt Tangshan City eine noch engere Zusammenarbeit mit dem Hafen Antwerpen an. Es ist beabsichtigt, ein MOU/Sisterhood Agreement mit der Stadt Antwerpen zu unterzeichnen. CRCT (China Railway/China Railway Container Transport) prüft derzeit die Möglichkeit, eine Vertretung in Europa einzurichten.

Quelle und Foto: Port of Antwerp, von links nach rechts: Sam Bruynseels – Chief Commercial Officer Lineas, Geert Gekiere – Geschäftsführer Euroports, Luc Arnouts – Director International Networks Antwerp Port Authority, Guo Jianjun – Wirtschafts- und Handelsberater Chinesische Botschaft in Belgien, Liu Lachun – Geschäftsführer COSCO




Positive Bilanz des 829. Hafengeburtstag

Schlussbericht Hafengeburtstag Hamburg - Foto Hamburg Messe und Congress...

Viel los im Hamburger Hafen: Nach einem turbulenten Start am Donnerstag begeisterte der 829. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG bis Sonntag bei überwiegend sonnigem Wetter 1,3 Million Besucher.

Vom 10. bis zum 13. Mai präsentierte das größte Hafenfest der Welt vor der einzigartigen Kulisse des Hamburger Hafens ein abwechslungsreiches maritimes Programm für Jung und Alt. In diesem Jahr wurde der HAFENGEBURTSTAG HAMBURG wegen des Feiertags Christi Himmelfahrt rund um die Landungsbrücken, in der Speicherstadt, in der HafenCity mit Traditionsschiffhafen und Grasbrookhafen, am Fischmarkt sowie im Museumshafen Oevelgönne vier Tage anstatt der sonst üblichen drei Tage gefeiert.

Senator Frank Horch, Präses der zuständigen Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg, zeigte sich rundum zufrieden: „Wir haben mit den Hamburgerinnen und Hamburgern sowie zahlreichen Gästen aus aller Welt in friedlicher Atmosphäre den Geburtstag unseres Hafens gefeiert. Mein herzlicher Dank gilt allen, die zum Gelingen dieses großartigen Festes beigetragen haben.“ Lobend äußerte sich der Senator auch über den diesjährigen Länderpartner Südafrika: „Hamburg und Südafrika haben beide eine große maritime Tradition. Im Rahmen der Länderpartnerschaft des Hafengeburtstags konnten wir uns darüber hinaus über die Chancen der wirtschaftlichen Zusammenarbeit vor dem Hintergrund der Digitalisierung intensiv austauschen.“

Auf dem Südafrika Festival an der Kehrwiederspitze standen beim HAFENGEBURTSTAG HAMBURG südafrikanische Kultur, landestypische kulinarische Spezialitäten und touristische Ziele in dem Land am Kap der Guten Hoffnung im Mittelpunkt. Zu diesem Anlass gab es auch mehrere Treffen von Wirtschaftsdelegationen in der Hansestadt. So wurde am 9. Mai in der Handelskammer z.B. ein Kooperations-Abkommen zwischen Norddeutschlands Digital Cluster Hamburg@work und der Silicon Cape Initiative aus der Region Kapstadt/Westkap unterzeichnet.

Umrahmt von der großen Einlaufparade am Donnerstag und der großen Auslaufparade am Sonntag erlebten die Besucher des HAFENGEBURTSTAG HAMBURG ein maritimes Programm. Rund 300 schwimmende Gäste von majestätischen Windjammern und liebevoll restaurierten Museumsschiffen über elegante Kreuzfahrtschiffe bis hin zu modernen Einsatzfahrzeugen liefen den Hafen an. Viele von Ihnen konnten im Rahmen von Open Ship Aktionen besichtigt werden. Rund 90.000 Menschen nutzten die Gelegenheit für einen Besuch an Bord. Besonders beliebt waren die Großsegler Sedov, Kruzenshtern, Mir und Alexander von Humboldt II sowie Marine- und weitere hochmoderne Einsatzschiffe. Zu den Programm-Highlights zählten auch das Schlepperballett, die Showfahrten historischer Schiffe, Seenot-Rettungsübungen und die unter der Schirmherrschaft von Senator Horch stehenden HafenCity Championships im Grasbrookhafen mit spannenden Drachenbootrennen und Segelregatten.

Auch kulturell hatte das größte Hafenfest der Welt eine Menge zu bieten. Eine erfolgreiche Premiere feierte der neue Programmpunkt „Elbphilharmonie Concerts on Screen“ des HAFENGEBURTSTAG HAMBURG in Kooperation mit der Elbphilharmonie Hamburg und dem NDR Elbphilharmonie Orchester. Dabei wurden auf einer Großleinwand auf dem Platz der Deutschen Einheit am Fuße der Elbphilharmonie Konzerte aus dem neuen Wahrzeichen Hamburgs gezeigt, unter anderem wurde am Donnerstag ein Konzert des NDR Elbphilharmonie Orchesters aus dem Großen Saal der Elbphilharmonie live übertragen.

Festival-Charakter verbreiteten die zahlreichen Bühnen mit kostenloser Live-Musik von Rock und Pop über Jazz und Swing bis hin zu Punk und Shantys. Auch die Museen in der zum UNESCO Welterbe zählenden Speicherstadt und in der HafenCity beteiligten sich mit Sonderausstellungen und Aktionen am größten Hafenfest der Welt. Darüber hinaus gab es zahlreiche Führungen und Ausstellungen auf der gesamten Veranstaltungsfläche, unter anderem zur Geschichte des Hamburger Hafens. Rund 350 Standbetreiber boten kulinarische Genüsse aus aller Welt an und ließen mit ihren Fahrgeschäften die Herzen besonders der Kinder höher schlagen. Mehrere Märkte präsentierten Kunsthandwerk und maritime Souvenirs. Das neue maritime Kinderfest mit den Hafen Piraten auf der Michelwiese fand großen Anklang bei Familien mit Kindern, ebenso wie die REWE Aktionsfläche am Sankt Pauli Fischmarkt mit zahlreichen Aktionen für Groß und Klein.

Ein optischer Höhepunkt war am Samstagabend das große AIDA Feuerwerk, das den Himmel über dem Hamburger Hafen in prächtigen Farben erstrahlen ließ. Begleitet wurde das Feuerwerk vom Auslaufen der AIDAperla, die dafür extra illuminiert wurde. AIDA Cruises, in diesem Jahr bereits zum siebten Mal Hauptsponsor des größten Hafenfestes der Welt, nahm mit den drei Kreuzfahrtschiffen AIDAperla, AIDAsol und AIDAvita teil. Außerdem präsentierte die Reederei auf dem HAFENGEBURTSTAG HAMBURG eine mobile Showkabine, die den Besuchern einen Eindruck von den räumlichen Annehmlichkeiten an Bord eines der Kussmundschiffe vermittelte.

Der 830. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG findet vom 10. bis 12. Mai 2019 statt. Der HAFENGEBURTSTAG HAMBURG dankt allen Sponsoren, insbesondere dem langjährigen Hauptsponsor AIDA Cruises. Dank ihrer Unterstützung begeistert das größte Hafenfest der Welt jedes Jahr aufs Neue mehr als eine Million Besucher aus aller Welt.

Quelle und Foto: © Hamburg Messe und Congress GmbH




Biobasierte Chemikalien: Nischen- oder Wachstumsmarkt?

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Rotterdam will sich als Vorreiter in der Energiewende profilieren. Dabei spielen Alternativen für Chemikalien auf der Basis fossiler Rohstoffe eine wichtige Rolle. Sind biobasierte Chemikalien ein Nischen- oder ein Wachstumsmarkt?

Wie können wir den biobasierten Industriecluster weiterentwickeln? Mit diesen Fragen wandte sich der Hafenbetrieb Rotterdam an Lux Research Inc., ein Unternehmen, das die Chancen und Möglichkeiten für die Produktion biobasierter Chemikalien in der Rotterdamer Hafenindustrie untersuchte. Die Fragen waren außerdem Gegenstand eines Workshops während des Gipfels zur Energiewende.

„Bei Polymerverarbeitern wie Ikea, Nike und Coca-Cola steigt die Nachfrage nach Chemikalien aus erneuerbaren Quellen“, berichtet Arnold Bos, Consultant bei Lux Research. „Nicht nur ihres Images wegen und aus Gründen der Nachhaltigkeit, sondern auch, weil sie für die Zukunft gerüstet sein wollen. Sie wollen sich gegen die steigenden Ölpreise wappnen und ihre Möglichkeiten auf der Basis erneuerbarer Ressourcen erweitern.

Auch der Leistungsaspekt rückt zunehmend in den Fokus. Ging es bei biobasierten Chemikalien zunächst vor allem um die Umweltfreundlichkeit, so sind sie inzwischen in manchen Fällen einfach in jeder Hinsicht die bessere Alternative. Es entsteht also eine echte Nachfrage. Die großen Chemiekonzerne arbeiten an Business Cases für biobasierte Chemikalien. Der Markt ist zwar noch sehr klein, aber es tut sich wirklich etwas.“

Aus dem Hafenscan, den Lux Research in Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam durchführte, ging hervor, dass sich in Rotterdam durchaus schon Chancen für biobasierte Chemikalien bieten. „Der einfachste Weg ist die sogenannte Drop-in-Lösung, also die Verwendung von Chemikalien, die mit den bislang im Cluster verwendeten Substanzen identisch sind, aber aus biobasierten Rohstoffen hergestellt werden. Beispiele hierfür sind Methanol und Ethylen. Diese Stoffe können auch in der biobasierten Variante in die bestehenden chemischen Prozesse integriert werden, wodurch ihre Einführung relativ einfach ist.“

„Es gibt jedoch verschiedene Hindernisse. Eines davon ist der Preisunterschied zwischen biobasierten Chemikalien und den herkömmlichen Varianten auf fossiler Basis. Dies ist unter anderem eine Folge der enormen Größenvorteile der Petrochemie. Eine Möglichkeit, faire Wettbewerbsbedingungen zu schaffen, wäre die Erhöhung des CO2-Preises, die Allard Castelein, CEO des Hafenbetriebs Rotterdam, forderte.“

Dies ist aber nicht das einzige Hindernis, das der Schaffung eines echten biobasierten Industrieclusters im Wege steht, erklärt Bos. „Man braucht eine Summe mehrerer Teile. Darunter ausreichendes Ausgangsmaterial, einen Absatzmarkt und eine funktionierende Lieferkette. Auch der Zugang zu Finanzierungen ist oft noch ein Problem. Die Investoren sind nicht sehr erpicht auf diese Branche, da es acht bis zehn Jahre dauern kann, bevor sich eine Investition auszahlt. Dann ist eine gemeinsame Investition, wie es etwa bei der Waste-to-Chemicals-Anlage der Fall war, eine gute Möglichkeit, die Risiken zu begrenzen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass ein Unternehmensklima herrscht, in dem Technologien entwickelt werden und Maßstabsvergrößerungen durchgeführt werden können. Das notwendige Wissen über all diese Faktoren ist in der Region zweifellos vorhanden. All diese verschiedenen Akteure müssen aber noch zusammengebracht werden, damit die Hindernisse gemeinsam beseitigt werden können.“

Der Hafenbetrieb Rotterdam will gern mit Interessenten und Beteiligten in Kontakt kommen, um die Entwicklung auf dem Gebiet der biobasierten Chemikalien vorantreiben und Hindernisse beseitigen zu können. Sie können sich an Stijn Effting, Business Manager Chemicals and Biobased Industry unter Nachricht senden wenden.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Dank und Lob für zwei Strategen der Logistik

Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur-ruhr

Sie haben nicht nur Hafen-Geschichte geschrieben: Seit Monatsbeginn können Rainer Schäfer und Ulrich Gross den Ruhestand genießen. Verbunden mit Lob, Anerkennung und Dank vor Menschen, die in den vergangenen Jahren mit ihnen zu tun hatten.

Die Entwicklung der Neuss Düsseldorfer Häfen seit dem Startschuss der Gesellschaft 2003 ist eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte, meint Jürgen Steinmetz, Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer NiederrHein. Dazu hätten die beiden Geschäftsführer maßgeblich beigetragen. „Das Duo hat aus den ursprünglich öffentlichen Hafenbetrieben prosperierende Logistik-Hot-Spots gemacht, die wesentlich zu Wachstum und Wohlstand in unserer Region beitragen. Mit ihrer Tatkraft haben die Beiden nicht nur ihr Unternehmen vorangebracht, sondern sich auch unermüdlich ehrenamtlich in Gremien wie die IHK-Vollversammlung für den Standort Niederrhein eingesetzt.Dafür danke ich ihnen.“

Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur-ruhr

„Der Hafenmeister geht an Land“, würdigt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, vor allem Rainer Schäfer. Sein Name werde für die IHK Düsseldorf stets verbunden bleiben mit dem Zusammenschluss der Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH) und der Gründung der RheinCargo als Gegenpol zum Duisburger Hafen. „Die Neuausrichtung der Hafenwirtschaft zwischen Krefeld und Köln trägt seine Handschrift. Ferner bleibt uns Schäfers unermüdlicher Einsatz für die Belange der Hafenwirtschaft lebhaft in Erinnerung, der gemeinsam mit dem Verein zur Förderung der wirtschaftlichen Interessen des Düsseldorfer Hafens e. V. zur Hafenvereinbarung in Düsseldorf geführt hat.“

Der Geschäftsführer erklärt, dass für Schäfer für die IHK Düsseldorf immer „Mister NDH“ gewesen sei, „der sich in unseren Gremien, der Vollversammlung und als stellvertretender Vorsitzender des Verkehrsausschusses, ambitioniert und ehrenamtlich engagiert hat. Wir schätzen ihn ganz besonders als fachkundigen Ansprechpartner nicht nur bei hafenwirtschaftlichen Themen, sondern als Unternehmer, der sowohl die Entwicklungen in Düsseldorf im Auge behält als auch einen Blick für das große Ganze hat. Er war stets ein eloquenter und offener Diskussionspartner gegenüber Politik und Verwaltung. Jedes Treffen in seinem Büro oder am Hafenbecken konnte zum beeindruckenden Erlebnis werden, wenn er sich die Zeit nahm, um aus vollem Herzen über die Zukunftsaussichten der Neuss Düsseldorfer Häfen zu sprechen. Landeshauptstadt, Wirtschaft und Logistik verdanken ihm in Sachen Bedeutung und Nutzung der Wasserstraße Rhein für den Wirtschaftsstandort Düsseldorf viel – und so wünschen wir ihm für die Zukunft immer ,eine Handbreit Wasser unterm Kiel’.“

Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur-ruhr

Neben der unbestritten enormen fachlichen Kompetenz war es eben die persönliche Art der beiden Geschäftsführer, die auch MR Hans Martin Müller, Leiter des Referats II A 6 „Intermodaler Güterverkehr und Häfen, Schifffahrt, Logistik“ im Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen beeindruckt. „Die mir  – als dem für Häfen und Logistik verantwortlichen Landesbeamten –  zugedachte Würdigung der Geschäftsführer der Neuss Düsseldorfer Häfen (NDH), Rainer Schäfer und Ulrich Gross, allein aus der Sicht des in diesen Bereichen führenden Landes Nordrhein-Westfalen vorzunehmen, würde ohne Einbeziehung der auf der gemeinsamen 15-jährigen beruflichen Wegstrecke  gewonnenen Impressionen im mitmenschlichen, persönlichen Umgang zu kurz greifen. Daher ist es mir zugleich ein ausgesprochenes Bedürfnis, meinen beruflichen Weggefährten mit einigen begleitenden Anmerkungen ,auf Wiedersehen’ zu sagen.

Ausgehend vom wegweisenden und namensgebenden Zusammenschluss der gegenüberliegenden Neusser und Düsseldorfer Häfen zu den Neuss Düsseldorfer Häfen fällt in die genannte Zeit auch die Gründung der RheinCargo, der institutionalisiert Ausdruck einer Zusammenarbeit der NDH mit der Häfen und Güterverkehr Köln, und schließlich die Partnerschaft mit dem Hafen Krefeld. All dies steht im Einklang mit den drei nordrhein-westfälischen Hafen- und Logistikkonzepten, die Kooperationen in ihren vielfältigen Formen als zukunftsgerichtete Maßnahmen hervorheben. Andere, sich ebenfalls in diesen Konzepten wiederfindende Wege, ließen sich nennen, die die Geschäftsführer der NDH mutig und schließlich erfolgreich beschritten haben, ohne dass das Land eine Urheberschaft dafür reklamieren will. Doch Konzepte und operatives Tun bedingen sich zumeist gegenseitig.

Erfolge zeitigten auch und besonders der in der Verantwortung der beiden Herren fortgesetzte und in verschiedener Weise katalysierte Funktionswandel des Hafens bzw. seiner ihm verbundenen Komplexe: weg vom reinen Infrastrukturvorhalter mit traditionellem Umschlagschwerpunkt hin zu einem leistungsfähigen, multimodal ausgerüsteten Standort mit einer Vielzahl hafenaffinen Gewerbes und Industrie sowie wertschöpfender Logistik, die gelungen ineinandergreifen und voneinander profitieren. Zu Recht versteht sich die NDH als ,Partner in der Logistikkette‘, als wichtiger ,strategischer Partner‘ der Seehäfen der Westrange.

Hafenzeitung, NDH

Zu diesem Wandel fielen mir zwei Beiträge in rechtswissenschaftlich renommierten Fachorganen des früheren Oberstadtdirektors von Neuss, Herrn Josef Nagel, aus den 50iger Jahren über die ,Häfen‘ und die ,Die niederrheinische Hafenwirtschaft‘ auf, in denen er die zuvor umrissene Entwicklung bereits in Ansätzen vorgezeichnet hat. Seine dort bereits vorangestellte Feststellung, dass die Hafenwirtschaft ,bedeutende wirtschaftliche und technische Funktionen zu erfüllen‘ hat, sollte heute Allgemeingut sein, scheint aber im Tagesgeschäfts bisweilen in den Hintergrund zu geraten. Gerade hier haben aber die beiden Geschäftsführer geschickt Linie zu halten versucht, dabei auch den Kommunikationsprozess mit dem schlagwortartig bezeichneten Themenfeld ,Städtebau versus originäre Hafennutzung‘ mit den betroffenen kommunalen Akteuren nicht gescheut. Sicher werden sie die erwähnte Bedeutung des Hafens für die Wirtschaft im Blick gehabt haben, vor allem dass eine leistungsfähige Hafenwirtschaft die Region nachhaltig stärkt.

Doch auch das Land wurde bei allen über den Umkreis hinausgreifenden Maßnahmen der Hafengesellschaft ,mitgenommen‘, wie Herr Schäfer es treffend auszudrücken wusste. Obwohl Nordrhein-Westfalen keine Anteile an der kommunalen Hafengesellschaft hält, wurde es hier so verstanden, dass die NDH als öffentliches Unternehmen im Gemeinwohlauftrag wirkt, der weit über die örtlichen Belange hinausgreift und damit Landesbelange betreffen kann.

Nach allgemeiner Wahrnehmung waren für die Geschäftsführer bei allen betriebswirtschaftlich notwendigen Erwägungen  die ihnen immer gegenwärtigen verkehrspolitischen und übergreifenden Mobilitätsgesichtspunkte nicht nachrangig. Nicht zuletzt das von Herrn Schäfer übernommen Amt des Präsidenten des BÖB ließ diese Aspekte immer wieder auch in unserem Hause virulent werden. Er verstand es großartig, die strategischen Überlegungen nicht auf einer Metaebene zu belassen, sondern sie aktiv und überzeugend in den politischen Raum mit den gewünschten Effekten einzubringen, ohne sich dem Verdacht eines lediglich interessengeleiteten Tuns auszusetzen. Auch im Geschäftsleben entfaltete sich diese Haltung und bedingte nachhaltige und zukunftsgerichtete Maßnahmen, die sich letztlich auch pekuniär niederschlagen.  Es wird niemand wundern, wenn angesichts dessen der oft gesuchte, da geschätzte Rat beider Geschäftsführer auch zukünftig willkommen sein wird.

Abschließend kann ich nicht umhin, den mir von den Geschäftsführern zuteil gewordenen äußerst angenehmen zwischenmenschlichen und fairen Umgang hervorzuheben, auch wenn bisweilen gegensätzliche Standpunkte aufeinander trafen.

Schließen will ich mit den besten Wünschen an die beiden Herren für ,die Zeit danach‘. Es werde eine gute Zeit bei viel Gesundheit! Alles Gute, Herr Schäfer und Herr Gross!“

Hafezeitung, Baumspender, Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr

Klaus Karl Kaster, engagierter Historiker und Heimatfreund, aber von 2009 bis 2014 auch Aufsichtsrat der Neuss Düsseldorfer Häfen, lobt Gross und Schäfer als „Strategen der Logistik“ und meint: „Nach dem Zusammenschluss der Häfen von Neuss und Düsseldorf standen mit Ulrich Gross und Rainer Schäfer zur richtigen Zeit die richtigen Logistik-Strategen auf der Kommandobrücke der Schifffahrt am Rhein zwischen Köln und Krefeld. Lokal wie international ausgerichtet schufen beide ein logistisches Netzwerk von hohem Rang. Angepasst an die dynamische wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahrzehnte verknüpften sie die weltweit leistungsstarken Nordseehäfen, wie Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen, mit dem Binnenland. Sie hatten ebenso im europäischen Maßstab die Industrieregionen an der Rheinschiene im Blick. Bahn und Straßen waren für sie trimodal die selbstverständlichen Partner. Offen und erfolgreich werbend in Präsentationen und Verhandlungen gestalteten Ulrich Gross und Rainer Schäfer ein vertrauensvolles Klima zwischen den Hafeninteressen und den kommunalen Erwartungen der Anteilseigner. Deshalb stand das Geschäftsführungsduo Gross und Schäfer immer im Konsens mit allen Aufsichts- und Entscheidungsgremien der Neuss Düsseldorfer Häfen. Diese Häfen wurden zu einem Erfolgsmodell in einem starken deutschen Wirtschaftsraum.  So wird die Zeit der Geschäftsführung von Ulrich Gross und Rainer Schäfer in hervorragender Erinnerung bleiben.

„Ulrich Gross hat unverkennbar norddeutsche Wurzeln, eine ebensolche ,Vergangenheit‘ und ist ein ausgewiesener Fachmann. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir eine Begebenheit im Beirat zur Erstellung des NRW-Hafenkonzepts: Norddeutsch direkt, aber zugleich voller Herzblut für die rheinischen Häfen und ihre seeseitigen Anbindungen hat er dort klare Kante gezeigt für ein nachhaltiges landespolitisches Bekenntnis zur ,2-Korridor-Strategie‘ unseres schönen Bundeslandes in Bezug auf seine maritimen Zugänge“, erinnert sich Dr. Christoph Kösters, Clustermanager Logistik.NRW und HauptgeschäftsführerVerband Verkehrswirtschaft und LogistikNordrhein-Westfalen e.V. (VVWL). Und ergänzt: „Rainer Schäfer ist für mich ,Mr. Inland Port’ schlechthin. Er steht für die Zukunftsfähigkeit dieser tollen Logistikschnittstellen. Unermüdlich überzeugt er Industrie Politik und Gesellschaft von den strategischen Potentialen multimodaler Konzepte. Mit seiner großen Persönlichkeit, menschlichen Verbindlichkeit und Weitsicht gelingt es ihm immer wieder, Allianzen und Kooperationen zu initiieren und die notwendigen Kräfte zu bündeln. Das heutige Flaggschiff Rheincargo / Hafengruppe Düsseldorf-Köln-Neuss hat ihm sehr viel zu verdanken, nicht zuletzt sein Entstehen“.

Hafenzeitung, NDH

„In all den gemeinsamen Jahren als Vertreter eines Gesellschafters des Terminalbetreibers in Neuss habe ich Herr Schäfer und Herrn Groß als kompetente Partner kennen gelernt“, würdigt Siegfried Wendland, langjähriger Geschäftsführer Ambrogio GmbH. „Seit der Industrialisierung des Neusser Hafens verbinden uns viele gemeinsame Aus/Umbau Maßnahmen des Neusser Terminals einschließlich seiner Infrastruktur. Alle Maßnahmen haben zum wesentlichen Wachstum für Neuss und eine internationale Anbindung an Europa und Übersee beigetragen. Hierbei habe ich faire Verhandlungspartner vorgefunden, die zuerst die Kommunalen Interessen vertreten haben, aberdabei nie die Wünsche der Industrie außer Acht  gelassen haben  und die Logistische finanzielle Umsetzbarkeit des Marktes mit berücksichtigt haben. Ich wünsche beiden Hafendirektoren für die Zukunft alles Gute, Gesundheit und spreche meinen Respekt für diegeleistete Arbeit aus.“

Der Neusser Unternehmer Andreas Werhahn erinnert sich gerne, dass die beiden Geschäftsführer ihn fast seit Beginn meiner Tätigkeit in 1998 in Neuss begleitet. „,Kundenorientierung’ fällt mir ein und ,Zuverlässigkeit’. Der Hafen funktioniert auch in seiner neuen Größe, die Kunden sind Tag und Nacht per Schiff, Bahn und LKW zuverlässig unterstützend erreichbar und können Ihre verarbeiteten Waren wieder auf das Wasser, Bahn und LKW bringen, auch wieder 24 Stunden, sieben Tage in der Woche. Das erwartet ein Unternehmen von seinem Dienstleister und kann es in Neuss im Hafen von allen Mitarbeitern erfüllt sehen. Danke.“

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In seiner Aufgabe als Präsident des Neusser Produktenmarkt ergänzt er: „Die Mitglieder des Neusser Produktenmarkts eV konnten sich immer auf den Service der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Neusser Hafens verlassen. Das Leben der Zusammenlegung der Neuss Düsseldorf Häfen ist hervorragend gelungen. Ein Schaden, der zu einem Schiedsgerichtsverfahren geführt hat oder hätte führen können, ist nie entstanden. Die Geschäftsleitung mit Rainer Schäfer und Ulrich Groß und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben den Verein durch Information und Gewogenheit immer unterstützt. Dank und Anerkennung sprechen wir gerne aus und verbinden damit gute Wünsche für alle Zukunft.“

Ulrich Arning, Vorsitzender des Düsseldorfer Hafenvereins: „Rainer Schäfer ist  mir bekannt aus vielen Begegnungen, insbesondere aber als Vorstandskollege im ,Hafenverein’, wo ich sein Engagement und seine Verlässlichkeit sehr geschätzt habe. Es bedarf bei diesem Mann sicherlich keiner weiteren Attribute, die seine Kompetenz herausstellen, die ist hinlänglich bekannt. Aber jeder kennt doch diese Sorte Menschen, auf die man sich einfach freut, egal in welchem Kontext man sie trifft. Rainer Schäfer ist für mich so ein Mensch: humorvoll, offen, zugewandt. Ich habe sehr gerne mit ihm zusammen gearbeitet und hoffe, ihn nicht ganz aus den Augen zu verlieren.“

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Rainer Schäfer habe die DCH Düsseldorfer Container-Hafen GmbH über Jahrzehnte in einem sehr partnerschaftlichen Verhältnis mit weiter entwickelt, unterstützt und begleitet, würdigt Geschäftsführer Dirk Meyer. „Nicht nur in ,guten Zeiten’ sondern auch in ,schlechten Zeiten’ hat sich Herr Schäfer als sehr freundlicher, offener, hilfsbereiter und loyaler Weggefährte gezeigt. Für die DCH gehört er praktisch mit zur Familie.

Wir bedanken uns für diese jahrelange angenehme Zusammenarbeit und wünschen Herrn Schäfer und Herrn Gross alles Gute für den nächsten Meilenstein in ihrem Leben.

Auch im musealen Umfeld haben sich die beiden Hafenchefs aD Anerkennung verdient: „Rainer Schäfer war als Geschäftsführer des Neuss-Düsseldorfer Häfen geborenes Mitglied im Vorstand der Freunde und Förderer des SchifffahrtMuseums im Schlossturm“, erläutert die Wissenschaftliche Leiterin Dr. Annette Fimpeler.  In dieser Funktion habe Schäfer über eine lange Zeit die Arbeit des Fördervereins mit geprägt und das Museum bei vielen wichtigen Entwicklungen begleitet. „Neben seinem persönlichen Engagement, gehörten auch die Neuss-Düsseldorfer Häfen unter seiner Leitung zu den wichtigsten Unterstützern des SchifffahrtMuseums. Die Beispiele hierfür sind zahlreich und eine Auflistung aller Unterstützung über die Jahre würden den Rahmen sprengen. Besondere High-Lights waren sicherlich Veranstaltungen wie der NRW-Tag, die ND-Häfen und der Freundeskreis ermöglichten, dass mit der Helena ein historisches Segelschiff das Museum besuchen konnte. Die Neukonzeption und der Foyerumbau des Museums wurden maßgeblich unterstützt, aber auch mit regelmäßig ermöglichten Schiffstouren konnten wir, dank der Häfen, immer wieder unsere Besucher glücklich machen.Ich möchte mich bei Herrn Rainer Schäfer für sein bisheriges Engagement als geborenes Vorstandsmitglied ganz herzlich bedanken und hoffe sehr das er dem Förderverein des Museums, trotz seines Ausscheidens bei den Neuss-Düsseldorfer Häfen, noch lange erhalten bleibt.“

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Nicht nur in der Region sondern auch bei den nationalen und internationalen Seehäfen haben sich die beiden Respekt erarbeitet, wie zum Beispiel Volker Hahn, Leiter der Repräsentanz Deutschland West der Hafen Hamburg Marketing zum Ausdruck bringt: „Der Hamburger Hafen hat Ulrich Gross viel zu verdanken und wird ihm weiter eng verbunden bleiben. Hafen Hamburg Marketing konnte in den vielen Jahren der sehr guten Zusammenarbeit mit Ulrich Gross zahlreiche Veranstaltungen planen und durchführen. Mit seiner Unterstützung konnten viele neue Wirtschaftskontakte und Verbindungen zu Organisationen und in die Politik geknüpft und bestehende Kontakte ausgebaut werden. Sein großes Engagement und seine starke Verbundenheit zur Hansestadt waren immer eine große Hilfe und öffneten Hamburg viele Türen in NRW. Wir bedanken uns auch im Namen unserer Mitglieder ganz herzlich für die stets sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit der letzten Jahre, die immer auch große Freude bereitet hat. Den  fachlichen und persönlichen Austausch werden wir gerne fortsetzen. In Hamburg sagt man Tschüss!“

Die Mitarbeiter der Neuss Düsseldorfer Häfen wussten und wissen die beiden scheidenden Geschäftsführer zu schätzen: Ulrich Gross und Rainer Schäfer seien für ihn zwei unterschiedliche Geschäftsführer, „der Rheinländer und der Norddeutsche“, erklärt der amtierende Betriebsratsvorsitzende Ralf Mingers. „Ich würde den einen als Außenminister und den anderen als Innenminister betiteln. Rainer Schäfer war der Außenminister und Repräsentant der NDH im Binnengeschäft und Ulrich Gross der Stratege innerhalb der NDH.“ Beide hätten auf ihren Positionen den richtigen Weg gefunden. „Was nicht heißen soll, dass der eine nicht auch das andere machen könnten beziehungsweise gemacht hat.“

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Man habe auch große und schöne Feste zusammen feiern können: „Ich glaube den meisten Mitarbeitern haben die gemeinsamen Schiffstouren am besten gefallen. Man kam sich näher und konnte auch mal mit einem Geschäftsführer ein Bierchen trinken. Dass der ein oder andere meinte, bei dieser Veranstaltung die Geschäftsführung als Klagemauer zu benutzen, war für unsere Herren eine Herausforderung, die sie souverän an diesen Abenden gemeistert haben.“ Sein Fazit: „Wir verlieren zwei Geschäftsführer, die für eine großartige und einzigartige Wirtschaftliche Entwicklung der Häfen Neuss und Düsseldorf stehen. Wer kann schon in seinem Arbeitsleben mit solchen Gewinnen (über 34 Millionen in 14 Jahren) aufwarten.“  Der Umgang mit dem Betriebsrat sei immer fair und konstruktiv gewesen: „Wir haben immer eine bestmögliche Lösung zusammen gefunden. Vielen Dank es hat Spaß mit Euch gemacht.“

Peter Deuß, langjähriger Betriebsratsvorsitzender der frisch gegründeten NDH: „Bei mir hängengeblieben ist das Jahr 2008. Da ging es uns allen nicht so gut. Damals sind wir überein gekommen, dass Kollegen, die mangels Umschlag weniger Arbeit hatten, in anderen Gewerken beschäftigt werden konnten. In der Zeit wurde nur ein Mitarbeiter entlassen. Das war nicht nur sehr, sehr sozial, es hat uns auch das Durchstarten erlaubt, als es unerwartet schnell wieder aufwärts ging.“ Positiv ist für ihn auch, dass die Geschäftsführung die Erfolgsbeteiligung eingeführt hat. „Da hat kein Mitarbeiter ein Minusgeschäft gemacht.“

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Dabei verbindet Deuß mit Schäfer auch eine gemeinsame Freundschaft: Beide begannen  Ende der 70er bei den damaligen Städtischen Häfen. „Rainer war auch Mitbegründer der Betriebssportgemeinschaft Hafen. Ulrich Gross war für mich sehr menschlich. Wenn jemand ein Problem hatte, dann stand seine Tür immer offen. Ich hoffe, dass die bewährten Strukturen, die wir gemeinsam geschaffen haben, im Großen und Ganzen erhalten bleiben, weil sie sich in den vergangenen 15 Jahren bewährt haben.

„Rainer Schäfer ist ein äußerst angenehme rund fairer Geschäftspartner und Kollege“, erklärt Bernhard Hintzen, Leiter der Immobilienabteilung bei den Stadtwerken.„Er hat stets die Hafeninteressen konsequent vertreten, ohne dabei den Blick auf die Schnittstellen und Randthemen zu verlieren. Denken im Ganzen ist sein Ding.“ Schäfer schätzt er auch als Vice-Admiral der Traditionssegler-Gemeinschaft des SWD-Konzerns, „und bleibt uns als solcher hoffentlich noch lange erhalten. Er kümmert sich als Chef-Smutje beim alljährlichen Törn hervorragend um die Crew.“

Fotos: Hafenzeitung, Tanja Pickartz / fotoagentur-ruhr




Seehafenbetriebe schlagen 300 Mio. t um

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Fast genau 300 Mio. t. Güter und damit 1,1% mehr als im Vorjahr haben die deutschen Seehafenbetriebe in 2017 umgeschlagen. Das geht aus Zahlen des Statistischen Bundesamtes hervor. Dabei gingen Exporte leicht zurück und Importe nahmen zu.


Im Gesamtverkehr wurden 299,5 Mio. t umgeschlagen. Der Versand lag mit 115,7 Mio. t 1,0% unter dem Vorjahr, der Empfang aus dem Ausland mit 175,3 Mio. t 2,5% über dem Vorjahr. Stark zugenommen haben Erze, Steine und Erden (+15,7%) sowie die Energieträger Kohle, rohes Erdöl und Erdgas (+10%). Rückläufig waren Sekundärrohstoffe und Abfälle (‑18,7%) und Erzeugnisse der Land- und Forstwirtschaft (-12,8%).

Der Güterverkehr mit China und europäischen Staaten blieb in etwa gleich (+0,3% bzw. +0,4%, jedoch +11,8% mit Norwegen), stieg stark mit Nordamerika (Mexiko, +16,0%, USA +13,6% und Kanada +7,9%) und sank mit Singapur (-9,9%) und Saudi-Arabien (-19,5%).

Der Containerumschlag war leicht rückläufig, mit – 0,5%, von 15,2 auf 15,1 Mio. TEU (Standard 20-Fuß-Container) sowohl im Import als auch im Export. Rückläufig waren die innereuropäischen Relationen (Russland -12,6% und Finnland -20,2%) sowie Afrika und Asien (Singapur -8,8%). Zugelegt haben jedoch die Containerverkehr mit China (+2,8%) und Amerika (+5,1%).

Insgesamt scheint das vergangene Jahr geprägt von starken Veränderungen in den Bereichen Energie und Land- und Forstwirtschaft sowie von der Konsolidierung und Neuordnung der Containerschifffahrt. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zu einzelnen Standorten, die sich recht unterschiedlich entwickelt haben, sowie zur Entwicklung der Passagierzahlen auf Fähr- und Kreuzfahrtschiffen liegen noch nicht vor.

Quelle: Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM / Michael Lindner




Mit „Smart St@rt“ in das Berufsleben

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Voraussetzung einer erfolgreichen Eingliederung von Flüchtlingen in die Gesellschaft ist neben dem Spracherwerb, der Akzeptanz und Anpassung an kulturelle und gesellschaftliche Werte vor allem die dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt.

Dass dies mit besonderen Herausforderungen verbunden ist, hat die OECD kürzlich auf Basis einer Unternehmensbefragung in Deutschland festgestellt. Danach ist eine gezielte Unterstützung erforderlich, um Flüchtlinge in geeigneter Weise auf eine berufliche Bildung als Integrationsvoraussetzung vorzubereiten. Hier setzt das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Smart St@rt – Integrierte fachlich-sprachliche Qualifizierung von Flüchtlingen für den Berufsstart in Binnenschifffahrt und Logistik“ an. Ziel ist es, ein Kurskonzept, das auf eine stabile Arbeitsmarktintegration ausgerichtet ist und auch auf andere Branchen transferiert werden kann, zu entwickeln.

Der in Deutschland anhaltende Fachkräftemangel macht auch vor den beiden „Zielbranchen“ des Projektes, der Binnenschifffahrt und der Logistik, nicht Halt. In der Binnenschifffahrt ist insbesondere in Bezug auf das fahrende Personal in der Güterschifffahrt ein Personalbedarf festzustellen, vor allem bei Unternehmen mit ein bis zwei Beschäftigten, den so genannten Partikulieren. Im Jahr 2015 weisen darüber hinaus über 30 % der in der Branche sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ein Alter von 55 Jahren und mehr auf. Dies zeigt: Es besteht angesichts positiver Arbeitsmarktperspektiven erheblicher Handlungsbedarf und damit können sich auch Chancen eröffnen, Flüchtlinge durch die Teilnahme an entsprechenden Modellmaßnahmen und Qualifizierungskonzepten auf den Weg in eine Beschäftigung vorzubereiten.

Konkret geht es in dem Projekt darum, ein integriertes Kurskonzept durch eine Kombination sprachlicher und berufsorientierender Inhalte zu erarbeiten, erproben und evaluieren, das dann auf eine Tätigkeit – im Idealfall auf eine berufliche Ausbildung – in Binnenschifffahrt oder Logistik vorbereiten soll. Die angestrebte didaktisch-methodische Verschränkung von Sprach- und fachlichem Kompetenzerwerb in den vorgesehenen Lernmodulen ist dabei von hoher Bedeutung, da viele der bisher vorliegenden Lehr- und Lernmaterialien zur berufsbezogenen Sprachförderung zwar Situationen des allgemeinen Arbeitsalltags exemplarisch thematisieren, sich in ihrem inhaltlichen Fokus aber zu wenig auf relevante berufsfachliche und kommunikative Aspekte des betrieblichen Arbeits- und Lernorts beziehen.

Um die gewünschte Verbindung zwischen sprachlicher Kommunikation und berufsfachlichem Kompetenzerwerb zu erreichen, werden im Projekt relevante Praxisszenarien konstruiert, die aufeinander bezogene Lernsituationen und Lernarrangements umfassend zu exemplarischen Lern- und Handlungsfeldern innerhalb thematisch abgegrenzter Module verdichten. Geplant ist die Konzeption und Durchführung zweier Kurse mit jeweils ca. sechsmonatiger Dauer.

Wichtig für den Praxisbezug: In die modular strukturierten Handlungsfelder werden flankierende Angebote wie Coaching, Bewerbungstraining, Berufsberatung, Sprach- und Kompetenztests, betriebliche Praktika und Berufserkundung integriert.

„Smart St@rt“ richtet sich in erster Linie an jüngere Personen, die als Flüchtling anerkannt sind oder über einen Bleibestatus verfügen. Voraussetzungen sind neben gewerblich-technischem Berufsinteresse und einem Mindestmaß an Technikaffinität auch entsprechende Kenntnisse der deutschen Sprache (mindestens auf dem Niveau B1). Um eine möglichst homogene Adressatengruppe von Teilnehmern akquirieren zu können, werden entsprechende Eignungs- und Kompetenztests durchgeführt.

Das Projekt verfolgt neben der Integration von Flüchtlingen in Binnenschifffahrt und Logistik aber auch das darüber hinausgehende Ziel, das Konzept auf andere Branchen transferieren zu können.

Beteiligt an dem Vorhaben, das vom Projektträger im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e.V. (DLR) begleitet wird, sind als Partner das Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme e.V. (DST), die Universität Duisburg-Essen (Institut für Berufs- und Weiterbildung) und der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB). Unterstützt wird die Arbeit durch die assoziierten Partner wie dem Institut für Modelle zur beruflichen und sozialen Entwicklung (IMBSE), dem Evangelischen Bildungswerk im Kirchenkreis Duisburg (EBW), dem Zentrum für Türkeistudien und Integrationsforschung (ZfTI), dem Bundesverband der Selbstständigen, Abteilung Binnenschifffahrt (BDS), und dem Duisburger Hafen AG (duisport). Die zuständige Arbeitsverwaltung (Jobcenter und Arbeitsagentur) erbringt vor allem in Bezug auf die Auswahl der künftigen Kursteilnehmer einen wesentlichen Beitrag zum Projekt. Die Industrie- und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve und die Handwerkskammer Düsseldorf werden dieses Modellvorhaben begleiten und insbesondere im Hinblick auf den Transfer der Projektergebnisse auf andere Branchen beratend mitwirken.

Projektlaufzeit ist vom 1. März 2018 bis 31. August 2020.

Quelle: BDB, Foto: duisport/ Hans Blossey

 




Robustes Wachstum und harte Bandagen

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Die globale Schiffbauindustrie konnte die Talsohle mit einer extrem schwachen Nachfrage in 2016 hinter sich lassen und eine Verdopplung der Auftragseingänge (in cgt) verbuchen.

Damit sind die Sorgen allerdings keinesfalls vorbei. Trotz der deutlichen Verbesserung reichen die Aufträge bei weitem nicht, um die weltweiten Produktionskapazitäten zu füttern. Diese lagen im letzten Jahr immer noch um fast 75% über dem Bestellvolumen. Die Bandagen im globalen Wettbewerb werden immer härter. China zieht mit Preisen unterhalb der Materialkosten immer mehr Aufträge in Nischenmärkten an sich. In Korea finanzieren die staatseigenen Banken, die nach Restrukturierungen heute oft Haupteigentümer bei den Werften sind, inzwischen auch wieder Verlustprojekte. Zusätzlich hat der Staat dort trotz Überkapazitäten angekündigt, 200 große Handelsschiffe bestellen zu wollen. Japan verweigert den Subventionswettlauf bisher noch und verzeichnete ein weiteres Jahr mit sehr geringen Bestellungen. Die japanische Regierung prüft inzwischen eine WTO-Klage gegen Korea.

Der deutsche und europäische Schiffbau konnte sich bisher insgesamt von dem globalen Trend absetzen. Aufgrund der gesunden Nachfrage in den Spezialmärkten bei gleichzeitig eklatanter Schwäche in den Volumenmärkten sprang der wertmäßige Marktanteil Europas zwischenzeitlich von unter 10% auf über 50%. Auch 2017 betrug der Wert immer noch beeindruckende 35%. Die Auftragseingänge in Deutschland reichten 2017 dagegen erwartungsgemäß bei weitem nicht an das Rekordjahr 2016 heran. Auf Basis des robusten Auftragsbuchs entwickelt sich die Produktion der deutschen Werften aber weiterhin positiv. Die Spezialisierung der europäischen und insbesondere der deutschen Schiffbauindustrie und die erfolgreiche Fokussierung auf High-Tech-Nischenmärkte zahlt sich aus.

„Heute werden reihenweise einzigartige Großprojekte, die den höchsten Anforderungen genügen, pünktlich abgeliefert. Diese Meisterleistung wird von den Werften in enger Zusammenarbeit mit Hunderten hochspezialisierter Unternehmen vollbracht. Die erstklassige Systemkompetenz ist ein wesentliches Merkmal, das unseren Standort stark und unsere Branche für Deutschland besonders wertvoll macht“, erklärt VSM-Präsident Harald Fassmer, Geschäftsführer der Fassmer Werft GmbH auf der Pressekonferenz anlässlich der jährlichen Mitgliederversammlung des Verbandes.

Der weitgehende Rückzug aus dem Frachtschiffbau hatte allerdings auch schmerzhafte Anpassungen und Arbeitsplatzabbau auf den Werfen erforderlich gemacht. Die Anzahl der in Deutschland gebauten Schiffe nahm deutlich ab und reicht für die vielfältige heimische Zulieferindustrie schon lange nicht mehr aus. Dafür sind die Wertschöpfungsketten heute viel komplexer, sodass die Branche insgesamt bei Umsatz und Beschäftigung deutlich zulegen konnten.

Die schwache Weltmarktkonjunktur gepaart mit der zunehmend interventionistischen Politik in wichtigen Schiffbauländern erfordern neue Antworten. Effektive globale Handelsregeln wären für alle Marktteilnehmer hilfreich, denn Überkapazitäten und ein überzogener Preiswettbewerb schlagen sich in der gesamten Wertschöpfungskette nieder. Hinzu kommen weitere Marktverzerrungen durch wachsende Local-Content-Anforderungen sowie durch erschwerte Rahmenbedingungen in den Zielmärkten. „So manches Mal wurde aus einer erhofften ‚WinWin‘ schnell eine ‚Win–and–Regret‘-Situation“, macht Fassmer deutlich.

Die globalen Risiken nehmen zu. Wachsender Protektionismus, Technologieklau und Kampfpreise wie aktuell im Fährsegment stellen sehr konkrete Bedrohungen dar. Der maritime Wirtschaftsstandort Deutschland ist gut beraten, Kräfte zu bündeln und alles zu unternehmen, was die Wettbewerbsfähigkeit stärkt.

„Die Verabschiedung der Maritimen Agenda 2025 im letzten Jahr war ein wichtiger Schritt und auch der Koalitionsvertrag bietet viele gute Anknüpfungspunkte. Aber allen Beteiligten muss bewusst sein, dass eine Fortschreibung des Status Quo alleine für die Zukunft nicht mehr ausreichen wird“, mahnt auch VSM-Hauptgeschäftsführer Dr. Reinhard Lüken. „Finanzierungsthemen, die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, steigende Sozialabgaben, ausufernde Tarifabschlüsse sowie zunehmender Bürokratismus sind eine große Herausforderung und schwächen die Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland. Bei unserer Innovationsoffensive dürfen wir nicht nachlassen. Und auch die Zusammenarbeit in Europa könnte ein verstärktes Engagement gut vertragen,“ erläutert Lüken weiter.

„Wir haben gute Chancen, wenn alle Akteure der maritimen Industrie näher zusammenrücken und an einem Strang ziehen. Die Marktverzerrungen verstärken die Überkapazitäten und belasten damit auch die Schifffahrt, der dann das Geld fehlt, um in unsere saubere und sichere Technologie zu investieren. Darum ist eine kluge Standortpolitik und beherztes Handeln, das der Bedeutung der maritimen Wirtschaft gerecht wird und alle zur Verfügung stehenden Stellschrauben nutzt, so wichtig“, unterstreicht Lüken abschließend.

Quelle und Foto: Verband für Schiffbau und Meerestechnik e. V.,  Norbert Brackmann (CDU), Maritimer Koordinator der Bundesregierung




Viele Infos auf dem HAFENGEBURTSTAG

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Der Container hat die Transportbranche revolutioniert, auch im Hamburger Hafen hat er viel bewegt und den Hafen zum größten Seehafen Deutschlands gemacht.

Begonnen hat der Containerumschlag in Hamburg vor 50 Jahren, genauer am 31. Mai 1968 als die „American Lancer“ am Burchardkai festmachte. Heute sind in Hamburg rund 130.000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt mit dem Hamburger Hafen verbunden und rund 379.000 Menschen aus der Metropolregion und den angrenzenden Bundesländern arbeiten in der Logistik. Als größter Arbeitgeber der Region bietet die Hafen- und Logistikbranche eine große Vielfalt an Ausbildungs- und Berufsmöglichkeiten, über diese kann man sich im Infocontainer „Dein Job im Hafen“ beim 829. HAFENGEBURTSTAG HAMBURG informieren. Ein anderes Highlight bietet der 20-Fuß Infocontainer in dem sich alles um das Jubiläum „50 Jahre Containerumschlag in Hamburg“ dreht.

Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) präsentiert auf dem HAFENGEBURTSTAG HAMBURG vom 10. bis 13. Mai 2018 nahe der Kreuzung „Am Sandtorkai – Am Kaiserkai“ gemeinsam mit Mitausstellern den Universalhafen und Logistikstandort mit seinen vielfältigen Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten. Mit dabei sind unter anderem die Hamburg Port Authority (HPA) und acht Unternehmen aus der Hamburger Hafenwirtschaft. In einem umgebauten 40-Fuß-Container vermitteln die Aussteller allen Interessierten einen Überblick über spannende Ausbildungsberufe und die Arbeitswelt Hafen und Logistik. Innovative Technik und weltweit vernetzte Prozesse prägen eine Vielzahl moderner Berufsbilder und versprechen interessante Aufgabenfelder. Nicht nur Schülern, Studenten und Nachwuchskräften, sondern auch Quereinsteigern stehen täglich qualifizierte Ansprechpartner zur Verfügung, um Fragen rund um die Berufsperspektiven und die Arbeit im Hafen und in der Logistik zu beantworten.

Viele interessante Informationen rund um das Jubiläum „50 Jahre Containerumschlag in Hamburg“ und den Container selbst, wie er den Hamburger Hafen geprägt hat, gibt es in einem 20-Fuß-Container zu entdecken. Der Container versorgt uns Tag für Tag mit unseren alltäglichen Gütern, doch wie genau funktioniert das und welche Gütermengen passen in einen Container? Welche Berufe stecken hinter dem Transportmittel Nummer Eins der heutigen Zeit? Diese und viele weitere Fragen können sich die Besucher auf verschiedenste Art und Weise beim HAFENGEBURTSTAG HAMBURG beantworten.

„Unter dem Motto „Dein Job im Hafen“ werben wir für die Arbeitswelt Hafen und Logistik und suchen den direkten Kontakt zu interessierten Menschen, die sich bei ihrem Besuch auf dem weltweit größten Hafenfest über den Hafen- und Logistikstandort informieren möchten. Die in der Logistikbranche vorhandene Innovationskraft ist bei vielen Berufseinsteigern noch nicht so stark verankert. Das wollen wir mit unserem Informationsangebot zum HAFENGEBURTSTAG HAMBURG ändern und Imagewerbung für den Hafen und die Logistikbranche machen. Auch wollen wir auf das Jubiläum „50 Jahre Containerumschlag in Hamburg“ aufmerksam machen. Der Container hat nicht nur für den Hamburger Hafen ein neues Zeitalter eingeläutet, sondern ist eine Erfindung, die seit über 50 Jahren den Welthandel von Grund auf verändert hat“, sagt Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Öffnungszeiten Informationscontainer „Dein Job im Hafen“ & „50 Jahre Containerumschlag in Hamburg“

Donnerstag, 10. Mai 2018        10.00 – 19.00 Uhr
Freitag, 11. Mai 2018               10.00 – 19.00 Uhr
Samstag, 12. Mai 2018            10.00 – 19.00 Uhr
Sonntag, 13. Mai 2018             10.00 – 19.00 Uhr

Quelle und Foto: HHM, Informationscontainer „Dein Job im Hafen“ und „50 Jahre Containerumschlag in Hamburg“ auf dem HAFENGEBURTSTAG HAMBURG 2018