Mehr „nasse Umfuhren“ im Hamburger Hafen

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Die HHLA-Tochter CTD Container-Transport-Dienst, die einen großen Teil der „Umfuhren“ von Containern zwischen den verschiedenen Terminals und Depots im Hamburger Hafen realisiert, nutzt für ihre Tätigkeiten verstärkt Binnenschiffe.

So wurden im Mai 2017 von insgesamt 14.469 Boxen 1.058 mit dem Binnenschiff transportiert. Dies entsprach einem Anteil von 7,2 Prozent und stellte den bisherigen Höchstwert dar. Der durchschnittliche Anteil an allen Umfuhren lag im ersten Halbjahr 2017 bei 6,4 Prozent und damit 4 Prozentpunkte höher als im ersten Halbjahr 2016.

Ungeachtet der Tatsache, dass die Mehrzahl der Umfuhren per Lkw erfolgt, ist für CTD-Geschäftsführer Ralph Frankenstein der Wasserweg eine zukunftsfähige Alternative: „Als Containertrucker sind wir auf eine gut funktionierende Infrastruktur im Hafen angewiesen. Deshalb versuchen wir, Straßen und Brücken zu entlasten, indem wir zunehmend auf die sogenannte Nasse Umfuhr setzen. Gemeinsam mit unseren Kunden und unserem Partner, der Deutschen Binnenreederei DBR, suchen wir aktiv nach geeigneten Containern. Dazu zählen sehr schwere 20-Fuß-Container oder mehrere Container mit einem ähnlichen Transportweg.“

Container, die auf dem Wasserweg transportiert werden, sind meist mit besonders schweren Gütern wie Aluminium-Vorprodukten oder Kartoffeln beladen. Ein gutes Beispiel für eine typische Umfuhr mit der DBR: Leere Container werden vom Container Terminal Altenwerder (CTA) zum Mehrzweckterminal O’Swaldkai gebracht, wo sie mit Autos beladen und anschließend wieder zum CTA zurück gefahren werden. Die Reederei setzt dafür sogenannte Leichter ein. Das sind Binnenschiffe ohne eigenen Antrieb, die an der Kaikante beladen werden und dort warten, bis sie von einem Schubschiff aufgenommen und im Verband transportiert werden.

Geschäftsführer Frankenstein hofft, mit diesem logistischen Konzept noch weitere Kunden überzeugen zu können. „Der Transport mit dem Binnenschiff ist nicht nur eine kostengünstige und umweltschonende Lösung. Wir übernehmen für unsere Kunden die gesamte Steuerung und Verwahrung der Container. Wenn es gewünscht wird, setzen wir die Boxen auch auf die Bahn, um sie ins Hinterland zu bringen.“

Hochaufgelöste Bilder stehen auf der Homepage der HHLA im Bereich Kommunikation unter Foto & Film/Aktuelle Pressefotos zum kostenlosen Download für alle Presseerzeugnisse bereit: Hier klicken zum Download-Link.




Schweizerzug mit Ersatzfahrplan

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Der Schweizerzug, ein Produkt der in Frenkendorf ansässigen Swissterminal AG, hat die Trassengenehmigung für die Nutzung einer Alternativroute während der Streckensperrung der Rheintalbahn zwischen Rastatt und Baden-Baden von der DB Netz erhalten.

Damit tritt der Ersatzfahrplan für den Schienengüterverkehr zwischen Frenkendorf/Basel und den Häfen Rotterdam und Antwerpen über den Hub Neuss wie angekündigt ab dem 21. August 2017 in Kraft. Die Anbindung erfolgt bis auf Weiteres über Singen und Stuttgart. Durch die Umleitung ist die Länge des Zugs auf 550 m beschränkt.

Der nächste Importzug aus Neuss erreichte Frenkendorf am Montag, den 21. August. Die Abfahrt in Frenkendorf mit Anbindung an die Seehäfen erfolgt gemäß neuem Fahrplan ebenfalls am 21. August.

Zusätzlich zum Schienengüterverkehr bietet die Swissterminal AG mit dem Transport per Binnenschiff eine weitere Alternative für die Strecke zwischen den Westhäfen und Basel. Diese Option ist ebenfalls direkt über den Schweizerzug buchbar.

Roman Mayer, Präsident und Delegierter des Verwaltungsrates der Swissterminal AG, erklärt: „Wir freuen uns, dass wir unseren Kunden sowohl per Bahn als auch per Binnenschiff alternative Transportwege für Import- und Exportladungen nach Rotterdam und Antwerpen anbieten können. Wir haben zusammen mit unseren Partnern einen Ersatzfahrplan erarbeitet, um Verzögerungen und zusätzliche Kosten so gering wie möglich zu halten. Somit sind wir in der Lage, auch in der nächsten Zeit zwei Verbindungen pro Woche zwischen den Seehäfen Rotterdam und Antwerpen und Frenkendorf aufrechtzuerhalten.“

„Auch wir sind froh, dass wir unserem neuen Partner in dieser herausfordernden Zeit gleich mit dem vollen Spektrum unserer zahlreichen und qualitativ hochwertigen Dienstleistungen unterstützen können, erklärt Karsten Scheidhauer, Managing Director der Optimodal Nederland B. V., Partner der Schweizer in Neuss.

Am 12. August 2017 kam es im Rahmen von Tunnelbauarbeiten im neuen Rastatter Tunnel zu Gleisabsenkungen südlich von Rastatt, Deutschland. Daraufhin wurde die Strecke sowohl für den Güter- als auch den Personentransport bis auf Weiteres gesperrt.

Quelle: Swissterminal AG und Optimodal B.V., Foto: Swissterminal AG

 




Sperrung Rheintalbahn bis 7. Oktober

Baustelle Rastatt am 21.08.2017 Foto: Thomas Niedermüller / DEUTSCHE BAHN

Zwischen Rastatt und Baden-Baden bleibt die Rheintalbahn bis zum 07. Oktober auf Grund von umfangreichen Reparaturmaßnahmen gesperrt.

Die Deutsche Bahn und die bauausführenden Firmen der Arbeitsgemeinschaft Tunnel Rastatt haben heute in Karlsruhe zum Zeitplan der Wiederinbetriebnahme der Rheintalbahn informiert.

Nach eingehender Prüfung aller möglichen Bauverfahren zur Sicherung der Tunnelbaumaßnahme und Reparatur des Streckenabschnitts haben die Arbeitsgemeinschaft und die DB den 7. Oktober als Termin vereinbart. In dem insgesamt 160 Meter langen Bauabschnitt werden in den nächsten Wochen umfangreiche Arbeiten durchgeführt. Neben der Verfüllung im Tunnel müssen auf 150 Metern Oberleitungen demontiert, Gleise, Schwellen und Schotter ausgebaut sowie Vorbereitungen für eine ca. 120 Meter lange und einen Meter dicke Betonplatte getroffen werden. Diese soll den Baugrund gegen Lasten von oben statisch stabilisieren und als Grundlage für die neuen Gleise dienen. Allein dafür hat die Arbeitsgemeinschaft drei Wochen Bauzeit rund um die Uhr einkalkuliert. Erst anschließend können die Gleise wieder hergestellt werden.

„Als Deutsche Bahn haben wir uns einen deutlich kürzeren Zeitplan vorgestellt. Doch die Tunnelsicherung und der sichere Betrieb auf der Rheintalbahn stehen ganz klar im Vordergrund“, sagte Prof. Dr. Dirk Rompf, Vorstand Großprojekte bei der DB Netz AG. „Wir sind überzeugt, dass dieser Zeitplan eingehalten wird. Wir wollen, dass der Personen- und Güterverkehr auf dieser stark frequentierten Strecke wieder rollen kann.“

Klaus Pöllath betont seitens der ARGE Tunnel Rastatt; „Angesichts der Komplexität des Sachverhalts und der Dringlichkeit der Strecken-Inbetriebnahme sind wir erleichtert, gemeinsam mit der Bahn diese solide und dennoch zügige Vorgehensweise erarbeitet zu haben.“

Am Mittag des 12. August war es bei den Vortriebsarbeiten für den Bau für den neuen Tunnel Rastatt (Aus- und Neubau-Strecke Karlsruhe–Basel) zu einem Einbruch von Wasser und Erdmassen gekommen. Der Oberbau senkte sich ab und die Gleise der darüber liegenden Rheintalbahn verformten sich. Seitdem ist der Streckenabschnitt im Rheintal gesperrt.

Die beschädigte Tunnelröhre ist inzwischen stabilisiert. Dafür wurde hinter dem Tunnelbohrer ein Pfropfen aus Beton in die Röhre eingebracht, um den rund 4.000 Meter langen intakten Tunnel von der Schadensstelle zu trennen. Der Teil bis zum Schneidrad der Bohrmaschine wird mit Beton verfüllt.

Als nächster Schritt sollen Gleise, Schotter sowie der Gleisunterbau im Bereich der Schadensstelle abgebaut werden.

Anschließend wird in dem Bereich die lastverteilende Betonplatte in den Boden eingebracht, die den beschädigten Tunnelteil und den Baugrund stabilisiert. Auf die Platte werden nach deren Fertigstellung und vollständigen Aushärtung des Betons die Gleise wieder aufgebaut.

Für den Personenverkehr gilt: Um die Auswirkungen für die Kunden zu mildern, hat sich der Personenverkehr zusammen mit dem Karlsruher Verkehrsverbund (KVV) zu folgenden zusätzlichen Kulanzmaßnahmen entschieden: Die Abonnenten von Zeitkarten im Nah- und Fernverkehr erhalten für die Dauer der Sperrung eine 50prozentige Entschädigung.

Die DB wird in den kommenden Tagen aktiv auf alle Fernverkehrskunden mit Wohnorten in den betroffenen Regionen zugehen. DB-Kunden, die außerhalb der Region wohnen aber ebenfalls als tägliche Pendler betroffen sind, melden sich bitte im Abocenter (0180 6 011 066) oder im Comfort-Service (Bahncard100-Kunden). Verbundkunden wenden sich bitte direkt an den KVV.

Um unseren Kunden wieder Planungssicherheit zu geben, wird der Fahrplan ab dem  22. August schrittweise aktualisiert. Für die zum aktualisierten Fahrplan erworbenen Fahrkarten gelten wieder die üblichen Umtausch- und Erstattungsregelungen sowie die Fahrgastrechte. Selbstverständlich werden die bis zum 22. August erworbenen Fahrkarten im Schienenersatzverkehr und auf  den Umleitungs- oder Umfahrungsstrecken anerkannt, eventuelle Zugbindungen sind aufgehoben. Wenn die Kunden aufgrund der geänderten Fahrtzeiten ihre geplante Reise nicht mehr antreten möchten, können sie vor dem 22. August erworbene Fahrkarten kostenfrei umtauschen oder sich erstatten lassen. Kunden werden gebeten, sich rechtzeitig vor Beginn der Reise zu informieren.

Das seit dem 13. August geltende Fahrplankonzept für den Personenverkehr  hat sich indes bewährt. Reisende steigen in Rastatt bzw. Baden-Baden in Ersatzbusse um, die im direkten Anschlussverkehr von 5:15 Uhr bis 0:15 Uhr laufend verkehren. Die Busse fahren im Schnitt alle 5-10 Minuten. Danach bestehen stündliche Anschlussmöglichkeiten im Fernverkehr in beide Richtungen. Aufgrund der Streckenunterbrechung müssen Fahrgäste auf diesem Abschnitt mit Reisezeitverlängerungen von planmäßig einer Stunde rechnen, bei zusätzlich auftretenden Störungen der Betriebslage sind auch größere Verzögerungen möglich.

Die DB wird dieses Fahrplankonzept mit einem hochfrequenten Busersatzverkehr zwischen Rastatt und Baden-Baden im Grundsatz auch nach Ferienende in Baden-Württemberg ab 11. September fortsetzen, derzeit laufen bundesweit Abfragen zur Sicherstellung der Buskapazität. Darüber hinaus prüfen wir nach Beendigung der Sperrung der Gäubahn derzeit gemeinsam mit der SBB eine Verstärkung der Wagenkapazität auf den Fernverkehrslinien zwischen Stuttgart und Zürich.

Für den Güterverkehr hat die DB diverse Entlastungsmaßnahmen eingeleitet. Die Neckar-Alb-Bahn (Horb–Tübingen–Reutlingen–Plochingen) wird bereits als Umleitungsstrecke für Güterzüge genutzt. Zusätzlich verkürzt die DB Netz AG Baustellen auf möglichen Ausweichstrecken oder verschiebt diese auf einen späteren Zeitpunkt. Damit werden Kapazitäten und alternative Trassen für die Ersatzverkehre geschaffen.

Die derzeit laufende Baustelle auf der Gäubahn wird darüber hinaus um eine Woche auf den 5. September verkürzt. Dadurch kann der Güterverkehr, der bisher auf die Neckar-Alb Bahn umgeleitet wird, auf der Gäubahn verkehren. Die Einschränkungen des Nahverkehrs auf der Neckar-Alb-Bahn können dann ab dem 6. September wieder zurückgenommen werden. Zur intensiven Koordinierung hat die DB Netz AG eine so genannte Trassenkonferenz eingerichtet, um Eisenbahnverkehrsunternehmen jeweils aktuell zu informieren und sich auszutauschen. Prof. Dr. Dirk Rompf: „Uns ist bewusst, dass die Kapazitäten auf den Umleitungsstrecken knapp sind und das die Schienengüterverkehrsunternehmen vor große Herausforderungen stellt. Hier unterstützen wir intensiv.“

Auch DB Cargo stellt in enger Abstimmung mit den Kunden sicher, dass Transporte für wichtige Industriebereiche in Süddeutschland, Italien und der Schweiz fahren können. Dazu gehören neben der Versorgung mit Grundstoffen für die chemische Industrie unter anderem Stahlwerke, die Mineralölbranche und Papier verarbeitende Industrien. Versorgungsrelevante Züge werden prioritär behandelt.

Quelle: DB AG, Foto: DB AG / Thomas Niedermüller




Offshore-Industrie-Zentrum wächst weiter

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„Niedersachsen ist Vorreiter für die Energiewende in Deutschland. Das Deutsche Offshore-Industrie-Zentrum in Cuxhaven schreibt schon jetzt Erfolgsgeschichte und hat die Offshore-Branche beflügelt“, sagt Wirtschaftsminister Olaf Lies.

Lies fährt fort: „Aufgrund unserer klugen und weitsichtigen Investitionen in die Hafeninfrastruktur, haben wir rechtzeitig optimale Bedingungen für die Branche in Cuxhaven geschaffen.“ In der Zwischenzeit haben sich zahlreiche Firmen aus der Windenergiebranche in Cuxhaven niedergelassen. Mit der Einweihung und Inbetriebnahme des Liegeplatzes 9.3 ist ein weiterer maßgeblicher Meilenstein für den Standort Cuxhaven und die Energiewende in Deutschland erreicht.

„Mit der Fertigstellung des Liegeplatzes 9.3 trägt die Hafengesellschaft Niedersachsen Ports dazu bei, dass Cuxhaven seine starke Position auch in Zukunft ausbauen kann“, erklärt Holger Banik, Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Cuxhaven hat seine Vorrangstellung als Offshore-Basishafen in den zurückliegenden Jahren ausgebaut und sich zum Deutschen Offshore-Industrie-Zentrum entwickelt. Allein die Liegeplätze an den Offshore Terminals haben insgesamt eine Kailänge von 1.340 Metern und bieten schwerlastfähige Liegeplätze mit Wassertiefen von bis zu 11,6 Metern. Ausgelöst durch die Ansiedlungsentscheidung von Siemens und weiterer Zulieferunternehmen sowie der aktuell positiven Windkraft-Entwicklung in Cuxhaven, entstand zusätzlicher Bedarf an Offshore-Umschlaganlagen. Der Liegeplatz wurde durch Umbauarbeiten so ertüchtigt, dass über eine öffentliche Rampe Schwerlastverkehre direkt auf RORO-Schiffe verladen werden können. Mit einer Abmessung von 115 mal 55 Metern ist die Rampe auch für schwere Lasten, wie zum Beispiel Jackets, Gondeln oder anderes schweres Gut, ausgelegt. Rund 9,5 Millionen Euro wurden hier in die öffentliche Hafeninfrastruktur investiert.

Nach dem ersten Rammschlag am 29. Juni 2016 kann der Liegeplatz 9.3 nun fristgerecht in Betrieb genommen werden. Die Baumaßnahme wurde mit Unterstützung durch die Firmen bilfinger Marine & Offshore System aus Hamburg und Kurt Fredrich Spezialtiefbau aus Bremerhaven durchgeführt.

Ab Oktober 2017 soll über die neue RoRo-Rampe des Liegeplatzes 9.3 die Anlieferung von insgesamt 20 Jacket-Fundament-Strukturen für das Offshore-Projekt „Borkum Riffgrund 2“ erfolgen. Die Strukturen kommen aus Stettin über den Nord-Ostsee-Kanal zu je vier Stück auf einem Ponton und werden mit einem Modulfahrzeug (SPMT) mit eigenem Antrieb rollend vom Ponton entladen. Das Projekt hat eine geplante Laufzeit bis Ende März 2018.

Es zeichnet sich ab, dass die ersten in Cuxhaven gefertigten Maschinenhäuser im ersten Quartal 2018 über die Rampe des Liegeplatzes 9.3 ausgeliefert werden sollen. „Das Deutsche Offshore-Industrie Zentrum ist schon jetzt ein Erfolg und bietet zukunftssichere Arbeitsplätze“, so Wirtschaftsminister Lies abschließend.

Quelle: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG, Fotos NPorts/Andreas Burmann, v.l.: Dr. Joachim Stietzel (Wirtschaftsförderung Cuxhaven), Olaf Lies (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr), Uwe Santjer (Mitglied des Niedersächsischen Landtages), Holger Banik (Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG), Enak Ferlemann (Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur), Hans-Gerd Janssen (Niederlassungsleiter Cuxhaven, Niedersachsen Ports), Ulrich Getsch (Oberbürgermeister der Stadt Cuxhaven).




Niedersachsens Seehäfen mit Umschlagsplus

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Die neun niedersächsischen Seehäfen konnten im ersten Halbjahr 2017 das Gesamtumschlagsvolumen im Seeverkehr um 8 % steigern. Zuwächse wurden sowohl bei Stückgütern als auch bei den Massengütern realisiert.

In den niedersächsischen Seehäfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven sind im ersten Halbjahr 2017 mit rund 25,8 Millionen Tonnen im Seeverkehr 8 % mehr Güter umgeschlagen worden als im Vergleichszeitraum 2016 (23,9 Millionen Tonnen).
Der Umschlag von Stückgütern belief sich dabei auf rund 5,9 Millionen Tonnen (5,7 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2016), was einem Plus von etwa 4 % entspricht. Stark entwickelt haben sich in diesem Gütersegment z.B. Forstprodukte und Projektladungen aus dem Windenergiebereich. Auch der Neufahrzeugumschlag über die niedersächsischen Seehäfen stellte sich positiv dar: Mit insgesamt 938.756 seeseitig umgeschlagenen Fahrzeugen ergibt sich ein Plus von etwa 2 % gegenüber dem Vorjahr (924.068 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2016). Beim Umschlag von Massengütern konnte mit einem Volumen von 19,9 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2017 ebenfalls ein Zuwachs verbucht werden (+ 9 % / 18,2 Millionen Tonnen in 2016). Hierzu haben insbesondere gesteigerte Mengen an Kohle und Baustoffen beigetragen.

„Mit Blick auf die insgesamt sehr positiven Entwicklungen im ersten Halbjahr sowohl im Stückgutbereich als auch bei den Massengütern im ersten Halbjahr sind wir optimistisch, in der zweiten Jahreshälfte ebenfalls stabile Umschlagsergebnisse in unseren niedersächsischen Seehäfen zu erzielen. Somit gehen wir momentan auch für das Gesamtjahr von einem Plus in der Statistik aus“, sagte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH.

In der Einzelbetrachtung des seewärtigen Umschlagsvolumens der neun niedersächsischen Seehafenstandorte ergibt sich folgendes Bild:

In Brake belief sich das Umschlagsvolumen im Seeverkehr auf rund 2,75 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2017 (- 15 % / 3,25 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2016). Zurückzuführen ist dies zum einen auf marktbedingte Einbußen beim Umschlag von Getreide, zum anderen auf rückläufige Volumen im Stückgutbereich. Für die zweite Jahreshälfte wird in Brake wieder mit stabilen Umschlagsmengen gerechnet, wobei die Rückgänge im ersten Halbjahr hierdurch voraussichtlich nicht kompensiert werden können.

Cuxhaven kommt im ersten Halbjahr 2017 auf ein Umschlagsergebnis von rund 1,34 Millionen Tonnen im Seeverkehr, was einem Minus von knapp 6 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (1,42 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2016). Einen Rückgang gab es hier insbesondere beim Umschlag fester Massengüter. Mit 232.852 umgeschlagenen Fahrzeugen in der ersten Jahreshälfte 2017 liegt das Volumen im Neufahrzeugumschlag etwa auf Vorjahresniveau (234.001 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2016).

Im Hafen Emden konnte mit einem Seegüterumschlag von rund 2,59 Millionen Tonnen in der ersten Jahreshälfte ein Plus von 28 % verbucht werden (2,03 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2016). Positiv entwickelt hat sich der Umschlag fester Massengüter, hierbei vor allem von Baustoffen. Auch der Stückgutumschlag in Emden legte insgesamt zu dank gestiegener Volumen von Forstprodukten, Windenergie-Komponenten und Neufahrzeugen. Der Neufahrzeugumschlag wuchs um 9 % auf 705.904 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2017 (649.297 Fahrzeuge im ersten Halbjahr 2016).

In Leer wurde im ersten Halbjahr 2017 mit 24.312 Tonnen im Seeverkehr ein Umschlagsplus von 11 % erreicht (21.899 Tonnen im ersten Halbjahr 2016). Im Binnenschiffsverkehr belief sich das Umschlagsvolumen in den ersten sechs Monaten des Jahres auf 173.130 Tonnen, was einem Plus von 44 % entspricht (120.420 Tonnen im ersten Halbjahr 2016).

Aus Nordenham wurde ebenfalls ein Umschlagsplus vermeldet: Mit rund 1,61 Millionen Tonnen im Seeverkehr wuchs der Umschlag im Seeverkehr gegenüber dem Vorjahr um 23 % (1,31 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2016). Positiv entwickelten sich hier vor allem die Volumen an Stückgütern und festem Massengut.

Der Oldenburger Hafen verzeichnete in der ersten Jahreshälfte ein seewärtiges Umschlagsvolumen von 32.135 Tonnen (34.090 Tonnen im ersten Halbjahr 2016). Im Binnenschiffsverkehr wurden 482.865 Tonnen Güter im ersten Halbjahr 2017 umgeschlagen (452.028 Tonnen im ersten Halbjahr 2016). Insgesamt ergibt sich daher im kombinierten See- und Binnenverkehr ein Volumen von 515.000 Tonnen, was einem Plus von 6 % entspricht (486.118 Tonnen Gesamtumschlag im ersten Halbjahr 2016).

Papenburg kommt im ersten Halbjahr 2017 mit 408.665 Tonnen im Seegüterverkehr auf einen Zuwachs von 33 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (306.643 Tonnen im ersten Halbjahr 2017). Auch das binnenseitige Umschlagsvolumen im Papenburger Hafen konnte deutlich erhöht werden und liegt mit 103.440 Tonnen ebenfalls um 33 % über dem Vorjahreswert (77.904 Tonnen).

Im Seehafen Stade wurde in den ersten sechs Monaten des Jahres mit 2,90 Millionen Tonnen Gütern ein seewärtiges Umschlagsvolumen auf Vorjahresniveau registriert. Positive Tendenzen gibt es in Stade vor allem im Stückgutumschlag, in diesem Ladungssegment wurden im ersten Halbjahr knapp 6.000 Tonnen über die Kaikanten bewegt.

In Wilhelmshaven konnte mit einem Umschlagsvolumen von 14,17 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr ein Plus von 12 % erreicht werden (12,64 Millionen Tonnen im ersten Halbjahr 2016). Zuwächse wurden hier sowohl jeweils bei den flüssigen und festen Massengütern als auch bei den Stückgütern generiert. Am Containerterminal Wilhelmshaven sind in der ersten Jahreshälfte 232.220 TEU (251.227 im ersten Halbjahr 2016) umgeschlagen worden.

Die Seaports of Niedersachsen GmbH repräsentiert als Unternehmensverband und Hafenmarketinggesellschaft die neun niedersächsischen Seehäfen mit ihren zahlreichen Hafenumschlagsunternehmen, überregional aktiven Logistiknetzwerken und Spezialisten für Logistikdienstleistungen aller Art. Zusammen bilden die niedersächsischen Seehäfen entlang der Deutschen Nordseeküste eine der bedeutendsten deutschen Fracht-Drehscheiben.

Seaports of Niedersachsen kommuniziert die vielfältigen Leistungen der niedersächsischen Seehafenstandorte auf dem Weltmarkt. Dies beinhaltet auch die Beratung potenzieller Kunden sowie die Bündelung und das Weiterleiten von Anfragen an die angeschlossenen Hafenbetriebs- und Infrastrukturgesellschaften.

Quelle: Seaports, Foto: EPAS / Seaports




Container per Mausklick

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Eine PwC-Studie zeigt: technologisches Know-how wird für deutsche Reeder immer wichtiger. Viele Unternehmen nutzen ihre Chancen.

Schiffstransporte einfach per Mausklick über Online-Portale buchen und per GPS-Tracking am eigenen Bildschirm verfolgen galt lange Zeit als kaum umsetzbar. Inzwischen gehen jedoch gut vier von fünf deutschen Reedern davon aus, dass Online-Anwendungen für Kunden bald selbstverständlich sein werden. Dieses Ergebnis zeigt eine aktuelle Branchenbefragung der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers PwC.

Demnach bleibt die Digitalisierung für die deutsche Schifffahrt in den nächsten Jahren ein zentrales Thema und bringt Veränderungen mit sich. „In großen Teilen der maritimen Wirtschaft hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Digitalisierung auch vor der Seeschifffahrt nicht haltmachen wird. Viele Unternehmen erkennen und nutzen bereits die Chancen, die etwa GPS-Tracking und eine digitale Logistik bieten“, erklärt Claus Brandt, Leiter des Kompetenzzentrums Maritime Wirtschaft bei PwC.

Die bisherigen Erfahrungen der Unternehmen mit der Digitalisierung haben offenbar großen Einfluss auf die Beurteilung der weiteren technologischen Entwicklung. Für „überbewertet“ halten die Digitalisierung lediglich 16 Prozent der Befragten. Weitgehend Einigkeit herrscht unter den Reedern auch darüber, dass sie mittelfristig neue Geschäftsfelder erschließen wollen oder müssen (71 Prozent). Dazu werde auch technologisches Know-how immer wichtiger. Logistik- und Technologieunternehmen sowie Startups messen drei Viertel der Befragten in Zukunft eine wichtige Rolle in der maritimen Wertschöpfungskette bei.

Insgesamt blickt die Branche positiv in die Zukunft. Gut 70 Prozent prognostizieren für die kommenden fünf Jahre höhere weltweite Ladungsaufkommen. Steigende Erlöse in den nächsten zwölf Monaten erwarten gut 60 Prozent der Reeder. Noch vor einem Jahr zeigten sich die Reeder in ihren Prognosen deutlich negativer. „Bei den deutschen Reedern keimt die Hoffnung, dass die wirtschaftliche Talsohle erreicht sein könnte“, so PwC-Experte Brandt. „Auch wenn es sicherlich noch zu früh ist, um von einer Trendwende zu sprechen, so sind das doch gute Zeichen für die krisengeprüfte Schifffahrtsbranche.“

Weitere Informationen gibt es hier.

Quelle und Foto: Hamburg News




9,3 Mio Fahrzeuge in der Nordrange

Umschlag von Neufahrzeugen im Emder Hafen_Quelle EVAG Emden (1)

Regelmäßig wertet Prof. Dr. Klaus H. Holocher, Professor für Hafenmanagement an der Jade Hochschule, die Entwicklungen des Fahrzeugumschlags in den nordeuropäischen Seehäfen aus. Seiner aktuellen Analyse zufolge sank der Automobilumschlag in den zehn wichtigsten Häfen der Nordrange im Jahr 2016 leicht um 1,2 % auf gut 9,3 Millionen Fahrzeuge.

Die niedersächsischen Automobilumschlagshäfen verzeichneten dabei nur einen minimalen Rückgang um 9.000 Fahrzeuge und konnten ihren Marktanteil von ca. 20 % halten, während der Umschlag in den anderen deutschen Nordseehäfen deutlich zurückging. Emden belegte mit rund 1,3 Millionen Fahrzeugen vor Antwerpen Platz drei unter den Häfen der Nordrange. Der Autoumschlag in Cuxhaven stieg im Vergleich zum Vorjahr um über 15 % an.

Die meisten Autos wurden Holocher zufolge in Zeebrügge umgeschlagen – mit 2,8 Millionen Stück weist der belgische Hafen einen deutlichen Vorsprung vor Bremerhaven auf (knapp 2,1 Millionen umgeschlagene Automobile). Emden lag mit 1,3 Millionen Fahrzeugen wieder auf Platz drei vor Antwerpen, auch wenn der Umschlag um fünf Prozent zurückging. In Cuxhaven stieg der Umschlag deutlich um an, mit fast 480.000 umgeschlagenen Neufahrzeugen erreichte der Hafen an der Elbmündung Platz sechs. Vlissingen, wo es bereits vor zwei Jahren einen Boom im Automobilimport gab, belegt Platz fünf des Ranking. Ursache hierfür war nach Angaben Holochers u.a. die in 2015 erfolgte Verlagerung der Ford-Produktion nach Valencia in Spanien. Seitdem erreichen die Neufahrzeuge Vlissingen auf dem Seeweg über die Häfen Valencia und Sagunt und steigern das seewärtige Import- bzw. Transhipment-Volumen, während sie vorher auf dem Landweg aus den nun geschlossenen Autofabriken in Genk (Ford) und Bochum (Opel) kamen.

In Cuxhaven konnten in 2016 deutlich höhere Umschlagsmengen erzielt werden, resultierend u.a. aus der starken Erhöhung der Importe. Dies führte ebenfalls zu einem steigenden Bedarf an Lagerflächen, dem durch Umstrukturierungen von hafennahen Flächen wirksam begegnet werden konnte. Mit dem Bau des neuen Liegeplatz 4 in Cuxhaven dürfte sich überdies neues Potential für den Automobilumschlag ergeben.

In Emden wurden rund 1,3 Millionen Fahrzeuge umgeschlagen, wobei der Exportanteil bei 81 % lag. Holocher verweist in diesem Zusammenhang auf das Perspektivpapier für diesen Hafen, das die landeseigene Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports in Auftrag gegeben hatte. Hierin werden bis zum Jahr 2030 Umschlagspotenziale von über 2 Millionen Fahrzeugen prognostiziert und daher empfohlen, die angelaufenen Planungen für Kapazitätserweiterungen und die Fahrrinnenanpassung der Ems zügig umzusetzen, damit die Potenziale auch realisiert werden könnten.

Weiterhin bezieht sich Holocher in seiner Analyse auf Angaben des Verbandes der Automobilindustrie (VDA): Demnach waren die PKW-Exporte aus Deutschland im Jahr 2016 geringfügig um 0,1 % gestiegen, während sie im ersten Halbjahr 2017 um 2 % zurück gegangen sind. Großbritannien war 2016 weiterhin der wichtigste Exportpartner, nach VDA-Angaben wurden knapp 800.000 Neufahrzeuge aus deutscher Fertigung dorthin exportiert – ein Rückgang von 1,3 % gegenüber dem Vorjahr. In die USA – gemessen am Fahrzeugwert das bedeutendste Empfangsland – wurden mit knapp 550.000 PKW 11,4 % weniger Autos aus Deutschland versandt. Diese Exportrückgänge haben einen signifikanten Anteil an dem gesunkenen Versand in Emden und Bremerhaven.

„Der beschlossene EU-Austritt Großbritanniens und die angedrohten Importbehinderungen der Vereinigten Staaten könnten künftig negative Auswirkungen auf die deutschen und europäischen Fahrzeugexporte in diese beiden Länder haben. Andererseits bestehen intensive industrielle Verflechtungen, die bei den politischen Aktivitäten berücksichtigt werden müssen. So produzierten BMW, Daimler und VW in den USA deutlich mehr Autos als sie aus Deutschland dorthin exportieren. Ihre Exporte aus den USA erreichen schon fast das Volumen der Importe aus Deutschland“, erläutert der Professor für Hafenmanagement. Insofern sei der Umschlag von Neufahrzeugen in den europäischen Seehäfen auch langfristig als Wachstumsmarkt einzuschätzen.

Holocher wies abschließend darauf hin, dass die Short-Sea-Reederei UECC bereits zwei Autotransporter einsetzt, die auch umweltschonend mit LNG betrieben werden können. Die Möglichkeit, ausreichend LNG für die 14-tägigen Rundreisen durch Nord- und Ostsee bunkern zu können, bestehe zwar in Zeebrügge und Rotterdam, bislang aber nicht in deutschen Häfen.

Quelle: seaports of Niedersachsen GmbH, Foto; EVAG, Emden behauptet seinen dritten Platz im Ranking der europäischen Automobil-Umschlagshäfen 




Mit der Natur für die Natur

UE2017

Für ein Unternehmen mit ausgeprägtem Umweltbewusstsein beginnt die Verantwortung beim täglichen Handeln. Die aktuelle Umwelterklärung von viadonau zeigt die wichtigsten Leistungskennzahlen zur Umweltperformance des Unternehmens, was für Arbeitssicherheit und Gesundheitsförderung getan wird und welche Maßnahmen und Ziele heute und in Zukunft gesetzt werden.

Im besonderen Fokus der neuen Ausgabe stehen außerdem Geschichte und Meilensteine vielfältiger Renaturierungsaktivitäten an der Donau sowie ihre ökologische Wirkung und Rolle bei der Entwicklung eines bedeutenden Wirtschafts- und Naturraums.

Wussten Sie, dass viadonau 2016 rund 1.550 Meter Nebengewässer der Donau renaturierte und so einmal mehr einen wichtigen Beitrag für den Erhalt der Artenvielfalt im Donauraum leistete? Indem naturnahe Lebensräume geschaffen werden, verbessert viadonau den ökologischen Zustand der Flusslandschaft und stellt die natürliche Dynamik der Fließgewässer wieder her. Von der langfristigen Bewahrung des kostbaren Naturraums profitieren Mensch, Natur und Wirtschaft gleichermaßen.

Verantwortungsbewusste und vorausschauende Entwicklung steht daher im Zentrum der Unternehmensphilosophie von viadonau, die sich auch in der täglichen Arbeit der vielen Expertinnen und Experten wiederspiegelt. Als EMAS-zertifiziertes Unternehmen fördert viadonau nicht nur gezielt die Umweltleistung, sondern verbessert konsequent und maßgeschneidert die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. So wurden auch 2016 zahlreiche Impulse und Maßnahmen gesetzt, um die Arbeitssicherheit weiter zu erhöhen und das Gesundheitsmanagement zu stärken.

Wenn Sie noch viel mehr darüber erfahren wollen, dann holen Sie sich jetzt die neue aktualisierte Umwelterklärung einfach digital im viadonau-Publikationsbereich.

Quelle und Bild: viadonau




Hafen Rotterdam fordert zügige Wiedereröffnung

"train line crossing at night, with selective focus & vignetting."

Jetzt meldet sich auch der Hafen Rotterdam zu Wort: Die für den internationalen Bahngütertransport wesentliche Bahnlinie von Rotterdam über Duisburg nach Basel und Mailand wurde am 12. August 2017 durch Erdsenkungen bei Arbeiten im Südwesten Deutschlands langfristig blockiert bemängeln die verantwortlichen.

Hinzu kommt, dass die üblichen Umleitungsstrecken in Deutschland durch Bahnarbeiten gesperrt und somit nicht nutzbar sind.

Durch diese Blockaden kam der internationale Bahnverkehr auf dem bedeutenden europäischen Rhein-Alpen-Bahnkorridor zum Erliegen. In den vergangenen Tagen waren mehrere Hundert Güterzüge betroffen. Der Bahngüterverkehr und die gesamte Lieferkette aus Herstellern, Transportunternehmen, Unternehmen und Verbrauchern wird dadurch stark beeinträchtigt.

Bei Gütertransportunternehmen, intermodalen Operatoren und beim Hafenbetrieb Rotterdam ist man sehr besorgt über eine angemessene und wettbewerbsfähige Gewährleistung der Erreichbarkeit des europäischen Hinterlands für den Mainport Rotterdam und die Niederlande. Eine langfristige Sperrung sollte nicht in Betracht gezogen werden, insbesondere, weil dieses Jahr auch schon große Verfügbarkeitsprobleme bei den Hinterlandverbindungen in den Niederlanden (an den Brücken Moerdijkbrug und Calandbrug) sowie in Norditalien (Luino) auftraten.

Wir bitten den deutschen Bahnnetzbetreiber DB Netze und den Rhein-Alpen-Güterverkehrskorridor, dass sie schnell einen effektiven Notfallplan umsetzen und die Beteiligten informieren.

Diese Großsperrung in dieser wesentlichen Verkehrsader des europäischen Bahngüterverkehrs erfordert eine grundlegende Verbesserung der internationalen Koordination von Bahnarbeiten und der Verfügbarkeit und Qualität der Notfallpläne. Die europäischen Güterverkehrskorridore werden gebeten, diesen Punkt aufzugreifen, auszuarbeiten und für die Zukunft sicherzustellen.

Der Bahngüterverkehr ist für die Verbindung der niederländischen Häfen, Terminals, des Handels und der Industrie mit ihrem Hinterland sowie auch zur modernen umweltfreundlichen Gestaltung des Gütertransports unverzichtbar. Ein europäisches Bahnnetz mit hoher Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit ist dafür unerlässlich. Ein schnelles und effektives Eingreifen von Bahnnetzbetreibern ist für die Zukunft und ein zuverlässiges Image des grenzüberschreitenden Bahnverkehrs von wesentlicher Bedeutung.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Rheintal: VDV will Hilfe, Contargo streicht

Dr. jur. Martin Henke, seit Juli 2000 Geschäftsführer Eisenbahnverkehr im Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV)

Angesichts der andauernden Sperrung der Rheintalstrecke bei Rastatt fordert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) eine unbürokratische finanzielle Hilfe des Bundes für die betroffenen Eisenbahnunternehmen.

„Der Streckenabschnitt ist ein neuralgischer Punkt für das gesamte europäische Eisenbahnnetz. Eine wochenlange Sperrung hat katastrophale Folgen insbesondere für die umfangreich betroffenen Güterbahnen“, so VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke (Foto).

Verschärft wird die ohnehin prekäre Situation dadurch, dass auch mögliche Umleitungsstrecken von baubedingten Sperrrungen betroffen sind. „Es gibt praktisch keine Verkehrsrelation, auf der die umzuleitenden Verkehre wirtschaftlich durchgeführt werden könnten. In der Folge wird der Verkehr auf andere Verkehrsträger abwandern, vor allem auf die Straße, und die Eisenbahnunternehmen verlieren massiv Kunden und blieben auf den Fixkosten sitzen“, so Henke weiter. Angesichts der ohnehin schwierigen Kosten- und Erlössituation des Schienengüterverkehrs könnte die Situation aus Sicht des VDV für einige Unternehmen existenzbedrohend werden.
Der Verband appelliert deshalb an den Bund als Verantwortlichen für den Bundesschienenwegeausbau, kurzfristige und unbürokratische finanzielle Hilfe zu leisten. „Den betroffen Eisenbahnunternehmen ist kurzfristig nicht durch Problemanalyse und gegenseitige Schuldzuweisung zu helfen, sondern durch finanzielle Unterstützung. Die notwendigen Schlussfolgerungen für die Neubaumaßnahmen der Zukunft müssen danach erörtert werden“, so Henke abschließend.

„Wir arbeiten mit Hochdruck daran, unseren Kunden den Transport über eine ,Wasserbrücke‘ anbieten zu können“, reagiert derweil das Unternehmen Contargo.

Weiter heißt es: „In den nächsten Tagen werden wir zunächst direkt ein Binnenschiff von Emmerich nach Basel, ein Schiff von Duisburg nach Basel  und ein Schiff von Rotterdam nach Basel anbieten können. Jedes Schiff wird bis zu drei Zügen ersetzen können.

Wir arbeiten außerdem daran, eine regelmäßige „Wasserbrücke“ einzurichten, die regelmäßig bis zum Ende der Sperrung die ausfallenden Züge ersetzen könnte. Unser Ziel ist es, die Container per Zug bis Mannheim und Ludwigshafen zu transportieren und dort auf Binnenschiffe umzuschlagen, die weiter nach Weil und Basel fahren und damit die gesperrte Strecke umgehen würden.

Wir prüfen derzeit auch Ausweichstrecken per Bahn durch den Schwarzwald und Frankreich. Sind hier aber aufgrund der zur Verfügung stehenden Kapazitäten wenig zuversichtlich.

Wir bitten um Ihr Verständnis, dass trotz aller unserer Bemühungen die vereinbarten Termine nicht zu halten sind und voraussichtlich mit zusätzlichen Kosten gerechnet werden muss.“

Quelle: VDV, Contargo, Foto: VDV