Kooperation zwischen Nord und Süd

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Welche Chancen bieten Deutschlands einziger Container Tiefwasserhafen und die niedersächsischen Seehäfen den bayerischen Unternehmen und Logistikdienstleistern? Rede und Antwort standen jüngst die Vertreter von Seaports of Niedersachsen und der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG in Nürnberg.

Die Veranstaltung wurde gemeinsam mit der bayernhafen Gruppe organisiert, zu der die sechs bayerischen Binnenhäfen Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Passau, Regensburg und Roth gehören. Nach der Begrüßung durch den Prokuristen und Intermodalverantwortlichen der bayernhafen Gruppe, Alexander Ochs, stand zunächst die Besichtigung des TriCon Container-Terminals auf dem Programm.

Rund 40 Unternehmensvertreter der bayerischen Logistik- und Spediteursbranche aus der Region Nürnberg waren der Einladung gefolgt und konnten im Anschluss einen Eindruck vom Leistungsspektrum aller niedersächsischen Seehäfen gewinnen. Das Potenzial der Universalhafengruppe im Nordwesten mit den Standorten Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven präsentierte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin von Seaports of Niedersachsen. Der Hafenverbund mit einem Umschlagsvolumen im vergangenen Jahr von über 52 Millionen Tonnen gehört zu den größten Deutschlands. In den Fokus ihres Vortrags stellte Onnen-Lübben die leistungsfähigen Umschlags- und Lagerkapazitäten für alle Güterarten und das Portfolio der kundenorientierten Logistikdienstleistungen in den Standorten. Darüber hinaus verdeutlichte sie die Vielzahl der Liniendienste sowie die multimodalen Anbindungen an das deutsche und europäische Hinterland.

Über die Perspektiven, die der Standort Wilhelmshaven mit dem Containerterminal und dem Güterverkehrszentrum für die bayerischen Unternehmen bietet, referierten die Vertriebsleiter der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG, Michael Moehlmann, und Oliver Bergk vom Vertriebsteam der EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven. Im Vordergrund standen die Präsentation des Hafens mit seinen kurzen und schnellen Wegen, den Hinterlandanbindungen via Straße und Schiene, das Flächenpotenzial im Güterverkehrszentrum und die vorhandene Suprastruktur für die Abfertigung von Großcontainerschiffen. Komplettiert wurde das Vortragsprogramm durch die Erläuterungen von Christian Süß, Leiter Regionalbereich Süd der TFG Transfracht Internationale Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr, zu dem neuen Zugsystem, das auch eine flexible Anbindung des Container Terminals Wilhelmshaven in 2017 vorsieht. Der AlbatrosExpress von Transfracht verbindet an sieben Tagen pro Woche Bayern über die Terminals München, Augsburg, Regensburg, Burghausen, Nürnberg und Bamberg mit den deutschen Seehäfen. 84 Abfahrten wöchentlich von und zu den deutschen Seehäfen sowie  hohe Frequenzen zu den einzelnen Terminals sind die zentralen Vorteile des Transfracht-Zugsystems für die Bayerische Wirtschaft.

Den Abschluss des Abends bildete ein reger Meinungsaustausch über die Möglichkeiten für die bayerische Logistikwirtschaft, neue Wege in den Norden einzuschlagen.

Quelle und Foto: Bayernhafen GmbH & Co. KG, Von links: Inke Onnen-Lübben (Geschäftsführerin Seaports of Niedersachsen), Alexander Ochs (Prokurist und Intermodalverantwortlicher der bayernhafen Gruppe), Michael Moehlmann (Vertriebsleiter Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketing GmbH & Co. KG), Oliver Bergk (Vertrieb EUROGATE Container Terminal Wilhelmshaven), Christian Süß (Leiter Regionalbereich Süd TFG Transfracht Internationale Gesellschaft für kombinierten Güterverkehr), Harald Leupold (Geschäftsführer HAFEN NÜRNBERG-ROTH GmbH)




Spatenstich für neues Distributionszentrum

160712_Spatenstich Garbe Distributionszentrum trinkkontor im Duisburger Hafen

Mit dem symbolischen Spatenstich ist der Startschuss für den Bau eines neuen Distributionszentrums im Duisburger Hafen gefallen, das die Garbe Industrial Real Estate GmbH für die trinkkontor BACHER-CARINA & STAMS GmbH errichtet.

Auf einem 35.000 Quadratmeter großen Grundstück im logport I entsteht dort bis Dezember 2016 eine moderne Logistikimmobilie mit rund 15.000 Quadratmetern Hallenfläche. Insgesamt investiert Garbe Industrial Real Estate rund zwölf Millionen Euro in die Projektentwicklung.

„Die 96 Meter breite und 144 Meter lange Immobilie ist mit 17 Ladetoren und einer Außenfläche zum Rangieren speziell auf die Abwicklung von schweren Gütern ausgelegt“, beschreibt Jan Dietrich Hempel, Geschäftsführer der Garbe Industrial Real Estate, die Besonderheiten des Projekts. Zusätzlich sind auf dem Gelände eine Waschstation für Transporter und Schankfahrzeuge sowie knapp 100 Stellplätze für Pkw und Lkw vorgesehen. Der Hamburger Logistikimmobilienentwickler wird das Distributionszentrum nach Fertigstellung für zehn Jahre an die trinkkontor BACHER-CARINA & STAMS GmbH, die zur Bitburger Braugruppe gehört, vermieten.

Am neuen Standort werden nach Unternehmensangaben rund 170 Mitarbeiter beschäftigt, die von 2017 an die gesamte Bandbreite der getränkegroßhandelsspezifischen Dienstleistungen für Gastronomie, Veranstaltungen, Getränkemärkte sowie den Groß- und Einzelhandel erbringen. Dazu gehört beispielsweise die Bestückung von Eventfahrzeugen, die mit Equipment wie Zapfgerät, Theke, Zeltgarnitur oder Gläsern ausgestattet werden. Die Verkehrsanbindung des neuen Distributionsstandortes ist durch die unmittelbare Nähe der Zufahrten zur A 40 und A 57 optimal für die schnelle Abwicklung der Getränkelogistik in den Kernregionen des Unternehmens, die das Rheinland, den Niederrhein, das westliche Ruhrgebiet und das südliche Münsterland umfassen.

„Die Ansiedlung von trinkkontor belegt nicht nur die Attraktivität des Standorts. Sie unterstreicht auch die enormen Beschäftigungseffekte wertschöpfender Logistik. Insgesamt sind seit 1998 allein auf logport I rund 5.000 neue Arbeitsplätze entstanden“, so Erich Staake, Vorstandsvorsitzender der Duisburger Hafen AG (duisport).

Die Garbe Industrial Real Estate GmbH mit Hauptsitz in Hamburg ist einer der führenden Anbieter und Manager von Logistik- und Unternehmensimmobilien in Deutschland. Das Unternehmen zählt seit mehr als 20 Jahren zu den bedeutenden unabhängigen Kooperationspartnern für Transport- und Logistikdienstleister, Handel und produzierendes Gewerbe. Die Garbe Industrial Real Estate GmbH entwickelt, kauft bzw. verkauft, vermietet, verwaltet und finanziert hochwertige nachvermietbare Gewerbeimmobilien an attraktiven nationalen und internationalen Verkehrs- und Industriestandorten. Mit rund 3,4 Millionen Quadratmetern Grundstücksfläche und knapp 1,7 Millionen Quadratmetern Hallenfläche betreut die Garbe Industrial Real Estate GmbH aktuell 71 Objekte an 55 Standorten in drei Ländern im Wert von über einer Milliarde Euro.

Das Unternehmen ist ein Beteiligungsunternehmen der Bitburger Braugruppe und vermarktet als Getränke-Vollsortimenter ein Volumen von ca. 2000 Artikeln an Fassbieren, Flaschenbieren und alkoholfreien Getränke sowie ca. 800 Artikel an Weinen, Schaumweinen und Spirituosen. Damit ist man in allen relevanten Absatzkanälen (Gastronomie, Hotellerie, Veranstaltungen, Getränkemärkten, Partner-Großhändler, Tankstellen und organisierter Lebensmittelhandel) präferierter Partner und Lieferant wie auch marktbedeutender Anbieter im Getränkebereich. Wöchentlich werden mehr als 1.000 Einzelkunden aus den genannten Segmenten mit Ware versorgt. Zu den Dienstleistungen zählen Kapitalhergaben an die Gastronomie, die Gastronomie-Objektvermittlung, die Planung und Realisation von Einrichtungskonzepten sowie  der Support mit Schankanlagentechnik und Veranstaltungsequipment wie Kühlwagen, Ausschankwagen, Theken etc.

Quelle und Foto: Garbe Industrial Real Estate, (v.l.n.r.) Thomas Kleinsz, Geschäftsführer Logistik trinkkontor BCS GmbH, Robert Schloyer, Geschäftsführer Vertrieb trinkkontor BCS GmbH, Erich Staake, Vorstandsvorsitzender Duisburger Hafen AG, Katharina Jelen, kaufmännische Geschäftsführerin trinkkontor BCS GmbH, Manfred Osenger, Bürgermeister Stadt Duisburg, Jan Dietrich Hempel, Geschäftsführer Garbe Industrial Real Estate GmbH




Anhebung des Hafenlotstarifes

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Alle zwei Jahre findet in Hamburg eine Überprüfung des Hafenlotstarifes statt. Für die Periode 2014 und 2015 hat diese ergeben, dass die Beratungsgelder für Lotsungen im Hafen um 2,13 Prozent anzuheben sind.

Die Hafenlotstarifordnung regelt die Entgelte der Hafenlotsen. Für die Leistungen der Hafenlotsen sind Hafenlotsgelder für Beratung der Schiffsleitung und Wartegelder für mögliche Wartezeiten sowie Auslagen für Wegekosten zu entrichten. Die Hafenlotsgelder sind gemäß § 4 Hafenlotsgesetz so zu bemessen, dass die Hafenlotsen bei normaler Inanspruchnahme ein Einkommen und eine Versorgung haben, die Ihrer Vorbildung und der Verantwortung des Berufes entsprechen.

Neben den Beratungsgeldern werden Nebenentgelte für zum Beispiel  Ein- oder Ausdocken oder Aufstoppen aus nicht revierbedingten Gründen erhoben. Die Wegegelder sind eine pauschale Abgeltung für die Wegekosten der Hafenlotsen. Wartegelder werden erhoben, wenn z.B. der angeforderte Hafenlotse nicht an Bord genommen oder wieder entlassen wird. Nebenentgelte sowie Wegegelder und Wartegelder sollen jeweils um 1,2 Prozent angehoben werden.

Die Belastung der Schifffahrt durch die Anhebung des Hafenlotstarifes ist wirtschaftlich vertretbar. Die Beratungsgelder steigen bei kleineren Feederschiffen zwischen 5 und 10 Euro je Lotseinsatz, bei Großschiffen um max. bis zu 16 Euro je Lotseinsatz.

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation. Foto: HHM / Hasenpusch




Hapag-Lloyd und UASC unterzeichnen Agreement

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Hapag-Lloyd AG (Hapag-Lloyd) und United Arab Shipping Company S.A.G. (UASC) haben ein Business Combination Agreement (BCA) über den Zusammenschluss beider Unternehmen unterzeichnet, vorbehaltlich der notwendigen wettbewerbsrechtlichen Zustimmungen.

Neben dem zwischen den beiden Unternehmen geschlossenen BCA haben die CSAV Germany Container Holding GmbH, die HGV Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement mbH und die Kühne Maritime GmbH auf Seiten von Hapag-Lloyd sowie die Qatar Holding LLC für den Staat Katar und der Public Investment Fund des Königreichs Saudi Arabien auf Seiten von UASC in einem separaten Vertrag, dem so genannten Shareholders Support Agreement (SSA), bestimmte Verpflichtungen in Bezug auf den Zusammenschluss und die weitere Zuführung von Eigenkapital übernommen. Darin verpflichten sich einige der beiderseitigen Aktionäre unter anderem, im Rahmen einer innerhalb von sechs Monaten nach dem Vollzug des Zusammenschlusses geplanten Bezugsrechts-Kapitalerhöhung der Hapag-Lloyd AG eine Backstop-Verpflichtung in Höhe von USD 400 Mio. zu übernehmen.

Nach der Integration wird Hapag-Lloyd zu den fünf größten Containerreedereien der Welt zählen. Die Flotte wird 237 Schiffe umfassen – mit einer Transportkapazität von insgesamt 1,6 Mio. TEU und einem geplanten jährlichen Transportvolumen von rund 10 Mio. TEU. Der Umsatz des Unternehmens wird sich auf rund USD 12 Mrd. belaufen. Hapag-Lloyd bleibt ein in Deutschland registriertes, börsennotiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg. CSAV, HGV (Stadt Hamburg) und Kühne Maritime bleiben Ankeraktionäre von Hapag-Lloyd. Die bisherigen Mehrheitsgesellschafter von UASC, Qatar Holding LLC (QH) und der Public Investment Fund des Königreichs Saudi Arabien (PIF) werden neue Kerngesellschafter von Hapag-Lloyd mit 14 Prozent (QH) und 10 Prozent (PIF).

„Dieser strategische Zusammenschluss macht für beide Partner absolut Sinn, da wir die wachsende globale Präsenz sowie die junge und hocheffiziente Flotte von UASC mit der breiten, diversifizierten Marktabdeckung und starken Kundenbasis von Hapag-Lloyd kombinieren. Außerdem erhält Hapag-Lloyd Zugriff auf die größte Containerschiffsklasse“, sagte Rolf Habben Jansen, Vorstandsvorsitzender von Hapag-Lloyd, anlässlich der Unterzeichnung des BCA. „Nach der erfolgreichen Integration von CSAV, die Mitte 2015 abgeschlossen wurde, ist diese Transaktion mit UASC ein weiterer Meilenstein in der Geschichte von Hapag-Lloyd. Der Zusammenschluss stärkt unsere Position als fünftgrößte, weltweit agierende Linienreederei.“

Das kombinierte Unternehmen wird über ein globales, diversifiziertes Portfolio mit führenden Produkten in den großen Ost-West- und Nord-Süd-Fahrtgebieten verfügen. Zudem wird es von der starken Präsenz der UASC im Mittleren Osten profitieren. Dubai wird Standort eines neuen regionalen Hauptquartiers von Hapag-Lloyd – neben Piscataway (USA), Valparaiso und Singapur.

„Mit diesem Zusammenschluss beginnt ein neuer, spannender Abschnitt in der Wachstumsgeschichte von UASC“, sagte Jorn Hinge, President und CEO von UASC. „Dank der Herkunft von UASC im Mittleren Osten sowie unseres jüngsten Wachstums in anderen Märkten, wird das zusammengeschlossene Unternehmen den Kunden in allen großen Fahrtgebieten und Märkten beste Expertise und hervorragende Dienstleistungen bieten.“

Zur 237 Schiffe umfassenden Flotte gehören unter anderem sechs Ultra Large Container Vessels (ULCV) mit einer Kapazität von 18.800 TEU, die zu den umweltfreundlichsten und effizientesten Schiffen weltweit gehören, sowie elf Schiffe mit einer Kapazität von 15.000 TEU, von denen die letzten Einheiten demnächst abgeliefert werden. Mit einem Durchschnittsalter von 6,6 Jahren und einer durchschnittlichen Schiffsgröße von 6.600 TEU wird das zusammengeschlossene Unternehmen über eine der modernsten und effizientesten Flotten der Industrie verfügen.

Das Unternehmen wird zudem größter Partner in der neuen „THE Alliance“ sein, bestehend aus Hanjin, Hapag-Lloyd, K-Line, Mitsui O.S.K Lines, Nippon Yusen Kaisha und Yang Ming. Diese Allianz soll ihren Betrieb im April 2017 aufnehmen und alle Ost-West-Fahrtgebiete abdecken inklusive Asien-Mittlerer Osten/Persischer Golf und Rotes Meer.

„Hapag-Lloyd und UASC demonstrieren mit diesem Business Combination Agreement ihre aktive Rolle bei der Konsolidierung und Gestaltung der Containerschifffahrt. Mit der neuen Transaktion bauen wir nicht nur unsere Marktposition aus, sondern auch unser Leistungsportfolio. Der Zusammenschluss wird jährliche Nettosynergien in Höhe von mindestens 400 Millionen US-Dollar generieren und dem Unternehmen hohe Investitionen ersparen“, sagte Michael Behrendt, Vorsitzender des Aufsichtsrates von Hapag-Lloyd.

Die außerordentliche Gesellschafterversammlung von UASC und der Aufsichtsrat von Hapag-Lloyd haben der Transaktion in ihren jeweiligen Sitzungen zugestimmt und damit den starken Rückhalt und das anhaltende Engagement der Hauptanteilseigner unter Beweis gestellt. Auf der ordentlichen Hauptversammlung im August werden die Aktionäre der Hapag-Lloyd AG um Zustimmung zu einem genehmigten Kapital gebeten werden, das unter anderem zur Umsetzung des Zusammenschlusses dienen soll.

„In seiner 40-jährigen Geschichte ist UASC von einer regionalen Reederei zu einem globalen Player mit einer umfassenden Abdeckung der Hauptfahrtgebiete und einer State-of-the-Art-Flotte aufgestiegen“, sagte Dr. Nabeel Al-Amudi, Vorsitzender des Board of Directors von UASC. „Wir sind sehr stolz auf die Erfolge, die UASC über die vergangenen Jahre erzielt hat und die den Weg für diese bemerkenswerte Transaktion bereitet haben.“

Nach Vorliegen aller wettbewerbsrechtlichen und vertraglichen Zustimmungen wird damit gerechnet, dass der Zusammenschluss bis Ende 2016 vollzogen ist. Bis dahin werden UASC und Hapag-Lloyd weiter als eigenständige Unternehmen tätig sein und bis Ende März 2017 in ihrer jeweiligen Allianz weiterfahren, bis „The Alliance“ startet.

Mit einer Flotte von 175 modernen Containerschiffen und einer Gesamttransportkapazität von 955.000 TEU ist Hapag-Lloyd eine der weltweit führenden Linienreedereien. Das Unternehmen ist mit ca. 9.400 Mitarbeitern an 361 Standorten in 118 Ländern präsent. Hapag-Lloyd verfügt über einen Containerbestand von 1,6 Millionen TEU – inklusive einer der größten und modernsten Kühlcontainerflotten. 122 Liniendienste weltweit sorgen für schnelle und zuverlässige Verbindungen zwischen allen Kontinenten. Hapag-Lloyd gehört in den Fahrtgebieten Transatlantik, Lateinamerika sowie Intra-Amerika zu den führenden Anbietern.

United Arab Shipping Company (UASC) ist eine global tätige Reederei mit Hauptsitz im Mittleren Osten, die 1976 gegründet wurde und weltweit 185 Büros hat. Das Unternehmen ist die größte Linienreederei im Mittleren Osten und den angrenzenden Märkten und bedient 275 Häfen. UASC bietet seinen weltweiten Kunden Containertransporte, temperaturgeführte Transporte (Reefer), Spezialverladungen sowie weitere Dienstleistungen.
Weitere Information gibt es hier

Quelle und Foto: Hapag-Lloyd AG




Kluge Hacker für die Hafenoptimierung

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Am 2. September 2016 wird der World Port Hackathon zum vierten Mal im Hafen von Rotterdam organisiert.

Beim World Port Hackathon arbeiten Teams und individuelle Teilnehmer an offenen Daten, „Big Data“ und Technologie. Mithilfe der zur Verfügung gestellten Daten versuchen sie Applikationen zu entwickeln, die Lösungen für spezifische Herausforderungen der Hafenbranche darstellen. Letztes Jahr haben über 100 Hacker mitgemacht. Die kommende Veranstaltung konzentriert sich auf drei Themen: Infrastructure & Logistics, Energy & Climate und „Disrupt the port“.

In 24 Stunden bauen die Teams Konzepte und Prototypen, die den Hafen von Rotterdam sicherer, nachhaltiger, innovativer, inspirierender und wirtschaftlich attraktiver machen. Nach 24 Stunden werden die Ideen, Konzepte und Prototypen einer Jury präsentiert. Das Team mit dem besten Konzept oder Prototypen gewinnt 1.500,- Euro. Der zweite Preis beträgt 500,- Euro.

Es gibt auch einen Anreizpreis von 1.000 Euro und die Chance, als Hacker am Port Innovation Lab(link is external), dem Start-up-Beschleunigungsprogramm des Rotterdamer Hafens teilzunehmen. Darüber hinaus bekommen die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre Ideen gleich den relevanten Parteien im Hafen vorzustellen. Der Hafenbetrieb Rotterdam ist Partner des World Port Hackathon.

Wer sich für eine Teilnahme oder mehr Informationen interessiert: Mehr dazu gibt es  hier

Quelle und Foto: World Port Hackaton




Beladene Container wieder an der Spitze

Dortmunder Hafen, Binnenhafen, Dortmund-Ems-Kanal, Containerhafen, Dortmunder Hafen AG,  Dortmund, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Dortmunder Hafen, Binnenhafen, Dortmund-Ems-Kanal, Containerhafen, Dortmunder Hafen AG, Dortmund, Ruhrgebiet, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Rund 1.338.000 Tonnen Güter wurden im ersten Halbjahr im Dortmunder Hafen umgeschlagen – damit liegt der Umschlag um 18 Prozent höher als geplant.

Letztes Jahr wurden bis zur Jahresmitte 1.438.000 Tonnen umgeschlagen. Im Vergleich dazu ist der Schiffsgüterumschlag inklusive beladener Container um sieben Prozent bzw. um 100.000 Tonnen im ersten Halbjahr 2016 gesunken.

„Die Umschlagszahlen des ersten Halbjahres 2016 übersteigen unsere Planzahlen. Das ist ein positives Ergebnis. Dennoch haben wir mit einem Umschlagsrückgang im Vergleich zum letzten Halbjahr gerechnet. Zum einen waren die Ergebnisse des letzten Jahres besonders zufriedenstellend. Der Schiffsgüterumschlag inklusive beladener Container für 2015 ist seit der Weltwirtschaftskrise 2008/2009 unser zweitbestes Ergebnis. Zum anderen bleibt der Dortmunder Hafen, wie alle anderen Häfen auch, von der generellen Stahlkrise nicht verschont. Dementsprechend können wir zufrieden sein“, sagt Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG.

Die beladenen Container stehen wie letztes Jahr an der Spitze der Gütergruppen. Insgesamt wurden 417.000 Tonnen in beladenen Containern im Dortmunder Hafen von Januar bis einschließlich Juni 2016 umgeschlagen – das sind 12 Prozent oder 56.100 Tonnen weniger als im ersten Halbjahr 2015.

Zuwächse von Januar bis Juni 2016 verzeichneten folgende Gütergruppen: Mineralöle mit 15 Prozent bzw. 38.100 Tonnen, Importkohle mit 6 Prozent bzw. 3.200 Tonnen und Baustoffe mit 5 Prozent bzw. 11.900 Tonnen.

Ausschlaggebend für die Rückgänge in den Gütergruppen Schrott, -12 Prozent bzw. -21.700 Tonnen, und Eisen und Stahl, -36 Prozent bzw. -62.000 Tonnen, sind die generelle Stahlkrise und die Schließung der Hoesch Spundwand und Profil GmbH.

Quelle: Dortmunder Hafen AG, Foto: Dortmunder Hafen AG / Blossey




BMVI veröffentlicht Wassertourismuskonzept

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Mit Meerzugang an Nordsee und Ostsee, hunderten Flüssen, Kanälen, Bächen und Seen ist Deutschland Anziehungspunkt für Touristen und Wassersportler weltweit.

Um die Zukunft von Wassertourismus, Freizeitschifffahrt und Wassersport langfristig zu sichern, hat das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ein Wassertourismuskonzept entwickelt. Mit dem Konzept bekennt sich der Bund zu seiner Verantwortung als Eigentümer der Haupt- und Nebenwasserstraßen.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Wassertourismus macht nicht nur Spaß, sondern ist auch ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. Mit unserem Wassertourismuskonzept schaffen wir die Grundlage für Investitionen des Bundes in die Freizeitwasserstraßen und Naturgewässer. Damit sichern wir Wohlstand, Wachstum und Arbeit in unseren Regionen.

Zentrale Elemente des Wassertourismuskonzeptes sind:

Entwicklungskonzepte erarbeiten: Der Infrastrukturstandard der Reviere wird stärker auf die jeweiligen Nutzungsarten ausgerichtet. Dafür sollen Entwicklungskonzepte erarbeitet werden, um verkehrliche Aspekte, Freizeitnutzungen und Anforderungen von Wasserwirtschaft und Naturschutz zusammenzuführen und Länderinteressen zu berücksichtigen. Die Akteure vor Ort werden an der Erarbeitung beteiligt.

Haushalt Nebenwasserstraßen schaffen: Für die Freizeitwasserstraßen und Naturgewässer wird ein eigener Haushalt geschaffen. Damit wird das Konkurrenzverhältnis zu den Hauptwasserstraßen auch finanziell aufgelöst und neben dem Güterverkehr der touristische Nutzen als Kriterium für Investitionen eingeführt. Die haushälterische und organisatorische Umsetzung erfolgt im Zuge der Reform der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV).

Pilotregionen etablieren: Die Zuständigkeiten für Freizeitschifffahrt, Wassersport und Wassertourismus sind zwischen Bund und Ländern aufgeteilt. Um die Zusammenarbeit zu verbessern, sollen alternative Handlungskonzepte etabliert werden. Erste Gespräche zu Pilotregionen sollen mit Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern starten.

Das Wassertourismuskonzept ist www.bmvi.de/wassertourismuskonzept abrufbar

Quelle: BMVI, Foto: Georg Hanf / istockphoto.com




Neues Logistikzentrum für Forstprodukte

Auf großes Interesse ist die gemeinsam von Hafen Hamburg Marketing und Seehafen Kiel organisierte Networking-Veranstaltung „Hamburg und Kiel: wichtige Logistikknotenpunkte in der Nord- und Ostsee“ gestoßen.

Rund 70 Teilnehmer aus der maritimen Wirtschaft, Verbände und Industrie nutzten den Anlass, um sich über die im Kieler Ostuferhafen im Juli startenden Papierumschlagaktivitäten der zwei schwedischen Konzerne SCA Logistics und Iggesund Paperboard zu informieren. Mit einer Investition von rund 17,5 Millionen Euro baut der Seehafen Kiel im Ostuferhafen neue Hallen mit einer Gesamtfläche von ca. 32.000 m² und erhöht damit die bisherige Lagerkapazität des Hafens um zwei Drittel. Mit den neuen Hafenschuppen Nr. 8 und Nr. 10 wird Kiel Standort für die Forstproduktlogistik von SCA und Iggesund Paperboard. Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG: „Der Ausbau unserer Umschlag- und Lagerkapazitäten im Bereich Ostuferhafen schafft in Kiel ein speziell auf die Anforderungen im Papierumschlag ausgerichtetes neues Logistikzentrum. Diese Baumaßnahme bietet auch unseren Holzkunden zusätzliche Lagerkapazitäten. Dies ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung des Hafens.“

Für Ingo Egloff, Vorstand von Hafen Hamburg Marketing, der die Gäste auf der Sonnenterrasse des Kieler Kreuzfahrtterminals mit Dr. Dirk Claus begrüßte, ist die Zusammenarbeit mit dem Seehafen Kiel erfolgreich und funktioniert sehr gut. „Für Deutschlands größten Universalhafen Hamburg ist unser Nachbarland Schleswig-Holstein mit seiner auch vom Außenhandel geprägten Wirtschaft und die gute Verkehrsanbindung mit dem Kieler Hafen von großer Bedeutung. Auch für den Hamburger Hafen sind Forstprodukte eine führende Gütergruppe. Im Jahr 2015 wurden in Hamburg rund 13,5 Millionen Tonnen Papier, Pappe, Druckerzeugnisse und Holzwaren umgeschlagen. Im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 4,9 Millionen Tonnen. Hamburg und Kiel ergänzen sich somit sehr erfolgreich in diesem Umschlagsegment und in der Kombination von Übersee- und Ostseeverkehren“, erläuterte Egloff.

Im Anschluss an die offizielle Begrüßung verschafften sich alle Teilnehmer der Veranstaltung einen persönlichen Eindruck über den Baufortschritt des neuen Logistikzentrums und die bereits in Betrieb befindlichen Lagerhallen im Ostuferhafen. Auch für einen Blick hinter die Kulissen des „Trainingslagers“ der Stauerei Seehafen Kiel Stevedoring blieb noch Zeit bei einem Rundgang über die Anlage. Die Veranstaltung, die von Marina Basso Michael, Leiterin Marktentwicklung Ostseeregion/ Osteuropa bei Hafen Hamburg Marketing e.V., moderiert wurde, bot dann noch Gelegenheit für Gespräche mit Blick auf den Hafen.

Im Ostuferhafen sind die Linienverkehre von und nach Osteuropa angesiedelt. Täglich verbinden RoPax-Fähren der DFDS Kiel mit Klaipeda in Litauen. Darüber hinaus werden St. Petersburg und Ust-Luga im RoRo-Verkehr mit Russland angelaufen. Im Rahmen des Papierneugeschäftes wird Kiel künftig mehrmals wöchentlich von SCA-RoRo-Frachtern aus dem nordschwedischen Sundsvall bzw. via Nord-Ostsee-Kanal aus Benelux und England angesteuert. Zudem werden Massengüter (wie Getreide, Kohle oder Altmetalle), Container sowie Schwergüter- und Projektladungen umgeschlagen. Im Ostuferhafen werden jährlich mehr als 3 Millionen Tonnen Güter verladen bzw. gelöscht. Die Seehafen Kiel GmbH & Co. KG ist Eigentümerin der Hafenanlagen und Lagerflächen, während der Umschlag von der Seehafen Kiel Stevedoring GmbH und anderen privaten Unternehmen durchgeführt wird. Im Hinblick auf das Papierneugeschäft wird die Umschlaggesellschaft in weiteres Gerät investieren und allein 50 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen. In Summe entstehen im Ostuferhafen sogar mehr als 70 zusätzliche Arbeitsplätze.

 




Spediteure in NRW verurteilen schwarze Schafe

Trotz Sperrung für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen fahren immer noch 150 schwere Lkw täglich über die Leverkusener Rheinbrücke. Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW nimmt dazu Stellung und distanziert sich in aller Deutlichkeit von den Lkw-Fahrern, die ordnungswidrig die Brücke nutzen.

Eigentlich ist es eine Erfolgsgeschichte: Rund 14.000 Lkw fahren jeden Tag einen Umweg von im Schnitt 30 Kilometern, um nicht über die Leverkusener Rheinbrücke zu fahren. Und das, obwohl die Logistikunternehmer dabei rund 40 wertvolle Minuten pro Tour verlieren. Hinzu kommt, dass durch den Mehrverbrauch von über 8 Litern Diesel eine deutlich spürbare ökologische und ökonomische Belastung verbunden ist. Dieser Umweg ist aber absolut notwendig, denn das marode Bauwerk verträgt keine starken Erschütterungen mehr, wie auch der neu entdeckte 40 cm lange Riss wieder zeigt. Zur Reparatur muss die Brücke im August vollständig gesperrt werden. „Wir dürfen nicht riskieren, dass die Brücke außerhalb der Ferien oder gar dauerhaft für den gesamten Verkehr gesperrt werden muss. Dann würden nämlich täglich über 100.000 Pkw ebenfalls unsere Umwege fahren und der Verkehr im Großraum Köln käme vollständig zum Stillstand – natürlich auch für unsere Lkw“, mahnt Marcus Hover, Sprecher des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik NRW.

Dabei distanziert der VVWL sich deutlich von den Lkw-Fahrern, die trotz Verbot über die Brücke fahren. „Das Verbot ist so gut ausgeschildert, dass die Bußgelder wegen Vorsatz verdoppelt wurden. Im Wiederholungsfall wird sogar der Führerschein eingezogen. Für denjenigen, der regelmäßig dort entlang fährt, ist der Kontrolldruck einfach zu groß“, betont Hover. Anders sehe es bei internationalen Transporten aus. „Die Fahrer sind nicht so oft in Deutschland, die Touren werden oft stur nach Navigation gefahren und im billigen Pkw-Navigationsgerät ist die Brücke nun mal einfach nicht kaputt“, erläutert der Verbandsvertreter. Ein Dilemma: Vorankündigungen gibt es reichlich, schon in Wuppertal kann man auf großen Tafeln lesen, dass die Rheinquerung bei Leverkusen für den Schwerlastverkehr gesperrt ist. „Wer allerdings nur kyrillische Schrift lesen kann oder gar nicht weiß, wo Leverkusen liegt, begreift erst kurz vor der Brückenrampe, dass er da nicht fahren darf. Internationale Tafeln an der Autobahn aufzustellen, ist jedoch nach deutschem Recht nicht erlaubt“, bedauert Hover. Aber natürlich sind unter den täglich 150 falsch fahrenden Lkw nicht nur osteuropäische Lkw zu finden. „Wer dort fährt, obwohl er es besser wissen müsste, pennt entweder oder ist kriminell. Die müssen es über den Bußgeldbescheid lernen, denn sonst erschleichen sie sich ohne Umwege einen unfairen Wettbewerbsvorteil und schädigen gleichzeitig auch noch den Ruf von denen, die trotz Mehrbelastung alles richtig machen“, meint Hover.

NRW-Verkehrsminister Michael Groschek und Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt haben die Forderung des VVWL NRW erfüllt und die Brücke im Bundesfernstraßengesetz als so vordringlich eingestuft, dass gegen die Planung nur noch in erster und einziger Instanz vor dem Bundesverwaltungsgericht geklagt werden kann. So kann die Planungszeit um ein ganzes Jahr verkürzt werden. „Seit 2014 ist die Brücke für unsere Lkw gesperrt, trotzdem hat der Neubau noch nicht begonnen. Wenn alles gut läuft, wird das erste Brückenteil erst im Jahr 2020 fertig gestellt. Für die Unternehmen, die treu die Regeln befolgen, ist das viel zu lange und zu teuer. Wenn dann auch noch unsere Minister von Brüssel kritisiert werden, dass das Verfahren zu schnell sei und nicht alle Vorschriften eingehalten würden, fehlt uns jedes Verständnis“, kritisiert Hover. Der VVWL fordert deshalb eine zügige Überarbeitung des Planungs- und Vergaberechts für alle Strecken von europäischer Bedeutung, wie beispielsweise die Rheinquerung bei Leverkusen.

Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) e.V. ist der Wirtschafts- und Arbeitgeberverband der nordrhein-westfälischen Transport-, Speditions-, Logistik- und Entsorgungswirtschaft. Der VVWL ist Servicepartner und Interessenvertretung seiner Mitgliedsfirmen. Mit seinen rund 2.000 Mitgliedsfirmen ist er der führende Verband der nordrhein-westfälischen Verkehrs- und Logistikwirtschaft mit Geschäftsstellen in Düsseldorf und Münster.

Quelle: VVWL, Foto: straßen.nrw




Priorität auf Ausbau der Verkehrsinfrastruktur

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Die Kompetenzgruppe Chemielogistik, in der Prof. Dr. Carsten Suntrop vom Fachbereich Industriemanagement der Europäischen Fachhochschule (EUFH) seit Jahren sehr intensiv mitarbeitet, hat eine neue Studie veröffentlicht.

Kürzlich stellte der Brühler Professor die Ergebnisse beim Forum Chemielogistik der Bundesvereinigung Logistik (BVL) in Marl vor. Das mit Unterstützung der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Win Emscher-Lippe arbeitende Team aus Vertretern der Beratung CMC2, der Europäischen Fachhochschule, der Technischen Hochschule Köln sowie der Nürnberger Fraunhofer-Arbeitsgruppe für Suppy Chain Services fand heraus, dass die logistische Infrastruktur im Ruhrgebiet zwar eigentlich gut ausgebaut, zugleich aber auch extrem belastet ist. Dadurch drohen eigentlich ständig gewaltige wirtschaftliche Schäden bei Ausfällen auf Straßen, Schienen oder Wasserwegen.

Ein Jahr lang sammelten die Autoren Daten und Fallbeispiele und werteten sie aus. Außerdem führten sie umfangreiche Befragungen und Workshops mit Vertretern aus der Chemie, der Logistik und den Kommunen durch. „Im Vergleich zu den anderen Chemieregionen in Deutschland ist die Infrastruktur für Chemielogistik im Ruhrgebiet sehr gut ausgeprägt. Damit dies so bleibt, sind jedoch einige Anstrengungen notwendig“, kommentierte Prof. Suntrop als Experte der Kompetenzgruppe Chemielogistik.

Die Chemielogistik im Ruhrgebiet ist mit knapp 5.000 Mitarbeitern fraglos ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Mehr als 60 große Chemieunternehmen mit einem Umsatz von jeweils über 50 Mio. Euro im Jahr sowie zahlreiche spezialisierte Logistikdienstleister und Infrastrukturbetreiber wirken hier mit. Diese Unternehmen befördern auf allen Verkehrswegen (Straße, Schiene, Wasser) insgesamt 60 Mio. Tonnen chemieaffine Güter. Ein großer Teil (22 Mio. Tonnen) verbleiben davon sogar innerhalb von NRW. Gibt es Störungen, die bei großer Dauerbelastung eigentlich immer drohen, hat das sehr negative Auswirkungen für die Unternehmen und letztlich auch auf die ganze Region. Eine Chemieanlage, die heruntergefahren oder sogar angehalten werden muss, erzeugt schnell Umsatzausfälle in Höhe von 0,25 Mio. € bis über eine 1 Mio. €. Der Erhalt und der Ausbau der Infrastruktur müssen daher oberste Priorität haben, fordern die Forscher. Aktuell ist nur die Hälfte der für die Studie befragten Akteure zufrieden mit der Infrastruktur, die andere Hälfte ist unzufrieden. Dass die Chemielogistik ein wichtiger Bestandteil ist, haben viele vorwiegend Petro- und Basischemieunternehmen erkannt. Aus konkreten Unternehmensdaten wird deutlich, dass die Logistikkosten 3-12% der Gesamtkosten des Chemieunternehmens ausmachen. Darüber hinaus dient es den Spezialchemieunternehmen als mögliche Differenzierung ihrer Produkte. Allen beteiligten Unternehmen ist aber klar: Ohne Logistik läuft die Chemie im Ruhrgebiet nicht.

Die Europäische Fachhochschule ist Teil der Klett Gruppe. Mit ihren 59 Unternehmen an 34 Standorten in 15 Ländern ist die Klett Gruppe ein führendes Bildungsunternehmen in Europa. Das Angebot der Gruppe reicht vom klassischen Schulbuch bis zu modernen interaktiven Lernhilfen, von Fachliteratur bis zur schönen Literatur. Darüber hinaus ist die Klett Gruppe der führende private Anbieter von Bildungs- und Weiterbildungsdienstleistungen. Die 3.206 Mitarbeiter in den Unternehmen der Gruppe erwirtschafteten im Jahr 2015 einen Umsatz von 495,1 Millionen Euro.

Quelle und Foto: Europäische Fachhochschule Rhein / Erft GmbH