Neuer Geschäftsführer Dortmunder Eisenbahn

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Dr. Roland Kitschler ist ab dem 1. März neuer Geschäftsführer der Dortmunder Eisenbahn GmbH (DE) und DE Infrastruktur GmbH (DI) in Dortmund.

Er löst Wolfgang Franz ab, der nach fast acht Jahren als Geschäftsführer in die passive Phase seiner Altersteilzeit gegangen ist. Dr. Roland Kitschler wird gemeinsam mit Götz Jesberg, bereits seit 2012 als Geschäftsführer in den Unternehmen, die Geschäfte der DE und DI führen.

„Mit Dr. Roland Kitschler haben wir als Dortmund Hafen Gruppe einen neuen und ausgezeichneten Verantwortlichen für den Eisenbahnbereich, der einen großen Erfahrungsschatz mitbringt und das nötige Know-how. Mit seinem Expertenwissen wird er für DE und DI neue Impulse setzen können und sie weiter voranbringen. Herrn Franz möchte ich für seine Arbeit in den letzten Jahren herzlich danken“, sagt Uwe Büscher, Vorstand der Dortmunder Hafen AG, Gesellschafter von DE und DI.

Zuletzt war Dr. Roland Kitschler bei der DB Fernverkehr AG als Leiter Controlling Fahrzeugmanagement und als Geschäftsführer der DB European Railservice GmbH tätig. „Ich freue mich auf die spannende Aufgabe und darauf, die wirtschaftliche Entwicklung der Region aktiv mitzugestalten. Dabei will ich meine Fähigkeiten bestmöglich in die DE und die DI einbringen“, sagt der promovierte Wirtschaftswissenschaftler.

Zur Dortmund Hafen – Gruppe gehören die Dortmunder Hafen AG und ihre Beteiligungsgesellschaften DE, DI und die Container Terminal GmbH. Mit ihren rund 300 Mitarbeitern schafft die Dortmund Hafen Gruppe die infrastrukturellen Voraussetzungen für die im Hafen ansässigen Unternehmen. Der Dortmunder Hafen ist die Warendrehscheibe für das gesamte Ruhrgebiet, die angrenzenden Regionen sowie die Seehäfen Zeebrugge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam sowie die deutschen Seehäfen.

Quelle und Foto: Dortmunder Hafen AG, Foto: v.l.: Rainer Pubanz, Prokurist Dortmunder Hafen AG, und Uwe Büscher mit Dr. Roland Kitschler 

 




Wachstum zwischen Österreich und Hamburg

Verschubbahnhof Kledering Wien
Verschubbahnhof Kledering Wien

Auf der umweltfreundlichen Schiene wurden zwischen dem Hamburger Hafen und KV-Terminals in Österreich 2015 rund 295.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) transportiert. Das ist ein Plus von 9,26 Prozent und im Seehafenhinterlandverkehr Hamburgs mit Österreich ein neuer Rekord.

Der Anteil der auf dieser Relation per Eisenbahn transportierten Container liegt über 90 Prozent und macht die Eisenbahn zum führenden Verkehrsträger. „Österreich ist eine Paradedestination im effizienten und umweltfreundlichen Hinterlandtransport über den Hamburger Hafen. Aktuell verkehren wöchentlich circa 40 Container-Ganzzüge zwischen Hamburg und Wien. Insgesamt verbinden mehr als 80 Containerzüge jede Woche KV-Terminals in Österreich mit Deutschlands größtem Hafen“, sagt Alexander Till, Leiter der Hafen Hamburg Marketing-Repräsentanz in Wien.

Die Hafen Hamburg Repräsentanz in Wien und die enge Zusammenarbeit mit dem Partner Hafen Wien fördert die Kooperation mit den Verkehrsunternehmen und Verladern in Österreich. Das ist in dem durch starken Wettbewerb geprägten österreichischen Markt von großer Bedeutung für den Hamburger Hafen, der die Position als führender Containerhafen für die österreichische Wirtschaft einnimmt. Die im Norden gelegenen Containerhäfen Bremerhaven und Rotterdam folgen auf den Plätzen zwei und drei. Südhäfen an der Adria, wie Koper und Venedig, waren bisher weniger bedeutend. „Auch wenn die Südhäfen im Umschlag mit Wien bislang noch nicht aus ihrer eher untergeordneten Rolle herauswachsen konnten, sind besonders in anderen Teilen Österreichs sowie in Ungarn, Tschechien und der Slowakei deutliche Steigerungen der Containertransporte über den Hafen Koper in Slowenien zu erkennen. Nach der im Jahr 2026 geplanten Fertigstellung des Semmering-Basistunnels wird auch die alpenquerende Anbindung der Südhäfen an die österreichische Hauptstadt verbessert. Passend dazu investieren die Südhäfen in ihre Gleisanbindung ins europäische Binnenland und in größere Terminalkapazitäten“, erläutert Till. Die Planung einer verstärkten Kooperation zwischen den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und der Slowenischen Eisenbahn (SŽ) wurde zudem vor kurzem verkündet, um Transportzeiten zwischen Häfen und Terminals zu verkürzen sowie die Nutzung des Schienennetzes zu verbessern. „Die geographisch günstigere Lage der Südhäfen für Fernost-Verkehre lässt vermuten, dass Hamburg und die anderen Nordrange-Häfen in den kommenden Jahren Marktanteile verlieren werden. Das ist aber nur auf den ersten Blick der Fall, denn eine immer noch geringe Anzahl an direkten Schiffsanläufen in diesen Häfen erfordert Transhipment für einen Großteil der Ladung. Am Ende sind über die komplette Transportkette gerechnet die durchschnittlichen Reisezeiten über Nord- und Südhäfen gleich und der etwas längere Seeweg nicht von Bedeutung. Mit gutem Service, pünktlichen Verkehren und günstigen Transportraten positioniert sich der Hamburger Hafen auch langfristig erfolgreich im Markt“, ergänzt Till.

Till ist überzeugt, dass Hamburg auch weiterhin im Bereich der Containerverkehre der wichtigste Hafen für die österreichische Wirtschaft bleiben wird: „Der Hafen Hamburg ist seit über 30 Jahren im Bereich der containerisierten Ladung der umschlagstärkste Hafen für die österreichische Wirtschaft. Hamburg verfügt über eine hohe Zahl an weltweiten direkten Schiffsdiensten und Österreich ist auf der Schiene ausgezeichnet an Hamburg angebunden. Die Strecke Hamburg – Wien ist um circa 150 km kürzer als vergleichsweise zu den Westhäfen Rotterdam oder Antwerpen. Dadurch sind die Raten für den Vor- oder Nachlauf zum Hamburger Hafen für unsere österreichischen Hafenkunden preislich sehr attraktiv.“

m die Stärken des Hamburger Hafens stetig zu verdeutlichen, ist die Beziehungspflege mit Speditionen, Hafenbetreibern und Verladern im österreichischen Markt besonders wichtig. So lud Hafen Hamburg Marketing (HHM) in der zweiten Februarwoche gemeinsam mit dem Hafen Wien zu einem Informationsabend in die Hafen-Lounge des Wiener Hafens ein. Zahlreich folgten Kunden und Partner der beiden Häfen sowie viele HHM-Mitglieder aus Deutschland und Österreich der Einladung. Die Gastgeber, die Geschäftsführer des Wiener Hafens, Mag. Doris Pulker-Rohrhofer, und Mag. Friedrich Lehr, sowie HHM-Vorstand Axel Mattern und sein Kollege Alexander Till, empfingen ihre Gäste mit kurzen Grußworten. Mag. Dieter Pietschmann, Marketing- und Kommunikationsleiter des Wiener Hafens, führte als Moderator durch den Abend. Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority, informierte die Gäste über aktuelle Entwicklungen und geplante Ausbaumaßnahmen im Hamburger Hafen. Die immer größeren Containerschiffe bringen neben den durch die Reeder erhofften Economies-of-Scale gleichzeitig große Herausforderungen für die Hafenbetreiber und Terminals aufgrund von nur begrenzt erweiterbarer Infrastruktur. In seiner Präsentation brachte Jens Meier Lösungsansätze insbesondere im Bereich der Digitalisierung, mit Hilfe derer beispielsweise die intelligente Verkehrssteuerung weiter optimiert werden könne. Ziel ist es laut Meier, die Effizienz des Hamburger Hafens noch weiter zu steigern. Als Schlüssel zur Lösung der aktuellen und zukünftigen Herausforderungen sieht Jens Meier den offenen Dialog mit allen Hafenakteuren sowie eine verstärkte Zusammenarbeit auf internationaler Ebene.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing, Foto: © ÖBB / krischanz.zeiller




Neuer Agenturpartner in 17 Ländern von Hoyer

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Das Hamburger Logistikunternehmen HOYER hat den internationalen Anbieter für integrierte Transportlösungen GAC zu seinem offiziellen Agenturpartner in 17 Ländern des Mittleren Ostens, des indischen Subkontinents und Afrikas ernannt.

GAC wird HOYER innerhalb der Business Unit Deep Sea bei der Abwicklung von Transporten per Straße, Schiene und See in diesen Regionen unterstützen. Mithilfe von GAC ist HOYER somit auch an Standorten präsent, an denen keine offizielle Niederlassung unterhalten wird. Ziel ist es, auch Kunden in diesen Ländern stets die optimale Logistiklösung anzubieten und eine nahtlose Lieferkette sicherzustellen. Durch die Kooperation mit GAC können folgende Standorte abgedeckt werden: Kuwait, der Irak, Katar, Oman, Saudi-Arabien, die Vereinten Arabischen Emirate, Indien, Angola, Benin, die Elfenbeinküste, Ghana, Kenia, Nigeria, der Senegal, Südafrika, Tansania und Togo.

„Wir haben mit GAC einen professionellen Partner in einer für uns bedeutenden Region gefunden und freuen uns auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit“, sagt Ortwin Nast, CEO bei HOYER. Zu den in Zukunft durch die strategische Partnerschaft umgeschlagenen Produkten zählen neben Chemikalien auch Lebensmittel, Gase und Mineralöl.

HOYER ist seit 1946 als traditionelles, unabhängiges Familienunternehmen einer der führenden Bulk-Logistiker weltweit und verfügt als Spezialist über ein umfassendes Know-how in komplexen Dienstleistungen und eine besondere Nähe zum Kunden. In der europäischen und weltweiten Bulk-Logistik werden umfassende Lösungen insbesondere für die Branchen Chemie, Lebensmittel, Gas und Mineralöl entwickelt und realisiert. 5.100 Mitarbeiter in über 115 Ländern unterstützen die Kunden dabei, in den jeweiligen Märkten mit durchdachten Logistiklösungen noch erfolgreicher zu sein. HOYER verfügt über rund 2.500 Zugmaschinen, 3.000 Tankauflieger, 24.000 IBC, 34.000 Tankcontainer und zahlreiche Logistikanlagen mit Depots, Reinigungsanlagen und Werkstätten.

GAC ist ein internationaler Anbieter für integrierte Transportlösungen. Mit dem Fokus auf erstklassige Leistung, langfristige Ausrichtung, Innovation, Ethik und einer starken menschlichen Note bietet GAC ein flexibles und nützliches Portfolio, um Kunden dabei zu unterstützen, ihre strategischen Ziele zu erreichen. Das 1956 gegründete Unternehmen befindet sich im Privatbesitz und beschäftigt über 9.000 Mitarbeiter in mehr als 300 Büros weltweit.

Quelle und Foto: HOYER GmbH Internationale Fachspedition




Siemens-Gasturbinen reisen mit IMPERIAL

Pressebild_Imperial_Gasturbinen

Zwei jeweils 445 Tonnen schwere Gasturbinen hat Siemens am 16. Februar im Berliner Westhafen auf ein Reedereischiff von IMPERIAL Logistics International verladen.

Die „Niedersachsen 8“ gehört zur Flotte der mehrheitlich im Besitz von IMPERIAL stehenden Niedersächsische Verfrachtungsgesellschaft (NVG). Knapp eine Woche später erreichten die Turbinen Rotterdam. Von dort aus reisten sie auf dem Schwergutschiff „Wiebke“ über das Mittelmeer und den Suezkanal zum Zielhafen Adabiya am Roten Meer. Beide Turbinen werden im Gas- und Dampfturbinenkraftwerk Beni Suef verbaut, das Siemens derzeit in Ägypten errichtet.

Bei dem Transport handelt es sich um eine Premiere. Noch nie hat ein Binnenschiff zwei Turbinen dieser Gewichtsklasse zugleich aufgenommen. Möglich war dies nur, weil die NVG zwei Reedereischiffe, beide Baujahr 1974, vor fünf Jahren umfangreich instandgesetzt hat. „Bei der Instandsetzung wurden Lade- und Außenböden sowie Längsschotten erneuert“, erklärt Reedereiinspektor Frank Rode. Dadurch erhöhte sich die maximal mögliche Bodenbelastung von vorher fünf bis acht Tonnen auf zwanzig Tonnen pro Quadratmeter. „Dank einer geschickten Ausbalancierung des Tiefgangs mithilfe der sechs Ballastwassertanks – in der Schifffahrt nennt man das Trimmen – konnten wir mit dem sechs Meter hohen Transport sogar Brücken unterfahren, die eine Durchfahrthöhe von nur 4,20 Meter haben“, ergänzt David Schütz, Projektverantwortlicher und Manager Sales in der Business Unit Shipping. Schütz weiter: „Mit dem Umbau haben wir unsere Reedereischiffe, die sonst ausschließlich Kohle transportiert haben, flexibler und für den Schwergutmarkt vielseitig einsetzbar gemacht.“

Als eine 100-prozentige Tochter der südafrikanischen IMPERIAL Holdings Limited ist die IMPERIAL Logistics International B.V. & Co. KG für die Koordination und Steuerung aller internationalen Logistikgeschäfte der IMPERIAL Holdings Limited außerhalb von Afrika verantwortlich. Das Dienstleistungsportfolio von IMPERIAL Logistics International mit Hauptsitz in Duisburg ist in zwei Divisionen gebündelt: In der Division IMPERIAL Transport Solutions fasst der Konzern die Transportdienstleistungen in den Bereichen Shipping und Road zusammen. Die Division IMPERIAL Supply Chain Solutions umfasst alle Dienstleistungen in den Bereichen Contract Logistics, Contract Manufacturing und Warehousing für die Branchen Automotive, Industrial, Retail und Consumer Goods sowie Chemicals. Im Zusammenspiel liefern beide Divisionen ein vollständiges und transparentes Leistungsspektrum entlang der gesamten Supply Chain aus einer Hand. Mit 7 500 Mitarbeitern erwirtschaftet IMPERIAL Logistics International einen Umsatz von 1,2 Mrd. Euro an 150 Standorten.

Quelle und Foto: Imperial




Gesunde Gewinnentwicklung

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Beim Umsatz des Hafenbetriebs Rotterdam war im vergangenen Jahr ein Anstieg von 2,6 % auf € 676,9 Mio. zu verzeichnen. Als Hauptursache ist die Zunahme des Umschlags um 4,9 % anzuführen, durch die der Hafenbetrieb mehr Hafengebühren einnahm.

Da die Kosten unter Kontrolle sind, so der Hafen, liegt eine gesunde Gewinnentwicklung vor. Dennoch ging der Gewinn um 1,7 % auf € 211,6 Mio. zurück, und zwar aufgrund der Ablösung eines langfristigen Darlehens. Die durch die Anlegung der 2. Maasvlakte aufgebauten Verbindlichkeiten haben sich dadurch verringert.

Finanzieller Direktor Paul Smits: „Unsere Finanzlage entwickelt sich positiv. Der Cashflow ist nach der Anlegung der 2. Maasvlakte im zweiten Jahr in Folge positiv, sodass wir weiterhin in den Hafen investieren können und zugleich unsere Verbindlichkeitssituation erleichtern können. Dass unsere Einnahmen in geringerem Maße steigen als der Umschlag, zeigt, dass wir uns dafür einsetzen, Rotterdam für die Wirtschaft attraktiv zu halten.”

Die beiden wichtigsten Einkommensquellen des Hafenbetriebs sind die Vermietung von Grundstücken und die Seehafengebühren, die für Schiffe beim Besuch des Hafens anfallen. Die Einnahmen aus der Vermietung von Grundstücken erhöhten sich um € 3,3 Mio. (+1,0 %) auf € 340,8 Mio. Dies ist einerseits das Ergebnis der Vergabe eines Grundstücks auf der 2. Maasvlakte an Sif – Verbrugge, der Indexierung von Verträgen und der Verlängerung von Verträgen zu revidierten Preisen sowie anderseits der Beendigung des Vertrags mit Shtandart, wodurch der Hafenbetrieb ein Gelände zurückerhielt. Die Einnahmen aus den Hafengebühren stiegen in geringerem Maße als der Umschlag (+4,9 %) und erhöhten sich um € 10,3 Mio. (+3,4 %) auf € 316,5 Mio. Der Hafenbetrieb gewährte Ermäßigungen im Umfang von € 10,5 Mio. zur Förderung des Umschlags von Containern, und zwar in Form niedrigerer Hafengebühren für Containerschiffe, die Rotterdam zweimal in ihren Fahrplan aufnehmen, wenn sie Europa anlaufen (sog. Second Calls) sowie für Transshipment-Ladung, also zur Umladung bestimmte Ladung. Für umweltfreundliche Schiffe wurden Nachlässe auf die Hafengebühren im Umfang von € 3,8 Mio. gewährt. Insgesamt erhöhten sich die Unternehmenserträge um € 17,1 Mio. (+2,6 %) auf € 676,9 Mio.

Die Betriebskosten stiegen um 3,3 % auf € 133,6 Mio., vor allem durch erhöhte Kosten für die Verwaltung und Instandhaltung der Hafeninfrastruktur und durch Investitionen in Innovationen wie PortXL und SmartPort. Die Kosten für die interne Betriebsführung blieben stabil. Die Personalausgaben erhöhten sich um 1,4 % auf € 104,9 Mio. Das Ergebnis aus Beteiligungen belief sich auf € 8,9 Mio. und lag damit über 50 % höher als im Vorjahr. Der Umfang dieses Postens wird vor allem durch die erfolgreiche Beteiligung am Hafen von Sohar (Oman) bestimmt. Für die Ablösung eines Darlehens zahlte der Hafenbetrieb einmalig € 19,2 Mio. Darin liegt der Hauptgrund für den Gewinnrückgang 2015 um 1,7 % auf € 211, 6 Mio.

Gemäß den vorhandenen langfristigen Vereinbarungen schlägt der Hafenbetrieb den Aktionären, also der Gemeinde Rotterdam (70,83 %) und dem Staat (29,17 %), vor, für 2015 € 91,0 Mio. (+2,0 %) als Dividende auszuzahlen: € 64,5 Mio. an die Gemeinde und € 26,5 Mio. an den Staat.

Der Hafenbetrieb zielt darauf ab, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Wert zu generieren, indem er zusammen mit Kunden und Stakeholdern (Interessengruppen) ein nachhaltiges Wachstum realisiert. Der Hafenbetrieb verwendet den erzielten Gewinn daher, abgesehen von der Tilgung von Verbindlichkeiten und der Auszahlung von Dividende, für Investitionen in die Entwicklung des Hafens. 2015 erstreckten sich die Investitionen u. a. auf neue Bojen und Dalben im Caland- und Hartelkanaal sowie auf die Anlegung des LNG Breakbulk Terminals, auf Kaimauern für UWT und Sif – Verbrugge, eine Landungsbrücke für LBC und die Neuentwicklung von RDM Rotterdam. Insgesamt investierte der Hafenbetrieb im vergangenen Jahr € 151,1 Mio. gegenüber € 189,4 Mio. im Vorjahr.

In den nächsten Jahren ist das Investitionsportfolio gut mit Projekten gefüllt; dazu gehört die Verlagerung eines ca. 4 km langen Streckenabschnitts der Hafenbahnlinie (Havenspoorlijn) über den Theemsweg. Dabei handelt es sich um öffentliche Infrastruktur, zu der der Hafenbetrieb knapp € 100 Mio. beitragen wird. In den Konkurrenzhäfen in den Nachbarländern übernimmt der Staat die Kosten für die öffentliche Infrastruktur dieser Art. Daher ist es besonders bedauerlich, dass die Europäische Kommission beschlossen hat, dass der Hafenbetrieb ab dem 1. Januar 2017 Körperschaftssteuern entrichten soll. Beim Hafenbetrieb erwägt man, gegen diesen Beschluss Widerspruch einzulegen, da er gegen den Grundsatz verstößt, dass in Europa gleiche Bedingungen herrschen sollten.

Seit 2009 kombiniert der Hafenbetrieb seinen finanziellen Geschäftsbericht mit dem CSR-Bericht, da die Thematik der Corporate Social Responsibility, also der unternehmerischen Gesellschaftsverantwortung, in das Unternehmen eingebettet ist. Für das 6. Jahr in Folge hat Ernst & Young Accountants LLP eine kombinierte Prüfungserklärung für den Geschäftsbericht abgegeben. Der Bericht entspricht den neuen G4-Richtlinien für die Nachhaltigkeitsberichterstattung der Global Reporting Initiative. Seit 2009 wird der Geschäftsbericht nicht mehr gedruckt, sondern erscheint nur noch auf der Websitewww.portofrotterdam.com.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Zunahme der Schiffe in Rotterdam

Nederland, Zuid-Holland, Rotterdam, 18-02-2015; Maeslantkering in de Nieuwe Waterweg, gezien naar de Noordzee en Tweede Maasvlakte (MV2). Links het Calandkanaal en de Maasvlakte, rechts aan de horizon Hoek van Holland. De stormvloedkering bestaat uit twee deuren die klaar liggen in een dok en welke sluiten bij een waterstand van 3 meter of meer boven NAP. De kering, laatst voltooide onderdeel van Deltawerken, beschermt Rotterdam en achterland bij extreme waterstanden. The new storm surge barrier (Maeslantkering) in the Nieuwe Waterweg (New Waterway, the entrance to the port of Rotterdam), North Sea at the horizon. In case of storm floods, the two enormous doors will close of the waterway protecting Rotterdam and its hinterland luchtfoto (toeslag op standard tarieven); aerial photo (additional fee required); copyright foto/photo Siebe Swart

Erstmals seit 2007 war bei der Anzahl der Schiffe im Rotterdamer Hafen eine Zunahme zu verzeichnen. 2015 kamen 29.122 Seeschiffe an, gegenüber 29.014 im Jahr 2014. 2007 liefen noch 37.097 Seeschiffe in den Hafen ein.

Die Anzahl signifikanter Unfälle ging im vergangenen Jahr von zwölf auf sieben zurück. Davon waren an drei Unfällen Freizeitwasserfahrzeuge beteiligt.

Die Zahlengab der (staatliche) Hafenmeister René de Vries im Rahmen der Präsentation der nautischen Jahresabschlusszahlen im World Port Center, der Zentrale des Hafenbetriebs Rotterdam, bekannt. Des Weiteren wurde dort auf Themen wie Wasserverunreinigungen, Hafensicherheit, Sicherheit der Terminals, die Flüchtlingsproblematik und die Fahrgeschwindigkeit eingegangen. René de Vries erläuterte insbesondere die Vor- und Nachteile der verbesserten nautischen Informationsversorgung: „Der zunehmend einfachere Informationsaustausch ist günstig für die Verarbeitungsgeschwindigkeit der Ladungsströme, doch er erfordert auch einen gewissen digitalen Schutz der Nutzer des Hafens; diesem gilt 2016 besonderes Augenmerk!”

Im vergangenen Jahr wurde intensiv an der Verbesserung der nautischen Informationen gearbeitet, und zwar durch die Festsetzung internationaler Normen für Tiefen und die Zulassungspraxis. Diese Normen werden nun digital zugänglich gemacht, mit dem Avanti-Projekt. Die gleichen Normen sind auch für Gezeitendaten erforderlich, das Dynar-Projekt. Dynar erteilt anhand aktueller dynamischer Daten u. a. Empfehlungen zum möglichen Tiefgang für abfahrende und ankommende Schiffe; Pronto ist eine Kommunikationsplattform für die Hafenwirtschaft, die Agenturen und andere Operatoren bei der Planung von Dienstleistungen für Schiffe unterstützt. Pronto vereint alle Zeiten der Dienstleistungen für das Schiff (u. a. Lotsendienstleistungen, Bunker, Festmacherdienstleistungen, Ladungsabfertigung) auf einem Zeitbalken. Die Teilung dieser Daten trägt zur Verbesserung der Sicherheit und Effizienz jeder Dienstleistung bei und führt zur Optimierung des Hafenbesuchs.

Dieses Jahr präsentierte auch Portbase einen neuen Service (Melding Schip 2.0), durch den die Agentur wesentlich einfacher ihr Schiff in Rotterdam anmelden kann. Dieser Service wurde in Zusammenarbeit mit den Hafenmeistern von Rotterdam und Amsterdam, dem Zoll und der Wirtschaft entwickelt. Da zunehmend einfacher Daten ausgetauscht werden können, sollte auch der Sicherheit der Daten bzw. dem digitalen Schutz mehr Aufmerksamkeit gelten. 2015 hat sich der Hafenbetrieb für die Bewusstseinsschaffung in dieser Hinsicht eingesetzt. So hat der Hafenbetrieb intern vor Kurzem die Informationssicherheitskampagne „Onze informatie; weet hoe je die beveiligt“ („Unsere Daten; so schützt man sie“) durchgeführt.
Die Gemeinde Rotterdam, Deltalinqs, die Polizei, die Staatsanwaltschaft, der Zoll und der Hafenbetrieb bereiten in gegenseitiger Abstimmung einen Maßnahmenplan vor.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Siebe Swart




Verkehrsfreigabe für Rugenberger Schleuse

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Die Hamburg Port Authority (HPA) hat heute die Rugenberger Schleuse nach rund dreijähriger Bauzeit und erfolgreichem Probebetrieb für den Verkehr freigegeben. Der Neubau ersetzt die alte Schleuse aus dem Jahr 1914.

Mit rund 22.000 Schleusungen pro Jahr ist die Rugenberger Schleuse, die den Rugenberger Hafen vom Köhlbrand trennt, stark frequentiert. Als Strömungsschleuse vermeidet sie, dass sich unerwünschte Sedimente ablagern. Zudem entlastet sie die Großverkehre auf der Elbe und auf dem Köhlbrand.

Die neuen Schleusenhäupter bestehen aus je einer Torträgerbrücke und je zwei Schiebetoren. Der Antrieb erfolgt elektromechanisch. Die nutzbare Schleusenkammerlänge beträgt 110 m. Die Breite von 18 m wurde beibehalten. Der Betrieb der Schleuse erfolgt fernbedient von der Ellerholzschleuse aus, kann aber auch vor Ort bedient werden.

Die Kosten von 32 Millionen Euro konnten im Rahmen des geplanten Budgets eingehalten werden.

Quelle und Foto: HPA Hamburg Port Authority




Neue Standards in Cargo Transport und Antrieb

Cargo Vessel Coastal Standard Copyright Coastal Transportation

MV Coastal Standard ist das neue Schiff der Coastal Transportation Flotte. Das Unternehmen mit Sitz in Seattle besitzt und betreibt eine Flotte von Cargo Schiffen, die zwischen Seattle und Häfen in West Alaska sowie den Aleuten verkehren.

Sie transportieren Cargo wie Baumaterialien, Fischereibedarf, Haushaltsgegenstände und Kühlfracht. In Dutch Harbor (Alaska) verfügt Coastal Transportation über effiziente Dock- und Kühllagerkapazitäten. Schnell können hier die Coastal Transportation Schiffe für den Transport nach Seattle beladen werden. Vom Coastal Terminal in Seattle wird die Fracht zu anderen Destinationen in Seattle, Nord Amerika oder weltweit per LKW oder Bahn transportiert. Für derartige Aufgaben sind schnelle und zuverlässige Schiffe unabdingbare Voraussetzung, die zudem auch über exzellente Manövrierfähigkeit in den verschiedenen Häfen Alaskas und der Aleuten verfügen müssen.

Das Credo von Coastal Transportation ist, sichere, zuverlässige und kostengünstige Services anzubieten. Höchste Integrität im Verhältnis zu den Kunden und Mitarbeitern gleichermaßen ist dabei oberstes Gebot.

Coastal Standard wurde auf der Dakota Creek Industries Werft in Anacortes, Washington, gebaut. Ziel war nach Informationen der Werft, die Cargo Kapazität zu erhöhen und die Bau- sowie Betriebskosten zu senken. Der 2200 DWT Frachter ist 73 Meter lang, verfügt über 9 Einzelkabinen für die Crew und eine Viererkabine für Gäste der Crew.

Das SCHOTTEL Propulsionssystem ist ein entscheidender Teil des Gesamtkonzepts. Der robuste SCHOTTEL Controllable Pitch Propeller Typ SCP 77/4-XG (2.300 kW) sorgt für eine hohe Freifahrtleistung sowie exzellente Manövrierfähigkeit und Bedienkomfort, denn hier ist unter anderem kein Wendegetriebe erforderlich – im Unterschied zu Lösungen mit konventioneller Wellenanlage. Die Neigung der Propellerflügel lässt sich variieren und somit den unterschiedlichen Einsatzbedingungen anpassen. Der SCP wird von zwei SCHOTTEL Pump Jets SPJ 85 RD (jeweils 360 kW) unterstützt. Die beiden SPJ sind vollwertige 360 Grad steuerbare Antriebe, die komplett in den Schiffsrumpf integriert sind. Pump Jets sind Haupt- und Hilfsantriebe sowie redundante take-home Antriebe in einem. Für die Kunden und Mitarbeiter von Coastal Transportation bedeutet das höchste Sicherheit und Zuverlässigkeit.

Die SCHOTTEL-Gruppe mit Hauptsitz in Spay am Rhein ist ein weltweit führender Hersteller von Antrieben und Steuerungen für Schiffe und Offshore-Anwendungen. 1921 in Spay gegründet, entwickelt und fertigt das Unternehmen seit rund 60 Jahren rundum steuerbare Antriebs- und Manövriersysteme, komplette Antriebsanlagen bis 30 MW Leistung sowie Steuerungen für Schiffe aller Art und Größe. Rund 100 Vertriebs- und Servicestandorte weltweit sorgen für Kundennähe.

Quelle und Foto: Schottel




LNG PLATTFORM UND DAS SPC kooperieren

Hafenzeitung, NDH

Die Maritime LNG Plattform und das ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (spc) haben eine Partnerschaft zur Zusammenarbeit vereinbart. Die stellvertretende Geschäftsführerin der Plattform, Tessa Rodewaldt, und spc Geschäftsführer Markus Nölke sehen in einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit konstruktive Möglichkeiten, um Innovationsprozesse in der Schifffahrt zu unterstützen und voranzubringen.

Die Plattform hat sich zum Ziel gesetzt, durch den Einsatz von LNG (Liquefied Natural Gas, Flüssigerdgas) zu einer deutlichen Reduktion der durch die Schifffahrt erzeugten Emissionen, wie Schwefeloxide (SOx), Stickoxide (NOx), Kohlenstoffdioxid (CO2) sowie Feinstaub, zu gelangen und somit eine nachhaltigere See- und Binnenschifffahrt zu fördern.

„Wir sehen Fortschritte bei der Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Nutzung von LNG im maritimen Sektor: Die Politik ist aktiv auf die maritime Wirtschaft zugegangen, um die notwendigen Schritte einzuleiten. Gerade deswegen brauchen wir nun verstärkt Fürsprecher, um die Markteinführung von LNG weiter voranzutreiben. Das über Jahre gewachsene Kompetenznetzwerk des spc bietet unserer Plattform viele zusätzliche Möglichkeiten, um mit dem Markt in einen Dialog zu treten“, erläutert Tessa Rodewaldt.

„Der Kurzstreckenseeverkehr hat bei der Erfüllung neuer Umweltrichtlinien und den damit verbundenen Innovationsprozessen für die Schifffahrt eine Vorreiterrolle eingenommen“, erklärt spc-Geschäftsführer Markus Nölke. „Heute schon stellt die Schifffahrt gemessen an der transportierten Tonnage das umweltfreundlichste Transportmittel dar, muss aber aufgrund verschärfter Umweltvorschriften, insbesondere in den ECA-Zonen Alternativen für eine langfristige Treibstoffversorgung und Ölunabhängigkeit suchen. Hier hat LNG als Alternativkraftstoff eine zentrale Bedeutung, nicht nur für die See- sondern auch für die Binnenschifffahrt “, so Nölke weiter.

Im Rahmen der partnerschaftlichen Zusammenarbeit sind neben Vernetzungsaktivitäten auch der inhaltliche Austausch sowie die gegenseitige Unterstützung im Veranstaltungsbereich geplant. So wird sich die Maritime LNG Plattform im Rahmen der 2. ShortSeaShipping Days präsentieren, die am 22. und 23. Juni 2016 in Lübeck stattfinden.

Das ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) ist ein nationales Kompetenz-Center zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs und der Binnenschifffahrt im Rahmen multimodaler Transportketten. Aufgabenschwerpunkt des SPC ist die neutrale Beratung von Verladern und Spediteuren. Im Vordergrund steht dabei die Vermarktung der Potenziale auf den Wasserstraßen. Dadurch soll zum einen ein Beitrag zur Entlastung der Verkehrsträger Straße und Schiene geleistet werden und zum anderen an einer besseren Vernetzung mit der Wasserstraße mitgewirkt werden. Weitere Arbeitsinhalte sind die Unterstützung von Ausbildung und Öffentlichkeitsarbeit. Als Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP) wird das SPC getragen vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), den Bundesländern Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, den Fachverbänden der Branche sowie Unternehmen aus Schifffahrt, Hafen, Logistik und Verladerschaft. Aktuell zählt das Kompetenz-Netzwerk über 50 Fördermitglieder. Weitere Informationen unter www.shortseashipping.de .

Die Maritime LNG Plattform setzt sich für die Nutzung von LNG (Liquefied Natural Gas, Flüssigerdgas) als alternativen Kraftstoff in der See- und Binnenschifffahrt sowie als Energieträger in der Landstromversorgung ein. Dabei verfolgt die Plattform das Ziel, die Rahmenbedingungen für die Nutzung von LNG im maritimen Sektor positiv und marktgerecht zu gestalten. Als Zusammenschluss von mittlerweile über 80 Akteuren aus dem maritimen Sektor, unter ihnen Häfen, Reedereien, Motorenhersteller, Logistikunternehmen, Infrastrukturbetreiber, Gaslieferanten, Technologiekonzerne, Klassifizierungsgesellschaften, Werften sowie Schifffahrts- und Umweltverbände, ist die Plattform ein wichtiger Ansprechpartner für die Politik, der die Positionen der Wirtschaftsakteure bündelt und kommuniziert: So ist die Plattform Partner des BMVI bei der Entwicklung einer LNG-Strategie für den maritimen Sektor in Deutschland. Die Plattform versteht sich hierbei als konstruktiver und pragmatischer Partner der Politik auf allen Ebenen. Sie ist in den relevanten Gremien auf Bundes- und EU-Ebene vertreten und kooperiert mit anderen Initiativen aus dem In- und Ausland. Weitere Informationen unter: www.lng-info.de

Quelle: LNG Plattform und sic, Foto: Tanja Pickartz




Parteiübergreifend positive Bewertung

Podium

Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) und der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) unterstützen nachdrücklich die Idee einer Verkehrsinfrastrukturgesellschaft. Auf ihrem gemeinsamen Parlamentarischen Abend am 25. Februar in Berlin riefen beide Präsidenten, Rainer Schäfer und Mathias Krage, Bund und Länder auf, sich im Interesse einer nachhaltigen Infrastrukturfinanzierung an einen Tisch zu setzen und eine gemeinsame Lösung zu finden.

Die deutsche Wirtschaft brauche dringend Klarheit, wie die Verkehrswege nachhaltig finanziert und fit für die Zukunft gemacht werden sollen. Beide Verbände sorgen sich um den Zustand der deutschen Verkehrsinfrastruktur.

Anders als der von der Länderverkehrsministerkonferenz beschlossene Bericht der Bodewig-II-Kommission bewerteten die Teilnehmer auf dem Podium die Chancen für eine bundeseigene Infrastrukturgesellschaft parteiübergreifend positiv. CDU-Haushaltspolitiker Eckhardt Rehberg sagte zu dem ablehnenden Votum, die Länder machten es sich zu einfach. „Ich sehe da eine gewisse Verbissenheit der Landesverkehrsminister. Es geht darum, die Verkehrsfinanzierung sattelfest zu machen.“ Die SPD-Verkehrspolitikerin Kirsten Lühmann betonte, entscheidend sei, die Verantwortung über die Finanzierung und Ausführung wieder in eine Hand zu bringen. „Es kommt jetzt darauf an, die für die Gründung einer Verkehrsinfrastrukturgesellschaft des Bundes erforderliche Grundgesetzänderung so zu formulieren, dass Befürchtungen der Länder ernst genommen und berücksichtigt werden.“ Einer Privatisierung der Gesellschaft erteilte sie eine klare Absage. Auch die haushaltspolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, Anja Hajduk, sprach sich deutlich gegen eine Privatisierung aus. Die Grünen seien einer Infrastrukturgesellschaft gegenüber nicht abgeneigt. „Wir wollen aber keine Straßenbaumaschine, sondern eine Gesellschaft, die politisch gesteuert wird.“ Zugleich warb Hajduk für einen Kompromiss mit den Ländern. Auf deren Kompetenz in der Landesverwaltung sei der Bund angewiesen. Der verkehrspolitische Sprecher der Linken, Herbert Behrens, plädierte dafür, bestehende Strukturen in den Ländern nicht zu zerstören. Auch er sprach sich ausdrücklich gegen das Einbringen privaten Kapitals in eine Infrastrukturgesellschaft aus.

DSLV-Präsident Mathias Krage mahnte Transparenz bei der künftigen Finanzierung der Verkehrswege an. Gerade als Steuern zahlender Unternehmer erwarte er, dass die Mittel auch effizient eingesetzt werden. Eine zentrale Priorisierung der Infrastrukturvorhaben könne mehr erreichen als 16 Auftragsverwaltungen. Zwar müssten die Länder an dem Prozess zur Schaffung neuer Strukturen beteiligt werden, aber der Versuch, eine Infrastrukturfinanzierungsgesellschaft zu gründen, sollte unbedingt unternommen werden. „Wir müssen jetzt endlich unsere PS nicht nur auf, sondern auch in die Straßen bekommen.“

Rainer Schäfer, Präsident des BÖB, begrüßte die Weiterentwicklungen in Sachen Verkehrsinfrastruktur sehr. „Wie wünschen uns einen gemeinsamen Weg, der aber transparent diskutiert und zeitnah umgesetzt werden muss.“ Er mahnte in der Podiumsdiskussion aber auch an, dass Häfen, Speditions- und Industrieunternehmen eine leistungsfähige, sichere sowie planbare Erreichbarkeit ihrer Standorte benötigen. „Ein aussagekräftiger Infrastrukturbericht ist notwendig, um endlich die Defizite konkret benennen zu können. „Spätestens nach der Veröffentlichung des Bundesverkehrswegeplans müssen wir gemeinsam diskutieren, in welcher Reihenfolge die Projekte umgesetzt werden.“

Quelle: DSLV und BÖB, Foto:  (v.l.n.r): Daniel Delhaes (Handelsblatt), MdB Eckhard Rehberg (CDU/CSU), MdB Anja Hajduk (Bündnis‘90/Die Grünen), Rainer Schäfer (BÖB-Präsident), MdB Kirsten Lühmann (SPD), MdB Herbert Behrens (Die Linke), Mathias Krage (DSLV-Präsident)  © berlin-event-foto.de