ZDS positioniert sich zu Y-Trasse, Alpha-E und BVWP

bahnhof_altesuederelbe_quelle_hhm_fv_0

Der Wirtschafts- und Logistikstandort Deutschland ist angesichts des prognostizierten Güter- und Personenverkehrsaufkommens auf den Bau einer effizienten Schieneninfrastruktur von und zu den deutschen Seehäfen angewiesen, auch im Sinne des Umweltschutzes.


Entsprechend hat der ZDS die Entscheidung des Bundes, die auf Basis der Beschlussempfehlung des Dialogforums Schiene Nord vom 5. November 2015 getroffen wurde, zur Kenntnis genommen. Die „Alpha-Variante E“ und die damit verbundene Ertüchtigung der betroffenen Bestandsstrecken müssen umgehend umgesetzt werden, damit der ohnehin strapazierte Seehafenhinterlandverkehr entlastet wird.

Die Planungsarbeiten müssen sofort beginnen und die Planfeststellungsverfahren schnellstmöglich zu Ende gebracht werden. Die „Alpha-Variante E“ muss als „Vordringlicher Bedarf Plus“ (VB+) im neuen Bundesverkehrswegeplan festgeschrieben werden.

Zu beachten: Die „Alpha-Variante E“ dient allenfalls der kurzfristigen Entlastung des Schienenverkehrs im Hafenhinterland. Angesichts der prognostizierten starken Zunahme des Güterverkehrs in Norddeutschland droht mittelfristig auch weiterhin das Erreichen der Belastungsgrenze im Schienennetz. Die Leistungsdefizite bleiben also trotz der „Alpha-Variante E“ bestehen. Auch eine vollständig umgesetzte „Alpha-Variante E“ bietet nur eine kurze Atempause.

Die Politik muss zum Wohle der Bevölkerung und Wirtschaft für die notwendige Erweiterung der bestehenden Kapazitäten aller Verkehrsträger sorgen.

Der ZDS vertraut darauf, dass der neue Bundesverkehrswegeplan, der in wenigen Wochen veröffentlicht werden soll, der Bedeutung der deutschen Seehäfen für die deutsche Wirtschaft umfassend Rechnung trägt.

Diese Position als Kurzinformation und weitere Stellungnahmen sind auch im Bereich Positionen des ZDS-Internetauftritts abrufbar.

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM




Schwimmender Riese Teil der KlimaExpo.NRW

Gruppenfoto Übergabe_Evonik

Das Unternehmen Exomission Umwelttechnik hat das in Marl verkehrende Binnenschiff „TMS Rudolf Deymann“ mit einer Technik ausgestattet, die die Kraftstoffverbrennung im Motorraum verbessert. Die „Kraftstoff-Wasser-Emulsionstechnik“ senkt den Schadstoffausstoß und macht den Verbrennungsvorgang effizienter.

Für diese Leistung im Klimaschutz ist das Pilotprojekt nun Teil der KlimaExpo.NRW: Bei einer Schiffsführung übergab Dr. Heinrich Dornbusch, Vorsitzender Geschäftsführer der KlimaExpo.NRW, die dazugehörige Urkunde und Plakette an die Geschäftsführer von Exomission Umwelttechnik.

Das Binnenschiff „TMS Rudolf Deymann“ stößt deutlich weniger klimaschädliche Abgase aus, als seine Gefährten. Möglich macht dies die „Kraftstoff-Wasser-Emulsionstechnik (KWE)“ des Unternehmens Exomission Umwelttechnik. Das Troisdorfer Unternehmen hat ein Verfahren entwickelt, das die Kraftstoffverbrennung im Motorraum verbessert und dadurch die Schadstoffbildung direkt an der Quelle vermindert. Die KWE sorgt nicht nur dafür, dass weniger Klima- und Luftschadstoffe entstehen. Sie spart auch Sprit, weil der gesamte Verbrennungsvorgang effizienter wird.

In einem Pilotprojekt hat Exomission Umwelttechnik die „TMS Rudolf Deymann“ mit der Technik ausgestattet. Der schwimmende Riese dreht im Auftrag von Evonik Industries seine Runden – zwischen Marl und Rotterdam. Für dieses Engagement im Klimaschutz hat die KlimaExpo.NRW das Unternehmen in ihre dezentrale Leistungsschau aufgenommen. Zu diesem Anlass übergab Dr. Heinrich Dornbusch, Vorsitzender Geschäftsführer der Landesinitiative, heute im Beisein von Bürgermeister Werner Arndt und Prof. Dr. Walter Tötsch, Standortleiter Chemiepark Marl, Urkunde und Plakette zur Qualifizierung an die beiden Geschäftsführer von Exomission Umwelttechnik: Uwe Israel und Stefan Fischer.

Bei einer Führung über das Schiff nahm Dr. Heinrich Dornbusch den Unternehmern dabei die Schuhabdrücke ab – als symbolische Untermalung dieses 35. von 1.000 „Schritten in die Zukunft“, die die KlimaExpo.NRW bis zum Jahr 2022 aufzeigt: „Die Kraftstoff-Wasser-Emulsionstechnik hat nicht nur das Potenzial, viele Dieselmotoren klimafreundlicher und effizienter zu machen“, erklärte der KlimaExpo.NRW-Geschäftsführer. „Auch die Anwohner entlang der Binnengewässer freuen sich über bessere Umgebungsluft.“

Uwe Israel freute sich über die Aufnahme in die KlimaExpo.NRW: „Mit der KWE-Technologie gibt es erstmals eine Technologie mit der Emissionen, Treibhausgase und Betriebskosten parallel reduziert werden können. Abgasminderungstechnik die sich für alle Seiten rechnet.“

Das Projekt ist ein wichtiger und vorbildlicher Beitrag zu aktivem Klimaschutz“, lobte Marls Bürgermeister Werner Arndt das neu entwickelte Verfahren. Der Chemiepark Marl sei eine erstklassige Adresse für dieses Konzept, „von dem auch die Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt profitieren“.

Für Prof. Walter Tötsch ist die Binnenschifffahrt ein Weg von vielen, mit dem Chemieparks einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können: „Über vier Millionen Tonnen Produkte starten jedes Jahr  vom Chemiepark Marl aus ihren Weg in die ganze Welt. Dabei kombinieren wir die Transportwege Wasser, Schiene und Straße so effizient wie möglich. Umweltaspekte haben für uns einen hohen Stellenwert. Sie spielen auch bei der Auswahl unserer Logistikpartner eine wichtige Rolle. Seit die TMS Rudolf Deymann mit der neuen Kraftstoff-Wasser-Emulsionstechnik ausgerüstet ist, werden unsere Produkte noch klimaschonender transportiert.“

Die KWE sorgt – direkt vor dem Einspritzvorgang – dafür, dass der Diesel mit Wasser auf makromolekularer Ebene vermischt wird (=Emulsion). Das Wasser verdampft explosionsartig, zerreißt den Kraftstoff in viele kleine Tröpfchen und macht das Gemisch noch homogener. Das Wasser senkt dabei die Verbrennungsspitzentemperatur und mindert so die Bildung klimaschädlicher Stickoxide. Der thermische Wirkungsgrad steigt, die Rußbildung sinkt. Exomission Umwelttechnik hat beispielhaft errechnet, dass die KWE bei einem durchschnittlichen Binnenschiff (1.300 KW Leistung, 4.000 Betriebsstunden pro Jahr) rund 1.000 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr einsparen kann.

Die KWE hat das Potenzial, viele Dieselmotoren  klimafreundlicher zu machen: Fast alle Dieselmotoren können nachgerüstet werden. Auch auf stationäre Blockheizkraftwerke oder Diesel-Schienenfahrzeuge ist die Technologie übertragbar. Neben dem Klima und den Betreibern profitieren nicht zuletzt die Bürger von der Technik: Anwohner stark befahrener Strecken freuen sich über eine bessere Umgebungsluft. Keine schlechte Aussicht für alle, die nahe Europas größtem Binnenhafen in Duisburg oder dem größten europäischen Kanalknotenpunkt in Datteln wohnen.

Die KlimaExpo.NRW ist eine ressortübergreifende Initiative der NRW-Landesregierung. Um Energiewende, Klimaschutz und die notwendige Anpassung an die Folgen des Klimawandels als Schubkräfte einer nachhaltigen Entwicklung für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen, hat die Landesregierung die KlimaExpo.NRW ins Leben gerufen. Ziel der Landesgesellschaft ist es, erfolgreiche Projekte in innovativen Formaten einem breiten Publikum bis hin zur internationalen Ebene zu präsentieren und zusätzliches Engagement für den Klimaschutz zu initiieren. Die KlimaExpo.NRW zeigt 1.000 Schritte in die Zukunft auf. Die Schritte sind gleichermaßen Roadmap und Erfolge, Kommunikationsanlässe und Aktivitäten – aber vor allem eines: Die Aufforderung zum Mitmachen. Die Schritte strukturieren die Aktivitäten der KlimaExpo.NRW und damit den Prozess, das technologische und wirtschaftliche Potenzial Nordrhein-Westfalens im Klimaschutz zu präsentieren. Die KlimaExpo.NRW ist zugleich Leistungsschau und Ideenlabor für den Standort NRW und das nicht nur an einem Ort und an einem Tag, sondern landesweit und das bis 2022.

Quelle: Exomission Foto: Evonik




Erste Siemens-Gasturbinen starten Reise

Die ersten Gasturbinen für den größten Auftrag der Siemens-Geschichte verlassen den Berliner Westhafen. Die Reise nach Ägypten führt die 890 Tonnen schwere Fracht über Rotterdam, ins Mittelmeer und durch den Suez-Kanal bis nach Adabiya am Roten Meer. The first gas turbines for the largest order in Siemens’ history are leaving the Berlin’s Westhafen. The 890-ton cargo will travel to Egypt via Rotterdam, across the Middle Sea and through the Suez Canal until Adabiya at the Red Sea.

Die ersten Gasturbinen für den größten Auftrag der Siemens-Geschichte sind auf dem Weg nach Ägypten. Zwei Turbinen für das Kraftwerksprojekt Beni Suef wurden am Berliner Westhafen auf ein Binnenschiff verladen und werden zum Seehafen in Rotterdam befördert.

Über den Hafen von Adabiya am Roten Meer wird die 890 Tonnen schwere Fracht anschließend nach Beni Suef transportiert. Zum Vergleich: Der Airbus A380 hat ein Leergewicht von 277 Tonnen. Die Installation der Gasturbinen im Kraftwerk soll Mitte Mai erfolgen.

Im Berliner Westhafen beginnt die gut dreimonatige Reise der beiden SGT5-8000H-Gasturbinen zum rund 110 Kilometer südlich von Kairo gelegenen Kraftwerksprojekt Beni Suef. Mit zwei Kränen werden die jeweils 12,6 Meter langen, 5,5 Meter hohen und 5,5 Meter breiten Maschinen auf ein antriebsloses Transportschiff geladen und zunächst zum Seehafen in Rotterdam geschleppt. Dort nimmt das Schwergutschiff „Wiebke“ die zwei Gasturbinen über die schiffseigenen Kräne auf. Von Rotterdam aus gelangt das Schiff über die Meerenge von Gibraltar ins Mittelmeer. Über den Suezkanal erreicht die Fracht den Zielhafen Adabiya am Roten Meer. Der weitere Transport erfolgt mit Hilfe eines 40-achsigen Trailers, der die 250 Kilometer lange Strecke am Nil entlang bis nach Beni Suef in rund fünf Tagen zurücklegt.

Direkt nach ihrer Ankunft auf der Beni Suef Baustelle werden die Gasturbinen abgeladen und in der Maschinenhalle des Kraftwerks installiert. In der Anlage werden in mehreren Phasen insgesamt acht SGT5-8000H-Gasturbinen verbaut. Das Kraftwerk nimmt den Betrieb zunächst als reines Gaskraftwerk auf. Nach der Erweiterung zum Gas- und Dampfturbinen (GuD)-Kraftwerk mit einer installierten Gesamtleistung von rund 4,8 Gigawatt (GW) kann Beni Suef rund 21,6 Millionen Menschen mit Strom versorgen. Nach der Fertigstellung wird Beni Suef das größte GuD-Kraftwerk weltweit sein.

„Die Anlage in Beni Suef wird unseren Erwartungen nach bereits im Winter 2016/2017 Strom ins ägyptische Netz einspeisen“, so Willi Meixner, CEO der Siemens Division Power and Gas. „Siemens unterstützt seinen Partner Ägypten beim Aufbau eines leistungsfähigen und zuverlässigen Energieversorgungssystems mit bewährter Kraftwerkstechnologie.“

Die H-Klasse-Gasturbinen aus Berlin nehmen bei dem geplanten Ausbau der Stromerzeugung Ägyptens eine zentrale Rolle ein. Insgesamt werden 24 hocheffiziente Turbinen, 24 Abhitzedampferzeuger, zwölf Dampfturbinen und 36 Generatoren in den drei Kraftwerksprojekten des Landes installiert. Siemens liefert nicht nur die Schlüsselkomponenten für alle drei Anlagen, sondern unterstützt Ägypten auch bei der Logistik und der Abwicklung dieses Megaprojekts.

In Ägypten wird Siemens insgesamt drei erdgasbefeuerte GuD-Kraftwerke mit H-Klasse-Technologie und einer Gesamtleistung von 14,4 GW errichten. Erst im Januar 2016 erzielte Siemens im GuD-Kraftwerk Lausward in Düsseldorf mit seiner fortschrittlichen H-Klasse mehrere Weltrekorde. Die Anlage erreichte einen Wirkungsgrad von rund 61,5 Prozent und eine Rekord-Leistung von 603,8 Megawatt.

Quelle und Foto: Siemens AG




Verbreiterung von Breeddiep

breeddiep_0

Das Unternehmen Van Word hat im Namen des Hafenbetriebs Rotterdam und des Ministeriums für Infrastruktur und Umwelt die Arbeiten zur Verbreiterung des Breeddiep von 75 zu 300 Metern begonnen.

Der Tiefgang dieser Wasserstraße zwischen dem Calandkanaal und dem Nieuwe Waterweg bei Hoek van Holland bleibt bei -8.00 Meter (NAP). Während der Arbeiten kann die Binnenschifffahrt die Passage von Breeddiep weiterhin nutzen, da erst eine neue Öffnung im Trennungsdamm gegraben wird und erst anschließend das gegenwärtige Breeddiep angepasst wird. Das Projekt soll bis zum Jahresende abgeschlossen werden.

Mit der Verbreiterung von Breeddiep werden die Wasserweg-Hinterlandverbindungen des Rotterdamer Hafens verbessert. Diese Wasserstraße nimmt stets an Bedeutung für die Binnenschifffahrt zu. Sie wird jährlich von ca. 50.000 Schiffen genutzt, hauptsächlich von der Binnenschifffahrt.

Phase 1 beinhaltet die Realisierung eines „vorläufigen Breeddiep“ mit einer Breite von ca. 80 Metern westlich und direkt neben dem gegenwärtigen Breeddiep. Am Ende dieser Phase kann die Binnenschifffahrt diese Verbindung nutzen und die Passage durch das gegenwärtige Breeddiep abgeschlossen werden. Diese erste Phase dauert bis August 2016.
In der Phase 2 verbreitert Van Oord das gegenwärtige Breeddiep. Die Verbreiterung wird letztendlich bis zu dem in der Phase 1 angelegten „vorläufigen Breeddiep“ reichen. Am Ende der Phase 2 wird die Breite des gegenwärtigen Breeddiep auf eine nutzbare Breite von 300 Metern erweitert worden sein.

Das freigekommene Material wird im sogenannten „Groene Poort“ im Nieuwe Waterweg gegenüber von Rozenburg einen neuen Verwendungszweck bekommen. Das Material wird als „Paralleldamm“ genutzt, um dahinter natürliche Ufer entstehen zu lassen. Letztes Jahr wurden dafür bereits Betonsockel überschüssiger Rotterdamer Parkuhren genutzt. Im Jahr 2013 haben der WWF, der Rijkswaterstaat, die Gemeinde Rotterdam und der Hafenbetrieb den Kooperationsvertrag „De Groene Poort“ unterzeichnet, in dem die Verwendung der freigekommenen Materialien zur Entwicklung von natürlichen Ufern am Nieuwe Waterweg vereinbart wird.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




SCHOTTEL HYDRO verkauft 16 Turbinen

SCHOTTEL Hydro SIT 250

Innerhalb der nächsten zwei Jahre liefert SCHOTTEL HYDRO 16 SCHOTTEL Instream Turbinen (SIT) mit einer Kapazität von je 62 kW an Sustainable Marine Energy (SME). Das britische Unternehmen unterzeichnete einen Langzeitvertrag mit dem European Marine Energy Centre (EMEC) und baut nun einen Plattformpark vor der Küste der Orkney Inseln in Schottland auf.

Nach erfolgreichen Seetests im Solent im Sommer 2015 zieht die erste PLAT-O Plattform mit zwei SIT Turbinen 2016 in das EMEC Gebiet um. Die nächste PLAT-O Generation wird allerdings deutlich größer sein und Platz für vier Turbinen bieten. Vier Plattformen der neuen Generation installiert SME von 2016 bis 2017. Der installierte Leistung des Plattformparks beträgt 1 MW und dieser wird direkt in das schottische Stromnetz eingespeist.

Dass sie sich perfekt ergänzen, haben SIT und PLAT-O bereits bei ausgiebigen Seetests vor der Isle of Wight bewiesen. Sowohl Turbinen als auch Plattform sind durch ihr Design und ihre Konstruktion besonders leicht, robust und einfach gehalten. Gemeinsam bieten sie eine effiziente und optimal auf einander abgestimmte Lösung der Energiegewinnung.

PLAT-O reduziert die Kosten der Gezeitenenergiegewinnung umfassend: Die Plattform schwimmt unter der Wasseroberfläche und kann flexibel in der Wassersäule dort positioniert werden, wo die stärkste Strömung herrscht. An der Wasseroberfläche ist die Plattform abgesehen von einer Markierungsboje nicht sichtbar und Schiffe können problemlos über ihr kreuzen. Eine ebenfalls von SME entwickelte, maßgeschneiderte Verankerungslösung befestigt die schwimmende Plattform auf dem Meeresboden.

Insgesamt 16 Turbinen bestücken den PLAT-O Plattformpark zukünftig. Bei der Konstruktion der neuen Turbinengeneration verzichtet SCHOTTEL HYDRO bewusst auf komplexe Subsysteme. So stellt das Unternehmen sicher, dass die Turbinen möglichst leicht, solide und wartungsfreundlich sind. Die Leeläufer haben einen Rotordurchmesser von vier Metern und richten sich selbstständig mit der Strömung aus. Außerdem kommen hydrodynamisch optimierte Rotorblätter aus Faserverbundwerkstoffen zum Einsatz, die sich den Strömungsverhältnissen flexibel anpassen. Der standardisierte Antriebsstrang der SIT ist mit einem zweistufigen Planetengetriebe und Asynchrongenerator sowie einer mechanischen Bremse ausgestattet.

Zum Lieferumfang von SCHOTTEL HYDRO zählen neben den Turbinen auch die Leistungselektronik sowie die elektronischen Schnittstellen zwischen Turbinen und Plattform. „Mit unserem System bieten wir SME eine durchdachte „plug and play“ Lösung für ihre PLAT-O Systeme. Wir sind stolz darauf, an diesem Projekt mit 16 verkauften Turbinen beteiligt zu sein. Wir freuen uns schon darauf, in den kommenden Jahren noch viele weitere SIT an SME zu verkaufen”, sagt Niels A. Lange, Geschäftsführer von SCHOTTEL HYDRO.

Die Zusammenarbeit zwischen SME und SCHOTTEL HYDRO zeigt, dass Gezeitenenergie kosteneffizient genutzt werden kann. „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit SCHOTTEL HYDRO ein integriertes System zur Gewinnung von Tidenenergie auf den Markt zu bringen. Dieser Turbinenpark, weltweit der Erste seiner Art, beweist, dass Gezeitenenergiekraftwerke mit verhältnismäßig geringem Kostenaufwand und auf lange Sicht profitabel betrieben werden können“. erklärt Jason Hayman, Geschäftsführer von SME. „Dank der integrierten Systemlösung von SME und SCHOTTEL HYDRO ist die kommerziell rentable Gewinnung von Gezeitenenergie nun möglich!“

Quelle und Foto: SCHOTTET HYDRO

 




Digitalisierung im Katastrophenschutz

rammschlag_3_kattwyk-bruecke

Die Bedrohung durch Sturmfluten stellt für die Stadt Hamburg und insbesondere den Hamburger Hafen eine ständige Herausforderung dar. Bei schweren Sturmfluten tritt der sogenannte Hafenstab (HASTA) der Hamburg Port Authority (HPA) zusammen.

Dieser regional für den Hafen zuständige Krisenstab ist eingebunden in die Organisation des Katastrophenschutzes der Freien und Hansestadt Hamburg. Zu seinen Aufgaben gehören u.a. gemeinsam mit der Innenbehörde ggf. die Sperrung und Räumung des Hafens, die Warnung der Bevölkerung sowie die Evakuierungskoordinierung mit den Bezirksämtern Mitte, Harburg und Altona.

Im Rahmen der diesjährigen Jahresausblick-Pressekonferenz der HPA stellte Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung, die IT-Anwendung PORTprotect vor. Diese hilft dabei, die wichtigen Aufgaben des HASTA und das Zusammenspiel der unterschiedlichen Schnittstellen künftig noch besser zu erfüllen. Seit Beginn der Sturmflutsaison Mitte September 2015 befindet sich PORTprotect in der Einsatzzentrale des HASTA in der Erprobung, Mitte 2016 soll das System den Echtbetrieb aufnehmen.

PORTprotect besteht aus drei Elementen: Ein digitales Meldeformular ermöglicht, wichtige Informationen zu erfassen, zu verorten und anschließend im Stabsbereich zu analysieren, auszuwerten und zu priorisieren. Eine Lagedarstellung visualisiert und verortet Maßnahmen und Meldungen in einer Hafenkarte und liefert dem Krisenstab zusammen mit Informationen zur Sturmflutvorhersage des Sturmflutwarndienstes (WADI) und dem aktuellen Status der Hochwasserschutzanlagen im Hafen ein umfassendes Bild der augenblicklichen Situation im Hafen. Der interaktive Touchtisch ermöglicht mehreren Fachleuten, Gefahrensituationen anhand digital verfügbarer Informationen zu analysieren und notwendige Maßnahmen gemeinsam abzustimmen.
„Nicht erst die sehr schwere Sturmflut im Dezember 2013, bei welcher der Pegelhöchststand mit 6,09 m sogar über dem der verheerenden Sturmflut von 1962 lag, hat gezeigt, wie wichtig sogfältige Planung und ein gut funktionierender Krisenstab sind, um solche Ereignisse gut zu überstehen“, sagt Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA. „Durch den Einsatz von PORTprotect wollen wir eine noch schnellere, umfassendere und vor allem klare Lageerfassung und -darstellung ermöglichen, die als Basis für Entscheidungen im Katastrophenschutz dienen. Die Digitalisierung ermöglicht den schnellen Zugriff auf Ressourcen und Informationen. In Verbindung mit mobilen Endgeräten bildet sie die Voraussetzung für die engere Einbeziehung von Betroffenen im Hafen in die Arbeit der Gefahrenabwehr durch einen direkten Informationsaustausch.“

Auch die Hafenbahn baut ihre Position als Innovationstreiber kontinuierlich aus. Im Rahmen des Pilotprojekts smartSWITCH wurden bereits ausgewählte Weichenanlagen mit einer Multisensorik ausgerüstet, die bei jeder Weichenstellung und bei jeder Überfahrt Messwerte IT-gestützt zur Anzeige bringt. Diese Daten werden genutzt, um den Verschleiß der Weiche besser prognostizieren zu können.

Nun werden an bestimmten neuralgischen Gleispunkten Achssensoren, sogenannte smartTAGs, eingebaut. Diese liefern Produktionsdaten im Westhafen insbesondere an den Terminalzufahrten. Ziel ist, Informationen zu erhalten, die dazu beitragen, die Gleisinfrastruktur im Hamburger Hafen noch effektiver zu nutzen.

Weitere Vorhaben und Projekte 2016:
Rugenberger Schleuse: Mit der offiziellen Verkehrsfreigabe des Rugenberger Damms Anfang Januar 2015 konnte bereits ein erster wichtiger Teil des Gesamtprojekts Verkehrsanbindung Burchardkai planmäßig abgeschlossen werden. Nach erfolgreichem Abschluss des Probebetriebs wird die Rugenberger Schleuse in Kürze in Betrieb gehen.

Retheklappbrücke: Nachdem in den vergangenen drei Wochenenden drei Leitdalben zur Begrenzung der neuen Fahrrinne und zum Schutz der Klappbrücke erfolgreich eingebracht wurden, setzt die HPA die Fertigstellung aller Ausrüstungsarbeiten an der Bahnklappbrücke fort. Nach Abschluss des Probebetriebs der Klappbrücke und der anschließenden Abnahme soll von Sommer 2016 an Verkehr über die Brücke fließen.

Neue Bahnbrücke Kattwyk: Im November 2015 erfolgte der Lückenschluss der neuen Straßenbrücke Kattwykstraße, die am östlichen Ufer der Süderelbe verläuft und später die Bahntrasse sowie den Kattwykdamm überspannen wird.
Im Frühjahr 2016 beginnt die HPA mit dem Bau des Hauptbauwerks, der neuen Eisenbahnhubbrücke. Zunächst werden die Brückenwiderlager und die Strompfeiler hergestellt. Ab 2017 erfolgen der Stahlbau, die Antriebstechnik und schließlich der Gleisbau. 2020 soll die neue Brücke für den Verkehr frei gegeben werden.

Landstromanlage Altona: Anfang Dezember 2015 konnten die Lasttests der Anlage unter Volllast erfolgreich durchgeführt werden. Dies erfolgte zunächst ohne Schiff, weil im Winterhalbjahr kein landstromfähiges Schiff den Hamburger Hafen angelaufen hat. Im Dezember wurde die Anlage von der HPA abgenommen. Somit ist die Landstromanlage betriebsbereit. Die Inbetriebnahme mit Schiff wird voraussichtlich im Juni 2016 erfolgen, wenn die AIDAsol den Hamburger Hafen anlaufen wird.

Anpassung der Vorhafeneinfahrt: 2016 wird die HPA das Projekt, dessen Spatenstich im Dezember 2014 erfolgte, weiterführen. Unter anderem baut die HPA die alte Kaimauer Europakai zurück und stellt eine neue Abschlussböschung des Kohlenschiffhafens her. Die Verfüllung des Kohlenschiffhafens auf hochwassersicheres Niveau wird bis Ende des Jahres fortgeführt. Die Gesamtfertigstellung und Freigabe der neuen Wässerfläche ist für das Frühjahr 2017 geplant.

Parkplatz Dradenau: Das knapp 4,5 Hektar große Gelände im Stadtteil Hamburg-Dradenau befindet sich derzeit in der Ausschreibung. Die HPA plant hier bis zu 200 zusätzliche Lkw-Parkplätze, Service-Einrichtungen und Dienstleistungen für Lkw-Fahrer sowie eine öffentlich zugängliche Lkw-Waage. Zudem sollen die Rahmenbedingungen geschaffen werden, die eine Erfassung und Kommunikation der Parkraumbelegung in Echtzeit durch die HPA ermöglichen.

Quelle: Hamburg Port Authority  Foto: © HHM/Egloff




Faire und zukunftsfähige Wettbewerbsbedingungen

„Wir dürfen die Wettbewerbsfähigkeit Europas nicht durch Alleingänge beim Klimaschutz untergraben, so wie es beispielsweise beim Emissionshandel im europäischen Luftverkehr passiert ist. Zudem muss die EU für einen fairen und einheitlichen Binnenmarkt sorgen, etwa beim Schienenverkehr. Denn noch immer können Züge europaweit nicht einheitlich zugelassen werden, geschweige denn problemlos und ohne Umrüstung von einem EU-Mitgliedsstaat in den anderen fahren“, sagte der DVF-Präsidiumsvorsitzende Dr. Ulrich Nußbaum anlässlich eines Meinungsaustausches zwischen dem Präsidium des Deutschen Verkehrsforums (DVF) und EU-Abgeordneten sowie EU-Kommissionsvertretern in Brüssel.

Ismail Ertug, MdEP, Mitglied des Ausschusses für Verkehr und Fremdenverkehr, stimmte dem DVF-Präsidenten zu und stellte eine Reihe neuer Regelungen zur Stärkung des europäischen Luftverkehrs in Aussicht: „Wir werden sowohl bei den Luftverkehrsabkommen als auch bei der Überarbeitung der Verordnung 868 zum Thema schädigender Subventionen und unlauterer Preisbildung von Fluggesellschaften aus Drittstaaten eine Balance finden müssen, um unsere europäischen Airlines gegenüber der Konkurrenz aus den Golf und ASEAN Staaten zu stärken. Gleichzeitig müssen wir die Interessen der Flughäfen, unsere Drehkreuze für den internationalen Luftverkehr und damit wirtschaftlich wichtige Standorte berücksichtigen.“

Nußbaum erklärte dazu, dass die internationale Wettbewerbsposition der europäischen Airlines und Flughäfen sich mittlerweile zum Nachteil verändert habe. Die Wachstumsraten der Airlines in Deutschland hinken denen der Fluggesellschaften aus Golfstaaten und der Türkei deutlich hinterher. Daher müsse die EU-Kommission von den EU-Staaten schnellstens ein Mandat für die Verhandlung neuer Luftverkehrsabkommen mit Drittstaaten bekommen, in denen faire Wettbewerbsbedingungen zu verankern sind, etwa hinsichtlich sozialer Standards oder Subventionen. Auch müsse der einheitliche europäische Luftraum endlich durchgesetzt werden.

Zudem sei Nußbaum schwer verständlich, wie das Vorzeigeprojekt des europäischen Zugleit- und Sicherungssystems ETCS dermaßen auseinanderlaufen könne. Die EU-Staaten seien aufgefordert, gemeinsam mit der Europäischen Kommission umgehend zu einem einheitlichen betrieblichen Standard zu finden, sonst werde die Abschottung der jeweiligen Eisenbahnmärkte weiter zementiert. Zudem brauche der Eisenbahnsektor deutlich mehr Unterstützung beim Thema Schienenlärm. Ohne einen wesentlich verbesserten Lärmschutz verliere der Schienenverkehr in Europa seine gesellschaftliche Akzeptanz.

Ertug sagte dazu, dass die EU lautes Rollmaterial ins Visier nehme: „Zum einen sollen die technischen Standards für die maximal erlaubte Lärmentwicklung schrittweise auch für bereits zugelassene Wagen angewendet werden. Zudem kann bereits jetzt solle die Umrüstung auf leisere Kompositbremsen aus Mitteln der Connecting Europe Facility CEF mit bis zu 213 Millionen Euro bis 2020 gefördert werden. Die Nationalstaaten dürfen zusätzlich bis zu maximal 50 Prozent der Investitionssumme fördern. Und als dritte Maßnahme wird die Harmonisierung der lärmabhängigen Trassenpreise vorgeschlagen.“

An dieser Stelle kritisierte Dr. Markus Pieper, MdEP, regionalpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, dass die CEF-Mittel teils für den EFSI-Fonds gekürzt wurden. Das CEF-Programm sei das am besten laufende Programm in der EU und überaus wichtig für den europäischen Verkehrsbereich. Vielmehr sollten die Gelder für das CEF erhöht werden, so Pieper.

Vor dem Hintergrund der anstehenden Überarbeitung einer Vielzahl von EU-Vorschriften für den Straßengüterverkehr begrüßte der DVF-Präsidiumsvorsitzende, dass die EU-Kommission eine Zweckbindung der Mauteinnahmen für die Verkehrsinfrastruktur plane. Allerdings warnte er davor, dass der Straßengüterverkehr durch die Einbeziehung der sogenannten externen Kosten z. B. für Lärm, Staus oder Unfälle unverhältnismäßig zu Kasse gebeten werde. Hinsichtlich des deutschen Mindestlohns rief er die EU-Kommission auf, für Klarheit bei der Verfahrensweise zur Abrechnung bei grenzüberschreitenden Verkehr zu sorgen.

Am Herzen lag Nußbaum die Digitalisierung in der Mobilitätswelt. Das müsse man als Chance zur Lösung von Sicherheits- und Umweltproblemen begreifen. Die Verkehrssicherheit könne durch Digitalisierung gesteigert werden – vorsichtige Schätzungen gehen von der Halbierung der Todeszahlen aus. „Die Verkehrstechnologie von Autos und Lkw darf in Europa nicht an den Grenzen halt machen. Automatisierungsfunktionen müssen überall in der EU in gleicher Weise mit einem einheitlichen Rechtsrahmen freigeschaltet werden. Auch hier hat die EU bei der Harmonisierung, bei Standardsetzung und dem Infrastrukturaufbau eine wichtige Aufgabe“, so Nußbaum.

Quelle DVF




Karrieretag auf dem Neusser Campus: Schüler treffen Wirtschaft

Die Europäische Fachhochschule (EUFH) in Neuss lädt am Freitag, 11. März, ab 13 Uhr wieder interessierte Schülerinnen und Schüler zum Karrieretag ein. „Schüler treffen Wirtschaft“ lautet auch diesmal wieder das Motto des Tages.

Nach dem großen Erfolg in den vergangenen Jahren präsentieren sich diesmal rund 30 Kooperationsunternehmen verschiedener Branchen und Größen auf dem Campus an der Hammer Landstraße. Schülerinnen und Schüler bekommen eine sehr gute Chance, vielleicht schon jetzt ihr zukünftiges Unternehmen kennen zu lernen, in dem sie im Rahmen eines dualen Studiums lernen und arbeiten möchten.
Der Karrieretag ist eine sehr gute Gelegenheit, um erste Kontakte mit der Wirtschaft zu knüpfen. Egal ob im Bereich Handel, Industrie, Logistik, General Management oder Wirtschaftsinformatik – beim Karrieretag ist für jeden etwas dabei. Zu Gast auf dem Campus sind diesmal zum Beispiel Nanu-Nana, Fujifilm und Kühne + Nagel sowie viele große und kleine Unternehmen mehr.
Einen ganzen Nachmittag lang können Interessenten nicht nur die Unternehmen kennen lernen, sondern auch Studierende, Mitarbeiter der Hochschule und natürlich den Campus selbst. Studierende geben einen Einblick in die Welt des Studentenlebens in Brühl. Gelegenheiten zum Speed-Dating mit Unternehmen und zum Bewerbungsmappencheck runden das Programm ab.
Das duale Studium steht im Mittelpunkt des Karrieretags. Die über 600 Kooperationsunternehmen der EUFH geben den Studierenden die Möglichkeit, schon während des Studiums den Arbeitsalltag zu erleben. Innerhalb des dreijährigen Studiums können Studierende neben dem Bachelorstudium zusätzlich eine IHK-Ausbildung absolvieren. Dazu stellen die Partnerunternehmen ihren Studierenden Ausbildungsstellen zur Verfügung. Der Karrieretag an der EUFH kann die erste Brücke in ein erfolgreiches Berufsleben sein.
Anmeldung erbeten unter www.eufh.de/karrieretag-neuss
Quelle Europäische Fachhochschule




Erfahrung und Wissen für alle einbringen

Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr
Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr

Im Rheinhafen Krefeld konzentrieren sich wie in vielen Gewerbegebieten enormer Sachverstand und Erfahrung. Geschäftsführer und leitende Mitarbeiter, die mit Weitsicht und Wissen ihre Unternehmen durch das manchmal stürmische Wirtschaftsleben steuern. Davon profitieren nicht nur die Kommune, Kunden und Mitarbeiter. Viele der Fachleute in den Firmen stellen sich auch in den Dienst von Verbänden – zum Vorteil aller und des Standortes Deutschland. Und das in den allermeisten Fällen völlig unentgeltlich. Einer von ihnen ist Dieter Kersting, Sprecher des Vorstandes der CC Umwelt, die vor allem in der Recyclingwirtschaft erfolgreich ist.

„Es geht mir immer um die Sache. Und dann reicht es eben nicht, zur Kenntnis zu nehmen, welche Verlautbarungen zu einer Entscheidung führen oder geführt haben“, erklärt der Dortmunder nachdenklich, wenn er nach dem Grund für sein ehrenamtliches Engagement gefragt wird. „Man will doch an der Entwicklung einer Sache mit wirken.“ Und das ließe sich eben am effektivsten über die Verbände und den damit verbundenen Schulterschluss unter dem Mittelstand erreichen. Gemeinsam würden die Unternehmen und das in ihnen vorhandene Wissen nicht nur wahr sondern auch ernst genommen. „Und das führt mitunter dazu, dass die Entscheidung eher mittelstandsfreundlich als leicht Konzern- oder Kommunalfreundlich ausfallen“, bilanziert er. Denn auch die Krefelder CC-Gruppe zu der CC Umwelt gehört, sehe verstärkt die Entwicklung, dass die mittelständischen Unternehmen immer mehr in Konkurrenz zu den Gebietskörperschaften und Zweckverbände stehen, die Aufgaben immer mehr kommunalisieren. Auch in der Abfallwirtschaft.

Ein weiteres Problem: Gerade in letzter Zeit seien die Fragestellungen sehr kompliziert geworden. Und das juristisch ebenso wie politisch, was Genehmigungsverfahren angeht s. o. ebenso wie Vorschriften. Da sei es, so erläutert Kersting, inzwischen oftmals unmöglich, dass ein Mittelständler das Personal vorhalten könne, alle aktuellen Fragestellungen sachgerecht abarbeiten zu können geschweige denn fundiert Stellung zu nehmen.

Dabei gehe es nicht darum, einseitig Meinung zu verbreiten, beeilt er sich, mit einem Missverständnis aufzuräumen. „Es geht um die Sache und die verschiedenen Aspekte, die in der Komplexität von mittelständischen Unternehmen unseres Zuschnittes ohne juristische Hilfe und ohne Hintergründe gar nicht erfasst werden können. Alles, was wir möchten, ist, dass alle Seiten gleichberechtigt gehört und berücksichtigt werden und dann eine fundierte Lösung gefunden wird, die tatsächlich die beste Lösung der Aufgabe darstellt.“

Tatsächlich ist es so, dass jede auf den ersten Blick für den Laien vielleicht unbedeutende Entscheidung weitreichende Auswirkungen haben kann. Und das nicht nur für das Tagesgeschäft sondern eventuell auch für die strategische Entwicklung in fünf, zehn oder 15 Jahren. Auf diese Folgen müssen sich die Unternehmen einrichten. Was für einen Geschäftsführer aber auch bedeutet, dass sie oder er die Entscheidungen analysieren, begreifen und dann auch in ihrer ganzen Tragweite ermessen können. Eine beinahe unlösbare Aufgabe. Bei der die Verbände wichtige Unterstützung und Hilfen bieten – nicht zuletzt auch mit dem Ziel, Arbeitsplätze in den mittelständischen Unternehmen zu erhalten.

„Da muss sich einer drum kümmern“, bringt es Kersting mit einem Lächeln auf den Punkt. Und wie er weiter berichtet, war sein Engagement für ihn beinahe zwangsläufig. „Letztendlich habe ich das ja auch vorgefunden, als ich vor 26 Jahren zu der CC-Gruppe gekommen bin.“ Denn schon damals engagierte sich der Unternehmensgründer Manfred Wierichs im Bundesgütegemeinschaft Recycling Baustoffe e.V. in Berlin. Herr Wierichs ist auch jetzt noch als Präsident des EQAR, europäischer Qualitätssicherungsverband für mineralische Stoffe in Brüssel tätig. Allerdings waren damals die Spezialthemen Schlacke und Entsorgung von Bergbauabfällen sowie Schrott im Hochbau nicht optimal angesiedelt. Und das schrie nach der Gründung eines eigenen Zusammenschlusses – und entsprechend war Kersting mit dabei, als 2007 die Interessengemeinschaft IGAM aus der Taufe gehoben wurde. Und er von den Mitgliedern in Duisburg zum Vorsitzenden des Vorstandes erkoren wurde. Daneben engagiert er sich im Mittelstandsverband BVSE in Bonn wo er im Vorstand Mineralik tätig ist. Außerdem in Arbeitsgruppen der Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen ITAD und als VGB, Vereinigung der Großkraftwerksbetreiber. „Und schließlich sind wir in der Brancheninitiative Klimaschutz durch Kreislaufwirtschaft aktiv“, schließt er die lange Liste. Und er ergänzt mit einem Blick aus dem Fenster auf das neben dem Unternehmen liegende Naturschutzgebiet. „Selbstverständlich liegen uns die Umwelt und nachhaltiges Handeln am Herzen. Wir wären ja komplett verrückt, wenn wir uns und unseren Familien den Boden unter den Füßen weg ziehen.“

Ein weiterer Ansporn für die Arbeit sind die Kunden: „Natürlich werde ich immer wieder um Rat gefragt, weil unsere Geschäftspartner ja um mein Engagement wissen. Und auch diese Erfahrung und die daraus entstehenden Fragestellungen aus der Praxis bringe ich dann natürlich mit in die Arbeit ein.“

Bleibt da noch Zeit für den richtigen Job? Jetzt muss der Manager doch lachen. „Ja natürlich. Ich muss schließlich etwas für mein Geld tun. Außerdem ergeben sich aus den Netzwerken in den Verbänden ja auch Kontakte, die ich auch für die Tagesarbeit nutzen kann.“

Die ist die Langfassung eines Artikels aus der aktuellen Hafenzeitung, die dieses Wochenende erscheint. Foto: Tanja Pickartz / fotoagentur ruhr




Handel mit Qualität: Witzig zertifiziert nach ISO 9001

Der Duisburger Schiffsausrüster, Wittig GmbH, ist seit dem 2. Februar nach ISO 9001 zertifiziert.

„Wer 117 Jahre am Markt tätig ist, der hat ein Qualitätsmanagement-System und weiß auch, dass er gut ist“, so Ralf Wittig, Geschäftsführer der Wittig GmbH selbstbewusst. „Wir mussten es nur noch ISO-Norm-konform dokumentieren und uns einer externen Prüfung durch eine Zertifizierungsgesellschaft unterziehen.“

Als Partner wählte man den TÜV Rheinland um auch einen namhaften Prüfer als Zertifizierungsgesellschaft vorweisen zu können. In der BRD sind im Handel sind erst ca. 50 Prozent aller Unternehmen zertifiziert. Da es mittlerweile von vielen Kunden erwartet wird, dass man ein dokumentiertes QM-System vorweisen kann und man sich auch ein wenig Rechtssicherheit verschafft, beschloss man bei Wittig das Zertifizierungsverfahren anzugehen.