Niedersachsens Seehäfen mit Zuwächsen

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Das Umschlagsplus in Niedersachsens Seehäfen im vergangenen Jahr wird durch starke Entwicklungen sowohl bei Massengütern als auch bei Stückgütern und Neufahrzeugen getragen. Mit etwa 52 Millionen Tonnen Gütern, die über See verschifft wurden, können die neun niedersächsischen Seehäfen ein Wachstum von 12 % gegenüber dem Vorjahr verbuchen.

Rund 40,9 Millionen Tonnen flüssiger und fester Massengüter sind in 2015 seeseitig über die Seehäfen in Niedersachsen umgeschlagen worden, was einem Plus von 4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht (39,3 Millionen Tonnen in 2014). Auch der Stückgutumschlag hat sich deutlich positiv entwickelt: Mit rund 11,05 Millionen Tonnen im Seeverkehr konnte das Volumen in diesem Bereich um 57 % gesteigert werden (7,05 Millionen Tonnen in 2014). Neben positiven Impulsen aus dem Geschäft mit massenhaften Stückgütern wie Stahl sowie Projektladungen kommt hier insbesondere das deutlich gestiegene Umschlagsvolumen am Containerterminal Wilhelmshaven zum Tragen. In 2015 wurden hier 426.751 TEU verladen (67.076 TEU in 2014). Auch der seeseitige Umschlag von Neufahrzeugen in den niedersächsischen Seehäfen Cuxhaven und Emden konnte erneut verbessert werden und liegt mit mehr als 1,8 Millionen Fahrzeugen um 7 % über dem Ergebnis des Vorjahres. Insgesamt beläuft sich der Seegüterumschlag in den neun niedersächsischen Seehäfen auf knapp 52 Millionen Tonnen (46,4 Millionen Tonnen in 2014).

Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH: „2015 ist für unsere Seehäfen insgesamt gesehen äußerst positiv verlaufen, können wir gestiegene Ladungsvolumen sowohl im wertschöpfungsintensiven Stückgutsektor als auch beim für die Rohstoffversorgung der Industrie wichtigen Massengutumschlag verzeichnen. Durch die vielseitige Ausrichtung unserer niedersächsischen Hafengruppe und die erfolgreiche Bearbeitung von Nischenmärkten konnten wir uns im Spannungsfeld aktueller wirtschaftlicher und politischer Entwicklungen in der Welt sehr gut behaupten. Für das laufende Jahr sind wir verhalten optimistisch, den Umschlag auf diesem hohen Niveau halten zu können.“

Um noch kosteneffizienter und kundenorientierter agieren zu können, wurden durch die privaten Umschlagsbetriebe und ansässigen Industrieunternehmen in den niedersächsischen Seehäfen im vergangenen Jahr rund 62 Millionen Euro in Suprastrukturen wie Gebäude und Gerätschaften investiert.

In der Einzelbetrachtung der Seegüterumschläge der neun niedersächsischen Seehafenstandorte ergibt sich folgendes Bild:

Im Seehafen Brake konnte das Gesamtumschlagsvolumen im Seeverkehr um 7 % auf rund 6,72 Millionen Tonnen Güter gesteigert werden (6,27 Millionen Tonnen in 2014). Der Stückgutumschlag, in Brake im Wesentlichen durch Stahl- und Forstprodukte sowie Windenergiekomponenten geprägt, wuchs um 6 % auf rund 1,84 Millionen Tonnen (1,74 Millionen Tonnen in 2014). Ein Plus von 9 % ergibt sich für den seewärtigen Umschlag von Getreide und Futtermitteln, der sich in 2015 auf insgesamt rund 3,75 Millionen Tonnen belief (3,43 Millionen Tonnen in 2014). Verstärkte Investitionen in Umschlagsanlagen sowie innerbetriebliche Prozessoptimierung sollen den Hafen Brake fit machen für die Zukunft in einem von starkem Wettbewerb geprägten Umfeld. Für 2016 wird ein stabiles Umschlagsgeschäft erwartet.

Cuxhaven behauptet sich weiterhin als wichtiger Automobilverschiffungshafen und kann für 2015 mit insgesamt 414.669 umgeschlagenen Neufahrzeugen im Seeverkehr auf ein Plus von 6 % in diesem Geschäftssegment verweisen (392.389 Neufahrzeuge in 2014). Insgesamt wurden in Cuxhaven in 2015 rund 2,64 Millionen Tonnen Ladung im Seeverkehr umgeschlagen (2,7 Millionen Tonnen in 2014). Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einem Minus von 2 %, das sich im Wesentlichen aus einem Rückgang im Offshore-Geschäft ergibt. 2015 gab es wesentlich weniger Offshore-Wind-Projekte im Markt, die über Cuxhaven als Basishafen abgewickelt werden konnten. Kurzfristig wird sich der Umschlag von Komponenten der Offshore-Windenergie über Cuxhaven aufgrund aktuell anstehender Offshore-Projekte und nicht zuletzt aufgrund von Unternehmensansiedlungen deutlich positiv entwickeln.

Auch in Emden konnte ein neuer Spitzenwert beim Umschlag von Neufahrzeugen erzielt werden: 1.406.807 seeseitig umgeschlagene Fahrzeuge in 2015 bedeuten im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 7 % (1.310.317 Neufahrzeuge in 2014). Der Rekord ist in erster Linie dem hohen Exportniveau in Richtung Großbritannien und dem nordamerikanischen Kontinent geschuldet. Beim Umschlag von Stückgütern, zu denen u.a. Windenergiekomponenten, Projektladungen und Forstprodukte zählen, kommt der Seehafen an der Ems auf ein seeseitiges Volumen von 2,64 Millionen Tonnen und damit ein Plus von 5 % (2,52 Millionen Tonnen in 2014). Mit einem Gesamtumschlagsvolumen im Seeverkehr von rund 4,3 Millionen Tonnen Gütern in 2015 verzeichnet der Emder Hafen jedoch ein leichtes Minus von 2 % gegenüber 2014 (4,37 Millionen Tonnen in 2014). Ursache hierfür sind rückläufige Volumen beim Umschlag fester Massengüter (- 28 % / 634.308 Tonnen in 2015; 876.320 Tonnen in 2015).

Der Seehafen Nordenham kann für 2015 ein Umschlagswachstum im Seeverkehr von 2 % auf insgesamt rund 2,69 Millionen Tonnen Güter verbuchen (2,64 Millionen Tonnen in 2014). Beigetragen haben hierzu insbesondere steigende Volumen bei Kohle (+ 15 % / 1,47 Millionen Tonnen in 2015; 1,27 Millionen Tonnen in 2014), Erzen (+ 9 % / 181.902 Tonnen in 2015; 166.302 Tonnen in 2014) und Mineralölprodukten (+ 13 % / 272.113 Tonnen in 2015; 240.613 Tonnen in 2014). Auch der Umschlag von Seekabeln für die Offshore-Windenergieindustrie hat mit rund 8.000 Tonnen in 2015 im Vergleich zum Vorjahr nochmals zugelegt (+ 14 % / 7.000 Tonnen in 2014).

In Stade wuchs das Umschlagsvolumen im Seeverkehr in 2015 um 5 % auf insgesamt rund 5,85 Millionen Tonnen (5,58 Millionen Tonnen in 2014). Dieser positiven Entwicklung liegen in erster Linie Umschlagssteigerungen sowohl bei trockenen als auch bei flüssigen Massengütern zugrunde. So konnte beim Umschlag von chemischen Produkten ein Plus von 5 % auf 2,68 Millionen Tonnen (2,57 Millionen Tonnen in 2014) verbucht werden. Zudem stieg das Umschlagsaufkommen fester Massengüter, zu denen in Stade z.B. Bauxit, Aluminiumoxyd und Aluminiumhydroxid sowie Baustoffe zählen, um 5 % auf rund 3,16 Millionen Tonnen (3,0 Millionen Tonnen in 2014). Für das laufende Jahr wird im Seehafen Stade mit einer stabilen Geschäftslage gerechnet.

Das Gesamtumschlagsvolumen in Wilhelmshaven stieg in 2015 um 20 % auf rund 29 Millionen Tonnen (24,2 Millionen Tonnen in 2014). Getragen wird das Ergebnis von Zuwächsen sowohl beim Umschlag von festen und flüssigen Massengütern als auch von Stückgütern. So wuchs z.B. der Rohölumschlag von 18,59 Millionen Tonnen in 2014 um 6 % auf rund 19,66 Millionen Tonnen in 2015. Der Umschlag von Kohle konnte um 17 % auf rund 3,64 Millionen Tonnen gesteigert werden (3,11 Millionen Tonnen in 2014). Beim Stückgutumschlag wurden insgesamt rund 4,32 Millionen Tonnen verbucht (520.307 Tonnen in 2014). Hier kommt vor allem das signifikante Wachstum im Containerumschlag zum Tragen. Am Containerterminal Wilhelmshaven sind im vergangenen Jahr insgesamt 426.751 TEU umgeschlagen worden (67.076 TEU in 2014).

Der Hafen Leer verzeichnet für 2015 ein seeseitiges Umschlagsvolumen von 38.524 Tonnen und kann damit das Ergebnis gegenüber 2014 wieder deutlich verbessern (24.291 Tonnen in 2014). Im für den Hafen wichtigen Binnenverkehr wurden 307.441 Tonnen in 2015 umgeschlagen. Agrarprodukte, Mineralöle und Baustoffe zählen zu den Hauptumschlagsgütern im Hafen Leer.

Im Oldenburger Hafen wurden im vergangenen Jahr im Seeverkehr 82.150 Tonnen umgeschlagen (96.164 Tonnen in 2014). Beim kombinierten See- und Binnenverkehr belief sich das Umschlagsvolumen auf rund 1,0 Millionen Tonnen (1,13 Millionen Tonnen in 2014). Große Volumen an Baustoffen, die für ein großes regionales Bauprojekt in 2014 über den Oldenburger Hafen abgefertigt worden waren, sorgten für einen Sondereffekt in der Statistik, der in 2015 so nicht wiederholt werden konnte. Die Verlagerung von

Transporten auf den LKW aufgrund der niedrigen Dieselpreise ist ein weiterer Grund für das Minus in der Gesamtstatistik des Oldenburger Hafens. Vor dem Hintergrund der laufenden Investitionen in Infra- und Suprastrukturen, wie z.B. eine neue Wendestelle im Hafen durch die öffentliche Hand sowie die der privaten Hafenwirtschaft in die weitere Optimierung des Umschlags, ist mittelfristig wieder von steigenden Ladungsvolumen in Oldenburg auszugehen.

In Papenburg konnte das Umschlagsvolumen im Seegüterverkehr in 2015 um 19 % auf 586.827 Tonnen gesteigert werden (491.813 Tonnen in 2014). Sowohl der Umschlag von festen Massengütern als auch von Stückgütern verzeichnete ein Wachstum. Im kombinierten See- und Binnenverkehr wurden insgesamt 699.484 Tonnen bewegt (617.189 Tonnen in 2014).

Quelle und Foto: Seaports of Niedersachsen

 




Investitionen für die Infrastruktur

Swietelsky Gleisbauzug RU 800 S: Kombinationsmaschine für  den kontinuierlichen Gleisumbau und die Schotterbettreinigung - im  Einsatz auf dem Netz der DB.  177 Meter lang, 650 Tonnen schwer: Der österreichische  Gleisbauzug der Herstellerfirma Plasser & Theurer  erneuert bis zu zwei Kilometer Strecke an einem Tag. Der  Koloss erledigt alles "aus einer Hand" – von den Schwellen bis zum  Schotter.          
 

Auch 2016 baut die Bahn im Norden Deutschlands: Rund 210 Millionen Euro werden in die Infrastruktur in Hamburg und Schleswig-Holstein für eine höhere Verlässlichkeit und Qualität im Sinne des Unternehmensprogramms „Zukunft Bahn“ investiert. Dazu kommen noch weitere Millionen für die reine Instandhaltung der Strecken und Anlagen.

Im vergangenen Jahr konnten bereits Maßnahmen für knapp 200 Millionen Euro realisiert werden, darunter die Erneuerung von rund 180 Kilometer Schienen sowie rund 100 Weichen. 2016 stehen knapp 210 Millionen Euro zur Verfügung, mit denen die Bahn unter anderem rund 240 Kilometer Schienen sowie fast 60 Weichen anpacken wird. In Spitzenzeiten finden bundesweit bis zu 850 Baustellen am Tag statt.

In Hamburg hat die Erneuerung von zwei Eisenbahnbrücken am Berliner Tor begonnen. Dort kreuzen die Fernbahnstrecke Hamburg–Berlin und die S-Bahnstrecke Hamburg Hbf–Aumühle die Strecke Hamburg–Lübeck sowie die Gleise der S-Bahnstrecke Hamburg Hbf–Poppenbüttel. Die Gesamtbau-maßnahmen in die rund 90 Millionen Euro investiert werden, sollen nach derzeitiger Planung bis Ende 2020 dauern. Auch die S-Bahnüberführung über die Julius-Leber-Straße in Hamburg-Altona steht zur Erneuerung an. Diese Überführung ist eins (der westliche) von zwei Teilen des sogenannten „Lessingtunnels“. Im Sommer beginnen erste Arbeiten. Die Kosten für die Erneuerung in Höhe von 25 Millionen Euro tragen der Bund, die Stadt und die Deutsche Bahn.

Vom 21. Juli bis 14. August (Sommerferien) werden die beiden S-Bahngleise zwischen Hammerbrook und Wilhelmsburg erneuert. In Hammerbrook wird außerdem noch eine neue Weichenverbindung eingebaut. Für diese Arbeiten ist eine Streckensperrung erforderlich. Die Züge der S-Bahnlinien S3 und S31 werden zwischen Hammerbrook und Wilhelmsburg (Mo-Fr) bzw. Hammerbrook und Hamburg-Harburg (Sa/So) durch Busse ersetzt. Zusätzlich werden auch Direktbusse zwischen Berliner Tor und Wilhelmsburg (Mo-Fr) bzw. Hamburg-Harburg (Sa/So) verkehren. Zwischen Kornweg und Poppenbüttel werden die beiden S-Bahngleise erneuert. Aufgrund dieser Arbeiten werden vom 15. August bis 28. August die Züge der S-Bahnlinien 1 und 11 zwischen Ohlsdorf und Poppenbüttel durch Busse ersetzt.

Im Hamburger Hauptbahnhof wird vom 25. Juli bis zum 4. September der Bahnsteig am Gleis 7 erneuert. In Blankenese folgt dann ab Herbst die Erneuerung des Bahnsteigs mit den Gleisen 2/3. Es kommt zu Einschränkungen im Zugverkehr, die DB wird die Reisenden dann jeweils rechtzeitig informieren.
In der Station Alte Wöhr werden für rund 5 Millionen Euro der Zugangstunnel und der Bahnsteig saniert, das Empfangsgebäude abgebaut und ein neuer ServiceStore errichtet. Die Bauarbeiten sollen Mitte des Jahres starten und bis Anfang 2019 dauern.

In Schleswig-Holstein wird derzeit die Eisenbahnbrücke Sundewitter Weg in Rendsburg für rund drei Millionen Euro erneuert. Die Arbeiten sollen im Sommer 2016 abgeschlossen sein. Auf der Strecke Hamburg–Kiel werden in diesem Jahr fast 52 Kilometer Gleise erneuert. Für diese Arbeiten müssen in verschiedenen Abschnitten die Gleise teilweise oder komplett gesperrt werden. Über die Einschränkungen im Zugverkehr informiert die DB rechtzeitig. Die Deutsche Bahn AG baut ein neues elektronisches Stellwerk (ESTW) in Keitum. Von dort aus werden künftig die Weichen und Signale der beiden Bahnhöfe Keitum und Morsum gestellt. In diesem Zusammenhang werden seit Januar bis Sommer 2017 in Keitum das ESTW-Modulgebäude sowie neue Kabeltrassen und Gleisquerungen errichtet. Zusätzlich wird die Weiche 12 im Bahnhof Keitum in Richtung Westerland verschoben und das Gleis 1 um acht Meter verlängert. Mit dieser Gleisverlängerung ist es dann möglich, gleichzeitig aus beiden Richtungen in den Bahnhof Keitum einzufahren. Weiterhin werden neue Signalanlagen errichtet und der Bahnübergang (BÜ) Morsum technisch mit Lichtzeichen gelb/rot und Halbschranken gesichert. Um die Unannehmlichkeiten während der Bauarbeiten für die Reisenden und Güterverkehrskunden so gering wie möglich zu halten, werden – wie in der Vergangenheit bei größeren Baumaßnahmen erfolgreich praktiziert – jetzt zusätzlich verstärkt auch kleinere Maßnahmen in Korridoren gebündelt. So können Anzahl und Dauer baubedingter Sperrungen trotz steigendem Bauvolumen weiter reduziert werden. Darüber hinaus kommen neue digitale Lösungen wie der „Sperrzeitenfinder“ zum Einsatz, mit dem kurzfristige Baumaßnahmen flexibler geplant und damit zusätzliche Einschränkungen für den Schienenverkehr weiter minimiert werden können.

Wichtig ist ein eng abgestimmter Baufahrplan. Bei dem großen Bauvolumen lassen sich Einschränkungen für die Reisenden leider nicht komplett vermeiden. Um sich rechtzeitig und umfassend über Bauarbeiten und Fahrplanänderungen informieren zu können, erhalten Bahnkunden im Internet unter www.bahn.de/ bauarbeiten, am kostenlosen BahnBau-Telefon (0800 599 66 55) und bei den DB-Verkaufsstellen Auskünfte für ihre Reiseplanung. Ergänzend informiert „Max Maulwurf“, der Baustellenbotschafter der DB, mit Plakaten, Broschüren und Aushängen in den Bahnhöfen und Tagesmedien sowie im Zug. Weitere aktuelle Baustelleninfos gibt es zudem im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten und für mobile Geräte unterwegs unter: bauarbeiten.bahn.de/mobil.

Quelle: Deutsche Bahn




Hapag-Lloyd kauft Schiffe und optimiert Flotte

Hapag-Lloyd hat zwei moderne 3.500-TEU-Schiffe mit speziellem Wide-Beam-Design von der niederländischen Reederei NileDutch übernommen. Über den Kaufpreis für die beiden Schiffe, die zunächst in Südamerika eingesetzt werden sollen, wurde Stillschweigen vereinbart.

Durch das so genannte Wide-Beam-Design des Rumpfes verfügen die 2015 gebauten Schiffe über einen niedrigeren Tiefgang bei vergleichsweise hoher Ladekapazität und eignen sich so insbesondere für flache Häfen wie etwa in Südamerika. Darüberhinaus chartert Hapag-Lloyd zwei weitere baugleiche Schiffe aus derselben Serie von NileDutch, die zusammen mit ihren Schwesterschiffen eingesetzt werden.

„Für Hapag-Lloyd sind diese hochmodernen und sehr effizienten Schiffe eine wichtige Bereicherung der Flotte“, sagte Anthony J. Firmin, COO von Hapag-Lloyd. „Neben unserer Marktführerschaft in bestimmten Fahrtgebieten wie dem Atlantik stärken wir auch unsere Position in einem attraktiven Nischenmarkt wie dem Kabotage-Geschäft in Südamerika, in dem wir die neuen Schiffe zunächst einsetzen werden.“

Um die führende Position von Hapag-Lloyd auf dem Nordatlantik zu untermauern, wurden für den Verkehr zwischen dem Mittelmeer und Montreal/Kanada vier weitere Wide-Beam-Schiffe in die Hapag-Lloyd-Flotte eingechartert. Die zwei Jahre alten, hocheffizienten Schiffe mit rund 2.700 TEU operativer Kapazität ersetzen die bestehende ältere Tonnage. Sie sind für die Fahrt durch Eis ausgerüstet und verfügen ebenfalls über einen vergleichsweise geringen Tiefgang, was auf dem St. Lorenz-Strom von Vorteil ist. Damit stärkt Hapag-Lloyd seine Position als Marktführer in Kanada weiter.

Die Flotte von Hapag-Lloyd umfasst derzeit 177 Schiffe und verfügt mit rund 7,2 Jahren über ein niedriges, wettbewerbsfähiges Durchschnittsalter. Die durchschnittliche Schiffsgröße liegt bei Hapag-Lloyd über dem Branchendurchschnitt und über den Top-10-Wettbewerbern.

Quelle: Hapag-Lloyd AG




KDS modernisiert Aufliegerbestand

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KDS Logistics aus Rotterdam hat zahlreiche Krone-Auflieger gekauft und somit eine beträchtliche Erneuerung vorgenommen, aber zugleich auch eine Erweiterung des Aufliegerbestandes auf 175 Einheiten.

Die neuen Auflieger des Typs Krone Profi Liner mit Schiebeplanen sind mit Diebstahlschutzplanen mit seitlichen Klappen ausgestattet und mit Aluminiumführungen versehen. Zusätzlich ist auch direkt ein praktisches Fixiersystem eingebaut. Die Auflieger mit einer voraussichtlichen Nutzungsdauer von sieben Jahren entsprechen strengsten Ladungssicherungsnormen. „Mit diesem Schritt erfüllt unser Bestand an Aufliegern wieder die modernen Anforderungen“, so Karel van Suchtelen von KDS Logistics, Spezialist für den Fährtransport zwischen England und dem europäischen Festland.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Doris Hartwich zu Gast beim Wissenschaftstalk

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Die Rheinische Fachhochschule Neuss (RFH) lud im Namen des „Europa-Instituts für Erfahrungswissen – METIS“ unter der Leitung von Dr. Werner Bruns ins Neusser „Euromoda“ Zentrum zu einem Talk über Erfahrung und Kreativität ein.

Gäste dieser Talkrunde waren die Modemacherin Doris Hartwich, die seit 1985 unter dem Label „HARTWICH“ Mode für Männer macht, die Mediendesignerin Prof. Marie-Susann Kühr (RFH), Sabine Dirlewanger, Schulleiterin der staatlichen Modeschule Stuttgart und Dr. Werner Bruns vom Forschungsinstitut METIS. Der populäre ARD Moderator Johannes Büchs moderierte die Runde gewohnt professionell und brachte die Inhalte auf den Punkt: Wie verträgt sich Erfahrung mit Kreativität? Wieviel Erfahrung braucht ein kreativer Mensch? Ist Erfahrung hinderlich für Innovationen?

Dass im Begriff „Erfahrung“ sowohl „Erfolg“ als auch „Gefahr“ steckt, darin war sich die Runde schnell einig. Das Sammeln von ersten Erfahrungen von kreativen Menschen findet bereits während des Studiums statt, dort allerdings im „geschützten Raum“, unter Anleitung der Lehrenden. Beide Vertreterinnen der Lehre stimmten darin überein, dass sie oft schon früh erkennen, welche Studenten(innen) Talent hätten. Dies hinge auch damit zusammen, wie diese die Erfahrungen der Lehrenden aufnehmen und umsetzten. Ähnliches berichtete auch die Vertreterin der Praxis, Doris Hartwich, die ihre besondere Handschrift als den unstrittigen USP der Marke beschreibt, den sie ihren Assistenten nahe bringt, damit ihre Marke auch nach ihr noch weiterlebt. „Vielleicht wird sich die Kollektion ohne mich dann verändern, denn jeder Kreative interpretiert Vorgaben anders,“ erklärte Doris Hartwich, „letztlich muss man vertrauen und tolerieren können, auch das ist eine wichtige Erfahrung, die dadurch belohnt wird, dass sich die eigene Handschrift meiner Marke weiterentwickeln kann“.

Aus dem Publikum wurde das Stichwort „Big-Data“ eingeworfen: Ob nicht am Ende Google und Co. die menschliche Kreativität mit intelligenten Algorithmen überflüssig machen würde. Dass man sich davor nicht zu fürchten brauche, betonten alle Kreativen, „denn die Kreativität und Emotionalität der Designer wird auch in Zukunft notwendig sein, um tatsächlich wirklich Neues zu kreieren, sei es Mode oder Mediendesign“.

Für das „Europa-Institut für Erfahrungswissen – METIS“ stellte Dr. Werner Bruns am Ende der Talkrunde fest: „Diese Veranstaltung brachte uns neue Erkenntnisse aus der Praxis, die wir in unsere weiteren Forschungsarbeiten einbauen werden. Das Thema „Erfahrung“ in Unternehmen und Gesellschaft ist auch ein wichtiges Produkt des Bologna-Prozesses der Hochschulen, eine Notwendigkeit für die wissenschaftliche Verzahnung von Theorie und Praxis.“

Quelle und Foto: Rheinische Fachhochschule Neuss




„Fieldlab“ mit 3D-Metalldruckern

Rotterdam 11 februari 2016. RDM 3D experience. Foto Ries van Wendel de Joode/HBR

Im Hafen von Rotterdam wird ein eigenes „Fieldlab Additive Manufacturing“ mit 3D-Metalldruckern installiert. Bei RDM Rotterdam werden Metalldrucker und ein Zentrum für die Wissensentwicklung in den Bereichen Metalldruck, 3D-Scannen, 3D-Entwurf und Zertifizierung aufgebaut.

Das Fieldlab bietet Unternehmen mit Bezug zum Hafen einen gemeinsamen Ort zur Beschleunigung von Entwicklungen in diesem Bereich und zur gemeinsamen Arbeit an Anwendungen für die (maritime) Industrie. Das Fieldlab wird im Innovation Dock bei RDM Rotterdam installiert, dem Ort für Innovationen im Rotterdamer Hafengebiet, wo Unternehmen, Forscher und Studenten an der Gestaltung der neuen Fertigungsindustrie zusammenarbeiten.

Der Hafenbetrieb Rotterdam hat die Initiative zur Aufstellung des Fieldlabs ergriffen. InnovationQuarter und RDM Makerspace sind wichtige Partner in der Entwicklung des Fieldlabs. Vergangenes Jahr haben diese drei Organisationen gemeinsam ein Pilotprojekt für den 3D-Druck von Ersatzteilen für die maritime Industrie ins Leben gerufen.

Allard Castelein, Generaldirektor des Hafenbetriebs, gibt die Einführung des Fieldlabs auf der 3D Printing Conference bekannt, die heute – am Donnerstagdem 11. Februar 2016 – bei RDM Rotterdam stattfindet. Castelein ist der Meinung, dass ein Fieldlab hier angebracht ist: „3D-Druck ist vielversprechend, aber auch komplex. Die Entwicklungen verlaufen in rasantem Tempo. Es gibt nur wenige Unternehmen mit genügend Erfahrung und Mitteln, selbst 3D-Metalldruck auszuprobieren. Daher ergreifen wir die Initiative zum Aufbau eines Fieldlabs, an dem sich Unternehmen und Wissensinstitute beteiligen können. In der 2. Jahreshälfte sollten wir hier den ersten 3D-Metalldrucker in Betrieb nehmen. Das Fieldlab ist eine logische Folge des im vergangenen Jahr initiierten Projekts zur Fertigung von Schiffsersatzteilen mit 3D-Drucktechniken. In Rotterdam ist man bestrebt, als weltweit durchdachtester Hafen zu fungieren und bei Innovationen dieser Art eine Vorreiterstellung einzunehmen. Das ist für die Wirtschaft und für das Arbeitsplatzangebot vorteilhaft.”

Smart Industry hat dem Projekt den Status eines Fieldlabs zuerkannt. Smart Industry ist eine Arbeitsgemeinschaft des niederländischen Wirtschaftsministeriums, von VNO NCW, FME, TNO, der niederländischen Handelskammern (KvK) und ICT Nederland. Die Zielsetzung liegt in einer höheren Wettbewerbsfähigkeit der Industrie durch eine schnellere und bessere Nutzung der Möglichkeiten der Informations-und Kommunikationstechnologie. In den Niederlanden gibt es nun elf Fieldlabs.

Die Investition in das Rotterdamer Fieldlab beträgt einige Millionen Euro. Ein moderner 3D-Metalldrucker kostet ca. € 1 Mio. Wie groß das Fieldlab wird, hängt von der Mitwirkung seitens Unternehmen und Einrichtungen ab. Derzeit haben bereits etwa 15 Unternehmen eine Absichtserklärung zur Teilnahme am Fieldlab geschlossen. Es soll in der zweiten Jahreshälfte operationell sein. Wenn das Fieldlab in einigen Jahren selbstständig ist oder 3D-Metalldruck eine allgemein angewandte Technik ist, möchte der Hafenbetrieb hier wieder aussteigen.

Vergangenes Jahr haben InnovationQuarter, RDM Makerspace und der Hafenbetrieb Rotterdam ein Pilotprojekt für den 3D-Druck von Ersatzteilen für die maritime Industrie ins Leben gerufen. Dabei wurde umfangreiche Erfahrung gesammelt und erwies sich der 3D-Druck als Technologie mit großem Potenzial für die Rotterdamer Wirtschaft. An dem Pilotprojekt beteiligten sich 28 Unternehmen und Instanzen, darunter Unternehmen wie Keppel Verolme, Marin, Heerema, Huisman und Fokker.

Eine Zusammenarbeit mit zahlreichen Partnern gehört zum Konzept des Hafenbetriebs zur Einführung von Innovationen im Rotterdamer Hafen. In diversen Projekten wie iTanks, Innovation Dock, PortXL und SmartPort arbeitet der Hafenbetrieb mit Partnern wie der TU Delft, Hogeschool Rotterdam, Erasmus Universität Rotterdam, Deltalinqs, EY, Cambridge Innovation Center, Rotterdam Partners, Philips Innovation Award und der Gemeinde Rotterdam zusammen.

Quelle: Port of Rotterdam Authority, Foto: Ries van Wendel de Joode/HBR




Hafen Hamburg 2015: Zuwachs und Rückgang

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Der Hamburger Hafen bleibt im Jahr 2015 mit einem Seegüterumschlag von 137,8 Millionen Tonnen (-5,4 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis.

Im Universalhafen Hamburg setzt der Massengutumschlag im Jahr 2015 sein Wachstum fort. Mit insgesamt 45,5 Millionen Tonnen wird in diesem wichtigen Umschlagsegment ein Plus von 5,8 Prozent erreicht. Der Containerumschlag erreicht im Jahr 2015 mit insgesamt 8,8 Millionen TEU (20-Fuß-Standardcontainer) und einem Minus von 9,3 Prozent nicht das Vorjahresergebnis.

Senator Frank Horch hebt die Bedeutung des Hamburger Hafens für den Standort hervor, warnt aber davor, sich selbst klein zu machen: „Wer das Hafengeschäft kennt, der weiß, dass sich der Erfolg des Hamburger Hafens nicht ausschließlich in TEU bemisst. Vielmehr setzt sich der Erfolg des Hamburger Hafens aus vielen Bauteilen zusammen. Was den Hamburger Hafen stark macht, ist sein Charakter als Universalhafen. Der Hamburger Hafen ist faktisch eines der größten und vielfältigsten Gewerbegebiete Deutschlands. Hafenumschlag, Logistik und Industrie sind darin eng miteinander verwoben und befruchten sich gegenseitig. Der Hafen ist die Summe dieser zahlreichen und vielfältigen Aktivitäten, die sich nicht allein mit Umschlagskennzahlen beschreiben lassen. Ich warne dringend davor, Krisen herbeizureden. Das schadet unserem Hafen und spielt unseren Konkurrenten in die Hände. Wirtschaftliche Schwankungen sind für uns nichts Neues – sie gehören zum Geschäft. Es ist unbestritten, dass wir vor großen Herausforderungen stehen. Und die werden wir meistern – gemeinsam!“

Den Hamburger Hafen zeichnen ein mit rund 30,0 Prozent hoher Anteil an lokaler Containerladung (Loco-Quote) sowie ein wachsender Seehafenhinterlandverkehr beim Containertransport mit der Eisenbahn (+2,8 Prozent) und mit dem Binnenschiff (+27,5 Prozent) aus. Der Hafen übernimmt als industrieller Universalhafen eine herausragende und unverzichtbare Funktion zur Versorgung der Wirtschaft am Standort und der Region sowie der Kernmärkte im Binnenland.

Der Rückgang im seeseitigen Containerumschlag ist in erster Linie auf die rückläufigen Umschlagmengen mit China, Russland und Polen zurückzuführen. Insgesamt wurden im Containerverkehr über den Hamburger Hafen etwas mehr als 800.000 Container (TEU) weniger als im Vorjahr mit diesen für Hamburg besonders wichtigen Handelspartnern im Jahr 2015 abgefertigt.

„Der Hamburger Hafen nimmt im Containerverkehr mit der Ostseeregion unter den nordeuropäischen Häfen unverändert eine starke Position ein. Im Vergleich mit Häfen wie Antwerpen und Rotterdam weist Hamburg einen um rund 7 Prozentpunkte höheren Anteil an Transhipmentladung auf“, erläutert Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. „Das ist auch ein Grund dafür, dass Hamburg stärker vom schwächelnden Außenhandel Chinas und den wirtschaftlichen Problemen Russlands betroffen ist als zum Beispiel Antwerpen oder Rotterdam“, ergänzt Mattern. Ein großer Teil der in Hamburg umgeschlagenen China- und Russlandladung wird im Transhipment via Hamburg vom großen Containerschiff auf Feederschiffe verladen. „Das ist bei einem Rückgang im Containerverkehr mit China von 14,4 Prozent und mit Russland von 34,4 Prozent durch Wachstum im Containerverkehr mit anderen Ländern, wie zum Beispiel Malaysia, Indien, Vereinigte Arabische Emirate oder Mexico, nicht in der Menge auszugleichen. Da im Transhipmentverkehr weltweit der seeseitige Umschlag vom Großcontainerschiff auf ein Feederschiff als je ein Umschlag statistisch erfasst wird, trifft der Transhipmentrückgang den Hafen gleich doppelt“, erklärt Mattern.

Der Umschlagrückgang im seeseitigen Containerverkehr mit polnischen Häfen ist auch eine Folge der Direktanläufe von Container-Liniendiensten, die ohne Umladung in einem der Nordrange-Häfen direkt Danzig ansteuern. „Solche Direktanläufe sind für Reedereien immer eine Alternative zum Transhipmentverkehr, die in der Mehrzahl mit ihren Liniendiensten jedoch HUB-Häfen wie zum Beispiel Hamburg bedienen“, sagt Mattern. Voraussetzung für Direktanläufe sind ausreichend vorhandene Ladung und zur Abfertigung besonders großer Containerschiffe ausgerüstete Häfen.
Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der HPA betont anlässlich der gemeinsamen Hafen Hamburg Jahrespressekonferenz die sehr gute Entwicklung der Hinterlandverkehre des Hamburger Hafens im Jahr 2015. Laut Meier ist es besonders erfreulich, dass die landseitigen Verkehre insgesamt zulegen konnten und vor allem die Eisenbahn mit 45,8 Millionen Tonnen (+3,1 Prozent) das bisher höchste Transportergebnis erreichen konnte. „Gute Arbeit zahlt sich aus. Mit der Optimierung unserer Prozesse ist es gelungen, die Bahn als wichtigstes Transportmittel noch vor dem Lkw zu positionieren. Das ist europaweit eine herausragende Leistung und die Zahlen zeigen, wie viel Potential im intelligenten Ausbau der Infrastruktur liegt. Dieses Potential werden wir weiter ausbauen“, betont Jens Meier. Mit einem Anteil von 45,3 Prozent am Modal Split des Hamburger Hafens löst die Eisenbahn damit den bisher führenden LKW, der mit 42,7 Millionen Tonnen einen Anteil von 42,4 Prozent erreicht, ab. „Das ist in Europa einzigartig und zeigt, dass die umweltfreundliche Schiene im Seehafenverkehr eine führende Rolle einnimmt“, ergänzt Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. Der Containerverkehr auf der Schiene erreichte im Jahr 2015 mit 2,3 Millionen TEU ebenfalls eine neue Rekordmarke mit einem Plus von 2,8 Prozent. Mehr als 200 Güterzüge erreichen oder verlassen den Hamburger Hafen täglich. Mit rund 1.100 Containerzugverbindungen pro Woche nimmt Hamburg im Vergleich zu Häfen wie Rotterdam oder Antwerpen mit großem Abstand eine führende Position ein. „Hamburg hat in Europa die größte Anzahl an Containertransporten auf der Schiene und ist der führende Eisenbahnhafen. Der Anteil Hamburgs an den Containertransporten auf der Schiene beträgt unter den Nordrange-Häfen rund 50 Prozent. Der Anteil Rotterdams liegt bei 19,0 Prozent und der Antwerpens bei 8,0 Prozent“, betont Egloff. Egloff hebt auch hervor, dass nach den ersten vorliegenden Transportdaten für das Jahr 2015 das Binnenschiff mit 130.000 transportierten TEU ein Plus von 27,5 Prozent erreicht. Insgesamt wurde für das Jahr 2015 mit einer von Binnenschiffen transportierten Ladungsmenge von 12,4 Millionen Tonnen ein Plus von 13,6 Prozent erreicht. „Hamburg hat damit Köln als zweitgrößten Binnenschiffshafen in Deutschland abgelöst. Im Zu- und Ablaufverkehr von nicht zeitkritischen Gütern und besonders schweren und großvolumigen Ladungen nimmt das Binnenschiff im Verkehrsträger-Mix unseres Universalhafens eine ganz wichtige Position ein. Da dies auch zur Entlastung anderer Verkehrsträger beiträgt, gilt es, diesen Transportweg weiter auszubauen“, sagt Egloff.
Beim Massengutumschlag dominiert der Bereich Greifergut, der insgesamt mit einem Umschlagergebnis von 22,3 Millionen Tonnen ein Plus von 9,2 Prozent erreicht. In diesem Umschlagsegment sind es vor allem die starken Importe von Kohle, die mit 7,7 Millionen Tonnen (+27,3 Prozent) für Zuwachs sorgten. Abnehmer der Kohle sind, neben den Stahlwerken in Nord- und Ostdeutschland, auch Industriebetriebe und Kraftwerke. Der Bereich Sauggut erreichte mit insgesamt 9,2 Millionen Tonnen (+12,4 Prozent) ebenfalls deutlichen Zuwachs. Insbesondere vermehrte Getreideexporte trugen mit 4,2 Millionen Tonnen (+28,8 Prozent) zu dem sehr guten Jahresergebnis bei. Der Umschlag von Flüssigladung blieb im Jahr 2015 mit 14,0 Millionen Tonnen (-2,6 Prozent)  leicht unter dem Ergebnis des Vorjahres.
Der nicht-containerisierte Stückgutumschlag von zum Beispiel großen Anlagenteilen und RoRo-Ladung, blieb 2015 mit insgesamt 1,7 Millionen Tonnen (-14,1 Prozent) unter dem Vorjahresergebnis. Vor allem der geringere Export von Eisen und Stahl führte zu einem Rückgang beim Export.
Die mit 647 Anläufen weiterhin zunehmende Zahl (+27,6 Prozent) großer Containerschiffe (ULCS) in Hamburg unterstreicht nach Auffassung von Ingo Egloff die Dringlichkeit zur Realisierung der immer noch ausstehenden Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe. „Damit die Abfertigung besonders großer Schiffe flexibler erfolgen kann und auch weiterhin Transhipmentladung im Hamburger Hafen für Beschäftigung auf den Terminals sorgt, benötigen wir dringend die Fahrrinnenanpassung“, fordert Egloff. Die derzeit vorliegenden Restriktionen auf der Elbe schränken die Ausnutzung der Transportkapazitäten großer Schiffe ein, erschweren die Schiffsbegegnungen und somit einen flexibleren Verkehrsfluss auf der Elbe. „Ein besonders großes Containerschiff könnte nach einer Fahrrinnenanpassung einkommend und ausgehend bis zu 1.800 beladene Container (TEU) mehr transportieren. Auch die Anzahl der besonders großen Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von 14.000 bis 19.000 TEU stieg 2015 weiter an und erreichte mit 150 Anläufen ein Plus von 142,0 Prozent. Auch unter Sicherheitsaspekten bringt die Fahrrinnenanpassung mit der vorgesehenen Begegnungsbox für große Schiffe Vorteile bei der Verkehrssteuerung auf der Elbe.
Der Hamburger Hafen hat mehr als 153.000 Beschäftigte in der Metropolregion Hamburg und ist mit einer Bruttowertschöpfung von 20,5 Milliarden Euro auch von großer Bedeutung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Um den Universalhafen weiterhin auf Wachstumskurs zu halten, sind nach Auffassung von Axel Mattern und Ingo Egloff neben der Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe auch die Zu- und Ablaufkorridore für den Gütertransport per Bahn, Lkw und Binnenschiff anzupassen und auszubauen.
Für das Jahr 2016 ist eine Prognose zur Seegüterumschlagentwicklung vor dem Hintergrund der schwer einschätzbaren Außenhandelsentwicklung in den Kernmärkten des Hafens schwer zu leisten. Die Marketingorganisation des Hamburger Hafens sieht ein Umschlagergebnis in der Größenordnung von 2015 deshalb als realistisch an.

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Quelle und Foto: HHM




Verbindungen von und nach Göttingen

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Die Bahngesellschaft Metrans der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) fährt erstmals Göttingen an und knüpft damit ihr innerdeutsches Netzwerk noch enger.

Als einziges Eisenbahnverkehrsunternehmen bietet Metrans seit Mitte Januar vier wöchentliche Verbindungen von den Hamburger Containerterminals nach Göttingen sowie zum nahe gelegenen ACT-Terminal in Adelebsen und zurück. Hier können Container deponiert und be- und entladen werden. Damit werden Leerfahrten von Göttingen nach Hamburg bzw. München vermieden. Diese Verbindung ist deshalb besonders interessant, weil die Metrans-Züge auf ihrem Weg von und nach München oder Nürnberg bereits bisher an Göttingen vorbeigefahren sind. Jetzt legen sie in Göttingen einen Zwischenstopp ein und lassen einen Teil der Waggons vor Ort beziehungsweise nehmen in Göttingen neue Waggons für Nürnberg, München oder Hamburg auf. Dafür setzt Metrans eine eigene Rangier-Lok ein. Auf der rund 260 Kilometer langen Strecke zwischen Hamburg und Göttingen werden bislang hauptsächlich Lkws für den Containertransport eingesetzt.

Jiri Samek, Geschäftsführer von Metrans: „Mit den neuen Verbindungen von und nach Göttingen machen wir unseren Kunden ein sowohl operativ wie mit Blick auf die Kosten attraktives Angebot, das zudem deutlich umweltfreundlicher als der Lkw ist. Wir freuen uns sehr darüber, dass unsere Kunden dieses Angebot bereits in der Startphase sehr gut angenommen haben.“

Nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen transportierten die Eisenbahn-Gesellschaften der HHLA im Jahr 2015 rund 1,0 Mio. Standardcontainer (TEU). Damit steigerten sie die Transportmenge im Vergleich zum starken Vorjahr noch einmal um mehr als 5 Prozent.

Quelle und Foto: HHLA




Erfolgsserie rund um die Ostsee für Terex

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Terex Port Solutions (TPS) hat in den vergangenen Monaten sein Geschäft mit diesel-elektrischen Terex® Gottwald Hafenmobilkranen rund um die Ostsee nach­haltig ausgebaut. Nachdem seit Mitte 2014 bereits mehrere Geräte an zahlreiche Ostseeanrainer geliefert wurden, hat nun die schwedische SCA Logistics AB (SCA) einen Modell 6 Hafenmobilkran in der Zweiseil-Variante G HMK 6507 geordert.

Die Logistik-Sparte des führenden Herstellers von Papier-, Zellstoff- und Holzprodukten, SCA Svenska Cellulosa Aktiebolaget, wird das Gerät ab Mitte 2016 in ihrem Terminal in Sundsvall, rund 400 km nördlich der schwedischen Hauptstadt Stockholm einsetzen.

Der neue Hafenmobilkran für SCA wird in Sundsvall einen bestehenden Schienenportalkran ergänzen. Der für das professionelle Laden und Löschen von Containern konzipierte Terex Gottwald Hafenmobilkran bietet SCA eine maximale Traglast von 125 t, eine Ausladung bis zu 51 m und erreicht Hubgeschwindigkeiten von 120 m/min. Er wird SCA dabei helfen, die stets wachsende Nachfrage im Containerumschlaggeschäft zu bedienen. Dazu Urban Häggkvist, Terminal Manager, SCA: „Im Containergeschäft erwarten wir besonders hohe Zuwachsraten. Daher haben wir auch die Container-Aktivitäten an den Korstabäcks Kai des Terminals von SCA verlagert, wo auch wesentlich größere Containerschiffe als bisher anlegen können. Um für das Wachstum gerüstet zu sein, setzen wir auf die leistungsstarke Terex Gottwald Hafenmobilkran­technologie.“

Der G HMK 6507 bietet wegen seiner Mobilität, Vielseitigkeit und Zuverlässigkeit eine hohe Nutzer- und Servicefreundlichkeit. Er wird SCA nicht nur im Containerumschlag, sondern punktuell auch beim Laden und Löschen von Projektgütern unterstützen, wozu bisher Fahrzeugkrane ausgeliehen werden mussten. Häggkvist: „Der neue Kran ist für uns eine Investition in die Zukunft und Teil eines umfassenden Gesamtkonzepts, mit dem wir in unserem Terminal in Sundsvall schneller, produktiver und flexibler werden wollen.“

Zu den jüngsten Erfolgen bei Hafenmobilkranen in der Region, zu denen auch der TPS Vertriebspartner Port-Trade aus Dänemark beigetragen hat, sagt Hans-Jürgen Schneider, Regional Sales Manager, TPS: „Wir freuen uns, dass unser Angebot in seiner ganzen Breite Terminalbetreiber rund um die Ostsee überzeugt. Der Markt hier ist sehr anspruchsvoll, und die Kundenbedürfnisse sind entsprechend vielseitig. So ist es kein Zufall, dass wir in jüngster Vergangenheit mit zahlreichen Modellen aus unserer Mittleren und Großen Kranfamilie im Ostseeraum erfolgreich waren. Dass dabei sowohl Bestands- als auch Neukunden auf unsere bewährte Technologie setzen, ist sicherlich auch ein Erfolg unserer kundenorientierten Innovationsstrategie, aus der ein facettenreiches Angebot resultiert. Ein Angebot, das unlängst auch Terminalbetreiber in anderen Teilen Nordeuropas wie etwa in Norwegen und Island überzeugt hat.“

Quelle und Foto: TEREX




Hamburg im Norden bei EU-Programmen führend

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Mit aktuell 21 genehmigten Projekten im Interreg-Programm der Europäischen Union ist Hamburg im Norden führend. Auch in der neuen Förderrunde kann Hamburg eine Rekordbeteiligung an EU-Förderprogrammen für die Nord- und Ostsee melden. 21 Interreg-Projekte gehen an den Start und bringen bereits in der ersten Förderrunde rund 6,6 Millionen Euro europäischer Fördermittel in die Hansestadt.

Zu diesem guten Ergebnis sagt der Europabeauftragte des Senats, Staatsrat Wolfgang Schmidt: „Hamburg gestaltet Europa mit. Es ist gut, dass so viele öffentliche und private Akteure aus unserer Stadt die europäischen Förderprogramme nutzen. Diese Interreg-Programme fördern den fachlichen Austausch und die Zusammenarbeit der Regionen im Ostsee- und Nordseeraum. Sie stärken Hamburgs Position im Herzen Europas. Wir verfügen inzwischen über ein starkes Netzwerk aus mehreren hundert europäischen Partnern.“

Rund 30 Hamburger Institutionen und Unternehmen starten 2016 nach der ersten Ausschreibung der neuen Förderperiode (2014-2020) ihre Arbeit in europäischen Kooperationsprojekten. Sie erhalten für ihre Arbeit in den nächsten drei Jahren Fördermittel in Höhe von insgesamt 6,6 Millionen Euro.

Die Projekte Baltic Science Network, NorthSEE und EMMA aus der aktuellen Förderperiode zeigen beispielhaft das hohe Potenzial für Kooperationen im Nord- und Ostseeraum.

Der Ostseeraum ist einer der führenden Hochschul- und Forschungsstandorte weltweit. Es fehlt aber an einer ausreichenden Vernetzung der Schlüsselakteure in der Region und an einem gemeinsamen institutionellen Rahmen. Das Projekt Baltic Science Network wird daher ein Netzwerk aus zwanzig Ministerien für Wissenschaft und Forschung sowie Hochschul- und Forschungsverbünden und unter Einbeziehung der EU-Kommission und des Ostseerates etablieren. Dadurch soll die strategische Kooperation in ausgewählten Forschungsbereichen grenzüberschreitend ausgebaut werden. Außerdem soll die Mobilität von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Studierenden im Ostseeraum gefördert und eine koordinierte Lobbyarbeit in Brüssel ermöglicht werden.

Unter der Federführung der Hamburger Wissenschaftsbehörde wird das Netzwerk von Deutschland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Dänemark, Schweden, Finnland und Russland gemeinsam getragen.

In den letzten 10 Jahren ist es auf dem Meer voller geworden. Zu Fischerei, Schifffahrt, Öl und Gas sind Windparks hinzugekommen. Dies führt zu Konflikten der Nutzer untereinander und mit dem Naturschutz. Alle Nordseestaaten – unterstützt von der Europäischen Union – versuchen, diese Konflikte mit einer umfassenden Raumplanung zu entschärfen und das Meer optimal und naturverträglich zu nutzen.

Dr. Kai Trümpler, Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie: „NorthSEE und das Schwesterprojekt Baltic LINes für die Ostsee bilden eine ideale Plattform, um die länderübergreifende Raumplanung auf dem Meer voranzubringen. So können wir Konflikte früh auf Arbeitsebene besprechen und idealerweise ausräumen.“

Das Projekt NorthSEE hilft dabei, dass diese Pläne zueinander passen. Niemand möchte, dass beispielsweise eine Schifffahrtsroute plötzlich in einem Windpark endet. Auch bei anderer grenzübergreifender, großräumiger Infrastruktur, etwa bei Kabeln und Pipelines, und grenznahen Naturschutzgebieten ist eine Zusammenarbeit wichtig. NorthSEE und Baltic LINes bringen einen Großteil der relevanten Behörden, Universitäten und Planer zusammen, um auf eine schlüssige und widerspruchsfreie Planung hinzuarbeiten.

Ende 2015 wurde das Binnenschifffahrtsprojekt „EMMA“ durch das sog. INTERREG V B Ostseeprogramm genehmigt. Hafen Hamburg Marketing e.V. und 20 Projektpartner aus der Ostseeregion werden sich in den nächsten drei Jahren für die Stärkung der Binnenschifffahrt in Deutschland und Europa einsetzen und die Verlagerung von Gütern auf diesen Verkehrsträger fördern.

Stefan Breitenbach, Leiter Projektentwicklung – Hafen Hamburg Marketing e.V.: „Vor dem Hintergrund steigender Transportmengen und der klimapolitischen Ziele in Europa bedarf es eines Umdenkens in Bezug auf Transportwege und -träger. Die Binnenschifffahrt kann einen wertvollen Beitrag zur Verkehrsverlagerung leisten, steht aber immer noch hinter ihren Möglichkeiten zurück. Wirtschaftliche und umweltverträgliche Verkehre sind in der Binnenschifffahrt möglich, wenn Akteure aus Politik, Wirtschaft und Interessensvertretungen gemeinsam verstärkt hierfür eintreten und diese aktiv fördern!“

Schwerpunkte des Projektes sind die Identifikation von Verlagerungspotentialen sowie die Analyse und der Aufbau von wirtschaftlichen und konkurrenzfähigen Transportlösungen unter Einbeziehung des Binnenschiffs. Umsetzungsmaßnahmen innerhalb der Projektes sind unter anderem ein digital gestütztes Flottenmanagement für Binnenschifffahrtsreedereien, der Aufbau neuer Liniendienste in der Ostseeregion und ein digitales Informationssystem zur europäischen Binnenschifffahrt.

Interreg steht für die „europäische territoriale Zusammenarbeit“ und ist Teil der Struktur- und Investitionspolitik der Europäischen Union. Gefördert wird die europaweite Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen, Hochschulen und Unternehmen. Damit soll Europa als nachhaltiger, umweltfreundlicher und innovativer Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort gestärkt werden. Die Themenvielfalt der genehmigten Projekte ist breit: Vom Austausch zu Hochwasserschutz, umweltfreundlichen Kreuzfahrthäfen, Möbeldesign für Senioren bis zur Nachwuchsausbildung für die Film- und Videoindustrie. Die Projekte dienen als europäische Lernplattformen, denn pro Projekt tauschen sich rund ein Dutzend Partner zu ihren Erfahrungen und Ansätzen im jeweiligen Themenfeld aus. Ziel ist es, die bisherigen Initiativen und Strategien der Regionen zu vergleichen, diese zu verbessern und gemeinsam in Pilotvorhaben neue Ansätze umzusetzen.

Die Ausstattung der Programme wird wie der gesamte EU-Haushalt im Abstand von sieben Jahren neu verhandelt – die letzte Förderperiode, die 2014 zu Ende ging, war ein voller Erfolg für Hamburgs internationale Vernetzung. Knapp 100 Hamburger Institutionen beteiligten sich im Verlauf der mehrjährigen Förderperiode allein an Interreg-Projekten, um in den Bereichen Innovation, Umwelt und Verkehr mit europäischen Partnern innovative Lösungen zu entwickeln. Während der letzten 15 Jahre brachten allein die bewilligten Interreg-Projekte insgesamt 30 Millionen Euro europäischer Fördermittel nach Hamburg.

Die aktuellen Interreg-Förderprogramme stehen nun am Beginn ihrer siebenjährigen Laufzeit und bieten Hamburger Institutionen, aber auch kleinen und mittelständischen Unternehmen, in den nächsten Jahren die Möglichkeit, sich im Nord- und Ostseeraum weiter zu vernetzen und an Projekten zu beteiligen. Eine Koordinierungsstelle in der Senatskanzlei unterstützt und berät Hamburger Partner hierbei aktiv. Weitere Informationen finden Sie hier: www.interreg-nordsee.de und http://www.interreg-baltic.eu/

Quelle: Senat der Hansestadt Hamburg, Foto:   © HHM/S. Werner