Nationales Hafenkonzept konsequent ausrichten

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Der Lenkungskreis Häfen/Schifffahrt des Deutschen Verkehrsforums (DVF) hat sich bei seiner Herbsttagung in Brunsbüttel mit Nachdruck dafür eingesetzt, wichtige Infrastrukturprojekte für die deutschen Häfen finanziell abzusichern und zügig umzusetzen.


Frank Dreeke, Mitglied des DVF-Präsidiums und Vorsitzender des Vorstands der BLG LOGISTICS GROUP: „Der Hafen- und Logistikstandort Deutschland braucht eine klare Strategie, damit wir auch in Zukunft eine führende Position im Wettbewerb halten können. Pläne gibt es genug. Bei der Umsetzung müssen wir besser werden. Das neue Nationale Hafenkonzept muss konsequent auf Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Innovation ausgerichtet werden.“

Schleswig-Holsteins Wirtschafts- und Verkehrsstaatssekretär Frank Nägele wies auf die elementare Bedeutung des Ausbaus des Nord-Ostsee-Kanals und der Anpassung der seewärtigen Hafenzufahrten hin: „Ein reibungsloser Verkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal ist grundlegende Bedingung für den Erhalt unserer Wettbewerbsfähigkeit. Auch bei den Fahrrinnenanpassungen können wir uns keine weitere Verzögerung und Verunsicherung der internationalen Kundschaft leisten.“

Reinhard Klingen, Leiter der Abteilung Wasserstraßen und Schifffahrt im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, betonte bei dem Austausch, dass der Erhalt und der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur dauerhaft und nachhaltig verfolgt werden müssten: „Die Bundesregierung räumt den Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur hohe Priorität ein und hat einen Investitionshochlauf in diesem Bereich umgesetzt. Der Bund stellt in den Jahren 2014 bis 2017 zusätzlich 5 Milliarden Euro für Verkehrsinfrastrukturinvestitionen zur Verfügung. Damit das Niveau beibehalten werden kann, werden noch einmal jeweils 1,8 Milliarden Euro in den Jahren 2018 und 2019 bereitgestellt. Mit dem überarbeiteten Nationalen Hafenkonzept wird die Wettbewerbsfähigkeit der See- und Binnenhäfen weiter verbessert. Das Konzept soll außerdem dazu beitragen, dass die Klima- und Umweltschutzziele der Bundesregierung erreicht werden. Ein Kabinettbeschluss zum Hafenkonzept soll noch dieses Jahr erfolgen.“

Der Lenkungskreis sprach in diesem Zusammenhang auch über die Investitionen, welche die Hafenwirtschaft schon jetzt in Offshore-Logistik, Landstromanschlüsse, Power-Barges und LNG tätigt. Der Bund sei gefordert, diese Schritte aktiv zu unterstützen. Frank Schnabel, Geschäftsführer der Brunsbüttel Ports GmbH: „LNG ist eine attraktive Alternative zu bisherigen Kraftstoffen und Energieressourcen. Es geht um die Bebunkerung von Schiffen, die Belieferung der Industrie und die Möglichkeit, die Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren. Brunsbüttel ist für die Umsetzung ein geeigneter Standort.“

Wolfgang Hurtienne, Geschäftsführer bei der Hamburg Port Authority (HPA) erläuterte im Lenkungskreis das Konzept smartPORT: „Durch IT und digitaler Vernetzung können wir die knappe Infrastruktur im Hafen deutlich effizienter nutzen. So werden zusätzliche Kapazitäten ohne den Einsatz von Beton und Stahl geschaffen. Je mehr Beteiligte sich an das System anschließen, desto besser können wir das Potenzial ausschöpfen. Unser Ziel ist der intelligente Hafen – mit weniger Staus und mehr Umschlag.“

Quelle: DVF, Foto: Brunsbüttel Ports




Wittig übernimmt Brunnenpatenschaft

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Der Duisburger Schiffsausrüster, Wittig GmbH, hat die Patenschaft für einen der Duisburger Stadtbrunnen übernommen.

Duisburg, hat nicht nur den größten Binnenhafen Europas, sondern auch sonst eine ganze Menge Schönheit zu bieten. Insgesamt 23 Brunnen schmücken die Duisburger Innenstadt und für einen der Brunnen, „das Düsenfeld“ hat nun die Wittig GmbH gemeinsam mit der WOMA GmbH eine Patenschaft übernommen!

Gemeinsam mit OB Sören Link und dem Dezernenten Carsten Tum wurde die Patenschaft bekannt gegeben und symbolisch mit einer Steinplatte dokumentiert! Frank Wittig, Geschäftsführer der Wittig-Gruppe: „Wir sind seit 1898 als Unternehmen in Duisburg tätig. Als Schiffsausrüster ist Wasser unser Metier und als Duisburger sind wir an einem attraktiven und (er)lebenswertem Umfeld interessiert. Die Brunnenmeile gehört zu Duisburg und wir helfen gerne!“




VSM und BDB fordern Reform

klein150917 VSM und BDB fordern ZSUK-Reform

Das Gewerbe und die herstellende Industrie haben im Bereich der Binnenschifffahrt und des Binnenschiffbaus in den letzten Jahren zunehmend mit einer schleppenden Zulassung ihrer Wasserfahrzeuge zu kämpfen, so die Verbände. Auch sei es nach Festlegungen von Fahrzeugen durch die Wasserschutzpolizei kaum möglich, kurzfristig einen anerkannten Sachverständigen zu dem festgelegten Schiff zu bekommen, der die Erlaubnis zur Weiterfahrt erteilen könnte. Diese Probleme haben sich in den letzten Jahren so sehr verschärft, dass der Verband für Schiffbau und Meerestechnik e.V. (VSM) und der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) dringenden Reformbedarf der Zentralstelle Schiffsuntersuchungskommission (ZSUK) sehen.

Wie der Seeschiffbau sei der Binnenschiffbau auf Innovationen angewiesen, um konkurrenzfähig zu bleiben. Neue Technologien, zum Beispiel energieeffiziente und damit umweltfreundlichere Antriebe, alternative Kraftstoffe und neue Werkstoffe, erforderten aber flexible Vorschriften, die alternatives äquivalentes Design schneller zulassen. Derartige Konstruktionen bieten eine gleichwertige Sicherheit, sind aber bislang noch nicht ausdrücklich zugelassen, so die Verbände. Demgegenüber wurden durch die grundlegende Revision der Regelungen in der Rheinschiffsuntersuchungsordnung (RheinSchUO) und Binnenschiffsuntersuchungsordnung (BinSchUO) von 2009 viele bis dahin geltende Ermessensspielräume abgeschafft und Bauvorschriften im Detail erlassen. Um im stärker gewordenen Wettbewerb im Binnenschiffsbau bestehen zu können, sind aber schlankere Vorschriften, eine kundenorientierte Schifffahrtsverwaltung und eine Entbürokratisierung der Verfahren notwendig, so BDB und VSM einmütig

Immer mehr Aufgaben bei der ZSUK stellen die Geduld der Werften und Schiffseigner auf eine harte Probe, so die jetzige Klage. Die Wartezeiten für Besichtigungen oder Besprechungen betragen inzwischen bis zu vier Monate.

Insbesondere ist seibeklagen:

  • umständliche oder schleppende Zulassungen für schiffbauliche Lösungen, die zwar nicht dem Buchstaben der RheinSchUO oder BinSchUO entsprechen, für die es aber den Nachweis gleichwertiger Sicherheit gibt.
  • zu geringe Personalausstattung mit Schiffbau- und Maschinenbauingenieuren.
  • zu viele vorläufige Schiffsatteste, die gerade auch bei grenzüberschreitenden Verkehren und/oder Versicherungen und finanzierenden Instituten Probleme verursachen und die zu einem erheblichen Mehraufwand bei den Werften führen.

Deshalb schlagen die Verbände vor, künftig unter erleichterten Bedingungen Sachverständige zuzulassen und sicherzustellen, dass auch außerhalb der Bürozeiten der WSV Sachverständige die Weiterfahrt von Fahrzeugen erlauben können sowie dass die Besichtigerteams auf ein bis zwei Personen beschränkt werden. Dadurch würden die Schiffsuntersuchungskommissionen, die sich derzeit einer angespannten personellen Situation ausgesetzt sehen, erheblich entlastet – unter Aufrechterhaltung eines gleichwertigen Sicherheitsstandards. Auch sollten die Erfahrungen von Nachbarstaaten mit einer stärkeren Beteiligung privater Inspektoren ausgewertet und eine stärkere Berücksichtigung der von anerkannten Stellen ausgestellten Bescheinigungen geprüft werden. Schließlich sollten, so die Verbände, möglichst viele Vorschriften so gefasst werden, dass primär die Schutzziele definiert werden, damit es für alternative Konstruktionen eine Basis für deren Bewertung gibt.

Quelle und Foto: BDB und VSM

 




Offshore & Heavy Lift Center in Rotterdam

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Wieder ganz offiziell in Betrieb ist im Hafen Rotterdam das komplett erneuerte Offshore & Heavy Lift Center am Broekman Breakbulk Terminal im Waalhaven. Zusätzlich zu der umfangreichen Renovierung wurde das Center, das sich auf dem ehemaligen RDM-Gelände befindet, auf eine Bodenfläche von 16.000 Quadratmetern ausgeweitet. Damit verfügt Broekman jetzt über vier modernisierte hohe Hallen, die mit Laufkränen ausgestattet sind. Diese Kräne haben eine Traglast von 75 bis 700 Tonnen. Die Renovierung des Centers wurde aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam ermöglicht.

Neben der Lagerung können die vier Hallen auch für die Montage, Anpassung und Verpackung jeglicher Art von schwerer und komplexer Ladung verwendet werden. „Die Energie- und Offshore-Industrie fragt immer häufiger nach Montagehallen direkt am Wasser“, erklärt Raymond Riemen, CEO von Broekman Logistics. „Dies hat den Vorteil, dass die Ladung für den Transport zu einer Fabrik nicht noch einmal verschifft werden muss, was wiederum Kostenersparnisse mit sich bringt.“

Die Renovierung des Centers wurde aufgrund der Zusammenarbeit mit dem Hafenbetrieb Rotterdam ermöglicht. „Innerhalb des Stückgutsektors liegt unser Fokus auf Heavy Lift und Projektfracht. Mit dem Center von Broekman werden hierfür neue Möglichkeiten im Rotterdamer Hafen geschaffen“, berichtet Emile Hoogsteden, Director Containers, Breakbulk and Logistics beim Hafenbetrieb Rotterdam. „Insbesondere im Offshore-Segment sehen wir in diesen Bereichen gute Chancen für die Zukunft.“ Der Hafenbetrieb Rotterdam hat rund 15 Millionen Euro in dieses Projekt investiert.

In der Nähe des Offshore & Heavy Lift Centers verfügt Broekman auch über einen modernen Tiefseekai. Dieser Kai wurde speziell für alle Arten von schwerer und komplexer Ladung gebaut. Mit einer Länge von 300 Metern und einem Tiefgang von 10,5 Metern können an diesem Kai Ladungsteile mit einem Gewicht von bis zu 1.800 Tonnen abgefertigt werden. Der Kai verfügt über ein Außenlager von 10.000 Quadratmetern und über eine Halle mit einer Lagerfläche von 4.000 Quadratmetern.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Seeschiff tankt in Antwerpen LNG

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Zwei Premieren konnte jetzt der Hafen Antwerpen verzeichnen: Das Seeschiff “Sefarina” der zur Reederei Jaegers-Gruppe gehörenden niederländischen Chemgas Shipping konnte aufgrund seiner geringen Partikelemission nicht nur als erstes Schiff den „Green Ship“-Rabatt in Anspruch nehmen. Es wurde zudem als erstes Seeschiff im Antwerpener Hafen mit LNG betankt. 

Das Bunkern mit LNG ist bereits seit einiger Zeit in dem Seehafen möglich aber bislang wurden nur Binnenschiffe von Tanklastwagen aus befüllt. Der Hafen betrachtet den ersten erfolgreichen Bunkervorgang eines Seeschiffes von einem Tanklastwagen aus als einen Testlauf für die Sicherheitsvorkehrungen, die für diese Art der Beladung erforderlich sein werden.

Das Bunkern von LNG ist in Antwerpen seit 2012 möglich. Dabei lädt ein Tanklastwagen das Flüssiggas im LNG-Importterminal in Zeebrügge, fährt es nach Antwerpen, wo es in das Schiff gefüllt wird. Diese Methode wird auch als „truck-to-ship bunkering“ bezeichnet. Im Vergleich zu Diesel ist LNG sehr viel sauberer: Die Schiffsabgase enthalten so gut wie keine Partikel und der NOX-Ausstoß ist dramatisch niedriger.

Als Teil seiner Nachhaltigkeitsstrategie begrüßt der Hafen von Antwerpen nicht nur den Einsatz von LNG, er möchte ihn sogar unterstützen. Die Hafenbehörde sucht deshalb auch nach einem Unternehmen, das am Kai 528 eine LNG-Tankstelle baut und anschließend auch betreibt. Ziel ist es, spätestens Anfang 2019 Schiffen eine permanente Bunkerstation anzubieten wo sie LNG aufnehmen können.

Quelle und Foto: Port of Antwerp




Bündnis in Brunsbüttel

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Unternehmen und Gewerkschaften haben im Rahmen des 26. Brunsbütteler Industriegespräches ein Bündnis zur Stärkung des Standortes geschlossen. Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsministerium, waren dieses Mal zu Gast beim Brunsbütteler Industriegespräch. Dabei standen Ausbau und Erhalt der Infrastruktur und Pläne zur nachhaltigen Energieversorgung im Fokus der Diskussion sowie das Industriepolitische Bündnis Brunsbüttel zwischen der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und dem DGB Bezirk Nord zur Stärkung des Standortes.

Rund 130 Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft folgten der Einladung der Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel zum Brunsbütteler Industriegespräch (BIG) auf der „MS Freya“ auf dem Nord-Ostsee-Kanal. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Themen Infrastruktur und bedarfsgerechte Energieversorgung, denn beides sind wichtige Faktoren für den Erfolg und die Effizienz von Industrie- und Hafenwirtschaft. Hierzu stellten sich Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie, und Dr. Frank Nägele, Staatssekretär im Schleswig-Holsteinischen Wirtschaftsministerium, gemeinsam mit Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Parks, den Fragen in einer gemeinsamen Podiumsdiskussion.

Als größtes zusammenhängendes Industriegebiet in Schleswig-Holstein, beeinflusst der ChemCoast Park Brunsbüttel mit 4.000 direkten und ca. 12.500 indirekten Arbeitsplätzen maßgeblich die Wertschöpfung des Landes. Sowohl Großkonzerne als auch mittelständische Unternehmen aus der Chemie-, Energie und Logistikbranche prägen den Standort. Viele der Unternehmen investieren derzeit und sichern somit die Arbeitsplätze vor Ort. Zudem werden über die Hafengruppe Brunsbüttel jährlich rund 12 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen, womit Brunsbüttel der sechstgrößte Seehafenstandort Deutschlands ist.

Zahlen, Daten und Fakten, welche die große Bedeutung des Standortes für Norddeutschland widerspiegeln. Frank Schnabel, Sprecher der Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und Geschäftsführer der SCHAMM group, sieht viele positive Entwicklungen am Standort: „Brunsbüttel wird häufig als industrielle Perle bezeichnet und es stimmt! Der Standort bietet für Industrieunternehmen und Logistik affine Unternahmen ideale Bedingungen. Dennoch steht der Standort im internationalen Wettbewerb und es müssen vorausschauend Entscheidungen getroffen werden.“

Schnabel verweist hierbei insbesondere auf die Verbesserung der infrastrukturellen Anbindung des ChemCoast Parks und weist auf den notwendigen zweigleisigen Ausbauinklusive Elektrifizierung der Bahnstrecke vom Industriegebiet Brunsbüttel bis Wilster/Itzehoe. Auch der Güterbahnhof im ChemCoast Park bedarf einer Sanierung, er ist seit Jahren abgängig. Straßenseitig gilt das Hauptaugenmerk der Weiterführung der A20 inklusive westlicher Elbquerung bei Glückstadt sowie insbesondere dem dreispurigen Ausbau der B5 zwischen Itzehoe und Brunsbüttel. Die A20 ist für Schleswig-Holstein und insbesondere für die Westküste eines der herausragenden Infrastrukturprojekte und muss ohne weitere Verzögerungen weiter geplant und umgesetzt werden. Die B5, die einzige Anbindung Brunsbüttels an die Autobahn, ist hinsichtlich der weiter steigenden Gütermengen dringend dreispurig auszubauen. Für den Nord-Ostsee-Kanal hat neben dem Neubau der 5. Schleusenkammer und der Sanierung der bestehenden Schleusenkammern in Brunsbüttel und Kiel, die Ostbegradigung und die Vertiefung des Kanals auf gesamter Länge höchste Priorität.

Wirtschafts- und Verkehrs-Staatssekretär Nägele machte deutlich, dass der Landesregierung die hohe Bedeutung Brunsbüttels und der Verkehrsanbindung der gesamten Westküste bewusst sei. „Wir unterstützen die Unternehmen und die Stadt Brunsbüttel in ihren Bestrebungen den Industriestandort weiter auszubauen“, sagte er. Zugleich kündigte er ein Eckpunktepapier für eine moderne Industriepolitik in Schleswig-Holstein an. Das Papier, das im Schulterschluss mit Unternehmen, Verbänden und Gewerkschaften im neuen Industriereferat des Wirtschaftsministeriums entstehe, werde im November auf einem landesweiten industriepolitischen Kongress diskutiert. Nägele: „Als Ergebnis wünsche ich mir ein starkes Bündnis für Industrie.SH‘, unter dessen Dach dann konkrete Handlungsansätze weiterentwickelt und umgesetzt werden.“

Die Industrieunternehmen beschäftigt zudem nachhaltig die Frage nach einer dauerhaft gesicherten Energieversorgung, bei der Alternativen, wie z.B. LNG, zum regulären Pipelinegas in Betracht gezogen werden müssen. Frank Schnabel erläutert: „Der Gasbedarf der Brunsbütteler Industrie wird in den nächsten Jahren signifikant steigen. Die Sicherstellung der Gasversorgung ist aus Sicht der Unternehmen des ChemCoast Park Brunsbüttel auch eine Aufgabe des Bundes.“ Der Standort Brunsbüttel ist nach Schnabels Aussage für drei Bereiche attraktiv für LNG: Die Bebunkerung von Schiffen, die Belieferung der regionalen aber auch überregionalen Industrie sowie die Möglichkeit, die Gasbezugsquellen der Bundesrepublik weiter zu diversifizieren. Brunsbüttel bietet sich vor diesem Hintergrund für die Errichtung eines LNG-Importterminals mit bundesweiter Bedeutung an.

Der Parlamentarische Staatssekretär Uwe Beckmeyer steht einem möglichen LNG-Terminal positiv gegenüber: „Der umweltfreundliche Energieträger LNG kann eine wichtige Rolle in Deutschland spielen, daher begrüßen wir die Planungen für ein LNG-Terminal in Brunsbüttel. Die Voraussetzungen des Standortes sind gut, diese gilt es nun zu nutzen.“

Die Entwicklung des Standortes liegt sowohl den Arbeitgebern als auch den Arbeitnehmern gleichermaßen am Herzen. Die langfristige Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen bedeutet gleichzeitig auch die langfristige Sicherung guter Arbeitsplätze. Aus diesem Grund haben die Werkleiterrunde des ChemCoast Park Brunsbüttel und der DGB Bezirk Nord heute das „Industriepolitische Bündnis Brunsbüttel“ geschlossen.

„Gemeinsam wollen wir für die Belange des Standortes einstehen und haben uns insbesondere die Themen Infrastruktur und Energie auf die Fahnen geschrieben“, so Schnabel und ergänzt zu den Hintergründen: „Bereits im Juni haben wir gemeinsam das Industriepolitische Forum organisiert. Das war ein großer Erfolg, so dass die Schließung des Bündnisses ein logischer Schritt ist“.

Uwe Polkaehn, Vorsitzender des DGB Bezirk Nord erklärt: „Die Industrie in Brunsbüttel bietet den Menschen in der Region gute Arbeitsplätze. Das Bündnis zeigt, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer hervorragend miteinander für die gleiche Sache einstehen können. Denn wir haben das gleiche Ziel: Den Industriestandort Brunsbüttel langfristig zu stärken und wettbewerbsfähig zu gestalten.“

Quelle und Foto: Brunsbüttel Ports GmbH




„Es geht ums Ganze!“

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Die Zukunft der Logistik ist digital, Technologien spielen für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen eine größere Rolle als jemals zuvor. Industrielle Produktions- und Geschäftsprozesse erleben derzeit einen rasanten Wandel. Wer jetzt den Anschluss verliert, wird sich langfristig nicht behaupten können. Wie Unternehmen die neuen Chancen für sich nutzen, zeigte der »Zukunftskongress Logistik – 33. Dortmunder Gespräche« am 8. und 9. September.

Unter dem Motto »Business digital – Technologien für die Geschäftsmodelle von morgen« diskutierten wieder mehr als 450 Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft über die nächsten Schritte auf dem Weg in die digitale Zukunft. Vertreter der Industrie zeigten wegweisende Beispiele aus der Praxis.

Die Digitalisierung stellt die Wirtschaft vor immer neue Herausforderungen. Soft- und Hardware werden zu Schlüsselqualifikationen sowie zur Basis neuer Geschäftsmodelle gleichermaßen. Individualisierung und wachsende Komplexität lassen die Autonomisierung zum Mittel der Wahl werden, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Mittlerweile halten wir alle Basistechnologien in den Händen, um die Dinge zu durchaus massentauglichen Preisen intelligent zu vernetzen. Nun gilt es, Managementstrukturen adäquat anzupassen und Wettbewerbsvorteile zu sichern. »Wollen Sie in der heutigen Zeit auf eine Strategie aus dem letzten Jahrhundert vertrauen? Es geht jetzt ums Ganze! Wir brauchen dringend den Mut und gezielte Strategien, die vierte industrielle Revolution in Geschäftsmodelle und Produkte umzusetzen – bevor es andere tun«, appellierte Prof. Dr. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML in seiner Eröffnungsrede.

Fraunhofer-Präsident Prof. Dr. Reimund Neugebauer betonte in seiner Keynote ebenfalls die großen Chancen, aber auch die besondere Rolle der Datensouveränität für das Gelingen der vierten industriellen Revolution.

Die Vorträge des Zukunftsplenums am ersten Kongresstag beschäftigten sich mit zentralen Fragen rund um digitale Geschäftsmodelle der drei Branchen »Software«, »Industrie und Handel« und »Dienstleistungen«. Auch hier machten die Referenten immer wieder deutlich, dass es oft die zunächst vermeintlich kleinen Ideen und Innovationen sind, die große Erfolge bringen. Angefangen vom Amazon Dash Button oder der Beacon-Technologie bis hin zu Apps wie Uber oder Pinterest.

Ganz nach dem Motto »keine App – kein Geschäft« liegt es auf der Hand, dass in einer digitalen Welt Software zum wettbewerbsentscheidenden Faktor wird. Doch bieten sich völlig neue Möglichkeiten für die Software-Produktion sowie deren Anwendung. Es zeigte sich ganz klar, dass eines der Haupthemmnisse derzeit noch die Datensicherheit ist. Doch gerade der Standort Deutschland, mit seinen hohen Standards und strengen Datenschutzgesetzen, verfügt hier im internationalen Wettbewerb über eine ausgezeichnete Ausgangsposition. Auch hier wird derzeit mit vereinten Kräften von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an Standards gearbeitet. Hier können und sollten alle Akteure – vom Großkonzern bis zum KMU – die Chance nutzen, diese Standards nun aktiv mitzugestalten.

Wenn künftig jede Software letztendlich ein Service für den Kunden ist, hat dies auch entscheidende Konsequenzen für den gesamten Dienstleistungssektor. Produkte und Dienstleistungen verschmelzen immer stärker miteinander. Daher müssen besonders Dienstleister Geschäftsmodelle und Prozesse völlig neu denken – von der Bestellung bis zur Finanzierung. Gerade in der Einbindung von Finanzdienstleistungen liegt ein bisher ungenutztes Potenzial.

Das Fraunhofer-Symposium »Business Digital« am zweiten Kongresstag konzentrierte sich auf Best-Practice-Beispiele für zukunftsfähige Geschäftsmodelle. Dazu wurden Fragestellungen direkt aus der Praxis diskutiert: Wie kann digitaler Handel in einer vernetzten Zukunft aussehen? Welche Chancen und Risiken bergen die großen Datenmengen? Wie kann Industrie 4.0 erfolgreich gemanagt werden? In vier Schwerpunktsequenzen stellten Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft konkrete Beispiele für Industrie 4.0-Lösungen vor.

Foto und Quelle: Fraunhofer IML




Binnenschiffe nicht für Feinstaubbelastungen verantwortlich

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Eine aktuelle Studie der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) in Kooperation mit dem Ingenieurbüro Lohmeyer GmbH & Co. KG belegt, dass die von Binnenschiffen ausgehenden Abgasbelastungen in Uferregionen eine vernachlässigbare Rolle spielen.

Die Studie liegt dem Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) vor. Untersucht wurde die Konzentration verschiedener Abgasbestandteile – unter anderem Feinstaub, Ruß und Stickoxide – an vier verschiedenen Flussabschnitten: am Niederrhein bei Wesel, am Mittelrhein bei Köln, am Oberrhein südlich von Karlsruhe sowie an der Spree in Berlin. Dabei wurden unter anderem die topografischen Verhältnisse der Regionen und die Windgeschwindigkeit berücksichtigt.

Das Ergebnis der Untersuchung ist ebenso eindeutig wie eindrucksvoll. In allen Flussabschnitten zeigte sich, dass die von den Schiffen emittierten Partikel – ausgehend von der Fahrrinne, wo sie logischerweise ihre höchste Konzentration haben – sich bereits in der Uferregion deutlich verflüchtigt haben und um ein Vielfaches unterhalb der Werte in der Flussmitte liegen. Wenige hundert Meter entfernt konnte praktisch keine Belastung durch Abgase von Binnenschiffen mehr nachgewiesen werden. Dieser Effekt konnte in allen untersuchten Abschnitten, unabhängig von ufernaher Bebauung und Intensität des Verkehrs, festgestellt werden.

Das bedeutet, dass die Belastung durch die Emissionen von Binnenschiffen in den Bereichen, in denen Menschen entlang des Wassers wohnen, so weit unterhalb der Grenzwerte liegt, dass keine Gesundheitsgefährdung angenommen werden kann. Gleichzeitig zeigt die Untersuchung, dass Abgasnachbehandlungssysteme oder gar „Feinstaubplaketten“ für Binnenschiffe in städtischen Gebieten keinen nennenswerten Beitrag zu einer Verbesserung der Luftqualität entlang der Ufer leisten können, da die Belastungen in erster Linie offensichtlich von anderen Emittenten ausgehen.

Der BDB sieht damit den wissenschaftlichen Nachweis erbracht, dass die Anfeindungen der Umweltverbände in Richtung des Gewerbes, das Binnenschiff sei für eine hohe Abgasbelastung entlang der Flussufer verantwortlich, unbegründet sind.

Foto und Quelle: BDB

Foto: Eine Studie belegt, dass die Binnenschifffahrt besonders umweltfreundlich ist und nicht nennenswert zur Feinstaubbelastung in den Städten beiträgt.




Schüler bauen Uerdinger Drehbrücke nach

Die Schüler der Projekt-AG der Gesamtschule Uerdingen mit ihren selbstgebauten Brückenmodellen.
Die Schüler der Projekt-AG der Gesamtschule Uerdingen mit ihren selbstgebauten Brückenmodellen.

Die Gesamtschule Uerdingen hatte im vergangenen Schuljahr die Teilnahme an dem Wettbewerb „denkmal aktiv – Kulturerbe macht Schule“ gewonnen. 16 Schüler der Klassen 5 und 6 beschäftigten sich in einer fächerübergreifenden Projekt-AG mit Technik und Geschichte der historischen Uerdinger Drehbrücke im Hafen. Jetzt präsentieren sie ihre Arbeitsergebnisse im Schaufenster des Uerdinger Nachbarschaftsbüros Chempunkt im Rahmen einer Ausstellung den Bürgern.

Zunächst hatten die Schüler Informationen gesammelt, dann ging es in die Produktionsphase: Es erfolgten mehrere Modellausarbeitungen in verschiedenen Materialien. Die letztendliche Ausarbeitung mit einem Metallbaukasten wurde vom Chempark und dem Rheinhafen Krefeld finanziell unterstützt.

Die 1905 mit modernster Technik errichtete Brücke galt als Symbol des damals gerade angelegten Hafens, der der Stadt neue wirtschaftliche Möglichkeiten eröffnete. Die Brücke war fünfspurig ausgelegt: Zwei Spuren für Fuhrwerke, eine für die Straßenbahn und zwei Bürgersteige. Das große Zahnrad setzt die 700 Tonnen schwere Eisenkonstruktion in Bewegung. Die Brücke wird um 90 Grad gedreht, so dass auch bei Hochwasser eine Durchfahrt möglich ist. Sowohl ein Elektro- als auch ein Handbetrieb sind möglich. Die schmiedeeisernen Arbeiten sind in der gleichen Technik wie der Eifelturm in Paris ausgeführt worden. Ab 1970 wurde der Hafen erweitert um Platz für weitere Ansiedlungen zu erhalten. Damit nahm der LKW-Verkehr beträchtlich zu, und die Diskussion über den Erhalt der Brücke reißt nicht ab. Bis heute ist die Brücke – nach einer Generalüberholung Ende der 90er Jahre – voll funktionstüchtig.

Die Brückenmodelle der Schüler sind noch bis Ende September im Schaufenster des Nachbarschaftsbüros Chempunkt, Am Marktplatz 9, in Uerdingen zu bewundern.

Quelle und Foto: Currenta

 




HHLA ERHÄLT RENOMMIERTE AUSZEICHNUNG

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Die Finanzkommunikation der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) belegt den ersten Platz beim diesjährigen Wettbewerb „Der beste Geschäftsbericht“ in der Kategorie S-Dax-Unternehmen. Der Wettbewerb ist die renommierteste Analyse der Geschäftsberichte von Börsenfirmen in Deutschland. Die Auszeichnung wird von der Zeitschrift Bilanz vergeben. Die Preisverleihung erfolgte am 10. September 2015 bei einer Gala in Frankfurt am Main.

Dr. Roland Lappin, für Finanzen zuständiges Vorstandsmitglied der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA): „Die Auszeichnung für den besten Geschäftsbericht 2014 eines S-Dax-Unternehmens freut uns sehr. Sie bescheinigt uns eine hohe Qualität in der Finanzkommunikation. Gleichzeitig ist sie Ansporn, das erreichte Qualitätsniveau in den kommenden Jahren konsequent weiter zu entwickeln. Der nächste Baustein dafür ist, unseren Geschäftsbericht ab dem kommenden Jahr online zu publizieren und interaktiv nutzbar zu machen. Wir glauben, damit den Wünschen und Interessen unserer Anteilseigner sowie der Investoren und Analysten noch stärker zu entsprechen.“

Für die Auszeichnung werden neben den Geschäftsberichten der Dax- und M-Dax-Unternehmen die der gemessen am Börsenwert 20 wichtigsten S-Dax-Unternehmen bewertet. Dabei wird die inhaltliche Qualität der Geschäftsberichte nach mehr als 100 Kriterien untersucht. „Der beste Geschäftsbericht“ ist die renommierteste Analyse der Finanzkommunikation von börsennotierten Unternehmen. Sie wird seit mehr als zwanzig Jahren von einem Team unter der Leitung des Münsteraner Wirtschaftswissenschaftlers Prof. Dr. Jörg Baetge durchgeführt.

Quelle und Foto: HHLA