Binnenhäfen verwundert

Hafenzeitung, NDH
Hafenzeitung, Tanja Pickartz

Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen (BÖB) zeigt sich verwundert und überrascht über die vom Bundesministerium für Verehr und digitale Infrastruktur (BMVI) bekannt gegebene Liste vom 20. Juli 2015, in der die Neubeginne von Bundesfernstraßenprojekten benannt wurden. Bei der Beratung des Etats 2016 des BMVI, am 11. September 2015, sprach Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt von einem notwendigen ,,Investitionshochlauf“, der mit dem Haushalt 2016 fortgesetzt werde.

„Natürlich ist es erfreulich, dass der angekündigte Investitionshochlauf nun tatsächlich beginnt und die von uns immer wieder bemängelte Unterfinanzierung der Verkehrsinfrastruktur und der Investitionsstau beseitigt wird“, so Boris Kluge, Geschäftsführer des BÖB. „Die Liste enthält viele Ortsumgehungen, die, nach Ansicht des BÖB, überwiegend einen Nutzen für den Personenverkehr haben und dem Problem des Güterverkehrs kaum helfen.“ Ortsumgehungen entlasten Städte und Gemeinden vom Straßenverkehr, dennoch muss der Güternahverkehr in die Städte und Gemeinden gelangen.

Der für die deutsche Wirtschaft und den Außenhandel wesentlichere Güterfernverkehr findet auf Autobahnen, Bundesstraßen, Schienenkorridoren und Wasserstraßen statt. Das Investitionsprogramm für Ortsumgehungen hilft hierbei so gut wie gar nicht. Boris Kluge betont für die deutschen Binnenhäfen: „Statt Ortsumgehungen müssen schnellstens marode Brücken, fehlende Schienennetzanschlüsse und vor allem Engstellen im Wasserstraßennetz beseitigt werden. Das würde den deutschen Binnenhäfen helfen, mehr Güter umzuschlagen und diese von den überlasteten Straßen, auch in den Städten, auf umweltfreundliche Verkehrsträger zu verlagern.“

Der Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen fordert daher, die Mittel aus dem Investitionshochlauf vermehrt und zügig zur Engpassbeseitigung im Güterverkehr einzusetzen. In diesem Zusammenhang erwartet der BÖB von der Bundesregierung zügig Klarheit darüber, welche Projekte im Bundesverkehrswegeplan weiter verfolgt werden.

Quelle: BÖB




DIALOG.Schiene.Südwestfalen

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Um die vielfältigen Chancen und Herausforderungen, die ein wachsendes Güterverkehrsaufkommen für den Transport auf der Schiene bedeuten, ging es auf der Gemeinschaftsveranstaltung „DIALOG.Schiene.Südwestfalen“. Die Veranstalter KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, Hafen Hamburg Marketing e.V., DB Schenker Rail Deutschland AG, BVL Bundesvereinigung Logistik e.V. und die IHK Siegen sorgten mit diesem spannenden Thema für eine sehr rege Teilnahme.

Rund 200 Besucher folgten der Einladung in das Tagungs- und Kongresszentrum Siegerlandhalle in Siegen. Gastgeber und Vertreter aus Wirtschaft, Institutionen und Verbände sprachen sich in ihren Beiträgen und der anschließenden Diskussionsrunde für eine bessere Eisenbahnanbindung der Region Südwestfalen aus. Die im nächsten Frühjahr bevorstehende Eröffnung des neuen Terminals für den Kombinierten Verkehr (KV) in Kreuztal wurde von den Referenten und Zuhörern als ein sehr positives Signal für eine bessere Verkehrsanbindung der Region im Güterverkehr begrüßt.

Aus Hamburger Hafensicht wird mit der Inbetriebnahme des neuen Containerterminals in Kreuztal die Anbindung der Region Südwestfalen enorm verbessert. Die in Südwestfalen stark vertretene Montanindustrie erhält mit dem neuen KV-Terminal Kreuztal bessere Verlademöglichkeiten. Mit einem jährlichen Verkehrsaufkommen von rund 500.000 TEU (20-Fuß-Standardcontainer) ist Nordrhein-Westfalen die zweitwichtigste Region im Container-Hinterlandverkehr des Hamburger Hafens. Verlader und Speditionen aus Nordrhein-Westfalen nutzen das dichte Netz an weltweiten Liniendiensten via Hamburg für die globale Verteilung von Im- und Exportwaren, darunter überwiegend Handelswaren und Kaufhausgüter, Metalle und Metallerzeugnisse, Maschinen und Ausrüstung, Fahrzeuge sowie Nahrungs- und Genussmittel.

Die Gemeinschaftsveranstaltung DIALOG.Schiene.Südwestfalen brachte auch zahlreiche Unternehmensvertreter in die Siegerlandhalle, die sich neben der laufenden Neuausrichtung des DB-Einzelwagenproduktionssystems für intermodale Transportlösungen interessierten, die für Verlader ohne eigenen Gleisanschluss im Zusammenhang mit dem neuen KV-Terminal Kreuztal ganz neue Möglichkeiten bei der Organisation ihrer Transportketten in Richtung Seehafen Hamburg oder andere Ziele bieten. Angebote und neue Wege zur Mengenverlagerung von der Straße auf die Schiene waren Hauptthemen der Veranstaltung.

In seinem Grußwort erläuterte Andreas Müller, Landrat des Kreises Siegen-Wittgenstein, dass auch im digitalen Zeitalter für den Transport von Gütern eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur erforderlich sei. „Südwestfalen ist in NRW die Industrieregion Nr. 1 und verlässliche Routen für den Transport aller Güter sind für diese exportorientierte Wirtschaftsregion von zentraler verkehrs- und industriepolitischer Bedeutung“, sagte Müller. „Mit dem Neubau des KV-Terminals in Kreuztal investieren wir 8 Millionen Euro in eine Anlage mit zwei Umschlaggleisen, einem Abstellgleis und eine 370 Meter lange Lärmschutzwand. Damit können dann erstmals auch die Unternehmen im Drei-Länder-Eck von Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz die Schiene nutzen, die über keinen eigenen Gleisanschluss verfügen. Neue Verlademöglichkeiten erhalten dann Konsumgüterhersteller, wie zum Beispiel die Brauerei Krombacher, oder Hersteller industrieller Halb- und Fertigerzeugnisse, wie beispielsweise Automobilzulieferer. Diesen Unternehmen steht mit dem Container-Terminal Südwestfalen direkt vor der Haustür eine leistungsfähige Umschlaganlage für Container, Wechselbrücken und Sattelauflieger im Kombinierten Verkehr Straße-Schiene zur Verfügung, die eine Kapazität von rund 45.000 Container pro Jahr bietet“, erläuterte Müller.

Auch die Referenten Dr. Rajmund Gatzka, Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr des Landes NRW, Michael Pirschel, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg und Wolfgang Bohrer, DB Netz AG, gaben einen umfassenden Überblick zu den anstehenden Herausforderungen und den Potenzialen für den Ausbau des Schienengüterverkehrs in der Region Südwestfalen.

Diese und weitere Herausforderungen im Seehafenhinterlandverkehr mit der Region Südwestfalen wurden in der von Melanie Graf, character PR, moderierten Podiumsdiskussion diskutiert. Mit dabei waren Günter Miksch, Regionalvertrieb Deutschland der DB Schenker Rail AG, Michael Kröhl, Vorsitzender des IHK-Arbeitskreises „Verkehrswirtschaft“ der IHK Siegen, Christian Betchen, Leiter Güterverkehr der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein GmbH, Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. und Dr. Christian Grotemeier, Leiter Inhalte, Wissen, Forschung der Bundesvereinigung Logistik e.V.

„Mit dem Bau des neuen KV-Terminals in Kreuztal erhält Südwestfalen eine optimale Anbindung an Deutschlands größten Universalhafen. Güter im Export und Import gelangen über Kreuztal schnell und umweltfreundlich auf der Schiene nach Hamburg und von dort in die Region Südwestfalen“, erklärte Egloff. „Rund 79 Prozent der Containertransporte zwischen Hamburg und Nordrhein-Westfalen werden zurzeit per Lkw abgewickelt, etwa 19 Prozent entfallen auf die Bahn. Mit Inbetriebnahme des neuen KV-Terminals in Kreuztal wollen wir auch den Bahnanteil am Modal Split ausbauen. Wir würden uns wünschen, auch im Hinterlandverkehr mit Nordrhein-Westfalen eine ähnlich hohe Quote wie mit Bayern zu erreichen, wo heute schon mehr als 70 Prozent der Seehafentransporte auf der Schiene laufen“, sagte Michael Pirschel, Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Freien und Hansestadt Hamburg.

Zusätzliche Transportmengen auf der Schiene wünscht sich auch DB Schenker Rail, deren Schwerpunkte laut Günter Miksch, Leiter Regionalvertrieb bei DB Schenker Rail, in Südwestfalen der Maschinenbau und die Automobilindustrie sind, mit z.T. entsprechend hohen und speziellen Anforderungen an Transportstrukturen. „Für die mehr als 50 Unternehmen mit Gleisanschlüssen in Südwestfalen bieten wir bereits heute im klassischen Wagenladungsverkehr Lösungen für die Bereiche Ganzzug, Einzelwagen und Wagengruppen an. Für Unternehmen ohne direkte Schienenanbindung können wir zudem attraktive multimodale oder kombinierte Transportkonzepte anbieten, wozu uns u.a. Railports in Hagen, Koblenz oder Korbach sowie KV-Terminals in Dortmund, Wuppertal, Unna, oder  Köln zur Verfügung stehen. Demnächst erweitert Kreuztal dieses Portfolio“, sagte Günter Miksch.

Der Leiter Güterverkehr der KSW Kreisbahn Siegen-Wittgenstein, Christian Betchen, sieht in der Region Südwestfalen Potenziale für mehr Schienengüterverkehr, wenn im direkten Wettbewerb zum Straßengüterverkehr bei Flexibilität, Termintreue und Frachtkosten den Verladern attraktive Angebote gemacht werden. “Im Kombinierten Ladungsverkehr muss die KSW durch ganzheitliche Logistikkonzepte, die zum Beispiel sowohl den Abgangs- als auch den Empfangsbahnhof einbeziehen, den neuen KV-Terminal Kreuztal zu einem wichtigen Faktor der regionalen Verkehrsinfrastruktur entwickeln. Die Wirtschaftsunternehmen der Region sollten die Angebote der KSW unter ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten bewerten und nach Möglichkeit immer den Schienengüterverkehr mit den neuen Verlademöglichkeiten im Kombinierten Verkehr einbeziehen“, sagte Christian Betchen.

Gäste und Referenten der Veranstaltung waren sich zum Schluss darin einig, dass die Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene machbar sei, wenn Seehäfen, Inlandterminals sowie Verlader und Transportunternehmen zielgerichtet zusammenarbeiten.

Quelle und Foto: HHM




Neuer Schottel EcoPeller

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Kontinuierlich steigende Anforderungen durch Umwelt- und Sicherheitsrichtlinien sowie Emissionsbeschränkungen stellen Schiffseigner vor große Herausforderungen: Sich ausweitende Umweltzonen, möglichst niedrige Betriebskosten, Schadstoffemissionen aber auch der Komfort der Crew spielen hier eine wichtige Rolle. Gleichzeitig beeinflussen technische Aspekte wie ein hoher Gesamtwirkungsgrad, Kursstabilität und exaktes Positionieren im DP-Betrieb die Zukunft der Schifffahrt maßgeblich. SCHOTTEL begegnet diesen Entwicklungen mit einem für offene Meere und küstennahe Einsatzbedingungen optimierten höchst effizienten steuerbaren Antrieb – dem neuentwickelten SCHOTTEL EcoPeller (SRE).

Der SRE vereint bewährte SCHOTTEL-Qualität und Technik, kombiniert mit den neuesten, hydrodynamischen Erkenntnissen aus CFD-Simulationen und Modellversuchen. Als Ergebnis liefert der EcoPeller Bestwerte bezüglich Gesamtwirkungsgrad und Kursstabilität. Somit garantiert er dem zukünftigen Eigner einen niedrigen Kraftstoffverbrauch und damit niedrige Betriebskosten und Emissionen.

Der SRE basiert auf dem SCHOTTEL SCD-Bauartprinzip eines vertikal in den Ruderpropeller integrierten Elektromotors. Somit entfällt das obere der beiden Umlenkgetriebe zzgl. notwendiger Wellenleitungen. An Bord bietet der EcoPeller daher besten Komfort aufgrund der äußersten Vibrationsarmut und dem niedrigen Geräuschpegel.

Neben einer werkseitigen, einbaufertigen Bestückung mit einem hocheffizienten Elektromotor durch SCHOTTEL kann der EcoPeller optional auch mit weiteren Elektromotoren gemäß Kundenwunsch ausgestattet werden. Ab Mitte 2016 wird der Antrieb als Verstell- oder Festpropeller in verschiedenen Größen für Antriebsleistungen zwischen 1.000kW und 5.000kW erhältlich sein.

Bildunterschrift: Neuer hoch effizienter SCHOTTEL EcoPeller (SRE). Quelle und Bild: SCHOTTEL




HHLA Containerterminals ausgezeichnet

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Die HHLA Container Terminals Altenwerder (CTA) und Tollerort (CTT) erhalten erneut eine der renommiertesten Auszeichnungen der Branche. Mit dem „Container Terminal Quality Indicator“ (CTQI) wird das hervorragende Qualitätsmanagementsystem der beiden Terminals honoriert. Bereits zum sechsten Mal in Folge wurde der CTA von DNV GL zertifiziert, der CTT kann sich nach der erstmaligen Verleihung im Jahr 2014 zum zweiten Mal mit diesem Standard schmücken.

 Oliver Dux, Geschäftsführer des Container Terminals Altenwerder, freut sich über die Zertifizierung: „2008 wurde der Container Terminal Altenwerder als weltweit erster Containerterminal nach dem CTQI-Standard zertifiziert. Dass wir diese Auszeichnung nun zum sechsten Mal in Folge erhalten, sehe ich als Bestätigung unserer Arbeit und des Engagements unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In keinem einzigen der externen Audits in unseren zehn Bereichen wurden Mängel in den Abläufen festgestellt. Vielmehr bestätigt uns DNV GL, dass wir auch im vergangenen Jahr intensiv und erfolgreich an weiteren Optimierungen gearbeitet haben.“

Dr. Thomas Koch, Geschäftsführer des Container Terminals Tollerort, beschreibt den Nutzen der Zertifizierung: „Von CTQI profitieren in erster Linie unsere Kunden. Denn der Zertifizierungsprozess erleichtert es uns, unsere Prozesse kontinuierlich zu überprüfen und zu optimieren. Nach der Erst­zertifizierung im Jahr 2014 waren wir sehr gespannt auf die neuen Resultate. Umso mehr freuen wir uns, dass DNV GL uns auch für 2015 ein hohes Leistungsniveau und die Einhaltung aller Qualitätsstandards bestätigt.“

Bei der Zertifizierung nach dem CTQI-Standard stehen Kriterien wie die Ausrüstung der Containerbrücken und deren Leistungsfähigkeit sowie die Effizienz bei der Be- und Entladung von Seeschiffen, Containerzügen, Lkws und Binnenschiffen auf dem Prüfstand. Auch Infrastrukturfaktoren wie Kailänge und Lkw-Zufahrten werden untersucht. In einem Organisationshandbuch für jeden Terminal werden alle Terminalprozesse festgelegt. Dann wird überprüft, ob die Prozesse reibungslos funktionieren. Nach den internen Audits durch dafür speziell ausgebildete Terminal-Mitarbeiter fanden am CTA und CTT die externen Audits durch DNV GL statt.

Die Hamburger Hafen und Logistik AG setzt auf ihren drei Containerterminals im Hamburger Hafen – Altenwerder, Burchardkai und Tollerort – auf Prozessoptimierungen und modernste Technologien, um die Umschlageffizienz weiter zu steigern. Zurzeit wird terminalübergreifend im Rahmen des Projektes „Fuhre 2.0“ an einer schnelleren Lkw-Abfertigung gearbeitet. Gemeinsam mit Partnern hat die HHLA zudem das „Rail Operation Management“ ins Leben gerufen, um die Containerverkehre auf der Bahn weiter zu optimieren.

Quelle und Foto: HHM

Foto: Der HHLA Container Terminal Altenwerder wurde mit dem „Container Terminal Quality Indicator“ (CTQI) ausgezeichnet




Hafenpreis für Nachhaltigkeit

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Im Rahmen der „Sprottenback“, der gesellschaftlichen Traditionsveranstaltung der Unternehmen der Kieler Hafenwirtschaft, wurde der diesjährige Hafenpreis an Niclas Mårtensson, Chief Operating Officer (COO) der Stena Line Group, verliehen. In seiner Laudatio würdigte Dr. Dirk Claus, Geschäftsführer der SEEHAFEN KIEL GmbH & Co. KG, das große  Engagement der Stena Line und des Preisträgers für Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Fährverkehr über die Ostsee.

„Als weltweit erste Reederei setzt die Stena Line ein mit dem umweltfreundlichen Kraftstoff Methanol betriebenes Fährschiff ein. Durch Umrüstung der „Stena Germanica“ auf der Route Kiel – Göteborg (Schweden) nimmt die Stena Line einen positiven Einfluss auf die Umwelt und beschreitet neue, beispielgebende Wege innerhalb der Branche“, lobte Claus. Die Arbeiten zur Umrüstung der Motoren und des Treibstoffsystems des Schiffes wurden Anfang des Jahres auf der Remontova-Werft von Stena Teknik in Kooperation mit der Firma Wärtsilä durchgeführt. Die Gesamtkosten des von der EU-Initiative „Motorways of the Seas“ geförderten Umbaus beliefen sich auf rund 22 Millionen Euro.

Methanol kann aus Naturgas, Biomasse oder CO2 hergestellt werden und in vielfältigen Varianten als Kraftstoff eingesetzt werden. Methanol ist eine organische chemische Verbindung und der einfachste Vertreter aus der Stoffgruppe der Alkohole. Unter Normalbedingungen ist es eine klare, farblose, entzündliche und leicht flüchtige Flüssigkeit. Wegen seiner einfachen Handhabung ist Methanol besonders für den Verkehrssektor geeignet, wurde aber bis dato noch nicht als Treibstoff für große Schiffsmotoren eingesetzt. Verglichen mit herkömmlichen Treibstoffen verringert sich der Ausstoß von Schwefel um 99 Prozent, von Stickstoff um 60 Prozent, von Rußpartikeln um 95 Prozent und von Kohlendioxid um mindestens 25 Prozent. Dirk Claus: „Durch den Einsatz von Methanol erfüllt die Stena Line nicht nur die strengen Umweltauflagen im Fahrtgebiet Ostsee, sie leistet darüber hinaus auch noch einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz.“ Wird dieser Kraftstoff künftig verstärkt aus Biomasse – anstatt aus Naturgas – gewonnen, so ist die Schifffahrt dem Ziel der von der EU angestrebten „Zero Emission“ bereits sehr nah.

Auf der Route Kiel – Göteborg werden jedes Jahr 400.000 Passagiere, etwa 90.000 Ladungseinheiten (meist Lkw, Trailer und Container) sowie die gleiche Anzahl von Pkw transportiert. Die Linie wird von zwei der größten RoPax-Fähren der Ostsee, der „Stena Germanica“ (Tonnage: 51.837 BRZ, Länge: 240 m, Ladekapazität: 4.000 Spurmeter) und der „Stena Scandinavica“, bedient. Die Schiffe legen täglich um 18.45 Uhr ab und erreichen den Korrespondenzhafen am folgenden Morgen um 09.15 Uhr. Dirk Claus: „Die Linie Kiel – Göteborg ist eine erfolgreiche Meeresautobahn. Durch ihren weitgehend küstenparallelen Verlauf werden jeden Tag große Verkehrsmengen von der Straße auf den umweltfreundlichen Seeweg verlagert.“ Am Schwedenkai besteht dann direkter Anschluss an zahlreiche nationale und internationale Destinationen im Schienengüterverkehr. Die Angebote, Trailerverkehre von Schweden nach Italien über den intermodalen Weg via Kiel zu routen, gewinnen immer mehr an Bedeutung. In Kiel wurden im vergangenen Jahr so erstmals mehr als 26.000 Ladungseinheiten von den Fähren im Hinterlandtransport auf die Eisenbahn verladen.

Hafenpreisträger Niclas Mårtensson (44), studierte in den USA und in Schweden. In den ersten Jahren seiner beruflichen Karriere war er in unterschiedlichen Wirtschaftszweigen in verschiedenen leitenden Positionen tätig. In der Reisebranche arbeitete Niclas Mårtensson u.a. für die Radisson SAS Hotels und verantwortete bei der Reederei Scandlines als Verkaufsleiter den Bereich Sales. Im Oktober 2007 stieß er in der Funktion des Liniendirektors Schweden – Polen zur Stena Line. Später als Routendirekter für Schweden – Deutschland der Stena Line tätig, ist er heute Chief Operating Officer (COO) der Stena Line Group mit Sitz in Göteborg.

Die Skulptur des diesjährigen Kieler Hafenpreises wurde von ANTARIS, dem Eckernförder Designer und Kunstschmied Patrick Schloßer, in Form eines Pollers gestaltet, der von Sprotten umschwärmt wird. Die Skulptur ist ein wertvolles Unikat der Metallkunst, die in Handarbeit des Künstlers aufwendig gefertigt wurde. Der Poller symbolisiert die feste Verbindung der Schiffe mit dem Hafen. Die Sprotten, die immer im Schwarm schwimmen, stehen bildlich für die Gemeinschaft, die zielstrebig vorrankommt. Auf Vorschlag des Beirates der SEEHAFEN KIEL wird mit dem Hafenpreis einmal im Jahr eine Persönlichkeit im Rahmen der „Sprottenback“ ausgezeichnet, die sich in herausragender Weise um den Kieler Hafen verdient gemacht hat.

Bisherige Träger des Kieler Hafenpreises:

Der Hafenpreis wurde erstmals im Jahr 2005 verliehen. Bisherige Preisträger waren: 2005: Samuil Vindergauz (Liniendirektor der Reederei LISCO), 2006: Hans-Dieter Nehrhoff (Technischer Geschäftsführer des Gemeinschaftskraftwerkes Kiel), 2007: Gunnar Blomdahl (CEO der Stena Line), 2008: Röttger Wittern (Geschäftsführer Sartori & Berger), 2009: Trond Kleivdal (CEO der norwegischen Reederei Color Line), 2010: Anders Refsgaard (Vice-President der Reederei DFDS Seaways), 2011: Ingolf Kästner (Leiter internationale Verkehre der Kombiverkehrs KG), 2012: Verleihung des Prunksiegels der Landeshauptstadt Kiel an Heinz Bachmann (langjähriger Marketingdirektor der SEEHAFEN KIEL), 2013: Claudia Roller (Vorstandsvorsitzende von Hamburg Hafen Marketing), 2014: Frank Erschkat (Leiter des Produktionszentrum Hamburg der DB Schenker Rail AG).

Quelle und Foto: Port of Kiel




Mauteinnahmen für Verkehrsinvestitionen zweckbinden

„Die Europäische Kommission muss erreichen, bei der Fortschreibung der Eurovignettenrichtlinie den EU-Mitgliedsstaaten vorzugeben, dass ihre Mauteinnahmen als zusätzliche Finanzmittel in den Verkehrshaushalt einfließen und zwar vollständig. Nur so kann der weitere Verfall der Verkehrswege und damit ein Verkehrsinfarkt aufgehalten werden“, das hat Thomas Hailer, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums (DVF), im Lenkungskreis Güterverkehr des Mobilitätsverbands von der EU-Kommission gefordert.

Hailer warnte zudem davor, dass genau dieser Passus, nicht wie in den vergangen Jahren, durch die Abstimmung im Europäischen Rat und dem EU-Parlament gestrichen werde: „Darauf muss bei der Erarbeitung des so genannten ‚Road Packages‘ der EU, das Ende 2016 vorliegen soll, geachtet werden.“

Vor den Experten im Lenkungskreis Güterverkehr erläuterte Pedro Dias, Policy Officer Land Transport, Generaldirektion Mobilität und Verkehr, dazu die Planungen der EU-Kommission für das ‚Road Package‘.

Als weitere wichtige Aufgabe im Road Package benannte DVF-Geschäftsführer Hailer die Harmonisierung der Rahmenbedingungen für den Güterverkehr: „Immer noch ist Deutschland gegenüber anderen europäischen Staaten Musterschüler und Vorreiter bei Sozialvorschriften, Mindestlohn und dem Abbau von Marktzugangshemmnissen. Diesen Standard müssen auch die anderen Staaten in Europa erreichen. Die EU-Kommission muss noch mehr als bisher dazu beitragen, gleiche Markt- und Wettbewerbsbedingungen in Europa zu schaffen und auch durchzusetzen.“

Der Lenkungskreisvorsitzende Dr. Jörg Mosolf, Geschäftsführender Gesellschafter und Sprecher der Geschäftsführung Horst Mosolf GmbH & Co. KG, wies an dieser Stelle auf die noch offene Fragen bei der Anwendung des Mindestlohn-Gesetzes (MiLoG) für den Logistiksektor hin. Es sei in der Praxis immer noch nicht geklärt, wie mit dem MiLoG umgegangen werden muss. Insbesondere sei es notwendig, transparente und einheitliche Regeln für grenzüberschreitende Verkehre zu schaffen.

Quelle: DVF




Schottel präsentiert neues Werk

Aerial view of the new SCHOTTEL plant

Um seine führende Marktposition zu untermauern hat der deutsche Hersteller von Schiffsantrieben im Sommer 2015 eine neue Ruderpropellerfabrik in Betrieb genommen. Vier Produktionshallen, bis zu 270 m lang und 18 m hoch, sowie ein dreistöckiges Verwaltungs- und Sozial- bzw. Technikgebäude mit insgesamt 23.000 m² Produktions- und Büroflächen, sind in der Nähe der Firmenzentrale nach rund 2 Jahren Bauzeit mit einem Investitionsvolumen von 45 Millionen EUR entstanden.

290 Arbeitsplätze in Fertigung und Verwaltung beherbergt der neue Standort einschließlich 20 Ausbildungsplätzen. Die Fabrik wurde nach den neuesten Erkenntnissen entworfen und ist so variabel gestaltet, dass sie langfristig an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden kann. Mit dem neuen Standort steigert SCHOTTEL die Produktionskapazität um circa 30 %.

 

Effizienz, Produktqualität und Umweltfreundlichkeit waren zentrale Aspekte bei der Gestaltung der neuen Produktionsstätte. Professor Dr.-Ing. Gerhard Jensen, CEO der SCHOTTEL Gruppe, erläutert die Konstruktionskriterien: “Wir bezeichnen das neue Werk als die effizienteste Ruderpropellerfabrik der Welt, weil hier Effizienz in allen denkbaren Bereichen realisiert wurde. Das beginnt mit der Anbindung an das Verkehrsnetz, setzt sich fort mit einer durchdachten Logistik mit voll überdachter Warenannahme und Auslieferung sowie einem intelligenten Materialfluss auf der Basis eines optimalen Gesamtlayouts der Fabrik. Die Qualitätssicherung ist unmittelbar neben der Warenannahme und dem Versand untergebracht, und für die Mitarbeiter aus Produktion und produktionsnahen Bereichen sind die Wege trotz der Größe der Fabrik kurz. Weitere Effizienzsteigerungen und Flexibilität ergeben sich natürlich auch durch die Vielseitigkeit der neuen Werkzeugmaschinen“. SCHOTTEL legt darüber hinaus großen Wert auf ein gesundes und motivierendes Arbeitsumfeld. „Optimale Arbeitsbedingungen“, so Jensen, „stehen den Mitarbeitern im Hinblick auf Ergonomie oder aber die Ausleuchtung der Arbeitsplätze zur Verfügung: Tageslicht in Verbindung mit einer automatisch gesteuerten Beleuchtungsanlage sorgt außerdem für Energieeffizienz. Moderne Be- und Entlüftung mit entsprechender Filterung stellt gesunde und sauerstoffreiche Atemluft zur Verfügung. Die Lüftungsanlagen arbeiten zudem mit Wärmerückgewinnung. Auch die Wärme der Kompressoren wird unterstützend zur Beheizung der Lackier- und Trockenkabinen verwendet. Ebenso wird die Energie, die dem Wasser im Prüfstand zugeführt wird, über eine Wärmepumpe zur Beheizung der Büros verwendet. Zudem versorgt eine Photovoltaikanlage das Werk mit umweltfreundlicher Energie“.

 

SCHOTTEL hat auch kräftig in einen neuen Maschinen- und Anlagenpark investiert. Mit der mechanischen Fertigung ist das Unternehmen in der Lage, alle wesentlichen Bauteile von Ruderpropellern effizient selbst zu fertigen. Das größte Mehrachs-Dreh- und Fräszentrum für die Bearbeitung von Kegeltragrohren bis zu 5 Metern Durchmesser und Getriebegehäusen mit einer Bearbeitungshöhe von 5 Metern bietet eine Traglast von 120 Tonnen. Wie bei vielen anderen Maschinen ist hier gleichzeitiges Rüsten der Maschine und Bearbeiten von

Werkstücken möglich. Ebenfalls beachtenswert sind die Bekranungen von derzeit 10 bis 50 Tonnen. Sie lassen sich bei späterem Bedarf bis 100 Tonnen nachrüsten.

SCHOTTEL zeichnet sich von jeher durch eine hohe Fertigungstiefe aus. Die neuen Werkzeugmaschinen erhöhen auch den Anteil an Eigenfertigung. „Das sichert Know-How, Verfügbarkeit und gleichbleibend hohe Qualität“ sagt Professor Gerhard Jensen.

 

Neben dem Werk in Dörth verfügt SCHOTTEL über weitere Fertigungsstätten in Wismar (Deutschland) und Suzhou (China). Sie alle sind modern und werden zudem regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht.

So wurde beispielsweise im Juli 2015 in Wismar die modernisierte mechanische Fertigung in Betrieb genommen. Im Werk Suzhou stehen neu ausgebaute Fertigungs- und Servicekapazitäten u.a. mit einer Elektro- und Hydraulikwerkstatt oder etwa einer neuen CNC Langbettdrehbank mit Drehlängen für Wellen bis zu 10 Metern zur Verfügung.

Unterdessen steht auch der neue Standort des SCHOTTEL Tochterunternehmens HW Elektrotechnik mit rund 4200 Quadratmetern Hallen- und Bürofläche vor der Fertigstellung. Hier wird in unmittelbarer Nähe zum Werk in Dörth unter anderem die Elektrotechnik der SCHOTTEL Schiffsantriebe und Steuerungen gefertigt. Produktqualität, Energieeffizienz, ein gesundes Arbeitsumfeld und eine zukunftsorientierte Bauweise waren auch hier wichtige Leitlinien.

 

In Spay am Rhein wird weiterhin die Zentrale der SCHOTTEL Gruppe sein. Der Servicebereich des Unternehmens erhält hier neue Kapazitäten: Auf dem ehemaligen Fertigungsgelände findet das bisher ausgegliederte Servicelager Platz. Es entsteht ein vergrößerter Reparaturbereich mit eigenen mechanischen Fertigungsmöglichkeiten. Lackiererei sowie eine Versuchs- und Entwicklungshalle stehen ebenfalls zur Verfügung. Dank kurzer Wege und effizienter Logistik kann SCHOTTEL so in Zukunft noch schneller auf Kundenwünsche reagieren.

Die SCHOTTEL-Gruppe mit Hauptsitz in Spay am Rhein ist ein weltweit führender Hersteller von Antrieben und Steuerungen für Schiffe und Offshore-Anwendungen. 1921 gegründet, entwickelt und fertigt das Unternehmen seit rund 60 Jahren rundum steuerbare Antriebs- und Manövriersysteme, komplette Antriebsanlagen bis 30 MW Leistung sowie Steuerungen für Schiffe aller Art und Größe. Rund 100 Vertriebs- und Servicestandorte weltweit sorgen für Kundennähe.

Quelle und Foto: Schottel




Sennebogen erweitert Werk II in Straubing

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SENNEBOGEN erweitert am Standort Straubing-Hafen seine Produktions- und Lagerflächen um ca. 35.000 m². Zusätzlich entsteht eine neue Produktionshalle mit ca. 6.700 m² zur Montage und Lackierung von Großkomponenten sowie für Finish und Qualitätskontrolle. Mit dieser Investition in den Standort Straubing rüstet sich das Unternehmen für die Zukunft und schafft Produktionskapazität im Großmaschinenbereich.

Mit der Eröffnung des zweiten Straubinger Werkes am Standort Straubing Hafen unterstrich das Familienunternehmen SENNEBOGEN schon 2008 eindrucksvoll seine Verbundenheit zur Region. Nach dem Bau und der Einweihung der SENNEBOGEN Akademie mit dem Erich Sennebogen Museum 2014 steht jetzt mit der Werkserweiterung eine weitere bedeutende Investition an.

Mittlerweile werden im Werk II vorrangig Großmaschinen mit bis zu 300 t Einsatzgewicht produziert, getestet und für den Versand in alle Welt vorbereitet. Um den steigenden Platzanforderungen nachzukommen und um Produktionskapazitäten für die Zukunft zu schaffen, wird ab Mitte 2015 das Werksgelände in zwei Bauabschnitten erweitert. Vor der Detailplanung wurden intensive Logistikplanungen mit Materialflussoptimierungen durchgeführt.

Im ersten Bauabschnitt entsteht südlich des jetzigen Geländes eine befestigte Fläche, die Platz bietet für die Abnahme der Teleskopkrane und Seilbagger sowie für einen neuen Schallmessplatz. Es entsteht auch ein neuer, deutlich größerer Versandplatz für Maschinen und Komponenten. Im zweiten Schritt folgt bis Ende 2016 der Neubau einer Montage- und Lackierhalle für Großmaschinen.

„Wir investieren schon heute in die Zukunft, um auch in den kommenden Jahren Qualitätsprodukte aus Straubing liefern zu können und die Wettbewerbsfähigkeit weiter zu steigern. Als Familienunternehmen sehen wir es als unsere Zielsetzung, vorausschauend zu planen und unsere Produktionsanlagen auf zukünftige Marktanforderungen auszulegen. Diese Werkserweiterung sorgt für optimierte Logistik, mehr Sicherheit und ein noch optimaleres Arbeitsumfeld für unsere Mannschaft“, so der Geschäftsführer Erich Sennebogen.

Die Bauarbeiten für den ersten Teilabschnitt haben bereits begonnen. Zunächst wird auf den freien Flächen zwischen dem bestehenden Werksgelände und der Hunderdorfer Straße ein großdimensionierter Lager- und Versandbereich eingerichtet. Herzstück dieser neuen Anlage wird ein 180 t Raupenportalkran des Typs SENNEBOGEN 5500 aus der Starlifter Serie sein, den SENNEBOGEN ganz im Sinne der Firmenphilosophie auf die eigenen Bedürfnisse optimiert. Mit einem Arbeitsradius von über 30 m und einer Verfahrstrecke von ca. 170 m wird der SENNEBOGEN Raupenkran alle schweren Komponenten auf eine Fläche von über 10.000 m² heben und von dort verladen können. Die LKWs können für das noch schnellere und sicherere Beladen zukünftig direkt unter dem Portalkran durchfahren, daher mehr Sicherheit und Effizienz. In diesem Zuge werden auch die internen Logistikabläufe optimiert, es entstehen dazu auch neue Flächen für die Endabnahme für Seilbagger und Teleskopkrane.

Im zweiten Bauabschnitt wird ab Mitte 2016 eine Halle mit ca. 6.700m² Fläche inklusive großem Überdach entstehen. In dieser Halle werden Großkomponenten montiert und lackiert. Zudem schaffen wir einen deutlich größeren Bereich für Finish und Qualitätskontrolle – Qualitätssteigerung und für unsere Mitarbeiter mehr Platz. Ein weiterer Hallenbereich ist für die Anpassung und Ausstattung unserer Geräte an individuelle Kundenwünsche (Customizing) reserviert.

 

Positive Effekte werden auch in den jetzigen Produktionshallen und in den Abnahmebereichen zu spüren sein. Durch die neue zusätzliche Produktionshalle entsteht auch mehr Platz für Gerätemontage und für den Test- und Einstellbereich. Dadurch erreichen wir mehr Produktionsflexibilität und kürzere Lieferzeit, eine Markt- und Kundenanforderung die oft Kaufentscheidend ist.

Der Trend geht zur Individualisierung und zu größeren Maschinen. Das sehen wir sehr eindrucksvoll beispielsweise an unserem neuen 300 t Seilbagger, der uns auf Grund der Größe und der Gewichte in den aktuellen Produktionshallen immer wieder vor Herausforderungen stellt.

„Um diese Marktanforderungen auch zukünftig bestens erfüllen zu können sind Zukunftsinvestitionen wie diese notwendig. SENNEBOGEN Produkte „Made in Straubing“ sind Qualitätsprodukte und weltweit im Einsatz“, so Walter Sennebogen.

Foto und Quelle: Sennebogen




Leichte Abkühlung bei weiter gutem Klima

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Kalendarisch und meteorologisch hat der Herbst begonnen. In der deutschen Wirtschaft ist das Logistikklima zu den Werten des Frühjahrs zurückgekehrt. Fünf Wochen vor dem 32. Deutschen Logistik-Kongress, vom 28. bis zum 30. Oktober 2015 in Berlin, sind die Experten nur verhalten positiv. Die Logistikdienstleister bewerten die derzeitige wirtschaftliche Lage und die Aussichten für die kommenden zwölf Monate etwas weniger optimistisch als noch im zweiten Quartal dieses Jahres. Industrie und Handel sehen ebenfalls eine leichte Abkühlung, doch bleiben alle Indikatoren für das dritte Quartal deutlich im expansiven Bereich.

Die Flüchtlingsströme und die Wiedererrichtung von Grenzkontrollen machen sich in Teilen der globalen Warenflüsse und bei den Dienstleistern bemerkbar, die diese verantwortlich abwickeln. Die Hilfsbereitschaft der Logistikverantwortlichen ist allgemein groß. Beispielsweise unterstützen die BVL-Mitglieder die Initiative „Logistik geht voran“: Unternehmen können online freie Stellen, Praktikums- und Ausbildungsplätze speziell für Flüchtlinge anmelden. Weil es aufgrund der Asylgesetzgebung schwierig ist, Flüchtlinge direkt ins Unternehmen zu holen, werden die Stellenangebote an Arbeitsagenturen und Vermittlungsstellen in den jeweiligen Regionen weitergeleitet. Aktuell sind 356 freie Stellen verfügbar.

Die Dynamik des gesamten Welthandels wird weiterhin durch die wirtschaftliche Entwicklung in den Schwellenländern beeinflusst, insbesondere in China. Die Schlagzeilen über einen möglichen Einbruch der chinesischen Produktion und Zweifel an der dortigen Wachstumsdynamik, verbunden mit ungewissen Auswirkungen auf die Weltkonjunktur, scheinen von Deutschlands Logistikwirtschaft besonders wahrgenommen worden zu sein. Fakt ist aber: Mit einem Anteil von 6,6 Prozent an den deutschen Ausfuhren war China in 2014 lediglich der viertwichtigste Kunde Deutschlands.

Sonstige geopolitische Krisenherde, beispielsweise anhaltende Spannungen im Verhältnis zwischen Russland und der EU, rückten zuletzt in den Hintergrund und dürften daher kaum Einfluss auf die Logistikkonjunktur haben. Die steigende Nachfrage aus den USA, deren Wirtschaftskraft laut DIW im zweiten Quartal um 3,7 Prozent gewachsen ist, und die moderat, aber stetig wachsende Nachfrage aus Europa verursachen positive Effekte: Im August wurden in der deutschen Industrie so viele neue Jobs geschaffen wie zuletzt im Jahr 2012. Der Einkaufsmanager-Index befindet sich auf einem 16-Monats-Hoch, seit neun Monaten legt der Auftragseingang in Industrie und Handel zu. Die anhaltend moderaten Rohstoffpreise wirken zusätzlich wie ein Konjunkturprogramm. Bei den Aussichten für das kommende Quartal rechnen gut 40 Prozent der Logistikdienstleister und gut 30 Prozent der Anwender aus Industrie und Handel mit besseren Geschäften.

Mit der aktuellen Befragung wurden die Teilnehmer um ihre Einschätzung zur Digitalisierung gebeten, welche die Wirtschaft zurzeit in allen Bereichen bewegt und sogar etablierte Geschäftsmodelle in Frage stellt. Industrie und Handel scheinen der Digitalen Transformation mehr Bedeutung beizumessen als die Logistikdienstleister. Bei den Anforderungen an die Mitarbeiter/innen, aber auch bei den Angeboten liegen Industrie und Handel vorne: Analytisches Verständnis und vernetztes Denken liegen an erster Stelle der Qualifikationsprofile, dicht gefolgt von Kommunikationsstärke, unternehmerischem Denken und der Fähigkeit zu schnellen Entscheidungen. Im Ranking der Maßnahmen, die ergriffen werden, um den Mitarbeiter/innen den Umgang mit der Digitalisierung zu erleichtern, stehen flexible Arbeitszeiten, Weiterbildung sowie die Delegation von Verantwortung als die drei wichtigsten Erfolgsfaktoren an der Spitze.

Quelle: BVL, Foto: Seaports Niedersachsen




Hafen Hamburg setzt auf trimodale Anbindung

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Hafen Hamburg Marketing setzt auf eine trimodale Anbindung der Region Braunschweig und fordert gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft und Institutionen eine bessere Infrastruktur für die Binnenschifffahrt.

Im Rahmen der Veranstaltung „Trimodale Anbindung zwischen dem Hamburger Hafen und der Wirtschaftsregion Braunschweig“, zu der Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM) rund 60 Teilnehmer im Restaurant Heinrich in Braunschweig begrüßen konnte, informierten Vertreter aus der Hamburger Hafenwirtschaft über Herausforderungen und Logistikkonzepte zur Abwicklung der zu erwartenden zukünftigen Gütermengen.

Nach der Begrüßung durch Volker Hahn, HHM-Marktbetreuung Niedersachsen, und HHM-Vorstand Axel Mattern erläuterte Ingo Fehrs, stellvertretender Leiter Strategie Hafenentwicklung bei der Hamburg Port Authority (HPA), die strategische Entwicklung des Hamburger Hafens. Der HPA, verantwortlich für die Infrastruktur im Hafengebiet, sind Projekte wichtig, bei denen der Verkehrsfluss in Hamburg und in der Metropolregion positiv beeinflusst wird. Im Modal Split des Hamburger Hafens ist der Lkw der wichtigste Verkehrsträger, gefolgt von Bahn und Binnenschiff. Deshalb hat die HPA im Rahmen ihrer Initiative smartPORT logistics verschiedene Maßnahmen zur Optimierung der Verkehrsflüsse auf der Straße initiiert, wie ein Parkraummanagement, eine effizientere Lkw-Abfertigung an den Leer-Containerdepots oder SPL 1.0, eine App mit Informationen über die Verkehrslage im Hafen. Aber auch der Ausbau der Bahninfrastruktur, wie der Bau der Neuen Bahnbrücke Kattwyk, ist für die Abfertigung zukünftiger steigender Gütermengen von großer Bedeutung. „Die HPA unterstützt deshalb auch Infrastrukturprojekte des Bundes, die die Abwicklung im Hafen erleichtern, wie die Weiterführung der Autobahn A26-Ost oder den Ausbau des Bahn-Ost-Korridors über Stendal“, betonte Ingo Fehrs. Der Verkehrsträger Binnenschiff, obwohl effizient und am wenigsten die Umwelt belastend, spielt zurzeit noch eine untergeordnete Rolle beim Containertransport. Dies möchte die HPA, so Ingo Fehrs, durch die Bereitstellung einer IT-Infrastruktur für die effizientere Abfertigung an den Terminals und bei der Vergabe von Liegeplätzen im Hamburger Hafen ändern.

Stefan Kunze, Vorsitzender Elbe Allianz e.V. und Leiter der HHM-Repräsentanz Deutschland-Ost, griff das Thema Binnenschifffahrt in seinem Vortrag auf. Die vorhandenen Straßen sind für die steigenden Mengen im Hafenhinterlandverkehr nicht geeignet. Und auch die Schienenkapazitäten auf den Hauptrelationen sind nur noch bedingt aufnahmefähig. Schwerlast- und Projektladung kann nur unter erschwerten Bedingungen abgefertigt werden. Aus diesen Gründen ist eine stärkere Nutzung der Wasserstraßen im Gütertransport sinnvoll und macht Kapazitäten für die anderen Verkehrsträger frei. Das Binnenschiff sollte deshalb in die Strukturen moderner Logistikdienstleister besser integriert werden. Die Schaffung von trimodalen Logistikangeboten vom Seehafen bis zum Empfänger ist ein wichtiger Schritt, um vorhandene Infrastrukturkapazitäten und zukünftige Gütermengen effizient zu verknüpfen. Der Ausbau und die Instandhaltung der Verkehrswege ins Seehafenhinterland darf dabei nicht vernachlässigt werden. „Die Elbe Allianz setzt sich deshalb für die Aufnahme des Baus eines neuen Abstiegsbauwerks für das Schiffshebewerk in Scharnebeck am Elbe-Seitenkanal in den Bundesverkehrswegeplan als vordringlicher Bedarf besonders ein. Im Zu- und Ablauf per Binnenschiff sind außerdem für den Hamburger Hafen, dem drittgrößten Binnenschiffshafen Deutschlands, vor allem der Elbe-Seitenkanal und die Elbe mit dem sich daran anschließenden Kanalsystem von großer Bedeutung. Um die Potentiale, die die Binnenschifffahrt bietet, optimal nutzen zu können, ist neben einer Troglänge in Scharnebeck von 225 Metern eine Ertüchtigung der Elbe mit einer garantierten Fahrrinnentiefe von 1,60 Meter dringend erforderlich“, hob Stefan Kunze hervor.

Jens Hohls, Geschäftsführer der Hafenbetriebsgesellschaft Braunschweig GmbH, unterstützte in seiner Präsentation ebenfalls die Forderung nach einem Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur auf der Elbe und dem Elbe-Seitenkanal. Der am Mittellandkanal gelegene Hafen ist ein wichtiges Drehkreuz für die starke Wirtschaftsregion Braunschweig mit Unternehmen wie Volkswagen und IKEA, das in Salzgitter ein großes Logistiklager betreibt. Im Braunschweiger Hafen werden jährlich rund eine Million Tonnen umgeschlagen, ca. 80 Prozent der Menge ist Schiffsumschlag. Damit gehört der Hafen mit zu den größten Binnenschiffshäfen Norddeutschlands. Der Containerumschlag auf dem Terminal ist in den vergangenen Jahren auf rund 60.000 TEU jährlich gestiegen. Regelmäßig verkehren Binnenschiffe zwischen Braunschweig und dem Hamburger Hafen. „Um die trimodalen Angebote aus einer Hand für unsere Kunden noch flexibler und attraktiver gestalten zu können, sind auch wir für die Ertüchtigung der Elbe und den Ausbau des Schiffshebewerks in Scharnebeck“, bekräftigte Jens Hohls.

Den letzten Vortrag vor den interessierten Teilnehmern aus verladender Industrie, Transport- und Logistikunternehmen aus der Region hielt Michael Berger, Managing Director des drittgrößten Hamburger Umschlagsbetriebs Buss Port Logistics GmbH & Co. KG. Das Unternehmen betreibt in Hamburg das Multi-Purpose-Terminal Buss Hansa Terminal. Zu den Leistungen des Traditionsunternehmens gehören aber nicht nur der Hafenumschlag, sondern auch die Planung, Zollabwicklung und der Transport von Warenlieferungen sowie die Abwicklung der Seefracht. Der Kunde erhält so alle Logistikdienstleistungen aus einer Hand. Buss Port Logistics hat auf seinem Hubterminal in Hamburg dafür ein Netzwerk für Shortsea-Verkehre etabliert und erweitert dies ständig um neue Liniendienste. Die Nutzung dieses Netzwerks in Kombination mit den Verkehrsträgern Lkw, Bahn und Binnenschiff bietet dem Verlader eine hohe Flexibilität beim Transport seiner Ware. Buss Port Logistics betreibt eigene KV-Terminals im Hinterland mit regelmäßigen Verbindungen in verschiedene Seehäfen. „Die Verlagerung von Transporten im Stückgutbereich oder bei Projektladung vom Lkw auf das Binnenschiff oder die Bahn, würde helfen, Staus zu vermeiden und die Effizienz von intermodalen Ketten zu erhöhen. Deshalb sind auch wir für den Ausbau der Wasserstraßeninfrastruktur, um die Binnenschifffahrt für den Warentransport attraktiver zu machen“, sagte Michael Berger. Im Anschluss tauschten sich die Gäste mit den Logistikexperten aus Hamburg und der Metropolregion über die vorgestellten Themen aus und hatten die Möglichkeit, bestehende Kontakte zu intensivieren und neue zu knüpfen.

Der Hamburger Hafen ist für die verladende Wirtschaft in Deutschland das wichtigste Tor zur Welt. Im vergangenen Jahr wurden dort 9,7 Millionen TEU (20-Fuß-Standard-Container) umgeschlagen. Laut der aktuellen Umschlagpotenzialprognose wird der Containerumschlag bis 2030 in Deutschlands größtem Seehafen 18,1 Millionen TEU erreichen. Zwei Drittel der Güter, die in Hamburg be- und entladen werden, kommen oder gehen ins Hinterland, davon 80 Prozent aus Deutschland. Im ersten Halbjahr 2015 ist der Hinterlandverkehr per Lkw, Bahn und Binnenschiff weiter angestiegen. Für Hamburg und seine Kunden ist deshalb eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur nicht nur im Hafen, sondern auch im Binnenland von großer Bedeutung.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch