Future Proof Shipping: wasserstoffbetriebenes Containerbinnenschiff

In Rotterdam wurde jetzt die H2 Barge 1 zu Wasser gelassen. Das emissionsfreie Schiff von Future Proof Shipping (FPS) ist 110 Meter lang und wird mehrere Male pro Woche für Nike zwischen dem Rotterdamer Hafen und dem Inlandterminal von BCTN im belgischen Meerhout pendeln. Dies wird den jährlichen Ausstoß von Treibhausgasen erwartungsgemäß um 2.000 Tonnen CO2 reduzieren.

Der niederländische Minister für Infrastruktur und Wasserwirtschaft Mark Harbers war zugegen, um FPS-Gründer Huib van de Grijspaarde das besondere A-Zero-Emissionslabel (A0) auszuhändigen, mit dem ausschließlich emissionsfreie Schiffe ausgezeichnet werden. Future Proof Shipping (FPS) beabsichtigt, in den kommenden fünf Jahren eine Flotte von mehr als zehn emissionsfreien Binnen- und Shortsea-Schiffen zu bauen und zu nutzen.

Future Proof Shipping ist ein Partnerunternehmen von Condor H2, einem Projekt für die emissionsfreie wasserstoffbetriebene Binnen- und Küstenschifffahrt. Condor H2 arbeitet mit über 40 Partnern zusammen und wurde von einem Konsortium, an dem auch die Port of Rotterdam Authority beteiligt ist, Beginn dieses Monats auf dem World Hydrogen Summit präsentiert. Condor H2 will dafür sorgen, dass bis zum Jahr 2030 fünfzig emissionsfreie Schiffe unterwegs sind. Dadurch kann eine CO2-Reduzierung von insgesamt 100.000 Tonnen jährlich umgesetzt werden.

Quelle und Foto; Port of Rotterdam




Erster Drohnen-Vertiport in den Niederlanden

Mit der Landung einer Multirotordrone wurde jetzt im Beisein mehrerer geladener Gäste der erste Drohnen-Vertiport der Niederlande in Betrieb genommen.

Der Vertiport „Galileo“ befindet sich auf dem Gelände des Future Mobility Park im Merwehaven in Rotterdam. Ein ähnlicher Vertiport wurde auch am anderen Ufer der Nieuwe Maas auf der RDM-Werft gebaut. Diese Konstellation ist der Auftakt zu einem Netzwerk von Vertiports im Hafengebiet.

In Zukunft sollen Drohnen für allerhand Aufgaben im Rotterdamer Hafengebiet eingesetzt werden, von Inspektions- und Aufsichtstätigkeiten bis hin zur Paketbeförderung. Zu diesem Zweck müssen an strategisch günstigen Standorten Vertiports, also universelle Start- und Landeplattformen für Drohnen, errichtet werden.

Bis es so weit ist, müssen allerdings noch zahlreiche Experimente durchgeführt werden, bevorzugt unter möglichst realistischen Rahmenbedingungen. Dazu wurden die beiden experimentellen Vertiports gebaut. Die Herausforderung ist nicht so sehr technischer Natur, betont Tsjerk Kooistra, Direktor der Dutch Drone Company, die für den Probeflug zuständig ist. „Bisher werden Drohnen vor allem für Inspektionen eingesetzt, die nächste Stufe ist die Logistik. Technisch ist vieles möglich, aber was die Gesetzeslage betrifft, gibt es noch Hindernisse. Mit dieser Vorführung setzen wir nur einen ersten Schritt. Wir wollen die Industrie auf die Entwicklungen aufmerksam machen, damit sie wissen, was auf sie zukommt.“ Drohnenbetreiber können hier gerne Testflüge ausführen, sofern sie die Auflagen erfüllen.

Bei diesem Probeflug wird die Drohne des Typs DJI M300 RTK von einem Piloten vor Ort gesteuert. Langfristig sollen die Drohnen außerhalb der Sichtweite fliegen (BVLOS) und ein Betreiber soll mehrere Drohnenflüge überwachen können. Darüber hinaus sollen Korridore zwischen verschiedenen Gebieten eingerichtet werden. Kooistra: „Das eröffnet neue Geschäftsmöglichkeiten, wie beispielsweise die Beförderung von Waren und später auch Personen. Es wird Zeit, die Theorie in die Praxis umzusetzen.“

Die Port of Rotterdam Authority spielt eine unterstützende Rolle bei der Förderung von Drohnen-Aktivitäten im Hafengebiet. Dazu gehört auch die digitale Begleitung des Drohnenverkehrs. Auf diese Weise sollen letztendlich in großem Rahmen BVLOS-Flüchte ermöglicht werden.

Vertiport „Galileo“ bietet Unternehmern und Kenntniseinrichtungen eine betriebsbereite Testumgebung, in der innerhalb von regelmäßig eingerichteten Zeitfenstern Drohnendienste in einem städtischen Wohnumfeld getestet werden. Auf diese Weise werden außerdem niederschwellige Vorführungen angeboten. Außer der Port of Rotterdam Authority sind folgende Parteien beteiligt: Future Mobility Park, IKT-Partner ist Almende, Dronenbetreiber Dutch Drone Company, Helideck-Lieferant Bayards, die Gemeinde Rotterdam und die Provinz Südholland.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Vertiport




Rhenus: Logistik für erneuerbare Energien

Der Logistikdienstleister Rhenus stellt auf der Messe Breakbulk Europe aus, die auch in diesem Jahr wieder in Rotterdam stattfindet. Im Mittelpunkt des Messeauftritts stehen erneuerbare Energien in der Logistik. Die Rhenus Gruppe informiert vom 6. bis zum 8. Juni 2023 über alternative Möglichkeiten, neue Lösungsansätze und zukunftsweisende Konzepte für Offshore- und Projektlogistik sowie maritime Logistik und Schwertransporte.

Der Logistikdienstleister Rhenus ist auch in diesem Jahr wieder auf der Breakbulk Europe vertreten und nutzt mit der Messe unter anderem die Möglichkeit zur internationalen Repräsentation aus und für Nord- und Südamerika, Europa, Südostasien und Indien. Bereits zum zweiten Mal in Folge findet die Messe in Rotterdam statt. Hier betreibt Rhenus das Rhenus Deep Sea Terminal „Maasvlakte“ sowie das zentrumsnahe Terminal „Waalhaven“.

Den inhaltlichen Schwerpunkt der Messe legt Rhenus auf das Thema erneuerbare Energien in der Logistik. „Angesichts der Endlichkeit fossiler Brennstoffe ist die Energiegewinnung aus regenerativen Quellen eines der wichtigsten Themen auf der Agenda von Politik und Wirtschaft. Erneuerbare Energien wie Windkraft, Solarenergie oder Biomasse erfordern auch von Logistikern wie uns neue Ideen und Konzepte”, erklärt Carsten Schröter, COO bei Rhenus Project Logistics. Neben dem Austausch zum Thema erwartet die Standbesucher auch ein Gewinnspiel. Rhenus verlost die Möglichkeit, zehn Transport Engineering Dienstleistungs-Stunden gratis zu erhalten. Während der Messe veranstaltet das Unternehmen außerdem wieder ein exklusives Abend-Event.

”Wir freuen uns sehr auf die Messe! Sie ist für uns ein wichtiges internationales Fachforum sowie Branchentreff der Projektlogistik, das wir für den Ausbau und die Intensivierung unserer Kundenbeziehungen nutzen wollen”, so Carsten Schröter weiter.

Besucher finden die Logistik-Experten sowohl am Rhenus Stand in Halle 1, Stand 1B10, als auch am Port of Rotterdam Stand 2B10 in Halle 2.2.

Quelle und Foto: Rhenus Group




duisport erzeugt erneuerbare Energie

duisport und die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV) haben eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, damit schon bald im Hafengebiet mehr erneuerbare Energie erzeugt werden kann. Gemeinsam mit der DVV sollen alle Möglichkeiten für den Bau von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbarer, insbesondere dezentraler Energie untersucht werden.

Im Fokus der gemeinsamen Initiative stehen der Betrieb der Ladestrominfrastruktur sowie der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen, die auf Hallendächern und Freiflächen installiert werden sollen. „Strom aus Photovoltaik, also ,Grüner Strom‘, der vor Ort erzeugt wird, leistet einen erheblichen Beitrag zu einem möglichst CO2-neutralen Betrieb des Hafens“, so Lars Nennhaus, duisport-Vorstand für die Bereiche Technik und Betrieb. Vor allem Lager- oder Produktionshallen wären hier ideale Standorte für PV-Anlagen, da sie in der Regel über große, bisher nicht genutzte Flächen auf Dächern bzw. Außenwänden verfügen. Nennhaus: „Welche Flächen am besten geeignet sein werden, ermitteln wir gerade.“ In einem ersten Schritt unterstützt die DVV dabei, die ausgewählten Standorte wirtschaftlich und technisch zu bewerten. „Die letztlich verbleibenden potenziellen Areale werden im Zuge einer Machbarkeitsanalyse weitergehend betrachtet. Geplant ist, verschiedene Konzepte und Betreibermodelle für einen optimalen Betrieb der Anlagen zu erstellen“, erklärt Alexander Garbar, Leiter Unternehmensentwicklung bei duisport.

„Wir freuen uns, die Energiewende im Duisburger Hafen gemeinsam voranzubringen. Als Logistikstandort ist die Sektorenkopplung in diesem Wirtschaftszweig für Duisburg besonders wichtig, um die Stadt klimafreundlich aufzustellen. Die Hallendächer bilden dabei ein gewaltiges Flächenpotenzial, um in einer dicht besiedelten Großstadt Strom aus Sonnenkraft zu gewinnen“, sagt DVV-Geschäftsführer Marcus Vunic. Die DVV betreibt auf logport I in Rheinhausen bereits eine der größten Photovoltaik-Anlagen in Duisburg.

Quelle: duisport, Foto: Stadtwerke Duisburg, auf logport I in Rheinhausen betreiben die Stadtwerke Duisburg bereits eine der größten Photovoltaik-Anlagen in Duisburg. Auf einem rund 24.000 m² großen Hallendach sorgen knapp 18.500 Solarmodule für eine installierte Leistung von 1,2 Megawatt.  




Andreas Grzib verlässt die neska GmbH

 Personelle Veränderung in der Leitung der neska Schiffahrts- und Speditionskontor GmbH, einem Unternehmen aus dem Geschäftsbereich Logistics and Intermodal der HGK-Gruppe: Mit Wirkung zum 31. Mai hat Andreas Grzib auf eigenen Wunsch seine Tätigkeit als neska-Geschäftsführer beendet und das Unternehmen verlassen, um sich einer neuen Aufgabe zu widmen. 

Der 56-Jährige war seit September 2021 neben Markus Krämer (CEO / Vorsitzender der Ge-schäftsführung) und Dr. Jan Zeese (CAO) Mitglied der neska-Geschäftsführung. Andreas Grzib war als COO für die Führung der Operativen Einheiten verantwortlich. Während seiner Tätigkeit hatte er maßgeblich an der Überführung der Bulk- und Umschlagsaktivitäten der ehemaligen Häfen und Transport GmbH (HTAG) in die neska GmbH mitgewirkt. 

„Ich verlasse ein Unternehmen, das in den letzten Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen hat. Ich wünsche der neska weiterhin viel Erfolg“, erklärt Grzib. Seine bisherigen Aufgaben übernehmen vorerst Markus Krämer und Dr. Jan Zeese. 

„Wir danken Andreas Grzib ausdrücklich für seinen engagierten Einsatz, insbesondere bei der erfolgreichen Integration der HTAG in die neska. Wir wünschen ihm für seine Zukunft alles Gute“, erklärt Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender des neska-Gesellschafters HGK AG. 

Quelle und Foto: HGK




Niedrigwasserschiff Stolt Ludwigshafen getauft

Am BASF-Standort Ludwigshafen wurde jetzt das neue Niedrigwasser-Binnenschiff Stolt Ludwigshafen getauft. Die Schiffspatin Barbara Hoyer, Vice President von BASF, die wesentlich an der Umsetzung des Projekts beteiligt war, wünschte dem Schiff und seiner Besatzung bei einer traditionellen Schiffstaufe mit einer Flasche Champagner allzeit sichere Fahrt. Das innovative Schiff ist das Ergebnis einer erfolgreichen Partnerschaft zwischen BASF, der Reederei Stolt Tankers, der Mercurius Shipping Group sowie einem Konsortium aus dem Duisburger Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme, der Technolog Services GmbH und Agnos Consulting.

„Vor vier Jahren begannen wir nach dem beispiellosen Niedrigwasser des Rheins in Folge der Dürre im Jahr 2018 mit der Entwicklung eines innovativen Tankers für chemische Produkte, der auch bei extrem niedrigem Wasserstand fahren und hohe Nutzlasten transportieren kann. Das neue Flaggschiff bildet einen wesentlichen Bestandteil unserer Klima-Resilienzmaßnahmen und sichert die Versorgung unserer Kunden und Produktionsstätten“, erklärte Uwe Liebelt, President European Verbund Site, BASF SE. „Dass wir dieses brandneue Schiff gemeinsam mit unserem Partner Stolt Tankers einweihen können, ist für uns alle ein stolzer Moment. Heute feiern wir die erfolgreiche Partnerschaft zwischen unseren beiden Unternehmen, die Unterstützung des Konsortiums aus Experten für Binnenschifffahrt und das herausragende Engagement aller Beteiligten, die zur Umsetzung dieses ambitionierten Projekts beigetragen haben.“

Lucas Vos, President Stolt Tankers: „Dieses spannende Projekt unterstreicht den Einsatz von Stolt Tankers bei der Entwicklung neuer Technologien und Designs für eine nachhaltige Schifffahrt. Ich bin stolz auf das Team, das die Vision für einen Tanker, der auch bei den niedrigsten Wasserständen des Rheins verkehren kann, umgesetzt hat. Wir freuen uns darauf, die Stolt Ludwigshafen exklusiv für BASF zu betreiben und zur Sicherung von Lieferketten in der Region beizutragen.“

Vor der Schiffstaufe gab es für die Gäste die Gelegenheit, das Schiff zu besichtigen. In Begleitung seiner Besatzung führte Kapitän Horst Schweiger die Gäste durch die Stolt Ludwigshafen, vom Deck über das Steuerhaus bis hin zum Maschinenraum, und erläuterte dabei die vielen innovativen Merkmale des Schiffs.

Der Tanker wurde von Mitte 2021 bis 2023 gebaut. Den Rumpf stellte die Mercurius Shipping Group in Yangzhou, China, im Auftrag von Stolt Tankers her. Dieser wurde anschließend nach Rotterdam transportiert, wo die Ausstattung des Schiffs fertiggestellt wurde. Nach erfolgreichen Probefahrten führte die Stolt Ludwigshafen Ende April 2023 ihre erste Fahrt für BASF durch.

Der innovative Binnentanker weist ein einzigartiges Design auf: Um eine hohe Tragfähigkeit zu erzielen, ist das neue Schiff mit einer Länge von 135 Metern und einer Breite von 17,5 Metern deutlich größer als die gängigen Tanker auf dem Rhein. Der Rumpf wurde in Leichtbauweise gestaltet, weist dabei aber eine hohe strukturelle Stabilität auf, was die Frachtkapazität weiter steigert. Außerdem ist der Schiffsrumpf hydrodynamisch optimiert und das spezielle Antriebssystem ermöglicht einen sicheren Betrieb auch bei extremem Niedrigwasser. Dank dieser Merkmale kann das Schiff die kritische Stelle des Rheins in der Nähe von Kaub mit einer Nutzlast von rund 800 Tonnen auch bei einem Pegelstand von 30 Zentimetern (entspricht einer Wassertiefe von 1,60 Meter) passieren. Bei moderatem Niedrigwasser (z. B. Pegelstand in Kaub von 100 Zentimetern) beträgt seine Nutzlast etwa 2.300 Tonnen und damit doppelt so viel wie die eines konventionellen Binnenschiffs. Insgesamt beträgt die maximale Traglast der Stolt Ludwigshafen 5.100 Tonnen.

Angetrieben wird das Schiff von drei Elektromotoren, die von der neuesten Generation hocheffizienter Stage-V-Dieselgeneratoren mit Abgasnachbehandlung gespeist werden. Diese Motoren ermöglichen einen hohen Wirkungsgrad und sorgen für einen optimierten ökologischen Fußabdruck – eine Reduzierung der CO2-Emissionen um etwa 30 Prozent sowie der Stickoxid-Emissionen um etwa 70 bis 80 Prozent. Die verbauten Dieselgeneratoren könnten in Zukunft auf den Kraftstoff Methanol umgerüstet oder durch andere Arten von Generatoren (z. B. Wasserstoff-Brennstoffzellen) ersetzt werden, sobald diese Technologien Marktreife erreichen.

Quelle: BASF SE und Stolt Tankers, das neue Niedrigwasserschiff Stolt Ludwigshafen ist seit Ende April für BASF in Betrieb.




Dr. Gunther Jaegers ist neuer ZKR-Kommissar

Dr. Gunther Jaegers (Reederei Jaegers, Duisburg) ist mit Wirkung vom 15. Mai 2023 vom Bundesverkehrsministerium zum Bevollmächtigten bei der Zentralkommission für die Rheinschifffahrt (ZKR) ernannt worden. Die Ernennung erfolgte auf Basis der Revidierten Rheinschifffahrtsakte und wurde von der Staatssekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Susanne Henckel, ausgesprochen.

Der Tankschifffahrtsunternehmer Gunther Jaegers engagiert sich bereits seit vielen Jahren ehrenamtlich für die Entwicklung der Schifffahrtsbranche. 2007 wurde ihm der Deutsche Gefahrgut-Preis verliehen. Mit diesem Preis werden Personen ausgezeichnet, die auf dem Gebiet des Gefahrgutrechts, der Gefahrgutbeförderung oder des Umschlags gefährlicher Güter Außergewöhnliches geleistet und dabei gleichzeitig einen nennenswerten Beitrag zur Sicherheit der Beförderung gefährlicher Güter erbracht haben. Dr. Jaegers ist zudem bis heute ehrenamtlich in den verschiedensten nationalen und internationalen Organisationen tätig und nimmt so auf die Entwicklung der Rahmenbedingungen des Schifffahrtsgewerbes Einfluss. Von 2016 bis 2018 engagierte er sich als Präsident des europäischen Dachverbandes EBU. Von 2006 bis 2012 war er Präsident des Binnenschifffahrtsverbandes BDB; dem Präsidium und dem Vorstand des Verbandes gehört er bis heute an.

„Ich danke dem Bundesverkehrsminister für das Vertrauen, das er mir bei der Bewältigung der Aufgabe als ‚ZKR-Kommissar‘ entgegenbringt. Ich freue mich hierüber und werde mich als Bevollmächtigter bei der ZKR nun sehr gerne in die Fortentwicklung der Rahmenbedingungen des Schifffahrtsgewerbes einbringen. Die ZKR hat seit ihrer Gründung im Jahr 1868 an Bedeutung nicht verloren, im Gegenteil: Sie wird, etwa im Bereich der Schifffahrtsgesetzgebung, auch von der Europäischen Union als „Kompetenz-Center“ der Binnenschifffahrt in Europa begriffen. Die Qualität der Arbeit der ZKR spiegelt sich zum Beispiel in der Tankschifffahrt wider, wo in den vergangenen Jahrzehnten ein Sicherheitsniveau erreicht wurde, das weltweit seinesgleichen sucht“, erklärt Dr. Gunther Jaegers anlässlich seiner Ernennung.

Gunther Jaegers übernimmt die Aufgabe als Bevollmächtigter von Dr. Wolfgang Hönemann, der dieses Amt seit 1998 ausgeübt hat. Hönemann, der über viele Jahre Führungspositionen in verschiedenen Trockengut-Reedereien in Duisburg und Mannheim bekleidete und zurzeit als NRW-Repräsentant des Hafens Rotterdam tätig ist, zieht eine durchweg positive Bilanz seines 25jährigen Wirkens: „In der ZKR, die von den Binnenschifffahrtsstaaten Deutschland, Belgien, Frankreich, Niederlande und Schweiz getragen wird, bündeln sich das Know-how und der für die Branche wichtige technische Sachverstand. Durch die Mitgliedschaft der Schweiz in der ZKR ist es möglich, dass die für den deutsch-schweizerischen Waren- und Güterverkehr wichtigen Schifffahrtsregelungen auf dem Rhein harmonisiert werden; über die ZKR wird eine Regelungslücke geschlossen, die aus der fehlenden Mitgliedschaft der Schweiz in der EU resultiert. Der Binnenschifffahrtssektor weiß die Arbeit der ZKR, die den Standpunkten dieses Sektors weitestgehend Rechnung trägt, sehr zu schätzen. Die ZKR verfügt über eine eigene Gerichtsbarkeit, die den Rechtsrahmen der Schifffahrt effizient unterstützt. Auch dieses Instrument ist in seiner unmittelbaren Wirksamkeit hilfreich, um schwerfällige und zeitaufwändige Verfahren handhabbar zu halten. Der ZKR kann daher nach meiner festen Überzeugung eine gute Zukunft bescheinigt werden – und ich freue mich, das Amt als Bevollmächtigter in die Hände eines erfolgreichen Unternehmers in der Branche übergeben zu dürfen!“

Quelle und Foto: BDB




Vorfahrt für Binnenschifffahrt und Wasserstraße

Rund 200 Mio. Güter werden pro Jahr auf deutschen Flüssen und Kanälen transportiert. Ganze Industriezweige sind für ihre Logistik auf diesen Verkehrsträger angewiesen. Das spiegelt sich in der aktuellen Verkehrspolitik der Bundesregierung jedoch nur unzureichend wider. Und auch im Transformationsprozess hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft kann die umweltfreundliche Binnenschifffahrt einen wichtigen Beitrag leisten – wenn die politischen Rahmenbedingungen stimmen.

„Zur Stärkung der Binnenschifffahrt am Güterverkehrsmarkt brauchen wir eine hohe Verfügbarkeit leistungsfähiger Binnenwasserstraßen, eine moderne, klimaneutrale Binnenschifffahrtsflotte und eine starke Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) mit weiterhin motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – vor allem aber ein klares Bekenntnis der Politik zur Binnenschifffahrt!“

Mit diesem Statement hat sich Martin Staats (MSG, Würzburg), Präsident des Binnenschifffahrtsverbandes BDB, an die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung gewandt und auf ein aktuelles 10-Punkte-Papier hingewiesen, in dem der BDB die dringendsten Maßnahmen auflistet. Anlass hierfür war der Parlamentarische Abend der Parlamentarischen Gruppe Binnenschifffahrt im Bundestag (PGBi) in Berlin. Das 10-Punkte-Papier steht unter der Überschrift „Vorfahrt für Binnenschifffahrt und Wasserstraße!“ und ist dieser Meldung als Anlage beigefügt.

Zu den wichtigsten Maßnahmen zählt unter anderem, dass in ausreichendem Maß Finanzmittel im Wasserstraßenhaushalt des Bundes überjährig zur Verfügung gestellt werden (2 Mio. Euro p.a.), um den Substanzverlust an den überalterten Anlagen zu stoppen und bestehende Engpässe im Wasserstraßennetz zu beseitigen. Außerdem müssen in der zuständigen WSV in ausreichender Zahl Stellen geschaffen und mit qualifizierten Fachkräften besetzt werden. Planungs- und Genehmigungsverfahren dauern entschieden zu lange. Um die Ausbauprojekte an Flüssen und Kanälen so schnell wie möglich zu realisieren, müssen die wichtigsten Projekte im Genehmigungsbeschleunigungsgesetz aufgenommen und das überragende öffentliche Interesse an diesen Maßnahmen festgestellt werden.

Um das verkehrs- und umweltpolitische Ziel der Güterverkehrsverlagerung zu erzielen, müssen insbesondere schwere und große Güter (GST) verstärkt auf das Binnenschiff verlagert werden, etwa beim Transport von Windenergieanlagen. Betriebskostenzuschüsse nach niederländischem und belgischem Vorbild könnten helfen, noch mehr Containertransporte auf das Wasser zu verlagern.

Für eine CO2-neutrale, an künftig zu erwartende Güterstrukturen und klimabedingte Veränderungen angepasste Binnenschifffahrtsflotte muss ein groß angelegtes Flottenneubauprogramm aufgelegt werden.

Mit einer Imagekampagne soll einer breiten Öffentlichkeit die Bedeutung von Binnenschifffahrt, Häfen und Wasserstraße für Wirtschaft, Verbraucherinnen und Verbrauchern sowie die Attraktivität und Umweltfreundlichkeit nahegebracht werden. Als Planungsgrundlage für Politik, Verwaltung und Unternehmen sollte außerdem eine Analyse zur Ermittlung und Bewertung künftiger Potenziale von Binnenschifffahrt und Wasserstraße erstellt werden.

BDB-Präsident Martin Staats: „Die Bundesregierung muss Maßnahmen ergreifen, die der Bedeutung der Güterschifffahrt für das Erreichen der Klimaziele und der politisch gewollten Verkehrsverlagerung gerecht werden. Sie muss umsteuern und sofort anfangen, die Potenziale der Schifffahrt zu heben. Das nun vorgestellte 10-Punkte-Papier des BDB kann hierbei als Leitfaden dienen.“

Quelle und Foto: BDB, große und schwere Güter wie etwa Windenergieanlagen können problemlos und ohne komplizierte Genehmigungsverfahren per Binnenschiff transportiert werden. Allerdings müssen entsprechend gut ausgebaute Flüsse und Kanäle zur Verfügung stehen, um Straße und Schiene zu entlasten. Dies fordert der BDB in seinem aktuellen 10-Punkte-Papier von der Bundesregierung.




Des Hafens neue Kleider: Frischer Auftritt der LHG

Neunzig Jahre alt wird die Lübecker Hafen-Gesellschaft (LHG) im kommenden Jahr, nun hat sie einen neuen Anstrich bekommen. Auf der Messe „transport logistic“ in München präsentierte das Unternehmen kürzlich das neue Outfit. Kräftige Farben lösen das alte Logo ab, den silbergrauen Kasten mit den drei Buchstaben. Zum Design gehört auch der Claim „Your TransPort“.

Das neue Logo besticht durch seine klare, einfache Form. Seine drei Elemente spiegeln die Trimodalität der Hafenanlagen. Im Zentrum befindet sich der Bündelungspunkt, den die wegweisenden Pfeile umrahmen. Sie stehen sowohl für ein Schiff als auch für Hände, die voller Sorgfalt die Waren der Partner und Kunden behüten.

Die aktuellen Unternehmensfarben der LHG sind keine Neuerfindung, sondern vielmehr eine dynamische Weiterentwicklung des bisherigen Looks. Der Farbton „Port Orange“ etwa greift ganz bewusst das bekannte Orange der LHG auf und verleiht ihm etwas mehr Tiefe. Orange ist die Farbe der Arbeitskleidung draußen an den Terminals – und damit ein immens wichtiger Teil der Identität des Hafenbetreibers. „Baltic Blue“, das tiefe Blau der See, ist Ausdruck der Verbundenheit zum Wasser.

In den vergangen knapp 90 Jahren hat sich die LHG nach und nach zu einem modernen Logistikunternehmen entwickelt. Ob im Büro oder an der Kaikante, gemeinsam stellen sich die Beschäftigten jeder Herausforderung und bringen die unterschiedlichsten Projekte ans Ziel. Geschäftsführer Ortwin Harms erklärt: „Diesen „Team-Spirit“ haben wir flankierend zur neuen Markenidentität in eine Art Werte-Kanon gegossen. Er beschreibt die Philosophie des Unternehmens, wie wir denken und handeln, und wofür genau wir stehen.“

Der neue Markenauftritt kam sehr gut an, es gab sowohl auf der Messe als auch danach viel Lob für den „frischen Anstrich“.

Quelle und Grafik: Lübecker Hafen-Gesellschaft mbH




Siemons und de Leeuw leiten Port of Rotterdam Authority

Boudewijn Siemons (58) wird ab dem 15. Juli 2023 als Interims-CEO der Port of Rotterdam Authority fungieren. Vivienne de Leeuw (48) bleibt weiterhin CFO, ihre Amtszeit wurde um vier Jahre verlängert. Siemons zeichnet als COO des Hafenbetriebs zugleich für Infrastruktur und maritime Angelegenheiten verantwortlich. Bis zur Ernennung eines neuen CEO wird er beide Positionen bekleiden. Siemons tritt damit die Nachfolge von Allard Castelein an, der im Sommer nach fast einem Jahrzehnt als CEO zurücktreten wird.

Miriam Maes, Vorsitzende des Aufsichtsrats (SB), sagte: „Wir sind dankbar, dass Boudewijn Siemons und Vivienne de Leeuw die Leitung des Hafenbetriebs für die kommende Zeit gemeinsam übernehmen wollen. Der Prozess der Suche nach einem neuen CEO ist noch nicht abgeschlossen. Wir brauchen dafür mehr Zeit als bis zum 15. Juli, dem Ende der Amtszeit von Allard Castelein. Mit der Ernennung eines Interims-CEOs und der Verlängerung der Amtszeit der CFO stellen wir in der Zwischenzeit die Kontinuität des Vorstands sicher.“

Der Maschinenbauingenieur Boudewijn Siemons ist seit Oktober 2020 COO bei der Port of Rotterdam Authority. Davor verantwortete er bei Royal Vopak als Präsident die Region Nord- und Südamerika. Zuvor war er Mitglied der Geschäftsleitung dieses Unternehmens und in Europa, im Nahen Osten und in den Vereinigten Staaten tätig. Von 1998 bis 2006 hatte Siemons verschiedene Führungspositionen bei Royal VolkerWessels inne. Boudewijn Siemons begann seine berufliche Laufbahn 1987 bei der Königlichen Marine der Niederlande, wo er bis 1998 tätig war. Er studierte am Königlichen Marineinstitut und an der TU Delft.

Die Wirtschaftswissenschaftlerin Vivienne de Leeuw ist seit dem 1. Juli 2019 CFO beim der Port of Rotterdam Authority. Zuvor war sie CFO bei RTL Netherlands und CFO bei KPN Consumer Residential. Sie begann ihre berufliche Laufbahn 1999 und bekleidete leitende Positionen in den Bereichen Corporate Finance und Investor Relations u.a. bei Arthur Andersen/Deloitte und Unibail-Rodamco. Vivienne de Leeuw studierte Wirtschaftswissenschaften an der Universität Maastricht.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam