Rangierbahnhofs „Emplacement Maasvlakte Zuid“

Die Port of Rotterdam Authority und die Swietelsky Rail Benelux B.V. haben den Vertrag über den Bau von insgesamt sechs Gleisanschlüssen für Züge von 740 Metern Länge als Teil des neuen Emplacement Maasvlakte Zuid (EMZ) unterzeichnet. Dieses Projekt wurde in enger Zusammenarbeit mit ProRail und mit Hilfe eines Zuschusses aus der europäischen Connecting Europe Facility (CEF) entwickelt.

Swietelsky beginnt im Frühjahr 2025 mit dem Bau des Schienenbündels, der Mitte 2027 abgeschlossen sein soll. Der Bau des EMZ ist notwendig, um das Wachstum des Schienengüterverkehrs von der Maasvlakte ins europäische Hinterland zu erleichtern. Mit dem Bau wird der Kapazitätsengpass behoben.

Für die Positionierung Rotterdams im europäischen Hinterland sind zuverlässige und wettbewerbsfähige Bahnstrecken unerlässlich. Der Containerumschlag im Rotterdamer Hafen wird in den kommenden Jahren stetig zunehmen. Um den wachsenden Strom von Containern weiterhin effizient ins Hinterland zu transportieren, investieren die Port of Rotterdam Authority, ProRail und das Ministerium für Infrastruktur und Wasserwirtschaft in eine nachhaltige und effiziente Entwicklung des Schienenverkehrs.

Der Bau des EMZ ist Teil der Bemühungen der Port of Rotterdam Authority, den Schienengüterverkehr zu fördern. Der Gütertransport auf der Schiene hat geringere CO₂-, NOₓ- und Feinstaubemissionen als der Straßenverkehr. Dies steht im Einklang mit den Klimazielen des Europäischen Green Deals, der eine Reduzierung der Verkehrsemissionen um 55 % bis 2030 und um 90 % bis 2050 vorsieht. Die Entwicklung des EMZ wird der Port of Rotterdam Authority dabei helfen, die CO₂-Emissionen aus dem Hinterland- und Kontinentalverkehr bis 2030 um 30 % zu senken, wie es im Klimaabkommen festgelegt ist. Durch den Bau des EMZ erwartet die Port of Rotterdam Authority, die Zusammenstellung von 6.750 zusätzlichen Zügen pro Jahr zwischen der Maasvlakte und dem Hinterland zu erreichen. Dies ersetzt 675.000 Lkw-Fahrten pro Jahr.

Die Port of Rotterdam Authority und ProRail haben die logistische Vision Port Rail 2050 ausgearbeitet. Die Vision gibt nicht nur Aufschluss über künftige Kapazitätsengpässe der Hafenbahnstrecken, sondern auch darüber, wie diese zu beheben sind. Für den Zeitraum bis 2040 ist eine Reihe von Infrastrukturprojekten geplant, welche die Zugänglichkeit der Maasvlakte per Schiene verbessern sowie den logistischen Prozess optimieren und nachhaltiger gestalten sollen. Diese Projekte werden in Zusammenarbeit mit ProRail schrittweise umgesetzt. Neben dem Bau des EMZ wird die C2-Kurve umgebaut und wird eingesetzt auf die Elektrifizierung der Hafenbahnstrecke.

Quelle und Foto: Port Rotterdam, Egbert van der Wal, Boudewijn Siemons (Port of Rotterdam Authority) und John Weijtmans, Philipp Rainer (Swietelsky Rail Benelux B.V.)




Dekarbonisierung und Energiewende

2023 startete bremenports im Auftrag der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation ein besonderes Projekt gemeinsam mit der lokalen Hafenwirtschaft: „CO2–neutraler Überseehafen“ Das Ergebnis dabei: Um tatsächlich auf „Null“ CO2-Emissionen bis 2035 zu kommen bedarf es einer deutlichen Veränderung der heute noch stark durch fossile Energieträger geprägten Versorgung des Hafens.

Um die „Null“ tatsächlich zu erreichen muss stattdessen ein in erster Linie elektrisches Energiesystem auf Basis einer nachhaltigen Energiegewinnung möglichst direkt im Hafen etabliert werden. Ein echtes Gemeinschaftsprojekt – möchte man meinen. Deutlich wurde im Rahmen des Projekts aber auch: Aufgrund des geltenden Rechtsrahmens ist vor allem für die individuelle, nicht aber die gemeinschaftliche Eigenversorgung der Hafenanrainer mit erneuerbarer Energie wirtschaftlich vorteilhaft.

Um dennoch unternehmensübergreifend Synergien zu heben, haben die Projektteilnehmer jetzt eine gemeinsame Erklärung verfasst, um die Zusammenarbeit aus dem Projekt „CO2-neutraler Überseehafen“ dennoch gemeinsam weiterzuführen und den begonnen Dialog und Austausch fortzusetzen. Vorgestellt wurde diese gemeinsame Verabredung – inhaltlich passend – heute im Rahmen des Nachhaltigkeitskongresses „Envoconnect“.

„Ich freue mich sehr, das damit Einigkeit an und rund um die Kajen besteht: Auch wenn eine gemeinschaftliche Entwicklung des zukünftigen Energienetzes angesichts der rechtlichen Hürden auf Schwierigkeiten stößt, wollen die Hafenunternehmen in Zukunft den Prozess und ihre Interessen an der Energiewende im Hafen mit einer einheitlichen Stimme vertreten – aus meiner Sicht, ist das eine sehr gute Botschaft und macht deutlich, dass die Unternehmen hier vor Ort es mit der Energiewende mehr als Ernst meinen“, erklärt bremenports Geschäftsführer Robert Howe.

Konkret sieht die Vereinbarung, der neben allen großen Unternehmen des Überseehafens auch bremenports beigetreten ist, unter anderem vor Dekarbonisierungsmaßnahmen und deren wirtschaftliche Optimierung im Überseehafen zu fördern, Erfahrungen auf diesem Feld transparent auszutauschen und gemeinsam Fördermöglichkeiten für entsprechende Maßnahmen zu identifizieren. Gemeinsam sollen darüber hinaus Vorschläge für die Veränderung von Regularien, die dem gemeinsamen Ziel der Energiewende in Teilen im Wege stehen, entwickelt – und auch im politischen Raum diskutiert werden.

Robert Howe: „bremenports unterstützt diesen von den Hafenanrainern selbst angestoßenen Prozess der weiteren Kooperation bei diesem Thema gern – und wir freuen uns, dass aus dem Projekt eine echte und gelebte Standortzusammenarbeit entstanden ist, die auch in Zukunft über das eigentliche Ende des Projekts fortgesetzt wird.“

Quelle und Foto: bremenports GmbH & Co. KG




Brand in Industriebetrieb im Neusser Hafen

In einer Ölmühle an der Düsseldorfer Straße ist am Dienstag gegen 13.30 Uhr ein Brand in einer Produktionsmaschine ausgebrochen, die sich über mehrere Etagen bis zu einer Höhe von 14 Metern erstreckte. Beim Eintreffen der Einsatzkräfte stellte sich heraus, dass das Feuer im Inneren eines Saatguttrockners ausgebrochen war. Offene Flammen oder Rauchentwicklung waren von außen nicht erkennbar.

Um den Brand in der Maschine unter Kontrolle zu bringen, waren umfangreiche Löschmaßnahmen und das Ausräumen des Trockners durch Teams unter Atemschutz erforderlich. Diese Arbeiten erwiesen sich als sehr zeitintensiv und erforderten eine mehrmalige Ablösung der eingesetzten Teams. Unter Atemschutz mussten noch glühende Produktreste von Hand von den Wänden des Trockners gelöst und abgelöscht werden.

Zwischenzeitlich wurde die Düsseldorfer Straße in Fahrtrichtung Düsseldorf für den Verkehr gesperrt, um ein sicheres Arbeiten der Einsatzkräfte zu gewährleisten. Gegen 16:10 Uhr konnte die Sperrung aufgehoben werden. Die Brandbekämpfung dauerte jedoch bis in die Abendstunden an.

Gegen 20:30 Uhr konnte der Einsatz beendet und die Einsatzstelle an den Betreiber übergeben werden, der nun weitere Maßnahmen zur Wiederinbetriebnahme einleiten wird. Verletzt wurde niemand.

Quelle und Foto: Feuerwehr Neuss




Beschleunigter Neubau der Huntebrücke

Die Oldenburgische Industrie- und Handelskammer (IHK), der Kreis Wesermarsch und die Stadt Oldenburg fordern gemeinsam: Bei der Finanzierung und Genehmigung des Brücken-Neubaus in Elsfleth müssen die Projektpartner der Bahn jetzt mithalten und Tempo machen.

„Die Deutsche Bahn hat vorgelegt und den Planungs-Turbo gezündet. Sie will noch im Herbst 2024 den Planfeststellungsantrag einreichen und die Eisenbahnbrücke ausschreiben. Eine gute Nachricht für die Region, weil das Bauwerk laut Bahn damit Ende 2027/Anfang 2028 stehen könnte. Die Wirtschaft hat diesen Jahreswechsel im Kalender markiert!“, Dr. Torsten Slink, Hauptgeschäftsführer der Oldenburgischen Industrie- und Handelskammer (IHK). „Land, Bund sowie Wasser- und Schifffahrtsverwaltung müssen jetzt bei Genehmigung und Finanzierung auch mithalten, damit das Ziel erreicht wird. Es ist ehrgeizig. Aber es ist sehr wichtig für die Menschen und Wirtschaft in der Region.“

Oldenburgs Oberbürgermeister Jürgen Krogmann begrüßt den aktualisierten Zeitplan für den Neubau der beschädigten Huntebrücke bei Elsfleth: „Es ist wichtig, dass die Arbeiten nun wirklich schnell voranschreiten, damit die Auswirkungen auch auf unseren Oldenburger Hafen möglichst gering bleiben. Dafür müssen alle Beteiligten an einem Strang ziehen und im wahrsten Sinne Brücken bauen, um rasch zu einem guten Ergebnis für die Region zu gelangen. Auch die anstehenden Präventivmaßnahmen für die Absicherung der Ersatzbrücke sind von zentraler Bedeutung, damit es nicht erneut zu einer Kollision an dieser Stelle kommt – und die Oldenburger Hafenwirtschaft für sich und ihre Kunden wieder zukunftssicher planen kann.“

Für den Landrat des Landkreises Wesermarsch, Stephan Siefken, liegt der Schlüssel des Erfolges in der innovativen Idee, die Emsbrücke in Weener als Blaupause für die Hunte zu nehmen: „Allein durch eine Friesenbrücke II ist es möglich, die notwendige Sicherheit auf der Wasserstraße und der Schiene zügig zu erreichen. Alle Weichen in Bezug auf die Planung, das Genehmigungsverfahren und die technische Lösung wurden in den letzten Monaten durch konstruktive Zusammenarbeit in diese Richtung gestellt. Nun bedarf es noch der gesicherten Gesamtfinanzierung, damit diese einmalige Chance für unsere Wirtschaft und unsere Bevölkerung auch umgesetzt wird. Mein Appell richtet sich daher besonders an die verantwortlichen Stellen des Bundes, hier mit gleichem Tempo Einigkeit zu erzielen und verbindliche Erklärungen vorzulegen. Ich setze hierbei auch auf das Land, den Prozess weiterhin konstruktiv zu unterstützen, so wie es auch in Ostfriesland gemacht wurde“.

Ende Februar 2024 kollidierte erstmals ein Schiff mit der Eisenbahnbrücke über die Hunte bei Elsfleth. Gut fünf Monate später, am 23. Juli, ist es dann an dem provisorischen Brückenbauwerk erneut zu einer Kollision mit einem Binnenschiff gekommen. Nach einem Monat Stillstand und Reparaturarbeiten konnten wieder Personen- und Güterzüge über die Ersatzbrücke fahren. Allerdings ist der Hafen Oldenburg weiterhin für Seeschiffe nicht erreichbar, weil die Höhe der Brücke nicht für eine Durchfahrt der großen Schiffe reicht und es, anders als für die Häfen Brake und Nordenham, keine Ausweichroute gibt.

Quelle: Stadt Oldenburg, Foto: Seaports Niedersachsen/ Falcon Crest Air




Seehäfen: Tarifvertrag ist in Kraft

In der Tarifrunde Seehäfen haben sich rund 77,6 Prozent der ver.di-Mitglieder in einer Mitgliederbefragung für die Annahme des Anfang September in der fünften Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern, dem Zentralverband der Deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), erzielten vorläufigen Tarifergebnisses ausgesprochen. Die ver.di-Bundestarifkommission hat auf ihrer Sitzung dem Tarifergebnis zugestimmt; damit tritt der Tarifvertrag in Kraft.

„Wir haben in dieser Tarifrunde einen langen Atem bewiesen, und das hat sich ausgezahlt“, sagte ver.di-Verhandlungsführerin Maren Ulbrich. „Ohne die große Beteiligung der Beschäftigten an Streiks und Aktionen hätten wir diesen tragfähigen Tarifabschluss nicht erzielen können.“ Die Durchsetzung der sozialen Komponente federe das Lohngefälle zwischen den Lohngruppen ab, insbesondere die unteren Lohngruppen profitieren von dem Tarifabschluss. „Aber auch in allen anderen Lohngruppen gibt es Reallohnzuwächse; jeder und jede hat mehr in der Tasche als vorher.“

Im Einzelnen sieht der Tarifvertrag mit einer Laufzeit von 14 Monaten bis zum 31. Juli 2025 unter anderem folgende Regelungen vor: Die Beschäftigten erhalten eine steuer- und abgabenfreie Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.700 Euro, die im Oktober ausgezahlt wird; auch Teilzeitbeschäftigte erhalten die volle Prämie. Ab dem 1. Oktober 2024 werden die Stundenlöhne um 1,15 Euro erhöht. Zudem werden die Schichtzuschläge sowie die Zuschläge für Sonn- und Feiertagsarbeit deutlich angehoben. Darüber hinaus wird das Urlaubsgeld ab dem nächsten Jahr auf 430 Euro erhöht.

Niehoff Juli hatte es zuletzt an mehreren Tagen vollschichtige Warnstreiks gegeben, so an den Seehäfen Hamburg, Bremen, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Emden und Brake.

Quelle: ver.di-Bundesvorstand, Foto: hpa/ Andreas Schmidt-Wiehoff




Drittes Coding Weekend in Leverkusen bringt frische Impulse

Ein spätsommerliches Wochenende hinter dem Rechner: Auch die dritte Auflage des Currenta Coding Weekends in Leverkusen hat Teilnehmende und Ausrichter gleichermaßen überzeugt.

Die Transformation bleibt auch im dritten Jahr das alles überragende Thema – und damit auch die Digitalisierung, die ein wichtiger Hebel bei den kommenden Umwälzungen darstellt. „Deshalb war es trotz der unverändert schwierigen konjunkturellen Lage keine Frage, dass wir auch in diesem Jahr wieder einen Hackathon ausrichten“, betont Currenta-COO Hans Gennen. Der Leverkusener Chemieparkbetreiber durfte sich auch 2024 wieder über frische Impulse und Ideen jenseits der ausgetretenen Pfade freuen. Der Höhepunkt: Die siebenminütigen Pitches der Teams am Sonntagmittag – und die Prämierung der besten Ideen durch die Jury im Anschluss.

Mit 34 Wettbewerber*innen markierte die dritte Auflage des Currenta Coding Weekends einen neuen Teilnehmerrekord. Während die Coding-Arbeit von Freitagnachmittag bis Sonntagvormittag im Probierwerk geleistet wurde, fanden Eröffnung und Abschlussveranstaltung in den Räumlichkeiten der TH Köln statt. Zerstreuung boten Tischkicker, Basketball-Korb und ein Pacman-Automat – und auch für das leibliche Wohl war rund um die Uhr gesorgt. Für diejenigen, die sich zumindest ein paar Stunden Schlaf gönnen wollten, stand ein Shuttle zum Hotel bereit. „Wir haben auch dieses Jahr wieder viel Zuspruch für dieses Format bekommen“, berichtet Currenta-Geschäftsführer Hans Gennen. „Und ich kann das nur zurück geben. So kurzweilig und spaßig das Wochenende für die Teams war, so erkenntnisreich und gewinnbringend war es für uns“, so Gennen weiter: „Danke an alle, die an der Organisation und Umsetzung dieses Wochenendes beteiligt waren!“ Auch das Currenta-Recruiting war im Probierwerk vor Ort, um mit potenziellen Kolleg*innen ins Gespräch zu kommen.

Der mit 5.000 Euro dotierte erste Preis ging an das Team „Busy Lizzie“ für die – laut Jury – praktisch umsetzungsfähige Lösung der Challenge 3 zum Thema Predictive Maintenance. Die Jury lobte hier insbesondere die Schnörkellosigkeit der Lösung sowie den hohen Reifegrad und die Passgenauigkeit hervor. Platz zwei und 4.000 Euro heimste das Duo „Kurzhaar-Hacker“ für seine pragmatische Lösung der Sensorik-Challenge 2 ein. Die Qualität der vorgestellten Lösungen hat die Jury abermals vor schwierige Entscheidungen gestellt. Der dritte Rang wurde daher kurzerhand geteilt. Mit 3.000 Euro fuhr das Team „Chevolution“ nach Hause – die Jury zeigte sich von der Bildungs-Lösung der von der TH gesponserten Challenge 4 begeistert. Weitere 3.000 Euro für die zweite Hälfte des dritten Platzes gingen an das fünfköpfige Team „X“, das sich ebenfalls mit Challenge 3 beschäftigt hatte.

Dario Siegert, der für das Team „Coolrennta-Gruppe“ gepitcht hat und ohne Preis ausgegangen ist, war am Final-Sonntag dennoch begeistert von den Eindrücken und Kontakten des Wochenendes: „Das ganze Wochenende über ist viel passiert – viel Gutes.“ Da sei es schwer, den einen Höhepunkt zu benennen. „Was ich aber definitiv sagen kann: Dieser Hackathon war schon was Besonderes – von der Organisation über die Location und Unterbringung bis hin zur Verpflegung. Und ich habe wirklich viele tolle neue Kontakte geknüpft!“ Beim Abbau im Probierwerk war übrigens der neue Pacman-Highscore von weit über 27.000 Punkten zu bestaunen – einen Sonderpreis dafür gab es indes nicht.

Quelle und Foto: Currenta, Alle Teilnehmer*innen, Jury und Supporter gemeinsam auf der Bühne in der Technischen Hochschule in Opladen

 

 




Zweiter Tag des Wasserstoffs auf Gut Gnadental

Bei der energetischen Transformation spielt Wasserstoff als Energieträger eine bedeutende Rolle. Was genau aber Wasserstoff ist und wie er genutzt werden kann, darüber informiert der zweite Tag des Wasserstoffs – und zwar auf höchst lebendige und unterhaltsame Weise am Dienstag, 1. Oktober.

Ob spektakuläre Wissensshow, eine Zeitreise in die Welt des Wasserstoffs oder eine Probefahrt auf wasserstoffbetriebenen Fahrrädern: Die Organisatoren der Veranstaltung, der Wasserstoff Hub Rhein-Kreis-Neuss/Rheinland e.V., haben ein informatives und abwechslungsreiches Programm zusammengestellt, um allen Wissbegierigen das Thema „Wasserstoff“ näherzubringen. Die Besucher erwartet Wissenschaft zum Anfassen!

Nach der erfolgreichen Premiere im letzten Jahr lädt der Wasserstoff Hub Rhein-Kreis Neuss/Rheinland e.V. am Dienstag, dem 1. Oktober 2024 von 10 bis 17:30 Uhr zum zweiten Tag des Wasserstoffs auf Gut Gnadental in Neuss herzlich ein. Abgerundet wird der Tag um 18 Uhr mit der Abendveranstaltung „H2-Ready – Der Digitalk zum Tag des Wasserstoffs“.

Eröffnet wird der Tag um 10 Uhr von Dirk Brügge, Kreisdirektor des Rhein-Kreises Neuss, und Dr. Dieter Ostermann, Vorstandsvorsitzender des Wasserstoff Hub Rhein-Kreis Neuss / Rheinland e.V.. Und dann geht es gleich los – Show-Time! Rund 100 Schüler ausgewählter Schulen aus dem Rhein-Kreis Neuss (Gesamtschule Norf, Gymnasium Norf, Norbert-Gymnasium Knechtsteden) haben Gelegenheit, spannenden Vorträgen zu lauschen und sich den Wasserstoff – das häufigste Element im Universum! – von Experten auf unterhaltsame Weise erklären zu lassen.

Um 10:05 Uhr lädt Diplom-Physiker Felix Homann, der zur Zeit mit seinem Programm „Physik ist keine Angststörung“ auf Tour ist, zu seinem ShowLabor H2. In einer unterhaltsamen Bühnenshow vermittelt der Wissenschaftsentertainer naturwissenschaftliche Inhalte auf anschauliche Weise. Wissenschaft zum Staunen, Lachen und Verstehen!

Wie viele Farben hat der Wasserstoff? Das und vieles mehr weiß Dimitrios Kazaklis, Diplom-Ingenieur und Senior Sachverständiger TÜV SÜD. Um 10:45 Uhr nimmt er seine jungen Zuschauer mit auf eine Zeitreise in die Welt des Wasserstoffs – von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Angefangen bei der Entdeckung des Wasserstoffs über seine erste industrielle Nutzung, die erste Ölkrise bis hin zur heutigen Energietransformation – es wird spannend.

Ab 14:30 Uhr öffnet Gut Gnadental mit einer Begrüßungsrede von Gastgeberin Jutta Zülow, Gründerin des Wasserstoff Hub RKN/Rheinland e.V. seine Tore für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Das „Showlabor H2“ und die „Zeitreise in die Welt des Wasserstoffs“ werden auch am Nachmittag präsentiert. Parallel zu den Vorträgen erwartet die kleinen und großen Besucher ein buntes Rahmenprogramm:  Wie wär’s mit einer Probefahrt auf den wasserstoffbetriebenen Fahrrädern der Westenergie AG? Das Wasserstoffvorhaben für das Rheinische Revier lässt sich als dreieinhalb Quadratmeter großes LEGO-Modell bestaunen – gebaut von den Forscher:innen des Helmholtz-Cluster Wasserstoff HC-H2. Zudem gibt es u.a. ein Wasserstofflabor der Hochschule Düsseldorf (HSD) und des Berufsbildungszentrums Dormagen (BBZ). An Informationsständen stellen die teilnehmenden Firmen ihre Visionen von der Zukunft der Energieversorgung vor. Ein Programm zum Zuhören, Mitmachen und Klügerwerden.

Das Programm im Überblick:

 Programm für ausgewählte Schulen

10:00 – 10:05 Uhr    Begrüßung durch Dirk Brügge und Dr. Dieter Ostermann

10:05 – 10:45 Uhr    „ShowLabor H2” – Felix Homann

10:45 – 11:15 Uhr    „Zeitreise des Wasserstoffs“ – Dimitrios Kazaklis, TÜV SÜD Industrie Service GmbH

11:15 – 14:00 Uhr    Besichtigung der einzelnen Veranstaltungsräume in kleinen Gruppen

Programm für interessierte Bürger

14:30 – 17:30 Uhr    Tag des offenen Hauses ohne Anmeldung, Informationsstände, H2-Fahrrad, diverse Versuche und Exponate

14:30 – 15:15 Uhr    „Showlabor H2” – Felix Homann

15:15 – 15:45 Uhr    „Zeitreise des Wasserstoffs“ – Dimitrios Kazaklis, TÜV SÜD Industrie Service GmbH

Die Nachmittagsveranstaltungen stehen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Alle Veranstaltungen finden auf Gut Gnadental, Nixhütter Weg 85, in Neuss statt.

Der Tag wird abgerundet mit einer Abendveranstaltung der Digitalen Stadt Düsseldorf: Um 18 Uhr findet auf Gut Gnadental der Digitalk „H2-Ready – Der Digitalk zum Tag des Wassserstoffs“ statt. Die Keynote hält Dr. Dieter Ostermann, Vorstandsvorsitzender des Wasserstoff Hub Rhein-Kreis Neuss / Rheinland e.V.. An dem Talk nehmen teil: Michael Theben, Leiter der Abteilung Klimaschutz, klimaneutrale Transformation der Wirtschaft im Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes  NRW, Jutta Zülow, Gründerin des Wasserstoff Hub RKN / Rheinland e.V., Richard Schmidt, Head of Research Hydrogen, WILO SE, und Steffen Bauer, CEO, HGK Shipping GmbH. Anmeldung erforderlich unter:  geschaeftsstelle@wasserstoff-hub-rheinland.de.

Teilnehmende Unternehmen:

BBZ Dormagen, Energy System Solutions, Helmholtz-Cluster HC-H2, HSD Hochschule Düsseldorf, neoxid GmbH, Swagelok Düsseldorf B.E.S.T. Fluidsysteme GmbH, TH Köln, TÜV SÜD Industrie Service GmbH, WALTHER-PRÄZISION Carl Kurt Walther GmbH & Co. KG, Westenergie AG, ZBT, Zülow AG

Der Wasserstoff Hub RKN/Rheinland e.V. ist kompetenter Ansprechpartner für Unternehmen, Wissenschaft und Forschung, Politik und Verwaltung und Bürger, in Bezug auf Wasserstofftechnologien und Wasserstoffinfrastruktur sowie die Anwendung und Herstellung von Wasserstoff. Mit der Einbindung von Forschung und Wissenschaft gestaltet der Verein den Strukturwandel und den Erhalt von Beschäftigung sowie der Wertschöpfung der Region im Hinblick auf Umwelt- und Klimaschutz. Als Vorstandsvorsitzender fungiert der promovierte Physiker und Geschäftsführer der Neusser neoxid group Dr. Dieter Ostermann. Schirmherr ist Hans-Jürgen Petrauschke, Landrat des Rhein-Kreises Neuss. Weitere Infos unter: https://www.h2-hub-rheinland.de/

Quelle und Foto: Wasserstoff Hub Rhein-Kreis Neuss/Rheinland e.V., v.l.n.r.: Dr. Dieter Ostermann, Jutta Zülow, Katharina Leuffen, David Zülow, Dirk Brügge und Volker Staufert 




HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V.

Der Name ist neu, Geschäftsmodell und Ansprechpartner bleiben bestehen: Die bisherige „neska Container Line B.V.“ firmiert jetzt unter dem Namen „HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V.“ mit Sitz in Dordrecht. Damit unterstreicht das Unternehmen seine Zugehörigkeit zur Kölner HGK Logistics and Intermodal GmbH.

Das neue Konzept wurde Kunden, Geschäftspartnern und Stakeholdern im Rahmen eines gemeinsamen Events in Rotterdam vorgestellt. 

Der niederländische Logistikdienstleister organisiert seit 1988 Containertransporte sowohl per Binnenschiff als auch per Bahn zwischen den großen ARA-Seehäfen Rotterdam und Antwerpen und den Containerterminals der HGK Logistics and Intermodal an Rhein und Ruhr. HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V. setzt bei den Angeboten für Containerverkehre auf die effiziente Verknüpfung von Binnenschiff, Bahn und Lkw. Das Unternehmen bietet Kunden ein Komplettpaket für die Abwicklung von Transporten im In- und Export. Unterstützung gibt es unter anderem bei der Organisation von Einfuhranmeldungen oder Transitdokumenten. Echtzeitdaten stehen zur Verfügung, so dass Kunden jederzeit über Standort und Zeitfenster informiert sind. Diese Angebote führen zu einer besseren Planung, Zeitersparnis und Vermeidung von Verspätungen. 

„Ich freue mich sehr, dass das Unternehmen mit der Umfirmierung in ‚HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V.‘ nun auch namentlich zur HGK-Gruppe gehört. Das hat für uns mehr als nur eine symbolische Bedeutung“, erklärt Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal GmbH. Er ergänzt: „Die HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V. ist mit ihrer Expertise für Containertransporte auf dem Wasserweg ein zentraler Bestandteil unseres Leistungsangebots, das wir als Gruppe rund um Supply Chain und Warehousing Solutions anbieten.“ 

Mit der Namensänderung unterstreicht die HGK-Gruppe auch die Bedeutung der Seehafenanbindung für die intermodalen Logistikaktivitäten der HGK Logistics and Intermodal GmbH. Hans Buytendijk, Managing Director der „HGK Logistics and Intermodal Nederland B.V.”, betont: „Die Supply Chains werden immer komplexer. Wir verstehen uns als Schnittstelle zwischen den Seehäfen und dem Hinterland.“ Die Container-Verkehre entlang des Rheins werden unter der Marke „HGK Container Line“ weiterhin durch den Standort in Dordrecht organisiert und durchgeführt. 

Quelle: HGK-Gruppe, Foto: HGK LI




Erste große Wasserstoffanlage am Hochspannungsnetz

Die Unternehmen Shell und TenneT haben einen Anschluss- und Transportvertrag für den Anschluss der ersten großen Wasserstoffanlage an das Hochspannungsnetz abgeschlossen. Bei der Anlage Holland Hydrogen 1 von Shell handelt es sich um einen Elektrolyseur mit einer Leistung von 200 Megawatt (MW) auf der Maasvlakte.

In den nächsten Jahren wird der Elektrolyseur erst über einen temporären Anschluss an das 380-kV-Hochspannungsumspannwerk Maasvlakte angeschlossen. Nach der Fertigstellung des neuen 380-kV-Hochspannungsumspannwerks Amaliahaven wird Shell einen definitiven und kompletten Anschluss an das Hochspannungsnetz bekommen. Damit kann TenneT dem Wunsch von Shell nach einem zeitnahen Anschluss nachkommen.

Shell baut die erste große Fabrik für die Erzeugung von Wasserstoff aus Erneubaren Energiequellen mit einer Kapazität von 200 MW in Europa. Die Anlage entsteht auf der Maasvlakte 2, direkt hinter den Dünen der niederländischen Küste. Die Holland Hydrogen 1 wird unter anderem dazu beitragen, die Fabriken von Shell im Energy and Chemicals Park Rotterdam (Pernis) nachhaltiger zu machen. Eine spezielle Wasserstoffpipeline verbindet die Wasserstoffanlage mit dem Rotterdamer Hafen.

TenneT hat in den bestehenden Hochspannungsumspannwerken nicht genügend Kapazitäten frei, um die Wasserstoffanlage anzuschließen. Derzeit wird ein neues 380-kV-Hochspannungsumspannwerk im Amaliahaven auf der Maasvlakte 2 gebaut. Das Werk soll bis Ende 2026 fertiggestellt werden.Shell und TenneT haben daher eine vorübergehende Lösung gefunden, die Shell einen temporären und eingeschränkten Anschluss an das 380-kV-Hochspannungsumspannwerk Maasvlakte ermöglicht. Nach der Fertigstellung des Hochspannungsumspannwerks Amaliahaven wird Shell dauerhaft und komplett an dieses Werk angeschlossen sein.

Frans Everts von Shell und Maarten Abbenhuis von TenneT unter unterzeichneten jetzt unter den aufmerksamen Blicken von Boudewijn Siemons von Port of Rotterdam den Anschluss- und Transportvertrag.

Maarten Abbenhuis, COO von TenneT: „Da an diesem temporären Anschluss Platz frei wird, können wir die Wasserstoffanlage von Shell schon jetzt ermöglichen. Diese Lösung verdanken wir der guten Zusammenarbeit von Shell und Port of Rotterdam. Es handelt sich um ein großartiges Beispiel für eine smarte und unkonventionelle Lösung, mit der es möglich ist, trotz knapper Netzkapazitäten die Vertragspartner anzuschließen.“

Frans Everts, Geschäftsführer von Shell Niederlande: „Mit grünem Wasserstoff, Elektrifizierung und der Abscheidung und -Speicherung von CO2 können wir die Industrie in den Niederlanden nachhaltiger machen. Rohstoffe und Produkte, die wir im Alltag verwenden, können so auf umweltfreundlichere Weise hergestellt werden. Diese Zusammenarbeit mit TenneT zeigt einmal mehr, dass die Energiewende Teamarbeit ist. Gemeinsam können wir den notwendigen Wandel zur sauberen Energie beschleunigen.

Boudewijn Siemons, CEO Port of Rotterdam: „Die besondere Stärke des Industrieclusters in unserem Hafen besteht darin, dass die Unternehmen durch kreative und intelligente Zusammenarbeit die notwendigen Schritte für die Energiewende ermöglichen und damit das Cluster als Ganzes festigen. Diese Vereinbarung zwischen TenneT und Shell ist ein gutes Beispiel dafür.“

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Shell, Ernst Bode. vlnr: Maarten Abbenhuis ( COO TenneT), Boudewijn Siemons (CEO Havenbedrijf Rotterdam) en Frans Everts (Geschäftsführer Shell Niederlande). 




Wachsende Nachfrage nach nachhaltigen Kraftstoffen

Ausgehend vom aktuellen Auftragsbestand könnte die potenzielle Nachfrage nach nachhaltigen Methan- und Methanolvarianten für Containerschiffe auf der Route Rotterdam-Singapur im Jahr 2028 bis zu 5 Millionen Tonnen erreichen. Finanzierbarkeit und Verfügbarkeit müssen jedoch noch verbessert werden, um die Umstellung auf erneuerbare Kraftstoffe zu ermöglichen.

Der Green and Digital Shipping Corridor Rotterdam-Singapur zielt darauf ab, die Emissionen von Großcontainerschiffen auf der 15.000 Kilometer langen Route bis 2030 durch den Einsatz kohlenstoffarmer und kohlenstofffreier Schiffskraftstoffe um mindestens 20 % zu senken. Das Projekt wird von 25 Partnern unterstützt, die zusammen 90 Großcontainerschiffe mit einer jährlichen Gesamttransportkapazität von 1.5 Million Containern (TEU) auf der Strecke betreiben.

Derzeit werden mehrere Kraftstoffe entwickelt, die einen kohlenstoffarmen oder kohlenstofffreien Betrieb großer Containerschiffe ermöglichen sollen. Biobasierte und synthetische (E-)Varianten von Methanol und Methan stehen derzeit an der Spitze dieser Entwicklung. Es wird erwartet, dass Ammoniak und Wasserstoff in den kommenden Jahren folgen werden. Auf Grundlage des aktuellen Auftragsbestands werden die Partner im Green Corridor bis 2028 mehr als 200 Schiffe betreiben, die Bio- oder E-Versionen von Methan oder Methanol nutzen können.

In den aktuellen Auftragsbüchern finden sich Dual-Fuel-Schiffe, die sowohl mit Methan oder Methanol als auch mit Schweröl betrieben werden können. Dies bedeutet, dass Preismechanismen und die Verfügbarkeit von Kraftstoffen wichtige Faktoren für die Nachfrage nach erneuerbarem Methan und Methanol bleiben.

Erneuerbare Kraftstoffe sind schätzungsweise zwei- bis dreimal so teuer wie fossile Kraftstoffe und machen einen erheblichen Teil der Gesamtkosten für Containerschiffe aus. Das erschwert den Reedereien das Eingehen längerfristiger Abnahmevereinbarungen, sodass Investitionen durch Kraftstoffproduzenten behindert werden.

Um dieses Kausalitätsdilemma zu lösen, können internationale Gremien wie die Europäische Union und die Internationale Seeschifffahrtsorganisation eine Rolle bei der Förderung der Produktion erneuerbarer Kraftstoffe spielen, indem sie dazu beitragen, Angebot und Nachfrage aufeinander abzustimmen. Dies könnte analog zu den Marktmechanismen der Europäischen Wasserstoffbank erfolgen, jedoch speziell auf Zwischenkraftstoffe für die Schifffahrt ausgerichtet.

Darüber hinaus arbeiten die Port of Rotterdam Authority und die Maritime and Port Authority of Singapore daran, Akzeptanz und Einsatz erneuerbarer Kraftstoffe zu erhöhen, indem sie einen klaren Sicherheits- und Betriebsrahmen für Schiffe schaffen, die im Hafen bunkern wollen.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Port of Rotterdam/ Martens Multimedia