Mittelfristprognose: Drastische Unsicherheit

Eine von „drastischen“ und „außerordentlichen“ Unsicherheiten geprägte Gleitende Mittelfristprognose für den Güter- und Personenverkehr Winter 2021/22 hat das Bundesamt für Güterverkehr veröffentlicht. So fasst der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) die Prognose des Bundesamtes für Güterverkehr für den See- und Containerverkehr zusammen.

Nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine seien die Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung Deutschlands weder absehbar noch prognostizierbar und könnten deshalb nicht berücksichtigt werden. Unter den Verkehrsträgern werde der Seeverkehr im laufenden Jahr von der geopolitischen Situation am meisten getroffen. Man gehe von einer Steigerung des Gesamtumschlags von 2 Prozent aus, doch seien die Unsicherheiten für einen Verkehrsträger selten so groß wie im laufenden Jahr.

Der Seeverkehr sei im Jahr 2021 nach den von COVID-19 verursachten schweren Einbrüchen zunächst von einer klaren Aufholbewegung geprägt gewesen, und die Belebung des Welthandels und des deutschen Außenhandels habe auch auf den Containerverkehr ausgestrahlt, schreiben die Gutachter. Doch in den letzten Monaten habe sich die Dynamik aufgrund der massiven Engpässe in den weltweiten Lieferketten und der Krise in der deutschen Automobilindustrie stark abgeschwächt.

Der Seeverkehr werde im Jahr 2022 von mehreren Sonderfaktoren geprägt, vor denen die üblichen Einflussgrößen an Wirkung verlören. Deren erster sei der Verkehr mit Russland. Er werde im Jahr 2022 dramatisch einbrechen. Inwieweit die zugrunde liegenden Handelsströme anderweitig ersetzt werden könnten, sei derzeit nicht zu beurteilen. Ein gewisser Abschlag dürfe aber in jedem Fall absehbar sein. Hinzu kämen die anhaltenden Lieferengpässe, die sich im Welthandel und damit im Seeverkehr noch stärker auswirken als im innerdeutschen Landverkehr. Deshalb sei für den Containerverkehr im laufenden Jahr bestenfalls mit einem bescheidenen Wachstum zu rechnen.

In den Jahren von 2023 bis 2025 solle der Containerverkehr auf den Wachstumspfad zurückfinden, was auch immer mit den Handelsströmen mit Russland passiere. Bei den Massengütern sei dann wieder mit spürbaren Bremseffekten insbesondere im Kohlesektor zu rechnen. Saldiert schätzen die Gutachter eine Wachstumsrate des Gesamtumschlags in Höhe von gut 2 % pro Jahr. Damit werde das Vorkrisenniveau im Jahr 2025 mit 309 Mio. t um 6 % übertroffen. Der Höchststand, der vor der Weltwirtschaftskrise von 2008 erreicht worden sei, sei dann nicht mehr allzu weit entfernt.

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM/ Glaubitt




Bessere Zusammenarbeit bei Wasserbauprojekten

Bauprojekte an Bundeswasserstraßen sind technisch und organisatorisch komplex. Damit die Projektbeteiligten derartige Bauprozesse vorausschauend im Interesse einer wirtschaftlichen und effizienten Bauabwicklung bestmöglich bewältigen zu können, ist eine vertrauensvolle, enge Zusammenarbeit zwischen Bauherrn und Bauunternehmen wichtig.

Heute haben Vertreter der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes und der Hauptverband der Bauindustrie im Bundesministerium für Digitales und Verkehr in Berlin dazu eine Charta für die Zusammenarbeit auf Baustellen an Bundeswasserstraßen unterzeichnet.

Susanne Henckel, Staatsekretärin im Bundesministerium für Digitales und Verkehr: „Mehr bauen, weniger verhandeln, lautet die Devise für die Modernisierung unserer Wasserstraßen. Ein Baustein ist dabei die transparente, kooperative und faire Zusammenarbeit auf der Baustelle. Die Charta steht dabei für einen konstruktiven Neuanfang der Zusammenarbeit am Wasser.“

Professor Dr.-Ing. Hans-Heinrich Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Mut zu Verantwortung und neuen Perspektiven, das sind die Eckpfeiler der Vereinbarung zwischen Bauindustrie und Verwaltung. Mit einer partnerschaftlichen Zusammenarbeit und klaren Rahmenbedingungen steigern wir gemeinsam die Effektivität unserer Bauvorhaben.“

Peter Hübner, Präsident dies Hauptverbandes der Bauindustrie: „Wir brauchen einen Qualitätswettbewerb: Nicht der niedrigste Preis, sondern die Gesamtwirtschaftlichkeit und die besten, nachhaltigsten und sozialgerechtesten Ideen müssen in den Fokus der öffentlichen Vergabe rücken. Dazu ist es notwendig, dass alle Beteiligten frühzeitig zusammenkommen und transparent über alle Projektlebensphasen hinweg zusammenarbeiten.“

Bei der Charta handelt es sich um die Vereinbarung für bessere Projektkultur. Ihre Regelungen haben zwar keine vertragliche Verbindlichkeit und werden auch nicht zum Gegenstand eines Vertrages gemacht. Sie sind aber im Rahmen und auf der Basis des geltenden Rechts einschließlich der bestehenden Verwaltungsvorschriften anzuwenden und auszulegen.

Quelle: Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), Foto: WVS, Toreinbau Trier




Verstraeten wird CEO bei De Grave-Antverpia

Mit Wirkung zum 1. Mai trat Dirk Verstraeten (55) die Position als Geschäftsführer des Binnenschifffahrtsunternehmens De Grave-Antverpia NV an. In seiner neuen Funktion vertritt er zugleich die Interessen des Mehrheitseigners HGK Shipping in den ARA-Häfen.

Zu den Aufgaben Verstraetens gehört unter anderem, innovative Branchentrends zu identifizieren, das Unternehmen auf dieser Grundlage gezielt weiterzuentwickeln und damit seine Marktposition im Wettbewerb zu stärken und auszubauen. Darüber hinaus wird er die Gruppe bei Projekten und unternehmerischen Initiativen in funktionsübergreifenden Teams unterstützen.

Dirk Verstraeten: „Als neuer CEO werde ich den bereits begonnenen Transformationsprozess zu einem innovativen und nachhaltigen Unternehmen fortführen und beschleunigen. Als Partner der Industrie gilt es hier insbesondere, die zukünftigen Bedarfe bereits in heutige Entscheidungen zu überführen.“ Verstraeten kann dazu auf seine langjährige Berufserfahrung in Logistik und Industrie zurückgreifen. Zuletzt war er bei der Covestro Deutschland AG in Leverkusen als Logistik- und Beschaffungsspezialist in einem globalen chemischen Produktionsumfeld tätig. Gemeinsam mit CFO Hubert Magnus wird er die Binnenschiffsaktivitäten der De Grave-Antverpia, insbesondere im grenzüberschreitenden Hinterlandverkehr ab Antwerpen und Liège (Lüttich), weiterentwickeln. Er folgt auf Gert Van Overloop, der das Unternehmen bereits 2021 verlassen hat.

„Dirk Verstraeten ist durch seine Tätigkeit in der Industrie seit vielen Jahren mit unserem Unternehmen verbunden. Er kombiniert in idealer Weise die Kenntnisse unserer Branche mit dem Wissen um die Anforderungen unserer Kunden und der notwendigen Managementerfahrung. Ich bin mir daher sicher, dass wir mit ihm die richtige Person für die Spitze der De Grave-Antverpia gefunden haben“, sagt Steffen Bauer, CEO der HGK Shipping.

De Grave-Antverpia disponiert eine Flotte von über 70 eigenen und gecharterten Binnenschiffen für den Transport von Trockengütern. Rund 10 Millionen Tonnen Güter befördert der belgische Spezialist für Schubschifffahrt und Chartering jährlich über die Flüsse und Kanäle Westeuropas. Neben Schütt- und Stückgut gehören dazu auch Container oder Projektladung. Die Kunden kommen unter anderem aus den Bereichen Stahl, Chemie, Baustoffe und Agrar. Neben der HGK Shipping, die 55 Prozent der Anteile an De Grave-Antverpia hält, ist Rhenus Logistics mit 45 Prozent an dem Unternehmen beteiligt.

Quelle und Foto: HGK Shipping




Besondere Dynamik und großes Potenzial

Eine stärkere Wahrnehmung der niedersächsischen Seehäfen in Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit – dies war das erklärte Ziel, mit dem vor 31 Jahren der Niedersächsische Hafentag ins Leben gerufen wurde. Nach zwei Jahren Zwangspause trafen sich zum 30. Mal rund 300 Teilnehmer aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung zum lang ersehnten Hafentag. Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann setzt sich für den Hafenstandort Niedersachsen ein.

Vor rund 300 Gästen aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Presse eröffnete André Heim, Geschäftsführer der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen GmbH, heute den 30. Niedersächsischen Hafentag an Bord der LNG-Fähre MS „MÜNSTERLAND“ im Außenhafen in Emden.

Traditionell werden zum Hafentag die aktuellen Entwicklungen in Niedersachsens Seehäfen diskutiert. Die Universalhafengruppe hat 2021 insgesamt rund 51,4 Millionen Tonnen im Seeverkehr umgeschlagen (48 Millionen Tonnen in 2020) und verzeichnet damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum einen Wachstum von rund 6%. Der Seehafen Emden schlug im letzten Jahr rund 4 Millionen Tonnen um. Positiv entwickelte sich der Umschlag der Stückgüter (+3 % im Vergleich zum Vorjahr) – hier überwiegend der Import von Forstprodukten, wie Zellstoff und Holz.

Das erste Jahr der Pandemie war kein einfaches Jahr für die Niedersächsischen Seehäfen. Auch im vergangenen Jahr gab es immer wieder Herausforderungen zu bewältigen: Lieferketten wurden unterbrochen, es gab temporäre Ausfälle von Produktionsstätten und Verschiebungen von Warenströmen. „Umso positiver ist die Hafenbilanz 2021 zu bewerten. Besonders im Umschlag und der Lagerung von Stückgütern, inkl. RoRo und Container, sehen wir in mehreren Hafenstandorten sehr gute Entwicklungen“, so A. Heim während seiner Eröffnungsrede.

In Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine stehen die Niedersächsischen Seehäfen unmittelbar vor ökonomischen und ökologischen Transformationsprozessen im Bereich Klima und Energie. A. Heim betont: „Niedersachsens Seehäfen bieten beste Bedingungen für alle wichtigen Alternativen zum russischen Erdgas: LNG in Wilhelmshaven und Stade, Wasserstoff in Wilhelmshaven und Cuxhaven sowie Offshore-Windenergie in Cuxhaven, Emden und Wilhelmshaven. Unsere Häfen sind gut vorbereitet!“

Der Oberbürgermeister des gastgebenden Standorts Emden, Tim Kruithoff, machte in seinem Grußwort auf die hohe Bedeutung des Hafens für die Stadt aufmerksam: „Der Emder Hafen ist der westlichste Seehafen Deutschlands. Hier schlägt seit Jahrhunderten das wirtschaftliche Herz unserer Stadt. Bis heute bietet er über Generationen hinweg die Arbeits- und Lebenswelt für viele tausend Menschen – und ein gutes Stück Seele unserer Stadt schlägt in unserem Hafen. Deswegen freue ich mich besonders, dass es nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause möglich ist, dass der lang geplante Hafentag im Seehafen Emden stattfinden kann. Der Hafentag hat gefehlt. Denn „Seaports of Niedersachsen“ kommt gerade in der aktuellen, weltpolitischen Lage eine bedeutende internationale Rolle zu. Darüber hinaus gehen vom Hafentag auch immer Signale für die Zukunftsfähigkeit der Häfen aus, die es in den aktuellen Zeiten und mit den damit einhergehenden Herausforderungen in den Bereichen Digitalisierung sowie Umwelt- und Klimaschutz bedarf und in die es weiter zu investieren gilt.“

Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann sieht in den Niedersächsischen Seehäfen einen wichtigen und starken Partner der Wirtschaft mit Wachstumspotenzial: „Emden nimmt in vielerlei Hinsicht eine strategisch wichtige Rolle ein, gerade für die verkehrstechnische Anbindung der niedersächsischen Häfen. Gerade nun, in Zeiten des völkerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs, stellen wir als Bundesland hier und heute in Emden wichtige Weichen für die Zukunft unseres Hafenstandortes. Niedersachsen ist schließlich Hafenland. Niedersächsische Standorte, insbesondere Stade und Wilhelmshaven, verfügen mit ihrer bestehenden Hafeninfrastruktur, den unmittelbaren Zugängen zu transeuropäischen Erdgasversorgungsnetzen sowie den küstennahen Gasspeicherkapazitäten über ausgezeichnete Standortmerkmale, um LNG-Infrastrukturen an der norddeutschen Küste zu entwickeln. LNG wird bei der Neugestaltung unserer Versorgung auf längere Sicht eine entscheidende Rolle spielen. Dafür setze ich mich persönlich als Wirtschaftsminister mit aller Kraft ein.“

Frank Erschkat, Senior Vice President Intermodal Sales DB Cargo und zugleich Sprecher der Geschäftsführung TFG Transfracht, referierte unter dem Redetitel „Bedeutung und Chancen der niedersächsischen Häfen für die Schiene“ und betonte die gemeinsamen Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

Der 30. Niedersächsische Hafentag hat sich auch dieses Jahr wieder als gelungenes Netzwerktreffen und etabliertes Format bewährt. Im Anschluss an die Veranstaltung hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, an einer besonderen Hafenrundfahrt mit dem Fahrgastschiff MS „ATLANTIS“ teilzunehmen.

Quelle und Foto: Seaports of Niedersachsen, v.l.n.r.: André Heim (Geschäftsführer Seaports of Niedersachsen GmbH), Frank Erschkat (Senior Vice President Intermodal Sales DB Cargo & Sprecher der Geschäftsführung TFG Transfracht), Dr. Bernd Althusmann (Niedersächsischer Minister für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung), Tim Kruithoff (Oberbürgermeister der Stadt Emden).




Schienen-Shuttle Stuttgart-Rotterdam

Mitte letzten Monats hat DP World seine eigene Bahnverbindung von Stuttgart über Germersheim nach Rotterdam in Betrieb genommen. „Durch Synchro-Modalität erhalten unsere Kunden mehr Sicherheit.“

Arwin Stehouwer, Product Development Director bei DP World, ist von der neuen Bahnverbindung, die unter anderem auf Wunsch der Kunden eingerichtet wurde, begeistert. „Sie stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Versorgung auf dem Wasserweg dar, die wir bereits in beide Richtungen für das Oberrheingebiet haben. Mit dieser wasserunabhängigen Option bieten wir unseren Kunden nicht nur eine Wahlmöglichkeit, sondern auch mehr Effizienz und Zuverlässigkeit. Unser Terminal in Stuttgart ist das einzige trimodale in dieser Region.“

Der Zug hat eine Kapazität von 100 TEU und legt die Route zweimal pro Woche zurück. Germersheim ist das größte Drehkreuz im Netzwerk von DP World, das nun drei Terminals in Deutschland, vier in der Schweiz, zwei in Belgien und drei in der Region Elsass in Frankreich umfasst. Die Shuttle-Ladung ist vielfältig, wobei es angesichts des Bestimmungsortes Stuttgart nicht verwunderlich ist, dass Automotive einen Teil davon ausmacht. Laut Stehouwer werden sicherlich weitere Bahnverbindungen, die DP World innerhalb Europas einrichten wird, folgen.

Am 23. Juni 2022 wird DP World in der Sendung Supply Chain Talks live aus Stuttgart mehr über sein Netzwerk von Schienen- und Binnenschiffsverbindungen zwischen Rotterdam und der Region Stuttgart erzählen. Teilnahme am Rundfunk

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Positive Erwartungen für 2022 bei Hamburgs Spediteuren

Der Verein Hamburger Spediteure e.V. hat seine Mitglieder zu seiner 138. Ordentlichen Mitgliederversammlung im Hotel Hafen Hamburg empfangen. Der Vorsitzer des Vorstands des Verein Hamburger Spediteure, Axel Plaß, berichtete über aktuelle Themen, die das Speditionsgewerbe bewegen. Er hob hervor, dass die Hälfte der Mitgliedsunternehmen Einstellungen für das laufende Jahr planen und 40 Prozent der Speditionen mit steigenden Umsätzen rechnen.

Das ergab die jährliche Umfrage unter den 320 Mitgliedern des VHSp. Mit einer Beteiligungsquote von 27 Prozent gilt dieser Konjunkturindikator als das Barometer für das Speditions- und Logistikgewerbe der Hansestadt.

Hinsichtlich der Reedereien ist die Stimmung bei den befragten Unternehmen weiterhin negativ. Die von der Maersk Tochter Hamburg Süd zum 1. Januar reduzierte beziehungsweise die Einstellung der Zusammenarbeit hat sich bei rund einem Drittel der befragten Unternehmen negativ ausgewirkt.

Eines der beherrschenden Themen zurzeit ist der Krieg in der Ukraine und die damit einhergehenden Rohstoffengpässe. Die Kraftstoffpreise sind sprunghaft gestiegen. Immerhin 58 Prozent der befragten Unternehmen konnten die Kostensteigerungen teilweise, 36 Prozent sogar ganz am Markt weitergeben. Lediglich 4 Prozent der Mitgliedsbetriebe ist dies nicht gelungen.

Um den anhaltenden Personalbedarf der Hamburger Spediteure decken zu können, spielt das Thema Ausbildung eine große Rolle. Die Bereitschaft ist weiterhin groß, Nachwuchs auszubilden. 82 Prozent der befragten Unternehmen bilden aus. Doch die Situation am Ausbildungsmarkt wird dem Fachkräftemangel nicht stark entgegenwirken können. Nur gut die Hälfte aller Mitgliedsfirmen konnte im vergangenen Jahr alle angebotenen Ausbildungsplätze besetzen.

Ausführliche Informationen zum Konjunkturindikator und ein Positionspapier des VHSp.

Quelle und Grafik: VHSp




Kombiverkehr erweitert Schwedenangebot

Ein neuer Direktzug ab Lübeck über die Feste Querung nach Halmstad in Kooperation mit Spedition Bode & zweiter wöchentlicher Rundlauf bereits ab Mitte des Jahres.

Mit der kürzlich erfolgten, ersten Zugankunft in Halmstad hat die Kombiverkehr KG das Angebot Deutschland – Schweden v.v. in ihrem europäischen Intermodal-Netzwerk ab Lübeck erweitert. Die neue Direktzugverbindung ergänzt das bestehende Leistungsangebot von und nach Trelleborg, Malmö, Hallsberg, Göteborg und Stockholm um ein weiteres Einzugsgebiet im südlichen Teil Schwedens. Start- und Zielpunkt ist das Logistikzentrum Port of Halland in Halmstad, in Lübeck fungiert das Lehmann Terminal in Dänischburg als Versand- und Empfangsterminal für Trailer, Wechselbehälter und Container. Ab dort sind Weiterleitungsverkehre möglich via MegaHub Hannover Lehrte bis nach Verona und weiter nach Süditalien sowie nach Duisburg, Ludwigshafen, München, Rotterdam und Lovosice in Tschechien.

Bereits nach weniger als zwölf Stunden erreichen die Züge, die durch DB Cargo Scandinavia traktioniert werden und auf direktem Weg über die Feste Querung verkehren, die Zieldestinationen. Zunächst bietet der Operateur die neue Relation einmal wöchentlich an. „Schon jetzt befinden wir uns in den Vorbereitungen für eine zweite wöchentliche Abfahrt, die wir ab Mitte des laufenden Jahres allen Kunden anbieten werden, da wir Schweden als wichtigen intermodalen Wachstumsmarkt ansehen. Alleine im letzten Jahr haben wir mehr als 50.000 Lkw-Sendungen auf unseren Zügen im kontinentalen Verkehr befördert. Hinzu kommen einige tausend Sendungen, die im gebrochenen Verkehr via den Ostseehäfen auf der Bahn transportiert wurden, bei denen die Spediteure die Fährleistung in Eigenregie einkauften. Zusammen mit unseren Kunden werden wir im skandinavisch-mediterranen Korridor weitere Straßentransporte auf die klimafreundliche Schiene holen“, sagt Alexander Ochs, Geschäftsführer der Kombiverkehr KG. Jeder Transport auf der Verbindung Lübeck – Halmstad v.v. mit 25 Tonnen Ladungsgewicht spart der Umwelt im Rundlauf 1,2 Tonnen CO2 ein und bedeutet im Vergleich zum durchgehenden Straßenverkehr eine Ersparnis von mehr als 70 Prozent.

Mitinitiator der neuen Zugverbindung ist die Spedition Bode GmbH & Co. KG mit Sitz in Reinfeld in Holstein, die bereits langjährig auf die Leistungen des Operateurs setzt.

Quelle und Foto: Kombiverkehr, (v.l.n.r.) Stev Etzrodt, Geschäftsführer von SBTL Schweden & Finnland bei der Spedition Bode, Marcel Stibany, Teamleiter Skandinavienverkehre bei der Spedition Bode, Ulrich Bedacht, Leiter Nordeuropaverkehr bei der Kombiverkehr KG und Alexander Ochs, Geschäftsführer der Kombiverkehr KG, verabschiedeten den ersten Zug im Terminal Lübeck CTL in Richtung Halmstad.




10 MWh-Batteriesystem für die emissionsfreie Frachtfähre „PR24″

Die größte Hybridfähre der Welt wird mit einem flüssigkeitsgekühlten Lithium-Ionen-Batteriesystem von Leclanché betrieben, das in den europäischen Werken von Leclanché hergestellt wird. Das im November 2021 angekündigte Null-Emissions-Fährenprojekt von Scandlines, bei dem die weltweit größte elektrisch betriebene Hybridfähre entstehen wird (für Bilder hier klicken), wird mit einem fortschrittlichen 10 MWh-Lithium-Ionen-Batterie-Energiespeichersystem (BESS) von Leclanché betrieben.

Leclanché SA (SIX: LECN) ist eines der weltweit führenden Unternehmen für Energiespeicherlösungen und ein wegweisender Anbieter von Lithium-Ionen-Batteriesystemen für elektrische und hybride Seeschiffe. Leclanché gehört zu einer Reihe renommierter Unternehmen, die ausgewählt wurden, um wichtige Komponenten, Systeme und Fachwissen für das Schiff PR24 (Puttgarten Rødby 2024) zu liefern, darunter die norwegischen Unternehmen Kongsberg Maritime und Norwegian Electric Systems (NES). Die Fähre wurde von LMG Marin AS, Norwegen, entworfen und wird auf der Cemre-Werft in der Türkei gebaut.

Die „RoPax“-Frachtfähre (Roll-on-Roll-off) wird voraussichtlich 2024 in Betrieb genommen. Sie wird den Fährhafen Puttgarden auf der deutschen Insel Fehmarn mit dem Fährhafen Rødby auf der Insel Lolland in Dänemark verbinden – eine Entfernung von 18,5 km.

Die Batterietechnologie, die für das Scandlines-PR24-Projekt ausgewählt wurde, gehört zu den fortschrittlichsten und sichersten, die in maritimen Batteriesystemen eingesetzt werden. Leclanché ist einer der wenigen Anbieter von Batteriesystemen, der seine eigenen Lithium-Ionen-Batteriezellen nach anspruchsvollen Standards in seiner deutschen Produktionsstätte herstellt. Darüber hinaus fertigt Leclanché Module auf seiner hochmodernen automatisierten Montagelinie in Yverdon, Schweiz. Das Marine Rack System (MRS) von Leclanché hilft Schiffseignern und -betreibern, die internationalen Vorschriften für SOx- und NOx-Emissionen zu erfüllen oder sogar zu übertreffen.

Das MRS BESS ist modular und skalierbar und erfüllt mit seinem integrierten Kühlsystem und aktiven Sicherheitssystem die höchsten Sicherheitsstandards. Die flüssigkeitsgekühlten Batteriesysteme von Leclanché bieten zahlreiche Vorteile gegenüber luftgekühlten Batterien, wie z.B. verbesserte Sicherheit, schnellere Aufladung, längere Lebensdauer, geringerer Platzbedarf und geringerer Energieverbrauch.

„Unser Team war sehr beeindruckt von der Technologie und der praktischen Erfahrung von Leclanché in der maritimen Industrie”, sagt Christian Thiemer, Technical Superintendent, Scandlines. “Einige der kritischen Faktoren, die unsere Auswahl beeinflusst haben, waren die flüssigkeitsgekühlte Batteriearchitektur von Leclanché und die Energiedichte der Zellen. Gemeinsam mit unserem PR24-Team aus erfahrenen Dienstleistern sind wir zuversichtlich, dass unsere Frachtfähre den Standard für leistungsstarke, nachhaltige und sichere Schiffstechnologie setzen wird.“

Leclanché wird ein hochmodernes G\NMC-Batteriesystem mit einer Kapazität von 10.028 kWh und einer maximalen Spannung von 864 Volt liefern, garantiert für 10 Jahre. Das BESS verwendet eine hochredundante Architektur mit 48 Batteriesträngen, die auf 8 Schaltschränke verteilt sind. Die Auslieferung wird im Januar 2023 beginnen.

Anil Srivastava, CEO von Leclanché: „Wir sind sehr erfreut über die Auswahl von Scandlines und NES als Lieferant des kritischen Batteriesystems für das prestigeträchtige Hybrid-Frachtfährenprojekt Puttgarden Rødby 2024.

Unser Team hat Großbatteriesysteme für so unterschiedliche Kunden wie Grimaldi Lines, Damen und Wasaline geliefert – und für wegweisende Projekte wie die von der dänischen Gemeinde Ærø und der Europäischen Union finanzierte E-Fähre Ellen sowie die kürzlich vom Stapel gelaufene Yara Birkeland, das erste autonome und vollelektrische Containerschiff der Welt. Wir freuen uns auf eine langfristige Partnerschaft mit Scandlines, um unsere gemeinsame Vision der Förderung von Elektro- und Hybridschiffen, die mit grünem Strom betrieben werden, zur Unterstützung einer nachhaltigen Zukunft zu verwirklichen.“

Die emissionsfreie Frachtfähre von Scandlines wird 147,4 Meter lang, 25,4 Meter breit und 5,3 Meter tief sein. Die Frachtkapazität der Doppelendfähre wird 66 Frachteinheiten betragen und maximal 140 Passagiere bei einer Geschwindigkeit von 10 Knoten befördern. Als Hybridfähre wird die Überfahrtszeit zwischen den beiden Häfen 45 Minuten betragen. Im rein elektrischen Betrieb beträgt die Überfahrtszeit 70 Minuten und die Fähre ist emissionsfrei.

Quelle: Scandlines, Grafik: Scandlines/LMG Marin




Digitalisierungspotenziale im trimodalen Schüttguttransport

In einem Pilotprojekt testet die Rhenus Gruppe mit ihrem Partner Schüttflix, welches Potenzial die Digitalisierung für die Beförderung von Schüttgütern und Bodenaushub für multimodale Prozessketten bietet. Gemeinsam sammeln die Partner umfangreiche Daten, um die Kombination aus Straße, Binnenwasserstraße und Schiene exakt digital abbilden zu können. Ziel ist es, Stoffströme effizienter und punktgenauer über größere Distanzen zu steuern.

Im Testbetrieb seit 2021 haben bislang 25 Schiffe und drei Ganzzüge insgesamt mehr als 40.000 Tonnen Bodenaushub vom baden-württembergischen Großbauprojekt „Fildertunnel“ vom Neckar-Hafen in Plochingen nach Düsseldorf transportiert. Diesen Zwischenerfolg feierten die Projektbeteiligten bei einem Termin am Dienstag im Düsseldorfer Hafen mit dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart. Die Verlagerung des Verkehrs auf das Binnenschiff ersetzt auf einem Großteil der Strecke über 1.600 Lkw-Fahrten und spart gegenüber diesen mehr als 1.400 Tonnen CO2 ein. Die Schüttgutflotte von Schüttflix kommt auf den kürzeren Transportstrecken zwischen Baustelle und Beladehafen beziehungsweise vom Entladehafen zur Weiterverwendung zum Einsatz.

Während des Besuchs hob der Minister das Potenzial trimodaler Verkehre für sein Bundesland hervor: „Die Verlagerung des Verkehrs von der Straße auf die Schiene und das Schiff spielt in Nordrhein-Westfalen aus wirtschafts-, verkehrs- und klimapolitischer Sicht eine zentrale Rolle. Als Landesregierung investieren wir deshalb gezielt in die trimodale Infrastruktur. Wir erweitern das Schienennetz, bauen Wasserstraßen aus und modernisieren Häfen, etwa durch die Förderung von „Smart Shipping“. So schafft Nordrhein-Westfalen ideale Voraussetzungen, um auch in Zukunft seine Potenziale als führender Industrie- und Logistikstandort in Europa voll auszuschöpfen.“

Die Rhenus Gruppe greift auf jahrzehntelange Erfahrung bei der Organisation multimodaler Transportketten im Massengutbereich zurück, erklärt Christian Theis, Geschäftsführer Rhenus Ports: „Der multimodale Transport ist die perfekte Antwort auf alle Fragen, die sich für die Zukunft der Schüttgutlogistik stellen. Zu den Herausforderungen bei Umschlag, Lagerung und Transport der in dem Projekt zu befördernden Abfälle gehören neben der Koordination der einzelnen Partner entlang der Transportkette insbesondere auch die Verfügbarkeit von geeigneten Umschlagsanlagen mit entsprechenden Abfallgenehmigungen. Im Pilotprojekt wurden diese komplexen Anforderungen gelöst und nachgewiesen, welche enormen Potenziale in der Digitalisierung schlummern.“

Auch die Projektpartner sehen mit Blick auf die Zukunft noch viele Möglichkeiten. Schüttflix Gründer und CEO Christian Hülsewig ergänzt: „Die Vernetzung der unterschiedlichen Verkehrsträger Lkw, Schiff und Güterzug ist komplex. Vor allem an den logistischen Knotenpunkten fallen viele Daten an. Indem wir diese digitalisieren und standardisieren, indem wir Prozesse schnell analysieren, machen wir Abläufe deutlich effizienter und flexibler. Plattformlösungen wie Schüttflix können so einen Beitrag dazu leisten, die Akteure entlang der gesamten Transportkette enger miteinander zu verzahnen. So wird der trimodale Verkehr schneller, sicherer und nachhaltiger.“

Quelle und Foto: Schüttflix GmbH, die Projektpartner mit dem nordrhein-westfälischen Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart beim gemeinsamen Termin im Düsseldorfer Hafen. / The project partners with the North Rhine-Westphalian Minister of Economic Affairs, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, at the joint meeting in the port of Düsseldorf. // Von links nach rechts / From left to right: Jan Eckel, RheinCargo GmbH & Co. KG, Dirk Frorath, B + R Baustoff-Handel und Recycling Düsseldorf-Neuss GmbH, Christian Hülsewig, Schüttflix GmbH, Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, Christian Theis, Rhenus Ports 




Langfristige Partnerschaft mit ArcelorMittal bekräftigt

Nach zehn Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit blicken Buss Port Services und ArcelorMittal gemeinsam Richtung Zukunft. Anfang April unterzeichneten beide Unternehmen einen Folgeauftrag für die kommenden fünf Jahre. Damit wird die seit 2012 bestehende Partnerschaft fortgesetzt. Am Unternehmensstandort von ArcelorMittal im Hamburger Hafen übernimmt Buss Port Services die Werkslogistik für den weltweit zweitgrößten Rohstahlproduzenten. Dessen jährliche Produktion liegt bei 78,5 Millionen Tonnen Rohstahl (Stand 2018).

„Wir freuen uns über die langfristige Weiterführung der Partnerschaft mit ArcelorMittal“, sagt Buss Ports-Geschäftsführer Daniel Richter über die Verlängerung der Zusammenarbeit. „Durch die engagierte und erfolgreiche Arbeit unserer Mitarbeiter in den vergangenen Jahren ist es uns gelungen, diesen Folgeauftrag zu sichern“, so Richter.

Der Auftrag umfasst die logistische Abfertigung der produzierten Stahlerzeugnisse, wie bspw. Drahtcoils und Stahlknüppel. Darüber hinaus übernimmt Buss Port Services auch die Be- und Entladung von Seeschiffen sowie die Verladung im Eisenbahnverkehr. Im Rahmen dieser Tätigkeiten kommen eigens dafür konzipierte Gerätschaften zum Einsatz. Dabei handelt es sich unter anderem um spezielle Rolltrailer und Schwergutstapler mit Sonderaufbau. „Obwohl die Buss Unternehmensgruppe mittlerweile in verschiedenen Geschäftsfeldern weltweit erfolgreich tätig ist, bleibt es für uns etwas Besonderes, den seit mehr als 100 Jahren bestehenden Traditionsbereich der Stauerei am Hamburger Hafen fortzuführen“, unterstreicht Daniel Richter.

Quelle und Foto: Buss Port