Nur erster Schritt in die richtige Richtung

Wenngleich der Wille zur Entlastung der Logistikbranche in Deutschland erkennbar ist und die Logistikbranche sogar ausdrücklich genannt wird, bewerten die Verbände der Logistikwirtschaft AMÖ, BGL und BWVL das durch die Bundesregierung vorgestellte zweite Entlastungspaket nur als ersten Schritt in die richtige Richtung.

Angesichts der massiven Preissteigerungen ist der temporäre Energiesteuerrabatt für Dieselkraftstoff in Höhe von 14 Cent je Liter ein Tropfen auf den heißen Stein. Bislang unberücksichtigt blieben die ebenfalls erheblichen Preissteigerungen bei den klimafreundlicheren Gaskraftstoffen LNG und CNG sowie beim zur Abgasnachbehandlung erforderlichen AdBlue. Auch die in Aussicht gestellten zinsgünstigen Kredite helfen kaum, weil Kredite für laufende Betriebskosten nur schwer zurückgezahlt werden können.

Die gestern von der EU-Kommission zugelassenen Liquiditätsspritzen mit bis zu 400.000 € pro Unternehmen müssen jetzt dringend von der Bundesregierung genutzt werden. Außerdem sollte die CO2-Abgabe von ca. 9,5 Cent pro Liter so lange ausgesetzt werden, bis Lkw mit alternativen Antrieben am Markt in nennenswerter Zahl verfügbar sind. Die intendierte Lenkungswirkung kann die CO2-Abgabe derzeit gar nicht entfalten. Positiv bewerten AMÖ, BGL und BWVL das Bemühen, Transparenz dahingehend herzustellen, ob die Mineralölkonzerne als Folge der aktuellen Situation unangemessene Gewinne erzielen.

Die Logistikbranche sichert als zentraler Teil der Logistikketten in Deutschland das Funktionieren unserer Wirtschaft und unseren privaten Konsum.

Quelle: Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V., Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V., Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) e.V.




Gateway Basel Nord: Naturschutzkonzept

Das trimodale Gateway Basel Nord macht Basel zur wichtigsten Güterverkehrsdrehscheibe der Schweiz. Im Rahmen des Projekts sind weitreichende Naturschutzmassnahmen vorgesehen. Ein entsprechendes Konzept wurde jetzt beim Bundesamt für Verkehr eingereicht. Dieses enthält mehr Massnahmen zu Gunsten der Natur als vor eineinhalb Jahren angekündigt.

Gateway Basel Nord, ein für die Schweiz unverzichtbares Umschlagsterminal, soll künftig stark zur Verlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene beitragen. So können im Gateway Basel Nord in Zukunft 50 Prozent des Containertransports auf die Schiene verlagert werden, wodurch jährlich bis zu 100‘000 Lastwagenfahrten eingespart werden können.

Im Rahmen der Umsetzung des Projekts ist es das Ziel von Gateway Basel Nord, den Eingriff in den bestehenden Naturraum wo immer möglich zu minimieren und ausreichend zusätzliche Flächen bereitzustellen. Deshalb hat Gateway Basel Nord ein umfassendes und überarbeitetes Naturschutzkonzept beim Bundesamt für Verkehr eingereicht.

Da sich auf dem für das Projekt vorgesehenen Gelände im Norden Basels im Laufe der Zeit eine grosse Anzahl an wertvollen Pflanzen und Tieren angesiedelt haben, hat Gateway Basel Nord im Jahr 2020 ökologische Ersatzflächen von 45.8 Hektaren definiert.

Dabei handelt es sich um eine Fläche, die insgesamt viermal grösser ist als das für das Projekt überbaute Gelände, welches insgesamt 11.5 Hektaren in Anspruch nehmen wird. Auf den 45.8 Hektaren ökologischer Ersatzfläche sind diverse Massnahmen geplant, die in dem überarbeiteten Naturschutzkonzept festgehalten sind.

«Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem Naturschutzkonzept sehr umsichtig mit der Natur umgehen und die durch das Projekt beeinflussten Flächen gleichwertig ersetzen können», sagt Martin Haller, Verwaltungsratspräsident von Gateway Basel Nord. «Es liegt uns viel daran, unsere Versprechen aus dem Abstimmungskampf «Hafenbecken 3» einzulösen. Unser heutiges Konzept umfasst deshalb auch noch mehr Massnahmen für die Natur als vor eineinhalb Jahren angekündigt», fügt er an.

So ist auf dem Gelände beim Hafenbahnhof zusätzlich zu den bereits angekündigten Massnahmen eine Naturbrücke vorgesehen, um den Wanderkorridor für die Tiere und Pflanzen zu stärken. Über den Verkehrsflächen wird eine ca. 4000 m2 grosse, ca. 300 Meter lange Brücke entstehen, auf der eine artenreiche Trockenwiese angelegt wird.

Bei der Hard Pratteln wird das Gebiet in einen struktur- und artenreichen Waldlebensraum umgewandelt. Ziel ist es, eine höhere Artenvielfalt zu fördern und den Wald aufzulichten, ohne die Freizeitnutzung des Waldes zu beeinträchtigen.

Die drei Schweizer Logistik- und Transportunternehmen Contargo, Hupac und SBB Cargo haben im Juni 2015 die Gateway Basel Nord AG gegründet. Die Gesellschaft mit Sitz in Basel plant und realisiert das Gateway Basel Nord für den Schweizer Import/Export-KV-Verkehr.

Quelle und Foto: Port of Switzerland




LNG-Import über geplantes Terminal in Brunsbüttel

Im Zuge der jüngsten Entwicklungen zum Bau eines Energieterminals in Brunsbüttel wurde jetzt ein Memorandum of Understanding (MoU) zwischen der German LNG Terminal GmbH und Shell für den Import von LNG über das Terminal unterzeichnet. Die Vereinbarung sieht vor, dass Shell einen substanziellen Teil der Kapazität des Terminals in Brunsbüttel für den Import von LNG langfristig bucht. Beide Seiten arbeiten derzeit daran, Umfang und Dauer der Partnerschaft möglichst schnell vertraglich bindend zu vereinbaren.

„Das unterschriebene MoU mit Shell sowie das spürbar gesteigerte Interesse des Marktes zeigen die Bedeutung des Importterminals in Brunsbüttel“, so Dr. Michael Kleemiß, Geschäftsführer von German LNG Terminal. „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Shell als weiteren Partner in den kommenden Jahren und werden alles daransetzen, Planung und Umsetzung zügig voranzutreiben. Das Terminal wird dabei nicht nur zur Energieversorgungssicherheit in Deutschland, sondern perspektivisch auch zur notwendigen klimaneutralen Energieversorgung beitragen.“

Fabian Ziegler, Geschäftsführer von Shell in Deutschland: „Ich freue mich über unsere Vereinbarung mit German LNG Terminal. Sie ist ein wichtiger Schritt, um kurzfristig die Versorgung in Deutschland und darüber hinaus in ganz Europa sicherzustellen. LNG ist die flexibelste Form der Gasversorgung, die schnell an sich verändernde Handelsstrukturen angepasst werden kann. Unser vielfältiges und flexibles globales Lieferportfolio ermöglicht es uns, LNG effizient dorthin zu liefern und zu importieren, wo es am meisten gebraucht wird. Mit LNG tragen wir zur Deckung des Energiebedarfs und zur Begrenzung der CO2-Emissionen bei – ein wesentlicher Faktor bei der Energiewende. Erdgas ist der am saubersten verbrennende Kohlenwasserstoff, zudem soll das Terminal zukünftig auch auf Wasserstoff oder Wasserstoffderivate wie Ammoniak umgerüstet werden können.“

German LNG Terminal plant den Bau und Betrieb eines kombinierten Import- und Distributionsterminals für LNG in Brunsbüttel. Die Planungen gehen dabei von einer jährlichen Durchsatzkapazität von 8 bcm (Erdgas) aus. Das Terminal wird aus zwei Tanks à 165.000 m³ für die Zwischenspeicherung von LNG, einer Jetty mit zwei Anlegemöglichkeiten für LNG Carrier (bis zur Größe QMax) und kleinere LNG Schiffe sowie Anlagen zum Löschen und Beladen der Schiffe, Regasifizierungsanlagen für Rückwandlung in einen gasförmigen Aggregatzustand und die nachfolgende Einspeisung in das deutsche Hochdruckerdgasnetz sowie Anlagen zur Verladung auf Tanklastwagen, Eisenbahnkesselwagen und LNG Bunkerschiffe für die Distribution bestehen.

Des Weiteren wird der zukünftige Import von Wasserstoff bzw. Wasserstoffderivaten von Beginn an berücksichtigt, um geeignete Anlagenkomponenten bereits auf den potenziellen Import von alternativen Energieträgern vorzubereiten.

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) im Auftrag der deutschen Bundesregierung, die in niederländische Gasunie LNG Holding B.V. (eine Tochtergesellschaft der staatseigenen N.V. Nederlandse Gasunie) und RWE hatten Anfang März ein Memorandum of Understanding unterzeichnet, um den der Bau und Betrieb eines multifunktionalen Import- und Distributionsterminals für verflüssigtes Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) in Brunsbüttel gemeinsam voranzutreiben. Betreiberin des LNG-Terminals wird Gasunie.

Die so gewählte Gesellschafterkonstruktion mit überaus erfahrenen Unternehmen stellt nicht nur die möglichst zügige Fertigstellung des Projektes, sondern auch die sukzessive Nutzung für klimaneutrale Energieträger sicher. Es ist von Beginn an vorgesehen, das Terminal für den Import von grünem Wasserstoff bzw. seinen Derivaten umrüstbar zu gestalten.

Quelle und Foto: Shell plc




Contargo startet Frankfurt-Antwerpen-Shuttle

Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst baut sein Bahn-Angebot weiter aus. Ab 4. April 2022 bietet das Unternehmen eine neue Container-Zugverbindung zwischen Frankfurt und Antwerpen an. Der Frankfurt-Antwerpen-Shuttle startet mit einem fixen Fahrplan und einem Rundlauf pro Woche. Damit will das Container-Hinterlandlogistik-Netzwerk seine Transporte am Standort Frankfurt noch flexibler gestalten.

Der Ganzzug startet jeweils montags in Frankfurt und erreicht dienstags das erste Terminal in Antwerpen (1700). Mittwochs fährt er die Terminals 869 und 913 an und kehrt danach zurück nach Frankfurt.

„Mit dem Frankfurt-Antwerpen-Shuttle bieten wir Verladern aus der Region und angrenzenden Ländern eine hervorragende Alternative, um den Hafen Antwerpen zu erreichen“, sagt Kawus Khederzadeh, Geschäftsführer Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst. „Denn diese Verbindung ist ökonomisch und ökologisch sinnvoll und außerdem eine gute Ergänzung zum Kombinierten Verkehr mit dem Binnenschiff.“

Gleichzeitig erhöht Contargo Industriepark Frankfurt-Höchst auch die Frequenz der bereits bestehenden Bahnverbindung nach Rotterdam (Frankfurt-Rotterdam-Shuttle) von 2x auf 3x wöchentlich.

Quelle und Foto: Contargo, Zugabfertigung in Frankfurt




2021 stärkt HHLA für Anforderungen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat sich im Geschäftsjahr 2021 ungeachtet der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie erfolgreich entwickelt. Der Konzernumsatz stieg um 12,7 Prozent auf 1.465,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.299,8 Mio. Euro). Das Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 84,7 Prozent auf 228,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 123,6 Mio. Euro).

Der Konzernjahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 163,9 Prozent auf 112,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 42,6 Mio. Euro). Das Ergebnis je Aktie beträgt damit 1,50 Euro (im Vorjahr: 0,58 Euro). Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE) erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 4,7 Prozentpunkte auf 10,6 Prozent (im Vorjahr: 5,9 Prozent). Während der Containerumschlag im Jahresvergleich um 2,5 Prozent auf 6.943 Tsd. Standardcontainer (TEU) anstieg, erhöhte sich das Transportvolumen um 10,0 Prozent auf 1.690 Tsd. TEU.

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Als Logistiker sind wir es gewohnt, mit besonderen Herausforderungen umzugehen. In den vergangenen zwei Jahren war es die Pandemie, die uns viel abverlangte, nun ist es der völkerrechtswidrige Krieg in der Ukraine. Die HHLA ist robust und stabil genug sowie finanziell solide aufgestellt, um auch in schwierigen Zeiten ihren Versorgungsauftrag zuverlässig zu erfüllen. Eindrucksvoll bestätigen dies die Ergebnisse im abgelaufenen Geschäftsjahr. Diese stärken uns bei der weiteren Umsetzung unserer auf Wachstum und Nachhaltigkeit ausgerichteten Strategie. Um den Anforderungen unserer Kunden sowie der Zukunft zu entsprechen, werden wir die HHLA noch innovativer, digitaler und nachhaltiger ausrichten.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 1.435,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 1.269,3 Mio. Euro) sowie ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 212,6 Mio. Euro (im Vorjahr: 110,3 Mio. Euro). Das operative Ergebnis des Vorjahres war von Rückstellungszuführungen in Höhe von 43 Mio. Euro geprägt. Ohne diese Rückstellungen hätte das Betriebsergebnis im Vorjahr 153 Mio. Euro betragen. Positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2021 wirkten sich die unterjährig stark erhöhten Lagergelderlöse in Folge der anhaltenden Störungen der globalen Lieferketten mit massiven Schiffsverspätungen aus, die zu längeren Verweildauern und zusätzliche Bewegungen von Containern auf den Hamburger Terminals der HHLA führten. Darüber hinaus trug eine rückwirkend gewährte höhere Trassenpreisförderung in Höhe von rund 11 Mio. Euro positiv zur Ertragsentwicklung im Teilkonzern Hafenlogistik bei. Der Jahresüberschuss nach Anteilen anderer Gesellschafter stieg signifikant auf 103,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 35,3 Mio. Euro). Das Ergebnis je A-Aktie belief sich damit auf 1,43 Euro (im Vorjahr: 0,50 Euro).

Im Berichtsjahr 2021 erhöhte sich der Containerumschlag an allen HHLA-Containerterminals im Vergleich zum Vorjahr insgesamt leicht um 2,5 Prozent auf 6.943 Tsd. Standardcontainer (TEU) (im Vorjahr: 6.776 Tsd. TEU). Das Umschlagvolumen der drei Hamburger Containerterminals lag mit 6.328 Tsd. TEU um 2,2 Prozent über dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 6.193 Tsd. TEU). Zur positiven Entwicklung der Ladungsmenge trugen maßgeblich die Fahrtgebiete Fernost sowie Nord- und Südamerika bei. Die drei internationalen Containerterminals in Odessa, Tallinn und Triest verzeichneten einen Zuwachs im Umschlagvolumen von 5,3 Prozent auf 615 Tsd. TEU (im Vorjahr: 584 Tsd. TEU). Der Containerumschlag an den internationalen Terminals übertraf damit das Vor-Pandemie-Niveau von 2019 um 0,4 Prozent.

Das Volumen im Containertransport erhöhte sich um 10,0 Prozent auf 1.690 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.536 Tsd. TEU). Dabei profitierten die Bahntransporte weiterhin stärker von der Erholung des Ladungsaufkommens als die Straßentransporte. Die Bahntransporte stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 12,8 Prozent auf 1.379 Tsd. TEU (im Vorjahr: 1.222 Tsd. TEU). Die Straßentransporte lagen in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld mit einer Transportmenge von 312 Tsd. TEU auf dem Niveau des Vorjahres (im Vorjahr: 314 Tsd. TEU).

Die HHLA-Immobilien im Welterbe Historische Speicherstadt Hamburg sowie auf dem Hamburger Fischmarktareal waren von den starken Marktschwankungen für Büro- und Gewerbeflächen während der Pandemie weit geringer betroffen und verzeichneten im Geschäftsjahr 2021 bei einer annähernden Vollvermietung eine konstante Entwicklung. Die Umsatzerlöse beliefen sich im Jahr 2021 auf 38,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 38,1 Mio. Euro). Die pandemiebedingt erst im Jahresverlauf wiedereinsetzenden Umsatzmietvereinbarungen sowie ein geplanter Erlösrückgang im Zuge der Revitalisierung einer Immobilie konnten durch gestiegene Mieterlöse einzelner Objekte kompensiert werden.

Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 18,0 Prozent auf 15,3 Mio. Euro (im Vorjahr: 12,9 Mio. Euro). Ursächlich hierfür waren neben einem moderat gesunkenen Instandhaltungsvolumen vor allem die Korrektur von im Vorjahr im Zuge der Pandemie wertberichtigten Forderungen.

Durch die Eskalation des Russland-Ukraine-Konflikts haben sich die bestehenden Unsicherheiten im gesamtwirtschaftlichen Umfeld verstärkt. Für den unmittelbar vom Kriegsgeschehen betroffenen HHLA-Containerterminal in Odessa muss davon ausgegangen werden, dass die Geschäftstätigkeit zumindest temporär zum Erliegen kommt. Die weitere Entwicklung ist in Abhängigkeit von der Gesamtsituation in der Region derzeit nicht prognostizierbar. Weiterhin ist zu erwarten, dass der Russland-Ukraine-Konflikt insbesondere durch die Auswirkungen angekündigter Sanktionen und möglicher Gegenreaktionen zu noch nicht einzuschätzenden Beeinträchtigungen der konjunkturellen Entwicklung in Europa und darüber hinaus führen kann.

Vor dem Hintergrund der beschriebenen Unsicherheiten ist eine verlässliche Prognose aktuell nicht möglich. Daher geht die HHLA in ihrem Ausblick 2022 bei erwarteten Mengen- und Umsatzentwicklungen von den gegenwärtig absehbaren Rahmenbedingungen aus. Neben der zuvor beschriebenen Erwartung für den Container Terminal Odessa (CTO) wird angenommen, dass sich die Lagergelderlöse im Segment Container im Verlauf des zweiten Halbjahres sukzessive normalisieren. Die Angaben zu einer möglichen EBIT-Entwicklung erfolgen in Bandbreiten, die den zuvor genannten Unsicherheiten soweit absehbar Rechnung tragen. Mögliche Auswirkungen auf die Vermögenswertansätze des CTO lassen sich zum Zeitpunkt der Erstellung der Prognose nicht verlässlich bewerten, sie sind deshalb im Ausblick nicht berücksichtigt.

Für 2022 wird im Teilkonzern Hafenlogistik sowohl bei Containerumschlag als auch den Containertransporten mit einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet. Für die Umsatzerlöse wird ebenfalls insgesamt von einem moderaten Anstieg gegenüber dem Vorjahr ausgegangen. Nachdem das operative Betriebsergebnis (EBIT) im Geschäftsjahr 2021 durch deutlich erhöhte Lagergelderlöse und eine rückwirkend gewährte höhere Trassenpreisförderung positiv beeinflusst war, wird vor dem Hintergrund der bestehenden Risiken für das aktuelle Geschäftsjahr für den Teilkonzern Hafenlogistik ein EBIT in einer Bandbreite von 160 bis 195 Mio. Euro für möglich gehalten. Dabei wird innerhalb dieser Spanne im Segment Container ein starker Rückgang und im Segment Intermodal ein moderater Anstieg des jeweiligen Segment-EBIT für möglich gehalten.

Für den Teilkonzern Immobilien wird für Umsatz und EBIT ein moderater Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet.

Auf Konzernebene wird mit einem moderaten Umsatzanstieg und einem Betriebsergebnis (EBIT) in einer Bandbreite von 175 bis 210 Mio. Euro gerechnet.

Zur weiteren Steigerung der Produktivität und Erhöhung der Kapazität in den Segmenten Container und Intermodal sind für das Jahr 2022 Investitionen auf Konzernebene in einer Bandbreite von 300 bis 350 Mio. Euro vorgesehen. Davon entfallen 270 bis 320 Mio. Euro auf den Teilkonzern Hafenlogistik. Die Prognose der Investitionen steht unter dem Vorbehalt, dass es zu keinen ungeplanten Verzögerungen bei den Anlagenzugängen aufgrund von Materialengpässen oder andauernder Störungen in den Lieferketten kommt. Des Weiteren achtet die HHLA weiter auf die Skalierbarkeit ihrer Investitionen und wird diese – soweit erforderlich – an die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung anpassen, um die finanzielle Stabilität des Konzerns zu sichern.

Für das Jahr 2022 hält die HHLA an ihrer ertragsorientierten Ausschüttungspolitik, die eine Auszahlung zwischen 50 und 70 Prozent des Jahresüberschusses nach Anteilen Dritter vorsieht, weiter fest.

Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 16. Juni 2022 eine Dividende in Höhe von 0,75 Euro je dividendenberechtigte A-Aktie vorschlagen. Damit bestätigt die HHLA ihre Dividendenpolitik, nach Möglichkeit zwischen 50 und 70 Prozent des relevanten Jahresüberschusses des Teilkonzerns Hafenlogistik an ihre Aktionäre auszuschütten.

Quelle: HHLA, Foto: HHM/Hasenpusch Productions, Blick über den Container Terminal Altenwerder (CTA)




Schweiz und Niederland erneuern Kooperation

In Anwesenheit von Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Departementsvorsteherin für Umwelt, Transport, Energie und Kommunikation, haben die Schweizerischen Rheinhäfen, der Logistikcluster Region Basel und der Seehafen Rotterdam ihre Kooperation zur Zusammenarbeit erneuert.

Mit der Unterzeichnung einer erneuerten Absichtserklärung (Memorandum of Understanding – MOU) wird man sich in den nächsten Jahren noch intensiver für die Digitalisierung, grüne Energieträger und die nachhaltige Gestaltung des wichtigen Güterkorridors Rotterdam-Basel-Genua einsetzen.

Das MOU erneuert die Vereinbarungen, die 2016 getroffen wurden. Als neue Themen wurden die Nutzung von Wasserstoff als zukünftigen Treibstoff für den Güterverkehr, die Kreislaufwirtschaft und eine effiziente Abwicklung der Binnenschifffahrt aufgenommen. Auch eine weitere Abstimmung zwischen den digitalen Hafenmanagement-Systemen RheinPorts Information System (Schweizerische Rheinhäfen) und Portbase (Rotterdam) bleibt ein Schwerpunkt des zukünftigen Austauschs. Weiterhin ist es den Häfen ein grosses Anliegen mit einem Ausbau intermodaler Logistikinfrastrukturen, wie dies mit dem trimodalen Containerterminals Gateway Basel-Nord mit Schiffsanschluss (Hafenbecken 3) geschieht, den Gütertransport mit Binnenschiff und Bahn zu fördern.

Die Transportvolumen zwischen der Schweiz und Rotterdam werden mit über 50 Prozent per Binnenschifffahrt abgewickelt; ein Drittel per Zug und nur 1 Prozent per Lkw.

Quelle: Port of Rotterdam, Foto: Ries van Wendel de Joode, Deborah Strub (Vorsitzende Logistik Cluster Region Basel), Bundesrätin Simonetta Sommaruga, Matthijs van Doorn (Kommerzieller Geschäftsführer des Hafenbetriebs Rotterdam), Martina Gmür (Verwaltungsratspräsidentin der Schweizerischen Rheinhäfen). 



300.000 Euro für Lehr- und Unterrichtsmaterialien

Innovatives Lehr- und Lernmaterial entwickeln und dieses mit wenigen Klicks deutschlandweit zugänglich machen – darum geht es bei Quinwalo Plus, einem Projekt der Duisburger Schifferbörse. Ziel ist es, junge Menschen für das System Wasserstraße zu begeistern, damit mehr Güter über die Wasserstraße transportiert werden können. Unterstützung gibt es dafür vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV): Verkehrsminister Dr. Volker Wissing überreichte Burkhard Landers, Präsident der Niederrheinischen IHK, und Frank Wittig, Vorsitzender der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort e.V., in Berlin einen Förderbescheid in Höhe von 305.600 Euro.

Ein Binnenschiff ersetzt rund 150 Lkws und spielt für die Versorgung der großen Industrieanlagen entlang des Rheins eine herausragende Rolle. Der Gütertransport auf dem Wasser ist daher nicht nur effizient, er ist auch vergleichsweise umweltfreundlich und entlastet die Straßen. Die regulären Lehrpläne der allgemeinen- und berufsbildenden Schulen fokussieren sich jedoch vor allem auf den Landtransport – die Bedeutung und die Chancen der Wasserstraße finden kaum Beachtung. Genau hier setzt die Schifferbörse mit ihrem Projekt an: „Wir haben Experten-Workshops mit Auszubildenden und Schülern durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Wissenslücken beim Thema Binnenschifffahrt groß sind. Industrie und Logistik haben großes Interesse daran, dass die Fachkräfte von morgen frühzeitig den Kombinierten Verkehr kennen lernen. Aus dieser Erkenntnis heraus haben wir die Idee für Quinwalo Plus entwickelt“, so Frank Wittig, Vorsitzender der Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort.

Ziel ist es, Wissen didaktisch hochwertig und ansprechend zu vermitteln und auf diese Weise die Fach- und Führungskräfte von morgen für die Binnenschifffahrt zu begeistern. Der Verein nutzt hier die Fachkenntnisse seiner Mitglieder, um zielgruppenspezifische Lehrmaterialien sowie digitale Tools zu erstellen. Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland erhalten so die Möglichkeit, sich interaktiv Wissen über Wasserstraßen, Häfen, den Alltag an Deck sowie zu rechtlichen Fragestellungen anzueignen. Es wird ein Modulbaukasten aus Lehrmitteln entwickelt, der in allen Bundesländern und unterschiedlichen Jahrgangsstufen eingesetzt werden kann. Mit dem Projekt Quinwalo Plus möchte die Schifferbörse dem Fachkräftemangel auf diesem Gebiet aktiv entgegenwirken. Das Projekt, das im Rahmen des Masterplans Binnenschifffahrt bewilligt wurde, läuft bis Dezember 2024.

Bundesminister Dr. Volker Wissing: „Unsere Wasserstraßen haben gerade im Güterverkehr ein enormes Potential. Das muss von Herstellern, Verladern und von der Logistikbranche erkannt und stärker genutzt werden. Deshalb sind Projekte wie dieses bedeutsam, um das Wissen über die Leistungsfähigkeit des Systems Wasserstraße weiterzutragen.“

„Als Niederrheinische IHK engagieren wir uns gemeinsam mit der Schifferbörse für unseren Logistikstandort und die Ausbildung von jungen Menschen in der Binnenschifffahrt. Dass das Engagement der Schifferbörse nun auch in Berlin durch die finanzielle Förderung von Quinwalo Plus anerkannt wird, zeigt uns: Wir sind auf einem richtigen Weg!“, betont der Präsident der Niederrheinischen IHK, Burkhard Landers, bei der die Schifferbörse seit ihrer Gründung 1901 angesiedelt ist.

„Dank der Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums können wir nun gemeinsam daran arbeiten, attraktive und moderne Lernmaterialien für unsere Schulen zu erstellen, um noch mehr junge Menschen für die Wasserstraße zu begeistern. Denn: Das System Wasserstraße und das Binnenschiff verdienen mehr Beachtung“, hebt Frank Wittig, Vorsitzender der Schifferbörse, hervor.

Das Projekt „Quinwalo Plus“ wird vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Masterplans Binnenschifffahrt gefördert.

Quelle: Niederrheinische Industrie- und Handelskammer, Foto: BMDV / Sebastian Wöhl, Burkhard Landers (Präsident der Niederrheinischen IHK), Frank Wittig (Vorsitzender der Schifferbörse), Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing, Bernd Reuther (verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion) und Ocke Hamann (Geschäftsführer Niederrheinische IHK).




Schiffsumschlag und Bahntransporte robust

Der wasserseitige Güterumschlag im Rheinhafen Kehl hat im Jahr 2021 mit 4.427.372 Tonnen nahezu das gleiche Niveau des Rekordjahres 2020 erreicht. Die Transportmenge ging leicht um 0,1 Prozent zurück. Positiv war hingegen die Entwicklung bei den Bahntransporten. Hier wurden 2.425.627 Tonnen registriert – ein Plus von knapp einem Prozent. In der Summe liegt das Kehler Transportvolumen bei Schiff und Bahn mit 6.852.999 Tonnen leicht über dem Vorjahresniveau.

Bei den anderen deutschen Oberrheinhäfen erholte sich der wasserseitige Güterum- schlag nach den deutlichen Rückgängen im Vorjahr wieder. So meldete Mannheim ein Plus von 5 Prozent auf 7.271.551 Tonnen, Karlsruhe stieg um 2 Prozent auf 6.389.363 Tonnen und Breisach ebenfalls um 2 Prozent auf 450.000 Tonnen. Unter- schiedliche Entwicklungen meldeten die Neckarhäfen Heilbronn (+18 Prozent auf 2.169.084 Tonnen) und Stuttgart (-17 Prozent auf 840.719 Tonnen). Kehls Nachbarhafen Straßburg verbesserte sich um 2 Prozent auf 6.993.335 Tonnen.

Im Gesamtjahr wurden 3.768 Schiffe registriert. Das waren 7 Prozent weniger als im Vorjahr, was auf verbesserte Fahrwasserverhältnisse zurückzuführen ist. Die durch- schnittliche Lademenge pro Güterschiff erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 7,2 Prozent auf 1.175 Tonnen. Der Anteil der Schiffe im Hafen Kehl, die unter nieder- ländischer Flagge fahren, liegt bei 70 Prozent, gefolgt von deutschen Schiffen mit 22 Prozent, Belgien und Frankreich mit je 3 Prozent sowie anderweitige Nationen mit 2

Prozent.

Die umgeschlagene Gütermenge verteilt sich auf folgende Gütergruppen:

Eisen- und Stahlwaren 3.219.119 t 72,7 %
Alle übrigen Güter 563.867 t 12,7 %
Baustoffe 308.440 t 7,0 %
Mineralölprodukte 235.444 t 5,3 %
Feste Brennstoffe 61.625 t 1,4 %
Getreide 38.877 t 0,9 %

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich das Aufkommen innerhalb der Gütergruppen wie folgt geändert:

Eisen- und Stahlwaren + 159.432 t + 5,2 %
Alle übrigen Güter + 37.646 t + 7,2 %
Baustoffe 63.486 t 17,1 %
Mineralölprodukte 121.070 t 34,0 %
Feste Brennstoffe + 2.708 t + 4,6 %
Getreide 19.238 t 33,1 %

61 Prozent der Gesamttransportmenge entfiel auf den Güterempfang.

Der wasserseitige Umschlag in der Gütergruppe »Eisen- und Stahlwaren« stieg im Berichtjahr um 159.432 Tonnen oder 5,2 Prozent. Damit konnte diese Gütergruppe Rückgänge in anderen Bereichen ausgleichen. Registriert wurden 3.219.119 Ton- nen. Der Anteil von Eisen- und Stahlwaren am Gesamtumschlag erhöhte sich auf 73 Prozent. Die Gütergruppe ist damit weiter dominant für das Geschehen im Rheinhafen Kehl.

Die Transportmenge in dieser »Gemischtwarengruppe« stieg um 7,2 Prozent auf 563.867 Tonnen. Die Zahl der per Schiff umgeschlagenen Containereinheiten erhöh- te sich um 11 Prozent auf 33.856 TEU-Einheiten. Die Tonnage der in Schiffscontai- nern umgeschlagenen Güter verminderte sich hingegen leicht um 1 Prozent auf 236.924 Tonnen. Zählt man die über Lkw und Bahn abgewickelten Container hinzu, kommt das Terminal Kehl auf eine Verkehrsleistung von 149.663 TEU, ein Plus von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umschlag von Zellulose konnte sich nach dem deutlichen Rückgang des Vorjahres wieder erholen. Die Transportmenge stieg um 30 Prozent auf 229.531 Tonnen. Der Umschlag von Holz, chemischen Produk- ten, Futtermittel und Ölsaaten sowie Baukonstruktionen blieb mit insgesamt 97.412 Tonnen hingegen unter Vorjahresniveau.

Der Umschlag von Baustoffen ging im Berichtjahr um 17 Prozent deutlich zurück. Registriert wurden 308.440 Tonnen. Knapp 90 Prozent davon entfallen auf den Gü- terversand. In erster Linie sind das Kieswerkprodukte und Schlacke.

Weniger gefragt waren Mineralölprodukte aus dem Rheinhafen Kehl. Die Um- schlagmenge reduzierte sich um 34 Prozent auf 235.444 Tonnen. Der Absatz von Heizöl verminderte sich um gut 37 Prozent, da viele Verbraucher infolge der Preis- entwicklung wohl Lagerbestände abgebaut haben. Schwächere Umschlagszahlen gab es ebenso bei Diesel (-20 Prozent) und Benzin (-58 Prozent).

Dank eines Kraftwerkes in Oberkirch gehört der Kohleumschlag nach wie vor zum Hafengeschehen. Er komplettiert die Palette der Umschlaggüter. Mit 61.625 Tonnen lag das Ergebnis 5 Prozent über Vorjahresniveau.

Der wasserseitige Umschlag von Getreide ging auf 38.877 Tonnen zurück. Haupt- umschlaggut ist weiterhin Mais. Die Transportmenge fiel bei diesem Produkt um 27 Prozent auf 35.917 Tonnen.

Etwas zulegen konnte die Tonnage bei den Bahntransporten. Mit 2.425.627 Tonnen lag das Ergebnis 0,8 Prozent über Vorjahresniveau. Die Anzahl der transportierten Waggons konnte um 1 Prozent auf 49.926 Einheiten gesteigert werden. Knapp 90 Prozent des Güteraufkommens entfallen auf die Eisen- und Stahlindustrie.

Äußerst erfreulich entwickelten sich die Beschäftigtenzahlen in den 116 Hafenbetrieben. Am 31.12.2021 wurden 4.650 besetzte Stellen registriert. Das ist ein Zuwachs von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein neuer Rekordstand in der Hafenge- schichte. Aus allen Bereichen wurden Stellenzuwächse gemeldet. Bei Industrie (+ 76 auf 3.166), Gewerbe (+ 88 auf 677), Spedition, Schifffahrt und Umschlag (+21 auf 548) sowie bei den Dienststellen (+35 auf 259) gab es durchweg eine positive Entwicklung.

Der Anteil der Grenzgänger ging leicht auf 18,5 Prozent zurück.

Der Warentransport auf dem Rhein und die Umschlagsaktivitäten in den Häfen bleiben durch Niedrig- und Hochwasserphasen beeinflusst. So litt der Güterumschlag im Rheinhafen Kehl insbesondere im zweiten Halbjahr immer wieder unter negativen, äußeren Einflüssen. Für das Jahr 2022 wird ein etwas verhaltener Start erwartet, zumal die Industrieproduktion wohl weiterhin durch Lieferengpässe und hohe Beschaffungskosten beeinträchtigt bleibt.

Der mittel- bis langfristige Ausblick ist ungeachtet dessen weiter positiv. Die Hafenanrainer und nicht zuletzt auch die Hafenverwaltung Kehl selbst bekunden durch hohe Investitionen in ihre Produktions-, Umschlags- und Lageranlagen Zuversicht in das Geschäftsmodell Rheinhafen Kehl, betonte Hafendirektor Volker Molz.

Quelle und Foto: Rheinhafen Kehl




Containerumschlag nach Russland

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat den Umschlag von Containern mit dem Ziel Russland an den Terminals in Hamburg eingeschränkt wieder aufgenommen. Voraussetzung dabei ist, dass der Weitertransport der Container gesichert ist und der Inhalt nicht unter die Sanktionen fällt, die gegen Russland nach dem Angriff auf die Ukraine verhängt wurden.

Die Prüfung und Entscheidung, ob die transportierte Ware unter die aktuellen Sanktionen fällt, obliegt dem Deutschen Zoll sowie dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Um den Weitertransport der Container zu gewährleisten, steht die HHLA in engem Austausch mit dem Zoll und ihren Kunden.. Voraussetzung dabei ist, dass der Weitertransport der Container gesichert ist und der Inhalt nicht unter die Sanktionen fällt, die gegen Russland nach dem Angriff auf die Ukraine verhängt wurden. Die Prüfung und Entscheidung, ob die transportierte Ware unter die aktuellen Sanktionen fällt, obliegt dem Deutschen Zoll sowie dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Um den Weitertransport der Container zu gewährleisten, steht die HHLA in engem Austausch mit dem Zoll und ihren Kunden.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Rätzke




Digitale Frachtdokumente

Mit den Ergebnissen des SINLOG-Forschungsvorhabens zur Digitalisierung der Binnenschifffahrt wird ein weiterer, wichtiger Schritt zur Mobilität und Logistik 4.0 in Deutschland und in Europa geleistet. Frachtinformationen werden nicht mehr als Papier, sondern medienbruchfrei, digital zwischen allen Akteuren über die gesamte Logistikkette ausgetauscht. Die Praxistauglichkeit der entwickelten SINLOG Applikation wurde in einem umfangreichen Feldtest erfolgreich nachgewiesen.

Zudem wurde eine mögliche Absicherung des Datenaustauschs durch die Blockchain Technologie identifiziert und bewertet. Das Forschungsvorhaben wurde unter Leitung der Management- und Technologieberatung BearingPoint mit den Kooperationspartnern Fraunhofer Institut FIT, Bundesverband Öffentlicher Binnenhäfen, der Mainschifffahrts-Genossenschaft MSG, dem Hafen Trier und der Beratungsagentur PMMG durchgeführt.

Die Binnenschifffahrt stellt mit ihren Transportkapazitäten ein wichtiges Glied der multimodalen Logistikkette dar. Allerdings ist im Vergleich zu Straße und Schiene der Digitalisierungsgrad beim frachtbezogenen Datenaustausch noch wesentlich geringer. Medienbrüche und die damit verbundenen Integrationsschwierigkeiten in digitale Transportinformationssysteme bremsen das Wachstumspotenzial der Branche.

Um die Binnenschifffahrt mittels Digitalisierung besser in multimodale Transportketten zu integrieren, startete im August 2019 das Forschungsprojekt SINLOG (Laufzeit bis 10/2021) – mit einem Fördervolumen von 1.852.584 € gefördert durch die Initiative mFUND des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV). Der Feldtest wurde vom November 2020 bis Mai 2021 mit Partnern der Logistik unter Realbedingungen erfolgreich durchgeführt.

Eine Befragung unter den 85 Teilnehmenden des Feldtests ergab eine hohe Zufriedenheit mit der digitalen Anwendung. Die Teilnehmenden konnten durch Digitalisierung die Bearbeitung und Weitergabe von Frachtinformationen mit SINLOG schneller abwickeln, Doppelarbeit vermeiden sowie Kommunikations- und Übertragungsfehler reduzieren. Ein digitales Monitoring entlastete die Akteure in der Dokumentation und Kommunikation zum Warentransport zwischen Auftraggebern und Auftragnehmern.

Für die Binnenschifffahrt bietet der Datenaustausch über SINLOG den Nutzen eines gemeinsamen Standards in den Frachtinformationen mit einer einfachen Datenübernahme in die eigenen IT-Systeme, um die Transportaufträge zu verwalten und zu steuern. Der digitale Austausch beruht auf einem Rollen- und Rechtekonzept und wahrt die individuellen wirtschaftlichen Interessen der einzelnen Unternehmen. Das in SINLOG definierte Datenaustauschformat zu Frachtinformationen hat damit zudem bereits im Vorgriff auf eFTI und die EU-Vorgaben zu zukünftigen digitalen Meldungen im Transportwesen seinen Praxisbezug demonstriert.

In Summe wird mit den Ergebnissen des Forschungsvorhabens auch ein übergeordnetes Ziel der Mobilität unterstützt. Die Binnenschifffahrt wird als – auf den transportierten Tonnenkilometer bezogen – ökologischstes Transportmittel im Vergleich zu LKW und Güterzug digital im Wettbewerb gestärkt.

Im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND fördert das BMDV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um digitale datenbasierte Anwendungen für die Mobilität 4.0. Neben der finanziellen Förderung unterstützt der mFUND mit verschiedenen Veranstaltungsformaten die Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Forschung sowie den Zugang zum Datenportal mCLOUD. Weitere Information finden Sie hier.

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Quelle: BearingPoint