Rainer Görtler ist neuer Head of Intermodal der HGK LI

 Rainer Görtler ist neuer Geschäftsführer der HGK Intermodal GmbH und somit Head of Intermodal der HGK Logistics and Intermodal GmbH (HGK LI). Seit dem 1. September 2024 verantwortet der 49-jährige Diplom-Betriebswirt die intermodalen Container-Aktivitäten der HGK-Gruppe. 

„Mit Herrn Görtler konnten wir einen kompetenten Manager für diese wichtige Position gewinnen. Mit seiner langjährigen Erfahrung im globalen Customer Service & Supply Chain Management wird er die Transformation unseres Unternehmens zu einer integrierten Logistik-Gruppe aktiv mitgestalten“, erklärt Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal GmbH. Jens Schmeidler, COO der HGK LI, ergänzt: „Auch wenn die Konjunktur derzeit schwächelt, wird der Containerverkehr weiter an Bedeutung gewinnen. Dafür sind wir jetzt bestens aufgestellt.“ 

Als Anbieter von Supply Chain Solutions in der Container-Logistik sorgt die HGK LI für reibungslose Containerströme zwischen den Seehäfen Rotterdam, Antwerpen sowie Wilhelmshaven, Bremerhaven und Hamburg in die Region an Rhein und Ruhr. In der HGK Intermodal GmbH (100% Tochter) sind die Container-Aktivitäten der HGK-Gruppe an den trimodalen Terminals in Duisburg, Krefeld, Düsseldorf und Köln unter einem Dach gebündelt. Zum Managementteam der HGK Intermodal GmbH gehören auch Tim Hurka (Geschäftsführer Terminalstandorte Duisburg und Krefeld), Dirk Meyer (Geschäftsführer Terminalstandort Düsseldorf) und Oliver Grossmann (Geschäftsführer Terminalstandort Köln). 

Rainer Görtler war bislang unter anderem bei einem Weltmarktführer in verschiedenen Managementpositionen im produzierenden Gewerbe tätig. Er verantwortete dabei maßgeblich Projekte zur Innovationsentwicklungen und Prozessoptimierung. „Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe und bin sicher, dass wir gemeinsam die Entwicklung der HGK Logistics and Intermodal erfolgreich vorantreiben werden“, so Rainer Görtler. 

Quelle: HGK-Group, Foto:  HGK-Group / privat 




Inke Onnen-Lübben zurück bei Seaports of Niedersachsen GmbH

Zum 1. Januar 2025 kehrt die 43-jährige als Geschäftsführerin zur niedersächsischen Hafenmarketinggesellschaft nach Oldenburg zurück. Onnen-Lübben hatte sich im Auswahlverfahren, für das eine spezialisierte Personalberatung beauftragt worden war, unter einer Vielzahl von Bewerberinnen und Bewerbern durchgesetzt.

2018 hatte sie die Seaports of Niedersachsen GmbH und den Geschäftsführungsposten auf eigenen Wunsch verlassen und ihre Kompetenzen seitdem in verschiedenen Positionen im Bereich der Hafen- und Logistikwirtschaft weiterentwickelt. So verantwortete die studierte Wirtschaftsingenieurin unter neuerem drei Jahre lang operativ den Aufbau von Automobillogistikaktivitäten am Standort Wilhelmshaven und war zuletzt als Geschäftsführerin des Binnenhafens und Industrieparks c-Port Küstenkanal vor allem für Unternehmensansiedlung und den strategischen Ausbau der Hafenaktivitäten zuständig.

„Inke Onnen-Lübben verfügt über die notwendigen Kenntnisse der komplexen Zusammenhänge in der Hafenwirtschaft und die entsprechende Marktexpertise sowie eine breite Vernetzung, um die niedersächsischen Seehäfen erfolgreich am Markt zu positionieren. Wir freuen uns sehr, dass wir sie für die Geschäftsführung unserer Hafenmarketinggesellschaft zurückgewinnen konnten“ erklärte Michael de Reese, Aufsichtsratsvorsitzender der Seaports of Niedersachsen GmbH.

Bis zur Übergabe am 1. Januar 2025 wird Andreas Bullwinkel weiterhin interimsmäßig die Geschäfte der Gesellschaft führen, die seit 20 Jahren als erfolgreiche Public Private Partnership zwischen dem Land Niedersachsen und der privaten niedersächsischen Hafenwirtschaft besteht.

Quelle und Foto: Seaports of Niedersachsen




Zahl der Beschäftigten auf den Werften leicht gestiegen

Die Beschäftigung auf den Werften in Norddeutschland hat in diesem Jahr zum zweiten Mal in Folge ein leichtes Wachstum verzeichnet, allerdings auf niedrigem Niveau. Das ist das Ergebnis der jährlichen Schiffbauumfrage der IG Metall Küste. Demnach ist die Zahl der Stammbeschäftigten auf den norddeutschen Werften 2024 um 5,3 Prozent auf 15.824 gestiegen (2023: 15.028 Beschäftigte). Besonders stark war das Wachstum in Niedersachsen (+7,5 %), Bremen und Mecklenburg-Vorpommern (jeweils +7,2 %). Sowohl im Marineschiffbau als auch im Passagierschiffbau stieg die Zahl der Beschäftigten.

„Der Schiffbau ist von strategischer Bedeutung für die Energieversorgung, Handel und Sicherheit in Deutschland“, erklärte Daniel Friedrich, Bezirksleiter der IG Metall Küste. „Wir brauchen weiterhin die Kenntnisse und Fertigkeiten im Land und dürfen nicht in eine weitere Abhängigkeit zum Beispiel von China geraten.“ Entsprechend bräuchte man mehr Beschäftigte und Fachkräfte auf den Werften, um etwa Konverterplattformen für Windparks auf offener See zu bauen oder auch die Marine gut auszurüsten. Friedrich forderte eine aktive Industriepolitik der Politik und „Unternehmen, die in die Zukunft investieren“.

Der Fachkräftemangel hat sich in der gesamten Branche verschärft und schränkt teilweise bereits die Produktion ein. 78,3 Prozent der Betriebe haben Probleme, offene Stellen zu besetzen. „Die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe wird zukünftig stark davon abhängen, ausreichend Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Nur mit einer guten, eigenen Belegschaft, mit Tarifverträgen und Mitbestimmung lässt sich die Zukunft der Unternehmen und der Branche sichern“, erklärte Friedrich.

Die Lage auf den Werften sei sehr unterschiedlich. „Während einige Betriebe auf absehbare Zeit voll ausgelastet sind und die Beschäftigung weiter ansteigen soll, stehen andere Werften vor einer unsicheren Zukunft und einem möglichen Personalabbau.“ Aktuell sind die Kapazitäten der Werften im Durchschnitt zu 85,9 Prozent ausgelastet. Die Hälfte der Werften ist zu 100 Prozent ausgelastet, zwei Werften sind so gut wie gar nicht ausgelastet (0% bzw. 10% Auslastung).

Mit Sorge blickt die Gewerkschaft auf den Nachwuchs. “Die Ausbildungsquote hat mit 5,2 Prozent (2023: 5,7 %) einen neuen Tiefpunkt erreicht”, kritisierte Heiko Messerschmidt, Branchenbeauftragter Schiffbau der IG Metall. “Um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern, müssen die Unternehmen gegensteuern und wieder mehr ausbilden. Gemeinsam mit der Branche müssen wir Maßnahmen entwickeln, die freigebliebenen Ausbildungsplätze zu besetzen. “

Einen Anstieg an Beschäftigung gab es auch bei Leiharbeit und Werkverträgen. „Die Situation bezüglich Werkverträgen bleibt in vielen Betrieben undurchsichtig und kaum reguliert“, erklärte Stefan Timm von der Agentur für Struktur- und Personalentwicklung (AgS), die die Befragung im Auftrag der Gewerkschaft durchgeführt hat.

Die IG Metall sieht diese Entwicklung mit Sorge. „Die Stammbeschäftigung in der Produktion zu senken, ist der falsche Weg“, meinte Bezirksleiter Friedrich. „Nur mit einer guten, eigenen Belegschaft, mit Tarifverträgen und Mitbestimmung lässt sich die Zukunft der Unternehmen und der Branche sichern.“ Das müsse beispielsweise bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen berücksichtigt werden.

Der deutsche Schiffbau konzentriert sich im Wesentlichen auf drei große Werftengruppen (thyssenkrupp Marine Systems, Meyer und Lürssen), die über 70 Prozent aller Werftbeschäftigten stellen. Diese Gruppen dominieren die Segmente Kreuzfahrtschiffe, Yachten und Marineschiffe.

Die IG Metall Küste führte die Studie zum 34. Mal seit 1991 in den fünf norddeutschen Bundesländern Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein durch. Befragt wurden die Betriebsräte von 46 Werftbetrieben und Standorten, die sowohl den militärischen als auch den zivilen Schiffbau repräsentieren. Die Ergebnisse der Befragung diskutiert die Gewerkschaft auch auf der Fachmesse SMM. Zu der öffentlichen Veranstaltung am Mittwoch, 4. September, um 13.30 Uhr auf der Open Stage in Halle B2.OG wird der Maritime Koordinator der Bundesregierung, Dieter Janecek, erwartet.

Quelle: IG Metall Küste, Foto: IG Metall Küste/ Michael Seehase




Wasserstoff statt Diesel

Im Rahmen des Forschungsprojekts sH2unter@ports testete die Hamburg Port Authority (HPA) gemeinsam mit fünf Verbundpartnern aus Forschung und Wirtschaft innovative Antriebslösungen für den Rangierbetrieb. Heute wurden die Ergebnisse in den Räumlichkeiten der HPA präsentiert. Mehr als 90 Expertinnen und Experten sowie Interessierte aus den Bereichen Hafen, Schiene und Wasserstoff nahmen daran teil.

Das Projekt untersuchte Alternativen zum Dieseleinsatz im Rangierbetrieb – mit besonderem Fokus auf Wasserstoff. Es konnte festgestellt werden, dass Wasserstoff in verschiedenen Einsatzbereichen sowohl im Betrieb als auch in der Infrastruktur eine machbare Option darstellt. Um zu prüfen, ob Wasserstoff die effizienteste Lösung ist, wurden auch Antriebe mit Oberleitungen und Batterie sowie der Betrieb mit hydriertem Pflanzenöl (HVO) untersucht und verglichen. Die Grundlage für diese Analysen bildeten umfangreiche Messreihen in den Seehäfen Hamburg und Bremerhaven.

Für den Standort Hamburg sind weiterführende Untersuchungen geplant, insbesondere zur Nutzung von oberleitungsbetriebenen Lokomotiven. Diese sollen die Infrastrukturkosten und Machbarkeit genauer beleuchten.

Das Forschungsprojekt wurde durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP II) mit über 1,2 Millionen Euro gefördert.

Hamburgs Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard: „Alternative Antriebstechnologien spielen in der maritimen Branche und auch für den Hafenbetrieb künftig eine wichtige Rolle. Wasserstoff bietet für den Rangierbetrieb vielversprechende Möglichkeiten. Die entsprechenden Fachleute in Hamburg ermöglichen unsere Vorreiterrolle in der nachhaltigen Hafenlogistik. Die gewonnenen Erkenntnisse werden wir in zukünftige Projekte für klimafreundliche Transformationsvorhaben einfließen lassen.“

Harald Kreft, Leiter der Hafenbahn Hamburg: „Die Ergebnisse des Projekts sH2unter@ports unterstreichen das Potenzial von Wasserstoff und anderen alternativen Antrieben für den Rangierbetrieb in Häfen. Hamburg ist bereit, diese innovativen Lösungen weiter voranzutreiben, um unseren Hafen langfristig noch nachhaltiger zu gestalten.“

Übersicht der fünf Verbundpartner:
• bremenports GmbH & Co. KG
• evb GmbH
• Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft Bremen
• Smart Mobility Institute Bremerhaven
• ALSTOM Lokomotiven Service GmbH

Weitere Informationen unter http://www.sH2unter.com

Quelle: HPA, Foto: HHM




BLG expandiert in die Türkei

Die BLG-Gruppe sieht gute Business-Chancen in der Automobilnation Türkei: Vorstandsmitglied und COO Matthias Magnor hat jetzt die entsprechenden Verträge für ein BLG-Engagement unterzeichnet.

Geschäftsführer des neuen Unternehmens BLG Uluslararasi Tasimacilik Ltd. Sti. mit Hauptsitz in Istanbul ist Cem Akgül. Matthias Magnor erläutert: „Cem Akgül ist ausgewiesener Logistikexperte mit umfangreichen Kenntnissen und Kontakten im türkischen Logistikmarkt. Ich freue mich, dass wir mit ihm neue erfolgsversprechende Märkte erschließen können.“

Als einer der größten Automobilimporteure Europas importierte die Türkei im letzten Jahr 626.000 Neuwagen. Gleichzeitig wurden 1,4 Millionen Fahrzeuge lokal produziert. „Die strategische Lage der Türkei, die Kontinentaleuropa mit dem Nahen Osten und Asien verbindet, macht sie zu einem idealen Verkehrszentrum und zu einer Logistikdrehscheibe. Wir möchten diesen Vorteil nutzen, um zur weiteren internationalen Entwicklung der BLG-Gruppe beizutragen“, bekräftigt Cem Akgül.

Die BLG hat in der Vergangenheit bereits Erfahrungen in der Türkei gesammelt. Seit August 2023 starten vom BLG AutoTerminal Kelheim bereits Autozüge in Richtung Köseköy. Köseköy gilt als eines der größten Logistikzentren der türkischen Staatsbahn und ist das nächstgelegene Frachtterminal in der Nähe von Istanbul.

Rund 200 Fahrzeuge transportieren die BLG-Autozüge in einem Lauf. Sie waren die ersten, die durch den 13,6 Kilometer langen Marmaray-Tunnel gefahren sind. Dieser Tunnel verbindet den asiatischen Teil der Türkei mit Europa. Lange war der Tunnel nur für den Personenverkehr zugänglich. Mittlerweile dürfen zwischen ein und vier Uhr nachts auch Güterzüge passieren.

Quelle und Foto: BLG, BLG-Vorstandsmitglied und COO Matthias Magnor (links) und Geschäftsführer der BLG in der Türkei Cem Akgül nach der Vertragsunterschrift, die die zukünftige Zusammenarbeit im türkischen Logistikmarkt besiegelt.




Geplante Belastung des Schienengüterverkehrs

Die deutsche Seehafenwirtschaft hat vor den negativen Folgen einer erneuten Erhöhung der Trassenpreise im Schienengüterverkehr gewarnt und die Politik zum schnellen Umsteuern aufgefordert.

„Die guten Bahnanbindungen der deutschen Seehäfen an die Wirtschaftszentren in Deutschland und weiter in die europäischen Länder sind ein entscheidender Wettbewerbs- und Nachhaltigkeitsvorteil des Hafenstandortes Deutschland“, betont Angela Titzrath, die Präsidentin des Zentralverbandes der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS). „Allein bei Containern erreicht die Bahn regelmäßig einen Anteil von deutlich über 50 % im Hinterlandverkehr. Die geplante erneute Erhöhung der Trassenentgelte bei der Bahn würde die deutschen Seehäfen empfindlich treffen und für eine Verlagerung der Verkehre von der Schiene auf die Straße sorgen. Das steht im direkten Widerspruch zu zentralen politischen Leitlinien, wie den Klimazielen, der Verkehrswende oder auch der Nationalen Hafenstrategie, da die deutschen Seehäfen im Wettbewerb deutlich geschwächt werden. Zudem werden bestehende Probleme wie Staus oder der Mangel an Fahrpersonal und LKW-Parkplätzen an Autobahnen deutlich verschärft. Zur Erinnerung: Ein Güterzug ersetzt bis zu 52 LKW.“

Der ZDS schließt sich daher den Forderungen aus anderen Branchen nach Sofortmaßnahmen durch die Politik an. „Der Bundestag muss kurzfristig tätig werden und einen Kahlschlag auf der Schiene verhindern“, so Titzrath. „Konkret bedeutet das, die gesetzlich vorgesehene Verzinsung des Eigenkapitals der DB InfraGO zu reduzieren und die Mittel der Trassenpreisförderung zu erhöhen. Darüber hinaus muss die Finanzierung der Bahn in Deutschland grundsätzlich neu und vor allem verlässlich geregelt werden.“

Zum Hintergrund: Die gemeinwohlorientierte DB InfraGO verlangt von Eisenbahnverkehrsunternehmen Trassenentgelte für die Nutzung des DB-Netzes. 2025 steigen diese für Güter- und Personenverkehr im Schnitt um 6 %. Für 2026 plant die staatseigene DB InfraGO Presseberichten zufolge eine Erhöhung von durchschnittlich knapp 20 %. Dies muss noch von der Bundesnetzagentur genehmigt werden. Hintergrund hierfür ist die Einigung der Ampel-Koalition, die nötigen Gelder für Sanierung und Ausbau der Bahn nicht wie bislang üblich als Baukostenzuschüsse zu zahlen, sondern als Eigenkapitalerhöhung bzw. Darlehen an die DB. Diese sind von der DB zu verzinsen.

Quelle: ZDS Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Foto: HHM




Infrastruktur-Upgrade an der Wiener Donau

Nach der Trockengüterlände in Linz 2021 und der Kleinfahrzeuglände Wildungsmauer 2023 gelang im Rahmen des von der EU kofinanzierten Projekts „FAIRway works! in the Rhine-Danube Corridor“ mit der Fertigstellung der Lände Brigittenau II in Wien nun ein weiterer wichtiger Modernisierungserfolg für die Güterschifffahrt auf der Donau.

Gemeinsam mit Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Leiter der Vertretung der EU-Kommission in Österreich Wolfgang Bogensberger und viadonau Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler wurde die runderneuerte Lände in der Bundeshauptstadt feierlich eröffnet.

In der ganzheitlichen und zukunftsorientierten Entwicklung der Donau als umweltverträglicher und leistungsfähiger Verkehrsträger widmet sich viadonau nicht nur bestmöglichen Bedingungen für die fahrende Schifffahrt, sondern auch für die „parkende“. Die zentralen Ziele dabei: ein effizienterer Schiffsbetrieb während Liegezeiten, die Reduktion von Lärmemissionen, Energieversorgung mit Landstrom und somit ein nachhaltiger Beitrag zur Erreichung der aktuellen Klimaziele. Nach entsprechenden Ländenmodernisierungen in Linz und Wildungsmauer in den Vorjahren wurde hierzu 2024 nun auch die Lände Brigittenau II in Wien in Angriff genommen.

Um optimierte An- und Ablegemanöver für die Güterschiffe und sicheren Zugang für die Schiffsbesatzungen zu gewährleisten, wurden auf einer Länge von 344 Metern 14 jeweils 16 Tonnen schwere sogenannte Dalben in den Flussgrund eingebracht, die zwei Zufahrtsbrücken ermöglichen. Zusätzlich wurde ein Steg für das Bordpersonal errichtet und es wurden zeitgemäße Landstromzugänge geschaffen. Diese Landstromanlagen dienen dazu, den Strombedarf an Bord während der Liegezeit zu sichern, sodass die bis dato im Einsatz befindlichen Diesel-Generatoren nicht mehr dafür herangezogen werden müssen. Im unmittelbaren städtischen Umfeld Wiens bedeutet dieses umfangreiche Upgrade einer traditionell hochfrequentierten Schifffahrtslände eine besonders spürbare Verbesserung für Anrainer:innen, Schifffahrt und Umwelt.

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler zeigt sich stolz über das Erreichen einer weiteren wichtigen Wegmarke des Greenings der Donauschifffahrt und ist überzeugt: „Diese Infrastrukturmodernisierungen sind Erfolge mit Langzeitwirkung. Denken wir nur an die Energiemengen, die große Schiffe auch während den Liegezeiten oft benötigen und früher meist von Dieselgeneratoren erzeugt wurden. Durch die hier bereitgestellten modernen Landstromanlagen fallen solche Lärm- und Abgasquellen weg. Damit stärken wir das bereits hohe Nachhaltigkeitspotenzial der Wasserstraße noch weiter.“

Wolfgang Bogensberger, amtsführender Leiter der EU-Kommissionsvertretung in Österreich, betrachtet die infrastrukturelle Weiterentwicklung an der Donau aus europäischer Perspektive und erklärt: „Die europäischen Binnenwasserstraßen erstrecken sich über 41.000 Kilometer und tragen dazu bei, den Güterverkehr in der EU vergleichsweise energieeffizient, sicher und lärmarm im Fluss zu halten. Um eine Tonne an Waren einen Kilometer zu befördern, braucht es am Wasser ungefähr ein Sechstel der Energie, die es am Land auf der Straße bedarf. Umweltschutz und Sicherheit stehen auch im Zentrum des Projekts FAIRway works!, das die Infrastruktur auf der Donau in Österreich und Serbien verbessert und von der EU mit rund 17 Millionen Euro gefördert wird. Die Aufwertung der Liegestelle Brigittenau kommt der Schifffahrt, den Besatzungen und auch der lokalen Bevölkerung zugute. Mithilfe von EU-Geldern wird also sowohl ein europäischer als auch ein lokaler Nutzen erzielt.“

viadonau-Geschäftsführer Hans-Peter Hasenbichler stellt den ganzheitlichen Entwicklungsansatz an der Donau heraus und macht deutlich: „Unsere Idee von der modernen Wasserstraße endet nicht bei der gut instandgehaltenen Fahrrinne, sondern strebt bestmögliche Bedingungen für eine Schifffahrt in allen „Lebenslagen“ an. Das jüngste Länden-Upgrade in Wien ist ein weiteres sichtbares Zeichen für unseren konsequenten Kurs, die Donau qualitätsvoll und verantwortungsbewusst gegenüber den Menschen, der Wirtschaft und der Natur in die Zukunft zu entwickeln.“

Die Maßnahmen an der Lände Brigittenau II wurden im Zuge des EU-Projekts „FAIRway works! In the Rhine Danube Corridor“ über die Connecting Europe Facility (CEF) der Europäischen Union kofinanziert. Das Projekt ist ein gemeinsames Vorhaben von Österreich und Serbien zur Verbesserung der Wasserstraßeninfrastruktur entlang der Donau in diesen beiden Ländern

Quelle: viadonau, Foto: viadonau/Johannes Zinner, das Länden-Upgrade wurde im Rahmen von „FAIRway works! in the Rhine-Danube Corridor“ über die Connecting Europe Facility (CEF) von der EU kofinanziert. viadonau-Geschäftsführer Hasenbichler, Klimaschutzministerin Gewessler und Leiter der EU-Kommissionsvertretung in Österreich Bogensberger freuen sich über einen weiteren Erfolg an der Donau




Staatssekretär Luksic betont Wichtigkeit des Systems Wasserstraße

Dr. Christoph Kösters, Manager des Kompetenznetzes und Hauptgeschäftsführer des Verbandes Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen (VVWL) e.V. begrüßte jetzt mehr als 60 Entscheider aus Schifffahrt, Häfen, Logistik und der Industrie zum diesjährigen NetzwerkForum.

Die Veranstaltung des Kompetenznetzes Logistik.NRW, getragen vom LOG-IT Club e.V. und dem VVWL, befasste sich als Leitgedanken mit der nationalen Hafenpolitik und maritimen Logistik. Dr. Kösters führte ein, dass der Leitgedanke des Forums durch die Verabschiedung der Nationalen Hafenstrategie im Frühjahr 2024 praktisch vorgegeben wurde. Der Inhalt dieser Strategie und insbesondere die gleichwertige Fokussierung der Binnenhäfen zu den deutschen Seehäfen sei begrüßenswert. Jedoch müsse gerade diese Fokussierung im Rahmen der Umsetzung beibehalten werden, denn bei der Finanzierung der zahlreichen Maßnahmen (139 Stück) zeichneten sich bereits jetzt Probleme ab und eine etwaige Priorisierung dürfe nicht zu Lasten der binnenländischen Logistik und Hafenstandorte gehen. Im Zusammenhang mit dem Megatrend Nachhaltigkeit und Transformation betonte Dr. Kösters, dass der VVWL sich weiter für eine zuverlässige, nachvollziehbare und planungssichere Energie- und Transformationspolitik und für einen schnellen Aufbau der Ladeinfrastrukturen einsetze. Es müsse bei der Transformation insbesondere KMU finanziell unterstützt werden.

Als langjähriger Kooperationspartner des Forums und Mitglied des Kompetenznetzes Logistik.NRW stellte Werner Schaurte-Küppers als Präsident der Niederrheinischen Industrie und Handelskammer Duisburg-Wesel-Kleve in seiner Begrüßung fest, dass sich die Politik und Wirtschaft bei den Zielen für das System Wasserstraße einig seien, jedoch fehle immer mehr das Geld und auch der Haushalt 2025 falle eher bescheiden aus, um die notwendigen Infrastrukturmaßnahmen für das System vollumfänglich anpacken zu können.

Zum diesjährigen Eingangsstatement „Zukunft maritimer Hinterlandverkehr aufgrund der aktuellen Politik und Infrastruktur“ referierte Oliver Luksic, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär beim BMDV und machte eingangs unmittelbar deutlich, dass aus Sicht des Bundes leistungsfähige Häfen für Transport und Logistik eine überragende Rolle besäßen. Die Hafenfinanzierung für die Gesamtmaßnahmen der Nationalen Hafenstrategie seien sicherlich ein schwieriges Feld, würden aber intensiv diskutiert. Ziel für das System Wasserstraße bliebe die Erhaltung und der Ausbau unter Beachtung der veränderten Güterverkehrsströme. Als Chance für das System identifizierte Luksic den Groß- und Schwertransport. Hier seien die Antragsverfahren bereits besser geworden, jedoch weiterhin oftmals zu langsam – eine stärkere Digitalisierung sei wünschenswert. Er betonte die überragende Bedeutung des Rheins nicht nur für die Logistik, sondern auch für die Industrie in Deutschland. Es müsse durch sinnvolle Infrastrukturmaßnahmen die Nutzbarkeit rund um die Uhr gewährleistet werden. Hierzu zähle insbesondere die Abladeoptimierung Mittelrhein, wozu durch Minister Wissing eine Beschleunigungskommission eingesetzt wurde und nach und nach fehlende Stellen der GDWS mit Technikern besetzt werden. Ebenso sei die nicht minder wichtige Sohlstabilisierung am Niederrhein bereits in der Umsetzung: „Wir kommen hier weiter!“ Nicht zu vergessen sei das Kanalnetz, da auch hier eine hohe volkswirtschaftliche Bedeutung festzustellen ist. Die Zuverlässigkeit müsse erhalten bleiben und Brückenhöhen für den zweilagigen Containertransport angepasst werden. Abschließend konkretisierte Luksic bedeutende Verbindungsachsen wie den Ausbau der Betuwe-Linie sowie die Autobahnen A1, A2, A3, A40 und A45 sowie die für Europas größten Binnenhafen Duisburg wichtige A59 (Stichwort: Erneuerung Berliner Brücke)

Für den Polit-Talk begrüßte Sebastian Reimann, Chefredakteur DVZ, als Moderator neben Oliver Luksic die Politiker Henning Rehbaum, MdB, Verkehrsausschuss Bund und Parlamentsgruppe Binnenschifffahrt CDU/CSU, Frank Börner, MdL NRW, Verkehrsausschuss Land SPD, Michael Röls-Leitmann, MdL NRW, stv. Fraktionsvorsitzender und Sprecher für Klimaschutz und Energiepolitik, DIE GRÜNEN. Die Diskutanten stellten übereinstimmend fest, dass die jüngsten Haushaltsverhandlungen ein hartes Ringen in der Koalition in Berlin waren. Luksic führte aus, dass große Knackpunkte im Verkehrsetat lagen und es besonders schwer war, Lösungen zu finden. Trotzdem sei es als Erfolg zu werten, dass die Investitionslinie für die Wasserstraßen beibehalten werden, auch wenn es schmerzlich gewesen sei, einzelne Förderprogramme abzuschmelzen. Die hohen Investitionen in die Schiene seien ein Muss! Als Oppositionspolitiker erkannte Henning Rehbaum an, dass es für die Haushaltsverhandlungen wegen der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts natürlich Finanzierungsprobleme gab. Jedoch seien die Ergebnisse nicht zufriedenstellend. Es müssten die Strukturen gerade bei der Deutschen Bahn zur Finanzierung überdacht werden. Besonders ärgerlich sei es, die enorme Finanzierungsquelle der LKW-Maut als geschlossenen Finanzierungskreislauf nicht wieder in die Straße fließen zu lassen – auf jeden Fall in der Verkehrshaushalt -, denn da gehöre das Geld hin. Zudem müssten Planungsverfahren deutlich gestrafft werden. Es sei zwingend notwendig, die Arbeitsplätze der GDWS interessanter zu machen und wohl auch besser zu vergüten, um die weiter vorhandenen unbesetzten Stellen aufzufüllen. Offensichtlich sei aber, die Wasserstraßen werden benötigt! Frank Börner betonte, die sicherlich guten Maßnahmen der Hafenstrategie. Jedoch müsse zwingend der Industrie ein zeitnaher Umsetzungskorridor kommuniziert werden, damit diese auch in Zukunft mit dem System Wasserstraße plane. Das gelte sowohl für Fahrrinnenoptimierungen südlich von Duisburg als auch für das Westdeutsche Kanalnetz. Michael Röls-Leitmann erinnerte daran, dass richtigerweise das System Wasserstraße mindestens 2,5 Milliarden € jährlich benötige. Mit Blick auf die Energiewende spiele ein funktionierendes System Wasserstraße eine große Rolle. Es bringe aber nichts, zu diskutieren, ob das System Schiene zu viel Geld erhalte. Am Ende der Tage benötige Logistik und Industrie eine funktionierende Infrastruktur und es mache keinen Sinn, Verkehrsträger gegeneinander auszuspielen! Für eine größere Planungssicherheit müsse mehr in die deutsche Infrastruktur investiert werden, um der Industrie eine verlässliche Versorgung zu garantieren.

Auf Nachfrage waren sich die Politiker einig, dass Baumaßnahmen schneller umgesetzt werden müssten – allein die Genehmigungsverfahren würden Millionen Kosten und viel zu viel Zeit in Anspruch nehmen. Umweltschutz sei wichtig, dürfe aber nicht unverhältnismäßig behindern. Ein Industriestandort funktioniere nur, wenn Logistik richtig funktioniert!

Die Diskussionsrunde des Forums stand unter dem Motto „Märkte, Transformation und Nachhaltigkeit – aktuelle Herausforderungen der maritimen Logistik“. Hier diskutierten Hanna Stelzel, Director Containers Port of Rotterdam Authority, Markus Bangen, CEO duisport, Daniel Hosseus, Hauptgeschäftsführer Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe e.V., Carsten Schmücker, Global Logistics Transport Procurement Overseas Lanxess Deutschland GmbH, Thijs van den Heuvel, Managing Director Contargo GmbH & Co. KG und Torsten Schütte Geschäftsführer Container Terminal Dortmund GmbH.

Die Diskutanten waren sich einig, dass der Umschlag insbesondere im ersten Halbjahr sehr bescheiden war – ein Hoffnungsschimmer sei mittlerweile der Containertransport, welches gerade in den Binnenhäfen sehr schnell zu Kapazitätsproblemen führe könne. Für die Zukunft prognostizierten Hanna Stelzel und Daniel Hosseus aus Sicht der Seehäfen nur vorsichtigen Optimismus und eher schwierige Perspektiven. Die Industrie in Person von Carsten Schmücker stellte fest, dass die Talsohle zwar durchschritten sei, aber auf relativ niedrigem Niveau – es „sei im Vergleich etwas besser als katastrophal“. Er betonte die Wichtigkeit einer Flexibilität, da lange Planungsphasen aufgrund geopolitischer Schwierigkeiten kaum möglich seien (Stichwort: Suezkanal). Hanna Stelzel bestätigte, dass auf externe geopolitische Einflüsse nur mit Flexibilität eine gewisse Resilienz geschaffen werden könne. Van den Heuvel betonte als Spediteur die Wichtigkeit des Zusammenspiels der einzelnen Verkehrsträger, um den Kunden optimal zu bedienen – der Kunde stehe im Mittelpunkt. Kooperationen seien gerade vor dem Hintergrund von Niedrigwasserereignissen wichtig. Insgesamt stellte er eine Rückverlagerung einzelner Waren auf die Straße fest. Grund: der Preis! Zum Thema Verfügbarkeit von Flächen bemerkte Markus Bangen, dass umfangreiche Erweiterungen in den Binnenhäfen häufig gar nicht mehr realisiert werden können. Es müsse vielmehr in neue Technologie investiert werden, um vorhandene Fläche logistisch zu optimieren. Zudem konkretisierte Torsten Schütte in dem Trend zu größeren Schiffen und Ladungen ein einhergehendes Problem mit einer zwangsläufigen Erweiterung der Fläche, welches in Dortmund glücklicherweise ausnahmsweise noch möglich sei.

In Bezug auf die Energiewende und Genehmigungsverfahren stellte Hanna Stelzel im Vergleich Deutschland zu den Niederlanden als gebürtige Deutsche fest, dass viele Probleme und Herausforderungen in den Niederlanden pragmatischer angegangen werden. In den Niederlanden bestünde eine größere Bereitschaft auf Veränderungen zu reagieren. Das würde sich insbesondere für die Energiewende und den Transport/Lagerung von Energieträgern positiv auswirken. Sowohl van den Heuvel als auch Markus Bangen sehen in der Energiewende für das System Wasserstraße sowohl für den Transport als auch für die Lagerung eine große Chance. Zudem würden hochqualifizierte Jobs entstehen. Dieser Prozess müsse allerdings im Schulterschluss mit der Politik erfolgen. Die Diskutanten waren sich einig, dass sowohl die Seehäfen als auch Binnenhäfen und Speditionen auf die Energiewende gut vorbereitet seien und spätestens seit dem Ukraine-Konflikt das Thema Liefersicherheit für die Häfen und Speditionen auf der Agenda ganz oben stehe. Carsten Schmücker bestätigte, dass die Industrie sehr genau prüfe, wie sicher eine Lieferkette ist. Dennoch dürfe laut Markus Bangen die Politik in ihren Regulierungsvorhaben beim Thema Lieferkettensicherheit nicht über das Ziel hinausschießen.

Quelle und Foto: VVWL




CAPTN Initiative präsentiert Ergebnisse auf der SMM

Die CAPTN Initiative stellt ihr Konzept einer autonomen und nachhaltigen Personenfähre auf der Leitmesse SMM in Hamburg vor (Stand 128, Halle B7). Forschende und Partner präsentieren an vier Tagen Ergebnisse aus den einzelnen Projekten am WTSH Gemeinschaftsstand. Des Weiteren diskutieren Akteure der CAPTN Initiative gemeinsam mit national und international anerkannten Experten im Bereich Digitales und Schifffahrt das Thema „Zukunft der autonomen Schifffahrt in Deutschland“ vor einem breiten Fachpublikum.

Die internationale Fachmesse SMM (Shipbuilding, Machinery and Marine Technology) in Hamburg, vom 3. bis 6. September 2024, ist ein Pflichttermin für die Maritime Branche. Die Organisatoren erwarten an die 2.000 ausstellende Unternehmen und rund 40.000 Teilnehmende aus mehr als 120 Ländern. In diesem Jahr stellt die CAPTN Initiative (Clean Autonomous Public Transport Network) erstmals ihre Ergebnisse und Fortschritte aus drei Forschungsprojekten vor, die die Errichtung einer autonomen und nachhaltigen Fähre über die Kieler Förde erforschen und entwickeln.

„Die CAPTN Initiative ist der einzige Anbieter in Deutschland von innovativen Lösungen für einen maritimen, urbanen, nachhaltigen und autonomen ÖPNV. Innerhalb Schleswig-Holsteins gelten wir als Leuchtturm, weil unsere Projekte Forschende und die Industrie an einen Tisch bringen, um an zukunftsweisenden Mobilitätskonzepten zu arbeiten. Wir sind stolz darauf, unsere Ergebnisse im Bereich teilautonomer und autonomer Navigation, Objekterkennung und Datenübertragung einem internationalen Fachpublikum am Stand der WTSH näherzubringen“, betont Dr. Wiebke Müller-Lupp, Koordinatorin der CAPTN Initiative und wissenschaftliche Leiterin des Wissenschaftszentrums Kiel.

Vor allem die CAPTN-Projekte Förde Areal und Förde 5G haben in den vergangenen drei Jahren große Fortschritte in der Etablierung von autonomen Verkehren gemacht. Im Zuge der Forschungsvorhaben ist es gelungen, das eigens für diesen Zweck gebaute Forschungsschiff MS Wavelab von einem landseitigen Kontrollzentrumverzögerungsfrei und sicher fernzusteuern. Die Objekterkennung mit Hilfe der zahlreichen Sensoren und Kameras ist auf einem guten Niveau; erste autonome Manöver sind ebenfalls kurz vor der Testphase.

Auf der Präsentationsfläche der CAPTN Initiative (Stand 128 in Halle B7) werden von Dienstag bis Freitag diverse Fachleute aus unterschiedlichen Projekten aus der Forschung und von Industriepartnern stehen. Dazu gehören Forschende der Fachhochschule (FH) Kiel wie Schiffbau-Professor Dr.-Ing. Hendrik Dankowski, Doktoranden aus den Informatik-Arbeitsgruppen von FH und Christian-Albrechts- Universität zu Kiel (CAU), die an der Objekterkennung und an der autonomen Routenplanung von potentiellen selbstfahrenden Fähren arbeiten, sowie Industriepartner wie ADDIX. Das Kieler Unternehmen entwickelt eine robuste digitale Infrastruktur, die eine ausfallsichere und echtzeitnahe Kommunikation zwischen Schiff und Land ermöglicht.

Am Messesstand des CAPTN-Partners Anschütz (Halle B6, Stand 304) wird es ebenfalls um das Thema autonome Navigation gehen. Dabei stellt der Hersteller und Integrator von Navigations-, Brücken- und Missionssystemen für Überwasser- und Unterwasserschiffe seine Beteiligung am CAPTN Projekt Förde Areal vor, in dem der Forschungskatamaran MS Wavelab unter anderem vom Kontrollzentrum auf dem Anschütz-Gelände in Kiel ferngesteuert wird. (Mi, 4. September und Do, 5. September ab 14  Uhr: Heading towards autonomous navigation: advanced assistence systems to address crew shortage).

Zum Auftakt der Messe stellen sich Vertreter der CAPTN Initiative gemeinsam mit Fachleuten der maritimen Wirtschaft der Frage: Wohin steuert die autonome Schifffahrt in Deutschland? An der Podiumsdiskussion „Steering Future – The Future of Autonomous Navigation in Germany” auf der Digital & Security Stage (Halle B6, 3. September, 10:15 Uhr) nehmen teil: Prof. Dr. Dirk Nowotka (Arbeitsgruppe Zuverlässige Systeme, CAU, wissenschaftlicher Sprecher der CAPTN Initiative), Andreas Mues (Geschäftsführer Anschütz GmbH), Sönke Stich (Projektleiter Gebr. Friedrich Werft), Manfred Constapel (Leiter Maritime Informatics, Fraunhofer CML) sowie Dr. Phanthian Zuesongdham (Leiterin der Einheit Digital and Business Transformation und Leiterin des smartPORT-Programm-Managements, Hamburg Port Authority AöR).

Erstmals finden die Konferenzen für alle frei zugänglich auf den vier Transition Stages in den Messehallen statt: Green Stage, Open Stage, Cruise & Ferry Stage und Digital & Security Stage. Details unter https://www.smm-hamburg.com/

Quelle und Foto: CAPTN Initiative, das Forschungsschiff MS Wavelab




HGK LI fährt auf E-Trucks ab

Der Logistikdienstleister HGK Logistics and Intermodal GmbH (HGK LI), ein Tochterunternehmen der zum Stadtwerke Köln Konzern (SWK) gehörenden Häfen und Güterverkehr Köln AG, setzt ab sofort auch auf E-Lkw in seiner Flotte. Das Unternehmen nahm am 23. August zwei batterieelektrische 40-Tonner-Sattelzugmaschinen offiziell in Betrieb. Erklärtes Ziel ist es, umwelt- und ressourcenschonende E-Trucks in Zukunft flächendeckend einzusetzen.

„Die Stadt Köln soll bis 2035 klimaneutral werden. Das ist eine große Herausforderung, der wir uns als Unternehmen verpflichtet fühlen“, sagt Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal. „Die Inbetriebnahme der E-Lkw ist daher ein weiterer Schritt hin zu mehr grüner Logistik. Bei der Umsetzung ist es wichtig, dass unsere Kunden eng mit uns kooperieren, um nachhaltige Verkehre zu etablieren. Darüber hinaus bedarf es der Produktion von erneuerbaren Energien an unseren Standorten.“

HGK Logistics and Intermodal setzt bei der Anschaffung der Fahrzeuge auf eine enge Kooperation mit dem SWK-Schwesterunternehmen RheinEnergie. Das Projekt soll jährlich 40 Tonnen CO2 im Shuttleverkehr einsparen und Vorbildcharakter für die anderen Standorte des Logistikdienstleisters haben. Im Fokus steht unter anderem, rund 90.000 Lkw-Transporte im Containertransport auf der so genannten letzten Meile mit alternativ angetriebenen Trucks durchzuführen und damit jährlich über 4.350 Tonnen CO2 vermeiden.

Die ersten beiden Fahrzeuge vom Typ Volvo FH Electric mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern werden im Shuttleverkehr am Standort Ladenburg in Baden-Württemberg für einen Kunden aus der pharmazeutischen Industrie eingesetzt. Die saubere Öko-Bilanz wird dadurch abgerundet, dass der Strom für die beiden Lkw aus einer eigenen Photovoltaikanlage stammt, die dort gemeinsam mit der RheinEnergie im Jahr 2022 auf den Dächern von drei Hallen der HGK Logistics and Intermodal errichtet wurde. Die Anlage produziert jährlich bis zu 3,6 Gigawattstunden Öko-Strom.

Das Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM) setzt diese Fördermaßnahme in Höhe von rund 394.000 Euro als Projektträger im Auftrag des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) zur Absenkung des CO2- und Schadstoffemissionsniveaus um. In Kombination mit dem Engagement der Kunden – deren eigene Öko-Bilanzen sich dadurch verbessern – und dem Einsatz von Photovoltaikanlagen können Anschaffung und Betrieb von E-Trucks wirtschaftlich dargestellt werden.

„Sowohl als Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Köln als auch der RheinEnergie freue ich mich über diese erfolgreiche Zusammenarbeit der HGK Logistics and Intermodal mit der RheinEnergie“, betont Stadtwerke Köln-Chef Andreas Feicht. „Solche Kooperation innerhalb des Stadtwerkekonzerns sind ökonomisch und ökologisch sinnvoll. Wir sind guter Dinge, dass wir diese Blaupause nun gemeinsam auf viele Standorte der HGK-Gruppe übertragen können.“

Markus Krämer nimmt diesen Ball gerne auf. „Wir betrachten die Indienstnahme der beiden ersten E-Lkw als einen Schritt auf dem Weg in die Klimaneutralität. Dabei sammeln wir Erfahrungen, von denen unsere Kunden profitieren werden. Unsere kombinierten Verkehre gelten schon heute als emissionsarm. In Kombination mit E-Trucks auf der letzten Meile werden diese Verkehre noch nachhaltiger. Davon wollen wir nun unsere Kunden überzeugen.“

Quelle: HGK, Foto: HGK LI / Joachim Stretz, Dr. Jens-Albert Oppel (v.l.n.r.), COO der HGK AG, Jens Schmeidler, Geschäftsführer HGK Logistics and Intermodal, Uwe Wedig, CEO der HGK AG, Susana dos Santos Herrmann, Aufsichtsratsvorsitzende der HGK AG, Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal und Susanne Pietsch, designierte CFO der HGK AG (ab 1. Oktober 2024).