Zukunftskonzept für Hafen Mannheim

Das Land, die Stadt Mannheim und der Hafen haben Gespräche zur künftigen Entwicklung des Landeshafens Mannheim im urbanen Umfeld aufgenommen. Der Hafen ist für das Gelingen von Verkehrs- und Energiewende von großer Bedeutung.

Vertreterinnen und Vertreter der Landesministerien für Verkehr und für Finanzen, der Stadt Mannheim sowie der Staatlichen Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim unterzeichneten am 18. September 2024 einen Letter of Intent (LoI). In dieser gemeinsamen Absichtserklärung verständigten sich die Beteiligten auf einen „Zukunftsdialog Hafen Mannheim 2050“. Das gemeinsame Anliegen ist es, die unterschiedlichen Belange der Hafen- und Stadtentwicklung in wirtschaftlicher, räumlicher und verkehrlicher Hinsicht bestmöglich zu vereinbaren. Es geht darum, Lösungen für die Herausforderungen von Dekarbonisierung, Klimaveränderung, Versorgungssicherheit, Verkehrs- und Energiewende sowie wirtschaftlicher Entwicklung und Wohlstandssicherung zu erarbeiten.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte: „Angesichts des rasanten Klimawandels muss die Binnenschifffahrt als eine klimaschonende Transportmöglichkeit dringend gestärkt werden. Der Mannheimer Hafen bietet die Chance, zu einer wichtigen Drehscheibe für kombinierte Gütertransporte auf der Straße, der Schiene und auf dem Wasserweg zu werden.“

Finanzstaatssekretärin Gisela Splett sagte: „Wir wollen, dass der Hafen Mannheim eine gute Zukunft hat und dass die Liegenschaften des Landes bestmöglich genutzt werden. Im Dialog mit der Stadt wollen wir einen gemeinsamen Weg finden, der sowohl die Entwicklung des Hafens und den Klimaschutz voranbringt als auch Fragen der Stadtentwicklung beantwortet.“

Mannheims Oberbürgermeister Christian Specht sagte: „Der Mannheimer Hafen spielt als einer der größten Binnenhäfen Europas eine zentrale Rolle für die Versorgung der Wirtschaft und der Bevölkerung in ganz Südwestdeutschland und Teilen Südwesteuropas. Mit dem Zukunftsdialog wollen wir den Hafen weiterentwickeln, die Innenstadt vom Schwerverkehr entlasten und gleichzeitig neue städtebauliche Entwicklungen ermöglichen.“

Hafendirektor Uwe Köhn sagte: „Der Hafen und seine über 420 Kunden brauchen Planungssicherheit für Investitionen, um damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze auch in der Zukunft sicherzustellen. Grundlage dafür ist ein verlässliches Bekenntnis der Stadt zum Hafen und ihre Unterstützung seiner künftigen Entwicklung mit all seinen Funktionalitäten für Logistik, Handel, Produktion und hafennahem Gewerbe. Im neuen Dialogverfahren werden wir die Erwartungen von Land, Stadt und Hafen herausarbeiten und gemeinsam nach Ansätzen für eine gute Zukunft des Hafens unter Berücksichtigung der Interessen der Stadt suchen.“

Aufgrund der engen Verknüpfungen und Wechselwirkungen sowie der Planungshoheit der Stadt für Flächen auf ihrer Gemarkung und der Auswirkungen städtischer Verkehrsleit- und Raumplanung auf den Hafen ist der gemeinsame Dialog zur Hafen- und Stadtentwicklung im gemeinsamen Interesse von Land, Hafengesellschaft und Stadt. In den Zukunftsdialog soll auch die regionale Wirtschaft einbezogen werden. Der Hafen Mannheim ist von großer wirtschaftlicher Bedeutung für ganz Baden-Württemberg, aber auch die direkte Anbindung über den Rhein an die See zu den ZARA-Häfen Zeebrügge, Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen.

Die Stadt Mannheim und der Hafen sind seit vielen Jahrzehnten eng verbunden. Beide müssen sich aktuellen Entwicklungen anpassen. Der Hafen muss auf den Wandel der Transportgüter reagieren, insbesondere im Hinblick auf den Rückgang von Kohletransporten. Gleichzeitig ergeben sich durch die anstehende Transformation im Bereich der Energiewende und damit dem (zukünftigen) Transport von Wasserstoff und anderen Stoffen, die für die Energiewende benötigt werden, Chancen für den Hafen, sich neu aufzustellen. Die zweitgrößte baden-württembergische Stadt Mannheim sieht sich mit Herausforderungen wie dem akuten Wohnungsmangel konfrontiert und braucht die Möglichkeit für eine entsprechende Stadtentwicklung.

Quelle: Staatsministerium Baden-Württemberg Pressestelle der Landesregierung, Foto:  Hafen Mannheim




Wiederverwendung von Abwasser

Diesen Monat beginnt das Projekt CHERISH2O (CHEmical industry water Reuse In a Sustainable Harbour) im Hafen von Antwerpen. Darin untersuchen Port of Antwerp-Bruges, VITO, essenscia, VMM und Antea Group die Möglichkeit, Industrieabwasser von Chemiebetrieben im Hafen in großem Maßstab für die Wiederverwendung aufzubereiten.

Dabei sind sie nicht allein: 12 Unternehmen beteiligen sich an dem Forschungsprojekt. Indem sie ihr eigenes Prozesswasser aus Abwasserströmen herstellen, reduzieren die Betriebe ihren Wasserverbrauch, und die Industrie kann das Risiko von Wasserknappheit im Falle von Dürren verringern und zur Sicherung der Trinkwasserversorgung der Bevölkerung beitragen.

Die Chemiebetriebe Ashland, BASF, Bayer, Borealis, Envalior, Evonik, ExxonMobil, Ineos, Lanxess, 3M, Monument Chemical und TotalEnergies haben mindestens eines gemeinsam: Wasser ist für sie lebenswichtig. Aufgrund des Klimawandels ist eine ausreichende Wasserversorgung nicht immer gewährleistet. Daher wird im Rahmen des Projekts CHERISH2O nach langfristigen Lösungen gesucht, um die Kontinuität der Wasserversorgung sowohl für den eigenen Produktionsprozess als auch für die Trinkwasserversorgung durch die Umstellung auf eine zirkuläre Wassernutzung zu garantieren.

CHERISH2O ermittelt in einem ersten Schritt, wie viel Wasser die Betriebe benötigen und wie viel Abwasser sie derzeit einleiten. Anschließend wird untersucht, in welchem beziehungsweise welchen Wirtschaftszweig(en) die gemeinsame Wiederverwendung von Abwasser (den größten) Mehrwert bringt. Die Studie soll auch die Kosten, den Nutzen und die Umweltauswirkungen der Wiederverwendung von Abwasser ermitteln und die zur Aufbereitung des Wassers erforderlichen Technologien vergleichen. Ausgehend von diesem Grundkonzept wird eine Pilotanlage errichtet, um die Aufbereitung von Abfallströmen aus verschiedenen Unternehmen in der Praxis zu testen. Die Studie untersucht auch, wie bestimmte Stoffe im Abwasser als Ausgangsmaterial für andere Prozesse dienen können. Abschließend wird der rechtliche Rahmen geprüft und untersucht, welche Geschäftsmodelle eingesetzt werden können, um dies in großem Maßstab umzusetzen.

Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 730.000 Euro, die zwischen den Projektpartnern und den teilnehmenden Betrieben aufgeteilt und mit Mitteln aus dem Blue Deal der flämischen Regierung unterstützt werden. Durch CHERISH2O werden Schritte unternommen, um das Ziel des flämischen Klimaanpassungsplans zu erreichen, Flandern weiter auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten. Dieser Plan strebt unter anderem an, dass Betriebe ihr Wasser bis 2040 vollständig recyceln und so wenig Trink- und Grundwasser wie möglich verbrauchen.

Dies ist das erste Mal, dass die Machbarkeit dezentraler Kreislaufwassernetze aus Industrieabwässern in einer Hafenumgebung in diesem Umfang untersucht wird.

Flämischer Umweltminister: „Wasser ist unser größter Verbündeter und eine unserer wertvollsten Ressourcen. Es ist daher ein absolutes Muss, dass wir es bewusst und sparsam einsetzen. Das erreichen wir in Flandern mit unserem Blue Deal: Zum ersten Mal steht die Wissenschaft im Mittelpunkt unserer Wasserpolitik. ​ Dass sich mit dem Chemiesektor im Hafen von Antwerpen einer der Hauptpfeiler unserer Wirtschaft engagiert, kann ich nur begrüßen. Denn Umweltprobleme, wie zum Beispiel Wasserknappheit, sind auch wirtschaftliche Probleme.“

Jacques Vandermeiren, CEO Port of Antwerp-Bruges: „Die beeindruckende Liste der Chemiebetriebe in unserem Hafen, die an diesem Projekt teilnehmen, beweist einmal mehr, dass unsere Hafengemeinschaft eine Vorreiterrolle für mehr Nachhaltigkeit spielen möchte. Wenn diese Betriebe das Trinkwasser in ihrer Produktion durch aufbereitetes Abwasser ersetzen könnten, wäre das ein weiterer großer Schritt in die richtige Richtung. Gleichzeitig würde es sie widerstandsfähiger gegen Wasserstress machen.“

Bernard De Potter, Generaldirektor VMM: „VMM ist begeistert von der Vorreiterrolle, die die chemische Industrie im Hafen von Antwerpen-Brügge bei der Erforschung von Möglichkeiten zur Wiederverwendung von Abwasser spielt. Als lösungsorientierter Partner sind wir fest entschlossen, diese wichtige Initiative in einem Umfeld des Klimawandels voll zu unterstützen.“

Ann Wurman, Direktorin von essenscia Flandern: „H20 ist die chemische Formel, die wahrscheinlich jeder kennt. Wasser ist auch für chemische Produktionsprozesse unerlässlich: als Kühlmittel, zur Dampferzeugung oder als Rohstoff. Demzufolge hat der sparsame Umgang mit Wasser für den Chemiesektor höchste Priorität. In den letzten zehn Jahren konnte der Trinkwasserverbrauch in diesem Sektor um ein Viertel gesenkt werden, aber wir sind weiterhin bestrebt, noch besser zu werden. Zusammenarbeit ist dabei der Schlüssel zum Erfolg. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Regierung, die Wissenspartner und die Industrie ihre Kräfte bündeln, um Fortschritte zu erzielen und den richtigen Rahmen zu schaffen, um die Betriebe bei ihrem Wandel zu unterstützen.“

Leen Govaerts, VITO, Direktorin für Wasser und Energiewende: „Innovation zusammen mit der Industrie und der Regierung ist ein wichtiges Bindeglied, um Flanderns Wasserproblemen zu begegnen. Als Forschungspartner hilft VITO, über Einzelinteressen hinauszublicken und Technologie mit einem regionalen Ansatz geschickt zu verbinden. Auf diese Weise tragen wir zur nachhaltigen Wasserversorgung und zur Wettbewerbsfähigkeit der chemischen Industrie in Flandern bei.“

Jan Parys, CEO der Antea Group Belgium: „Das Projekt CHERISH20 ist ein wichtiger Schritt hin zu einer nachhaltigen Wassernutzung in der chemischen Industrie im Hafen von Antwerpen. Wir von der Antea Group nutzen unser Wissen und unsere Erfahrung, um die Methode zur Bewertung der Auswirkungen kombinierter Einleitungen auf Wasserläufe zu entwickeln. Darüber hinaus beteiligen wir uns an der Machbarkeitsstudie für die zirkuläre Wiederverwendung von Abwasser. Gemeinsam mit unseren Partnern werden wir mit diesem Projekt dazu beitragen, die Wasserqualität zu verbessern und die Selbstversorgung des Sektors zu erhöhen.“

Quelle, Foto und Grafik: Port of Antwerp-Bruges




Duisburg Gateway Terminal startet

Es ist einer der bedeutendsten Meilensteine in der über 300-jährigen Geschichte des Duisburger Hafens: Am Montag ist das Duisburg Gateway Terminal (DGT) auf der ehemaligen Kohleninsel feierlich eröffnet worden. Um 12 Uhr drückten Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst, Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link, Vertreter der vier DGT-Gesellschafter duisport, HTS, Hupac und PSA sowie des Forschungsinstituts Fraunhofer UMSICHT im Beisein von rund 250 geladenen Gästen den symbolischen Startknopf. Der erste Bauabschnitt ist fertiggestellt und das DGT nimmt nun offiziell den Betrieb auf.

Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen: „Wo mehr als 100 Jahre lang Kohle umgeschlagen wurde, steht jetzt ein klimaneutrales Containerterminal. Das Duisport Gateway Terminal ist ein herausragendes Beispiel für den gelungenen Strukturwandel im Ruhrgebiet: Die Umsetzung von der Idee bis zu Fertigstellung in nur wenigen Jahren zeigt, dass wir in Nordrhein-Westfalen Tempo machen. Es braucht Wille und Mut, um die notwendigen Veränderungen schnell umzusetzen – das ist in Duisburg gelungen. Durch die Umstellung auf klimaneutralen Güterverkehr ist das Terminal auch ein Meilenstein auf unserem Weg zum klimaneutralen Industrieland. Mit der Eröffnung des Duisport Gateway Terminals zeigen wir, wie Industrie und Klimaneutralität erfolgreich zusammenwirken.“

Oberbürgermeister Sören Link: „Duisburg wird künftig eine immer zentralere Rolle in der deutschen Energiewende spielen. Schon jetzt ist das hier am Hafen zu sehen: Wo früher Millionen Tonnen Kohle umgeschlagen wurden, wird mit dem Duisburg Gateway Terminal ein wegweisender Beitrag zur CO2-Reduktion geleistet. Mit Hilfe von Wasserstoff-Technologie entsteht Logistik der Zukunft. Darauf können alle beteiligten Partner zurecht stolz sein.“

Das DGT ist nicht nur das zehnte Containerterminal im Duisburger Hafen, es wird im Endausbau zugleich das größte im gesamten europäischen Binnenland sein.

„Wenn alle Seiten – Unternehmen, Planer, Behörden, Politik und Bürgervereine – zusammenarbeiten und nach Lösungen suchen, dann sind wir erfolgreich. Das Ergebnis eines solchen gemeinschaftlichen Erfolgsprojekts können wir hier heute sehen“, betonen die Geschäftsführer der Duisburg Gateway Terminal GmbH, Christoph Kahlert und Sven Zölle.

„Mit dem Duisburg Gateway Terminal erhöhen wir die Umschlagskapazitäten im Duisburger Hafen um rund 850.000 TEU pro Jahr. Damit bauen wir die Position als eines der wichtigsten Logistik-Drehkreuze in Europa weiter aus und stärken unsere Funktion als Rückgrat der Industrie in Nordrhein-Westfalen“, sagt duisport-CEO Markus Bangen.

„Das Duisburg Gateway Terminal setzt Maßstäbe in Sachen Produktivität und Marktnähe: Mit 730 Meter langen Umschlaggleisen, voll digitalisierten Prozessen und der zentralen Lage im Herzen Europas bietet die Anlage wesentliche Voraussetzungen für den Erfolg des kombinierten Verkehrs“, sagt Michail Stahlhut, CEO der Hupac Gruppe. „Ob ARA-Häfen, Rhein-Alpen-Korridor oder Osteuropa – die Logistik in ganz Europa profitiert vom neuen Terminal.”

Marc Heuvelmann, Direktor HTS Intermodaal B.V.: „Durch die gute Lage, die Größe und die Klimaneutralität ergeben sich sehr gute Möglichkeiten für die Logistik- und Transportbranche. Das Terminal ist eine Bereicherung für die Logistik in und um Duisburg.“

Vincent Ng, Regional CEO von PSA Europe & Mediterranean und PSA Middle East South Asia: „Die Eröffnung des Duisburg Gateway Terminal ist ein Meilenstein für den Duisburger Hafen, und PSA fühlt sich geehrt, diesen Erfolg gemeinsam mit unseren geschätzten Partnern duisport, Hupac und HTS zu feiern. Durch die Integration von Innovation, Technologie und Nachhaltigkeitsinitiativen wird dieses Binnenterminal zu einer Anlage von Weltklasse werden und den Weg für ein effizienteres und umweltfreundlicheres Hafen- und Lieferkettennetzwerk für das Hinterland ebnen.“

Das Duisburg Gateway Terminal ist in vielfacher Hinsicht ein Modellprojekt für die Zukunft der Logistik: Auf dem insgesamt 33 Fußballfelder großen Areal werden alle Güterbewegungen digital gesteuert. Das Projekt „enerPort II“ spielt hierbei eine ganz entscheidende Rolle. Im Rahmen des Vorhabens, in das Wirtschaft und Wissenschaft gleichermaßen eingebunden sind, wird im Duisburger Hafen ein Konzept zur vollständigen energetischen Transformation des Terminals realisiert.

Mit „enerPort II“ soll erstmals aufgezeigt werden, dass auch ein Terminal dieser Größenordnung mit lokaler Erzeugung von Wärme und Strom vollkommen klimaneutral betrieben werden kann. Auf dem DGT wird dazu ein nachhaltiges Energiesystem installiert, das erneuerbare Energien, Energiespeicher, Verbraucher und verschiedene Wasserstofftechnologien miteinander koppelt. Schlüsselkomponenten dafür sind neben einer Photovoltaik-Anlage, Brennstoffzellen-Systeme und Wasserstoffmotoren zur Stromerzeugung sowie Batteriespeicher. Ein intelligentes lokales Energienetz koppelte dabei die verschiedenen Energieanlagen und -speicher zur Versorgung der Verbraucher auf dem Terminal – dazu gehören Landstrom, Ladesäulen und Krananlagen. Darüber hinaus wird auch eine zukünftige Versorgung angrenzender Quartiere theoretisch betrachtet.

„Das Herausragende an enerPort II ist sowohl die Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft als auch der mutige Schritt in die Umsetzung. Wir sammeln schon heute wertvolle Erfahrungen zu Planung und Betrieb zukünftiger Energiesysteme“, sagt Prof. Dr.-Ing. Anna Grevé, Abteilungsleiterin Elektrochemische Energiespeicher bei Fraunhofer UMSICHT. Das Oberhausener Institut leitet gemeinsam mit duisport das Forschungsprojekt.

Weitere Partner sind die Westenergie Netzservice GmbH, die Rolls-Royce Power Systems AG, die Netze Duisburg GmbH, die Stadtwerke Duisburg AG sowie die Stadtwerke Duisburg Energiehandel GmbH. Das Projekt enerPort II wird im Rahmen der „Technologieoffensive Wasserstoff“ vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

Quelle: duisport, Fotos: duisport/Marco Stepniak, gaben gemeinsam das Signal zum Start des Duisburg Gateway Terminals (v. links): Lars Nennhaus (duisport), Vincent Ng (PSA), Oberbürgermeister Sören Link, Prof. Dr. Anna Grevé (Fraunhofer UMSICHT), NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst, Markus Bangen, Prof. Dr. Manfred Renner (Fraunhofer UMSICHT), Henk Heuvelman (HTS), Michail Stahlhut (Hupac), Christoph Kahlert (DGT), Marcel Heuvelman (HTS) und Sven Zölle (DGT)




Binnenschiff kollidierte in Neuss mit Brücke

Am Montag, den 16. September, wurden die Feuerwehr Neuss gemeinsam mit der Feuerwehr Düsseldorf auf den Rhein in Höhe des Neusser Rheinparkcenters alarmiert. Dort hatte aus bisher ungeklärter Ursache ein 110 Meter langes und rund 2700 Tonnen schweres Binnenschiff den Pfeiler der Hammer-Eisenbahnbrücke mit der rechten Schiffsseite gerammt. Aufgrund des Aufpralls drang Wasser in das Schiff ein und es drohte vollzulaufen und zu sinken.

Die ersteintreffenden Kräfte der Feuerwehren Düsseldorf und Neuss fanden das Schiff schräg hinter dem Brückenpfeiler in Fließrichtung vor und konnten die ersten Meldungen bestätigen. Durch den Aufprall waren einige Schweißnähte in der doppelwandigen Hülle des Binnenschiffs gebrochen. Es drangen mehrere Kubikmeter Wasser in den Frachtraum ein, was zu einer Schieflage des Schiffs führte. Die Brücke beziehungsweise der Brückenpfeiler zeigte hingegen keine offensichtlichen Schäden.

Sofort wurden zwei Teams beider Wehren in den Laderaum geschickt, um eine Pumpe zu platzieren und die Lecks zu lokalisieren sowie abzudichten. Mithilfe von Schaufeln wurden mehrere Kilo Ladung, die aus Bauschutt und Kies bestand, zur Seite geschafft, wodurch Lecks gefunden und mit Holzpflöcken und Keilen abgedichtet werden konnten. Parallel dazu wurden mehrere Pumpen mit hoher Förderleistung angefordert und durch Landkräfte der Feuerwehren Neuss und Düsseldorf auf Düsseldorfer Seite bereitgestellt. Diese Pumpen mussten jedoch nicht zum Einsatz kommen, da das Abdichten der Lecks schnell Erfolg zeigte und der Wassereintritt unterbunden werden konnte.

Nun musste das immer noch manövrierunfähige Schiff abgeschleppt werden, da weitere Reparaturen im Strom nicht möglich waren. Ein weiteres Binnenschiff konnte den Havaristen in Schlepp nehmen und transportierte das Schiff, begleitet von Wasserrettungskräften, in den Neusser Industriehafen, wo nun weitere Reparaturmaßnahmen erfolgen können.

Nach rund sechs Stunden konnte das Frachtschiff an das Wasserschifffahrtsamt und die Reederei übergeben werden. Im Einsatz waren die Feuerwehren Düsseldorf und Neuss sowie die DLRG und die Wasserwacht Neuss. Verletzt wurde niemand, die Wasserschutzpolizei hat die Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Quelle und Foto: Feuerwehr Neuss, Liegeplatz im Neusser Industriehafen




ECT-Terminals wechseln zu Landstrom

Die Containerterminals von Hutchison Ports ECT Rotterdam (ECT) werden in den kommenden Jahren mit Landstromanlagen ausgestattet. ECT hat diesbezüglich Vereinbarungen mit Rotterdam Shore Power (RSP), einer Partnerschaft zwischen Eneco und der Port of Rotterdam Authority, getroffen.

Die ersten Schiffe sollen 2028 an das Landstromnetz angeschlossen werden. Wenn die Anlagen an beiden Terminals 2030 betriebsbereit sind, können jährlich rund 5 000 Seeschiffe an Landstrom angeschlossen werden. Dadurch werden die CO2-Emissionen im Hafen um rund 35 000 Tonnen pro Jahr reduziert.

RSP wird die Landstromanlagen errichten und betreiben, während ECT und die Port of Rotterdam Authority für die zivile Integration der Anlagen am Kai und auf dem Terminalgelände sorgen werden. Die Projekte gehören zu den größten Landstromprojekten in Europa und umfassen zusammen rund 5 Kilometer Kai.

Der Rotterdamer Hafen hat das Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden und gleichzeitig vital und wettbewerbsfähig zu bleiben. Des Weiteren erfüllt der Rotterdamer Hafen hiermit die europäischen Richtlinien, die Teil des European Green Deal sind.

Leo Ruijs, CEO von ECT: „Die Projekte stehen im Einklang mit unserem Ziel, ab 2035 emissionsfrei zu sein. Beim Besuch unserer Terminals stehen unseren Kunden Landstromanlagen zur Verfügung, die gut zur Philosophie unseres Logistikkonzepts passen.“

„Rotterdam Shore Power ist stolz darauf, Landstrom als Service auf der Maasvlakte anbieten zu können“, so Tiemo Arkesteijn und Ina Barge, die RSP leiten. „Auf diese Weise beseitigen wir Investitionshemmnisse und entlasten unsere Kunden und Partner, während wir gleichzeitig die Ökologisierung des Hafens und des maritimen Sektors beschleunigen.“

Robert Simons, Hafenbeigeordneter der Gemeinde Rotterdam: „Dies ist ein wunderbarer Meilenstein für den Rotterdamer Hafen und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu unserem Ziel, alle Schiffe an den Rotterdamer Kais mit Landstrom zu versorgen! Wir gratulieren ECT Rotterdam, Rotterdam Shore Power und Port of Rotterdam Authority zu diesem Ergebnis. Diese Entwicklung trägt nicht nur zu sauberer Luft und weniger Lärmbelästigung bei, sondern beschleunigt auch die Nachhaltigkeit unseres Hafens und des maritimen Sektors.“

Quelle: Port of Rotterdam, Luftbild: Port of Rotterdam( MartensMultimedia, Gruppenfoto: Port of Rotterdam/ Marc Nolte, Leo Ruijs (CEO von ECT), Robert Simons (Hafenbeigeordneter der Gemeinde Rotterdam) und Boudewijn Siemons (CEO Port of Rotterdam Authority). 




MSC stärkt Hafen Hamburg Marketing

Hafen Hamburg Marketing (HHM) begrüßt die Entscheidung von MSC, den Verein künftig stärker finanziell zu unterstützen. Diese Partnerschaft markiert einen bedeutenden Schritt in der Weiterentwicklung und Vermarktung des Hamburger Hafens: Im Zuge der verstärkten Partnerschaft wird der Verein noch stärker auf die Expertise und das hervorragende globale Netzwerk der größten Containerschiffreederei der Welt zurückgreifen können.

„Wir sind froh darüber, dass MSC sich entschieden hat, sein Engagement bei uns zu erweitern. Diese Partnerschaft eröffnet uns Möglichkeiten, den Hamburger Hafen weltweit noch besser zu etablieren. Gemeinsam werden wir innovative Projekte entwickeln und die internationale Wahrnehmung stärken“, sagt Axel Mattern, CEO bei HHM.

Auch MSC blickt zuversichtlich auf die weitere Zusammenarbeit: „Wir freuen uns sehr, unser Engagement auszubauen. HHM ist beim Standortmarketing für den Hamburger Hafen sehr gut aufgestellt. Wir sind überzeugt, dass wir, gemeinsam mit allen Mitgliedern, die Arbeit von HHM weiterentwickeln können, um den Standort in seiner gesamten Vielfalt zu fördern“, sagt Nils Kahn, Geschäftsführer von MSC Germany.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Hirsch, MSC Germany Geschäftsführer Nils Kahn und Axel Mattern, CEO Hafen Hamburg Marketing, beim Handshake.




DB verkauft DB Schenker an DSV

Der Vorstand der Deutschen Bahn AG hat eine Vereinbarung zum Verkauf der Logistiktochter DB Schenker an die dänische Transport- und Logistik-Gruppe DSV für einen Unternehmenswert (Enterprise Value) von 14,3 Milliarden Euro unterzeichnet. Inklusive der erwarteten Zinserträge bis zum Vollzug ergibt sich damit ein Gesamtverkaufswert in Höhe von 14,8 Milliarden Euro. Als neuer Eigentümer sieht DSV Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro in Deutschland in den kommenden drei bis fünf Jahren vor.

Ziel ist es, eines der führenden Unternehmen der Transport- und Logistikbranche zu schaffen. Deutschland soll ein noch wichtigerer Markt in der neuen Organisation werden. Zentrale Funktionen sollen erhalten bleiben, auch am Schenker-Standort in Essen. Insgesamt will der Käufer in Zukunft mehr Arbeitsplätze in Deutschland bieten als in den heute bestehenden zwei Organisationen vorhanden sind.

Die Einigung bedarf der abschließenden Zustimmung durch den Aufsichtsrat der DB sowie des Bundes nach der Bundeshaushaltsordnung (BHO). Ein Abschluss der Transaktion wird nach Erhalt aller regulatorischen Genehmigungen im Laufe des Jahres 2025 erwartet. Die vereinbarten Sozialzusagen, unter anderem zum Schutz von Arbeitsplätzen, gelten für einen Zeitraum von zwei Jahren nach Abschluss der Transaktion, also bis 2027 wenn der Abschluss der Transaktion im Laufe des Jahres 2025 erfolgt. Der Verkaufserlös soll vollständig im DB-Konzern verbleiben und wird die Verschuldung deutlich reduzieren.

Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der DB: “Der Verkauf von DB Schenker an DSV markiert die größte Transaktion in der Geschichte der DB und ermöglicht unserer Logistiktochter eine klare Wachstumsperspektive. Im Einklang mit unserer Starke-Schiene-Strategie konzentrieren wir uns geschäftlich auf die gemeinwohlorientierte Schieneninfrastruktur in Deutschland sowie klimafreundlichen Personen- und Güterverkehr in Deutschland und Europa. Gleichzeitig leistet die Reduzierung der Schulden einen substanziellen Beitrag zur finanziellen Tragfähigkeit des Konzerns. Im Fokus der nächsten drei Jahre steht die strukturelle Sanierung der Infrastruktur, des Eisenbahnbetriebs und der Wirtschaftlichkeit. Damit schaffen wir eine stabile Basis für den weiteren Wachstumspfad der Starken Schiene und unseren Beitrag zu den verkehrs- und klimapolitischen Zielen des Bundes.“

Die Konzentration auf das Kerngeschäft der DB ist eine entscheidende Voraussetzung für die Umsetzung der langfristigen Strategie der Starken Schiene, die – im Einklang mit den verkehrspolitischen Zielen des Bundes – auf die Steigerung der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr und des Anteils der Schiene am Güterverkehr abzielt.

DB Schenker erhält mit DSV einen finanzstarken Eigentümer und neue Wachstumsperspektiven. DSV eröffnet DB Schenker mit seiner führenden Positionierung in zahlreichen Märkten erhebliches Potenzial. Ziel ist es, eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Transport und Logistik zu schaffen. DB Schenker wird dabei elementarer Pfeiler. Der Logistik-Standort Deutschland profitiert davon erheblich.

Jens H. Lund Group CEO von DSV: „Wir haben einen klaren Plan, wie wir gemeinsam das weltweit führende Transport- und Logistikunternehmen werden wollen. Hand in Hand und unter einem Dach werden die Mitarbeiter von DSV und Schenker unsere Stärken bündeln, um einen echten Weltmarktführer in der Branche zu schaffen. Dieser strategische Zusammenschluss mit erheblichen Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit wird langfristiges Wachstum sichern und nachhaltige Arbeitsplätze in Deutschland schaffen.“

Die DB hatte im Dezember 2023 entsprechend den Vorgaben des EU-Rechts den offenen, transparenten und diskriminierungsfreien Prozess zur Veräußerung von DB Schenker gestartet. In dem kompetitiven Verkaufsprozess hat sich DSV mit dem für die Deutsche Bahn AG eindeutig wirtschaftlich vorteilhaftesten Angebot durchgesetzt. Im Sommer diesen Jahres hatte die DB den Verkauf ihrer europäischen Nahverkehrstochter DB Arriva vollzogen.

DB Schenker kann sich mit seinen rund 72.700 Beschäftigten an über 1.850 Standorten in mehr als 130 Ländern künftig im Verbund mit DSV dynamisch weiterentwickeln. Die vorgesehenen Investitionen sollen zusätzliches, nachhaltiges Wachstum fördern. Darüber hinaus hat DSV ein klares Bekenntnis zur deutschen Mitbestimmung und zu bestehenden Tarifverträgen sowie Betriebsvereinbarungen  gegeben.

Jochen Thewes, Chief Executive Officer von DB Schenker, sagte: „DB Schenker ist eines der stärksten und innovativsten Teams in Transport und Logistik mit mehr als 150 Jahren Erfahrung. Die letzten Jahre waren die erfolgreichsten in der Geschichte unseres Unternehmens und wir haben bewiesen, dass DB Schenker fit für die Zukunft ist. Wir freuen uns auf die Zukunftsperspektiven für das dann kombinierte Unternehmen. Unser Ziel ist es, gemeinsam mit DSV die Branche zu verändern und einen wirklich globalen Marktführer mit gemeinsamen europäischen Wurzeln aufzubauen – zum Wohle unserer Mitarbeiter und unserer Kunden.“

DB Schenker gehört zu den führenden Logistikdienstleistern weltweit. Das Unternehmen bietet Landverkehr, Luft- und Seefracht sowie umfassende Logistiklösungen und globales Supply Chain Management aus einer Hand. Mit dem Ziel einer nachhaltigen Zukunft für die Logistikbranche investiert das Unternehmen kontinuierlich in innovative Transportlösungen, erneuerbare Energien und emissionsarme Produkte für seine Kundinnen und Kunden.

Über die Deutsche Bahn AG

Der DB-Konzern ist ein führender Anbieter im Bereich Mobilität und Logistik. Im Wesentlichen besteht der DB-Konzern aus dem Systemverbund Bahn sowie der internationalen Großbeteiligung DB Schenker. Der Systemverbund Bahn umfasst die Personenverkehrsaktivitäten in Deutschland, die Schienengüterverkehrsaktivitäten, die operativen Serviceeinheiten sowie die Eisenbahninfrastrukturunternehmen. Der DB-Konzern, mit Hauptsitz in Berlin, beschäftigt rund 340.000 Mitarbeitende. Der Fokus der Geschäftstätigkeit liegt auf dem Schienenverkehr in Deutschland.

Über DSV

Wir bei DSV sorgen dafür, dass Lieferketten in einer sich wandelnden Welt reibungslos funktionieren. Jeden Tag kümmern wir uns um die Supply-Chain-Lösungen tausender Unternehmen – vom kleinen Familienbetrieb bis zum globalen Großkonzern. Unsere Reichweite ist global, aber wir sind auch nah bei unseren Kunden vor Ort. Mehr als 74.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in über 80 Ländern setzen sich mit Leidenschaft dafür ein, unseren Kunden herausragende Erfahrungen und hochwertige Dienstleistungen zu bieten. Unser Ziel ist es, unserer Branche den Weg in eine nachhaltigere Zukunft zu ebnen. Deshalb verpflichten wir uns, als Unternehmen im Einklang mit der Natur zu handeln.

DSV ist ein dynamisches Unternehmen, das Integration und Vielfalt fördert. Wir führen unsere Geschäfte mit Integrität, respektieren unterschiedliche Kulturen und achten die Würde und Rechte des Einzelnen.

Quelle: Deutsche Bahn, Foto: DSV




Förderprogramm für Binnenschifffahrt fortsetzen

 

Das Förderprogramm zur nachhaltigen Modernisierung von Binnenschiffen muss fortgesetzt werden. Das machte Dr. Marie Nauheimer, Vizepräsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB), auf dem Parlamentarischen Abend der Parlamentsgruppe Binnenschifffahrt (PGBi) in Berlin deutlich.

Ohne die Förderung des Bundes sei die Transformation der Flotte hin zu klimafreundlichen Antrieben derzeit nicht zu bewältigen. „Das war ein sehr guter Aufschlag, der uns sehr geholfen hat“, sagte sie. „Ohne solche Programme geht es nicht.“ Die Passagiere achteten sehr genau darauf, ob sie klimafreundlich unterwegs sind.

Ihr Unternehmen, das Fahrgastschifffahrtsunternehmen Primus-Linie aus Frankfurt, habe vor acht Jahren den Anfang mit einem synthetischen Kraftstoff gemacht (GTL). Das aus Erdgas erzeugte GTL verbrennt im Gegensatz zu herkömmlichem Dieselkraftstoff praktisch geruchsfrei und deutlich rußärmer, ist aber teurer. „Es ist ein Stück weit Pionierarbeit“, betonte Nauheimer. Sie mahnte an, nun auch Tank- und Ladeinfrastruktur für alternative Energieträger flächendeckend verfügbar zu machen.

Das „Förderprogramm zur nachhaltigen Modernisierung von Binnenschiffen“ ist aus dem in den 2000er Jahren aufgelegten Motorenförderprogramm hervorgegangen und wurde zuletzt Anfang 2024 neu aufgelegt. Es ist im Bundeshaushalt 2024 mit 50 Mio. Euro dotiert. Für 2025 droht laut Haushaltsentwurf allerdings eine Absenkung auf 40 Mio. Euro. Gerade im Bereich Fahrgastschifffahrt wurde das Förderprogramm bisher sehr gut angenommen. Gefördert wurden unter anderem batterieelektrische Antriebe und dieselelektrische Hybridantriebe, die es ermöglichen, in dicht besiedelten Gebieten lokal emissionsfrei zu fahren.

Quelle und Foto: BDB, v.l.n.r.: Marcel Lohbeck (BÖB), BDB-Vizepräsidentin Dr. Marie Nauheimer (Primus Linie, Frankfurt a.M.), Steffen Bauer (HGK Shipping), MdB Lukas Benner (Bündnis 90/Die Grünen)




Zusammenarbeit in Sachen Koks

Die thyssenkrupp Materials Trading GmbH (TKMT) und die HGK
Intermodal GmbH verlängern vorzeitig ihre Zusammenarbeit beim Transport von Gießereikoks. Mit der Vertragsunterzeichnung unterstreichen die beiden Partner ihr gemeinsames langfristiges Engagement für nachhaltige Transporte.

Seit Jahrzehnten transportiert HGK Intermodal Gießereikoks vom polnischen Walbrzych zu den europäischen Kunden von TKMT. Am 10. September 2024 unterzeichneten Wolfgang Schnittker, CEO der thyssenkrupp Materials Trading, Markus Krämer, CEO der HGK Logistics and Intermodal GmbH und Tim Hurka, operativer Geschäftsführer der HGK Intermodal, den Vertrag über die Fortführung der Zusammenarbeit.

Für den Transport von Gießereikoks hat HGK Intermodal einen spezialisierten Container entwickelt, die sogenannte black-boxX. Die Box reduziert unnötigen Umschlag und verhindert Verunreinigungen, die sonst bei Schüttgutwaggons auftreten. So konnte TKMT alle Transporte aus Walbrzych auf die Schiene verlagern. „Effiziente und verlässliche Logistik ist ein wesentlicher Wettbewerbsfaktor. Daher freuen wir uns, HGK Intermodal als trimodalen Player an unserer Seite zu haben“, erklärt Wolfgang Schnittker. „Noch entscheidender ist, dass HGK Intermodal mit uns gemeinsam an Logistiklösungen arbeitet, die nachhaltiger und klimafreundlicher sind. Wir freuen uns, die erfolgreiche Zusammenarbeit zu verlängern.“

Der Transport auf der Schiene spart im Vergleich zum herkömmlichen LKW-Transport 87 Prozent an CO2 ein. So konnten allein im Jahr 2023 durch die Schienentransporte mit black-boxX 7.832 Tonnen CO2 reduziert werden. „Kooperation in der Logistik ist der Schlüssel zum Erfolg. Wir freuen uns über den konstruktiven Austausch mit TKMT“, betont Markus Krämer. „TKMT stand seinerzeit vor der Herausforderung, dass ein Transport auf der Schiene nicht ohne Qualitätseinbußen am Produkt möglich war. Das motivierte uns, die black-boxX für TKMT zu entwickeln und sorgt bis heute für eine nachhaltige Lösung.“

Tim Hurka wurde mit Wirkung zum 01.06.2024 zum operativen Geschäftsführer der HGK Intermodal GmbH bestellt. Der 42-Jährige verantwortet gemeinsam mit Rainer Görtler (49), Head of Intermodal, die Terminal-Aktivitäten der HGK-Gruppe in Duisburg und Krefeld.

Quelle: Häfen und Güterverkehr Köln AG, Foto: HGK LI / Lena Kirchner (FUENF6 GmbH)




Die Zukunft des Rangierens im Hafen

„sH2unter@ports“ – hinter dem etwas kryptischen Namen verbirgt sich die eigentliche Fragestellung des Forschungsprojekts: Lassen sich Rangierloks (engl.: shunter), trotz der enormen Motorleistung die ihnen beim Rangieren in den Häfen abverlangt wird, auch klimafreundlich betreiben?

Sechs Verbundpartner aus Wirtschaft und Forschung konzentrierten Ihre Untersuchungen zunächst auf den Antrieb mit Wasserstoff (H2). Dazu statteten sie im ersten Schritt eine Rangierlok des Verbundpartners evb mit zahlreichen Messinstrumenten aus. Wie viel Energie verbraucht die Lok in Abhängigkeit vom jeweiligen Profil und Streckennetz der Häfen? Welche Leistungsspitzen müssen abgedeckt werden? Diese und viele weitere Daten zeichnete die Lok über mehrere Wochen bei ihrer täglichen Arbeit in den Häfen von Bremerhaven und Hamburg „Tatsächlich haben wir damit Neuland betreten. Derartig detailreiche Leistungsdaten aus dem Live-Betrieb einer Rangierlok wurden noch nicht erhoben“, berichtet die bremenports-Mitarbeiterin Insa Pohlenga, die das Gesamtprojekt leitete.

Die genauen Messungen bildeten die Grundlage, um Alternativen zum herkömmlichen Dieselantrieb im Rangierbetrieb der Häfen zu prüfen. Wasserstoff gilt dabei als Energieträger der Zukunft. Ein Vorteil, er kann schnell nachgetankt werden, doch die Loks müssen durch die geringe Dichte des Energieträgers deutlich häufiger auftanken.

Um zu überprüfen, was die effizienteste Lösung ist, wurden im Rahmen des Projekts auch weitere alternative Antriebe verglichen. Denkbar wäre, so das Ergebnis der Untersuchung, das bei der Abschlussveranstaltung des Projekts vorgestellt wurde, auch der Einsatz von E-Rangierloks mit Batterietechnik, die auf Teilen des Hafenschienennetzes direkt aus der Oberleitung mit Ökostrom versorgt und gleichzeitig ihre Batterien an Bord aufladen würden. Auf der sogenannten letzten Meile, wie den Terminals, wo meist keine Oberleitungen installiert werden können, würden die Rangierloks dann auf Batteriebetrieb umschalten. Die Verbundpartner bewerten das einstimmig als umsetzbare Alternative, vor allem im Überseehafen Bremerhaven, wo bereits über 60 % der Hafenbahn elektrifiziert sind. Der Verbundpartner aus Hamburg, die HPA, überprüft diese Option mit einer weiteren Studie, da der Grad der Elektrifizierung dort geringer ist.

Für beide Varianten– also sowohl für den Wasserstoff-Antrieb als auch die Versorgung mittels Oberleitung und Batterie – gilt indes: Entsprechende, für den Rangierbetrieb geeigneten Loks, gibt es in Deutschland noch nicht am Markt. Das allerdings soll sich ändern: Die Alstom Lokomotiven Service GmbH, eine der Verbundpartnerinnen des SH2unter@ports-Projekts- ist bereits mit der Entwicklung einer Wasserstoff-Rangierlok beschäftigt. Die projektbeteiligten Forschungsinstitute, das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft, und das Smart Mobility Institute, führen umfangreiche Untersuchungen durch, um zu analysieren, welchen Einfluss die verschiedenen Loks und jeweiligen Infrastrukturanpassungen auf die Umwelt und auf die Wirtschaftlichkeit haben.

Bereits keine Zukunftsmusik mehr, sondern zumindest in Bremerhaven schon Alltag und ebenfalls Teil der Untersuchung gewesen sei hingegen die Umstellung der Rangierlok-Flotten auf hydriertes Pflanzenöl (HVO) als Treibstoff. Dieser Treibstoff ist insgesamt deutlich klimafreundlicher und bietet eine schnell einsetzbare Übergangslösung. Ob und welche Technik sich im Rahmen der klimafreundlichen Transformation der Häfen in der Zukunft durchsetzen wird? „Mit dem SH2unter@ports-Projekt, das bremenports leiten durfte, wurde zunächst einmal wertvolle und praxisnahe Grundlagenforschung betrieben und festgestellt, was überhaupt möglich ist. Klar ist aber auf jeden Fall, egal ob Wasserstoff oder E- bzw. Batterieantrieb: Beide Varianten erfordern enorme Investitionen in den Um- oder Neubau entsprechender Loks – und dafür werden letztlich entsprechende politische Rahmenbedingungen, die das möglich machen, nötig sein“, fasst es bremenports Geschäftsführer Robert Howe abschließend zusammen.

Voraussichtlich im Oktober werden sich die Projektverantwortlichen nun ein weiteres Mal in Bremerhaven treffen, um den Abschlussbericht abzustimmen.

INFO: Das Projekt sH2unter@ports, dass Ende 2022 gestartet wurde, ist im Rahmen des Nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert worden. Das Projektvolumen lag insgesamt bei rund 1,2 Millionen Euro. Die sechs Verbundpartner des Projektes waren die Eisenbahnen und Verkehrsbetriebe Elbe-Weser GmbH (evb), das Institut für Energie und Kreislaufwirtschaft an der Hochschule Bremen GmbH, das Smart Mobility Institute an der Hochschule Bremerhaven, die ALSTOM Lokomotiven Service GmbH, die Hamburg Port Authority und die Hafenmanagementgesellschaft bremenports.

Quelle und Fotos: bremenports GmbH & Co. KG, mit dieser eigens mit Sensoren ausgestatten Rangierlok wurde in den Häfen von Bremerhaven und Hamburg wochenlang aufgezeichnet, welche Leistungen eine Rangierlok im Alltagsbetrieb zu bewältigen hat.