BDB bei Expertenanhörung

Das westdeutsche Kanalsystem ist mit rund 40 Mio. per Binnenschiff beförderter Gütertonnen jährlich nach dem Rhein das Fahrtgebiet mit der zweithöchsten Tonnage im deutschen Wasserstraßennetz. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Güterbeförderung im Hinterlandverkehr der großen Westseehäfen und der Versorgung der rohstoffintensiven Industrie im Westen der Republik. Im östlichen Ruhrgebiet ist der Hafen Dortmund mit seiner exzellenten Anbindung an das Rheingebiet, den Mittellandkanal und die Nordsee ein maßgeblicher Hafenstandort mit rund 3 Mio. t wasserseitigem Umschlag pro Jahr.

In den vergangenen Jahren war die Erreichbarkeit des Dortmunder Hafens, an dem direkt und indirekt rund 5.000 Arbeitsplätze hängen, jedoch stark beeinträchtigt. Grund dafür ist die äußerst störanfällige Schleuse Henrichenburg, die nur über eine Kammer verfügt und darüber hinaus die einzige wasserseitige Zufahrt zum Hafengelände ist. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) hat daher am 2. September 2020, vertreten durch seinen Vizepräsidenten Roberto Spranzi (DTG, Duisburg), im Rahmen einer Anhörung vor dem Verkehrsausschuss im Landtag NRW qualifizierte Argumente für den Neubau einer zweiten Schleuse hervorgebracht und den dringenden Handlungsbedarf aufgezeigt.

Allein im Jahr 2019 war die Schleuse anderthalb Monate komplett für die Schifffahrt gesperrt, weitere anderthalb Monate wurde ein deutlich reduzierter Notbetrieb eingerichtet. Die nächste Vollsperrung aufgrund von Instandsetzungsarbeiten ist bereits für 2021 vom zuständigen WSA angekündigt. Derart lange Sperrzeiträume haben nicht nur massive negative wirtschaftliche Folgen für die Schifffahrtsunternehmen und den Hafen, sondern beeinträchtigen auch die Umwelt: Im Jahr 2018, in dem die Schleuse ebenfalls für einen längeren Zeitraum voll gesperrt war, gab die Dortmunder Hafen AG eine Verkehrsverlagerung in der Größenordnung von rund 25.000 Lkw-Fahrten bekannt.

„Damit wird das erklärte Ziel der Bundesregierung, künftig mehr Güter auf die umweltfreundliche Binnenschifffahrt verlagern zu wollen, völlig konterkariert. Gerade im dicht besiedelten Ruhrgebiet mit seinen chronisch verstopften Straßen ist die Binnenschifffahrt als Verkehrsträger unverzichtbar, um große Gütermengen zu transportieren. Ein Engpass im Wasserstraßennetz, wie ihn die Schleuse Henrichenburg seit Jahren darstellt, muss daher schnellstmöglich beseitigt werden, um eine ungewollte Verlagerung von Verkehren auf die Straße zu vermeiden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, so BDB-Vizepräsident Roberto Spranzi.

Der Bau einer zweiten Schleusenkammer in Henrichenburg würde nicht nur die Problematik der Störanfälligkeit der vorhandenen Kammer beseitigen, sondern auch die Zukunftspotenziale des Dortmunder Hafens erschließen. Auch wenn die transportierten Kohlemengen durch den beschlossenen Ausstieg aus der Kohle als Energieträger im Bereich der Binnenschifffahrt voraussichtlich künftig rückläufig sind, werden andere Güter langfristig vermehrt den Weg auf die Wasserstraßen finden. So ist Binnenschifffahrt z.B. der ideale Partner, um die im Rahmen der immer weiter zunehmenden Bautätigkeiten anfallenden Abraummengen (Bauschutt, Abfallprodukte) zu transportieren. Das westdeutsche Kanalgebiet kann dabei eine zentrale Rolle spielen, da die abgetragenen Materialien in der Regel in Verbrennungsanlagen in die Niederlande verbracht werden. Da diese Stoffe vielfach sicherheitssensibel sind, eignet sich das Binnenschiff mit seinen hohen Sicherheitsstandards deutlich besser für den Abtransport als der Lkw, der die Gefahrstoffe über verkehrsreiche Straßen an den Zielort bringen müsste.

Es ist außerdem erklärtes Ziel im „Masterplan Binnenschifffahrt“ des BMVI, künftig mehr Schwergüter und Projektladungen auf die Wasserwege zu verlagern, die sich besonders gut für den Transport solcher besonders schweren und sperrigen Ladungen eignen. Im Gegensatz zur Straße müssen keine aufwendigen Vorbereitungen für den Transport getroffen werden (z.B. Abbau von Ampeln, Schildern etc., Einholen von Sondergenehmigungen) und ein Binnenschiff besitzt darüber hinaus den nötigen Ladungsraum, um große und schwere Güter zu befördern. Es besteht daher die Chance, dass sich der Hafen Dortmund mit seiner zentralen Lage im östlichen Ruhrgebiet und der hervorragenden Anbindung an Rhein, Nordsee und die ostdeutschen Wasserstraßen als wichtige Plattform für diese Transporte etablieren könnte.

„Der Bau einer neuen Schleuse Henrichenburg kann außerdem dem in den letzten drei Jahrzehnten stetig wachsenden Containergeschäft per Binnenschiff zusätzlichen Auftrieb geben. Im Kanalgebiet gibt es zwar derzeit noch limitierende Brückendurchfahrtshöhen. Diese sollen allerdings laut Bundesverkehrswegeplan 2030 angehoben werden, sobald Ersatzneubauten anstehen, so dass auch in diesem Fahrtgebiet langfristig wirtschaftlicher Containertransport auf dem Wasser möglich sein wird. Die Anpassung der Wasserstraßeninfrastruktur an die künftigen Entwicklungen des Gütertransports auf den Flüssen und Kanälen ist daher volkswirtschaftlich weitsichtig und höchst sinnvoll“, erklärt Roberto Spranzi.

In dem Antrag „Der Dortmunder Hafen braucht eine nachhaltige Zukunftsperspektive“ (Drucksache 17/8782) fordert die SPD-Fraktion die Landesregierung u.a. dazu auf, sich beim Bund für den Bau einer zweiten Schleuse Henrichenburg einzusetzen. Der BDB unterstützt diese Forderung ausdrücklich und hofft auf den Einsatz von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst (CDU) in der Berliner Politik. Auf einer gemeinsamen Veranstaltung von BDB und dem Verband Spedition und Logistik NRW e.V. (VSL NRW) mit dem Titel „Binnenschifffahrt im Aufwind“ im vergangenen Jahr in Neuss hatte Minister Wüst sein Bekenntnis, sich in der Bundespolitik für die Stärkung des Systems Wasserstraße in NRW einzusetzen, bekräftigt.

Quelle: BDB, Foto: die Schleusenanlage Waltrop-Henrichenburg mit der aktuell genutzten Schleuse (r. im Bild)  und dem seit 2005 außer Betrieb genommenen Schiffshebewerk.

 

 




Alle NPorts-Häfen in einer Hand

Die bisherige Schiffslisten-App der niedersächsischen Hafengesellschaft NPorts ist runderneuert. Die neue mobile Anwendung vereint zusätzliche Informationen zu Hafenflächen und Immobilien, Jobs, Presseinformationen sowie einem Kontaktformular für Foto- und Filmanfragen.

Für unsere Kunden und alle Hafen-Interessierten haben wir mit der App einen Mehrwert geschaffen. Unabhängig vom Standort gibt nun das eigene Smartphone einen Überblick über das aktuelle Geschehen in allen unsere Seehäfen entlang der niedersächsischen Küste“, erklärt Holger Banik Geschäftsführer der Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG sowie der JadeWeserPort Realisierungs GmbH & Co. KG.

Aus der Ferne können über die NPorts-App die Exposés der über 700 Hektar Gewerbe- und Industrieflächen eingesehen werden. Und dann ist der direkte Weg in die Häfen kurz: Alle Adressen und Ansprechpartner sind mit wenigen Klicks präsent.

Das gilt auch für Job-Suchende. Informationen zu einer freien Stelle werden einleitend in einer Stellencharakteristik aufgelistet, dann folgt ein umfangreiches Profil. Kurzentschlossene können sofort in Kontakt mit den Ansprechpersonen in den Standorten kommen.

Für die Bevölkerung in den Hafenstandorten hat die NPorts-App einen weiteren Vorteil. Der seit Juli 2004 für Schiffe und Hafenanlagen geltende ISPS-Code sieht vor, dass bestimmte Hafenbereiche besonders geschützt werden müssen. Der ungehinderte Zugang, der in den Jahren zuvor möglich war, ist seither durch die Sicherheitsbestimmungen eingeschränkt. „Virtuell öffnen wir die Häfen wieder für die Bevölkerung vor Ort“, so Banik weiter.

Täglich alle vier Stunden wird die Liste der Schiffe aktualisiert, die in den Häfen Brake, Cuxhaven, Emden, Stade und Wilhelmshaven liegen. Dargestellt werden die Schiffe, die angekündigt sind oder in den letzten 48 Stunden den Hafen mit einem neuen Ziel verlassen haben. „Diese Funktion ist das Herzstück der App geblieben. Unsere Kunden, Medienvertreter und Angehörige von Schiffsbesatzungen nutzen sie für ihre Zwecke. Darüber hinaus schätzen Touristen die zusätzlichen Angaben, wenn sie im Urlaub in unseren Hafenstandorten die Schiffe beobachten“, berichtet Dörte Schmitz, Leiterin Kommunikation bei NPorts.

Häfen liefern vielfältige Motive für Foto- und Filmschaffende. Zugleich sind sie Gebiete und Anlagen mit besonderen Gefahren wie z.B. Schleusen, Brücken, Krananlagen, Kaianlagen, und Hafenbahnen. Um die Vorstellungen von gelungenen Aufnahmen in Einklang zu bringen mit den Abläufen und Sicherheitsanforderungen (ISPS) in den Häfen, muss eine frühzeitige Abstimmung mit NPorts erfolgen. Über das Kontaktformular in der NPorts-App kann nun mobil eine Dreh- oder Fotoanfrage an NPorts gerichtet werden. Die Hafenexperten in den Standorten helfen zudem bei der Suche nach dem passenden Motiv.

In einem zusätzlichen Bereich für Beschäftigte von NPorts werden Informationen aus dem Social Intranet in die App übertragen. Schnell und auf direktem Weg gehen Fachbeiträge, Statusmeldungen, aktuelle interne Nachrichten, Geschäftsanweisungen, Kurzinfos und vieles mehr in einem geschützten Bereich an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese mobile Mitarbeiterkommunikation ist unabhängig von einem Arbeits-PC oder den klassischen Schwarzen Brettern.

Ab dem 1. September 2020 steht die NPorts-App im Apple App Store und im Google Play Store zur Verfügung. Mehr Informationen finden Sie unter www.nports.de/app. Sie kann zudem über das Einscannen des beigefügten QR-Codes direkt angesteuert werden.

 

Quelle und Foto: Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG

 

 

 




Licht und Schatten in den bremischen Häfen

Licht und Schatten in den bremischen Häfen. Trotz der Covid-19-Pandemie konnten sich die bremischen Häfen stabil am Markt behaupten und verzeichneten deutlich geringere Umschlagsrückgänge, als wie sie zu Beginn der Pandemie befürchtet wurden. Zwar sank der Gesamtumschlag im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 4,3 Prozent auf 34,5 Millionen Tonnen, Bremerhaven hingegen konnte den Seegüterumschlag trotz der herausfordernden Situation aber leicht um 0,8 Prozent steigern.

Die Senatorin für Wissenschaft und Häfen, Dr. Claudia Schilling: „Wenn wir uns die Zahlen im Detail anschauen, sehen wir ein sehr differenziertes Bild. Während der Automobilumschlag pandemiebedingt stark sinkt, fällt das Minus beim Containerumschlag beispielsweise deutlich geringer als erwartet aus. Die Zahlen zeigen aber auch, dass unsere Häfen generell in einem robusten Zustand sind. Jetzt gilt es, durch Investitionen in die Hafeninfrastruktur die Leistungsfähigkeit der Häfen auch künftig aufrecht zu erhalten und sie noch weiter zu verbessern.“

Der Containerumschlag lag im ersten Halbjahr bei 2,3 Millionen TEU. Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres ist das ein Minus von 4,8 Prozent. Der Automobilumschlag blieb mit 695 000 umgeschlagenen Fahrzeugen (das entspricht einem Minus von 36,3 Prozent) hinter den Vergleichszahlen aus dem Vorjahr zurück.

Differenziert sind die Zahlen auch beim Massengut zu betrachten. Obwohl das Massengut ein Minus von 18,2 Prozent auf 3,9 Millionen Tonnen verzeichnete, stieg der Umschlag von flüssigem Massengut um 6,8 Prozent auf 1,07 Millionen Tonnen sowie das Anlanden von Getreide und von Futtermittel um 8,8 Prozent auf 271.000 Tonnen. Eine leichte Steigerung um 1,6 Prozent gab es auch bei den Handelsschiffen. Im ersten Halbjahr liefen 2691 Frachter die bremischen Häfen an.

Die kompletten Zahlen zum Hafenumschlag aus dem 1. Halbjahr 2020 gibt es hier.

Quelle: Pressestelle bei der Senatorin für Wirtschaft und Häfen 

 

 




Von Hamm Richtung Rotterdam

Es ist die neben dem Rhein meistbefahrene Wasserstraße Deutschlands und die schnellste Verbindung zwischen den Seehäfen der Niederlande und dem Westdeutschen Kanalsystem. Quer durch das nördliche Revier, von Hamm nach Wesel über zwei Kanäle, den Datteln-Hamm und den Wesel-Datteln-Kanal. Unterwegs erlebt man den wohl größte Kanalknotenpunkt Europas und ein Paradies für Angler, Paddler, Badende und Freizeitskipper. Der WDR widmet ihnen eine sehenswerte Dokumentation.

Für Karl-Heinz Czierpka dreht sich das ganze Leben um seine Tremonia, ein 10-Meter-Schiff mit messingglänzenden Instrumenten und feinen Teakholzplanken. Czierpka liebt das Revier. „Hier kann ich locker zwei Wochen unterwegs sein und jeden Tag etwas anderes erleben“, sagt er.

Auch für die Anglerin Alexandra Laufs ist es der ideale Ort. Die besten Bilder ihrer Fänge postet sie direkt in den sozialen Medien. Dabei auch die Rekorde wie beispielsweise ein Hecht von mehr als einem Meter Länge. Die die junge Frau sucht vor allem Erholung – und findet sie zwischen tuckernden Kähnen und dem im Hintergrund rauschenden Autoverkehr.

Der Datteln-Hamm-Kanal ist aber auch ein technisches Meisterwerk, das mal eben 40 Meter Höhenunterschied meistern muss. Zahlreiche Schleusen wurden dafür gebaut. Der Wesel-Datteln- und der Datteln-Hamm-Kanal verbinden sich am Dattelner Meer zur einer über 100 Kilometer langen Wasserstraße. Viele nennen sie auch Lippe-Seitenkanal, denn der Kanal verläuft immer parallel zum Fluss. Die Lippe nimmt allerdings viele, oft elegante Bögen und spendet das Wasser für die Kanäle. Ein symbiotisches Verhältnis, denn bei extremer Trockenheit gibt der Kanal Wasser wieder zurück an die Lippe.

Das Dorf Krudenburg am Unterlauf der Lippe war einst Metropole der Treidler, die Ihre Kähne mit Kraft der Pferde über den Fluss zogen. Die Lippe war im 19. Jahrhundert durch Schleusen schiffbar. Mit dem Bau des Kanals Anfang des 20. Jahrhunderts kam auch der Niedergang für die Treidler. Eine Idee allerdings, die der frühere Leistungspaddler Klaus von Mallinckrodt vor 20 Jahren als Sport wiederentdeckte: Den Wassersportfreunden hat er den Fluß schmackhaft machen, Treideln 2.0 wurde zum neuen Trend.

Die Dokumentation von Achim Scheunert erzählt mit aufwändigen Bildern von den großen und kleinen Entdeckungen auf und am Kanal. Es sind authentische Geschichten von hart arbeitenden Menschen und solchen, die am Kanal einfach nur ihr Paradies gefunden haben.

Quelle: WDR, Foto: WDR/2Pilots Filmproduktion, der Stadthafen Hamm ist ein wichtiges Logistik-Drehkreuz am Kanal.

 

 




Fressnapf-Gruppe entscheidet sich für Shippeo

Die Fressnapf-Gruppe, der größte europäische Einzelhändler für Heimtierbedarf mit Sitz im Krefelder Hafen, arbeitet mit Shippeo, dem europäischen Marktführer für Echtzeittransparenz, in der Nachverfolgung seiner Lieferungen zusammen. Die Kooperation ist Teil eines laufenden Digitalisierungsprojektes von Fressnapf.

Das Unternehmen führt mehr als 10.000 Produkte, die in elf europäischen Ländern online sowie in über 1.650 Fressnapf- und Maxi Zoo- Märkten verfügbar sind. Die Fressnapf-Gruppe feiert 2020 ihr dreißigjähriges Bestehen und hat im Finanzjahr 2019 mehr als 2,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Der digitale Wandel macht auch vor dem Heimtierbedarf keinen Halt. Deshalb investiert die Fressnapf-Gruppe verstärkt in Digitalisierung, um den bestmöglichen Kundenservice zu bieten und so dem Wettbewerb voraus zu bleiben.

Mit einem Liefernetzwerk, das von China über Nordamerika reicht und ganz Europa umfasst, ist die Supply Chain der Fressnapf-Gruppe sehr komplex.  Der Transport  der jährlich ca. 10.000 Container und über 25.000 LKW erfolgt multimodal über den Seeweg und Straße. Schwankungen in der Lieferqualität, vor und während der Covid-19-Pandemie, haben gezeigt, wie wichtig eine 100% Transparenz zum Verlauf der Lieferungen zu den einzelnen Distributionszentren ist.

Die Plattform von Shippeo für Lieferkettentransparenz ermöglicht der Fressnapf-Gruppe vollständige End-to-End-Transparenz in Echtzeit über ihren Warenfluss aus Nordamerika, China und Europa zu ihren fünf Lagerstandorten in Deutschland . Dafür nutzt das Unternehmen bspw. das Tracking über den Seeweg zum Hafen von Rotterdam, per Binnenschiff zum Duisburger Hafen und von dort über die Straße. Die lückenlose Nachverfolgung, macht die Lieferketten widerstandsfähiger und sichert so den Nachschub wichtiger Produkte.

Exaktes Wissen um die Ankunft von Lieferungen ermöglicht  eine bessere Planung der Lagerkapazitäten sowie von Promotionsangeboten in den einzelnen Märkten. Durch die Integration der Transport-Management-Systeme und den Anschluss an die Telematiksysteme der Verlader sammelt die Shippeo-Plattform Standort- und Bestellinformationen entlang der Supply Chain. Ein marktführender proprietärer Algorithmus konvertiert die ortsbezogenen Daten in hochakkurate und verlässliche ETAs (ETA = Estimated Time of Arrival, geschätzte Ankunftszeit). Die Supply-Chain-Manager der Fressnapf-Gruppe können so mögliche Störungen oder Verspätungen rechtzeitig erkennen und proaktiv gegensteuern.
„Bevor wir angefangen haben, Shippeo zu nutzen, hatten wir keine Transparenz unserer Containerlieferungen, bis sie bei uns eintrafen. Mit Shippeo sind diese Informationen viel leichter für uns zugänglich“, erklärt Matthias Wenzel, Head of Supply Chain Management bei der Fressnapf-Gruppe. Die Plattform bietet zudem weitreichende Einblicke in die Leistung der Spediteure. „Verlässliche und präzise ETAs zu eingehenden Lieferungen waren ein maßgebliches Ziel in unserem Projekt, ebenso wie das Entfernen einiger blinder Flecken, die wir bislang in der Supply-Chain hatten.“

„Der Ansatz von Shippeo, das tiefgreifende Verständnis für unsere speziellen Anforderungen sowie ihr Potential, unserem Business echte Vorteile zu bieten, haben uns überzeugt“, kommentiert Wenzel und fügt hinzu: „Die Fähigkeit der Shippeo-Plattform, Kunden und weiteren Stakeholdern Updates zu ihren Lieferungen zu geben, wird ein Game Changer sein. Arbeitsabläufe, die bisher weitgehend manuell waren, lassen sich nun automatisieren. Unsere Teams können sich nun verstärkt ihren Kernaufgaben widmen und so echten Mehrwert schaffen.“

Thomas Spieker, Director Central Europe bei Shippeo, freut sich, die Fressnapf-Gruppe in der Shippeo-Community willkommen zu heißen. „Der Erfolg der Fressnapf-Gruppe beruht auf ihrer Fokussierung auf ihre Kunden und auf ihrer Erfahrung. Ihre Vision und Strategie in Bezug auf Digitalisierung steht absolut im Einklang mit der Mission von Shippeo, Entscheidern die notwendigen Daten und Einblicke zu geben und ihnen zu helfen, Effizienz zu steigern, Mehrwert zu generieren und die Supply Chain weiterzuentwickeln.“

Die Fressnapf-Gruppe ist europäischer Marktführer für Heimtierbedarf und feiert in diesem Jahr 30-jähriges Jubiläum. Seit Eröffnung des ersten „Freßnapf-“Fachmarktes 1990 in Erkelenz (NRW) ist Gründer Torsten Toeller unverändert Unternehmensinhaber. Sitz der Unternehmenszentrale ist Krefeld. Heute gehören mehr als 1.600 Fressnapf- bzw. Maxi Zoo- Märkte in elf Ländern sowie fast 13.000 Beschäftigte aus über 50 Nationen zur Unternehmensgruppe. In Deutschland wird die überwiegende Anzahl der Märkte von selbstständigen Franchisepartnern betrieben, im europäischen Ausland als eigene Filialen. Mehr als zwei Milliarden Euro Jahresumsatz erzielt die Unternehmensgruppe jährlich. Darüber hinaus ist die Fressnapf-Gruppe Förderer verschiedener, gemeinnütziger Tierschutzprojekte und baut ihr soziales Engagement unter der Initiative „Tierisch engagiert“ stetig aus. Mit der Vision „Happier Pets. Happier People.“ versteht sich die Fressnapf-Gruppe kanalunabhängig als kundenzentriertes Handelsunternehmen und freundschaftlicher Verbündeter zwischen Mensch und Tier. Zum Sortiment gehören aktuell 16 exklusiv bei Fressnapf l Maxi Zoo erhältliche Marken aller Preiskategorien. Die Mission des Unternehmens lautet: „Wir geben alles dafür, das Zusammenleben von Mensch und Tier einfacher, besser und glücklicher zu machen.

Quelle und Foto: Shippeo

 

 




Standort Niederrhein auf polis Convention

Bereits zum sechsten Mal fand die polis Convention, die bundesweite Messe für Stadt- und Projektentwicklung statt – diesmal jedoch nicht wie in den Jahren zuvor in den Alten Schmiedehallen im Areal Böhler, sondern digital.

Die besonderen Herausforderungen dieses Jahres motivierten den Veranstalter, einen neuen Weg einzuschlagen und Messe und Kongress in ein digitales Format zu transformieren. Die Teilnahme an solch einem neuartigen 3D-Live-Event wollte sich die Standort Niederrhein GmbH nicht entgehen lassen und war auch diesmal mit einem großen Gemeinschaftsstand vertreten. Als langjährige Standpartner waren die beiden Städte Krefeld und Mönchengladbach sowie der Rhein-Kreis Neuss auch bei der digitalen Version der bekannten Messe dabei. Hinzugekommen sind in diesem Jahr der Kreis Viersen mit der WFG Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen mbH und der GWG Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Kreis Viersen AG sowie als privater Partner die Firmengruppe Max Bögl, die neben Systemlösungen für Hallen und Parkhäuser auch im Hochbau unterschiedlichste Gebäudearten realisiert.

In Summe stellten die Partner des Standort Niederrheins mehr als 60 aktuelle Projekte vor. Die Besucherinnen und Besucher hatten Gelegenheit, den 1:1 nachgebauten 3D-Messestand virtuell zu besuchen und mit einem Klick detaillierte Informationen zu den präsentierten Vorhaben zu erhalten.

So stellte die Stadt Krefeld unter dem Titel „Tradition und Zukunft“ bspw. den Mies van der Rohe Business Park vor. Die Alte Färberei, der Uhrenturm und das HE-Gebäude sind die einzigen Industriegebäude des Bauhaus-Pioniers Ludwig Mies van der Rohe und gehören zu einem ehemaligen textilen Industriekomplex, der zu einem Business-Quartier mit Campus-Struktur umgewandelt wird. Ein außergewöhnliches Immobilienprojekt war im digitalen Auftritt ebenfalls vertreten:  die Surfanlage im Erholungs- und Sportpark Elfrather See. Auf knapp neun Hektar soll ein Surfpark mit ergänzenden Sport- und Freizeitangeboten und einem Campingplatz entstehen.

Die Stadt Mönchengladbach legte ihren Fokus auf ausgewählte Impulsprojekte ihrer Stadtentwicklungsstrategie „mg+ Wachsende Stadt“, wie zum Beispiel die Neugestaltung des Hauptbahnhofs Rheydt mit dem Neubau für eine Polizeiwache.

„Vielfalt ist unsere Stärke“, so präsentierte der Rhein-Kreis Neuss 15 aktuelle Projekte seiner acht kreisangehörigen Kommunen. Die Palette der Vorhaben reichte vom Wohnungsbau im Beethoven-Quartier in Dormagen und an der Körschgensweide in Glehn über die „Klimaschutzsiedlung Blausteinsweg“ in Holzheim bis zum Projekt „Urbanes Leben mitten in Osterath“.

Auch die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen zeigte eine Projektauswahl ihrer kreisangehörigen Kommunen. Das Angebot umfasste bspw. neben dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept für den Ortsteil Oedt in Grefrath auch den rund 150.000 qm großen Gewerbe- und Industriepark Nettetal-West. Darüber hinaus stellte die Gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Kreis Viersen das moderne Technikkonzept am Beispiel zweier Mehrfamilienhäuser im Passivhausstandard vor.

Die Firmengruppe Max Bögl widmete sich als privater Standpartner ganz dem Thema Hochbau. Als eines der größten Bauunternehmen Deutschlands bietet Max Bögl ganzheitliche Baulösungen aus einer Hand – vom Tiefbau über den Rohbau bis hin zur Inbetriebnahme.

Das digitale Messeformat bot jedoch nicht nur den virtuellen Besuch der Messestände, Aussteller und Besucher konnten sich über eine Kommunikationsplattform vernetzen sowie digital an Vorträgen, Diskussionsrunden und Empfängen teilnehmen.

Das neuartige Angebot wurde zahlreich angenommen, so dass auch auf Distanz intensive Gespräche geführt werden konnten. „Insgesamt sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis unserer ersten Teilnahme an einer digitalen Messe. Dies bestätigen auch unsere Standpartner in ihren ersten Rückmeldungen, die sich gemeinsam mit uns auf dieses Abenteuer eingelassen haben“, so Bertram Gaiser, Geschäftsführer der Standort Niederrhein GmbH. Das diesjährige Messemotto CHANGES wurde somit nicht nur in den Vorträgen und Diskussionsrunden behandelt, sondern gelebte Realität.

Die von den Standpartnern auf der polis Convention präsentierten Projekte können auch im Nachgang zur Messe abgerufen werden: http://polis.standort-niederrhein.de.

Weitere Details zum Standort Niederrhein und der Standort Niederrhein GmbH sind unter www.invest-in-niederrhein.de zu finden.

Quelle und Diagramm: Standort Niederrhein GmbH

 

 




HHLA spürt Auswirkungen der Pandemie deutlich

Die im ersten Halbjahr in Folge der Coronavirus-Pandemie weltweit drastisch gesunkenen wirtschaftlichen Aktivitäten und der daraus resultierende Konjunktureinbruch haben sich auch spürbar auf die Geschäftsentwicklung der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ausgewirkt. Sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis waren stark rückläufig, was sich entsprechend auf die Profitabilität auswirkte.

Bedingt durch das schwache Handelsgeschehen insbesondere im zweiten Quartal ging der Containerumschlag im ersten Halbjahr stark und der Containertransport deutlich zurück. Auch das Segment Immobilien konnte sich der Entwicklung trotz weitgehender Vollvermietung nicht entziehen. In Summe führte dies zu einem Konzernumsatz von 628,4 Mio. Euro (- 9,4 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) sank um 58,8 Mio. Euro (- 51,5 Prozent) auf 55,5 Mio. Euro. Die verfügbare Liquidität des Konzerns lag zum Ende des ersten Halbjahrs 2020 bei 296,1 Mio. Euro (zum 30. Juni 2019: 260,1 Mio. Euro).

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie im zweiten Quartal angeordneten Maßnahmen haben Gesellschaft und Wirtschaft vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. Als systemrelevantes Unternehmen in der Logistikkette sind wir dennoch jederzeit unserer Verantwortung gerecht geworden und haben verlässlich zur Versorgung Deutschlands und Europas beigetragen. Durch verantwortungsvolle Kostensenkungen und Investitionszurückhaltung haben wir versucht, die starken Auswirkungen der Krise auf unsere Geschäftsentwicklung aufzufangen und um vorbereitet zu sein, wenn sich die Lage wieder entspannt. Derzeit gehen wir von einer graduellen Erholung in der zweiten Jahreshälfte aus. Ungeachtet der anhaltenden Herausforderungen, die uns viel abverlangen, arbeiten wir weiter an der Stärkung der Zukunftsfähigkeit der HHLA. So ist das Unternehmen in den vergangenen Monaten noch einmal deutlich digitaler geworden. Innovativ gehen wir in diesem Jahr auch bei der Auszahlung der Dividende vor. Unseren Aktionären bieten wir an, anstelle der üblichen Bardividende diese in A-Aktien der Gesellschaft zu beziehen. Dies ist ein weiterer Beitrag zur Sicherung der Liquidität, die trotz Pandemie-induzierter Belastungen weiterhin ausreicht, um fälligen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen.“

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik verzeichnete in den ersten sechs Monaten einen deutlichen Umsatzrückgang um 9,3 Prozent auf 614,2 Mio. Euro (im Vorjahr: 677,5 Mio. Euro). Das operative Ergebnis (EBIT) sank stark um 53,5 Prozent auf 49,1 Mio. Euro (im Vorjahr: 105,6 Mio. Euro). Die EBIT-Marge ging um 7,6 Prozentpunkte auf 8,0 Prozent zurück.

Im Segment Container ging die Umschlagmenge an den HHLA-Containerterminals insgesamt um 11,3 Prozent auf 3.345 Tsd. Standardcontainer (TEU) zurück (im Vorjahr: 3.770 Tsd. TEU). An den drei Hamburger Containerterminals lag das Umschlagvolumen mit 3.058 Tsd. TEU um 12,0 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres (im Vorjahr: 3.476 Tsd. TEU). Grund hierfür waren insbesondere ausgefallene Schiffsabfahrten (Blank Sailings) als Folge der Coronavirus-Pandemie. Die Ausfälle verursachten einen deutlichen Rückgang der Ladungsmengen aus Fernost. Die Zubringerverkehre (Feeder) in den Ostseeraum sind stark zurückgegangen und konnten durch Zuwächse im deutschen und britischen Fahrtgebiet nicht kompensiert werden. Die internationalen Containerterminals in Odessa und Tallinn verzeichneten einen leichten Rückgang im Umschlagvolumen von 2,4 Prozent auf 286 Tsd. TEU (im Vorjahr: 293 Tsd. TEU). Die vor allem mit der Coronavirus-Pandemie verbundenen Mengeneinbußen konnten durch die zusätzlichen Anläufe im ersten Quartal nicht ausreichend ausgeglichen werden.

Die Umsatzerlöse verringerten sich im ersten Halbjahr 2020 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 9,6 Prozent auf 363,4 Mio. Euro (im Vorjahr: 401,7 Mio. Euro). Dies lag im Wesentlichen an dem durch die Coronavirus-Pandemie ausgelösten Mengenrückgang. Die Durchschnittserlöse je wasserseitig umgeschlagenen Container legten um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zu. Ursache hierfür waren ein vorteilhafter Modalsplit mit einem hohen Anteil an Hinterlandmenge sowie ein temporärer Anstieg der Lagergelder durch eine längere Verweildauer als Folge wetterbedingter Verspätungen und pandemiebedingter Ausfälle von Schiffsabfahrten (Blank Sailings). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich mengenbedingt im Vergleich zum Vorjahr um 35,0 Mio. Euro bzw. 48,7 Prozent auf 36,8 Mio. Euro (im Vorjahr: 71,8 Mio. Euro). Die EBIT-Marge sank um 7,8 Prozentpunkte auf 10,1 Prozent.

Im Segment Intermodal verringerte sich der Containertransport um 8,2 Prozent auf 718 Tsd. TEU (im Vorjahr: 782 Tsd. TEU). Dabei fiel der Rückgang bei den Straßentransporten deutlich stärker aus als bei den Bahntransporten. Die Bahntransporte gingen verglichen mit dem Vorjahr um 6,9 Prozent auf 568 Tsd. TEU zurück (im Vorjahr: 610 Tsd. TEU). Während die Verkehre sowohl aus den norddeutschen als auch aus adriatischen Seehäfen deutliche, auf einzelnen Relationen auch starke Rückgänge verzeichneten, konnte ein starkes Wachstum der kontinentalen Verkehre einen Teil des Rückgangs im maritimen Bereich kompensieren. Bei den Straßentransporten setzte sich die rückläufige Entwicklung der Vorquartale fort. Insbesondere aufgrund der schwachen Entwicklung im Raum Hamburg ging die Transportmenge in einem anhaltend schwierigen Marktumfeld im Vorjahresvergleich um 13,0 Prozent auf 149 Tsd. TEU (im Vorjahr: 172 Tsd. TEU) zurück.

Die Umsatzerlöse lagen mit 223,2 Mio. Euro um 8,5 Prozent deutlich unter dem Vorjahreswert (im Vorjahr: 244,1 Mio. Euro) und waren damit etwas stärker rückläufig als die Transportmenge. Trotz eines leicht gestiegenen Bahnanteils am Gesamtaufkommen der HHLA-Intermodaltransporte von 78,0 Prozent auf 79,2 Prozent verringerten sich die durchschnittlichen Umsatzerlöse je TEU aufgrund eines überproportionalen Rückgangs der Ladungsströme mit längeren Transportdistanzen. Das Betriebsergebnis (EBIT) ging im Mitteilungszeitraum um 32,0 Prozent auf 34,5 Mio. Euro (im Vorjahr: 50,8 Mio. Euro) zurück. Ursächlich für diesen starken Rückgang sind neben der rückläufigen Mengen- und Umsatzentwicklung im Wesentlichen erhöhte Schwankungen im Aufkommen von Import- und Exportladung und eine damit einhergehend verringerte Auslastung der Zugsysteme.

Die inzwischen weltweit grassierende Coronavirus-Pandemie hat in den meisten betroffenen Ländern staatliche Organe und Behörden veranlasst, Maßnahmen zur Eindämmung der Virusverbreitung in einem bisher nicht gekannten Ausmaß zu verhängen.

Die Maßnahmen schränken vor allem die sozialen Kontakte zwischen den Menschen ein, um so eine Ansteckung zu vermeiden. Sowohl auf nationaler Ebene als auch im internationalen Verkehr führt dies zu einer Kontraktion der wirtschaftlichen Tätigkeit, deren Tiefe und zeitliche Dauer sich nicht verlässlich abschätzen lassen. Die Kontraktion erfasst durchgängig alle Wirtschaftsbereiche und somit auch den für die HHLA wichtigen internationalen Handel.

Eine Prognose ist unter den aktuellen Rahmenbedingen nicht verlässlich möglich, es ist aber davon auszugehen, dass Umsatz und Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Hafenlogistik stark unter Vorjahr liegen werden. Primäre Ursache hierfür sind mögliche mindestens temporär auch starke Rückgänge von Containerumschlag und -transport.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal in Hamburg entwickelten sich zwar besser als der Gesamtmarkt. Die Umsatzerlöse lagen zum Halbjahr 2020 jedoch trotz des hohen Vermietungsstands mit 18,0 Mio. Euro deutlich unter dem Vorjahr (im Vorjahr: 19,9 Mio. Euro). Der Rückgang resultierte vorrangig aus einer durchgeführten Umsatzkorrektur aufgrund zu erwartender Mietausfälle als Folge der Coronavirus-Pandemie. Das kumulierte Betriebsergebnis (EBIT) verfehlte daher im Wesentlichen aufgrund der erwarteten Mietausfälle mit 6,1 Mio. Euro den Vorjahreswert stark um 27,8 Prozent (im Vorjahr: 8,5 Mio. Euro).

Beim Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Immobilien wird ein deutlich unter Vorjahr liegendes Ergebnis für möglich gehalten.

Quelle: HHLA, Foto: HHLA/ Raetzke

 

 

 




Verwaltungsratsvorsitzender der Kombiverkehr neu

Nachdem die Kommanditisten der Kombiverkehr KG im Juni aufgrund der COVID-19-Epidemie und dem damit verbundenen Versammlungsverbot in einem postalischen Wahlverfahren sieben neue Vertreter der Spediteur-Seite für den Verwaltungsrat der Gesellschaft gewählt hatten, trafen sich vergangene Woche die Mitglieder in Frankfurt am Main zur konstituierenden Sitzung.

Die sieben Speditionsvertreter wählten Hermann Lanfer von der Lanfer Transporte GmbH & Co. KG zum neuen Vorsitzenden. Hermann Lanfer folgt damit auf Gudrun Winner-Athens, die das Amt seit 2002 erfolgreich ausführte und in diesem Jahr nicht mehr für den Verwaltungsrat kandidierte. Hermann Lanfer ist bereits seit dem Jahr 2014 Mitglied des Verwaltungsrates bei dem Frankfurter Operateur.

Der Verwaltungsrat besteht satzungsgemäß aus neun Mitgliedern. Die DB Cargo AG entsendet als 50-Prozent-Anteilseignerin Dr. Sigrid Nikutta, DB-Vorstand Güterverkehr und Vorstandsvorsitzende der DB Cargo AG, sowie Pierre Timmermans, Vorstand Vertrieb. Den stellvertretenden Vorsitz im Verwaltungsrat übernimmt Pierre Timmermans. 

Quelle und Foto: Kombiverkehr, der für die nächsten drei Jahre amtierende Verwaltungsrat der Kombiverkehr KG
v.l.n.r. Ulrich Maixner, Kai-Jörg Bode, Mark Hazizowic, Werner Löblein, Hermann Lanfer, Carsten Hemme, Pierre Timmermans, Christian Cornelius. Auf dem Foto fehlt Frau Dr. Sigrid Nikutta.

 

 

 




HHLA setzt erstmals auf maschinelles Lernen

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat für ihre Hamburger Containerterminals als einer der ersten Häfen weltweit Lösungen entwickelt, die maschinelles Lernen (ML) zur Vorhersage der Verweildauer eines Containers auf dem Terminal nutzen. Die ersten beiden Projekte wurden jetzt erfolgreich in die IT-Landschaft der Container Terminals Altenwerder (CTA) und Burchardkai (CTB) integriert und angewendet.


Angela Titzrath, Vorstandsvorsitzende der HHLA, betonte in einem Grußwort für die vom 9. bis 11. Juli in Shanghai stattfindende Weltkonferenz für Künstliche Intelligenz WAIC die Bedeutung von ML für das Unternehmen: „Die fortschreitende Digitalisierung verändert die Logistikbranche und damit unser Geschäft im Hafen. Lösungen für maschinelles Lernen bieten uns dabei viele Möglichkeiten, um die Produktivität und Kapazitätsraten der Terminals zu steigern.“ Die HHLA-Chefin kündigte an, dass man weitere Felder für die Anwendung von ML identifizieren werde.

Auf dem CTA wird die Produktivität der automatisierten Blocklager durch eine ML-basierte Vorhersage gesteigert. Ziel ist es, den Zeitpunkt der Abholung eines Containers genau zu prognostizieren. Muss eine Stahlbox während ihrer Verweildauer im Lager (Dwell Time) nicht unnötig umgestapelt werden, führt dies zu einer wesentlichen Optimierung der Prozesse. Bei der Einlagerung der Container ist deren Abholzeit oft noch unbekannt. Deshalb berechnet künftig der Computer die wahrscheinliche Container-Verweildauer. Er nutzt dazu einen Algorithmus, der auf historischen Daten basiert, sich aber kontinuierlich selbst durch modernste Machine-Learning-Methoden optimiert.

Eine ähnliche Lösung kommt auf dem CTB zur Anwendung, wo neben automatisierten auch konventionelle Containerlager genutzt werden. Auch hier unterstützt ML die Terminalsteuerung durch die Zuweisung optimierter Container-Stellplätze. Neben der Verweildauer kann mit Hilfe des Algorithmus auch die Art der Auslieferung berechnet werden. Durch maschinelles Lernen kann genauer vorhergesagt werden, ob ein Container auf den Lkw, die Bahn oder ein Schiff verladen werden soll, als dies bisher aus den gemeldeten Daten hervorgeht.

Schon jetzt zeigt sich ein deutlich positiver Effekt für beide Terminals, weil die Container entsprechend ihrer voraussichtlichen Abholung eingelagert werden und dann weniger häufig bewegt werden müssen. Die Projekte wurden durch Teams der HHLA und der Beratungstochter HPC Hamburg Port Consulting vorangetrieben.

Quelle und Foto: HHLA

 

 




Antwerpen bleibt geöffnet und in Betrieb

Die Covid-19-Taskforce des Hafens Antwerpen hat sich am 29. Juli erneut getroffen. Der Hafen ist eine der wesentlichen Infrastrukturen Belgiens, da er von entscheidender Bedeutung für die Versorgung Belgiens und Europas ist. Der Hafen wird auch während der zweiten Corona-Welle zu 100 Prozent betriebsbereit bleiben.

Dies ist den täglichen Anstrengungen und dem Engagement aller Mitarbeiter zu verdanken. Während des Treffens der wieder einberufenen Taskforce wurde eine Reihe von Punkten festgelegt, die im Zusammenhang mit den vom Nationalen Sicherheitsrat und der Provinz Antwerpen auferlegten zusätzlichen Maßnahmen zu beachten sind.

Am 29. Juli fand erneut eine Sitzung der Covid-19-Taskforce des Hafens Antwerpen statt. Die Teilnehmenden der Taskforce halten es weiterhin für wichtig, die Situation gut zu überwachen und das Funktionieren des Hafens zu sichern. In diesem Rahmen wurde noch einmal betont, dass die Aufrechterhaltung der Funktionsfähigkeit des Hafens eine gemeinsame Priorität ist, um die Versorgungsketten sicherzustellen.

Derzeit arbeitet die Hafenplattform weiterhin einwandfrei. Bislang wurden nur vereinzelte Fälle des Virus identifiziert. Auch die krankheitsbedingten Fehlzeiten haben im Vergleich zum Vorjahr nicht zugenommen. Die Taskforce beobachtet die Situation kontinuierlich im Hinblick auf mögliche zusätzliche Maßnahmen.

Wie immer müssen alle ankommenden Schiffe eine Maritime Declaration of Health (MDH) vorlegen, wobei der Kapitän 24 Stunden vor dem Einlaufen in den Hafen angeben muss, ob sich infizierte Personen an Bord befinden oder der Verdacht besteht, dass sich solche Personen an Bord befinden. Außerdem muss er eine Liste der letzten zehn angelaufenen Häfen bereitstellen. Das Schiff wird dann von Saniport (FÖD Volksgesundheit) untersucht.

Die bestehenden Maßnahmen wurden erneut bekräftigt; zudem ist eine zusätzliche Kommunikation vorgesehen:

  • Grundlegende präventive Hygienemaßnahmen
  • Bereitstellung ausreichender Reinigungsmittel in den Anlagen
  • Möglichst viele Dokumente digital austauschen und so den direkten menschlichen Kontakt minimieren
  • Die Schiffsbesatzungen und das Personal am Kai werden hauptsächlich per Fernkommunikation (über Funk, Telefon) miteinander kommunizieren
  • So weit wie möglich Einhaltung der Regeln des Social Distancing und Einhaltung eines Abstands von 1,5 Metern zwischen einzelnen Personen

Trotz der Auswirkungen der Corona-Krise auf die globalen Produktions- und Logistikketten und eines Nachfragerückgangs als Folge der Pandemie blieb der wirtschaftliche Schaden für den Hafen begrenzt. Der gesamte Güterumschlag sank im ersten Halbjahr um 4,9 Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019. Nach einem starken ersten Quartal verzeichnete der Hafen einen erwarteten Rückgang des Umschlags aller Güterströme mit Ausnahme des Containersegments. Für das dritte Quartal erwartet der Hafen Antwerpen weiterhin Blank Sailings, gleichzeitig sind jedoch die ersten Anzeichen einer Erholung und eines Aufschwungs der europäischen Wirtschaft sichtbar.

Die Covid-19-Taskforce des Antwerpener Hafens wird wieder ad hoc tagen. Falls erforderlich, wird die Frequenz erhöht. Weitere Informationen erhalten Hafenangestellte, Kunden und andere Interessierte auf der Webseite des Hafens zum Coronavirus sowie auf Anfrage per E-Mail.

Quelle: Hafen Antwerpen, Foto: Hafen Antwerpen/ Dries Luyten