Rheinische Wirtschaft stabilisiert sich

Die Wirtschaft im Rheinland ist stabilisiert ins Jahr 2020 gegangen. „Die Unternehmen im Rheinland beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage erneut verhalten positiv. 35 Prozent von ihnen sind gut ins neue Jahr gestartet, nur 16 Prozent schlecht. Der Negativtrend der Vorumfragen hat sich damit nicht fortgesetzt“, stellt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, die Kernaussage des IHK-Konjunkturbarometers Rheinland für den Jahresbeginn 2020 vor.

Dass dies auch im laufenden Jahr so bleiben könnte, folgert er aus den Angaben der Unternehmen über ihre Geschäfts-erwartungen. „Insgesamt sind diese in etwa wieder ausgeglichen, bei 20 Prozent optimistischen versus 22 Prozent skeptischen Betrieben. Im Herbst haben die Skeptiker noch leicht überwogen“. Damit ist der aus La-geurteilen und Erwartungen gebildete IHK-Konjunkturklimaindex geringfügig um zwei auf 108 Punkte gestiegen. Jürgen Steinmetz (Foto), Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, kommentiert das Ergebnis: „Der Blick in wichtige Leitbranchen des Mittleren Niederrheins stimmt mich vorsichtig optimistisch, dass es im Laufe des Jahres langsam bergauf gehen könnte.“ Befragt hat die IHK-Initiative Rheinland (IHK-Bezirke Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Niederrhein und Bergischer) dazu rund 3.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.

Auch in den einzelnen Branchen überwiegen zumeist die positiven Stimmen. Dabei bleiben aber merkliche Unterschiede zwischen eher inlands- beziehungsweise konsumorientierten und eher exportorientierten Branchen. Ers-tere sind weiterhin im Konjunkturhoch, letztere haben durchweg verhaltenere Einschätzungen. Denn die Exportaussichten sind weiter eingetrübt, wenn auch geringer als zuvor. Gründe für die skeptischen Exporteinschätzungen sind nach wie vor die bereits bestehenden und drohenden Handelsschranken, im noch nicht ausverhandelten Brexit, in den Russlandsanktionen sowie in den schwelenden Konflikten in Nahost und um den Persischen Golf. „Darüber hinaus macht der Automobilindustrie der grundlegende Strukturwandel aufgrund der Verkehrswende und Klimadebatte zu schaffen“, erläutert Berghausen weiter. Weitere Beeinträchtigungen erwarten die Unternehmen beispielsweise für den Wirtschafts- und Pendlerverkehr durch die marode Verkehrsinfrastruktur und durch den enormen Investitionsstau der Deutschen Bahn sowie für ihre unternehmerischen Aktivitäten insgesamt durch das deutsche Klimapaket und den Ausstieg aus der Kohleverstromung. „Angesichts dieser Vielzahl an belastenden Faktoren zeigt sich die Wirtschaft erstaunlich robust“, freut sich Berghausen. Da die Beschäftigung bis zuletzt zugenommen hat, sich die Einkommen ordentlich entwickelten und sich Sparen bei niedrigen Zinsen weiter nicht lohnt, ist die Konsumlaune ungebrochen.

Die industriellen Leitbranchen des Mittleren Niederrheins haben sich seit der Vorumfrage ambivalent entwickelt. Das Ernährungsgewerbe und der Maschinenbau melden bessere Lagebeurteilungen als im Herbst. Die Chemische Industrie und die Metallindustrie melden eine weiter eingetrübte Geschäftslage. Allerdings haben all diese Branchen ihre Erwartungen im Vergleich zum Herbst nach oben korrigiert. „Bei der für unsere Region so wichtigen Chemischen Industrie überwiegen wieder die Optimisten“, erklärt Jürgen Steinmetz. Dies sei bei der Logistikwirtschaft noch nicht der Fall. „Aber auch in dieser Branche hat sich die Lagebewertung im Vergleich zur Vorumfrage stabilisiert“, so Steinmetz. Die Logistiker belastet zwar die weitere Eintrübung der Lage der Industrieunternehmen, sie profitieren aber vom zunehmenden Online-Handel.

In der Einschätzung möglicher Konjunkturrisiken hat sich seit Herbst 2019 bemerkenswert wenig getan. Trotz der belastenden außenwirtschaftlichen Faktoren nennen nur noch 21 Prozent der befragten Unternehmen (Herbst 2019: 24 Prozent) und 41 Prozent (Herbst 2019: 45 Prozent) aus der Industrie die Auslandsnachfrage als besonderes Risiko. Leicht zugenommen haben dagegen die Bedenken wegen steigender Arbeitskosten: nach 34 Prozent der Befragten im Herbst 2019 geben dies aktuell 37 Prozent an. Selbst die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen verursachen der Wirtschaft derzeit keine besonderen Kopfzerbrechen, und das trotz des Wirbels um den Klimawandel, die bislang ungeregelte Energie- und Verkehrswende oder die immer wieder aufkommenden Diskussionen über den Fortbestand der Großen Koalition auf Bundesebene. Bleibt der Fachkräftemangel, der nahezu unverändert von jedem zweiten Unternehmen als Risiko eingeschätzt wird.

Die Wirtschaft hat ihre Planungen für Investitionen und Beschäftigung erstmals seit zwei Jahren nicht weiter zurückgenommen, sondern hier und da sogar leicht nach oben korrigiert. Die Pläne liegen jeweils knapp im positiven Bereich, wobei sich auch hier die eher inlands- und die eher aus-landsorientierten Branchen unterscheiden: In der Industrie sind die Be-schäftigungspläne zum zweiten Mal nacheinander negativ, und zwar mit einem Saldo von über zehn Punkten. Im Handel sind sie in etwa ausgeglichen. Unter den Dienstleistern überwiegen schon traditionell die expansionswilligen Betriebe. „Bei den Investitionen ist auch im Jahr 2020 kaum mit Dynamik zu rechnen. Ausgeglichenen Plänen in Industrie und Handel – wie schon letzten Herbst – stehen in etwas größerem Umfang Expansionsabsichten der Dienstleister gegenüber“, so Berghausen abschließend.

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein

 




Klöden: Kooperation zwischen Bund und Land

Der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Prof. Dr.- Ing. Hans-​Heinrich Witte, und der Umweltstaatssekretär des Landes Sachsen-​Anhalt, Klaus Rehda, haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Darin wurde die gemeinsame Durchführung des „Pilotprojektes Klöden“ vereinbart. Ziel sind gemeinsame Genehmigungsverfahren und ein uneingeschränkter Informations-​ und Datenaustausch. Die dabei entstehenden Synergien sollen die folgenden beiden Projekte bei der Planung und Genehmigung unterstützen:

Das „Pilotprojekt Klöden“ betrifft Maßnahmen im Bereich der Elbe zwischen der Ortschaft Prettin und der Mündung der Schwarzen Elster. In diesem Abschnitt erodiert seit mehr als 100 Jahren die Flusssohle der Elbe besonders stark. Um einer weiteren Eintiefung des Flussbettes entgegenzuwirken, werden mit dem Pilotprojekt Maßnahmen zur Sohlstabilisierung umgesetzt. Träger des Vorhabens ist das Wasserstraßen-​ und Schifffahrtsamt Dresden.

Über die sohlstabilisierenden Maßnahmen im Flussbett hinaus wird im unmittelbaren Umfeld des Flusses das Naturschutzgroßprojekt „Mittelelbe-​Schwarze Elster“ in den kommenden Jahren umgesetzt. Träger des Naturschutzgroßprojektes ist die Heinz-​Sielmann-Stiftung. Hauptaugenmerk dieses Projektes liegt auf der Vernetzung der Elbe mit ihrer Aue, vor allem über die Wiederanbindung von abgeschnittenen Altarmstrukturen.

„Sowohl das Pilotprojekt Klöden als auch das Naturschutzgroßprojekt ‚Mittelelbe-​Schwarze Elster‘ werden dazu beitragen, die Elbe als Naturraum und Wasserstraße zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten. Mit der Kooperationsvereinbarung ist dafür ein wichtiger Grundstein gelegt worden“, freute sich Staatssekretär Klaus Rehda heute über die Unterzeichnung im neu gestalteten Auenhaus des Biosphärenreservates Mittelelbe.
Prof. Dr.-Ing. Hans-​Heinrich Witte ergänzte: „Mit der heute unterzeichneten Kooperationsvereinbarung kommen wir dem gemeinsamen Ziel, die Elbe ökologisch und wirtschaftlich weiterzuentwickeln einen entscheidenden Schritt näher. Umfangreiche erosionsmindernde Maßnahmen des Bundes ergänzen die Naturschutzprojekte des Landes Sachsen-​Anhalt. Das ist das richtige Signal für die Zukunft der Elbe.“

Quelle:  Wasserstraßen und Schifffahrt, Foto: Mirko Pannach

 

 

 




Unwetter stören Arbeit auf Terminals

Das anhaltend stürmische Wetter in Nordeuropa führt aktuell in den meisten Häfen der Nordrange zu erheblichen Verzögerungen bei der Schiffsabfertigung. In der Folge kommt es zu verspäteten Schiffsankünften im Hamburger Hafen. Hiervon ist insbesondere das HHLA Container Terminal Burchardkai (CTB) betroffen.

Die HHLA arbeitet im Rahmen ihrer Möglichkeiten an Lösungen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Auswirkungen für ihre Kunden so gering wie möglich zu halten. Die Anlieferung von Exportcontainern per Lkw wurde vorübergehend eingeschränkt, weil die Lagerkapazität auf allen drei HHLA Terminalanlagen bereits deutlich überschritten ist. Aktuelle Informationen über die Ankunft der betroffenen Seeschiffe werden den Speditionen und Lkw-Fahrern regelmäßig täglich übermittelt.

Quelle und Foto: HHLA

 

 

 




Zweistelliges Wachstum auf der Schiene

Deutschlands größter Universalhafen weist für das Jahr 2019 mit einem Seegüterumschlag von 136,6 Millionen Tonnen (+1,1 Prozent) ein gutes Ergebnis aus. Hamburg konnte sich trotz einer Abschwächung des weltweiten Handels und bestehender Handelssanktionen sehr gut in einem schwierigen Umfeld behaupten.


„Der Hamburger Hafen ist nicht nur eine der bedeutendsten Logistikdrehscheiben Europas, sondern auch Jobmotor für Hamburg und weit darüber hinaus“, so Senator Michael Westhagemann. „Die insgesamt bis zu 165.000 direkt und indirekt Beschäftigten sorgen dafür, dass wir mit diesen sehr erfreulichen Zahlen ins neue Jahr starten konnten. Mit einem deutlichen Plus im Containerumschlag, dem Wachstum im Seegüterumschlag und der überproportionalen Zunahme im umweltfreundlichen Hinterlandverkehr über die Schiene zeigt sich, dass der Hafen Hamburg auf dem richtigen Kurs ist. Klar ist aber auch, dass wir uns auf unserem Erfolg nicht ausruhen dürfen. Deshalb erhöhen wir kontinuierlich die Leistungsfähigkeit des Hafens: Großprojekte wie die Fahrrinnenanpassung und die Neubauten der Rethe- und Kattwykbrücke sind wichtige Assets für die Hafenkunden in aller Welt.“

In dem für den Hamburger Hafen so wichtigen Seehafen-Hinterlandverkehr konnte besonders der umweltfreundliche Containertransport auf der Schiene zweistellig zulegen. Mit der Eisenbahn wurden 2019 insgesamt 2,7 Millionen TEU zwischen den Terminals im Hamburger Hafen und Terminals im Binnenland transportiert. Das ist ein Plus von 10,4 Prozent und ein erneutes Rekordergebnis für die Hamburger Hafenbahn. Auf deren Netz verkehrten 2019 rund 62.000 Güterzüge mit rund 1,7 Millionen Güterwagen. Transportiert wurde eine Gesamtmenge von 48,2 Millionen Tonnen Güter (+3,0 Prozent).

Im landseitigen Seehafen-Hinterlandverkehr der Verkehrsträger Bahn, Lkw und Binnenschiff wurden im Jahr 2019 insgesamt 5,8 Millionen TEU (+7,8 Prozent) und 97,5 Millionen Tonnen (+0,8 Prozent) umgeschlagen. Der Anteil der Schiene am landseitigen Hinterlandverkehr in Hamburg beträgt 2019 im Bereich der Containertransporte 46,3 Prozent und bei der transportierten Tonnage inzwischen 49,4 Prozent (+1,0 Prozent). Der Lkw-Anteil beträgt 41,4 Prozent und das Binnenschiff hat einen Anteil von 9,2 Prozent. „Mit dem erreichten Rekordergebnis baut Hamburg seine Position als führender europäischer Eisenbahnhafen weiter aus und trägt durch Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene und das Binnenschiff zu einer Entlastung der Straße bei“, betont Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Diese starke Position basiert zu einem großen Teil auch auf der großen Zahl von mehr als 100 Liniendiensten, die Hamburg mit dem Großteil der weltweit über 1.000 Seehäfen verbinden. „Neben dem Start von vier neuen Transatlantik-Liniendiensten, die uns ein starkes Wachstum im Containerverkehr mit den USA und Mexiko brachten, sorgten auch ein neuer Asien- und ein Indiendienst sowie zwei Mehrzweckdienste für zusätzliche Ladung. Diesen Aufschwung nehmen wir mit in das Jahr 2020“, erläutert Axel Mattern, Vorstandskollege von Ingo Egloff.

„Vor einem Jahr habe ich an gleicher Stelle gesagt, dass der Hamburger Hafen wieder angreift. Die nun vorliegenden Zahlen für das Jahr 2019 belegen dies eindrucksvoll – und sollten auch all die überzeugen, die ansonsten beim Thema Hafen eher skeptisch in die Zukunft blicken“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority. „Um den Hafen auf dem eingeschlagenen Erfolgskurs zu halten, investieren wir weiter konsequent in Infrastruktur und Digitalisierung. Beispielsweise hat die HPA beim Bau der Neuen Bahnbrücke Kattwyk und der Neuen Anbindung Burchardkai in den vergangenen Wochen wichtige Meilensteine erreicht. Beides wird unseren Hafen noch effizienter und zukunftssicher machen.“

Im seeseitigen Containerverkehr mit China, Hamburgs wichtigstem Handelspartner, wurden im Jahr 2019 in Hamburg insgesamt 2,6 Millionen TEU (+1,7 Prozent) umgeschlagen. „Die Auswirkungen durch den Coronavirus auf die Mengen im Außenhandel mit China lassen sich im Moment noch nicht genau feststellen. Es dürfte je nach Länge der Einschränkungen in der chinesischen Wirtschaft aber zu einem deutlichen Rückgang kommen, der sich dann auch zeitversetzt im Umschlag von Chinaladung in Hamburg zeigen wird. Dies werden wir frühestens zum Ende des ersten Quartals bewerten können“, schätzt Mattern ein. Der HHM Vorstand geht davon aus, dass dabei auch mit Rückgängen beim Transport zwischen China und Hamburg auf der Schiene zu rechnen sei. In Ergänzung zu den täglichen Verbindungen im seeseitigen Verkehr mit China werden inzwischen über die landseitige Neue Seidenstraße per Eisenbahn ab Hamburg wöchentlich mehr als 200 Verbindungen angeboten. „Mit den in Hamburg insgesamt über den See- und Landweg umgeschlagenen Containern sind wir gegenüber anderen europäischen Standorten mit großem Abstand der führende Hub für China-Ladung“, sagt Mattern. Hamburg ist die zentrale Warendrehscheibe für Güterverkehre der maritimen und landseitigen Seidenstraße.
Auch der Ausbau der Fahrrinne von Unter- und Außenelbe ist auf einem guten Weg.

Zwei Abschnitte der Fahrrinnenanpassung sind im Bereich der Fahrrinnenverbreiterung abgeschlossen: Seit dem 29. Januar 2020 können auf dem bis zur Hamburger Landesgrenze von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ausgebauten Streckenabschnitt der Elbe, der sogenannten Begegnungsbox, Schiffe mit einer addierten Schiffsbreite von bis zu 98 Metern sicher aneinander vorbeifahren. Bisher galt eine Begrenzung der addierten Schiffsbreite von 90 Meter. Die Verbreiterung der Begegnungsbox auf Hamburger Gebiet wird auf der drei Kilometer langen Reststrecke bis Mitte des Jahres fertiggestellt. Nach Abschluss dieser Baumaßnahme wird die zulässige Begegnungsbreite der Schiffe weiter erhöht. „Mit den jetzt umgesetzten ersten Fahrrinnenverbreiterungen der Elbe sind wir auf einem guten Kurs und verbessern ab sofort die Anlaufbedingungen für die großen Seeschiffe“, sagt Mattern. „Für die Schifffahrt und unsere Hafenkunden ist das eine erfreuliche Nachricht zum Jahresanfang.“

Die Fahrrinnenanpassung macht den Reedern die Anläufe in Hamburg nicht nur leichter, sondern ermöglicht auch die Mitnahme von mehr Ladung. „Mehr Tiefgang und eine bessere Begegnungssituation auf der Elbe erlauben eine bessere Ausnutzung der Transportkapazität auf den Schiffen“, erläutert Mattern. Große Container- oder Massengutschiffe können nach erfolgter Vertiefung der Elbe rund 18.000 Tonnen mehr Ladung nach Hamburg bringen und mitnehmen. Der Hamburger Hafen verzeichnete im Jahr 2019 insgesamt 684 Anläufe von Ultra-Large Container Ships (ULCS). Das sind Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von mehr als 10.000 TEU. In der Größenklasse ab 18.000 TEU waren es im vergangenen Jahr 165 Containerschiffe. Das ist ein Plus von 10 Prozent und verdeutlicht die Notwendigkeit der Fahrrinnenanpassung. Der Hafen und die Umschlagterminals fertigen bereits heute Mega-Carrier mit mehr als 21.000 TEU Stellplatzkapazität ab und bereiten sich vorausschauend auf die sichere An- und Ablaufsteuerung noch größerer Schiffe vor. „Im Mai erwarten wir in Hamburg mit der ‚HMM Algeciras‘ den ersten Anlauf eines Mega-Carrier mit einer Stellplatzkapazität von 24.000 TEU“, sagt Mattern.

Für das Jahr 2020 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einem stabilen Ergebnis im Containerverkehr und einem leichten Anstieg beim Massengutumschlag.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Hasenpusch

 

 

 




HHLA erreicht Jahresziele

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat im Geschäftsjahr 2019 nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen ihren Konzernumsatz um 6,8 Prozent auf 1,38 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,29 Mrd. Euro) gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT) des Konzerns von 222 Mio. Euro (im Vorjahr: 204 Mio. Euro) wuchs um 8,8 Prozent.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 1,35 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,26 Mrd. Euro) und ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 205 Mio. Euro (im Vorjahr: 188 Mio. Euro).

An den HHLA-Containerterminals wurden im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 7,6 Mio. Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Das sind 3,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (7,3 Mio. TEU). Der Containerumschlag der drei Hamburger Containerterminals konnte das hohe Niveau des Vorjahres leicht übertreffen, während der Umschlag an den internationalen HHLA-Containerterminals in Odessa (Ukraine) und Tallinn (Estland) stark über dem Vorjahresniveau lag. Die Vorjahreszahlen sind dabei nur bedingt vergleichbar, da der Containerterminal in Tallinn erst zum Ende des zweiten Quartals 2018 in den Konsolidierungskreis der HHLA übernommen wurde.

Die HHLA-Intermodalaktivitäten übertrafen mit einem Transportvolumen in Höhe von 1,57 Mio. TEU (im Vorjahr: 1,48 Mio. TEU) das starke Vorjahresergebnis um 5,7 Prozent. Getragen wurde dieses Ergebnis sowohl durch die Bahntransporte, als auch durch die Straßentransporte.

Den Geschäftsbericht für 2019 sowie einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr wird die HHLA am Mittwoch, den 25. März 2020, um 7:30 Uhr veröffentlichen.

Quelle und Foto: HHLA




Bedeutung des NOK unverändert groß

Trotz leicht sinkender Zahlen der Schiffspassagen und Ladung im Nord-Ostsee-Kanal (NOK) bleibt der Kanal die Lebensader für die Kanalhäfen und ansässige Industrieunternehmen in Schleswig-Holstein. Die Bedeutung des NOK geht weit über die einer reinen Transitwasserstraße hinaus. Die begonnenen Ausbaumaßnahmen sind überfällig und müssen dringend umgesetzt werden.

Der Nord-Ostsee-Kanal ist mit knapp 28.800 Schiffspassagen im Jahr 2019 weiterhin die mit großem Abstand meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt. Neben der bedeutenden Funktion als Transitwasserstraße zwischen Nord- und Ostsee, nimmt der Kanal eine herausragende Bedeutung sowohl für die Häfen entlang des gesamten Kanals, als auch für die ansässigen Industrieunternehmen ein, die über die Kanalhäfen versorgt werden. Ohne einen funktionierenden und erreichbaren NOK wären sowohl die Häfen als auch die Industrieunternehmen, die zahlreiche Industriearbeitsplätze sichern und Wertschöpfung in Schleswig-Holstein generieren, abgeschnitten.
Daher unterstreicht der GvSH die Notwendigkeit der begonnenen Ausbaumaßnahmen und die Dringlichkeit der unverzögerten Umsetzung und Fertigstellung. Vorrangig sind hier die Neubauten der Schleusenkammern in Brunsbüttel und Kiel, die Ostbegradigung und auch die Vertiefung des Kanals auf gesamter Länge zu nennen.

„Der vor fast 125 Jahren eröffnete Nord-Ostsee-Kanal muss entsprechend auf die Entwicklungen der Schifffahrt angepasst sowie altersbedingt instandgehalten werden, um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben. Somit unterstützen wir das Statement von Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz, der den begonnenen Ausbau der Oststrecke und der Schleusen als überfällig einstufte“, kommentiert Frank Schnabel, Vorstandsvorsitzender des Gesamtverbandes Schleswig-Holsteinischer Häfen e.V. „Trotz eines leichten Rückgangs der Zahlen hat der Nord-Ostsee-Kanal ungebrochen eine herausragende Bedeutung für die schleswig-holsteinischen Häfen, Norddeutschland und die Schifffahrt in Nord- und Ostsee“, führt Schnabel weiter aus.

Aufgrund umweltpolitischer Aspekte ist ebenfalls die uneingeschränkte Nutzung des NOK für die Frachtschifffahrt anzustreben. Die Passage durch den NOK erspart den Schiffen den rund 460 km und 12 Stunden längeren Umweg über Skagen, wodurch Schiffstreibstoff eingespart wird und damit auch eine erhebliche Reduktion von Emissionen einhergeht.

Quelle: Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen e.V., Foto: WSA Kiel-Holtenau

 

 

 

 




Fernüberwachung für Kühlcontainer

Die Reederei Hapag-Lloyd erweitert ihre Produktpalette um ein Angebot zur Überwachung der Kühlcontainer. Durch die Bereitstellung diverser Daten über Zustand und Standort der Kühlcontainer erhöht „Hapag-Lloyd LIVE“ die Transparenz gegenüber Kunden.

Zunächst wird das Produkt einer ausgewählten Gruppe von Kunden bereitgestellt. Sukzessive wird die Flotte von rund 100.000 Containern mit den Überwachungsgeräten ausgestattet, sodass das Produkt allen Hapag-Lloyd Kunden zur Verfügung gestellt werden kann.

„Der Kern unserer Strategy 2023 ist eine stärkere Abgrenzung durch ein Niveau an Zuverlässigkeit und Servicequalität, das seinesgleichen sucht. Die Nummer eins für Qualität zu sein, ist unser maßgebendes Kundenversprechen und unser stärkstes Unterscheidungsmerkmal gegenüber unseren Wettbewerbern“ sagt Juan Carlos Duk, Managing Director Global Commercial Development. „‘Hapag-Lloyd LIVE‘ verbessert die Zuverlässigkeit der globalen Lieferketten sowie Verantwortlichkeit aller Beteiligten signifikant. Durch die Bereitstellung ungefilterter und unveränderter Daten garantieren wir volle Transparenz.“

Die Lieferkette für Kühlgut wird durch die neue Lösung weiter digitalisiert. Die zukünftigen Nutzer des „Hapag-Lloyd LIVE“ ‚Basisproduktes‘ profitieren von anpassbaren grafischen Temperaturgrenzen, einem komfortablen Kartenmodus und einfach herunterzuladenden Datensätzen.

Über das, im Dezember 2019 eingeführte, Online-Kundenportal „Hapag-Lloyd Navigator“ werden die Daten bequem abrufbar sein. Mit der neuen Funktion „Hapag-Lloyd LIVE“ können die Kunden alle relevanten Transportdaten auf einen Blick einsehen. Bei der Einführung werden folgende Daten bereitgestellt:

– Sollwert der Set Point Temperatur
– Supply & Return Air Temperaturen
– GPS-Standortdaten
– Track & Trace-Daten der Container

In enger Zusammenarbeit mit seinen Kunden und basierend auf deren Feedback entwickelt Hapag-Lloyd die neue Lösung weiter. Die angezeigten Daten und Funktionen des „Hapag-Lloyd LIVE“ Basisproduktes werden nach und nach entsprechend der Kundenbedürfnisse erweitert.

„Wir freuen uns über die Einführung von ‚Hapag-Lloyd LIVE‘ in der Kühlcontainerflotte“, sagt Benjamin Kaiser, Kuehne + Nagel, Vice President Global Reefer Trade. „Die Transparenz unserer Lieferkette ist für Kuehne + Nagel und unsere Kunden entscheidend, um Ladung mit bester Qualität auszuliefern. Die Zusammenarbeit in dieser frühen Phase gibt uns die Möglichkeit, das Produkt nach den Bedürfnissen unserer Kunden zu gestalten.“

Die Fernüberwachungsgeräte für die Container werden von Globe Tracker ApS entwickelt, einem führenden Anbieter von Überwachungslösungen für Lieferketten. Bis zu viermal stündlich übermitteln die Sender Daten, sobald das Schiff in Reichweite eines Mobilfunknetzes ist. Sukzessive wird die gesamte Reefer-Flotte mit den Geräten ausgestattet. Zu Beginn wird der Schwerpunkt dabei auf Europa und Südamerika liegen.

Quelle und Grafik: HAPAG-LIOYD AG

 




Auf dem Weg zur „intelligenten“ Palette

Das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) und die European Pallet Association (EPAL) arbeiten in einem Enterprise Lab in Dortmund am Ladungsträger der Zukunft. 2020 starten die ersten Pilotprojekte.

Ende 2017 wurde das EPAL Lab im Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML in Dortmund aus der Taufe gehoben. Logistikexperten der European Pallet Association arbeiten dort mit Experten aus der Verpackungs- und Handelslogistik und mit wissenschaftlichen Mitarbeitern mit Schwerpunkt IT und Software-Entwicklung zusammen. Gemeinsam versuchen sie, der Holzpalette „Intelligenz“ einzuhauchen, und „das Datengold der Logistik“ zu heben. Anderthalb Jahre und einige Verwender-Workshops später sind die Begriffe weniger blumig, dafür die Ergebnisse und Anwendungen umso konkreter geworden. Es geht zunächst um die serialisierte EPAL-Palette und um die daraus resultierenden Möglichkeiten: Denn eine detaillierte Waren- und Lademittelrückverfolgung mittels Identifikation und Tracking tragen dazu bei, die gesamte Lieferkette transparenter und effizienter zu machen. Darüber hinaus können alle Informationen, auch Positions- und Temperaturverlauf, mittels Tracker über eine Web-Plattform in Echtzeit abgerufen werden. Die Plattform ist die eigentliche Innovation, mit der die Palette vom Ladungsträger zum Informationsträger wird. Wichtigstes Werkzeug ist dabei eine mit QR-Code und GPS-Tracker ausgestattete interaktive Palette, die nicht mehr nur Ladungs-, sondern Informationsträger ist. Sie ist darüber hinaus in der Lage, über Smart Devices in einem dezentralen Netzwerk zu kommunizieren. Damit wird der Austausch im Palettenpool erleichtert, und es lassen sich beispielsweise auch Zustand oder Temperatur laufend kontrollieren. Das eignet sich insbesondere für große Systeme, also für serielle Paletten und gilt darüber hinaus als Schutz vor Diebstahl, Fälschungen und Vandalismus. Das EPAL-System wäre ideal dafür: Weltweit sind über 500 Mio. EPAL-Einheiten im Umlauf, die durchschnittlich vier Mal im Jahr umgeschlagen werden. Bedient wird das System über das Smartphone, über das zum Beispiel die aufgedruckten QR-Codes gescannt und weiterverarbeitet werden.

Das System bietet darüber hinaus Schnittstellen für zahlreiche weitere Apps und kann so auch mit künstlicher Intelligenz gekoppelt werden. IML arbeitet zum Beispiel an einer App für das Smartphone, um Paletten via Bilderkennung zu zählen. Auch das könnte den Tausch von Paletten erheblich erleichtern.
Das Projekt selbst bleibt laut Volker Lange, dem Leiter der Verpackungs- und Handelslogistik im Fraunhofer Institut, sehr komplex: „Mit einem Technologieeinsatz ist es nicht allein getan.“ Es geht nicht nur um den effektivsten Sensor oder die Größe des Akkus, sondern ganz besonders um Datenschutz und Datensicherheit und wer auf welche Daten Zugriff hat. Ende 2020 ist das Lab abgeschlossen, die ersten Pilotprojekte starten 2020.
„Die Logistik steht auf Paletten. Diese intelligent zu machen, heißt die Logistik intelligent zu machen. Intelligente Palettennetzwerke sind ein Meilenstein auf dem Weg zum Internet der Dinge, mit dem sich der wahre Datenschatz in der Logistik heben lässt“, resümierte Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, bei der Vorstellung des Projektes auf der Logimat. „Die Kooperation mit dem Fraunhofer IML ermöglicht uns den Zugang zu Experten, die sowohl in der Technikentwicklung als auch in der Erstellung von Business Cases auf ein umfassendes Know-how zurückgreifen können. Daher ist das Institut für uns als Betreiber des weltweit größten Palettenpools der ideale Partner auf dem Weg in die digitale Zukunft“, ergänzt EPAL-Präsident Robert Holliger. Der vom Fraunhofer IML und EPAL auf der Messe Logimat gezeigte Anwendungsfall von kommunizierenden Paletten basiert auf der Funktechnologie NarrowBand IoT.

Wir von der HDS International Group verfolgen mit Spannung alle Trends und Entwicklungen in der Logistik – und beraten Sie gern bei der Kostenoptimierung und Planung Ihrer Transporte.

Quelle und Foto: EPAL

 




Gründung von Dutch Drone Delta

Drohnen weisen unter anderem das Potenzial auf, Häfen automatisch zu inspizieren. Damit dies auf eine sichere, effiziente und sozialverträgliche Weise erfolgt, ist der Hafenbetrieb Rotterdam eine der Vertragsparteien, die anlässlich der Amsterdam Drone Week, ihre Unterschrift unter die Gründungsurkunde von Dutch Drone Delta (DDD) gesetzt hat.

Die Grundlage der Zusammenarbeit soll in einer sicheren Integration von Drohnen und UAM in einer sozial nachhaltigen und wirtschaftlich umsetzbaren Weise bestehen. Nach Aussage der Vertragspartner sind die Niederlande im Hinblick auf die Bekleidung einer Führungsrolle gut aufgestellt; dies dank ihrer reichen Geschichte in der Luftfahrt, ihrem innovativen Charakter und ihrem Willen zur Zusammenarbeit. Auf diese Weise kann Großes erreicht werden.

Dutch Drone Delta geht in fünf Tracks an die Arbeit:

Track 1: Gesellschaftliche Wertschöpfung und soziale Akzeptanz
Track 2: Autonome Flüge über eine lange Entfernung
Track 3: Sichere Integration von bemanntem und unbemanntem Transport
Track 4: Zustellung mit Hilfe von Drohnen
Track 5: Transport von Fracht und Personen zwischen verschiedenen Städten und innerhalb dieser

Die Koalition setzt sich aus Partnern zusammen, die, abgesehen von einem finanziellen Beitrag, Knowhow, Fachwissen, Erfahrung und Durchsetzungsvermögen mitbringen, um Anwendungen mit Drohnen Wirklichkeit werden zu lassen und an der Zukunft von Urban Air Mobility zu arbeiten. Die Partner sind unter anderem KLM, Luchtverkeersleiding Nederland (LVNL), Royal Schiphol Group, Hafenbetrieb Rotterdam, KPN, a.s.r. schadeverzekeringen, RAI, Connekt, Antea Group, Space53, Koninklijke NLR, AirHub und Rijkswaterstaat (die oberste niederländische Straßen- und Wasserbaubehörde).

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 




Frohe Weihnachten

Die Hafenzeitung wünscht allen Lesern, Freunden und Partnern wunderschöne, erholsame und besinnliche Feiertage – und natürlich alles alles Gute und ganz viele Geschenke.