Situation im Rotterdamer Hafen

Die Gesamtanzahl der besuchenden Seeschiffe lag in Rotterdam in der letzten Woche etwas niedriger als der Durchschnitt im selben Zeitraum im Vorjahr. Bei der Binnenschifffahrt verzeichnen wir durch den niedrigen Wasserstand und den geringeren Tiefgang mehr Schiffsbewegungen als üblich.

Der Krankenstand bei den operativen Dienstleistungen (Hafenmeister, Lotsen, Festmacher und Schlepper) ist gleich hoch wie sonst zu dieser Jahreszeit. Operativ ist alles unter Kontrolle Bei Portbase entsprechen Kapazität und Einsatz der Normalsituation. Bei den Terminals gibt es mehrere Meldungen von Mitarbeiter(inne)n gibt, die Symptome des Coronavirus aufweisen. Das hat jedoch keine Folgen für die Kontinuität. Die Terminals teilen mit, dass sie mit unverminderter Kraft tätig sind. Fähren und Roll-on/Roll-off haben einen deutlichen Rückgang bei Fracht und Passagieren zu verzeichnen.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam




Situation der Fahrgastschiffe wird täglich dramatischer

Der am 16. April 2020 verkündete Beschluss des Bundes und der Länder zum weiteren Umgang mit der Coronavirus-Pandemie legt den Tourismus in Deutschland bis mindestens Anfang Mai komplett auf Eis: Bürger werden aufgefordert, generell auf private Reisen und Besuche zu verzichten. Das gilt auch im Inland und für überregionale tagestouristische Ausflüge. Die weltweite Reisewarnung bleibt aufrechterhalten. Übernachtungsangebote im Inland werden weiterhin nur für notwendige und ausdrücklich nicht touristische Zwecke zur Verfügung gestellt. Großveranstaltungen werden bis Ende August 2020 untersagt.

Dieser Beschluss hat weitreichende und dramatische Konsequenzen für die Tagesausflugs- und Kabinenschifffahrt in Deutschland. Beide stellen mit ihrem breit gefächerten Angebot an regionale und internationale Kundschaft wichtige Bausteine im Tourismussektor dar. In dem Maße, wie Ausflügler und Urlauber den beliebten Reisezielen in Deutschland fernbleiben, fehlen auch die Kunden an Bord. Die Umsatzeinbußen sind bereits jetzt dramatisch, nachdem der für März vorgesehene Saisonbeginn bereits nicht stattfinden konnte. Beliebte Eventfahrten werden abgesagt, internationale Gäste aus Asien und den USA stornieren ihre Buchungen für Flusskreuzfahrten.

Mit dem gestern getroffenen Beschluss schwinden die Hoffnungen auf einen verspäteten Saisonstart, der die wirtschaftlichen Verluste zumindest in Teilen hätte ausgleichen können, denn die Fahrgastschifffahrt ist im Wesentlichen ein Saisongeschäft, das zwischen März und Oktober betrieben wird. Die Branche geht von einer Welle von Mitarbeiterentlassungen aus; Unternehmensaufgaben und Insolvenzen werden unausweichlich sein, wenn es bei den Restriktionen bleibt.

BDB-Geschäftsführer Jens Schwanen erklärt hierzu: „Die schnellstmögliche Wiederaufnahme des Geschäfts ist für die ‚Weiße Flotte‘ die einzige Möglichkeit, einen Totalausfall im Jahr 2020 mit dramatischen wirtschaftlichen Folgen, auch für die Arbeiter und Angestellten in diesem Sektor, noch abwenden zu können. Die Fahrgastschifffahrtsbetriebe sind in der Lage, ihr Angebot, angepasst an die aktuelle Situation, wiederaufzunehmen. Durch eine Reduzierung der Anzahl der Fahrgäste pro Schiff, die Einrichtung von ausreichendem Mindestabstand zwischen den Personen an Bord und die Umsetzung strenger Hygienemaßnahmen können die Kunden umfassend geschützt werden. Wir haben deshalb in dieser Woche in mehreren Briefen den dringenden Appell an die Verantwortlichen auf Bundes- und Landesebene gerichtet, die Fahrgastschifffahrt im Zuge weiterer geplanter Lockerungen umgehend zu berücksichtigen.“

Der BDB unterstützt dabei auch die Forderung des Deutschen Tourismusverbandes DTV, in Ergänzung zu den bisher beschlossenen Unterstützungsangeboten auf Bundes- und Länderebene ein wirksames Tourismusförderprogramm für die Folgezeit des „Re-Start“ aufzulegen. So könnten die nicht mehr nachzuholenden gewaltigen Umsatzeinbußen zumindest teilweise kompensiert werden.

Die Fahrgastschifffahrt ist ein wichtiger Teilmarkt im deutschen Binnenschifffahrtsgewerbe. Als größte „Weiße Flotte“ Europas mit über 1.000 Schiffen mit einer Personenkapazität von rund 210.000 (Tagesausflugsschifffahrt) bzw. einer Bettenkapazität von rund 8.700 (Kabinenschifffahrt) generierte sie im Jahr 2017 einen Umsatzerlös von rund 356 Mio. Euro.

Quelle und Foto: BDB

 

 




RheinCargo zieht erste Bilanz der Corona-Krise

Das Corona-Virus dominiert zurzeit die Nachrichten, wirkt sich drastisch auf den Alltag aus und stellt Unternehmen vor bislang nicht gekannte Probleme. Die RheinCargo hat sich in dieser Situation stabil aufgestellt, wie eine erste interne Bilanz in der Krise zeigt. So kann der Transport- und Logistik-Dienstleister weiterhin dazu beitragen, die Versorgung der Bevölkerung, des Handels und der Industrie sicher zu stellen.

„Für uns gibt es während der Pandemie zwei wichtige Handlungsfelder: Der Schutz unserer Mitarbeiter und die Sicherung unseres Betriebes stehen ganz klar an erster Stelle“, erklären die beiden RheinCargo-Geschäftsführer Wolfgang Birlin und Jan Sönke Eckel. So wurden für die Angestellten unbürokratisch weitere Homeoffice-Möglichkeiten geschaffen, um das vorgeschriebene Abstandsgebot umzusetzen und die Büro-Situation zu entspannen, dazu Schichteinteilungen geändert und Übergabeprozesse neu geregelt. Auch Arbeitsstationen mit Kundenkontakt wurden im Hinblick auf mögliche Ansteckungsrisiken baulich optimiert. All das trägt dazu bei, dass die RheinCargo als systemrelevante Einheit zur Versorgung von Menschen und  Unternehmen weiter funktionieren kann.

Nach drei Wochen „Shutdown“ wurden in den operativen Bereichen der RheinCargo erste Schlussfolgerungen gezogen. So läuft im Bereich Hafen das konventionelle Geschäft derzeit noch auf konstantem Niveau. Besonders der Umschlag von Agrarprodukten, Nahrungsmitteln und Baustoffen ist stabil. Problematisch verhält es sich dagegen im Automotive-Sektor, da die Produktion von Fahrzeugen in Europa flächendeckend ausgesetzt wurde. In den Segmenten Chemie und Mineralöl ist die Lage uneinheitlich. Die Beförderung von Diesel und Heizöl wurde bis jetzt stark nachgefragt, Superbenzin ging dagegen schon zurück. Beim Kombinierten Verkehr und im Container-Geschäft ist die Lage angespannt. Gründe dafür sind die Produktionsstopps in Ländern wie Italien oder Spanien sowie der wochenlange Produktionsausfall in China, der sich jetzt zeitverzögert bemerkbar macht. Das komplette Einfrieren des Einzelhandels abseits der Supermärkte hierzulande verstärkte die negativen Effekte noch.

Im RheinCargo-Bereich Güterbahn gestalten sich die Trends ähnlich wie in den Häfen. Die Regionalverkehre sind zuletzt zwar noch überwiegend gut gelaufen, gegenwärtig lässt die Nachfrage aber nach. Bei den Fernverkehren sind leider ebenfalls deutliche Nachfragerückgänge zu verzeichnen.
„Wir können und dürfen die Lage nicht beschönigen: Diese Krise stellt uns vor extreme Herausforderungen. Auch müssen unsere Entscheidungen und Maßnahmen immer der jeweiligen Situation angepasst werden. Aber unser Unternehmen ist so stark aufgestellt, den widrigen Umständen zu trotzen“, sind Wolfgang Birlin und Jan Sönke Eckel optimistisch.

Quelle und Foto: RheinCargo

 




Pakt zur Versorgung Deutschlands geschlossen

Die garantierte Versorgung der Unternehmen und der Einwohner Deutschlands ist das oberste Ziel der deutschen Logistikwirtschaft. Sie stellt die Be- und Auslieferung sicher und wird dabei vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur unterstützt, weil die Mobilität der Güter in unserer arbeitsteiligen Wirtschaft systemrelevant ist.


Die Versprechen sind:

1.    Die Logistikwirtschaft stellt die Funktionsfähigkeit der Lieferketten flächendeckend und zu jeder Zeit sicher.
2.    Das Ministerium stellt die wirtschaftliche Funktionsfähigkeit der Unternehmen trotz Corona-Krise sicher.
3.    Beide Seiten stimmen sich kontinuierlich ab, um immer aktuell bedarfsgerecht handeln zu können.

Die Versorgung der Unternehmen und Einwohner Deutschlands ist sichergestellt.
Den „Gütertransportpakt für Deutschland“ gibt es hier

Die Verbände:
Bundesverband Möbelspedition und Logistik (AMÖ) e.V.
Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V.
Bundesverband Paket und Expresslogistik e. V. (BIEK)
Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) e.V.
Bundesverband Wirtschaft, Verkehr und Logistik (BWVL) e.V.

Foto: RheinCargo

 




Hafen Antwerpen nach wie vor offen

Der Hafen Antwerpen hat am Mittwoch, 18. März, bestätigt, dass der gesamte Hafen auch in der aktuell schwierigen Zeit voll funktionsfähig ist und auch zukünftig bleiben wird. Im belgischen Ministerialerlass zu den Maßnahmen gegen die Verbreitung des Coronavirus wird der Hafen als „wesentliche nationale Infrastruktur“ eingestuft. Demzufolge müssen die Logistikketten gewährleistet und die Versorgung Belgiens und weiter Teile Europas über Antwerpen aufrechterhalten werden.

Die wichtigsten Güter wie Lebensmittel, Brennstoffe und andere Verbrauchsgüter sowie Rohstoffe, die benötigt werden, um den Betrieb anderer Unternehmen aufrechtzuerhalten, werden auch in den kommenden Wochen und Monaten über den Hafen Antwerpen laufen. Die Antwerp Port Authority betont, dass die Hafengemeinschaft mit Hilfe ihrer Mitarbeiter alles Notwendige unternehmen wird, um die Lieferketten aufrechtzuerhalten und so die Kontinuität der Versorgung in Europa zu gewährleisten.

Um den ordnungsgemäßen Betrieb des Hafens abzusichern, wurde eine multidisziplinäre grenzüberschreitende Task Force eingesetzt. Sie prüft kontinuierlich, ob zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind, und hält alle Beteiligten im Hafen darüber auf dem Laufenden.

Alle Beschäftigten im Hafen, die zur Ausübung ihrer Arbeit nicht zwingend vor Ort sein müssen, wurden von der belgischen Regierung inzwischen zu Telearbeit und Home Office aufgerufen. Der Hafen Antwerpen bittet alle betroffenen Mitarbeiter, sich an diese Maßnahme zu halten. Für diejenigen Arbeitnehmer im Hafen, deren Tätigkeit Präsenz vor Ort erfordert, werden zusätzliche Maßnahmen im Rahmen der „sozialen Distanzierung“ vorgeschrieben. Dazu gehören die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,5 Metern sowie die Regeln zur guten Handhygiene. Darüber hinaus sind alle Mitarbeiter angewiesen, bei geringsten Anzeichen von Krankheit zu Hause zu bleiben und einen Arzt zu konsultieren.

Geschäftsräume und Läden im Hafengebiet bleiben wie im übrigen Land bis auf weiteres geschlossen. Die wesentlichen Infrastrukturen wie Tankstellen sind jedoch weiterhin offen. Auch die Treibstofflieferanten werden tätig bleiben und die Tankstellen wie gewohnt beliefern. Auf diese Weise werden die Logistikketten für die Waren, die vom und zum Hafen transportiert werden, weiterhin gewährleistet.

Die Antwerp Port Authority appelliert an alle Mitarbeiter im Hafengebiet, die getroffenen Regelungen gewissenhaft zu befolgen: Außergewöhnliche Umstände machen außergewöhnliche Maßnahmen erforderlich. Der Dank Antwerpens gilt allen Menschen, die dazu beitragen, den Hafen in dieser schwierigen Zeit operationell am Laufen zu halten. Gemeinsam werde man dazu beitragen, diese Krise zu überwinden.

Weitere Informationen gibt es  hier auf Niederländisch

Quelle und Foto: Hafen Antwerpen

 




Rheinische Wirtschaft stabilisiert sich

Die Wirtschaft im Rheinland ist stabilisiert ins Jahr 2020 gegangen. „Die Unternehmen im Rheinland beurteilen ihre aktuelle Geschäftslage erneut verhalten positiv. 35 Prozent von ihnen sind gut ins neue Jahr gestartet, nur 16 Prozent schlecht. Der Negativtrend der Vorumfragen hat sich damit nicht fortgesetzt“, stellt Gregor Berghausen, Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, die Kernaussage des IHK-Konjunkturbarometers Rheinland für den Jahresbeginn 2020 vor.

Dass dies auch im laufenden Jahr so bleiben könnte, folgert er aus den Angaben der Unternehmen über ihre Geschäfts-erwartungen. „Insgesamt sind diese in etwa wieder ausgeglichen, bei 20 Prozent optimistischen versus 22 Prozent skeptischen Betrieben. Im Herbst haben die Skeptiker noch leicht überwogen“. Damit ist der aus La-geurteilen und Erwartungen gebildete IHK-Konjunkturklimaindex geringfügig um zwei auf 108 Punkte gestiegen. Jürgen Steinmetz (Foto), Hauptgeschäftsführer der IHK Mittlerer Niederrhein, kommentiert das Ergebnis: „Der Blick in wichtige Leitbranchen des Mittleren Niederrheins stimmt mich vorsichtig optimistisch, dass es im Laufe des Jahres langsam bergauf gehen könnte.“ Befragt hat die IHK-Initiative Rheinland (IHK-Bezirke Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln, Mittlerer Niederrhein, Niederrhein und Bergischer) dazu rund 3.000 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen.

Auch in den einzelnen Branchen überwiegen zumeist die positiven Stimmen. Dabei bleiben aber merkliche Unterschiede zwischen eher inlands- beziehungsweise konsumorientierten und eher exportorientierten Branchen. Ers-tere sind weiterhin im Konjunkturhoch, letztere haben durchweg verhaltenere Einschätzungen. Denn die Exportaussichten sind weiter eingetrübt, wenn auch geringer als zuvor. Gründe für die skeptischen Exporteinschätzungen sind nach wie vor die bereits bestehenden und drohenden Handelsschranken, im noch nicht ausverhandelten Brexit, in den Russlandsanktionen sowie in den schwelenden Konflikten in Nahost und um den Persischen Golf. „Darüber hinaus macht der Automobilindustrie der grundlegende Strukturwandel aufgrund der Verkehrswende und Klimadebatte zu schaffen“, erläutert Berghausen weiter. Weitere Beeinträchtigungen erwarten die Unternehmen beispielsweise für den Wirtschafts- und Pendlerverkehr durch die marode Verkehrsinfrastruktur und durch den enormen Investitionsstau der Deutschen Bahn sowie für ihre unternehmerischen Aktivitäten insgesamt durch das deutsche Klimapaket und den Ausstieg aus der Kohleverstromung. „Angesichts dieser Vielzahl an belastenden Faktoren zeigt sich die Wirtschaft erstaunlich robust“, freut sich Berghausen. Da die Beschäftigung bis zuletzt zugenommen hat, sich die Einkommen ordentlich entwickelten und sich Sparen bei niedrigen Zinsen weiter nicht lohnt, ist die Konsumlaune ungebrochen.

Die industriellen Leitbranchen des Mittleren Niederrheins haben sich seit der Vorumfrage ambivalent entwickelt. Das Ernährungsgewerbe und der Maschinenbau melden bessere Lagebeurteilungen als im Herbst. Die Chemische Industrie und die Metallindustrie melden eine weiter eingetrübte Geschäftslage. Allerdings haben all diese Branchen ihre Erwartungen im Vergleich zum Herbst nach oben korrigiert. „Bei der für unsere Region so wichtigen Chemischen Industrie überwiegen wieder die Optimisten“, erklärt Jürgen Steinmetz. Dies sei bei der Logistikwirtschaft noch nicht der Fall. „Aber auch in dieser Branche hat sich die Lagebewertung im Vergleich zur Vorumfrage stabilisiert“, so Steinmetz. Die Logistiker belastet zwar die weitere Eintrübung der Lage der Industrieunternehmen, sie profitieren aber vom zunehmenden Online-Handel.

In der Einschätzung möglicher Konjunkturrisiken hat sich seit Herbst 2019 bemerkenswert wenig getan. Trotz der belastenden außenwirtschaftlichen Faktoren nennen nur noch 21 Prozent der befragten Unternehmen (Herbst 2019: 24 Prozent) und 41 Prozent (Herbst 2019: 45 Prozent) aus der Industrie die Auslandsnachfrage als besonderes Risiko. Leicht zugenommen haben dagegen die Bedenken wegen steigender Arbeitskosten: nach 34 Prozent der Befragten im Herbst 2019 geben dies aktuell 37 Prozent an. Selbst die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen verursachen der Wirtschaft derzeit keine besonderen Kopfzerbrechen, und das trotz des Wirbels um den Klimawandel, die bislang ungeregelte Energie- und Verkehrswende oder die immer wieder aufkommenden Diskussionen über den Fortbestand der Großen Koalition auf Bundesebene. Bleibt der Fachkräftemangel, der nahezu unverändert von jedem zweiten Unternehmen als Risiko eingeschätzt wird.

Die Wirtschaft hat ihre Planungen für Investitionen und Beschäftigung erstmals seit zwei Jahren nicht weiter zurückgenommen, sondern hier und da sogar leicht nach oben korrigiert. Die Pläne liegen jeweils knapp im positiven Bereich, wobei sich auch hier die eher inlands- und die eher aus-landsorientierten Branchen unterscheiden: In der Industrie sind die Be-schäftigungspläne zum zweiten Mal nacheinander negativ, und zwar mit einem Saldo von über zehn Punkten. Im Handel sind sie in etwa ausgeglichen. Unter den Dienstleistern überwiegen schon traditionell die expansionswilligen Betriebe. „Bei den Investitionen ist auch im Jahr 2020 kaum mit Dynamik zu rechnen. Ausgeglichenen Plänen in Industrie und Handel – wie schon letzten Herbst – stehen in etwas größerem Umfang Expansionsabsichten der Dienstleister gegenüber“, so Berghausen abschließend.

Quelle und Foto: IHK Mittlerer Niederrhein

 




Klöden: Kooperation zwischen Bund und Land

Der Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Prof. Dr.- Ing. Hans-​Heinrich Witte, und der Umweltstaatssekretär des Landes Sachsen-​Anhalt, Klaus Rehda, haben eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Darin wurde die gemeinsame Durchführung des „Pilotprojektes Klöden“ vereinbart. Ziel sind gemeinsame Genehmigungsverfahren und ein uneingeschränkter Informations-​ und Datenaustausch. Die dabei entstehenden Synergien sollen die folgenden beiden Projekte bei der Planung und Genehmigung unterstützen:

Das „Pilotprojekt Klöden“ betrifft Maßnahmen im Bereich der Elbe zwischen der Ortschaft Prettin und der Mündung der Schwarzen Elster. In diesem Abschnitt erodiert seit mehr als 100 Jahren die Flusssohle der Elbe besonders stark. Um einer weiteren Eintiefung des Flussbettes entgegenzuwirken, werden mit dem Pilotprojekt Maßnahmen zur Sohlstabilisierung umgesetzt. Träger des Vorhabens ist das Wasserstraßen-​ und Schifffahrtsamt Dresden.

Über die sohlstabilisierenden Maßnahmen im Flussbett hinaus wird im unmittelbaren Umfeld des Flusses das Naturschutzgroßprojekt „Mittelelbe-​Schwarze Elster“ in den kommenden Jahren umgesetzt. Träger des Naturschutzgroßprojektes ist die Heinz-​Sielmann-Stiftung. Hauptaugenmerk dieses Projektes liegt auf der Vernetzung der Elbe mit ihrer Aue, vor allem über die Wiederanbindung von abgeschnittenen Altarmstrukturen.

„Sowohl das Pilotprojekt Klöden als auch das Naturschutzgroßprojekt ‚Mittelelbe-​Schwarze Elster‘ werden dazu beitragen, die Elbe als Naturraum und Wasserstraße zukunftsfähig und nachhaltig zu gestalten. Mit der Kooperationsvereinbarung ist dafür ein wichtiger Grundstein gelegt worden“, freute sich Staatssekretär Klaus Rehda heute über die Unterzeichnung im neu gestalteten Auenhaus des Biosphärenreservates Mittelelbe.
Prof. Dr.-Ing. Hans-​Heinrich Witte ergänzte: „Mit der heute unterzeichneten Kooperationsvereinbarung kommen wir dem gemeinsamen Ziel, die Elbe ökologisch und wirtschaftlich weiterzuentwickeln einen entscheidenden Schritt näher. Umfangreiche erosionsmindernde Maßnahmen des Bundes ergänzen die Naturschutzprojekte des Landes Sachsen-​Anhalt. Das ist das richtige Signal für die Zukunft der Elbe.“

Quelle:  Wasserstraßen und Schifffahrt, Foto: Mirko Pannach

 

 

 




Unwetter stören Arbeit auf Terminals

Das anhaltend stürmische Wetter in Nordeuropa führt aktuell in den meisten Häfen der Nordrange zu erheblichen Verzögerungen bei der Schiffsabfertigung. In der Folge kommt es zu verspäteten Schiffsankünften im Hamburger Hafen. Hiervon ist insbesondere das HHLA Container Terminal Burchardkai (CTB) betroffen.

Die HHLA arbeitet im Rahmen ihrer Möglichkeiten an Lösungen, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und die Auswirkungen für ihre Kunden so gering wie möglich zu halten. Die Anlieferung von Exportcontainern per Lkw wurde vorübergehend eingeschränkt, weil die Lagerkapazität auf allen drei HHLA Terminalanlagen bereits deutlich überschritten ist. Aktuelle Informationen über die Ankunft der betroffenen Seeschiffe werden den Speditionen und Lkw-Fahrern regelmäßig täglich übermittelt.

Quelle und Foto: HHLA

 

 

 




Zweistelliges Wachstum auf der Schiene

Deutschlands größter Universalhafen weist für das Jahr 2019 mit einem Seegüterumschlag von 136,6 Millionen Tonnen (+1,1 Prozent) ein gutes Ergebnis aus. Hamburg konnte sich trotz einer Abschwächung des weltweiten Handels und bestehender Handelssanktionen sehr gut in einem schwierigen Umfeld behaupten.


„Der Hamburger Hafen ist nicht nur eine der bedeutendsten Logistikdrehscheiben Europas, sondern auch Jobmotor für Hamburg und weit darüber hinaus“, so Senator Michael Westhagemann. „Die insgesamt bis zu 165.000 direkt und indirekt Beschäftigten sorgen dafür, dass wir mit diesen sehr erfreulichen Zahlen ins neue Jahr starten konnten. Mit einem deutlichen Plus im Containerumschlag, dem Wachstum im Seegüterumschlag und der überproportionalen Zunahme im umweltfreundlichen Hinterlandverkehr über die Schiene zeigt sich, dass der Hafen Hamburg auf dem richtigen Kurs ist. Klar ist aber auch, dass wir uns auf unserem Erfolg nicht ausruhen dürfen. Deshalb erhöhen wir kontinuierlich die Leistungsfähigkeit des Hafens: Großprojekte wie die Fahrrinnenanpassung und die Neubauten der Rethe- und Kattwykbrücke sind wichtige Assets für die Hafenkunden in aller Welt.“

In dem für den Hamburger Hafen so wichtigen Seehafen-Hinterlandverkehr konnte besonders der umweltfreundliche Containertransport auf der Schiene zweistellig zulegen. Mit der Eisenbahn wurden 2019 insgesamt 2,7 Millionen TEU zwischen den Terminals im Hamburger Hafen und Terminals im Binnenland transportiert. Das ist ein Plus von 10,4 Prozent und ein erneutes Rekordergebnis für die Hamburger Hafenbahn. Auf deren Netz verkehrten 2019 rund 62.000 Güterzüge mit rund 1,7 Millionen Güterwagen. Transportiert wurde eine Gesamtmenge von 48,2 Millionen Tonnen Güter (+3,0 Prozent).

Im landseitigen Seehafen-Hinterlandverkehr der Verkehrsträger Bahn, Lkw und Binnenschiff wurden im Jahr 2019 insgesamt 5,8 Millionen TEU (+7,8 Prozent) und 97,5 Millionen Tonnen (+0,8 Prozent) umgeschlagen. Der Anteil der Schiene am landseitigen Hinterlandverkehr in Hamburg beträgt 2019 im Bereich der Containertransporte 46,3 Prozent und bei der transportierten Tonnage inzwischen 49,4 Prozent (+1,0 Prozent). Der Lkw-Anteil beträgt 41,4 Prozent und das Binnenschiff hat einen Anteil von 9,2 Prozent. „Mit dem erreichten Rekordergebnis baut Hamburg seine Position als führender europäischer Eisenbahnhafen weiter aus und trägt durch Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene und das Binnenschiff zu einer Entlastung der Straße bei“, betont Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. Diese starke Position basiert zu einem großen Teil auch auf der großen Zahl von mehr als 100 Liniendiensten, die Hamburg mit dem Großteil der weltweit über 1.000 Seehäfen verbinden. „Neben dem Start von vier neuen Transatlantik-Liniendiensten, die uns ein starkes Wachstum im Containerverkehr mit den USA und Mexiko brachten, sorgten auch ein neuer Asien- und ein Indiendienst sowie zwei Mehrzweckdienste für zusätzliche Ladung. Diesen Aufschwung nehmen wir mit in das Jahr 2020“, erläutert Axel Mattern, Vorstandskollege von Ingo Egloff.

„Vor einem Jahr habe ich an gleicher Stelle gesagt, dass der Hamburger Hafen wieder angreift. Die nun vorliegenden Zahlen für das Jahr 2019 belegen dies eindrucksvoll – und sollten auch all die überzeugen, die ansonsten beim Thema Hafen eher skeptisch in die Zukunft blicken“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority. „Um den Hafen auf dem eingeschlagenen Erfolgskurs zu halten, investieren wir weiter konsequent in Infrastruktur und Digitalisierung. Beispielsweise hat die HPA beim Bau der Neuen Bahnbrücke Kattwyk und der Neuen Anbindung Burchardkai in den vergangenen Wochen wichtige Meilensteine erreicht. Beides wird unseren Hafen noch effizienter und zukunftssicher machen.“

Im seeseitigen Containerverkehr mit China, Hamburgs wichtigstem Handelspartner, wurden im Jahr 2019 in Hamburg insgesamt 2,6 Millionen TEU (+1,7 Prozent) umgeschlagen. „Die Auswirkungen durch den Coronavirus auf die Mengen im Außenhandel mit China lassen sich im Moment noch nicht genau feststellen. Es dürfte je nach Länge der Einschränkungen in der chinesischen Wirtschaft aber zu einem deutlichen Rückgang kommen, der sich dann auch zeitversetzt im Umschlag von Chinaladung in Hamburg zeigen wird. Dies werden wir frühestens zum Ende des ersten Quartals bewerten können“, schätzt Mattern ein. Der HHM Vorstand geht davon aus, dass dabei auch mit Rückgängen beim Transport zwischen China und Hamburg auf der Schiene zu rechnen sei. In Ergänzung zu den täglichen Verbindungen im seeseitigen Verkehr mit China werden inzwischen über die landseitige Neue Seidenstraße per Eisenbahn ab Hamburg wöchentlich mehr als 200 Verbindungen angeboten. „Mit den in Hamburg insgesamt über den See- und Landweg umgeschlagenen Containern sind wir gegenüber anderen europäischen Standorten mit großem Abstand der führende Hub für China-Ladung“, sagt Mattern. Hamburg ist die zentrale Warendrehscheibe für Güterverkehre der maritimen und landseitigen Seidenstraße.
Auch der Ausbau der Fahrrinne von Unter- und Außenelbe ist auf einem guten Weg.

Zwei Abschnitte der Fahrrinnenanpassung sind im Bereich der Fahrrinnenverbreiterung abgeschlossen: Seit dem 29. Januar 2020 können auf dem bis zur Hamburger Landesgrenze von der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) ausgebauten Streckenabschnitt der Elbe, der sogenannten Begegnungsbox, Schiffe mit einer addierten Schiffsbreite von bis zu 98 Metern sicher aneinander vorbeifahren. Bisher galt eine Begrenzung der addierten Schiffsbreite von 90 Meter. Die Verbreiterung der Begegnungsbox auf Hamburger Gebiet wird auf der drei Kilometer langen Reststrecke bis Mitte des Jahres fertiggestellt. Nach Abschluss dieser Baumaßnahme wird die zulässige Begegnungsbreite der Schiffe weiter erhöht. „Mit den jetzt umgesetzten ersten Fahrrinnenverbreiterungen der Elbe sind wir auf einem guten Kurs und verbessern ab sofort die Anlaufbedingungen für die großen Seeschiffe“, sagt Mattern. „Für die Schifffahrt und unsere Hafenkunden ist das eine erfreuliche Nachricht zum Jahresanfang.“

Die Fahrrinnenanpassung macht den Reedern die Anläufe in Hamburg nicht nur leichter, sondern ermöglicht auch die Mitnahme von mehr Ladung. „Mehr Tiefgang und eine bessere Begegnungssituation auf der Elbe erlauben eine bessere Ausnutzung der Transportkapazität auf den Schiffen“, erläutert Mattern. Große Container- oder Massengutschiffe können nach erfolgter Vertiefung der Elbe rund 18.000 Tonnen mehr Ladung nach Hamburg bringen und mitnehmen. Der Hamburger Hafen verzeichnete im Jahr 2019 insgesamt 684 Anläufe von Ultra-Large Container Ships (ULCS). Das sind Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von mehr als 10.000 TEU. In der Größenklasse ab 18.000 TEU waren es im vergangenen Jahr 165 Containerschiffe. Das ist ein Plus von 10 Prozent und verdeutlicht die Notwendigkeit der Fahrrinnenanpassung. Der Hafen und die Umschlagterminals fertigen bereits heute Mega-Carrier mit mehr als 21.000 TEU Stellplatzkapazität ab und bereiten sich vorausschauend auf die sichere An- und Ablaufsteuerung noch größerer Schiffe vor. „Im Mai erwarten wir in Hamburg mit der ‚HMM Algeciras‘ den ersten Anlauf eines Mega-Carrier mit einer Stellplatzkapazität von 24.000 TEU“, sagt Mattern.

Für das Jahr 2020 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einem stabilen Ergebnis im Containerverkehr und einem leichten Anstieg beim Massengutumschlag.

Quelle: HHM, Foto: HHM/ Hasenpusch

 

 

 




HHLA erreicht Jahresziele

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) hat im Geschäftsjahr 2019 nach vorläufigen, noch nicht testierten Zahlen ihren Konzernumsatz um 6,8 Prozent auf 1,38 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,29 Mrd. Euro) gesteigert. Das Betriebsergebnis (EBIT) des Konzerns von 222 Mio. Euro (im Vorjahr: 204 Mio. Euro) wuchs um 8,8 Prozent.

Der börsennotierte Teilkonzern Hafenlogistik erzielte Umsatzerlöse in Höhe von 1,35 Mrd. Euro (im Vorjahr: 1,26 Mrd. Euro) und ein Betriebsergebnis (EBIT) in Höhe von 205 Mio. Euro (im Vorjahr: 188 Mio. Euro).

An den HHLA-Containerterminals wurden im Geschäftsjahr 2019 insgesamt 7,6 Mio. Standardcontainer (TEU) umgeschlagen. Das sind 3,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum (7,3 Mio. TEU). Der Containerumschlag der drei Hamburger Containerterminals konnte das hohe Niveau des Vorjahres leicht übertreffen, während der Umschlag an den internationalen HHLA-Containerterminals in Odessa (Ukraine) und Tallinn (Estland) stark über dem Vorjahresniveau lag. Die Vorjahreszahlen sind dabei nur bedingt vergleichbar, da der Containerterminal in Tallinn erst zum Ende des zweiten Quartals 2018 in den Konsolidierungskreis der HHLA übernommen wurde.

Die HHLA-Intermodalaktivitäten übertrafen mit einem Transportvolumen in Höhe von 1,57 Mio. TEU (im Vorjahr: 1,48 Mio. TEU) das starke Vorjahresergebnis um 5,7 Prozent. Getragen wurde dieses Ergebnis sowohl durch die Bahntransporte, als auch durch die Straßentransporte.

Den Geschäftsbericht für 2019 sowie einen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr wird die HHLA am Mittwoch, den 25. März 2020, um 7:30 Uhr veröffentlichen.

Quelle und Foto: HHLA