Rotterdam startet Test zu Liegeplätzen

Der Hafenbetrieb Rotterdam startet für die Binnenschifffahrt mit einem Test, der eine digitale Beratung zu öffentlichen Liegeplätzen anbietet. Benutzer von RiverGuide, einem digitalen Routenplaner für die Binnenschifffahrt, erhalten, sobald sie sich dem Hafen nähern, eine so genannte Push-Mitteilung mit der Frage, ob ein Liegeplatz benötigt wird.

Das Ziel und der Zweck des Tests bestehen darin zu validieren, ob eine gute Liegeplatz-Empfehlung auf der Grundlage der Reisedaten und Schiffsmerkmale erteilt werden kann. Darüber hinaus wird evaluiert, ob der Schiffsführer diese Liegeplatzempfehlung positiv einschätzt. Der Test dauert noch bis Ende Januar 2020 und umfasst 500 Schiffsbesuche. Falls der Test erfolgreich ist, kann diese Empfehlung eine Dauerfunktion im Rahmen von RiverGuide und anderen Reiseplanern bekommen.

Binnenschiffe, die den Rotterdamer Hafen besuchen, müssen manchmal eine Wartezeit einkalkulieren, bevor sie ein Terminal anlaufen können, und suchen daher dann einen Liegeplatz. Ein weiterer Grund dafür, weshalb die Binnenschifffahrt Liegeplätze benötigt, besteht darin, dass ein Schiff auf neue Ladung wartet. Ein Liegeplatz kann auch benötigt werden, weil ein Schiffsführer wegen des Arbeitszeitgesetzes Ruhepausen einlegen muss.

Über den Rotterdamer Hafen verteilt stehen ungefähr 150 Standorte mit einer gemeinsamen Kapazität für ungefähr 500 Schiffe zur Verfügung. Seit ein paar Jahren ist anhand des Binnenvaart Ligplaatsen Informatie Systeem „BLIS“ (Binnenschifffahrtsinformationssystem für Liegeplätze) online ersichtlich, ob Liegeplätze frei oder belegt sind. Diese Funktion ist ebenfalls in RiverGuide, der App für reibungsloses, sicheres und intelligenteres Fahren, enthalten, die im Auftrag des Hafenbetriebs Rotterdam, gemeinsam mit acht anderen Wasserstraßenbetreibern, entwickelt worden ist.

Die Praxis hat gezeigt, dass Schiffsführer regelmäßig nach einem Liegeplatz suchen müssen, da die öffentlichen Liegeplätze, die sie bevorzugen, bei ihrer Ankunft belegt sind oder nicht ihren Schiffsmerkmalen entsprechen (z. B. die Führung von Kegeln, falls sich gefährliche Stoffe an Bord befinden). Zudem hat sich herausgestellt, dass die Schiffsführer die Liegeplatzfunktion von BLIS nicht immer konsultieren. Gleichzeitig sehen wir, dass in manchen Gebieten im Hafen auch kaum Liegeplätze frei sind, während an anderen Stellen noch eine ausreichend hohe Kapazität verfügbar ist. Dies verursacht einen unnötigen Fahrbetrieb und ist damit ineffizient. Mit dem Test hofft der Hafenbetrieb Rotterdam, die Binnenschiffe, die den Rotterdamer Hafen anlaufen, durch eine möglichst „maßgeschneiderte“ Empfehlung besser unterstützen zu können.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam

 

 

 

 




Hamburger Hafen erwartet positive Impulse

Die Hafen- und Handelsmetropole Singapur ist im See-Containerumschlag für den Hamburger Hafen nach China das zweitstärkste Partnerland im Jahr 2018. Die Anzahl der zwischen dem Hamburger Hafen und dem Hafen von Singapur transportierten Container erreichte 380.000 TEU.

„Das Handelsabkommen zwischen der EU und Singapur wird auch für den seeseitigen Außenhandel im Hamburger Hafen zusätzlichen Aufschwung bringen und den Volkswirtschaften in der EU und Singapur zugutekommen“, sagt Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V.

Zwischen Hamburg und Singapur wurden im Seegüterverkehr insgesamt 4,3 Millionen Tonnen transportiert. In den ersten neun Monaten 2019 stieg der Containerverkehr zwischen Hamburg und Singapur auf 305.000 TEU an. Dies entspricht einem Plus von 4,1 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Hafen von Singapur ist mit 36,6 Millionen TEU im Jahr 2018 nach Shanghai der zweitstärkste Hafen weltweit im See-Containerumschlag. Singapurs Hafen fungiert als eine wichtige Handelsdrehscheibe für die Weiterverteilung von Waren in der Region. So geht auch Handelsware aus dem direkten Containerverkehr zwischen Hamburg und Singapur per Umladung in den Weitertransport in Nachbarländer der Region. Mit Singapur verbinden den Hamburger Hafen derzeit 15 Liniendienste, davon neun Containerdienste und sechs Stückgutdienste, die teilweise auch Schwergut und rollende Ladung akzeptieren.

Singapur ist eine Drehscheibe für die Staaten der schnell wachsenden südostasiatischen Region.
Fast 10.000 Unternehmen mit Sitz in Deutschland handeln mit Singapur. Ob chemische Produkte, Maschinen und Anlagen, Spezialstahl oder Möbel und Nahrungsmittel: Deutsche Erzeugnisse sind begehrt in der Region.  Mit dem Handelsabkommen beseitigt Singapur alle noch vorhandenen Zölle auf EU-Waren – und auch viel Bürokratie. Das Abkommen bietet Dienstleistern aus der EU neue Möglichkeiten, ihr Können anzubieten und an öffentlichen Ausschreibungen teilzunehmen, unter anderem für Telekommunikation, Umweltdienste, Ingenieurwesen, Informatik und Seeverkehr. Es ist das erste bilaterale Handelsabkommen der EU mit einem südostasiatischen Land.

Schon jetzt beträgt der bilaterale Warenhandel jährlich 53 Milliarden Euro, bei Dienstleistungen sind es 51 Milliarden Euro. Damit ist Singapur der mit Abstand größte Handelspartner der EU in Südostasien.

Quelle: HHM, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch

 

 

 

 




BMW bewegt weniger Emissionen

Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz schließt sich die BMW Group der „Getting to Zero Coalition“ an. Ziel ist die Dekarbonisierung der internationalen Schifffahrt.

Die BMW Group erweitert ihr Engagement für mehr Nachhaltigkeit in der Transportlogistik. Im Vorfeld der UN-Klimakonferenz 2019 (COP 25) in Madrid und im Rahmen ihrer Selbstverpflichtung, die CO2-Emissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette weiter zu reduzieren, ist das Unternehmen der internationalen „Getting to Zero Coalition“ beigetreten. Ziel der Initiative ist es, ab 2030 „Zero Emission“-Schiffe für den Warentransport einzusetzen.
Die „Getting to Zero Coalition“ ist eine Partnerschaft zwischen dem Global Maritime Forum, der Friends of Ocean Action und des World Economic Forum.

„Für die BMW Group sind Seetransporte zur Versorgung unseres internationalen Produktionsnetzwerkes und für die weltweite Fahrzeugdistribution essenziell. In der ‚Getting to Zero Coalition‘, bei der Regierungen, Unternehmen und weitere cross-sektorale Stakeholder zusammenarbeiten, sehen wir die einzigartige Chance, CO2-Emissionen nun auch im maritimen Sektor kontinuierlich zu minimieren“, betont Jürgen Maidl, verantwortlich für den Bereich Produktionsnetzwerk und Logistik der BMW Group. „Wir freuen uns, als erster Automobilhersteller Teil der Koalition zu sein und damit ein Zeichen für mehr Nachhaltigkeit setzen zu können.“

In der Transportkette der BMW Group haben die CO2-Emissionen der Schifffahrt derzeit einen Anteil von 50 Prozent. Weltweit sind etwa drei Prozent der globalen Treibhausgasemissionen auf Seetransporte zurückzuführen – bei stark steigender Tendenz. Gemeinsam mit der „Getting to Zero Coalition“ will die BMW Group erreichen, den CO2-Ausstoß durch den Einsatz kohlenstofffreier Treibstoffe und neuer Antriebssysteme sowie durch die Optimierung der Energieeffizienz langfristig auf null zu reduzieren.

Mit ihrem Engagement bei der „Getting to Zero Coalition“ treibt die BMW Group die Dekarbonisierung innerhalb des Unternehmens im Bereich der Logistik weiter konsequent voran: Neben der Nachhaltigkeitsstrategie entlang der gesamten Wertschöpfungskette gehört zu ihrem ganzheitlichen Ansatz auch die ressourcenschonende Produktion in den BMW Group Werken weltweit sowie die Weiterentwicklung der Elektromobilität.
So ist es der BMW Group beispielsweise gelungen, den Ressourcenverbrauch und die Emissionen je produziertes Fahrzeug seit dem Jahr 2006 um über 50 Prozent zu senken. Zudem beziehen alle von der BMW Group betriebenen Werke sowie die drei Werke des Joint Ventures BBA in China ab dem nächsten Jahr ausschließlich Strom aus erneuerbarer Energie. Unsere BMW Group Werke in Europa beziehen bereits seit 2017 zu 100 Prozent Grünstrom. Dank der frühen Fokussierung auf die Elektromobilität ist die BMW Group auch hier weltweit in einer wegweisenden Position: Der BMW i3 ist seit 2013 weltweit Marktführer in seinem Segment. Mit heute schon zwölf Modellen bietet die BMW Group das breiteste Angebot an elektrifizierten Fahrzeugen. Bis 2021 werden eine Million elektrifizierte Fahrzeuge der BMW Group auf den Straßen sein. Und bis 2023 wird die BMW Group 25 elektrifizierte Modelle anbieten.

Die Bekanntgabe der Mitarbeit in der „Getting to Zero Coalition“ im Vorfeld der COP 25 vom 2. bis 13. Dezember 2019 in Madrid kommt nicht von ungefähr: Die UN-Klimakonferenzen und das Engagement der BMW Group verbindet eine lange Tradition. Seit 2008 engagiert sich die BMW Group regelmäßig im Rahmen der COP-Klimakonferenzen. Sie wird auch in diesem Jahr Impulse und fachliche Expertise zur nachhaltigen Entwicklung einbringen.
Im Mittelpunkt des Engagements steht dabei die erneute Beteiligung der BMW Group als Headline Sponsor des Sustainable Innovation Forums (SIF) am 10. und 11. Dezember 2019. Das SIF ist seit Jahren eine der führenden Nachhaltigkeitskonferenzen im Rahmenprogramm der UN-COP und wird von weltweit maßgebenden Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft als Plattform für Diskussionen über die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung genutzt. Schwerpunkte der Beiträge durch die BMW Group werden aktuelle Entwicklungen im Bereich der Elektromobilität sein und wie smarte und digitale Technologien zu einer nachhaltigen Mobilität beitragen können.

Die BMW Group ist mit ihren Marken BMW, MINI, Rolls-Royce und BMW Motorrad der weltweit führende Premium-Hersteller von Automobilen und Motorrädern und Anbieter von Premium-Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen. Das BMW Group Produktionsnetzwerk umfasst 31 Produktions- und Montagestätten in 15 Ländern; das Unternehmen verfügt über ein globales Vertriebsnetzwerk mit Vertretungen in über 140 Ländern.

Im Jahr 2018 erzielte die BMW Group einen weltweiten Absatz von mehr als 2.490.000 Automobilen und über 165.000 Motorrädern. Das Ergebnis vor Steuern im Geschäftsjahr 2018 belief sich auf 9,815 Mrd. €, der Umsatz auf 97,480 Mrd. €. Zum 31. Dezember 2018 beschäftigte das Unternehmen weltweit 134.682 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Seit jeher sind langfristiges Denken und verantwortungsvolles Handeln die Grundlage des wirtschaftlichen Erfolges der BMW Group. Das Unternehmen hat ökologische und soziale Nachhaltigkeit entlang der gesamten Wertschöpfungskette, umfassende Produktverantwortung sowie ein klares Bekenntnis zur Schonung von Ressourcen fest in seiner Strategie verankert.

Quelle und Foto: BMW

 

 

 




duisport stärkt internationales Netzwerk

Die Duisburger Hafen AG (duisport) und China Railway Container Transport Corp., Ltd (CRCT), eine Tochtergesellschaft der China State Railway Group Co., Ltd, arbeiten zukünftig verstärkt zusammen. Jetzt wurde das Rahmenabkommen über den weiteren Ausbau der China Railway Express-Verkehre vereinbart.

Das Unternehmen CRCT mit Sitz in Peking, wurde im November 2003 mit einem Stammkapital von 502 Millionen Euro gegründet. Das Angebot umfasst den Transport von Gütern, internationale Speditionsdienstleistungen sowie internationalen Warenhandel.

Mit dieser strategischen Kooperation fördern die beiden führenden Unternehmen im Transport- und Logistikbereich den Schienenverkehr zwischen China und Duisburg. Zusätzlich stärkt duisport seine Position als Europas bedeutendster Hinterlandhub und erweitert sein internationales Netzwerk. Aktuell verkehren bereits
wöchentlich bis zu 40 Züge zwischen Duisburg und China.

„Durch die Zusammenarbeit mit CRCT schaffen wir nicht nur ein zusätzliches Angebot für unsere Kunden, sondern erhöhen gleichzeitig die Auslastung und steigern die Effizienz“, so duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Am 26. November 2019 eröffnete CRCT mit der CRCT Europe Logistics GmbH offiziell seine europäische Niederlassung in Duisburg.

Quelle: duisport, Foto: krischerfotografie, duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake (links) und Jiyi Zhang, Chairman of China Railway Container Transport Corp., Ltd. (rechts)

 

 

 




Starkes Wachstum in den ersten drei Quartalen

In den ersten neun Monaten des Jahres 2019 entwickelte sich der Seegüterumschlag in Deutschlands größtem Universalhafen sehr erfreulich. Der seit Anfang des Jahres festzustellende Wachstumskurs setzt sich fort.

Mit einem Seegüterumschlag von 104,0 Millionen Tonnen (+ 3,2 Prozent) liegt das Wachstum in Hamburg deutlich über dem der großen Wettbewerbshäfen in Nordeuropa, die insgesamt im Durchschnitt auf ein Plus von 1,0 Prozent kamen. Eine besonders gute Entwicklung zeigt sich im Containerumschlag, der mit 7,0 Millionen TEU (20 Fuß-Standardcontainer) ein Plus von 6,9 Prozent erreichte. Auch hier gewinnt Hamburg im Wettbewerb mit den anderen großen Containerhäfen, die im Durchschnitt ein Wachstum von 3,4 Prozent erreichten, Marktanteile (+ 0,7 Prozentpunkte) zurück. Die sehr gute Umschlagentwicklung im Segment Container stärkte auch den Seehafen-Hinterlandverkehr auf der Schiene, der in den ersten neuen Monaten mit 2,1 Millionen transportierten TEU ein zweistelliges Wachstum von 11,9 Prozent aufweist. Der Massengutumschlag blieb mit 31,6 Millionen Tonnen (- 2,1 Prozent) leicht unter dem Vorjahresergebnis.

Der Anstieg im Containerumschlag auf 7,0 Millionen TEU (+ 6,9 Prozent) ist vor allem auf vier neue Transatlantikdienste und vier neue Feederdienste in die Ostsee zurückzuführen. Die von Hapag-Lloyd und ONE betriebenen neuen Transatlantikdienste verbinden seit Anfang des Jahres Hamburg mit Häfen in den USA, Kanada und Mexiko. Im Containerverkehr mit den USA, Hamburgs zweitwichtigstem Handelspartner, wurden in den ersten drei Quartalen 439.000 TEU umgeschlagen. Das sind 336.000 TEU mehr als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum und entspricht einem Plus von 325 Prozent. „Zusammen mit den bestehenden Liniendiensten kommen wir jetzt in Hamburg auf insgesamt 14 Liniendienste, die unseren Hafenkunden direkte Verbindungen mit 29 Häfen in den USA, Mexiko und Kanada bieten. Insgesamt 15 zusätzliche Feeder- und Liniendienste in den ersten neun Monaten machen deutlich, dass der Hamburger Hafen an Attraktivität für Schifffahrt und Verlader zugelegt hat“, erläutert Ingo Egloff, Vorstand Hafen Hamburg Marketing e.V. (HHM). Durch die große Zahl an Feederverbindungen in die Ostsee und andere europäische Regionen übernimmt Hamburg die wichtige Funktion einer Warendrehscheibe und sorgt mit diesen Verkehren für attraktive Ladungsmengen im Umschlag an den Großschiffen, die Hamburg mit allen wichtigen Häfen der Welt verbinden. „Mit 2,6 Millionen TEU trägt auch der Transhipmentumschlag in den ersten drei Quartalen mit einem Plus von 4,3 Prozent zum erfreulichen Gesamtergebnis bei“, betont Egloff. Mit dem Start der Ausbaumaßnahmen zur Fahrrinnenanpassung der Unter- und Außenelbe sieht Egloff Hamburg auf einem guten Kurs. Die Anzahl der Hamburg anlaufenden besonders großen Containerschiffe mit einer Stellplatzkapazität von 18.000 TEU und mehr nahm mit insgesamt 123 Anläufe in den ersten drei Quartalen um 18,3 Prozent zu und unterstreicht seiner Auffassung nach die Bedeutung der in Bau befindlichen Begegnungsbox auf der Elbe und die schnelle Umsetzung der weiteren Baumaßnahmen im Rahmen der Fahrrinnenanpassung. Egloff sieht Hamburg gut vorbereitet, Deutschlands größten Universalhafen als nordeuropäische Drehscheibe im weltweiten Warenverkehr weiter auszubauen und weist darauf hin, dass Hamburg in den ersten drei Quartalen im Wettbewerb mit den anderen großen Nordrangehäfen sowohl beim Gesamtumschlag als auch beim Containerumschlag und im Seehafen-Hinterlandverkehr prozentual das größte Wachstum aufweist.

Für den Hamburger Hafen verliefen die ersten drei Quartale im Transhipment- und Hinterlandverkehr äußerst erfolgreich. So profitiert der Transhipmentverkehr von den neuen Container-Liniendiensten, die zusätzliche Mengen für Hamburgs großes Netzwerk an Feederverbindungen brachten. Hier wurden insgesamt 2,6 Millionen TEU in Hamburg von Großschiffen auf Feederschiffe umgeschlagen und ein Plus von 4,3 Prozent erreicht. Der landseitige Seehafen-Hinterlandverkehr kam mit 4,4 Millionen TEU in den ersten neuen Monaten auf ein Plus von 8,6 Prozent. „Die positiven Zahlen im Seehafen-Hinterlandverkehr und im Bereich Transhipment verdeutlichen Hamburgs herausragende Position als nordeuropäischer Hub Port. Mehr als 100 Liniendienste, die Hamburg mit weltweit mehr als 1.000 Seehäfen verbinden, liefern die Container, die dann via Hamburg in die weitere Verteilung ins Binnenland gehen. Auch diese Verkehre tragen ihren Teil zur Wertschöpfung im Hafen bei und sorgen für viele Arbeitsplätze zur Steuerung dieser komplexen Transportlogistik“, sagt Egloff. Der HHM Vorstand weist darauf hin, dass vor dem Hintergrund der Debatte zur Klimapolitik der Güterverkehr auf der Schiene bei elektrischer Traktion zu 100 Prozent emissionsfrei erfolgen kann und damit zur CO2 Vermeidung einen wichtigen Beitrag leistet. Hamburg ist Europas größter Eisenbahnhafen und setzt im Seehafen-Hinterlandverkehr auf der langen Strecke auf den umweltfreundlichen Gütertransport per Eisenbahn und Binnenschiff. In den ersten drei Quartalen wurden insgesamt 36,6 Millionen Tonnen Güter per Eisenbahn in oder aus dem Hafen transportiert. Das ist ein Plus von 5,2 Prozent. Im Segment Containertransport konnten 2,1 Millionen TEU auf der Schiene im Hamburger Hafen abgefertigt werden. Das brachte ein zweistelliges Wachstum von 11,9 Prozent. Damit unterstreicht Hamburg seine Position als Europas größter Eisenbahnhafen und trägt bei einer Entlastung des Güterverkehrs auf der Straße auch zum Klimaschutz bei.

„Die überaus positive Entwicklung des Hamburger Hafens in diesem Jahr macht sich auch auf der Schiene deutlich bemerkbar“, sagt Jens Meier, CEO der Hamburg Port Authority. „Die Hafenbahn konnte ihren im ersten Vierteljahr 2019 aufgestellten Rekord von 694.500 Containern noch einmal übertreffen. So wurden im dritten Quartal insgesamt 698.500 Container transportiert. Dies ist ein eindrucksvoller Beweis für die Leistungsfähigkeit und die Effizienz des Hamburger Hafens.“ Insbesondere der Anteil langer Züge hat weiter zugenommen. So verzeichnete die Hafenbahn im dritten Quartal gut 1.600 Züge mit einer Länge von über 700 Metern – im Vergleich zu 2017 entspricht dies einer Steigerung von rund 70 Prozent. „Auf diese Weise wird unsere Infrastruktur effizient genutzt und die schienengebundenen Hinterlandverkehre erreichen eine höhere Wirtschaftlichkeit. Für mich unterstreicht diese Entwicklung einmal mehr, dass Hamburg zu Recht der Eisenbahnhafen Nummer 1 in Europa ist“, sagt Meier. Insgesamt wurde über die Hafenbahn im Zeitraum von Januar bis September 2019 eine Tonnage von 36,6 Millionen Tonnen (+ 5,2 Prozent) und 2,06 Millionen TEU (+ 11,9 Prozent) transportiert.

Insgesamt wurden in den ersten neun Monaten 31,6 Millionen Tonnen Massengut in Hamburg umgeschlagen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies einen leichten Rückgang von 2,1 Prozent. Auf der Importseite weist der Umschlag von Massengut mit 24,8 Millionen Tonnen ein Plus von 1,1 Prozent auf. Die Importe von Sauggut, das sind vor allem Getreide und Ölfrüchte, kletterten um 8 Prozent auf 3,2 Millionen Tonnen. Beim Segment Greifergut, das sind vor allem Kohle, Koks und Erze, wurden insgesamt 14,4 Millionen Tonnen umgeschlagen (- 3,1 Prozent). Der Import von Erz für die Stahlindustrie entwickelte sich mit einem Umschlag von 7,8 Millionen Tonnen (+ 1,4 Prozent) in den ersten neun Monaten positiv. Auch der Import von Flüssigladung, zu der neben Rohöl vor allem Mineralölprodukte gehören, erreichte mit insgesamt 7,2 Millionen Tonnen ein Plus von 7,7 Prozent. Hier entstand das Wachstum im Segment Mineralölprodukte, die u.a. vermehrt wegen der Niedrigwasserproblematik auf dem Rhein nicht über die Westhäfen abgefertigt wurden. Die Transporte nahmen via Hamburg per Eisenbahn oder auch Binnenschiff den Weg in das Binnenland. Auf der Exportseite wurden insgesamt 6,8 Millionen Tonnen Massengut (- 12,3 Prozent) in den ersten neun Monaten umgeschlagen. Das schwächere Exportergebnis im Umschlag ist vor allem auf erntebedingte Rückgänge im Getreideumschlag zurückzuführen.

Quelle: Hafen Hamburg Marketing, Foto: HHM/ Hasenpusch

 

 

 




Autonom fahrende, emissionsfreie Binnenschiffe in NRW

Einen Förderbescheid in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro hat der Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium, Dr. Hendrik Schulte, dem Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) in Duisburg bei einer Veranstaltung der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft zum Thema „Green & Smart Shipping in NRW – Wann kommt das autonom fahrende, emissionsfreie Binnenschiff?“ überreicht.

Hierbei informierten Vertreter der Kooperationspartner DST, der Universität Duisburg-Essen, der RWTH Aachen und der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer über den aktuellen Stand der Forschung sowie laufende und anvisierte Projekte.

In Kooperation zwischen dem DST, der Universität Duisburg-Essen und der RWTH Aachen wird unter dem Projektnamen „VELABI“ ein Versuchs- und Leitungszentrum für autonome Binnenschiffe eingerichtet. Insgesamt werden acht Wissenschaftler mit der Erforschung und Testung neuer Technologien und Verfahren über 10 Jahre beschäftigt sein. Diese Forschungsinfrastruktur ist die Grundlage für weitere, praxisnahe Projekte mit der Industrie und Partnern aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, wie Ingenieure, Informatiker, Stadtplaner oder Umweltforscher.

V.l.n.r.: Dirk Abel, IRT (RWTH Aachen); Dieter Schramm, Dekan (UDE); Hendrik Schulte, NRW-Verkehrsministerium, Bettar O. el Moctar, DST; Dieter Bathen, JRF; Ocke Hamann, Niederrheinische IHK

Der Förderbescheid wurde bei einer Veranstaltung der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft überreicht, die am 14. November 2019 im DST zum Thema „Green & Smart Shipping in NRW – Wann kommt das autonom fahrende, emissionsfreie Binnenschiff?“ stattgefunden hat. Hierbei informierten Vertreter der Kooperationspartner DST, der Universität Duisburg-Essen, der RWTH Aachen und der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer über den aktuellen Stand der Forschung sowie laufende und anvisierte Projekte. In einer Podiumsdiskussion diskutierten Sie mit dem Publikum und dem Staatssekretär über die Zukunft der Binnenschifffahrt in NRW.

„Gerade am Logistikstandort Nordrhein-Westfalen, dem wichtigsten Binnenschifffahrtsland in Deutschland, müssen wir die freien Kapazitäten auf den Wasserwegen nutzen. Dafür werden hier innovative Technologien entwickelt und auch die Chancen der Digitalisierung und Automatisierung genutzt“, sagte Hendrik Schulte.

Ocke Hamann, Geschäftsführer der Niederrheinischen IHK, die 2018 mit einer Machbarkeitsstudie den Impuls für das Leistungszentrum gegeben hatte, unterstrich: „In unserer Region sind alle erforderlichen Voraussetzungen gegeben, um autonome Binnenschiffe unter realen Bedingungen zu testen und ein Testfeld systematisch auf größere Hafenareale und die Flussfahrt zu erweitern.“

Sind autonom fahrende Binnenschiffe mit Elektroantrieb also die Zukunft? Die Beteiligten der Diskussionsrunde waren sich einig: Um das herauszufinden und erste Schritte in diese Richtung zu realisieren, ist NRW bestens geeignet: Mit Rhein, Ruhr und einem engen Kanalnetz bildet NRW eine ideale Modellregion.

„Bevor es aber überhaupt zu selbstfahrenden Schiffen auf unseren Flüssen kommt, muss noch viel programmiert und getestet werden. Das Projekt umfasst daher zwei Elemente: Zum einen das Versuchszentrum und zum anderen das Leitungszentrum“, erklärt Professor Dieter Schramm, Inhaber des Lehrstuhls für Mechatronik und Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Duisburg-Essen.

„Es gibt zwar bereits ein reales Testfeld auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Die Vorteile eines Versuchszentrums liegen aber auf der Hand: Die Steuerung kann zunächst in einem Simulator getestet werden, ohne Störungen und Unfälle auf der realen Wasserstraße zu provozieren. Neben etablierten Verfahren werden dabei zur Einschätzung der zukünftigen Manöver benachbarter und entgegenkommender Schiffe auch Methoden der künstlichen Intelligenz zum Einsatz kommen, die lernen, mit unterschiedlichen Situationen umzugehen. Erst dann geht es raus auf die Wasserstraße“, erläutert Professor Dirk Abel, Leiter des Instituts für Regelungstechnik an der RWTH Aachen.

Für einen längeren Zeitraum werden sich konventionelle und autonome Binnenschiffe den Platz auf den Wasserstraßen wohl teilen müssen. Damit es nicht zu Missverständnissen oder Kollision kommt, bedarf es eines Leitungszentrums, ähnlich den Fluglotsen im Flugverkehr. Dieses stellt Daten über Verkehrsteilnehmer, Wasserstraßenverhältnisse, Wassertiefen, Strömungen, Hindernisse, Hochwassersperren, Schleusenausfällen, usw. zur Verfügung. Das Besondere: In Zukunft wird das in zwei ‚Sprachen‘ erfolgen. Das autonome Schiff erhält die Informationen digital. Mit dem Schiffsführer auf dem konventionellen Schiff wird klassisch, z.B. über Funk, kommuniziert. Werden Binnenschiffs-Führer in Zukunft also entbehrlich? „Nicht sofort“, betont Professor Bettar el Moctar, Leiter sowohl des Instituts für Schiffstechnik und Transportsysteme an der Universität Duisburg-Essen als auch des DST. „In einer ersten Phase werden die Binnenschiffe vom Leitungszentrum gesteuert. Dabei sitzt der Schiffsführer bequem im DST und kann das Binnenschiff steuern, das sich auf dem Rhein, in einem Kanal oder irgendwo anders auf der Welt befindet.“

Das Projekt VELABI ist ein Baustein in einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die vom Land NRW und vom Bund finanziert werden, um die Binnenschifffahrt zukunftsfähig zu machen. Im Fokus stehen neben der smarten Erforschung autonomer Binnenschiffe auch Umweltaspekte. Binnenschiffe durchfahren besonders in NRW Großstädte, die ohnehin mit Luftschadstoffen zu kämpfen haben. Kann es gelingen, nicht nur autonome, sondern auch emissionsfreie Binnenschiffe auf unseren Wasserstraßen zu etablieren? „Dazu braucht es noch allerhand Forschung“, bekräftigt Dr. Rupert Henn, Geschäftsführer des DST. „Wir sehen eine Aufgabe für die nächsten 10 bis 15 Jahre. Die Einschätzung von Bund und Land, dass es hier Forschungsbedarf gibt, teilen wir natürlich. Die bisher eingeworbenen Projekte sind vielversprechend. Um diese gemeinsam mit unseren vielfältigen Partnern noch besser koordinieren, bündeln und abwickeln zu können, planen wir die Einrichtung eines Kompetenzzentrums. Um Planungssicherheit zu haben, braucht es dafür aber eine Grundfinanzierung. Denn gerade die Kosten, die nicht aus den Projekten bestritten werden können, machen uns zu schaffen“, unterstreicht Henn.

Quelle: Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft e.V., Fotos: JRF e.V./ Alex Muchnik, modellhafter Aufbau des Leitungszentrums im DST, das mit den Fördermitteln des Verkehrsministeriums realisiert werden soll. Platziert: Joachim Zöllner, Koordinator Projektentwicklung am DST

 

 

 

 

 




Für die Verlagerung der Güter auf Bahn und Schiff

Die Deutsche Bahn (DB), das deutsche Bundeseisenbahnvermögen und der Kanton Basel-Stadt haben heute eine Vereinbarung zur engeren Zusammenarbeit bei der Verlagerung des künftigen Güterverkehrs auf Bahn und Schiff unterzeichnet.

Im Fokus steht der Ausbau der Verknüpfungen der Rheintalstrecke und der Rheinschifffahrt mit den Zufahrten zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) in Basel. An der deutsch-schweizerischen Grenze soll in den kommenden Jahren eine neue Logistikdrehscheibe realisiert werden. Diese umfasst Gütergleise, ein Container-Terminal mit Hafenbecken sowie einen Hafenbahnhof und stellt eine wesentliche Voraussetzung für eine Stadtentwicklung am Rhein dar.

Die neue Vereinbarung zwischen dem deutschen BEV / der DB und dem Kanton Basel-Stadt ergänzt eine Reihe bestehender deutsch-schweizerischer Staatsverträge von 1852 bis 2003. Darin wird die gegenseitige Berücksichtigung und Koordination der geplanten Bahn- und Logistikprojekte auf dem Gelände des Badischen Rangierbahnhofs in den kommenden Jahren vereinbart und so eine Basis für die damit verbundenen Grundstücksübertragungen geschaffen.

Ziel der Vereinbarung ist es, die Projekte der beteiligten Eisenbahn- und Hafeninfrastrukturbetreiber zu realisieren. Die DB baut die Rheintalstrecke Karlsruhe–Basel auf vier Gleise aus (Vierspuranschluss Basel Badischer Bahnhof) und schließt diese an die schweizerische NEAT an. Für den Umschlag des kombinierten Verkehrs dient als internationale Logistikdrehscheibe ein erweitertes Containerterminal der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene–Straße (DUSS) auf deutscher Seite und der Neubau des Terminals Gateway Basel Nord AG (GBN) auf der Schweizer Seite. Die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) schließen den Hafen an diese Drehscheibe an und machen sie damit trimodal (Bahn–Schiff–Straße). Dazu muss die DB-Güterstrecke Basel Badischer Bahnhof–Weil am Rhein teilweise verlegt werden. Schließlich will der Kanton Basel-Stadt die bestehende Hafenbahn so umbauen, dass deren Gleise südlich des Flusses Wiese zugunsten einer Stadtentwicklung verlegt werden können.

Die komplexen Abhängigkeiten sind in einem gemeinsamen Infrastruktur-Zielbild beschrieben, welches die Erfordernisse aller Beteiligten zwischen Basel Badischer Bahnhof (Schweiz) und Weil am Rhein / Haltingen (Deutschland) beinhaltet. Der Vierspuranschluss und die erste Etappe des Gateway-Terminals sollen als erste Schritte zum Zielbild durch das Bundesamt für Verkehr genehmigt werden. Für alle diese Projekte, die im Zeichen einer ökologischen Verkehrsverlagerung und damit für den Klimaschutz stehen, sind die Auswirkungen auf die Umwelt selbst die größte Herausforderung. Die etappierte Realisierung führt zu einer Großbaustelle im betroffenen Bereich über die Dauer von einem Jahrzehnt.

Das Gelände des Badischen Rangierbahnhofs ist schon seit Langem im Fokus von Entwicklungs- und Infrastrukturprojekten. Aus großen Brachflächen auf Basler Seite entwickelte sich ein wertvolles Naturobjekt. Gemäß den nationalen Vorgaben in der Schweiz und in Deutschland sowie der Festsetzung als Logistikstandort im kantonalen Richtplan Basel-Stadt und als „Zwischenergebnis Naturobjekt“ wird die Eisenbahn- und Hafeninfrastruktur im Sinne einer Innenentwicklung unter hohen Anforderungen des Naturschutzes verdichtet. Der Kanton Basel-Stadt unterstützt den Infrastrukturbau auch als bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Dem Parlament liegt ein Budgetantrag für das neue Hafenbecken über 115 Mio. Franken vor. Im Gegenzug soll der Kanton künftig die Möglichkeit erhalten, mit der Verlagerung von Hafen- und Bahninfrastrukturen das heute vom Hafen belegte Rheinufer für eine städtische Entwicklung zu nutzen.

Quelle: Deutsche Bahn, Foto: Wendel Hilti, Unterzeichnung der Zusammenarbeits-Vereinbarung: v.l.n.r. Jens Bergmann, Dr. Hans-Peter Wessels, Jürgen Lange, Beat Aeberhard

 




Signalfahrt für bessere Wasserstraßeninfrastruktur

Am heutigen 13. November wird sich in Berlin ein Schiffskonvoi von der Mühlendammschleuse kommend in Richtung Regierungsviertel bis zum Humboldthafen und zurück bewegen. An dem Konvoi werden Schiffe der Weißen Flotte und verschiedene kleinere Arbeits- und Frachtschiffe teilnehmen. Für große Frachtschiffe ist die Fahrt durch die Berliner Innenstadt aktuell gesperrt.


Die Binnenschiffer möchten mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass die Binnenschifffahrt als ökologischer Verkehrsträger wiederkehrend und zunehmend mit infrastrukturellen Problemen an Wasserstraßen und Schleusenbauwerken in der Region Nordost konfrontiert ist.

30 Jahre nach dem Fall der Mauer ist das Verkehrsprojekt 17 – Ausbau der Wasserstraßen von und nach Berlin noch immer nicht vollständig realisiert.

Ganze Teile des Projektes sind im Laufe der Zeit verworfen worden. Die Binnenschifffahrt, die Häfen und die verladende und empfangende Wirtschaft der Region befürchten zu Recht, dauerhaft mit den Schwachstellen im nordöstlichen Bundeswasserstraßennetz leben zu müssen.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadiskussion und den zunehmenden Forderungen nach einer Verkehrswende kann die Binnenschifffahrt eine nicht zu unterschätzende Alternative zum wachsenden LKW-Verkehr sein. Dafür allerdings ist ein stabil und planbar verfügbares Verkehrswegesystem erforderlich. Lang andauernde Wasserstraßensperrungen, auch infolge scheinbar nicht koordinierter Schleusensperrungen, verhindern die sinnvolle und nachhaltige Einbindung der Binnenschifffahrt in Gütertransportketten, insbesondere im Nordosten.

Mit dem Masterplan Binnenschifffahrt setzen das Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und das Gewerbe beachtliche Impulse für den Bestand und die Fortentwicklung des Verkehrsträgers Binnenschifffahrt. Allerdings drängt sich auch hier der Eindruck auf, dass die nordöstliche Region hier den Anschluss verliert.

Wir fordern die materiell-technischen und personellen Voraussetzungen für die kontinuierliche Nutzbarkeit der Bundeswasserstraßen in der Region und darüber hinaus sicher zu stellen.

Wir fordern modern ausgestattete Liegeplätze mit Landstromanschluss für die Frachtschifffahrt.

Wir fordern die Vollendung des Verkehrsprojektes 17 im ursprünglichen Umfang.

Wir fordern eine offene und auf die Belange der Schifffahrt ausgerichtete Kommunikation mit der Bundeswasserstraßenverwaltung.

Wir fordern von den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ein klares Bekenntnis zur Binnenschifffahrt.

Wir wissen, das gesamte deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe steht hinter unseren Forderungen.

Wir appellieren an das Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, den Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages,  die Mitglieder der parlamentarischen Gruppe „Binnenschifffahrt“, die Verkehrsminister und Verkehrsausschüsse der genannten Länder, den Belangen der Binnenschifffahrt in der Region angemessene Aufmerksamkeit zu widmen.

Die Schiffe des Konvois werden durch ein Sirenensignal in der Nähe des Berliner Humboldthafen auf sich aufmerksam machen.

Wir hoffen, dass viele Schiffe im gesamten Bundesgebiet am 13. November um 11 Uhr ihre Sirenen sprechen lassen.

Wir gehen davon aus, dass dieses Signal gehört wird und dazu führt, dass unsere Forderungen nicht unbeantwortet bleiben.

Binnenschifffahrt – jetzt erst recht!   

Die Interessengemeinschaft Binnenschifffahrt in der Region Nordost ist eine Initiative um die Interessen des Binnenschifffahrtsgewerbes in der Region Nordost stärker zu vertreten. Die Initiative wird von nachstehend genannten Unternehmen unterstützt:

Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft
Deutsche Binnenreederei AG
Deutsche Transportgenossenschaft-Genossenschaft Binnenschifffahrt e.G
Reederei ED Line GmbH
Europäische Vereinigung der Binnenschiffer e.V.
Havelbeton GmbH & Co. KG
Häfen und Transport AG
LUTRA GmbH
Märkische Transportgesellschaft mbH
Märkische Bunker und Service GmbH & Co. KG
NAVIGAR TRANS Sp. z o.o. sp.k.
Rhenus PartnerShip GmbH & Co.KG
Reederverband der Berliner Personenschiffahrt e.V.
Schiffsservice Berlin Ingo Gersbeck
Schub- und Schleppreederei U. Golka GmbH & Co. KG
Smart Logistik GmbH
WIKTORIA PORT sp. z o.o.

Quelle: Deutsche Binnenreederei, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch, Binnenschiff Hanse (Symbolbild)

 

 

 

 

 

 




Rhein-Kreis Neuss mit erfolgreicher Präsentation

Insgesamt 17 Projekte für Investitionen in den Bereichen Gewerbe und Wohnen präsentierte jetzt eine Delegation aus dem Rhein-Kreis Neuss bei der internationalen Gewerbe-Immobilien-Messe Expo Real in München.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Standort Niederrhein GmbH, betonte vor großem Publikum die Attraktivität der Region. Insgesamt 39 ausländische Direktinvestitionen zog es 2018 an den Niederrhein, 17 davon allein in den Rhein-Kreis Neuss. Damit einher gingen 2026 neu geschaffene Jobs, was auch Landesbauministerin Ina Scharrenbach beeindruckte.

Petrauschke wies darauf hin, dass es auch für die Zukunft wichtig ist, „den Vorsprung zu erhalten und weiter daran zu arbeiten, beste wirtschaftliche Rahmenbedingungen für neue Investitionen und Erweiterungspläne heimischer Unternehmen zu schaffen“. Der Ausbau der Infrastruktur sowohl in den Bereichen Verkehr und Mobilität als auch in der digitalen Infrastruktur mit Glasfaser und 5G seien elementar, damit sich aus dem großen Wachstumspotenzial an der Rheinschiene auch positive Wirkungen für Betriebe und Arbeitsmarkt ergäben.

Dabei gilt es laut Landrat, sich den aktuellen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel aktiv und gemeinsam mit den Unternehmen zu stellen. Auch der Strukturwandel müsse gelingen. Petrauschke stellte den Prozess „als große Chance für die Transformation der hiesigen Wirtschaft, aber auch für die Menschen der Region“ dar. Wichtig sei es vor allem, dass im Rhein-Kreis Neuss baldmöglichst Flächen auch im Strukturwandel-Gebiet für gewerbliche Ansiedlungen aktiviert würden. Dazu müssten aber die behördlichen Prozesse im Planungs- und Baurecht beschleunigt werden. Petrauschke zeigte sich optimistisch, bei der Expo Real im nächsten Jahr schon konkrete Areale präsentieren zu können.

Am Stand der Standort Niederrhein GmbH führten der Landrat und Kreiswirtschaftsförderer Robert Abts sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und Gemeinden mit ihren Wirtschaftsförderungen zahlreiche Gespräche mit Investoren, Projektentwicklern und Vertretern der Nachbarkommunen.

Mit den Städten Kaarst und Neuss sowie der Gemeinde Rommerskirchen zeigten drei Kommunen aus dem Rhein-Kreis Neuss einen Teil ihrer Projekte auf der großen Messebühne. Die Kaarster Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus stellte die Nachhaltigkeitsentwicklung des Gewerbegebiets „Kaarster Kreuz“ vor. Neuss‘ Bürgermeister Reiner Breuer nahm an der Diskussionsrunde zum Thema „Logistiklösungen“ teil, und Bürgermeister Dr. Martin Mertens aus Rommerskirchen referierte über ein Projekt zum nachhaltigen Wohnungsbau.

Insgesamt fiel das Fazit der Delegation aus dem Rhein-Kreis Neuss über die Expo Real-Teilnahme wieder positiv aus. Bei etlichen Terminen wurden Folgegespräche vereinbart, um Projekt- und Investitionspläne zu schmieden.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss, Foto: L. Berns/Rhein-Kreis Neuss, die Kaarster Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bauministerin Ina Scharrenbach.

 

 

 

 




Landstromanlagen für Containerschiffe

Der Hamburger Senat hat den Ausbau der Landstromversorgung im Hamburger Hafen beschlossen. Damit werden die Voraussetzungen zum Umstieg von dieselbetriebener Energieversorgung zu ökologischem Strombetrieb während der Liegezeiten geschaffen. Hamburg übernimmt mit dem Ausbau eine Vorreiterrolle auf dem Feld der alternativen Energieversorgung während der Liegezeit von Schiffen im Hafen.

Als erster Hafen in Europa wird Hamburg ab 2022 sowohl für Kreuzfahrt- als auch für große Containerschiffe eine Landstromversorgung anbieten. An insgesamt acht Anschlusspunkten soll Landstrom für Containerschiffe am Burchardkai, Europakai und Predöhlkai verfügbar sein. Darüber hinaus wird das Landstromangebot auf alle bestehenden Kreuzfahrtterminals ausgeweitet. Je eine Landstromanlage wird an den Kreuzfahrtterminals HafenCity (CC1) und Steinwerder (CC3) gebaut. Am Kreuzfahrtterminal Altona besteht bereits seit 2016 die erste Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe in Europa.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher: „Der Ausbau der Landstromanlagen im Hafen ist ein großer und konkreter Schritt zu mehr Klima- und Umweltschutz in Hamburg. Durch die Nutzung regenerativen Stroms aus diesen Anlagen können die bisherigen CO2- und Schadstoffemissionen der Schiffe während der Liegezeit vollständig vermieden werden. Mit dem heutigen Beschluss geben wir den Reedereien Klarheit und Planungssicherheit für die notwendige Umrüstung ihrer Schiffe. Nach dem konsequenten Ausbau der Landinfrastruktur für die E-Mobilität in der Stadt, der umfassenden Förderung des öffentlichen Nahverkehrs einschließlich des Baus neuer U- und S-Bahnen und der Schaffung einer Infrastruktur für den Betrieb von 100 Prozent emissionsfreier Busse zeigt Hamburg mit dem Ausbau der Landstromversorgung im Hafen ein weiteres Mal, wie nicht nur über Klimaschutz geredet, sondern dieser tatsächlich erreicht werden kann. Die Handelswege über das Wasser sind schon heute die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Transportart im weltweiten Warenverkehr. Mit dem Landstromprojekt sind wir in Hamburg auch Vorbild und Wegbereiter für andere europäische Häfen, um die maritime Logistik insgesamt noch klimafreundlicher zu machen.“

Alle Landstromanlagen werden an das allgemeine Stromnetz angeschlossen und versorgen die Schiffe künftig mit regenerativem Strom, der zentral in einer Anlage auf die von den Schiffen genutzte Spannung von 6,6 kV und Frequenz von 60 Hz gewandelt und von dort zu den Anschlusspunkten verteilt wird.

Durch den Einsatz von Landstrom wird ein bedeutender Beitrag zur Erreichung der Klimaziele im Bereich der Schifffahrt geleistet. Hierfür werden rund 76 Millionen Euro investiert. Die Fertigstellung der Landstromanlage ist für 2022 geplant, der Regelbetrieb ab 2023.

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Grafik: HPS