Autonom fahrende, emissionsfreie Binnenschiffe in NRW

Einen Förderbescheid in Höhe von knapp 1,5 Millionen Euro hat der Staatssekretär im NRW-Verkehrsministerium, Dr. Hendrik Schulte, dem Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) in Duisburg bei einer Veranstaltung der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft zum Thema „Green & Smart Shipping in NRW – Wann kommt das autonom fahrende, emissionsfreie Binnenschiff?“ überreicht.

Hierbei informierten Vertreter der Kooperationspartner DST, der Universität Duisburg-Essen, der RWTH Aachen und der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer über den aktuellen Stand der Forschung sowie laufende und anvisierte Projekte.

In Kooperation zwischen dem DST, der Universität Duisburg-Essen und der RWTH Aachen wird unter dem Projektnamen „VELABI“ ein Versuchs- und Leitungszentrum für autonome Binnenschiffe eingerichtet. Insgesamt werden acht Wissenschaftler mit der Erforschung und Testung neuer Technologien und Verfahren über 10 Jahre beschäftigt sein. Diese Forschungsinfrastruktur ist die Grundlage für weitere, praxisnahe Projekte mit der Industrie und Partnern aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen, wie Ingenieure, Informatiker, Stadtplaner oder Umweltforscher.

V.l.n.r.: Dirk Abel, IRT (RWTH Aachen); Dieter Schramm, Dekan (UDE); Hendrik Schulte, NRW-Verkehrsministerium, Bettar O. el Moctar, DST; Dieter Bathen, JRF; Ocke Hamann, Niederrheinische IHK

Der Förderbescheid wurde bei einer Veranstaltung der Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft überreicht, die am 14. November 2019 im DST zum Thema „Green & Smart Shipping in NRW – Wann kommt das autonom fahrende, emissionsfreie Binnenschiff?“ stattgefunden hat. Hierbei informierten Vertreter der Kooperationspartner DST, der Universität Duisburg-Essen, der RWTH Aachen und der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer über den aktuellen Stand der Forschung sowie laufende und anvisierte Projekte. In einer Podiumsdiskussion diskutierten Sie mit dem Publikum und dem Staatssekretär über die Zukunft der Binnenschifffahrt in NRW.

„Gerade am Logistikstandort Nordrhein-Westfalen, dem wichtigsten Binnenschifffahrtsland in Deutschland, müssen wir die freien Kapazitäten auf den Wasserwegen nutzen. Dafür werden hier innovative Technologien entwickelt und auch die Chancen der Digitalisierung und Automatisierung genutzt“, sagte Hendrik Schulte.

Ocke Hamann, Geschäftsführer der Niederrheinischen IHK, die 2018 mit einer Machbarkeitsstudie den Impuls für das Leistungszentrum gegeben hatte, unterstrich: „In unserer Region sind alle erforderlichen Voraussetzungen gegeben, um autonome Binnenschiffe unter realen Bedingungen zu testen und ein Testfeld systematisch auf größere Hafenareale und die Flussfahrt zu erweitern.“

Sind autonom fahrende Binnenschiffe mit Elektroantrieb also die Zukunft? Die Beteiligten der Diskussionsrunde waren sich einig: Um das herauszufinden und erste Schritte in diese Richtung zu realisieren, ist NRW bestens geeignet: Mit Rhein, Ruhr und einem engen Kanalnetz bildet NRW eine ideale Modellregion.

„Bevor es aber überhaupt zu selbstfahrenden Schiffen auf unseren Flüssen kommt, muss noch viel programmiert und getestet werden. Das Projekt umfasst daher zwei Elemente: Zum einen das Versuchszentrum und zum anderen das Leitungszentrum“, erklärt Professor Dieter Schramm, Inhaber des Lehrstuhls für Mechatronik und Dekan der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Duisburg-Essen.

„Es gibt zwar bereits ein reales Testfeld auf dem Dortmund-Ems-Kanal. Die Vorteile eines Versuchszentrums liegen aber auf der Hand: Die Steuerung kann zunächst in einem Simulator getestet werden, ohne Störungen und Unfälle auf der realen Wasserstraße zu provozieren. Neben etablierten Verfahren werden dabei zur Einschätzung der zukünftigen Manöver benachbarter und entgegenkommender Schiffe auch Methoden der künstlichen Intelligenz zum Einsatz kommen, die lernen, mit unterschiedlichen Situationen umzugehen. Erst dann geht es raus auf die Wasserstraße“, erläutert Professor Dirk Abel, Leiter des Instituts für Regelungstechnik an der RWTH Aachen.

Für einen längeren Zeitraum werden sich konventionelle und autonome Binnenschiffe den Platz auf den Wasserstraßen wohl teilen müssen. Damit es nicht zu Missverständnissen oder Kollision kommt, bedarf es eines Leitungszentrums, ähnlich den Fluglotsen im Flugverkehr. Dieses stellt Daten über Verkehrsteilnehmer, Wasserstraßenverhältnisse, Wassertiefen, Strömungen, Hindernisse, Hochwassersperren, Schleusenausfällen, usw. zur Verfügung. Das Besondere: In Zukunft wird das in zwei ‚Sprachen‘ erfolgen. Das autonome Schiff erhält die Informationen digital. Mit dem Schiffsführer auf dem konventionellen Schiff wird klassisch, z.B. über Funk, kommuniziert. Werden Binnenschiffs-Führer in Zukunft also entbehrlich? „Nicht sofort“, betont Professor Bettar el Moctar, Leiter sowohl des Instituts für Schiffstechnik und Transportsysteme an der Universität Duisburg-Essen als auch des DST. „In einer ersten Phase werden die Binnenschiffe vom Leitungszentrum gesteuert. Dabei sitzt der Schiffsführer bequem im DST und kann das Binnenschiff steuern, das sich auf dem Rhein, in einem Kanal oder irgendwo anders auf der Welt befindet.“

Das Projekt VELABI ist ein Baustein in einer ganzen Reihe von Maßnahmen, die vom Land NRW und vom Bund finanziert werden, um die Binnenschifffahrt zukunftsfähig zu machen. Im Fokus stehen neben der smarten Erforschung autonomer Binnenschiffe auch Umweltaspekte. Binnenschiffe durchfahren besonders in NRW Großstädte, die ohnehin mit Luftschadstoffen zu kämpfen haben. Kann es gelingen, nicht nur autonome, sondern auch emissionsfreie Binnenschiffe auf unseren Wasserstraßen zu etablieren? „Dazu braucht es noch allerhand Forschung“, bekräftigt Dr. Rupert Henn, Geschäftsführer des DST. „Wir sehen eine Aufgabe für die nächsten 10 bis 15 Jahre. Die Einschätzung von Bund und Land, dass es hier Forschungsbedarf gibt, teilen wir natürlich. Die bisher eingeworbenen Projekte sind vielversprechend. Um diese gemeinsam mit unseren vielfältigen Partnern noch besser koordinieren, bündeln und abwickeln zu können, planen wir die Einrichtung eines Kompetenzzentrums. Um Planungssicherheit zu haben, braucht es dafür aber eine Grundfinanzierung. Denn gerade die Kosten, die nicht aus den Projekten bestritten werden können, machen uns zu schaffen“, unterstreicht Henn.

Quelle: Johannes-Rau-Forschungsgemeinschaft e.V., Fotos: JRF e.V./ Alex Muchnik, modellhafter Aufbau des Leitungszentrums im DST, das mit den Fördermitteln des Verkehrsministeriums realisiert werden soll. Platziert: Joachim Zöllner, Koordinator Projektentwicklung am DST

 

 

 

 

 




Für die Verlagerung der Güter auf Bahn und Schiff

Die Deutsche Bahn (DB), das deutsche Bundeseisenbahnvermögen und der Kanton Basel-Stadt haben heute eine Vereinbarung zur engeren Zusammenarbeit bei der Verlagerung des künftigen Güterverkehrs auf Bahn und Schiff unterzeichnet.

Im Fokus steht der Ausbau der Verknüpfungen der Rheintalstrecke und der Rheinschifffahrt mit den Zufahrten zur Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) in Basel. An der deutsch-schweizerischen Grenze soll in den kommenden Jahren eine neue Logistikdrehscheibe realisiert werden. Diese umfasst Gütergleise, ein Container-Terminal mit Hafenbecken sowie einen Hafenbahnhof und stellt eine wesentliche Voraussetzung für eine Stadtentwicklung am Rhein dar.

Die neue Vereinbarung zwischen dem deutschen BEV / der DB und dem Kanton Basel-Stadt ergänzt eine Reihe bestehender deutsch-schweizerischer Staatsverträge von 1852 bis 2003. Darin wird die gegenseitige Berücksichtigung und Koordination der geplanten Bahn- und Logistikprojekte auf dem Gelände des Badischen Rangierbahnhofs in den kommenden Jahren vereinbart und so eine Basis für die damit verbundenen Grundstücksübertragungen geschaffen.

Ziel der Vereinbarung ist es, die Projekte der beteiligten Eisenbahn- und Hafeninfrastrukturbetreiber zu realisieren. Die DB baut die Rheintalstrecke Karlsruhe–Basel auf vier Gleise aus (Vierspuranschluss Basel Badischer Bahnhof) und schließt diese an die schweizerische NEAT an. Für den Umschlag des kombinierten Verkehrs dient als internationale Logistikdrehscheibe ein erweitertes Containerterminal der Deutschen Umschlaggesellschaft Schiene–Straße (DUSS) auf deutscher Seite und der Neubau des Terminals Gateway Basel Nord AG (GBN) auf der Schweizer Seite. Die Schweizerischen Rheinhäfen (SRH) schließen den Hafen an diese Drehscheibe an und machen sie damit trimodal (Bahn–Schiff–Straße). Dazu muss die DB-Güterstrecke Basel Badischer Bahnhof–Weil am Rhein teilweise verlegt werden. Schließlich will der Kanton Basel-Stadt die bestehende Hafenbahn so umbauen, dass deren Gleise südlich des Flusses Wiese zugunsten einer Stadtentwicklung verlegt werden können.

Die komplexen Abhängigkeiten sind in einem gemeinsamen Infrastruktur-Zielbild beschrieben, welches die Erfordernisse aller Beteiligten zwischen Basel Badischer Bahnhof (Schweiz) und Weil am Rhein / Haltingen (Deutschland) beinhaltet. Der Vierspuranschluss und die erste Etappe des Gateway-Terminals sollen als erste Schritte zum Zielbild durch das Bundesamt für Verkehr genehmigt werden. Für alle diese Projekte, die im Zeichen einer ökologischen Verkehrsverlagerung und damit für den Klimaschutz stehen, sind die Auswirkungen auf die Umwelt selbst die größte Herausforderung. Die etappierte Realisierung führt zu einer Großbaustelle im betroffenen Bereich über die Dauer von einem Jahrzehnt.

Das Gelände des Badischen Rangierbahnhofs ist schon seit Langem im Fokus von Entwicklungs- und Infrastrukturprojekten. Aus großen Brachflächen auf Basler Seite entwickelte sich ein wertvolles Naturobjekt. Gemäß den nationalen Vorgaben in der Schweiz und in Deutschland sowie der Festsetzung als Logistikstandort im kantonalen Richtplan Basel-Stadt und als „Zwischenergebnis Naturobjekt“ wird die Eisenbahn- und Hafeninfrastruktur im Sinne einer Innenentwicklung unter hohen Anforderungen des Naturschutzes verdichtet. Der Kanton Basel-Stadt unterstützt den Infrastrukturbau auch als bedeutenden Wirtschaftsfaktor. Dem Parlament liegt ein Budgetantrag für das neue Hafenbecken über 115 Mio. Franken vor. Im Gegenzug soll der Kanton künftig die Möglichkeit erhalten, mit der Verlagerung von Hafen- und Bahninfrastrukturen das heute vom Hafen belegte Rheinufer für eine städtische Entwicklung zu nutzen.

Quelle: Deutsche Bahn, Foto: Wendel Hilti, Unterzeichnung der Zusammenarbeits-Vereinbarung: v.l.n.r. Jens Bergmann, Dr. Hans-Peter Wessels, Jürgen Lange, Beat Aeberhard

 




Signalfahrt für bessere Wasserstraßeninfrastruktur

Am heutigen 13. November wird sich in Berlin ein Schiffskonvoi von der Mühlendammschleuse kommend in Richtung Regierungsviertel bis zum Humboldthafen und zurück bewegen. An dem Konvoi werden Schiffe der Weißen Flotte und verschiedene kleinere Arbeits- und Frachtschiffe teilnehmen. Für große Frachtschiffe ist die Fahrt durch die Berliner Innenstadt aktuell gesperrt.


Die Binnenschiffer möchten mit dieser Aktion darauf aufmerksam machen, dass die Binnenschifffahrt als ökologischer Verkehrsträger wiederkehrend und zunehmend mit infrastrukturellen Problemen an Wasserstraßen und Schleusenbauwerken in der Region Nordost konfrontiert ist.

30 Jahre nach dem Fall der Mauer ist das Verkehrsprojekt 17 – Ausbau der Wasserstraßen von und nach Berlin noch immer nicht vollständig realisiert.

Ganze Teile des Projektes sind im Laufe der Zeit verworfen worden. Die Binnenschifffahrt, die Häfen und die verladende und empfangende Wirtschaft der Region befürchten zu Recht, dauerhaft mit den Schwachstellen im nordöstlichen Bundeswasserstraßennetz leben zu müssen.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Klimadiskussion und den zunehmenden Forderungen nach einer Verkehrswende kann die Binnenschifffahrt eine nicht zu unterschätzende Alternative zum wachsenden LKW-Verkehr sein. Dafür allerdings ist ein stabil und planbar verfügbares Verkehrswegesystem erforderlich. Lang andauernde Wasserstraßensperrungen, auch infolge scheinbar nicht koordinierter Schleusensperrungen, verhindern die sinnvolle und nachhaltige Einbindung der Binnenschifffahrt in Gütertransportketten, insbesondere im Nordosten.

Mit dem Masterplan Binnenschifffahrt setzen das Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und das Gewerbe beachtliche Impulse für den Bestand und die Fortentwicklung des Verkehrsträgers Binnenschifffahrt. Allerdings drängt sich auch hier der Eindruck auf, dass die nordöstliche Region hier den Anschluss verliert.

Wir fordern die materiell-technischen und personellen Voraussetzungen für die kontinuierliche Nutzbarkeit der Bundeswasserstraßen in der Region und darüber hinaus sicher zu stellen.

Wir fordern modern ausgestattete Liegeplätze mit Landstromanschluss für die Frachtschifffahrt.

Wir fordern die Vollendung des Verkehrsprojektes 17 im ursprünglichen Umfang.

Wir fordern eine offene und auf die Belange der Schifffahrt ausgerichtete Kommunikation mit der Bundeswasserstraßenverwaltung.

Wir fordern von den Ländern Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern ein klares Bekenntnis zur Binnenschifffahrt.

Wir wissen, das gesamte deutsche Binnenschifffahrtsgewerbe steht hinter unseren Forderungen.

Wir appellieren an das Bundeministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, den Verkehrsausschuss des Deutschen Bundestages,  die Mitglieder der parlamentarischen Gruppe „Binnenschifffahrt“, die Verkehrsminister und Verkehrsausschüsse der genannten Länder, den Belangen der Binnenschifffahrt in der Region angemessene Aufmerksamkeit zu widmen.

Die Schiffe des Konvois werden durch ein Sirenensignal in der Nähe des Berliner Humboldthafen auf sich aufmerksam machen.

Wir hoffen, dass viele Schiffe im gesamten Bundesgebiet am 13. November um 11 Uhr ihre Sirenen sprechen lassen.

Wir gehen davon aus, dass dieses Signal gehört wird und dazu führt, dass unsere Forderungen nicht unbeantwortet bleiben.

Binnenschifffahrt – jetzt erst recht!   

Die Interessengemeinschaft Binnenschifffahrt in der Region Nordost ist eine Initiative um die Interessen des Binnenschifffahrtsgewerbes in der Region Nordost stärker zu vertreten. Die Initiative wird von nachstehend genannten Unternehmen unterstützt:

Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft
Deutsche Binnenreederei AG
Deutsche Transportgenossenschaft-Genossenschaft Binnenschifffahrt e.G
Reederei ED Line GmbH
Europäische Vereinigung der Binnenschiffer e.V.
Havelbeton GmbH & Co. KG
Häfen und Transport AG
LUTRA GmbH
Märkische Transportgesellschaft mbH
Märkische Bunker und Service GmbH & Co. KG
NAVIGAR TRANS Sp. z o.o. sp.k.
Rhenus PartnerShip GmbH & Co.KG
Reederverband der Berliner Personenschiffahrt e.V.
Schiffsservice Berlin Ingo Gersbeck
Schub- und Schleppreederei U. Golka GmbH & Co. KG
Smart Logistik GmbH
WIKTORIA PORT sp. z o.o.

Quelle: Deutsche Binnenreederei, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch, Binnenschiff Hanse (Symbolbild)

 

 

 

 

 

 




Rhein-Kreis Neuss mit erfolgreicher Präsentation

Insgesamt 17 Projekte für Investitionen in den Bereichen Gewerbe und Wohnen präsentierte jetzt eine Delegation aus dem Rhein-Kreis Neuss bei der internationalen Gewerbe-Immobilien-Messe Expo Real in München.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Standort Niederrhein GmbH, betonte vor großem Publikum die Attraktivität der Region. Insgesamt 39 ausländische Direktinvestitionen zog es 2018 an den Niederrhein, 17 davon allein in den Rhein-Kreis Neuss. Damit einher gingen 2026 neu geschaffene Jobs, was auch Landesbauministerin Ina Scharrenbach beeindruckte.

Petrauschke wies darauf hin, dass es auch für die Zukunft wichtig ist, „den Vorsprung zu erhalten und weiter daran zu arbeiten, beste wirtschaftliche Rahmenbedingungen für neue Investitionen und Erweiterungspläne heimischer Unternehmen zu schaffen“. Der Ausbau der Infrastruktur sowohl in den Bereichen Verkehr und Mobilität als auch in der digitalen Infrastruktur mit Glasfaser und 5G seien elementar, damit sich aus dem großen Wachstumspotenzial an der Rheinschiene auch positive Wirkungen für Betriebe und Arbeitsmarkt ergäben.

Dabei gilt es laut Landrat, sich den aktuellen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel aktiv und gemeinsam mit den Unternehmen zu stellen. Auch der Strukturwandel müsse gelingen. Petrauschke stellte den Prozess „als große Chance für die Transformation der hiesigen Wirtschaft, aber auch für die Menschen der Region“ dar. Wichtig sei es vor allem, dass im Rhein-Kreis Neuss baldmöglichst Flächen auch im Strukturwandel-Gebiet für gewerbliche Ansiedlungen aktiviert würden. Dazu müssten aber die behördlichen Prozesse im Planungs- und Baurecht beschleunigt werden. Petrauschke zeigte sich optimistisch, bei der Expo Real im nächsten Jahr schon konkrete Areale präsentieren zu können.

Am Stand der Standort Niederrhein GmbH führten der Landrat und Kreiswirtschaftsförderer Robert Abts sowie die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der kreisangehörigen Städte und Gemeinden mit ihren Wirtschaftsförderungen zahlreiche Gespräche mit Investoren, Projektentwicklern und Vertretern der Nachbarkommunen.

Mit den Städten Kaarst und Neuss sowie der Gemeinde Rommerskirchen zeigten drei Kommunen aus dem Rhein-Kreis Neuss einen Teil ihrer Projekte auf der großen Messebühne. Die Kaarster Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus stellte die Nachhaltigkeitsentwicklung des Gewerbegebiets „Kaarster Kreuz“ vor. Neuss‘ Bürgermeister Reiner Breuer nahm an der Diskussionsrunde zum Thema „Logistiklösungen“ teil, und Bürgermeister Dr. Martin Mertens aus Rommerskirchen referierte über ein Projekt zum nachhaltigen Wohnungsbau.

Insgesamt fiel das Fazit der Delegation aus dem Rhein-Kreis Neuss über die Expo Real-Teilnahme wieder positiv aus. Bei etlichen Terminen wurden Folgegespräche vereinbart, um Projekt- und Investitionspläne zu schmieden.

Quelle: Rhein-Kreis Neuss, Foto: L. Berns/Rhein-Kreis Neuss, die Kaarster Bürgermeisterin Dr. Ulrike Nienhaus, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bauministerin Ina Scharrenbach.

 

 

 

 




Landstromanlagen für Containerschiffe

Der Hamburger Senat hat den Ausbau der Landstromversorgung im Hamburger Hafen beschlossen. Damit werden die Voraussetzungen zum Umstieg von dieselbetriebener Energieversorgung zu ökologischem Strombetrieb während der Liegezeiten geschaffen. Hamburg übernimmt mit dem Ausbau eine Vorreiterrolle auf dem Feld der alternativen Energieversorgung während der Liegezeit von Schiffen im Hafen.

Als erster Hafen in Europa wird Hamburg ab 2022 sowohl für Kreuzfahrt- als auch für große Containerschiffe eine Landstromversorgung anbieten. An insgesamt acht Anschlusspunkten soll Landstrom für Containerschiffe am Burchardkai, Europakai und Predöhlkai verfügbar sein. Darüber hinaus wird das Landstromangebot auf alle bestehenden Kreuzfahrtterminals ausgeweitet. Je eine Landstromanlage wird an den Kreuzfahrtterminals HafenCity (CC1) und Steinwerder (CC3) gebaut. Am Kreuzfahrtterminal Altona besteht bereits seit 2016 die erste Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe in Europa.

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher: „Der Ausbau der Landstromanlagen im Hafen ist ein großer und konkreter Schritt zu mehr Klima- und Umweltschutz in Hamburg. Durch die Nutzung regenerativen Stroms aus diesen Anlagen können die bisherigen CO2- und Schadstoffemissionen der Schiffe während der Liegezeit vollständig vermieden werden. Mit dem heutigen Beschluss geben wir den Reedereien Klarheit und Planungssicherheit für die notwendige Umrüstung ihrer Schiffe. Nach dem konsequenten Ausbau der Landinfrastruktur für die E-Mobilität in der Stadt, der umfassenden Förderung des öffentlichen Nahverkehrs einschließlich des Baus neuer U- und S-Bahnen und der Schaffung einer Infrastruktur für den Betrieb von 100 Prozent emissionsfreier Busse zeigt Hamburg mit dem Ausbau der Landstromversorgung im Hafen ein weiteres Mal, wie nicht nur über Klimaschutz geredet, sondern dieser tatsächlich erreicht werden kann. Die Handelswege über das Wasser sind schon heute die wirtschaftlichste und umweltfreundlichste Transportart im weltweiten Warenverkehr. Mit dem Landstromprojekt sind wir in Hamburg auch Vorbild und Wegbereiter für andere europäische Häfen, um die maritime Logistik insgesamt noch klimafreundlicher zu machen.“

Alle Landstromanlagen werden an das allgemeine Stromnetz angeschlossen und versorgen die Schiffe künftig mit regenerativem Strom, der zentral in einer Anlage auf die von den Schiffen genutzte Spannung von 6,6 kV und Frequenz von 60 Hz gewandelt und von dort zu den Anschlusspunkten verteilt wird.

Durch den Einsatz von Landstrom wird ein bedeutender Beitrag zur Erreichung der Klimaziele im Bereich der Schifffahrt geleistet. Hierfür werden rund 76 Millionen Euro investiert. Die Fertigstellung der Landstromanlage ist für 2022 geplant, der Regelbetrieb ab 2023.

Quelle: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, Grafik: HPS




duisport und Cosco Shipping kooperieren

Der regelmäßige Gütertransport zwischen dem Cosco-Shipping-Ports Zeebrugge Terminal (CSP) und dem Duisburger Hafen ist nun aufgenommen worden. Damit wird das im Juni dieses Jahres beschlossene Dreierabkommen über die neue Hinterlandverbindung zwischen duisport, CSP und dem belgischen Hafen von Zeebrügge (MBZ) jetzt umgesetzt.

Die chinesische Reederei Cosco Shipping hatte jüngst ihre Aktivitäten im Rahmen der „Belt & Road“-Initiative durch wöchentlich zwei Seeschiffverbindungen von China zum Hafen Zeebrügge ausgebaut. Mit der regelmäßigen Hinterlandverbindung nutzt dpa für Ihre Kunden nun das Netzwerk des Duisburger Hafen als zentrale Logistikdrehscheibe zum Weitertransport innerhalb Europas.

Die operative Abwicklung der Verbindung zwischen Zeebrügge und dem Duisburger Hafen wird von der duisport-Tochtergesellschaft duisport agency GmbH (dpa) durchgeführt. Die dpa ist die zentrale Vertriebsgesellschaft für intermodale Transportlösungen.  Dazu gehört auch die Möglichkeit, duisport als „extended gate“ zu nutzen. Dadurch ist eine Zollfreigabe im Seehafen Zeebrügge nicht notwendig, sondern wird auf Terminals im Duisburger Hafen übertragen. Durch diese dpa-Serviceleistung wird die Transportzeit der Güter erheblich verringert.

Cosco Shipping wird zudem am Standort Duisburger Hafen die notwendigen logistischen Voraussetzungen aufbauen, selbst den Weitertransport der Waren „von Tür zu Tür“ ins Umland zu organisieren. „Mit Cosco Shipping haben wir einen starken, weltweit operierenden Partner, der von den Vorteilen unseres internationalen Netzwerkes überzeugt ist und den Duisburger Hafen als Gateway für ganz Europa nutzt“, so duisports-Vorstandsvorsitzender Erich Staake.

Quelle: duisport, Foto: duisport/krischerfotografie, die Hinterlandverbindung zwischen Zeebrügge und duisport steht. Darüber freuen sich die Kooperationspartner (v.l.n.r.): Peter Plewa, Geschäftsführer duisport agency Gmbh; Sun Ping, Representative of Cosco Shipping (Europe) GmbH; Sven R. Repp, Niederlassungsleiter Cosco Shipping Lines GmbH, Frederik Degroote, Business Development Manager CSP Zeebrugge.




Künstliche Intelligenz als Treiber

Auf dem „Zukunftskongress Logistik – 37. Dortmunder Gespräche“ dreht sich am 17. und 18. September 2019 alles um künstliche Intelligenz und eine neue Plattformökonomie.

Unter dem Motto  „Silicon Economy – Künstliche Intelligenz als Treiber neuer Geschäftsmodelle“ treffen sich in den Dortmunder Westfallenhallen zum 37. Mal Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft, aus Großkonzernen, Start-ups und Mittelstand, um beim vom Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und dem Digital Hub Logistics gemeinsam veranstalteten Kongress über aktuelle und zukünftige Herausforderungen und Chancen der Logistik zu diskutieren.

Die Digitalisierung von allem und die künstliche Intelligenz in allem wird insbesondere bisherige Geschäftsmodelle verändern. In einer Welt, in der künstliche Intelligenz alles vernetzt, in der jedes Device mit allen anderen kommuniziert und verhandelt, ist kein Platz mehr für zugangskontrollierte Systeme. Aus dem Zusammenspiel von Plattformen, Blockchains, künstlicher Intelligenz und Schwärmen cyberphysischer Systeme entsteht eine nutzungsbezogene Silicon Economy. Der „Zukunftskongress Logistik – 37. Dortmunder Gespräche“ diskutiert, wie sich Unternehmen in diesem neuen B2B-Wettbewerb behaupten können.

Im ZukunftsPlenum am ersten Kongresstag, 17. September, erörtern die Referenten die Chancen einer neuen Plattformökonomie und weitere zentrale Themen wie künstliche Intelligenz und die Zukunft der Mobilität. Prof. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer IML, wird sein „Big Picture“ einer Silicon Economy vorstellen. „Die Logistik wird die erste Branche sein, in der die Silicon Economy Wirklichkeit wird“, so ten Hompel.

Darüber hinaus erwartet die Kongressteilnehmer neben einem Vortrag von Prof. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, eine Vortragsreihe namhafter Wirtschaftsvertreter – unter anderem mit Schenker, Uber und Mars. So diskutiert etwa Dennis Heusser, Senior Associate bei Uber, die Rolle der künstlichen Intelligenz in der Mobilität von morgen: „KI bietet großes Potenzial in puncto Sicherheit, da eine Vielzahl an heutigen Straßenverkehrsunfällen auf menschliches Versagen zurückzuführen ist.“ Die aktuellen Entwicklungen auf Ebene der Unternehmen umreißt Christoph Bornschein, Geschäftsführer von TLGG, einer Beratungsagentur für Digital Business: „Die Digitalisierung von Businessprozessen entflechtet traditionelle Wertschöpfungsketten, reichert sie an und entwickelt neue Leistungen. Da ›Wertschöpfung‹ im Grunde jedes Geschäftsmodell ist, dürfte auch jedes Geschäftsmodell grundlegend von der Digitalisierung betroffen sein.“

Am Nachmittag des ersten Kongresstages stellen bereits zum dritten Mal acht Start-ups in einem Pitch-Wettbewerb ihre innovativen Geschäftsmodelle vor. Die beste Idee wird vom Publikum gewählt und im Rahmen der Abendveranstaltung mit dem „Digital Logistics Award“ und 15 000 Euro Preisgeld ausgezeichnet. Damit ist der Award eine der höchst dotierten Auszeichnungen in der logistischen Start-up-Szene.

Im Fraunhofer-Symposium „Silicon Economy“ am zweiten Kongresstag, 18. September, zeigen Referenten in fünf parallel stattfindenden Sequenzen, wie sie in ihren Unternehmen Innovationen in die Praxis umsetzen. Vom maschinellen Lernen über die digitalisierte Welt der Ladungsträger bis zur Krankenhauslogistik diskutieren die Teilnehmer zentrale Fragen, die die Branche jetzt und in Zukunft beschäftigen. Darüber hinaus bietet am zweiten Kongresstag die „Digital Sandbox“ in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, an zahlreichen Demonstratoren nicht nur über neue Technologien zu sprechen, sondern sie auch direkt auszuprobieren.

Anmeldungen zum diesjährigen Zukunftskongress können online hier vorgenommen werden. Dort ist auch das Programm zu finden.

Quelle und Foto: Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML

 

 

 




3. Internationalen BME/VDV-Intermodalkongress

Der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) und der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) landen zum 3. Internationalen BME/VDV-Intermodalkongress am 29. und 30. Oktober in in Bremen ein. Der Kongress steht unter dem Motto „Intermodalverkehre über die Seehäfen der Nordrange – Strategien, Innovationen und Zukunftsperspektiven“

Die Schiene soll in Zukunft (noch) erheblich mehr Mengen transportieren, damit der Verkehrsbereich seinen Beitrag zum Klimawandel leisten kann. Aber wie sehen die Rahmenbedingungen für ein weiteres Wachstum aus? Nach einem rasanten Wachstum der Containerverkehre über die Seehäfen stößt die Schiene immer mehr an Kapazitätsgrenzen in den Häfen und im Hinterland. Die zentralen Frage lauten also: Wie können zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden? Wo stecken Potenziale in der Infrastruktur, beim Umschlag, beim Personal, bei Fahrzeugen und bei der Gestaltung der Prozesse in den Logistikketten.

Der 3. Internationale BME/VDV-Intermodalkongress wird Antworten auf diese Fragen suchen. Die Teilnehmer werden einen Blick in die Zukunftswerkstatt der unterschiedlichen Akteure werfen und sich mit Rahmenbedingungen, Potenzialen und Maßnahmen für Mehrverkehr auf der Schiene über die Seehäfen der Nordrange beschäftigen. Die Organisatoren erwarten mehr als 100 Teilnehmer aus verschiedenen Ländern Europas. Die Kongresssprachen sind Deutsch und Englisch (Simultanübersetzung wird angeboten).

Die Teilnehmer können die Gelegenheit zum Networking, Erfahrungsaustausch und Benchmarking mit nationalen und internationalen Vertretern von Transportkunden, Eisenbahnen, Bahnspeditionen, Intermodaloperateuren, Hafen-und Terminalbetreibern, Fahrzeuganbietern, Behörden, Verbänden und anderen Unternehmen/ Institutionen nutzen. Außerdem wartet auf sie ein attraktives Rahmenprogramm:  Am 28. Oktober gibt es ab 14.30 Uhr „Intermodalverkehr zum Anfassen“ wenn der Hafen Bremerhaven besucht und ein Blick in das Eurogate Container Terminal Bremerhaven geworfen wird.

Anmelden sind hier möglich

Quelle: Verband Deutscher Verkehrsunternehmen e. V. (VDV)

 




Präzisions-Roboter arbeitet im Block „Fortuna“ im Hafen

Er arbeitet präzise, rasch und sicher: ein innovativer Roboter der Firma Kawasaki, der zurzeit im Kraftwerk Lausward im Rahmen einer regulären Revision im Einsatz ist. Seine Aufgabe: der Austausch der rund 500 Kilogramm schweren Brenner der offenen Gasturbine – eine Millimeterarbeit.

Turbinenhersteller Siemens testet den Präzisionsroboter und weitere Innovationen in einem der modernsten Gaskraftwerke der Welt: Block „Fortuna“. Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, informierte sich vor Ort darüber, wie die innovative Maschine an diesem besonderen Ort arbeitet.

Eine Neuheit in Düsseldorf: Erstmals kommt bei der turnusmäßigen Inspektion von Block „Fortuna“ ein Roboter des japanischen Konzerns Kawasaki Heavy Industries zum Einsatz. Das Gaskraftwerk befindet sich aktuell im vierten Betriebsjahr und gehört – seit es 2016 in Betrieb genommen wurde – zu den modernsten und effizientesten Gaskraftwerken der Welt. Mit einer Einsparung von mehr als einer Million Tonnen CO2 im Jahr leistet es zudem den bislang größten Beitrag zur angestrebten Klimaneutralität in der Landeshauptstadt Düsseldorf. Die Bereitschaft, in innovative Technologie zu investieren, hat sich bei den Stadtwerken Düsseldorf bewährt. Zur Innovation gehören auch das Experimentieren und Ausprobieren neuer Technologien.

„In Nordrhein-Westfalen gestalten wir Innovationen, die für den technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt von großer Bedeutung sind. Der Einsatz des neuartigen Roboters im Hightech-Kraftwerk Block ‚Fortuna‘ zeigt den Pioniergeist und Innovationswillen, der die Wirtschaft unseres Landes so stark macht“, sagte Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, bei der Besichtigung der Hightech-Anlage.

Wenn es darum ging, das Leben in der Stadt zu verbessern, dann hat man sich bei den Stadtwerken in deren über 150-jähriger Geschichte nicht einfach mit den verfügbaren Technologien zufriedengegeben, sondern neue Lösungen eingesetzt. So wurde 1866 das erste Gaswerk gebaut, um Düsseldorfs Bürgerinnen und Bürgern die zuverlässige Versorgung mit Gaslicht zu gewährleisten und damit einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit zu leisten. Deshalb prägt die Besinnung auf die eigenen Wurzeln auch heute noch die Entwicklung der Stadtwerke. Womit für Dr. Udo Brockmeier, den Vorstandsvorsitzenden der Stadtwerke Düsseldorf, in Zukunft das Geschäft auch wieder näher an der Arbeit der Gründungsjahre als an dem Geschäft der vergangenen drei Jahrzehnte liegt, das vor allem durch Standardgeschäft geprägt war.

Stetige Transformation entlang der Entwicklung der Bedürfnisse der Menschen und Unternehmen, das ist die Erfolgsgeschichte der Stadtwerke Düsseldorf – das trifft aber auch auf die Firmen-Historie des japanischen Konzerns Kawasaki zu. Dieser begeisterte die mobile Welt vor 45 Jahren mit dem Motorrad Kawasaki 750 H2. Bis Ende der 60er-Jahre war das Motorrad lediglich ein günstiges und verlässliches Fortbewegungsmittel. Doch ab Anfang der 70er Jahre entwickelte es sich mit einer neuen Generation von sehr dynamischen, attraktiven und technisch innovativen Maschinen in Richtung Spaß, Erlebnis und Freizeitaktivität. Kawasaki setzte hier einen Meilenstein und produzierte ganz nebenbei eine Produkt-Design-Ikone.

Im Block „Fortuna“ kommt nun neueste Roboter-Technik des Unternehmens zum Einsatz – eine Welt-Premiere in Düsseldorf. Der von Siemens eingesetzte neuartige Kawasaki-Roboter ist ein Experte in Sachen Präzision: Er bugsiert die 500 Kilogramm schweren Brenner der Gasturbine scheinbar mühelos und millimetergenau in die dafür vorgesehenen Öffnungen. Allein durch seinen Einsatz reduziert sich die Dauer der Wartungsarbeiten von acht auf fünf Tage.

In einem nächsten Entwicklungsschritt dieser neuen Robotik-Anwendung, den Siemens im rahmen des Besuches vorstellte, folgt nun die Transformation hin zur Digitalisierung in Gestalt eines neu entwickelten „Digitalen Assistenten“. Er geht in den nächsten Wochen in die Pilotphase und könnte demnächst auch auf der Lausward eingesetzt werden.

Der Digitale Assistent sorgt für schnellere, präzisere und zuverlässigere Daten im Wartungsprotokoll. Zudem entlastet er den Servicetechniker vor Ort und verbessert die Arbeitssicherheit. Konkret: Der Servicetechniker, der eine digitale Brille mit eingebauter Kamera aufsetzt, nimmt auf, was er sieht und spricht.  Aus der Aufnahme wird im Anschluss umgehend das Wartungsprotokoll erstellt. Vorteile: Der Servicetechniker kann beide Hände benutzen, Papier, Stifte und Handkamera werden nicht mehr benötigt. Auch das Zuordnen von Notizen und Fotos sowie das manuelle Übertragen in den Wartungsbericht entfallen.

Entwickelt wurde dieser Digitale Assistent von Siemens in Mülheim in Kooperation mit dem Start-up-Unternehmen „Neohelden“, die Gewinner der Siemens-Challenge beim „RuhrSummit 2018“, dessen Schirmherr Minister Pinkwart auch in diesem Jahr ist.

Quelle und Foto: Stadtwerke Düsseldorf AG, Bild 1: von links: Dr. Udo Brockmeier, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Düsseldorf AG, Jan-Hendrik Schmitz, Siemens, und Prof. Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen. 

 

 

 




Logistik in NRW fordert freie Rheinuferstraße

Um eine bessere Luftqualität in der Kölner Innenstadt zu erreichen, werden kurzfristig große Teile der Innenstadt für den Durchgangsverkehr von Lkw über 7,5t gesperrt. Betroffen ist von dieser Sperrung auch die Rheinuferstraße (B51), die den Niehler Hafen mit der Industrie im Kölner Süden verbindet. Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik NRW (VVWL) sieht in dieser Maßnahme ein großes Problem von landesweiter Bedeutung und geht davon aus, dass durch diese Sperrung die Luftqualität insgesamt verschlechtert wird.

In reinen Zahlen ausgedrückt ist gegenüber der Route vom Niehler Hafen über die B51 in den südlichen Chemiegürtel Kölns die Strecke über die A1 und A4 mehr als doppelt so lang (Beispiel Niehler Hafen nach Godorf über B51: 17,5 km, über westlichen Autobahnring 36,7 km). Kurioser Weise weist der Luftreinhalteplan zwar eine wesentlich kürzere (22,3 km), „erlaubte und priorisierte Lkw-Route“ als Ausweichstrecke innerhalb Kölns aus, diese ist für größere Lastkraftwagen – und damit ausgerechnet für den Containerverkehr – jedoch völlig ungeeignet, denn sie endet spätestens am Brückenbauwerk Innere Kanalstraße Ecke Hornstraße (im Volksmund „Idiotenbrücke“ genannt), welches mit einer Durchfahrtsbeschränkung für Fahrzeuge ab 3,6 m Höhe ausgewiesen ist. Andere geeignete Ausweichmöglichkeiten bestehen auf rund des nicht erfolgten Ausbaus des Godorfer Hafens sowie des Zustandes der innerstädtischen Rheinbrücken nicht.

„Es geht nicht nur um ein paar zusätzliche Kilometer“, erläutert Dr. Christoph Kösters, Hauptgeschäftsführer des Logistikverbandes VVWL. „Aufgrund der längeren Strecke und der Staulage auf dem Kölner Autobahnring schaffen die Lkw statt durchschnittlich drei nur noch maximal zwei Rundläufe, um den Hafen mit Industrie im Kölner Süden zu verbinden.“ Dies mache den umweltfreundlicheren Verkehrsträger Binnenschiff gegenüber einem Direkt-Lkw unattraktiver, so dass für die gesamte Containerverkehrsstrecke ab den Seehäfen bis nach Köln eine Verlagerung von der Wasserstraße auf den Lkw mit Wahrscheinlichkeit eintreten werde. Auf diese Weise sei realistisch, dass sowohl durch die Mehrkilometer als auch durch eine Rückverlagerung von Verkehrsströmen auf die Straße in der Gesamtbetrachtung die Gesamtemissionen des Verkehrs signifikant ansteigen werde, so dass sich – abgesehen von im Saldo klimaschädlichen Auswirkungen – die urbane und regionale Hintergrundbelastung erhöhen werde, mahnt Kösters.

Nicht nur wegen der drohenden verkehrslogistischen Folgen und der Verkehrsverlagerungs-Effekte sondern auch aus Gründen der Gesamt-Emissionen fordert der VWVL daher, eine Lösung für den Güterverkehr zwischen dem Niehler Hafen und der südlichen Kölner Chemieregion zu finden und zumindest eine Ausnahmeregelung für Fahrten mit Quelle oder Ziel Niehler Hafen mit Nfz > 7,5 t zu definieren.

Der Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V. (VVWL) ist der führende Unternehmer- und Arbeitgeberverband für Transport, Logistik, Spedition, Möbelspedition und Entsorgung in NRW. Wir vertreten rund 2.000 Mitgliedsfirmen, die über 180.000 Arbeitsplätze zur Verfügung stellen. Als nordrhein-westfälischer Landesverband des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL), des Deutschen Speditions- und Logistikverbandes (DSLV) sowie des Bundesverbandes Möbelspedition und Logistik (AMÖ) setzen wir uns intensiv dafür ein, ökologische und ökonomische Belange rund um die Logistik und den Güterverkehr miteinander in Einklang zu bringen. So arbeiten wir in diversen Luftreinhalteplanungsgruppen in NRW, unter anderem beim Luftreinhalteplan Köln seit 2006, und haben aktiv im Lenkungskreis sowie der Projektgruppe Verkehr an der Erstellung des Klimaschutzplans NRW mitgewirkt.

Quelle: Verband Verkehrswirtschaft und Logistik Nordrhein-Westfalen e.V., Foto: HGK