Mirko Pahl verlässt TX Logistik

Mirko Pahl, CEO der TX Logistik AG, wird das Eisenbahnlogistikunternehmen zum 31. Juli 2019 aus persönlichen Gründen verlassen.

Der studierte Diplom-Kaufmann und ausgewiesene Eisenbahnexperte wechselte im März 2017 zu TX Logistik und leitete dort in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld die schrittweise Weiterentwicklung des Unternehmens ein.

Neben einem Organisations- und Personalumbau fokussierte er sich vor allem auf die Beschaffung eigener moderner Multisystem-Lokomotiven, das Wiedererlangen der Lizenzen in Schweden und Dänemark sowie die Wiederaufnahme der Verkehre im Schweiz-Korridor. Um TX Logistik zukunftssicher aufzustellen, wurde ebenfalls massiv in Automatisierung und Digitalisierung investiert. Noch in Umsetzung befindet sich die von ihm eingeleitete strukturelle Weiterentwicklung des Verkehrsportfolios.

Der Nachfolger von Mirko Pahl als CEO der TX Logistik AG wird in den kommenden Tagen bekannt gegeben.

Quelle und Foto: TX Logistik

 

 

 




Container treiben Umschlagswachstum

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 erzielte der Hafen von Rotterdam einen Umschlag von 240,7 Mio. Tonnen, ein neuer Rekord. Das sind 3,4 % mehr als im ersten Halbjahr 2018.

Das Wachstum des Containerumschlags, einem der strategischen Speerspitzen des Havenbedrijfs, setzte sich mit 4,8 % (in Tonnen, + 6,4 % in TEU) gegenüber dem ersten Halbjahr 2018 fort, was ebenfalls einen neuen Umschlagsrekord darstellt. Das Wachstum ist vor allem auf höhere Import- und Transshipmentvolumen zurückzuführen. Hier geht es zum Halbjahresbericht 2019

• Gesamtumschlag 240,7 Mio. Tonnen, neuer Rekord
• Wachstum Containerumschlag auf 7,5 Mio. TEUs (+ 6,4 % in TEUs, + 4,8 % in Tonnen)
• Leichte Zunahme (+ 4,0 %) Umsatz Havenbedrijf Rotterdam auf € 357,8 Mio.
• Deutliche Zunahme (+ 7,0 %) Betriebsergebnis auf € 134,8 Mio.
• Anhaltend hohe Investitionen (€ 177,1 Mio.) in die Infrastruktur

Weitere positive Highlights waren die Marktsegmente Rohöl (+ 2,8 %) und LNG (+ 94 %). Das Wachstum des Rohöls wurde durch vermehrte Importe von billigem Öl aus den Vereinigten Staaten getragen. LNG wuchs hauptsächlich aufgrund der gestiegenen Exporte von amerikanischem Gas nach Europa. Rückgänge waren im ersten Halbjahr in den Marktsegmenten Mineralölprodukte (- 5,8 %) und Agribulk (- 7,2 %) zu verzeichnen.

Die Finanzergebnisse von Havenbedrijf Rotterdam waren im ersten Halbjahr 2019 gut. Die erhaltenen Seehafengebühren sowie die Miet- und Pachteinnahmen der ausgegebenen Flächen stiegen leicht an, was zu einem Umsatzwachstum von 4,0 % auf € 357,8 Mio. führte. Das Segment des Flüssigmassenguts machte dabei innerhalb dieses Wachstums den größten Teil aus.
Auch da die betrieblichen Aufwendungen unterproportional zu den Erlösen gestiegen sind, verbesserte sich das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit vor Steuern um 7,0 % auf € 134,8 Mio.

CEO Allard Castelein: „Der Umschlag im Hafen läuft gut, insbesondere im strategisch wichtigen Marktsegment Container. Die Finanzergebnisse des Havenbedrijf sind gut. Dies ermöglicht es uns, weiterhin in den Hafen, in die physische Infrastruktur und in digitale Lösungen für Handel und Logistik zu investieren“.

Im Bereich der Energiewende wurden im Hafen von Rotterdam in den letzten sechs Monaten wieder wichtige Fortschritte erzielt. So zeigt die Wirtschaft großes Interesse an einer Beteiligung am Projekt Porthos zur Speicherung von CO2 in erschöpften Gasfeldern unter der Nordsee. Erst kürzlich wurde eine Machbarkeitsstudie zu H-Vision vorgestellt. H-Vision ist die großtechnische Herstellung und Anwendung von CO2-neutral erzeugtem Wasserstoff, auch bekannt als blauer Wasserstoff, in industriellen Prozessen. Dadurch lässt sich der CO2-Ausstoß bis 2030 um zwei bis vier Megatonnen reduzieren.

Der Ende Juni veröffentlichte Vorschlag des niederländischen Kabinetts für ein Klimaabkommen enthält Chancen und Risiken. CEO Allard Castelein: „Der vorgeschlagene Clusteransatz, der Fokus auf Infrastruktur und Wasserstoff bieten Chancen für die Industrie in Rotterdam. Havenbedrijf Rotterdam ist bestrebt, diese in naher Zukunft mit dem niederländischen Staat auszuarbeiten. Wir halten es für sehr wichtig, dass die Einführung einer CO2-Steuer mit der Realisierung notwendiger physischer Infrastruktur einhergeht, so dass den Unternehmen Möglichkeiten geboten werden, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren“. Dies ist gut für das Geschäftsklima und die Wettbewerbsposition der Niederlande.

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2019 blieben die Investitionen auf hohem Niveau (€ 177,1 Mio.). Havenbedrijf Rotterdam trägt aktiv an der Erhöhung der Zuverlässigkeit in der Logistikkette bei. Im Mai wurde der erste Pfahl für die Container Exchange Route eingeschlagen. Der Bau der Theemswegtracé, bei der ein Teil der Hafenbahnstrecke umgeleitet wird, verläuft nach Plan.

Havenbedrijf Rotterdam übernimmt die Führung bei der digitalen Transformation von Hafen und Logistik. Dies erhöht die Effizienz auf den wichtigsten Handelsrouten, senkt die Kosten und reduziert den CO2-Ausstoß. Der Hafen von Danzig hat auf Navigate umgestellt, den vom Havenbedrijf Rotterdam entwickelten Routenplaner für die Schifffahrt. Im Mai verließ der mit Sensoren ausgerüstete Container 42 den Hafen von Rotterdam für eine zweijährige Weltreise. Mit Hilfe von Echtzeitinformationen lassen sich Wartezeiten reduzieren und Liegeplätze, Be-, Entlade- und Abfahrtszeiten optimieren. Die aus den gesammelten Daten gewonnenen Erkenntnisse zur Effizienz werden im Hafen von Rotterdam genutzt, um seine Wettbewerbsposition weiter zu stärken.

CEO Allard Castelein: „Im makro-ökonomischen Bereich sind die Beziehungen zwischen den wichtigsten Handelsregionen der Welt nach wie vor angespannt. Es besteht auch weiterhin Unsicherheit über die Einführung von Handelszöllen nach dem Brexit. Beide Entwicklungen tragen zu unsicheren Aussichten für ein weiteres Wachstum des Welthandels bei. Angesichts der oben genannten globalen Unsicherheiten erwartet der Havenbedrijf Rotterdam eine leichte Abschwächung des Güterumschlagswachstums in der zweiten Jahreshälfte 2019″.

Quelle und Foto: Port of Rotterdam 




Wechsel an der Spitze der Hafengesellschaft

Jetzt ist es offiziell: Der Rheinhafen Krefeld bekommt einen neuen Geschäftsführer. Christoph Carnol tritt die Nachfolge von Sascha Odermatt an und leitet den Hafen zukünftig gemeinsam mit Elisabeth Lehnen.

Bereits im Frühjahr 2019 hatten der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung des Rheinhafens Krefeld beschlossen, dass Herr Christoph Carnol neuer Sprecher der Geschäftsführung wird. Er übernimmt das Aufgabengebiet von Sascha Odermatt, der durch seine Ernennung zum Geschäftsführer bei den Neuss Düsseldorfer Häfen im Mai 2018 seine bisherige Geschäfts- führertätigkeit beim Krefelder Hafen aufgeben wird.

Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer begrüßt den neuen Geschäftsführer an seinem ersten Arbeitstag im Krefelder Hafen. „Christoph Carnol bringt viel internationale Erfahrung in die Geschäftsführung des Rheinhafens. Ich bin überzeugt, dass es ihm gemeinsam mit Elisabeth Lehnen gelingen wird, die Erfolgsgeschichte der vergangenen Jahre fortzuschreiben. Ein starker Rheinhafen ist und bleibt für den Wirtschaftsstandort Krefeld ein echter Trumpf“, so der Oberbürgermeister.

„Wir freuen uns, dass wir mit Herrn Carnol eine erfahrene und kompetente Kraft mit Auslandserfahrung für die Geschäftsführung des Rheinhafens Krefeld gewinnen konnten“, so der Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Hengst, „Herr Carnol kennt die Logistikbranche seit langem.“ Hengst dankt Herrn Odermatt für seine langjährige, erfolgreiche und vorausschauende Tätigkeit im Interesse des Rheinhafens Krefeld. Sascha Odermatt und Elisabeth Lehnen freuen sich mit Christoph Carnol einen fachkundigen Kollegen gefunden zu haben, der als Logistiker und Industriekenner in die Mitverantwortung beim Hafen Krefeld einsteigt.

Christoph Carnol (52) studierte Ökonomie mit dem Schwerpunkt Marketing an der Haute Ecole Lucia de Brouckère in Brüssel. Neben weiteren fachlichen Weiterbildungen absolvierte er berufsbegleitend den Master of Business Administration mit den Schwerpunkten Leadership und nachhaltige Un- ternehmensführung sowie einen Master in erneuerbaren Energien. Seine berufliche Tätigkeit begann er im Logistikmanagement für die Automobilindustrie. Er war bei verschiedenen Logistikunternehmen und Automobilzulieferern tätig unter neuerem bei der Schnellecke Group und der Deutschen Bahn – DB Cargo. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeiten bestand im Aufbau und der Steuerung internationaler und intermodaler Transportnetzwerke für die Automobil– und Metallindustrie sowie in der Produktion von Interieur- und Exterieurkomponenten für die Automobilindustrie. Zuletzt war er als Managing Director Central Europe und Corporate Sales Director Automotive für Gon- varri Industries tätig. Christoph Carnol ist verheiratet und hat 3 Kinder.

Quelle und Foto: Rheinhafen Krefeld

 




H2O statt CO2 – Rhein wird zukunftssicher

Bundesminister Andreas Scheuer hat einen Aktionsplan  „Niedrigwasser Rhein“ mit acht Maßnahmen vorlegt. Dieser wurde gemeinsam mit den vom Rhein abhängigen Unternehmen entwickelt, um zuverlässig kalkulierbare Transportbedingungen am Rhein zu schaffen.

Scheuer: „Wir brauchen mehr Schiff statt Stau und mehr H2O statt CO2. Die extremen Trockenperioden der vergangenen Jahre haben gezeigt: Wenn die Schiffe auf dem Rhein nicht fahren können, bleiben die Tankstellen leer und Unternehmen müssen ihre Produktion zurückfahren. Um die Versorgung  der Bevölkerung und den Wirtschaftsstandort auch für die Zukunft zu sichern, haben wir einen Aktionsplan mit acht konkreten Maßnahmen aufgestellt. Denn klar ist: Wir müssen jetzt handeln, um die Transportbedingungen auch mit Blick auf klimatische Veränderungen konstant hoch zu halten.“

Michael Heinz, BASF-Vorstandsmitglied und Standortleiter Ludwigshafen ergänzt: „Der „8-Punkte-Plan“ nimmt den Rhein in den Fokus. Das ist ein starkes Signal. Aber wir wissen: Damit ist es natürlich nicht getan: Alle Verkehrsträger – also Straße, Schiene, Binnenschiff und Seeverkehr – sind für eine solide wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes essentiell. Die Industrie braucht zuverlässig nutzbare Transportwege, um die Rohstoffversorgung sichern und Kunden beliefern zu können. Die gesamte deutsche Infrastruktur braucht neue Impulse und vor allem: neue Investitionen. Nur so werden wir die Herausforderungen der Zukunft meistern können.“

„Wir freuen uns sehr, dass der Verkehrsminister mit dem 8-Punkte-Plan die Initiative ergreift und ein detailliertes Infrastrukturkonzept für den Rhein auf den Weg bringt. 80 Prozent unserer Rohstofftransporte werden über den Rhein transportiert. Wir sind, um im Wettbewerb bestehen zu können, auf funktionierende Transportwege über den Rhein zwingend angewiesen und begrüßen alle Maßnahmen die zur Stärkung der entsprechenden Infrastruktur beitragen“, meint Premal Desai, Sprecher des Vorstands Thyssenkrupp Steel Europe AG:

Das Binnenschiff trägt den Hauptanteil des Gütertransports am Rhein – noch vor Schiene und Lkw. Der Rhein ist die bedeutendste und umweltfreundlichste Transportroute Deutschlands, das Binnenschiff selbst ein Transportgigant.

In den vier Handlungsfelder „Informationsbereitstellung“, „Transport und Logistik“, „Infrastruktur“ und „Langfristige Lösungsansätze“ sind insgesamt acht Maßnahmen aufgestellt worden, mit denen den klimawandelbedingten Herausforderungen am Rhein begegnet werden soll. Diese reichen von der Verbesserung der operationellen Vorhersagen über die Entwicklung niedrigwassergeeigneter Schiffstypen bis zur schnelleren Umsetzung infrastruktureller Maßnahmen und gesellschaftlichem Dialog. Details zu den einzelnen Punkten sind unter www.bmvi.de/aktionsplan-niedrigwasser-rhein  zu finden.

Ocke Hamann, Geschäftsführer der Niederrheinischen IHK für den Bereich Standort, Digital, Innovation, Umwelt erklärte zu dem Programm, dass das Niedrigwasser des vergangenen Jahres gezeigt habe, wie wichtig die Binnenschifffahrt für die Versorgung von Industrie und Bevölkerung ist. „Investitionen und Beschäftigung sind unmittelbar abhängig von der Verlässlichkeit des Rheins als Transportweg. Wir begrüßen daher, dass Bundesverkehrsminister Scheuer einen Maßnahmenplan zum Umgang mit Niedrigwasser-Ereignissen aufgestellt hat. Dem Plan fehlt allerdings ein wichtiger Impuls. Die für den Rhein vorgesehenen Abladeverbesserungen zwischen Duisburg und Dormagen sollten nach unserer Auffassung die gleiche Priorität erhalten, wie die für den Mittelrhein vorgesehenen Maßnahmen. Nur für den Mittelrhein sieht Scheuers 8-Punkte-Plan ein eigenes Maßnahmengesetz vor. Mit Blick auf den enormen Handlungsdruck fordern wir ein solches auch für die Maßnahmen am Niederrhein.“

Der Vizepräsident des Verein für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V. (VBW, Niels Anspach (BP Europa SE) erläutert, dass es Ziel des 8-Punkte-Plans sei, die negativen Effekte von extremen Niedrigwasserphasen zukünftig zu minimieren. Die mehrmonatige Niedrigwasserphase in 2018 führte nach seienr Auskunft zu einem Rückgang des BIP von 0,2 Prozent (Quelle ifW, Kiel) und zu erheblichen Belastungen für die Produktion in wichtigen Schlüsselindustrien, wie der chemischen, der stahlerzeugenden oder der Mineralölindustrie. „Einige Konzerne, wie die BASF und ThyssenKrupp mussten dadurch Verluste im dreistelligen Millionenbereich verzeichnen. Da sich derartige Wassersituationen durch den Klimawandel zukünftig häufiger einstellen könnten, sind schnelle und nachhaltige Maßnahmen zur Stärkung der Robustheit des Systems Wasserstraße gegenüber diesen Ereignissen erforderlich.“

„Die Vereinbarung ist ein wichtiges Signal an die von der Binnenschifffahrt abhängigen Industrieunternehmen im Rheinkorridor. Es ist wichtig, dass die dort verankerten Maßnahmen nun schnellstmöglich umgesetzt werden, bevor derartige Klimaereignisse zu Standortfragen werden und dauerhaft Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland gefährden. Insofern ist der 8-Punkte-Plan auch ein Signal an die Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus sollte der Plan als Aufschlag genutzt werden, um über weitergehende wasserbauliche Konzepte und Maßnahmen zur Stabilisierung des Rheins in Niedrigwasserphasen nachzudenken. Ich freue mich, dass auch viele im VBW engagierte Unternehmen, wie die BASF, Covestro, ThyssenKrupp Steel und auch wir als BP von vornherein an dieser Erklärung mitwirken konnten. Deswegen haben wir als VBW die Erklärung auch gern mitgezeichnet und werden die Umsetzung der Maßnahmen bestmöglich unterstützen.“

Gemeinsam mit dem Bundesverkehrsminister und Vertretern der Industrie hat auch der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt e.V. (BDB) an Bord der „MS Mainz“ den vom BMVI aufgelegten Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“ unterzeichnet. „

Das Jahr 2018 mit seinem extremen Niedrigwasser und Pegeltiefständen an verschiedenen Flüssen hat den Kunden und auch den Endverbrauchern deutlich vor Augen geführt, wie wichtig der Güterverkehr per Binnenschiff für die Versorgung der Industriestandorte, gerade auch im Rheingebiet, ist. Kein anderer Verkehrsträger war in der Lage, Ladungsmengen der Binnenschifffahrt zu übernehmen, so dass sich Güter verteuert haben und teils nicht in gewohntem Umfang bereitgestellt werden konnten. Wir begrüßen daher, dass das Bundesverkehrsministerium in der Erwartung, dass derartige Niedrigwassersituation künftig wohl häufiger zu befürchten sind, einen Aktionsplan erarbeitet hat, der die Leistungsfähigkeit der Binnenschifffahrt langfristig auch bei niedrigen Wasserständen sichern soll“, betonte BDB-Präsident Martin Staats (MSG).

Besonders wichtig sei in diesem Zusammenhang die in dem Papier verankerte Ankündigung des Bundes, alle sinnvollen Maßnahmen zur Beschleunigung der im Bundesverkehrswegeplan 2030 verankerten Abladeoptimierungen an Mittel- und Niederrhein, zu prüfen, beispielsweise durch den Erlass von Maßnahmengesetzen. Wichtig sei außerdem, auch darüber hinausgehende wasserbauliche Lösungen zur Sicherstellung kalkulierter Transportbedingungen am Rhein in den Fokus zu nehmen: „Da eine Häufung von signifikanten Niedrigwasserereignissen künftig nicht ausgeschlossen werden kann, muss auch ganz ernsthaft über den Bau von Staustufen und Speicherlösungen am Rhein diskutiert werden. Es ist daher richtig, dass im Aktionsplan eine profunde Untersuchung derartiger Maßnahmen verankert ist“, so der BDB-Präsident.

Für eine Verbesserung der Schiffsnavigation bei Niedrigwasser sieht das Papier unter anderem optimierte Wasserstandsprognosen und eine Bereitstellung von aktuellen Tiefeninformationen in der elektronischen Binnenschifffahrtskarte (Inland ECDIS) vor. Dadurch werden langfristigere Planungsmöglichkeiten für Gütertransporte und eine verbesserte Ausnutzung der Fahrrinnentiefen für die Schiffsführung ermöglicht.

„Das Gewerbe benötigt außerdem ein mit einer attraktiven Förderkulisse unterlegtes Flottenneubauprogramm“, so Staats. Im 8-Punkte-Plan wird im Handlungsfeld „Transport und Logistik“ immerhin eine mögliche fiskalische und ordnungspolitische Unterstützung bei der Entwicklung und Verfügbarkeit von angepassten, flachgängigen Schiffstypen genannt.

Erst Mitte Mai 2019 hatte Scheuer in Berlin den auf Anregung des BDB in den Koalitionsvertrag aufgenommenen und binnen kurzer Zeit mit Inhalt gefüllten „Masterplan Binnenschifffahrt“ vorgestellt. Dieser sieht unter anderem eine konsequente Umsetzung der im Bundesverkehrswegeplan 2030 sowie im Wasserstraßenausbaugesetz festgeschriebenen Wasserstraßeninfrastrukturprojekte sowie eine deutlich verbesserte Förderkulisse für das Binnenschifffahrtsgewerbe vor, zum Beispiel hinsichtlich der Förderung von Maßnahmen zur Modernisierung der Flotte. Auf dem Parlamentarischen Abend des BDB am 15. Mai 2019 in Berlin kündigte das Ministerium an, ein solches neu aufgelegtes Modernisierungsprogramm bei der EU notifizieren lassen zu wollen, damit das Gewerbe in den Genuss höherer Fördersummen und besserer Förderquoten kommt, um beispielsweise die Herausforderungen bei der Umrüstung auf deutlich teurere Binnenschiffsmotoren, die den neuen EU-weiten Abgasvorschriften entsprechen, bewältigen zu können.

Der Masterplan enthält außerdem einen Prüfauftrag für ein umfangreiches Flottenneubauprogramm, mit dem auch ein Anreiz für angepasste, flachgängige Binnenschiffe gesetzt würde, die dann auch bei ungünstigen Wasserständen länger in Fahrt gehalten werden könnten. Daher ist es konsequent, dass in den Aktionsplan „Niedrigwasser Rhein“ explizit die Entwicklung und der Bau von solchen Schiffstypen aufgenommen wurden. Da angenommen werden muss, dass signifikante Niedrigwasserereignisse künftig vermehrt auftreten werden, ist eine derartige Förderung von hoher Bedeutung. Das „Dürre-Jahr“ 2018 hat verdeutlicht, dass die Binnenschifffahrt ein systemrelevanter und unersetzlicher Partner in der Logistikkette zur Versorgung ihrer Kunden ist. Kein anderer Verkehrsträger konnte die Ladungsmengen der Schifffahrt übernehmen – die Transportmenge der Güterbahn sank im Jahr 2018 vielmehr um rund 1 Prozent.

Pressestelle BMVI, Niederrheinische IHK, VBW, BDB, Foto: Niederrheinische IHK

 

 

 

 

 




Panattoni Europe baut für ABC-Logistik

Panattoni Europe, der nach eigenen angaben führende Projektentwickler für Industrie- und Logistikimmobilien in Europa, baut erneut eine Logistikanlage im Düsseldorfer Hafen. Der Projektentwickler lässt dort auf einem 23.500qm großen Grundstück für die ABC-Logistik GmbH eine Anlage mit 11.600 qm Logistik-, 1.900 qm Büro- und Sozialflächen sowie 540 qm Mezzanine-Fläche entstehen.

Das Brownfield-Grundstück liegt Am Fallhammer 15/Cuxhavener Str. 4a und verfügt über eine hervorragende Anbindung zu den Autobahnen A 46 und A 57 sowie zur Düsseldorfer Innenstadt. Die Immobilie wird in qualitativ hochwertiger Bauweise nach DGNB-Gold-Standard errichtet und ermöglicht durch ihre trimodale Lage am Hafen eine Transportkette zu Wasser und zu Land. Mit dem Bau wurde bereits Mitte Mai begonnen. Er wird voraussichtlich im zweiten Quartal 2020 fertig gestellt. Die NDH, Neuss-Düsseldorfer Häfen GmbH & Co. KG, fungiert als Erbpachtgeber.

Der Mieter des Areals ist die ABC-Logistik GmbH, die sich unter anderem auf Speditionsdienstleistungen, Lagerlogistik sowie Mehrwertdienste und Montagelogistik spezialisiert hat. ABC-Logistik befindet sich seit ihrer Gründung 1997 im Düsseldorfer Hafen, bietet 250 Menschen Arbeitsplätze und verfügt über 60.000 qm Logistikflächen und 80 eigene Fahrzeuge.

Mit der neuen Anlage erweitert ABC-Logistik ihre Präsenz am Hauptsitz. „Der Standort ist perfekt für die Erbringung unserer Logistikleistungen: Vom Container-Handling über den naheliegenden Containerterminal, über Warehousing, bis zu nationaler und internationaler Transport- und Montagelogistik bietet der Düsseldorfer Hafen alle Möglichkeiten, um langfristig erfolgreiche Geschäftsmodelle zu entwickeln und umzusetzen“, erklärt Holger te Heesen, Geschäftsführer von ABC-Logistik.

Mit dem Projekt incharge – smarte Innenstadtlogistik engagiert sich ABC-Logistik seit 2017 erfolgreich für einen nachhaltigen und geordneten Warenverkehr in Düsseldorf.Ziel von incharge ist es, bündelungsfähige Lieferverkehre in die Innenstadt um bis zu 75 Prozent zu reduzieren, lokalen Unternehmen die Kontrolle über ihre Warenströme zu ermöglichen und dem Einzelhandel neue Möglichkeiten zu bieten neben dem Onlinehandel erfolgreich zu bleiben.

„Bedingt durch die unmittelbare Nähe zur City der Landeshauptstadt ist der Hafen der ideale Standort für die Innenstadtlogistik. Der Neubau Am Fallhammer 15 ist daher für ABC-Logistik von entscheidender Bedeutung.Mit Panattoni haben wir für dieses wichtige Projekt einen erfahrenen Partner an Bord“, erklärt te Heesen.

Die Fläche ist deshalb auch bereits exklusiv für den Umschlag und das Handling von incharge verplant. In Verbindung mit der neuen Hauptverwaltung werden in den nächsten Jahren bis zu 100 neue Arbeitsplätze entstehen.

Panattoni Europe hat bereits Erfahrungen beim Bau im Düsseldorfer Hafen. „Schon in der Vergangenheit haben wir zusammen mit den involvierten Parteien erfolgreich dort gearbeitet und etwa den Panattoni Logistikpark entwickelt. Wir freuen uns, dass auch ABC-Logistik auf unsere Expertise vertraut“, sagt Fred-Markus Bohne, Managing Partner von Panattoni Europe.

Quelle und Grafik: Panattoni Europe

 

 

 




CMA CGM bestellt 50.000 Tracker von Traxens

Die CMA CGM Group hat einen Auftrag über 50.000 Traxens-Tracker vergeben.

Als Teilhaber und erstes Unternehmen, das 2012 in Traxens investiert hat, beteiligte sich CMA CGM an der Entwicklung der Peilsender und führte sie 2018 kommerziell ein. Mit der Bestellung von 50.000 Trackern unterstreicht CMA CGM seine Strategie der flächendeckenden Einführung der Traxens-Lösung zum Nutzen seiner Kunden.

Der Peilsender von Traxens wird am Container befestigt und ermöglicht eine Überwachung der:

  • Position des Containers, sowohl auf See als auch an Land
  • Intensität der auftretenden Erschütterungen
  • Öffnungs- und Schließvorgänge der Türen
  • externen Temperaturschwankungen

Dank des echtzeitnahen Meldesystems können die Kunden von CMA CGM ihre Waren effizient überwachen und sind so in jeder Phase des Transportprozesses optimal informiert.

Neben den Daten, die rund um die Uhr übertragen werden, kann der Kunde, falls er tiefer in die Analyse der gesammelten Informationen eintauchen möchte, von einer personalisierten Analyse seiner Lieferkette profitieren. Kunden, die sich für die Traxens-Lösung entscheiden, können so logistische Probleme identifizieren und schnelle und effektive Optimierungslösungen umsetzen.
Mit Traxens bekräftigt die CMA CGM Group ihr Bestreben, den Kunden maßgeschneiderte Lösungen anzubieten, die ihnen helfen, ihre Aktivitäten durch ein besseres Verständnis der gesamten Lieferkette zu optimieren.

Quelle: CMA CGM, Foto: HHM / Dietmar Hasenpusch

 

 

 




Zusätzliche Experten für ambitionierten Zeitplan

447 Kilometer Schifffahrtskanäle – die Wasserstraßen im Ruhrgebiet zählen zu den bedeutendsten Verkehrsachsen für Industrie und Schifffahrt in Deutschland. Wie das System Häfen-Industrie-Logistik zukünftig noch besser funktionieren kann, haben die Teilnehmer der BMVI-Regionalkonferenz „Wasserstraßen im Ruhrgebiet“ diskutiert.

Bei der Veranstaltung in Duisburg mit mehr als 100 Vertretern aus Politik, Kommunen, Verbänden, Schifffahrt, Logistik, Gewerbe und Industrie kündigte Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur an, ein erfahrenes Planungsteam von einer andere Wasserstraße in das Ruhrgebiet verlegen zu wollen. Denn hier drängten die Aufgaben und versprächen gleichzeitig eine hohe Wirtschaftlichkeit. Von welcher Wasserstraße die fünf bis zehn Experten kommen erden, wollte er noch nicht sagen, stellt sich aber auf Diskussionen ein. Zudem kündigte er an, dass die Maßnahmen am MDK in den kommenden zehn Jahren abgeschlossen werden sollen.

Ferlemann: „Klar ist: Die Zuverlässigkeit der Binnenwasserstraßen steht für uns an oberster Stelle. Nur so können Industrie und Binnenschifffahrt sicher planen. Wir schaffen jetzt die erforderlichen Rahmenbedingungen und stellen ein zusätzliches Planungsteam auf, das sich ausschließlich gezielt um die prioritären Projekte an den westdeutschen Kanälen kümmert. Wir nutzen alle Möglichkeiten, um Projekte zu beschleunigen – wie zum Beispiel Maßnahmengesetze, mit denen schneller Baurecht erlangt wird. Und wir setzen den Dialog mit den Akteuren im Ruhrgebiete intensiv fort. Nur gemeinsam können wir die Zukunft der Wasserstraßen im Ruhrgebiet nachhaltig und effizient gestalten.“

Prof. Dr. Witte, Präsident der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt: „Die noch schnellere Planung und konsequente Umsetzung der Baumaßnahmen im Westdeutschen Kanalnetz haben für uns höchste Priorität. Neue Beschleunigungsmöglichkeiten und zusätzliche Ressourcen werden den entsprechenden Schwung bringen. Sie sorgen dafür, dass die Wasserstraßen zukünftig noch stärker als verlässliche Transportwege bereit stehen. Besonders der Wesel-Datteln-Kanal spielt für einen modernen und effizienten Gütertransport eine zentrale und überregionale Rolle.“

Die BMVI-Regionalkonferenz „Wasserstraßen im Ruhrgebiet“ knüpft an den „Masterplan Binnenschifffahrt“ des Bundesministeriums an. Er umfasst zahlreiche Maßnahmen, um die Binnenschifffahrt zukunftsfähig und attraktiver zu machen. Erste Maßnahmen werden bereits umgesetzt. So wird das BMVI zum Beispiel die Neuanschaffung des Flachwasserfahrsimulators „SANDRA“ am Schifferberufskolleg Duisburg vollständig finanzieren. Nach zehn Jahren erfolgreicher Nutzung muss „SANDRA“ durch einen neuen Simulator ersetzt werden. Dafür stehen bis zu 1,6 Mio. Euro vom BMVI bereit. Das Gerät simuliert komplexe Navigationsaufgaben ohne Schadensrisiko; die daraus gewonnenen Erfahrungen sind wichtige Bestandteile der Ausbildung zum Binnenschiffer bzw. zur Binnenschifferin. Darüber hinaus wird der neue Simulator künftig bei den praktischen Patentprüfungen eine wichtige Rolle spielen.

Enak Ferlemann: „Wir wollen die Binnenschifffahrt modern und effizient gestalten und investieren deshalb auch in die Ausbildung. Unsere zukünftigen Schiffsführer und Schiffsführerinnen müssen auf schwierige Situationen in der Navigation vorbereitet sein. Deshalb stellen wir bis zu 1,6 Millionen Euro für den neuen Flachwasserfahrsimulator bereit.“

Quelle: BMVI, Foto: Hafenzeitung

 

 




Starkes Wachstum im ersten Quartal

Deutschlands größter Universalhafen ist wieder auf Wachstumskurs und erreicht im ersten Quartal 2019 mit einem Seegüterumschlag von 34,6 Millionen Tonnen (+ 6,0 Prozent) ein deutliches Plus.

Sowohl der Stückgutumschlag mit 23,9 Millionen Tonnen (+ 5,4 Prozent) als auch der Massengutumschlag mit 10,7 Millionen Tonnen (+ 7,5 Prozent) legten in den ersten drei Monaten des Jahres kräftig zu. Der erfreuliche Anstieg im Containerumschlag auf 2,3 Millionen TEU (+ 6,4 Prozent) ist in erster Linie auf vier neue Liniendienste zurückzuführen, die seit Anfang des Jahres die Hansestadt mit Häfen in den USA, Kanada und Mexiko verbinden. So brachten 121.000 TEU im USA Containerverkehr annähernd eine Vervierfachung und katapultierten die USA auf Platz zwei der wichtigsten Handelspartner Hamburgs im Containerverkehr. Der Hamburger Hafen ist jetzt durch insgesamt 12 Liniendienste direkt mit 29 Häfen in den USA, Mexiko und Kanada verbunden.

„Die vier neuen Transatlantik- Dienste der „THE Alliance“ und ein wieder kräftigerer Massengutumschlag bringen den Hafen auf Wachstumskurs. Hamburg ist jetzt für die Verkehre mit den USA, Mexiko und Kanada zum Drehkreuz geworden“, so Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing. „Beim Seegüterumschlag, der neben Stückgut auch Massengut beinhaltet, wurden im Hamburger Hafen bisher jährlich insgesamt rund 5,5 Millionen Tonnen gelöscht und geladen“, sagt Mattern. Mit einem durchschnittlichen Anteil von rund 58 Prozent rangiert der Umschlag von Massengut, darunter Agrargüter, Mineralöl und Kohle, in den vergangenen fünf Jahren vor dem Stückgut.

Für den Hamburger Hafen verlief das erste Quartal 2019 insgesamt sehr erfolgreich. Von den neuen Container-Liniendiensten profitiert auch der Feederverkehr und der landseitige Seehafen-Hinterlandverkehr, der im ersten Quartal mit 1,45 Millionen TEU besonders kräftig zulegte und 8,0 Prozent über dem Ergebnis im vergleichbaren Vorjahreszeitraum liegt. Von den insgesamt umgeschlagenen 2,3 Millionen TEU wurden 865.000 TEU (+ 3,8 Prozent) per Feederschiff in andere europäische Häfen transportiert.

„Die positiven Zahlen im Seehafenhinterlandverkehr und im Bereich Transhipment verdeutlichen Hamburgs herausragende Position als Hub Port. Mehr als 100 Liniendienste, die Hamburg mit weltweit mehr als 1.000 Seehäfen verbinden, liefern die Umschlagmengen, die dann via Hamburg in die weitere Verteilung ins Binnenland gehen“, sagt Ingo Egloff, Vorstandskollege von Axel Mattern bei Hafen Hamburg Marketing.

Für Thilo Trusch, Head of Trade Management Atlantic bei Hapag-Lloyd, steht fest: „Hamburg kann Atlantik“. Die Bündelung der Atlantik-Containerverkehre in Hamburg an einem Zentralterminal ist aus Sicht des Hapag-Lloyd Managers in der Kundschaft sehr gut angenommen worden. „Unseren Kunden bieten wir in der Regel mindestens zwei Abfahrten mit unseren Atlantik-Liniendiensten ab HHLA Container Terminal Altenwerder (CTA). In Hamburg bündeln wir auch die Feederverkehre und nutzen die Vorteile der in Hamburg guten Hinterlandanbindung mit wöchentlich rund 2.100 Containerzugverbindungen“, erläutert Thilo Trusch.

Beide Hafen Hamburg Marketing Vorstände begrüßen, dass die Arbeiten für die Fahrrinnenanpassung jetzt begonnen wurden und gehen davon aus, dass dieses für die seeseitige Erreichbarkeit des Hafens so wichtige Projekt so zügig wie möglich realisiert wird. „Die Fahrrinnenanpassung macht den Reedern die Anläufe in Hamburg nicht nur leichter, sondern ermöglicht auch größere Umschlagmengen. Mehr Tiefgang und eine bessere Begegnungssituation auf der Elbe erlauben eine bessere Ausnutzung der Transportkapazität auf den Schiffen“, erläutert Egloff.

Große Container- oder Massengutschiffe können nach erfolgter Vertiefung der Elbe rund 18.000 Tonnen mehr Ladung nach Hamburg bringen und mitnehmen. Der Hafen und die Umschlagterminals fertigen bereits heute Mega-Carrier mit mehr als 21.000 TEU Stellplatzkapazität ab und bereiten sich vorausschauend auf die sichere An- und Ablaufsteuerung noch größerer Schiffe vor. Der Hamburger Hafen, der auch Deutschlands größtes zusammenhängendes Industriegebiet ist, wird das vorhandene Know-how im Bereich Logistik durch die Nutzung des technologischen Fortschritts weiter ausbauen. Gegenüber Reedern und Verladern im In- und Ausland positionieren sich der Hafen und die Logistikregion Norddeutschland als attraktiver Standort mit hervorragenden Zukunftsaussichten.
Aus Sicht von Michael Westhagemann, Hamburgs Senator für Wirtschaft, Verkehr und Innovation, ist der Hamburger Hafen gut aufgestellt und sichert als Universalhafen mehr als 156.000 Arbeitsplätze in Hamburg und der Metropolregion Hamburg. „Gute Nachrichten aus dem Hafen sind gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Hamburg. Ich freue mich sehr, dass neben dem Anstieg im Containerumschlag auch der Umschlag im Massengut zugelegt hat – das spricht für die Qualität des Universalhafens Hamburg. Dass die Reedereien und ihre Kunden die Stärken des Hafens weiterhin schätzen, zeigt, dass wir an den richtigen Stellen investiert haben. Auch das grüne Licht für die Fahrrinnenanpassung wirkt sich positiv aus.

Der Hafen und seine Hinterlandanbindung genießen weltweit einen sehr guten Ruf. Davon konnte ich mich erst kürzlich auf meiner Asienreise überzeugen”, sagt Senator Westhagemann.

Der Hafen ist auch ein wichtiger Industriestandort und mit einer Bruttowertschöpfung von 21,8 Milliarden Euro von großer Bedeutung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Jens Meier, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hamburg Port Authority: „Der Hamburger Hafen will wieder angreifen. Das habe ich bereits zum Jahresauftakt betont – und die Zahlen des ersten Quartals zeigen eindrucksvoll, dass wir genau das gemeinschaftlich bereits tun. Die Stimmung ist trotz gesamtwirtschaftlich schwieriger Bedingungen weiter positiv, und das freut mich sehr. Ich bin fest überzeugt, dass wir mit dem laufenden Projekt Fahrrinnenanpassung und der zügigen Fertigstellung der Begegnungsbox den Hamburger Hafen zukunftssicher machen und weiter in seiner Bedeutung stärken. Das erreichen wir aber nur, wenn wir alle gemeinsam daran arbeiten.“

Für das Jahr 2019 rechnet die Marketingorganisation des Hamburger Hafens mit einem Wachstum zwischen drei und vier Prozent im Containerverkehr und einem stabilen Ergebnis beim Massengutumschlag.

Quelle: HHM, Foto: Hapag Lloyd, Hapag Lloyd konsolidiert seine Transatlantikdienste und die Feederverkehr am Hamburger Containerterminal Altenwerder (CTA)




HHLA steigert erneut Umsatz und Profitabilität

Die Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA) ist erfolgreich in das Geschäftsjahr 2019 gestartet. In einem herausfordernden Marktumfeld konnten in den ersten drei Monaten Umsatzerlöse und operatives Ergebnis stark gesteigert und die Profitabilität nochmals verbessert werden.

Der Containerumschlag stieg, auch dank der erfolgreichen Integration des im letzten Jahr erworbenen estnischen Terminalbe­treibers HHLA TK Estonia, leicht an. Die sehr positive Geschäftsentwicklung beim Containertransport und bei der Immobilienbewirtschaftung führten zu einem Umsatz von 347,6 Mio. Euro (+ 10,3 Prozent). Das Betriebsergebnis (EBIT) lag weit über dem Vorjahr und legte um 11,8 Mio. Euro bzw. 24,5 Prozent auf 59,7 Mio. Euro zu. Effekte aus der erstmaligen Anwendung des IFRS 16 machten davon lediglich ein Plus von 3,5 Mio. Euro aus.

Angela Titzrath, HHLA-Vorstandsvorsitzende: „Die im ersten Quartal erreichten Ergebnisse sind eine gute Grundlage, um die von uns prognostizierten Jahresziele zu erreichen. Dazu intensivieren wir unsere Anstrengungen, um unsere auf die Stärkung der Gestaltungskraft und Zukunftsfähigkeit ausgerichtete Strategie konsequent umzusetzen. Wir werden von unseren Kunden an unserem Leistungsversprechen gemessen. Daher arbeiten wir kontinuierlich an der weiteren Verbesserung von Produktivität, Qualität und Zuverlässigkeit.“

Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik stiegen der Umsatz in den ersten drei Monaten um 10,6 Prozent auf 339,8 Mio. Euro und das operative Ergebnis (EBIT) um 26,1 Prozent auf 55,7 Mio. Euro stark an. Die EBIT-Marge erhöhte sich um 2,0 Prozentpunkte auf 16,4 Prozent.

Im Segment Container konnte die Mengenentwicklung leicht um 2,2 Prozent auf 1.865 Tsd. Standardcontainer (TEU) gesteigert werden. Hierzu trug insbesondere die positive Entwicklung der internationalen Terminals in Tallinn und Odessa bei. Die Umsatzerlöse im Segment konnten in den ersten drei Monaten gegenüber 2018 um 4,8 Prozent auf 200,9 Mio. Euro gesteigert werden. Ursachen hierfür waren ein temporärer Anstieg der Lagergelder sowie eine erneute Steigerung des Bahnanteils. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Mio. Euro bzw. 15,6 Prozent auf 37,8 Mio. Euro. Von diesem Anstieg sind 2,6 Mio. Euro auf die Anwendung von IFRS 16 zurückzuführen. Die EBIT-Marge stieg um 1,7 Prozentpunkte auf 18,8 Prozent.

Im Segment Intermodal konnten die HHLA-Transportgesellschaften im ersten Quartal 2019 stark zulegen. Mit einem Plus von 13,7 Prozent stieg der Containertransport auf 398 Tsd. Standardcontainer (TEU). Getragen wurde die Entwicklung durch das Wachstum sowohl der Bahn- als auch der Straßentransporte. Die Bahntransporte legten verglichen mit dem Vorjahr um 14,7 Prozent auf 310 Tsd. TEU zu. Nach einem schwachen Vorjahresquartal erholten sich die Straßentransporte aufgrund des starken Anstiegs der Zustellverkehre und konnten in einem schwierigen Marktumfeld um 10,1 Prozent auf 88 Tsd. TEU zulegen. Die Umsatzerlöse lagen mit 123,9 Mio. Euro um 22,0 Prozent über dem Vorjahreswert. Im Wesentlichen führten ein erneut leicht gestiegener Bahnanteil am Gesamtaufkommen in Verbindung mit einer günstigen Struktur der Ladungsströme und längeren Transportdistanzen zu dieser starken Umsatzentwicklung. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich aufgrund der positiven Mengen- und Umsatzentwicklung um 35,1 Prozent auf 25,3 Mio. Euro. Daneben ermöglichte die Senkung der Trassenpreise in Deutschland eine weiter steigende Auslastung der Zugsysteme. Die Anwendung von IFRS 16 hatte für die positive Entwicklung des EBIT keine wesentliche Bedeutung.

Durch die Übernahme von Nordamerikadiensten und die Einbeziehung der erstmals ganzjährig konsolidierten Umschlagmengen des Containerterminals HHLA TK Estonia geht die HHLA für das Jahr 2019 von einem insgesamt leichten Anstieg des Containerumschlags aus. Beim Containertransport wird ebenfalls ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr erwartet. Auf Konzernebene sollte dies im Umsatz zu einem leichten Anstieg führen.

Für das Betriebsergebnis (EBIT) des Teilkonzerns Hafenlogistik wird im Jahr 2019 eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr erwartet, die zu einem Großteil auf die ab 2019 veränderte Leasingbilanzierung (IFRS 16) zurückzuführen ist. Die Ergebnisentwicklung des Teilkonzerns wird dabei maßgeblich durch die Segmente Container und Intermodal bestimmt. Im Segment Container wird eine stabile EBIT-Entwicklung auf dem Niveau des Vorjahres, im Segment Intermodal ein deutlicher Anstieg erwartet.

Die HHLA-Immobilien in der historischen Speicherstadt und auf dem Fischmarktareal konnten ihre positive Umsatzentwicklung im ersten Quartal 2019 fortsetzen. Die bereits im Vorjahr auf weitgehender Vollvermietung der beiden Quartiere basierenden Umsatzerlöse wurden im Vorjahresvergleich erneut moderat um 3,5 Prozent auf 9,8 Mio. Euro gesteigert. Bei leicht gestiegenem Instandhaltungsvolumen ist der Anstieg des Betriebsergebnisses (EBIT) um 6,4 Prozent auf 3,9 Mio. Euro im Wesentlichen auf die Anwendung des IFRS 16 zurückzuführen.

Das Betriebsergebnis (EBIT) im Teilkonzern Immobilien wird aufgrund geplanter, nicht aktivierungsfähiger Großinstandhaltungen für das Jahr 2019 im Bereich von 15 Mio. Euro erwartet.

Quelle und Foto: HHLA

 

 




„Zusammenarbeit Spedition und Eisenbahnen“

CO2-Ziele stärken die Schiene im Wettbewerb – wenn die Leistungsfähigkeit weiter steigt. Eine Verbesserung der Leistungsfähigkeit des Systems Schiene kann zum Rückgang der CO2-Emissionen im Verkehrssektor beitragen.

Um den internationalen Straßengüterverkehr spürbar von den konstant wachsenden Güterverkehrsmengen zu entlasten, muss die Schiene ihre Leistungsfähigkeit aber weiterhin deutlich steigern, so das zentrale Ergebnis der 16. vom Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) und vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) organisierten Siegburger Marktplatzveranstaltung ‚Zusammenarbeit Speditionen und Eisenbahnen‘.

DSLV-Hauptgeschäftsführer Frank Huster: „Zur Steigerung seines Modal Split kann das System Schiene nicht allein auf eine mögliche Besteuerung von CO2-Emissionen bauen. Im Vergleich zur Straße fehlt es ihm nach wie vor an für die Logistik passender Servicequalität und Flexibilität.“ Hierfür müssen einheitliche gesetzlichen Rahmenbedingungen in Europa geschaffen und vor allem Genehmigungsbürokratien zügig abgebaut werden. „Eine sehr gute Grundlage bietet der im vergangenen Jahr fertig gestellte Masterplan Schienengüterverkehr. Lange nicht mehr war die politische Ausgangslage für die Schiene so günstig“, betonte Dr. Martin Henke, Geschäftsführer Eisenbahnverkehr im VDV.

Staatliche Maßnahmen wie die bereits eingeleitete Trassenpreissenkung müssen um finanzielle Förderungen für Speditionen als Kunden der Schiene ergänzt werden. Huster hierzu: „Förderungen im Rahmen des De-Minimis-Programms könnten auf die Anschaffung kranbarer Lkw-Trailer zur schnelleren Verladung auf Kombi-Züge ausgedehnt werden.“

Auch durch andere Maßnahmen soll die Schienenaffinität für die Verlagerung weiterer Gütermengen gesteigert werden. „In Kürze werden VDV und DSLV gemeinsam mit anderen Wirtschaftsverbänden die Gleisanschluss-Charta veröffentlichen, damit auch Wagenladungsverkehre einen signifikanten Beitrag zur Verkehrsverlagerung leisten können“, forderte Henke. Und weiter: „Eine grundsätzliche Anhebung der Lkw-Gewichtsgrenzen für den Vor- und Nachlauf zur Schiene auf 44 Tonnen auch für Massengüter kann ebenfalls Verlagerungsimpulse bringen.“ Gemeinsam fordern DSLV und VDV die Politik auf, die Förderung der Schiene nicht allein auf den Deutschlandtakt des Personenverkehrs zu konzentrieren, damit der Schienengüterverkehr nicht auf Ausweichgleisen Rost ansetzt.

Klassische Massengutaufkommen werden weiter sinken, Containermengen steigen, Sendungsvolumina werden kleinteiliger und die Umweltanforderungen werden immer höher – in diesem Trend liegen Chancen und Risiken für die Schiene zugleich. Mehr als bislang müssen sich die Verkehrsträger vernetzen. Speditionen und Eisenbahnen können gemeinsam nachhaltige Logistikkonzepte für Industrie und Handel entwickeln.

Seit 2002 organisieren der DSLV und der VDV den zweitägigen ‚Marktplatz zur Zusammenarbeit von Spedition und Eisenbahnen‘ in Siegburg (Rheinland). In diesem Jahr informierten sich erneut 180 Vertreter von Speditionen und Eisenbahnen über Best-Practice-Beispiele zur Verkehrsverlagerung und über Logistikonzepte unter Beteiligung der Schiene.

Quelle: DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e.V., Foto: HHLA